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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 39

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 89 — Binsen geflochtene Wulst um den Kopf gelegt habe, damit mir Die entsetzliche Last nicht das Gehirn eindrückt." Atlas ließ sich betören und nahm das Himmelsgewölbe wieder auf seine Schultern. Da las Herkules die goldenen Äpfel vom Boden auf und eilte von dannen. 12. Cerberus. Die zwölfte Arbeit des Herkules war die allerschwerste. Eurystheus verlangte, er solle Cerberus, den dreiköpfigen Höllenhund, aus der Unterwelt herausschaffen. Dieser Hund war ein grauenerregendes Ungeheuer. Statt der Haare bedeckten ihn zischende Schlangen, aus dem Rachen träufelte giftiger Geifer, und der Schwanz war der eines Drachen. Um in das Schattenreich zu gelangen, wanderte Herkules zuerst nach dem Vorgebirge, das im Süden Griechenlands in das Meer hinausragt. Dort befand sich der Eingang zur Unterwelt. Herkules stieg die tiefe, finstere Höhle hinab und kam vor Pluto, den Gott der Unterwelt. Der erlaubte ihm, den Hund mitzunehmen, wenn er sich feiner bemächtigen könne, ohne Waffen zu gebrauchen. So ging Herkules, nur mit dem Panzer und der Löwenhaut bedeckt, dem Untier zu Leibe. Ein Dumpfes, unheimliches Bellen empfing ihn; aber Herkules achtete nicht daraus, nahm die Köpfe des Hundes zwischen die Beine, umschlang den Hals mit den Annen, hielt den Nacken unbeweglich fest und schnürte ihn, bis das Tier allen Widerstand ausgab. Glücklich kam er mit seiner Beute auf die Oberwelt. Da entsetzte sich der Höllenhund über das ungewohnte Tageslicht, so daß er Geiser spie; davon wuchs der giftige Eisenhut aus dem Bodeu hervor. Herkules aber trug Cerberus sofort vor Eurpstheus. Der geriet wieder in gewaltigen Schrecken und fand nicht eher Ruhe, bis der Held das Wundertier in seine unterirdische Behausung zurückgebracht hatte. 13. Tod des Herkules. Die lange harte Dienstzeit des Herkules war vollendet. Er verließ seinen Peiniger Eurystheus und führte hinfort ein freies Wanderleben, noch reich an Kämpfen und kühnen Taten. Einst kam er, von seiner Gattin begleitet, an einen reißenden Strom, wo der Centaur N e s s us wohnte. Dieser erbot sich, die Frau auf den Rücken zu nehmen und mit ihr über den Fluß zu schwimmen. Das ward ihm leicht, da er unten ein Pferd mit vier Füßen, oben ein Mensch mit zwei Armen war. Aber als der Centaur mit dem Weibe das andere User erreicht hatte, wollte er sie entführen. Herkules hörte ihr Geschrei, spannte rasch seinen Bogen und schoß einen Pfeil über den Strom, der dem Centauren mitten durch die Brust drang. Dieser fühlte den Tod nahen. Um sich zu rächen, fing er das Der Wunde

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 43

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 43 - erschlüge. Und wirklich fand sich ein Wicht, der sich schon mit dem Schwerte abseits stehlen wollte, aber Hartmut gewahrte es und bedrohte ihn, also daß er aus Furcht vor dem Zorn seines Herrn schleunigst umkehrte. Auch Ortrun bangte um das Leben des Bruders, und sie flehte Gudrun an den Streit zu schlichten. Da rief diese ihren Verlobten an und bat ihn das Blutvergießen zu enden. Wohl zeigte sich dieser willig dazu, als er sich aber zwischen Wate und Hartmut wars, um sie zu trennen, schlug der Alte im Kampfeseifer ihn nieder, also daß er bald üblen Lohn für seinen Frauendienst empfangen hätte. Daraus ward Hartmut gefangen und die Burg mit Sturm genommen. Schonungslos hieb Wate alles nieder, was sich ihm in den Weg stellte. Furchtbar war er anzuschauen, wie er so einherstürmte mit funkelnden Augen und wehendem Barte, knirschend vor Zom und über und über mit Blut bespritzt. Vor seinem Anblick war Gerlinde mit Entsetzen geflohen und hatte gleich ihrer Tochter bei Gudrun Schutz gesucht. Aber umsonst suchte diese die Königin vor Wates Blicken zu verbergen, er fand sie, zog sie bei den Haaren hervor und schlug ihr das Haupt ab. Kein Feind war mehr zu sehen. Alles war niedergehauen ober gefangen. Die Sieger gönnten sich daher die wohlverdiente Ruhe und gaben sich der Freude über das Gelingen ihres Rachezuges hin. Bevor sie aber heimkehren konnten, mußten sie noch einmal das Schwert ziehen, um die Burgen des Landes zu brechen, in denen noch stattliche Scharen von Kriegern lagen, welche sonst sicher ihres Königs Niederlage gerächt hätten. Als auch das volleudet war, ging's mit vollen Segeln heimwärts, wo Frau Hilde täglich mit sorgenden Blicken übers Meer schaute und sehnsüchtigen Herzens der Tochter harrte. Kein Gold hätte die Freude aufgewogen, als sie sich endlich wiedersahen. Fest hielten sich Mutter und Tochter umschlungen, und Freudentränen entströmten ihren Augen. Dann ging die Königin, ihre Helden zu begrüßen und ihnen zu danken. Am tiefsten neigte sie sich vor dem alten Wate und küßte ihn trotz seines ellenbreiten Bartes herzhaft auf den Mund. Dann führte sie die wackern Streiter zur Stadt hinaus, wo sie auf einem grünen Anger weite Zelte zu allerlei Lustbarkeiten hatte aufschlagen lassen. Da ward nun das Siegesfest gefeiert. Gudrun aber gedachte mitten in aller Freude des edlen Gefangenen, der sich während ihres Jubels unter schwerer Sorge härmte, sie gedachte daran, wie er stets ritterlich gegen sie gehandelt und sie nie mit einem

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 57

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 57 - euch das zu wehren." Noch ärger machte es der andere Vogt. Einem Bauer aus dem Melchlal in Unterwalden ließ er um geringer Ursache willen ein Gespann schöner Ochsen vom Pfluge nehmen. Und als der Mann darüber jammerte, sagte des Vogtes Knecht: „Wenn die Bauern Brot essen wollen, so mögen sie sich selbst vor den Pflug spannen." Da schlug des Bauern Sohn, Arnold, den Knecht mit dem Stock, daß diesem ein Finger brach. Aus Furcht vor Strafe ergriff er die Flucht. Doch der Vogt rächte sich grausam an Arnolds Vater: er ließ dem alten Manne beide Augen ausstechen. 3. Der Rütlibund. Arnold verbarg sich in Uri bei Walther Fürst, einem angesehenen Landmanne. Dorthin kam auch Stauffacher aus Schwyz; und die Drei beschlossen, jeder solle mit vertrauten herzhaften Männern des Landes sprechen und erforschen, wes Sinnes das Volk sei, und ob es für feine Freiheit und Sicherheit kämpfen wolle. Bald darauf kamen sie, von getreuen Gefährten begleitet, in einer Nacht auf einer kleinen Wiese am See zusammen, die das N ü t l i genannt wurde, weil dort die Waldung ausgerodet war. Hier auf dem Rütli leisteten die Schweizer den heiligen Schwur, für die Freiheit des Landes mit Gut und Blut einzutreten. 4. Wilhelm Tell. Unterdessen stieg der Übermut des Vogtes Geßler immer höher. Eines Tages ließ er in Uri den österreichischen Herzoghut auf eine Stange hängen, und befahl, wer vorübergehe, solle dem Hute Ehrerbietung erweisen. Aber Wilhelmtell, so erzählt die Sage, ging mit seinem Knaben vorüber und beugte sich nicht. Sogleich führten ihn die Wächter gefangen zum Vogt. Der sprach: „Wohlan, Tell, du bist ein guter Schütze, so schieße denn einen Apfel vom Kopfe deines Söhnleins; fehlst du beim ersten Schuß, so kostet es dich das Leben." Tell bat flehentlich, ihm diesen Schuß zu erlassen. Umsonst, der Vogt drohte, ihn samt dem Knaben zu töten, wenn er nicht gehorche. Die Landsknechte banden das Kind, legten ihm den Apfel auf den Kopf und führten den Schützen weit davon. Da holte Tell zwei Pfeile aus dem Köcher, legte einen auf den Bogen und schoß. Und wirklich, mitten durchbohrt flog der Apfel dem Knaben vom Haupte. Alles Volk jauchzte laut auf. Geßler aber ließ den Tell noch nicht ziehen, er fragte ihn, wozu er den zweiten Pfeil hervorgeholt hätte. Da rief Tell ihm vor Wut bebend zu: „Mit diesem Pseil, Herr Vogt, durchschoß ich Euch, wenn ich mein liebes Kind getroffen hätte." Da ließ ihn Geßler binden und auf sein Schiff bringen, um ihn mit sich über den See nach Küßnacht zu nehmen und einzukerkeru.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 58

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 58 — Während der Fahrt aber erhob sich ein furchtbarer Sturm und drohte dem kleinen Schiffe Verderben. „Nur Tell kann uns retten," rief der Fährmann dem Vogte zu. „So tut ihm die Feffeln ab, daß er das Fahrzeug lenke," sprach Geßler. Tell faßte das Ruder und trieb das Schiff gegen eine nackte Felsplatte, die etliche Schritt weit in den See hervortritt. Dort angekommen, ergriff er rasch seine Armbrust, sprang hinaus auf die Platte und stieß mit kräftigem Fuße das Schiff in den See zurück. Nun eilte er über das Gebirge, um an dem Vogte Rache zu nehmen. Nachdem dieser glücklich gelandet war und durch die hohle Gaffe bei Küßnacht nach seiner Burg reiten wollte, trat ihm Tell entgegen und schoß ihm den Pfeil ins Herzx 5. Ile Eidgenossen. Nicht lange danach befreite sich das Volk auch von den andern Landvögten. An einem festgesetzten Tage drangen unvermutet überall im Lande rüstige Männer in die Zwingburgen ein, eroberten sie und jagten die erschreckten Vögte und ihre Anhänger über die Grenzen. So wurde die Freiheit ohne weiteres Blutvergießen wieder errungen. Darauf schloffen die drei Waldstätten einen Bund zur Verteidigung ihres Landes und nannten sich Eidgenossen. Bald vergrößerte sich der Bund, beim noch andere Orte schlossen sich ihnen an. Alle ferneren Versuche Österreichs, das Land zu unterjochen, mißlangen. Helbenkühn traten die Eidgenossen den feindlichen Heeren entgegen, und ihre Tapferkeit, ihre Vaterlanbsliebe, ihr Gottvertrauen erfochten in einer Reihe von Schlachten die glorreichsten Siege. 6. Arnold von Wrnkelrled. Einst stanb ihnen die österreichische Ritterschaft in schwerer Rüstung gegenüber, Mann an Mann, gleich einer Eisenmauer. Da rief einer der Eibgmossen, der wackere Arnolb von Winkelrieb, den Seinen zu: „Liebe Vrüber, ich will euch eine Gaffe machen; sorget für mein Weib und meine Kinder!" Er sprang vor, umfaßte mit beiden Armen so viele der feindlichen Speere als er konnte, drückte sie sich in die Brust und riß sterbenb Mann und Speer mit zu Boden. Durch die entstanbene Lücke brctngen die Eibgenoffen ein und zersprengten das ganze stolze Heer der Feinde. — So verteibigte die Schweiz ihre Unabhängigkeit gegen Österreichs Eroberungsversuche. Aber leider löste sie sich immer mehr vom beutfchen Reiche und würde enblich als eigener Freistaat ganz bavon getrennt.

5. Geschichtsbilder - S. 12

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — wo der Riese Atlas die Last des Himmels aus seinen Schultern trug. Er bat den Atlas, ihm die Äpfel zu holen; er wolle so lange an seiner Stelle den Himmel tragen. Der Riefe willigte ein, und Herkules stemmte die mächtigen Schultern unter das Himmelsgewölbe. Unterdessen erlegte Atlas den Drachen, überlistete die Hüterinnen und kehrte mit drei Äpfeln, die er gepflückt, zu Herkules zurück. Nun aber weigerte er sich, die Last des Himmels wieder auf sich zu nehmen. Er warf die Äpfel vor Herkules auf den Boden und ließ diesen mit der unerträglichen Last stehen. „So löse mich," sprach da der kluge Held zum Riesen, „nur auf einen Augenblick ab, bis ich mir eine aus Binsen geflochtene Wulst um den Kopf gelegt habe, damit mir die entsetzliche Last nicht das Gehirn eindrückt." Atlas konnte diese billige Forderung nicht ablehnen; aber kaum war das Himmelsgewölbe wieder auf feine Schultern gelegt, so las Herkules die goldenen Äpfel vom Boden auf und eilte mit ihnen von dannen. Zuletzt hatte Herkules die schwerste Ausgabe zu vollbringen. Eurystheus verlangte, er solle den Cerberus, den dreiköpfigen Höllenhund, aus der Unterwelt herausschössen. Statt der Haare bedeckten zischende Schlangen feinen Leib, aus feinem gräßlichen Rachen träufelte giftiger Geifer und fein Schwanz lief in einen Drachen aus. Um in das Schattenreich zu gelangen, wanderte Herkules zuerst nach dem Vorgebirge im Süden Griechenlands, wo sich der Eingang zur Unterwelt befand. Herkules stieg die tiefe Höhle hinab und kam vor die Residenz Plutos, des Gottes der Unterwelt. Pluto erlaubte ihm, den Hund mitzunehmen, wenn er ohne Waffen sich feiner bemächtigte. So ging Herkules, allein mit feinem Brustharnisch und der Löwenhaut bedeckt, dem Untier zu Leibe. Ein dumpfes, unheimliches Bellen empfing ihn; aber Herkules nahm plötzlich die Köpfe des Hundes zwischen die Beine, umschlang den Hals mit den Armen und schnürte ihn so lange, bis das Tier allen Widerstand aufgab. Glücklich kam er dann mit feiner Beute auf die Oberwelt zurück. Da entsetzte sich der Höllenhund über das ungewohnte Tageslicht so sehr, daß er anfing, Geifer von sich zu speien; davon wuchs der giftige Eifenhut aus dem Boden hervor. Herkules aber trug den Cerberus sofort vor Eurystheus. Der erschreckte König fand nicht eher Ruhe, bis der Held das Wundertier in feine unterirdische Be« Hausung zurückgebracht hatte. 4. Tod des Herkules. — Jetzt war die lange, harte Dienstzeit des Helden vollendet. Er verließ seinen Peiniger und führte hinfort ein freies Wanderleben, reich an Kämpfen und kühnen Thaten. Einst kam er mit seiner Gattin an einen reißenden Strom, wo der Centaur Nessu s wohnte. Dieser Roßmensch war unten ein Pferd mit vier Füßen, oben ein Mann mit zwei Armen. Er erbot sich, die Frau aus den Rücken zu nehmen und mit ihr über den Fluß zu schwimmen. Aber als der Centaur mit ihr das andere Ufer erreicht hatte, wollte er sie entführen. Herkules hörte ihr Geschrei und schoß mit einem Pfeil den Centaur mitten durch die Brust. Dieser wollte sich rächen, fing sterbend das aus seiner Wunde strömende vergiftete Blut in einer Schale auf, reichte sie der Gattin des Herkules und sagte: „Wenn dein Gemahl dich einmal nicht mehr lieb hat, so bestreiche ihm mit dem Blute das

6. Geschichtsbilder - S. 91

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 91 — „Du sollst so vorbereitet kommen, daß du schlagfertig ziehen kannst, mit Lebensmitteln und Kleidern, jeder Reiter mit Schild und Lanze, einem zweihändigen und einem kurzen Schwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen. Auf den Wagen müßt ihr Hacken, Keile, Manerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln haben und was sonst im Kriege nötig ist. Die Vorräte müssen auf drei Monate reichen. Insbesondere aber gebieten wir, daß ihr in guter Ordnung (zum Sammelplatze) zieht und euch nicht untersteht, irgend etwas zu nehmen, außer Futter für das Vieh und Holz und Wasser." 3. Andere Kriege Karls. — König Karl unterwarf die Langobarden und entriß den Mauren das spanische Land bis zum Ebro. Gen Osten machte er alles Land der Avaren bis tief nach Ungarn hinem sich untertänig. Die Dänen im Norden, welche damals argen Seeraub trieben, zwang er, bis zur Eider zurückzuweichen. Das Reich, welches Karl nach so viel siegreichen Kriegen beherrschte, würde durch seine Eroberungen das mächtigste m ganz Europa: bet größte Teil Deutschlanbs und Italiens, ganz Frankreich und selbst ein Teil Spaniens gehörten ihm an (Karte V). Die Gebiete an den Grenzen (Marken) stellte König Karl unter Markgrafen. Die Bewohner biefer Marken mußten stets bereit fein, die Grenze gegen die räuberischen Dänen, Slaven, Avaren Mauren zu schützen. . . , , . Die Rolandssage. — Als Karl aus Spanien heimzog, wurde sein r in einem engen Gebirgstlale plötzlich von Feinden überfallen, und viele ter Krieger würden nieb er gehauen. Hier fiel auch sein ebler, getreuer Held lanb. Von vier Speeren zum Tode verrounbet, nahm er sein herrliches, chtenbes Schwert und schlug aus allen Kräften auf einen Marmorstein, benn wollte es lieber zertrümmern, als den Arabern überliefern. Aber das Schwert Itete den Stein und zerbrach boch nicht. Aisbann ergriff er fein Horn und ß mit solcher Kraft hinein, daß es zersprang und die Abem an feinem Halse rissen. König Karl, der schon weit voraus war, vernahm den gewaltigen Schall b kehrte um; aber er fanb den Helben tot baliegen und beweinte ihn bitterlich. 4. Karls Kaiserkrönung (800). — Mit dem Bischöfe zu Rom, c schon damals Papst (d. i. Vater der Christenheit) genannt wurde, stand crl in guter Freundschaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen chutz. Als daher Karl im Jahre 800 am Weihnachtfeste in Rom war und : festlichen Schmuck am Altare der Peterskirche zum Gebete niederkniete, xt der Papst Leo vor und fetzte dem Könige eine goldene Kaiserkrone aufs mpt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg 4tl dem Großen,^em von Gott gekrönten römisch en Kaiser!" So irbe die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergange des alten Römer-ichs (476) aufgehört hatte, wiederhergestellt und einem deutschen Könige geben. Diese Würde machte Karl zum obersten weltlichen Herrscher in r ganzen abendländischen Christenheit, in welcher der Papst der geistliche berherr war.

7. Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 66

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 66 — eigenen Gesetze, die „Rrtiftel". Meuterer, Ausreißer und sonst disziplinlose Gesellen verfielen dem „Recht der langen Spieße". Die Kameraden bildeten eine Gasse, in die der verurteilte hineingestoßen rourde; von den ihm entgegenstarrenden Spießen wurde er durchbohrt. Die Landsknechtheere waren in Regimenter eingeteilt, diese in Fähnlein und Hotten. Ein berühmter Landsknecht-führer ist Georg von Zrundsberg gewesen. 31. Die Buchdruckerkunst. 1. Geschriebene Bücher. Wichtiger noch als die Erfindung des Schießpulvers ist die der Buchdruckerkunst, die ebenfalls von einem Deutschen gemacht wurde (1440). Lange Seit gab es keine andern als geschriebene Bücher. Diese wurden meist in den Klöstern verfertigt, in denen sich die Mönche mit dem Bücherabfchreiben beschäftigten; sie waren natürlich sehr teuer. Denn wieviel Zeit und Rrbeit kostete es, ein einziges Buch abzuschreiben! Daher konnten nur reiche Leute Bücher besitzen. Selbst das Buch der Bücher, die heilige Schrift, war höchst selten: denn eine vollständige Bibel kostete an tausend Mark. Man war daher schon längst darauf gekommen, die Buchstaben einer Seite im Buche in eine holztafel einzuschneiden, mit Schwärze zu bestreichen und dann auf Papier abzudrucken. Nun konnte man diese Seite leicht hundertmal vervielfältigen. Rber hierdurch war die (Erfindung der Buchdruckerkunst erst vorbereitet. 2. Johann Gillenberg. (Endlich kam ein Bürger aus Mainz, Johannes Gensfleisch, genannt (Butenberg, der sich in Straßburg niedergelassen hatte, auf den Gedanken, die Buchstaben einzeln aus holz zu schnitzen, aneinander zu reihen und abzudrucken. Waren so einige Seiten vollendet, so konnte man die Buchstaben wieder auseinander nehmen, zu anderen Seiten benutzen und so ein ganzes Buch zustande bringen. Die ersten Versuche befriedigten noch nicht, weil die Holzbuchstaben sich schnell abnutzten und leicht zerbrachen. Rber (Butenberg ward nicht müde, seine Kunst weiter auszubilden. (Er kehrte nach Mainz zurück und verband sich dort mit Johann Zu st, einem Goldschmied, und mit dem sehr geschickten Peter Schösser aus (Bernsheim zu neuen versuchen. (Butenberg und Schösser erfanden die Kunst, die Schriftzeichen aus Metall in Formen zu gießen, während bisher jeder einzelne Buchstabe geschnitzt wurde. So machte die wichtige

8. Das Mittelalter - S. 87

1896 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. es auf dem Mrzfelde den Glanz seiner Waffen zeige. Als er hier an allen ent-lang ging, kam er an denjenigen, welcher den Krug zerschlagen hatte, und sagte zu ihm: -Keiner trgt so schlechte Waffen wie du. Und er nahm desien Axtund warf sie zu Boden- Als jener sich niederbeugte, sie aufzuheben, holte der König aus und hieb ihm mit seiner Axt in den Kopf. 60, sprach er, hast du bei Soisions mit dem Kruge gethan.- Als der tot war, befahl er den andern zu gehen. Allen jagte er durch diese That groe Furcht ein." (Gregor von Tours.) 13) Aus dem Gesetz der ripuarischen Franken: Wenn ein Freier einen freien Ripuarier ttet, so soll er zur Erlegung von 200 Solidi (kleine rmische Goldmnze) verurteilt werden. Wenn jemand einen Knecht gettet hat, so soll er zur Erlegung von 36 Solidi verurteilt werden.... Wenn ein Freier dem andern das Ohr abgehauen hat, so da dieser nicht hren kann, so soll er zur Erlegung von 100 Solidi verurteilt werden. Wenn jener das Gehr nicht verloren hat, so soll er die Bue von 50 Solidi zahlen.... Wenn jemand einen Mann während der Heerfahrt gettet hat, so soll er zur Zahlung des dreifachen Wergeldes ver-urteilt werden. . . . Wenn jemand ein Wergeld zahlen soll, so kann er. . . . eine gehrnte, sehende und gesunde Kuh fr einen Solidus geben, ein sehendes und gesundes Pferd fr 6 Solidi ... ein Schwert mit der Scheide fr 7 Solidi. .. eine gute Brnne fr 12 Solidi... gute Beinbergen fr 6 Solidi, einen Schild samt Lanze fr 2 Solidi." 14) Angeblicher Ausspruch des Kalifen Omar der die Bibliothek zu Alexan-dria: Was in den Bchern steht, ist entweder schon im Koran enthalten, und dann sind sie berflssig, oder es ist demselben zuwider, und dann sind sie schdlich. Also msien sie vernichtet werden." 15) Anfang der schsischen Taufformel: Entsagst du dem Teufel?" Ich entsage dem Teufel." Und aller Teufelsgilde?" Und ich entsage aller Teufelsgilde." Und allen Teufelswerken?" Und ich entsage allen Teufels-werken und Worten, Donar und Wodan und Saxnot und allen den Unholden, die ihre Genossen sind." Glaubst du an Gott" u. s. w. 16) Aus einem Kapitulare der die kniglichen Gter: Wir wnschen, da unsere Landgter uns allein dienen und nicht anderen Leuten, da unser Gesinde gut gehalten werde und durch niemand ins Elend gerate, und da unsere Amtleute sich nicht unterfangen, unser Gesinde zu ihrem Dienste zu ge-brauchen, nicht zu Fronden, nicht zum Holzfllen, noch sie andere Arbeiten zu vollbringen zwingen. Es sollen unsere Amtleute unsere Weinberge bernehmen, welche in ihren Bezirken liegen, sie gut besorgen und den Wein selbst in gute Gefe thun und sorgfltig darauf achten, da er in keinerlei Weise Schaden leide____ So viele Landgter einer in seinem Bezirke hat, so viele Leute soll er dazu bestimmen, die Bienen fr unsere Wirtschaft zu besorgen. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zur Gre derselben Hhner und Gnse halten, so viel man kann. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestens 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern... . Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da, was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst,

9. Geschichte für konfessionell gemischte Schulen - S. 30

1911 - Breslau : Hirt
30 Geschichte. I Kirchen, Klöstern und reichen Leuten gekauft werden konnten. Als man die Kunst gelernt hatte, auf Holztäfelchen Bilder zu schnitzen [Holzschneidekunst], benutzte man diese Täfelchen auch dazu, die geschriebenen Bücher mit Abdrücken von Bildern zu zieren. Bald schnitt man auch ganze Seiten der Schrift in Holz und druckte sie auf Papier. Später kam Johann Gutenberg aus Mainz auf den Gedanken, einzelne Schriftzeichen in Stäbchen von Buchenholz [Buchstaben] zu schnitzen, diese zum Druck zusammenzustellen, mit Schwärze zu bestreichen und nach dem Druck wieder auseinanderzunehmen. Diese beweglichen „Lettern" [littera == Buchstabe] waren aber schwer in gleicher Größe herzustellen und nutzten sich leicht ab. Deshalb kam man darauf, Lettern aus Metall anzufertigen. b) Folgen der Verbreitung der Buchdruckerkunst. Nach und nach wurden die geschriebenen Bücher verdrängt, weil man die gedruckten wegen ihrer Deutlichkeit und Billigkeit gern kaufte. Die Kunst des Lesens fand Eingang in Schulen und Häusern. Dadurch wurde die Bildung des Volkes sehr gehoben. 3. Andre Erfindungen. In alter Zeit fuhr man mit den Schiffen meistens nur an den Küsten entlang. Auf das offene Meer wagte man sich nicht; denn die Schiffe waren zu klein, und man konnte sich auch nicht immer zurechtfinden. Erst als man den Kompaß kennen und gebrauchen lernte, fuhr man weiter auf das Meer hinaus. Angesehene und reiche Männer beteiligten sich vornehmlich an den Entdeckungsreisen zur See. Die Zeit maß man nicht mehr durch Sand-, Wasser- oder Sonnenuhren, sondern man erfand die Räderuhren, an denen man später noch das Pendel anbrachte. In Nürnberg wurden um 1500 die Taschenuhren erfunden. Sie hatten anfangs eine eiförmige Gestalt und wurden Nürnberger Eier genannt. Auch das Spinnrad ist eine Erfindung des Mittelalters. 4. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. Schon in alter Zeit kamen aus Indien kostbare Waren, wie Seide, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen und Edelsteine, nach Europa. Sie mußten auf dem weiten Landwege über Syrien, Ägypten, Konstantinopel, Venedig und Genua nach Deutschland befördert werden. Dies war sehr kostspielig, gefährlich und beschwerlich. Deshalb suchte man eifrig einen Seeweg nach Ostindien. Besonders taten sich dabei die Portugiesen unter dem Prinzen Heinrich dem Seefahrer hervor. Als der Kompaß erfunden war, fuhren sie an der Westküste von Afrika immer weiter nach Süden, bis Bartholomäus Diaz zuletzt an die Südspitze von Afrika kam. Er nannte sie „Kap der Stürme". Als der König von Portugal das hörte, rief er: „Nein! es heiße ,Kap der guten Hoffnungm" Im Jahre 1498 drang der kühne Seefahrer Vasco da Gama noch weiter vor, fuhr eine Strecke an der Südostküste Afrikas entlang und kam über den Ostindischen Ozean glücklich nach Indien. Von nun an konnten die Schätze des Morgenlandes in großen Mengen zu Schiff nach Europa gelangen. 5. Entdeckung Amerikas. Weit wichtiger als die Auffindung des Seeweges nach Ostindien war die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Er erwarb sich in seiner Jugend gründliche Kenntnisse in der Himmels- und Erd-
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