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1. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 7

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
Jngling herangewachsen. Jeden Fremden, der die Insel betrat, lie sie zu sich kommen und fragte ihn nach dem geliebten Gemahl. Als Odysseus immer und immer nicht wiederkam, da verlangten die Edlen der Insel, da sie einen von ihnen heirate. Sie aber weigerte sich dessen. Da wollten sie die Knigin zwingen. der hundert an der Zahl, lagen sie einen Tag wie den anderen in der Knigsburg und schlemmten vom Gute des Odysseus. Ja, sie trachteten sogar dem edlen Telemach nach dem Leben. Aber Penelope blieb trotzdem standhaft. Wre nun Odysseus pltzlich als König unter ihnen erschienen, so halten sie ihn umgebracht/ Unerkannt mute er unter sie treten und ihre Bestrafung vorbereiten. Darum verwandelte Athene ihren Liebling, den schnen, braungelockten Helden mit dem khnblickenden Auge in einen hlichen, glatzkpfigen, trbugigen Bettler. Als solcher ging der Held zum Sauhirten Cum aus, der ihm treu geblieben war. Bei ihm traf er auch Telemach und gab sich beiden zu erkennen. Als Bettler betrat dann Odyffeus seine Burg und sah die bermtigen Freier sein Gut verprassen; doch hielt er an sich trotz seines Grimmes, ja er bettelte sogar bei ihnen. Manche gaben ihm von seinem Gute, einzelne aber mihandelten ihn. Endlich kam die Vergeltung. Penelope lie den Bogen ihres Gemahls in den Saal tragen und gelobte sich dem zum Gatten, der mit der Waffe durch zwlf hintereinander stehende Ringe trfe. Keiner der Freier vermochte den Bogen auch nur zu spannen. Da ergriff ihn Odysseus, spannte ihn mit Leichtigkeit und traf das Ziel. Ehe sich die Freier von ihrer Verwunderung erholt hatten, lag der Frechste von ihnen, von einem Pfeile durchbohrt, am Boden. Jetzt entbrannte ein grimmiger Kampf. Die Gttin Athene half selbst mit, und bald war das bse Volk der Freier erschlagen. Dann verwandelte sich vor den Augen Penelopes der armselige Bettler in den kraftstrotzenden Odysseus, und so wurde ihre Treue herrlich belohnt. Iii. Die Religion der Griechen. 1. Die wichtigsten Götter. Die Griechen hatten zahlreiche Götter. Diese waren in drei Gruppen eingeteilt: in die Götter des Himmels, des Meeres und der Unterwelt. Jede der drei hatte ihren König. Als Herrscher im Reiche des Himmels waltet der auf den Wolken thronende Zeus; in-der Rechten hlt er den Blitz. Seine Gemahlin ist Hera; als seine beiden Lieblingskinder gelten Athene, die Gttin der Weisheit, und Apollo, der Gott der Weissagung und der Dichtkunst. Der König des Meeres ist Poseidon. Auf einem mit Rossen bespannten Wagen fhrt er der die Wellen, und

2. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 27

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
27 auch ihm den Oberbefehl gegen die Perser zu bertragen. Vordem Ansznge sollten erst die Grenzen Mazedoniens gegen die Einflle wilder Völker gesichert werden. Als Alexander damit beschftigt war, verbreitete sich pltzlich in Griechenland die Nachricht, er sei gefallen. Sofort flammte die Emprung anf, besonders in Theben. Aber unerwartet schnell erschien der König vor der Stadt und nahm sie mit strmender Hand. Schwer war die Strafe. Theben wurde bis auf die Tempel und das Haus des Dichters Pindar zerstrt; die Einwohner wanderten in die Sklaverei. Entsetzen ergriff die brigen Griechen, und bereitwillig bertrugen sie ihm den Oberbefehl von neuem. Er fgte seinem mazedonischen Heere ausgewhlte grie-chische Scharen bei und unternahm dann mit nur 35 000 Mann das Eroberungswerk. 3. Die Eroberung des Perserreiches, a) Unterwerfung der Kstenlnder des Perserreiches. Nachdem er 334 am Gra uikus ein persisches Statthalterheer besiegt hatte, unterwarf er die klein-asiatischen Griechenstdte. Dann ging's ins Innere Kleinasiens bis nach G r d i n m. Hier wurde ein heiliger Wagen aufbewahrt, an den die Deichsel mit einem kunstvollen Knoten befestigt war. Ein Orakel hatte gesagt, da dem die Herrschaft Asiens gehre, der den Knoten lse. Alexander durchhieb ihn mit dem Schwerte und galt so in den Augen der Einheimischen als der rechtmige Herrscher. Dann zog er nach Syrien. Unterwegs htte ihn eine Unvor-sichtigkeit beinahe das Leben gekostet. Stark erhitzt nahm er in einem khlen Gebirgsbache ein Bad. Bald stellte sich heftiges Fieber ein, und alle zitterten fr fein Leben. Da erbot sich sein Leibarzt Phi-lippns, ihm ein starkes, aber entscheidendes Mittel zu geben. Whrend er dieses bereitete, kam ein Brief an Alexander, der ihn vor dem Arzte warnte; dieser wolle ihn vergiften. Als ihm dann Philippus den Trank darreichte, bergab er diesem den Brief, sah ihn fest an und trank rnhig die Arznei. Sein Vertrauen behielt recht; in kurzer Zeit war die Krankheit gehoben. An der schmalen Stelle von J'ssus, wo das Gebirge ganz nahe an das Meer herantritt, versperrte ihm der Perserknig Darins Kodomnnns mit einem groen Heere den Weg. Nach kurzem Kampfe waren die Perser in die Flucht ge-schlagen. Unermeliche Beute fiel in die Hnde der Mazedonier. Auch die Mutter und die Gemahlin des Darins wurden nebst einigen seiner Kinder gefangen. Alexander benahm sich gegen sie hochherzig wie ein echter König. Darins soll, als er davon hrte, gerufen haben: O ihr Götter, bewahret mir mein Reich, damit ich ihn belohnen kann; soll ich aber die Herrschaft verlieren, so wte ich keinen wrdigeren Nachfolger als Alexander!" Weiter ging der Marsch an der phnizischen Kste entlang. Die mchtige Stadt Tyrus weigerte sich, ihm die Tore zu ffnen , trotzdem er ihren Gttern Ehrfurcht bezeugen wollte. Sie

3. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 33

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
33 doch auch eine Freisttte fr Frauen errichten. Da griff Romulus zu einer List Er veranstaltete ein groes Fest und lud bte Bewohner der Nachbarstdte, die Sabiner. mit ihren Frauen und Tchtern dazu ein. Die Neugier trieb sie hin; besonders zahlreich erschienen die Frauen und Tchter. Whrend einer Schaustellung kamen Pltzlich bewaffnete Rmer und schleppten den unbewaffneten Sabiuern viele Jungfrauen weg. Wutschnaubend eilten die berlisteten nach Hause und kamen bald mit Heeresmacht zurck, um Den Frevel zu rchen. Schon standen sich beide Heere kampfbereit gegenber, Da strzten Jtch die jungen Rmerfrauen mit fliegenden Haaren dazwischen und stifteten ^"^Roinulus gilt als der Schpser der beiden wichtigsten Entrichtungen des rmischen Staates, des Heeres und des Senates. Das rmische Heer hat nach und nach alle Lnder um das Nttel-lndifche Meer erobert, und der Senat, ein Rat von lteren, wrdigen Mnnern, hat die Verwaltung besorgt. Bei einer Heerschau wurde Romulus der Sage nach unter -blitz und Donner in einer Wolke zum Himmel entfhrt und geno fortan gttliche Ehren. Laut einer anderen Sage zerschnitten die Senatoren nach dem Tode des Knigs seinen Leichnam in soviel Teile, wie der Senat Mitglieder hatte, und jeder nahm ein Stck mit nach Hause. Diese Erzhlung beutet auf die Bestrebungen des Senates hin, die Knigs- Herrschast abzuschaffen. . Unter den Nachfolgern des Romulus wrben auch die Kch Hgel nebeit dem Palatinus bebaut und die Tler zwischen ihnen durch vortreffliche Kanle entwssert. So entstand die Sie den Hgelstadt. Iii. Die Vertreibung der Anigsfainitte. 5*0. Der letzte der sieben Könige, Tarquinius Superbus, d. h. der bermtige, errang zwar groe kriegerische Erfolge, aber er drckte die Stadt sehr arg. Besonders die Vornehmen erbitterte er durch seilt herrisches Wefeit. Aus ihnen wurden die. Mitglieder des Senates genommen. Der König aber, achtete diese Versammlung gar nicht, rumte vielmehr zahlreiche Sprosse der edelsten Geschlechter ans bent Wege. Von einer groen Familie verschonte er, wie es heit, nur einen einzigen Sprling, und zwar blo deshalb, weit dieser sich bldsinnig stellte. Es war!Lucius ttiu den er fr fo harmlos hielt, da er ihn fognr zum Gespielen feiner Shne machte. . . Schlielich kam die Unzufriedenheit gegen den König und lerne Familie zum offenen Ausbruche. Tarquinius belagerte mit dem Heere eilte benachbarte Stadt. Seine Shne und ihre vornehmen Genossen verkrzten sich die Langeweile des Lagerlebens durch Schmausereien. Froning und Wewer, Geschichte. Ausg. C. 1. M. 3

4. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 78

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
78 schaft. Er zog noch zum Thing, um sein Richteramt auszuben und auch jhrlich einmal zum Mrz- oder Maifeld, wo der König eine groe Heerschau abhielt. Die Rechte der alten Volksversammlung aber waren auf den König bergegangen. Er gab in Verbindung mit den Groen des Reiches Gesetze, die in lateinischer Sprache bekannt gemacht wurden; er erlie das Aufgebot (den Heerbann); das Knigs-gericht stand der allen Gerichten; im Namen des Knigs leitete der Graf die Gerichtssitzungen der Freien. berhaupt war der Graf der Vertreter des Knigs, sein Beamter, der der die Ausfhrung der kniglichen Befehle wachte. Viel zu schaffen machten den Knigen die Groen des Reiches. Die Franken fanden in Gallien meist Grogrundbesitz vor. Es waren in einer Hand oft Gebiete vereinigt, die den Umfang von Frstentmern hatten. Auch vornehme Franken brachten umfangreiche Gter zusammen. Diese Groen konnten von ihren Untergebenen ganze Heere stellten und gehorchten dem Könige nur sehr ungern. 6. Die Hausmeier. Die knigliche Gewalt hatte durch jene Kmpfe in der kniglichen Familie sehr gelitten. Die Groen des Reiches wuten die Gelegenheit zu benutzen, um sich von der kniglichen Gewalt fast ganz frei zu machen. Doch erhob sich der König und Groe schlielich das mchtige Geschlecht der karolingischen Haus-meier. Diese hatten ursprnglich blo die Verwaltung der kniglichen Gter gehabt, schwangen sich aber durch ihre Tchtigkeit bald zu wirk-liehen Herrschern der das Reich empor. Die Wrde pflanzte sich dann in ihrem Hause fort, und den Knigen blieb eigentlich nur das uere Zeichen ihrer Wrde, das lange Lockenhaar; sie wurden wie Gefangene gehalten und verbrachten ihre Tage in Wohlleben und Nichtstun. So ging der Traum der Mutter Chlodwigs in Erfllung: ihr Sohn sei ein Lwe, dessen Shne seien Bren und Wlfe und deren Nachkommen spielende Hndlein. Ein Spro dieses karolingischen Geschlechtes, Karl Martell (d. h. Streithammer), hat sich ein auerordentliches Verdienst um die Christenheit erworben. Er rettete durch seine Tchtigkeit die christliche Welt vor der Vernichtung durch das mohammedanische Arabervolk. Sein Sohn Pippin wurde dann König. 7. Das Lehenswesen. Um der Macht der Grogrundbesitzer oder Grundherren entgegenzutreten, gaben Karl Martell und Pippin zahlreiche Gter an ihre Dienstmannen, doch nicht als Eigentum, blo zur Nutznieung. Man nannte solche Gter spter Lehen, von leihen. Die Beliehenen muten sich dafr zur Treue verpflichten und dem Verleiher oder Lehnsherrn im Kriege ober am Hofe Dienste leisten. Aus diesen Dienstmannen ober Vasallen bildete sich ein neuer Adel. Das Lehen erlosch mit dem Tode des Lehnsherrn und auch mit dem des Lehus-mannes. Doch strebten die Lehnsmannen banach, ihre Lehen erblich zu machen, was ihnen auch spter gelungen ist.

5. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 82

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
82 hieben der handfesten Mnche die Baumriesen des Urwaldes, und an ihrer Stelle erschienen bald wogende Kornfelder. In den Klostergrten zogen die fleiigen Männer aus sdlndischen Smereien feinere Ge-mse. Ihre gewandte Hand wute den heimischen Wildlingen mit ihren saueren Frchten durch Psropsen ses Edelobst abzugewinnen. Sie legten Mhlen und Salinen an, bauten Wasserleitungen und Brcken; sie verbesserten das rohe Handwerk und hoben es all-mhlich zur Kunst empor. Fr das Baugewerbe, fr die Malerei und die Bildhauerei, fr die Goldschmiedearbeit und die Glasbereitung haben diese Mnche in Deutschland den Grund gelegt. Durch unermdliche Ttigkeit der Klosterleute und durch fromme Schenkungen kamen manche Klster zu einem Riesenbesitz. Die Kloster-Wirtschaft war dann ein Grobetrieb, in dem unter dem Regi-ment des Abtes die Mnche die Aufsicht fhrten der Scharen von Bauern und Handwerkern. Solch ein Kloster sah aus wie eine kleine Stadt. Eine hohe Mauer schtzte gegen unerwartete Angriffe. Inner-halb derselben fand man auer der Klosterkirche sowie deu Wohn- und Arbeitsrumen der Mnche noch zahlreiche andere Gebude: Wassermhlen, Brauhuser, Keltern, Backhuser; in besonderen Werksttten arbeiteten Grob- und Feinschmiede, Steinmetzen, Gerber, Sattler, Glasblser. Auch die zahlreichen Frauenklster waren Sttten emsiger Ttig-feit. Die Nonnen mit der btissin an der Spitze taten viel finden Unterricht der Jugend und veredelten, und verfeinerten die Arbeiten, die den Frauen besonders oblagen. Y Vii. Die karolingischen Anige und Aaiser. 75\9hv A. Pippin der Kurze. 751768. Karl Martell und sein Sohn Pippin der Kurze regierten das Reich mit krftiger Hand. Sie suchten vor allem die Einheit desselben wieder herzustellen. Dabei standen ihnen die Stammes-herzge am meisten im Wege, die in den nicht von Franken bewohnten Teilen des Reiches die Herrschaft ausbten. Unter Pippin wurden sie mit Ausnahme des Herzogs von Bayern alle be-f e i t i g t. Durch die Untersttzung der Arbeit des Bonifatius machte Pippin sich auch den Papst geneigt. Er wute deshalb, welche Antwort er von diesem bekam, als er ihn mit Zustimmung des Heerbannes fragen lie: Wer soll König sein, der den Namen trgt, oder der die knigliche Macht besitzt? Die Antwort fiel ganz nach seinem Wunsche aus, und nun trug Pippin seinen Mannen die Ent-scheidung des Papstes vor. Diese hoben ihn, wie erzhlt wird, auf den Schild, schwangen die Waffen und jubelten ihm als König zu. Dann erfolgte dnrch Bischfe des Reiches die feierliche Salbung.

6. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 88

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
88 schnste Bauwerk des frnkischen Reiches; erst vor sechzig Jahren strzten die letzten Mauerreste zusammen. 9. Karls Ende. Gewaltig war das Ansehen des groen Mannes in der ganzen damals bekannten Welt. Alle erkannten seine Herrschergre an. Auch die ihm nicht untergeben waren, suchten seine Freundschaft und bezeigten ihm ihre Hochachtung. So tauschte der berhmteste Herrscher des Orients, der Kalif Harun al Raschid von Bagdad, mit ihm Geschenke aus und trat ihm sogar die heiligen Sttten im gelobten Lande ab. Karl starb am 28. Januar 814 im Alter von 72 Jahren, nachdem er vorher seinen Sohn Ludwig selbst zum Kaiser gekrnt hatte. Seine letzten Worte waren: Herr, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" In der Gruft des Aachener Domes hat er seine letzte Ruhesttte gefunden. Er war einer der grten Herrscher aller Zeiten und lebt in Sagen und Liedern noch in der Erinnerung des Volkes fort. C. Die Nachfolger Karls. 1. Ludwig der Fromme. 81440. Karl hatte zwei tatkrftige und kriegstchtige Shne, Pippin und Karlmann, kurz vor feiuem Ende ins Grab sinken sehen. Darum erbte sein einziger berlebender Sohn Ludwig das ganze Reich. Der Vater hatte ihn ursprnglich fr den geistlichen Stand bestimmt. Der neue Herrscher gab sich die redlichste Mhe, aber er besa nicht die gewaltige Tatkraft seines Vaters, die ntig war, ein so groes Reich zu regieren. Die ver-schiedenen Völker des Reiches, welche die Eisenfaust seines Vaters nur mit groer Anstrengung zusammengehalten hatte, strebten bald wieder nach Selbstndigkeit. Ludwig selbst frderte dieses Bestreben. Er versuchte zwar, auch die Einheit des Reiches zu erhalten, und nahm 817 seinen ltesten Sohn Lothar zum Mitregenten an; aber er teilte zugleich seinen beiden anderen Shnen Pippin und Ludwig groe Gebiete zu. Als ihm spter aus zweiter Ehe noch ein Sohn, Karl, geboren wurde, der bald sein Lieblingskind war, wollte er ihn auf Kosten seiner brigen Shne mit Gebiet ausstatten. Da aber emprten sich diese gegen den Vater, und schweren Herzens mute er gegen sie zum Kriege rsten. Bei Kolmar im Elsa standen die Heere einander gegenber. Aber zum Kampfe kam es nicht; denn die Krieger verlieen ihren Kaiser auf dem Lgenfelde" und gingen zu den Shnen der. So mute er sich ihnen ergeben. Lothar wollte jetzt gleich die Herrschaft der das ganze Reich an sich reien. Er suchte deu Vater dadurch regierungsunfhig zu machen, da er ihn in hrenem Bugewande in einer Kirche von einem langen Zettel seine Snden ablesen lie. Wer eine solche Kirchenbue

7. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 90

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
90 Seerubervolkes der Normannen nicht zu erwehren vermochten. Diese verwegenen Leute kamen aus ihrer unwirtlichen Heimat in Norwegen und Dnemark auf schnellen Fahrzeugen herangesegelt und plnderten zuerst die Kstenstdte. Der Erfolg machte sie khner. Bald fuhren sie die Flsse hinauf und raubten das Binnenland aus. Auf Rollen brachten sie dann ihre Fahrzeuge in einen anderen Flu hinber, plnderten dessen Ufer und kehrten, reich mit Schtzen beladen, nach Hause zurck. Schlielich legten sie sogar frmliche Stand-lag er sowohl in Ost-als in Westfranken an. Die Gegenden, die von ihren Scharen durchzogen wurden, glichen Wsten. So war die Not groß. Vergebens whlten die Westfranken den ostfrnkischen König Karl den Dicken auch zu ihrem Herrscher, um so die Landplage loszuwerden. Karl, ein kraftloser Fürst, erfllte die Erwartungen nicht, ja er bewilligte den Normannen sogar einen Tribut. Da setzten ihn die ergrimmten Ostfranken ab und whlten einen anderen Enkel Ludwigs des Deutschen, Arnulf von Krnten. Dieser griff die Normannen 891 in ihrem Standlager bei Lwen, im heutigen Belgien, an und vernichtete sie. Ostsranken hatte fortan vor ihnen Ruhe. Aber Westsraukeu litt jetzt. doppelt Not. Der karolingische König desselben, Karl der Einfltige, wute sich schlielich nicht anders zu helfen, als da er ihnen ein groes Stck Land abtrat, das nach ihnen die Normandie genannt wurde. Ihr Fhrer Rollo wurde Christ und Lehnsmann Karls. 8. Ludwig das Kind, der letzte Karolinger im ostfrnkischen Reiche. Leider starb der tatkrftige Arnulf schon, als sein Sohn und Nachfolger Ludwig noch ein Kind war. Das Reich htte damals einen krftigen Herrscher so ntig gehabt; denn uere und innere Feinde bedrohten es. Die Wenden, die sich während der normanni-schen Not wieder freigemacht hatten, berfluteten die Grenzen und raubten und plnderten. Von Sdosten kamen die Ungarn, Stamm-verwandte der Hunnen, ein wildes, heidnisches Volk, auf ihren schnellen Rossen heran und richteten ihre Raubzge besonders gegen das stliche und sdliche Deutschland. Diese neue Not veranlate die Groen des Reiches zur Ausdehnung ihrer Macht auf Kosten der kniglichen, weil diese sie gegen den Feind nicht zu schtzen vermochte. Was Pippin und Karl der Groe hatten verhindern wollen, das war schon lngst einge-treten: das Reich zerfiel in Herzogtmer. Es waren fnf: Lothringen, Franken, Schwaben (Alemannien), Bayern und Sachsen mit Thringen. Die Herzge wollten durch-aus selbstndig sein und die Herrschaft des Knigs nicht anerkennen. So kam groe Verwirrung in das Reich, und mit Recht konnte ein Schriftsteller damals ausrufen: Wehe dem Volke, des König ein Kind ist!" Ludwig starb 911. 5. Konrad der Franke. Jetzt bedurfte das deutsche Volk eines

8. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 92

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
- 92 die Herzge in kluger Weise vor durch eine gewaltige Strkung der Heeresmacht Sachsens. Veranlassung dazugab ihm die Uit* garnnot. 3. Heinrich legt feste Pltze an, verbessert sein Heer und besiegt die Ungarn. Das finnische Reitervolk der Ungarn war zu einer Landplage sr das westliche Europa geworden. Sie suchten Italien und Frankreich, besonders aber Deutschland heim. Im Jahre 924 erschienen sie wieder in Deutschland und drangen bis tief nach Sachsen vor; brennende Drfer, ausgeraubte Kirchen und Klster bezeichneten ihren Weg. Heinrich warf sich ihnen entgegen, war aber ihrer Kampfesart nicht gewachsen. Sein Fuvolk war zu schwerfllig und schwach gegenber diesen wilden Reiterscharen; dazu fehlte es im Lande fast ganz an festen Pltzen, die Schutz gewhren konnten. Heinrich mute sich in die befestigte Knigspfalz bei Goslar zurckziehend Bei einem Ausfalle hatte er das-Glck, einen angesehenen Fhrer der Ungarn in seine Gewalt zu bekommen. Diesen guten Fang benutzte er dazu, sich gegen Zahlung eines jhrlichen Tributs einen neunjhrigen Waffenstillstand zu erzwingen, der aber nur fr Sachsen galt. Die gewonnene Zeit gebrauchte der König, um Land und Volk wehrhaft zumachen. In Sachsen gab es erst wenige befestigte Orte, weil die Bewohner es liebten, nach altgermanischer Weise in Drfern oder Gehften zu leben. Unermdlich war Heinrich bestrebt, die wich-tigsten Orte ummauern zu lassen und dadurch fr Kriegszeiten den Landbewohnern Zufluchtssttten zu schaffen. So entstanden im Binnenlande und an den Grenzen zahlreiche feste Pltze, wie Goslar, Meien, Quedlinburg, Merseburg. Jeder neunte knig-li che Vasall, der durchs Los bestimmt wurde, mute in einen der festen Pltze bersiedeln. Der dritte Teil des Ertrages der cker kam in diese Burgen zur Aufbewahrung fr die Zeit des Krieges. Um die Abneigung der Sachsen gegen das stdtische Leben zu beseitigen, lie Heinrich die Mrkte, Festlichkeiten und ffentlichen Versammlungen in diesen Orten abhalten. Zugleich arbeitete er rastlos an der Verbesserung des Heer-wesens in seinem Herzogtum. Der alte Heerbann war fast ganz in Vergessenheit geraten; Heinrich schrfte die Vorschriften fr den-selben aufs neue ein und lie alle wehrfhigen Männer fleiig in Reih' und Glied den. Doch mit Fuvolk allein konnte er gegen das Reitervolk der Ungarn nicht viel ausrichten. Darum bildete er aus seinen Vasallen Reitergeschwader, die in geschlossenen Ab-teilungen kmpfen lernten. Das neue Reiterheer bestand die Probe im Kampfe gegen die Wenden an der Ostgrenze des Reiches, 928. Unter den Nachfolgern

9. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 94

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
94 Reiches versahen die obersten Hofmter. Der Herzog von Lothringen war der Festordner (Kmmerer), der Herzog von Franken hatte fr das Mahl zu sorgen (als Truch se), der Herzog vonschwa-ben fr den Wein (als Mundschenk), der Herzog von Bayern bernahm das Unterbringen der Gste (als Marschalk). Diese Ehren-mter blieben in der Folge bei den Herzgen des Reiches, während die Erzbischse von Mainz, von Kln und von Trier das Recht der Krnung beanspruchten. 2. Ottos Kmpfe gegen die Emprer im Reiche. Otto hatte von seiner kniglichen Wrde eine hohe Auffassung und nahm sich den ge-waltigen Karl den Groen zum Vorbild. Sein Ziel war eine straffe, einheitliche Regierung des Reiches durch den König. Darum sah er die Herzogswrde nur als Reichs-amt an und nicht als erbliches Lehen. Sein Streben nach Erhhung der kniglichen Gewalt brachte ihm aber viele Kmpfe. Bald standen Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen gegen ihn im Felde. Ihnen gesellte sich Ottos Bruder -Heinrich zu. Er glaubte, greren Anspruch auf die Knigskrone zu haben als sein Bruder; denn er war geboren, als der Vater schon König war, während dieser bei Ottos Geburt erst die Herzogswrde inne gehabt hatte. Ein Glcksfall befreite Otto mit einem Schlage von den zwei feindlichen Herzgen. Graf Konrad von Limburg, ein Vetter Eber-Harbs, der treu zu Otto hielt, berraschte sie bei Andernach; Eberhard fiel nach heldenmtiger Gegenwehr, der Herzog von Lothringen ertrank auf der Flucht in den Wellen des Rheins. Heinrich entkam nach Frankreich. Obwohl Otto ihm verzieh, stiftete er doch eine Verschwrung gegen das Leben des Knigs an, die aber verraten wurde. Nun wurde Heinrich in Hast genommen, und endlich kehrte Reue in sein Herz ein. Er entwich aus dem Gefngnis und warf sich dem Könige, als dieser die Weihnachtsmesse im Dom zu Frauk-frt besuchte, in hrenem Bugewaude zu Fen. Wiederum erhielt er Verzeihung und war von nun an der treu este Freund seines hochherzigen Bruders. (Gedicht: Kaiser Otto und Heinrich", von H. von Mhler.) So war Otto Sieger der alle seine Gegner. Um die knigliche Macht zu befestigen und zu erhhen, besetzte er drei Stammesherzogtmer mit seinen nchsten Verwandten; Lothringen erhielt sein Schwiegersohn Konrad der Rote von Franken, Bayern bertrug er feinem Bruder -Heinrich, Schwaben seinem Sohne Ludolf. Franken verwaltete er selbst. Dann setzte er Pfalzgrasen ein; diese sollten das der das ganze Reich verstreute Knigsgut verwalten und zugleich die Herzge und die Grafen berwachen. Aber mit der

10. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 95

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
95 Verleihung der Herzogtmer an seine nchsten Verwandten hatte er kein Glck. Es war, als ginge der Geist des Ungehorsams, der m den Herzogtmern steckte, auch auf die von auswrts kommenden neuen herzge der; denn Ludolf und Konrad emprten sich gegen Otto und verschmhten es sogar nicht, die Hilfe der Ungarn anzurufen. Da suchte und fand er denn fr seine Einheitsbestrebungen eine Stutze an der hohen Geistlichkeit. Diese vertrat die Einheit der Kirche und darum auch die Einheit des Reiches. Otto und seine Nach-folger statteten die Bischfe mit groem Landbesitz aus, be-sonders mit Knigsgut. Bald war das ganze Reich mit geist-lichen Gtern durchwachsen. Sogar ganze Grafschaften^ wurden den Bischfen bertragen. Sie galten darum aber auch alv seine Lehnsleute, und aus ihren Dienstmannen bestanden sortan meistens die kniglichen Heere. der hundert Jahre war dieses Bndnis zwischen Herrscher und Geistlichkeit fr das Reich ein groer Segen. 3. Die Eroberungen im Wendenlande. Das Werk der Unterwerfung und Bekehruug der Weuden setzte Otto mit groem Erfolge fort. In diesen Kmpfen waren feine treuen Helfer der sptere Sachsenherzog Hermann Billuug und der tapfere Markgraf Gero. Es ge-laug, die Völker bis zur Oder zu unterwerfen und zum Christentum zu bekehren. Wie Karl der Groe im Sachsenlande, so grndete Otto im Wendenlande Bistmer, die wie wohlttige Sterne die Nacht des Heidentums im Osten immer mehr erhellten. Sie alle wurden dem zum Erzbistum erhobenen Magdeburg unterstellt. Was Mainz einst fr das Land zwischen Rhein und Elbe gewesen war, das sollte Magdeburg fr den Osten werden. Eine der Marken, die Otto in dem eroberten Lande errichtete, war die Nord mark, mit welcher der Grund zur spteren Mark Brandenburg ge-legt wurde. 4. Die Schlacht auf dem Lechfelde. 955. Die Ungarn hatten ihre Raubzge nach Deutschland wieder aufgenommen. Im Jahre 955 fielen sie in groen Scharen in Bayern ein. Sie prahlten: Nichts kann unseren Siegeszug hemmen, es mte denn der Himmel einstrzen oder die Erde uns verschlingen. Unsere Rosse sollen die deutschen Flsse und Seen austrinken und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen!" Die wilden Scharen lagerten sich vor der Stadt Augsburg, in welcher sie groe Reichtmer vermuteten. Otto zog von Norden her dem ungeheuren Schwrm der Feinde unverzagt entgegen. An-gesichts des ganzen Heeres lie er sich das Abendmahl reichen, und alle Streit'er beteten mit ihm um den Sieg. Die Ungarn schwammen zum Teil durch den Lech, umschwrmten das Heer und berschtteten den Nachtrab mit einem Hagel von Pfeilen. Zwar brachten sie Un-ordnung in die Reihen, aber der mutige Konrad von Lothringen warf
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