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1. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 8

1899 - Leipzig : Hirt
8 Erste Periode. Die Zeit der Vlkerwanderung und Staatenbildung. Baumeister schmckte er seine Hauptstadt Ravenna mit Kirchen, einem Palaste und einem Grabmale fr sich selbst. Unter dem Namen Dietrich t>on Bern*) ist er eine Lieblingsgestalt der deutschen Helden-sage geworden. Nach Theoderichs Tode regierte seine Tochter Amalaswintha in seinem Geiste. Angefeindet von den katholischen Rmern und trotzigen gotischen Edlen, suchte sie ihr Heil in Anlehnung an Byzanz zu ihrem und ihres Volkes Verderben. Sie wurde von Goten ermordet, und dies benutzte der ostrmische Kaiser Justinian als Vorwand zur Eroberung Italiens. In einem zwanzigjhrigen Heldenkampfe gegen die Feldherren Blisar und Narses gingen die Ostgoten unter, und 555. Italien wurde wieder ein Teil des Kaiserreichs, 555. 7. Die Langobarden**) Als Narses, der Statthalter von Italien, vom byzantinischen Hofe abberufen war, kamen die Langobarden herbei, die sich an der Donau niedergelassen hatten. Sie eroberten 568. Italien 568 unter ihrem König Albin und siedelten sich in der nach ihnen benannten Ebene an. Pavia machte Alboin zur Hauptstadt seines Reiches. Er starb durch Meuchelmord auf Veranlassung seiner Gemahlin Rosamunde.***) In den Wirren der folgenden Zeit verdient die von denlangobarden verehrteknigintheodelinde, einebayrischeprinzessin, Beachtung. Sie trat mit dem Papste Gregor dem Groen in Ver-bindung und wirkte fr die Ausbreitung des katholischen Glaubens in ihrem Volke. Die wilden Langobarden gewhnten sich allmhlich an 774. friedliche Beschftigung. Ihr Reich bestand, bis es 774 durch Karl den Groen mit dem frnkischen vereint wurde. 8. Die Franken. Die kriegerischen Franken ( 35, 6) hatten sich allmhlich der das nrdliche Gallien ausgebreitet und lebten unter ver-schiedenen Knigen. Der eigentliche Grnder des frnkischen Reiches war Chlodwig aus dem Geschlechte der Merowinger, ein König der 486. Salier. Zunchst vernichtete er 486 den Rest der rmischen Herrschaft in Gallien durch den Sieg bei Soissons. Vergebens bemhte sich seine christliche Gemahlin Ehlotilde, eine burgundische Knigstochter, den trotzigen Heiden zu bekehren. Als aber in der Schlacht gegen die 496. Alemannen i. I. 496 sich der Sieg auf die Seite der Feinde neigte, gelobte er dem Gotte der Christen zu folgen, wenn er siegen wrde. *) Dietrich ist die hochdeutsche Form von Theoderich; Bedeutung: Volksfrst. Bern ist Verona. **) Bedeutung des Namens: mit langen Barten. ***) Wie berichtet wird, hatte er sie bei einem Gastmahle gezwungen, aus dem Schdel ihres von ihm getteten Vaters zu trinken.

2. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1899 - Leipzig : Hirt
32 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. halten, die Bedrngten zu beschtzen und gegen die Frauen hflich und bescheiden zu sein; dann empfing er den Ritterschlag. Auch die Mdchen wnrden, wenn sie nicht im Kloster erzogen wurden, gewhnlich an den Hof des Lehnsherrn geschickt, wo sie uuter der Obhut der Burgfrau standen und von einer Meisterin" in der Anstandslehre und m Haus- und Handarbeiten, namentlich im Spinnen, Schneidern und Sticken*) unterwiesen wurden. Daneben lernten sie von dem Geistlichen des Hofes lesen und schreiben und von fahrenden Sngern singen und sagen". Auch eine erweiterte Bilduug war bei vornehmen Frauen hufig: viele kannten das Lateinische und Franzsische, waren in der Dichtkunst Wohl bewandert, spielten die Fiedel und die Harfe, verstanden eine anregende Unterhaltung zu führen und im Schachspiel den Gegner matt zu setzen. Im allgemeinen besaen die Frauen eine hhere Bildung als die Männer. 3. Turniere waren im Frieden die liebste Beschftigung der Ritter. Der weite Turnierplatz war von Schranken umgeben, hinter denen auf erhhten Sitzen die Damen und die Preisrichter saen. Eine groe Menschenmenge versammelte sich auerhalb der Schranken, um das glnzende Schauspiel zu verfolgen. Auf den Ruf des Herolds ritten die schwer gersteten Teilnehmer (Fig. 83 und 118) mit eingelegter Lanze paarweise oder haufenweise gegen einander, um die Gegner aus dem Sattel zu heben und gefangen zu nehmen. Nach Beendigung der Kmpfe, die ganze Tage, auch wohl mehrere Tage dauern konnten, erhielten die Sieger nach dem Urteil der Preisrichter die vom Veranstalter des Turniers ausgesetzten Preise. Vergleiche die Turniere mit den Kampfspielen des Altertums. Die Burg. Die Ritter- und Frstenburgen wurden gern auf Berghhen angelegt. Manche sind aus frheren rmischen Befestigungen erwachsen (z. B. Steinsberg, Fig. 78). Eine groe Burg war von einer weiten Ringmauer mit Zinnen und Trmchen umgeben, die den ueren Hof umschlo (vgl. Fig. 86). In die eigentliche Burg fhrte, falls sie wieder von einer Mauer umgeben war, der den Burggraben die Zugbrcke. Der wichtigste Bestandteil war der Turm. der dem Rittersaal arbeiteten in der Kemenate die Frauen und Mdchen (Fig. 81) oder sahen den Waffenbungen zu, die auf dem Hofe ange- *) Die deutschen Frauen waren berhmt als Stickerinnen, und die kunstvoll gestickten Kleider ihrer Männer wurden viel bewundert. In Museen ist manches von diesen Arbeiten erhalten. Im Nibelungenliede (Str. 352 ff.) verfertigt Kriemhild mit dreiig ihrer Jungfrauen kostbare Kleider fr Gunther und dessen Genossen.

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 228

1911 - Leipzig : Hirt
228 Quellenstze. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zur Gre derselben Hhner und Gnse halten, so viel man kann. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestens 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern. . . . Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da, was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, eingesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und bereitet werde. . . . Ein jeder Amtmann liefere Jahr fr Jahr zu Weihnachten uns ein Verzeichnis von all unserem Gute und Ertrage . . . und zwar alles getrennt voneinander und wohl geordnet, da wir imstande sind, zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben. 4) Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, da Shne wie Tchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, auf deren Erlernung auch er selbst seinen Flei verwandte. Dann muten die Shne, sobald es nur das Alter erlaubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd den, die Tchter aber sich mit Wollarbeit abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschftigen, damit sie sich nicht an Miggang gewhnten, und lie sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Shne ritten ihm zur Seite, seine Tchter folgten ihm . . . und eine Schar von Leibwchtern war zu ihrer Beschtzung bestellt. (Einhard.) 5) Aus Angilberts Schilderung eines kaiserlichen Jagdzuges. (Ge-krzt.) Mit groem Gefolge tritt Liudgart, die reizvolle Gemahlin des erhabenen Karl, aus ihrem Gemach in den Hofrauni. Ihr Haar wetteifert mit dem Glanz des Purpurs, Purpurbinden umschlingen die weien Schlfen, doppelt in Purpur getaucht glnzt das leinene Kleid, am Halse funkeln edle Steine und auf dem Haupte die Goldkrone. Sie besteigt das Ro und leuchtet in kniglicher Hoheit vor der Schar der Edelinge, welche die Knigsshne Karl und Pippin umgeben. Hinter ihnen strmt das Jagdgefolge zu den geffneten Toren hinaus unter Hundegebell und Hrnerklang. Dann kommen die Prinzessinnen, von Herren und Damen begleitet. Voran reitet Hruotrud ruhig und stolz. Ein Purpurband hlt ihr blondes Haar zusammen, und auf dem Haupte schimmert eine Goldkrone. Aus der Reihe der Damen leuchtet sodann Berta hervor. Ihr blondes Haar ist mit Goldschnren durchflochten und von einem Reif umgeben. Ein Marderpelz umschlingt den Hals, und die Nhte des Rockes blitzen von Edelsteinen. Ihr folgt Gisela, die einen mit Purpurfden durchwirkten Schleier trgt. Nun er-scheint Ruodhaid, geschmckt mit farbigen Steinen; ein seidener Mandel, von Gold-spangen zusammengehalten, umgibt ihre Schultern. Dann folgt Theoderade mit blhen-dem Antlitz und goldigem Haar. Sie trgt ein Halsband von Smaragden und einen mit Rauchwerk besetzten Mantel. Endlich schliet Hiltrud die Reihe der Schwestern; herrlich glnzt sie aus der Schar der Recken hervor und lenkt ihr Ro in der Richtung, wo der Wald den Jagdzug in seinen Schatten ausnimmt. 6) Ich fhle, Bruder, da ich dieses Leben nicht lnger erhalten kann, da es Gott nach seinem Ratschlsse so gebeut und die Macht der Krankheit mich bezwingt. Deshalb gehe ich mit dir zu Rate und sorge, was dich hauptschlich angeht, fr das ganze Frankenreich, indem du auf meinen Rat, den deines Bruders, achtest. Wir knnen, Bruder, Truppen und Heere aufbieten und anfhren, wir haben Burgen und Waffen nebst den kniglichen Jnsignien und alles, was die knigliche Wrde erheischt, auer Glck und Befhigung. Das Glck, mein Bruder, samt der herrlichsten Befhigung, steht auf Heinrichs Seite; das Heil des Staates liegt in der Sachsen Hand Nimm also diese Jnsignien, die heilige Lanze, die goldenen Spangen nebst dem

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 230

1911 - Leipzig : Hirt
230 Quellenstze. An diesem Tage lud mich Nikephoros auch zu Gaste. Er meinte aber, ich sei nicht wrdig, vor einem seiner Hofleute meinen Platz zu nehmen, und so erhielt ich erst die fnfzehnte Stelle von ihm und nicht einmal ein Tischtuch; von meinen Genossen war keiner bei Tische, ja nicht einmal im Palast. Bei dieser Mahlzeit, die sich lange hinzog, und bei der es schmutzig herging wie unter Trunkenen, wo es von l troff und von abscheulicher Fischlake, richtete er viele Fragen an mich der Eure Macht, Eure Rechte und Euer Heer. Da ich ihm der Wahrheit gem darauf antwortete, rief er aus: Du lgst! Die Kriegsmaunen deines Herrn verstehen nicht das Reiten und nicht den Kampf zu Fue; ihre groen Schilde, schweren Panzer, langen Schwerter und gewichtigen Helme hindern sie bei beiden Kampfarten. Auch hat dein Herr feine Flotte auf der See. Eine tchtige Seemacht habe ich allein, und ich will ihn mit meiner Flotte angreifen, seine Städte an der See zerstren und alles, was an den Flssen liegt, in einen Schutthaufen verwandeln. Und wie will er mir auch zu Lande mit feiner geringen Heeresmacht Widerstand leisten, wenn ich mit so vielen Leuten, als Sterne am Himmel und Wogen bei strmischer See sind, gegen ihn an-rcke?" Als ich ihm hierauf eine Antwort, wie er sie verdiente, erteilen wollte, lie er mich nicht zu Worte kommen, sondern sagte, um mich zu verhhnen: Ihr seid ja gar keine Rmer, sondern Langobarden!" Ich geriet in Zorn, und obgleich er noch weiterreden wollte und mir zu schweigen winkte, brach ich los: Rornulus, von dem die Rmer den Namen tragen, war ein Brudermrder, er erffnete eine Freisttte fr bse Schuldner, ausgerissene Sklaven, Mrder und andere Verbrecher, die den Tod verdient hatten, und diesen seinen Anhang nannte er Rmer. Solcher edlen Abkunft sind diejenigen, die ihr die Herren der Welt nennt, die wir aber, d. h. die Langobarden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunden, so tief verachten, da wir im Zorm gegen unsere Feinde kein anderes Schimpfwort kennen als du Rmer! Denn jede Feigheit und Niedertrchtigkeit, Geiz, ppigkeit, Lug und Trug und alle Laster fassen wir in diesem einen Worte zusammen. Wenn du uns aber unkriegerisch und ungeschickt im Reiten nennst, so werden, wenn die Snden der Christenheit es verschulden sollten, da du in deiner Hartnckigkeit verharrst, die nchsten Kmpfe wohl_ zeigen, was ihr fr Leute seid, und ob wir zu kmpfen wissen." Da winkte mir Nikephoros hchst aufgeregt Stillschweigen zu und befahl, die Tafel aufzuheben. 9) Aus einem Gedichte Walters von der Vogelweide. leb bn lande vil gesehen Von der Elbe unz an den Ein unde nam der besten gerne war: und her wider unz an Tjngerlant, bel meze mir geschehen, so mugen wol die besten sin, knde ich ie min herze bringen dar, die ich in der Werlte hn erkant. daz im wol gevallen kan ich rehte schouwen wolde fremeder site. guot gelz und lip, n waz hlfe mich, ob ich unrehte sem mir got, so swere ich wol, daz [strite? [hie diu wip tiuschiu zuht gt vor in allen. bezzer sint danne ander frouwen. Tiusche man sint wol gezogen, rehte als engel sint diu wip getan. swer sie schildet, derst betrogen: ich enkan sin anders niht verstan. tugent und reine minne, swer die suochen wil, der sol komen in unser lant: da ist wnne vil. lange meze ich leben dar inne!

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 232

1911 - Leipzig : Hirt
232 Quellenstze. einem glnzenden Gefolge zu der in der Mitte des Lagers errichteten Kirche. Mit ei ^mglichett Krone auf dem Haupte folgte ihnen König Heinrich. In ebenso stattlicher Prozession verlieen sie nach der Messe die Kirche. Glnzende Gastmhler schloffen den ersten Festtag, wobei den Dienst des Mundschenken und des Truchse des Marschalls und des Kmmerers die Fürsten des Reiches in eigener Person bei ^ - r Cj'^n)en' folgenden Tage fanden nach der Frhmesse glnzende Rttterspiele und Waffenbungen statt, wobei des Kaisers Shne, König Heinrich und Herzog Friedrich von Schwaben, ihre Gewandtheit in der Fhrung der Waffen be-wiesen. Bei 20000 Ritter wetteiferten da nicht blo in allen ritterlichen Knsten, sondern auch in Kostbarkeit der Rstung, Glanz der Waffen und Schnheit der Rosse' Kaiser Friedrich selbst erschien in ihrer Mitte und nahm an ihren Kmpfen teil Als das glnzende Schauspiel beendet war, wurden des Kaisers Shne feierlich mit dem Schwerte umgrtet und zu Rittern geschlagen. Und zur Feier des frohen Ereignisses lieen sie dann den in Schare herbeigestrmten Dienstmannen, Sngern, Gauklern und armen Leuten Gold und Silber, Pferde, Gewnder und andere Gaben austeilen. 12) Aus einem Gedichte Walters von der Vogelweide. Daz wilt und daz gewrme, die stritent starke strme; sarn tuont die vogel under in1)'; wan daz2) si habent einen sin; si diuhten sich ze nihte, si3) schliefen starc gerihte. si^ kiesent knege unde reht, sie setzent herren unde kneht. so we dir, tiuschiu zunge! wie stet din ordenunge, da n diu mugge ir kiinec hat, und daz din ere also zergat! bekera dich, bekere! die cirkel4) sint ze here5); die armen knege dringent dich: Philippe setze den weisen6) uf, und heiz si treten hinder sich! 13) Das Gelbde des Schffen bei der Aufnahme in die Feme*). Ik gelove bi der hilligen ee7) dat ik numer8) will de veme waren helen holen9) ind halden vor man vor wif vor torf vor twich10) vor utock vor stein vor gras vor grein11) vor alle queke wichte12) vor alle godes gestiebte1s) vor alle dat tuschen14) hemel ind erden got helft laten werden wente an15) den man de de veme halden kan. J) sich. 2) jedoch. 8) wenn sie nicht. 4) Bezirke (Frstentmer). 5)_ mchtig. 6) Der Waise hie die deutsche Krone, weil sein schnster Edelstein nicht seinesgleichen hatte, also gleichsam verwaist war. 7) Heiligen Schrift. 8) nun- mehr. 9) Hten. - 10) Zweig. - ") Korn. Die Buchstaben S. S. G. G. (stock, stein, gras, grein) waren das Erkennungszeichen der Feme. 12) lebenden Wesen. 1s) Geschpfen. M) zwischen. l5) bis auf. *) Lindner, Die Feme.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 23

1911 - Leipzig : Hirt
Otto I. 23 Heinrich erhielt das Herzogtum Bayern; Schwaben verlieh Otto seinem Sohne Ludolf, Lothringen seinem Schwiegersohne Konrad, Sachsen einem treuen Grafen, Hermann dem Billnng; Franken verwaltete er selbst. In allen Herzogtmern setzte er Pfalzgrafen ein, die sr den König die hchste Gerichtsbarkeit ausbten, die Krongter verwalteten und die Herzge beaufsichtigten. Die Knigsgewalt hatte der den Partiknlarismns gesiegt. 3. Erweiterung der Macht nach auen. Im Osten setzte Otto das Werk seines Vaters fort. Die Wacht an der unteren Elbe vertraute er seinem Waffengefhrten Hermann dem Billnng an, der die Billunger Mark grndete, die Wacht an der mittleren dem khnen Gero, den er zum Grafen von Merseburg und hernach zum Markgrafen ernannte*). Den Anstrengungen Ottos und dieser seiner Paladine gelang es, die slawischen Stmme bis zur Oder zu unterwerfen. In Bhmen, dessen Fürst die deutsche Oberhoheit nicht anerkennen wollte, erschien Otto mit Heeresmacht und bewog ihn dadurch, ihm als seinem Herrn zu huldigen. Bhmen ward ein in loser Abhngigkeit vom Reiche stehendes Herzogtum. Zum erstenmal kamen die Deutschen mit den Polen, dem slawischen Hauptvolke, in feindliche Berhrung. Gero besiegte den Polenfrsten und ntigte ihn, sein Land von Otto zu Lehen zu nehmen. Den König der Dnen, der die Mark zwischen Eider und Schlei eingenommen hatte, zwang Otto durch einen Feldzug, sie herauszugeben. Sie wurde als Mark Schleswig dem Reiche wieder angegliedert. Die Sorge fr die Ausbreitung des Christentums bernahmen Bistmer wie Meien, Merseburg, Brandenburg, Havelberg, Oldenburg (im stlichen Holstein) und Schleswig, freilich ohne bei den Slawen viel Entgegenkommen zu finden. In seiner spteren Zeit stiftete Otto das Erzbistum Magdeburg. Auch in den romanischen Staaten zeigte sich die deutsche Obergewalt. In Frankreich erschien Otto mit seinen schsischen Kriegern und schtzte den König gegen eine Emprung. In Burgund, das aus der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund entstanden war, stellten die Groen den unmndigen König unter den Schutz Ottos, um die Selbstndigkeit ihres Reiches zu sichern. In Italien warf sich Graf Berengar von Jvrea zum König auf und suchte die junge Witwe des vorigen Knigs, Adelheid, zu bewegen, seinen Sohn zu heiraten. Sie weigerte sich standhaft, auch als Berengar sie in einer Burg am Gardasee gefangen hielt. Sie entkam in mhseliger Flucht nach der Burg Cauoffa und rief von hier aus den König Otto, der seit einigen Jahren Witwer war, zu Hilfe. Schon hatte Otto, erfllt *) Die markige Gestalt Geros hat sich lange im Gedchtnis des Volkes erhalten und ist in Sage und Dichtung gefeiert worden. Er ist der Markgraf Gere des Nibelungenliedes.

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 87

1911 - Leipzig : Hirt
Vier Kaiser aus vier Husern. 87 Kurfrsten vor, indem er die Rheinzlle aufhob. Zur Erweiterung der habsbnr-gischen Hausmacht griff er Thringen an. Von dort zurckgeschlagen, suchte er Bhmen und Mhren zu gewinnen. Mitten in den Vorbereitungen traf ihn die Mrderhand seines Neffen. 3. Heinrich Vii. von Luxemburg, 13081813, der Bruder des Erz- 1308. bischofs Balduin von Trier, vereinigte glcklich mit seiner kleinen Grafschaft (deutsch: Ltzelburg) das Knigreich Bhmen, mit dessen Erbin fein Sohn Johann sich vermhlte. Die Verhltnisse in Italien bewogen ihn, die Kaiserpolitik der Staufer zu erneuern. In Ober- und Mittel-italien bekmpften ]tch Ghibellinen und Guelfen, in den Stdten die reichen Geschlechter und die aufstrebenden Znfte, und in manchen hatte ein Gewalthaber die Alleinherrschaft an sich gerissen. Von Ghibellinen aufge-fordert, zog Heinrich der die Alpen. Man ersehnte berall einen Kaiser mit fester Hand, um die verzweifelten Zustnde in Italien zu ordnen. Dante, der wegen feiner ghibellinischen Gesinnung aus seiner Vaterstadt Florenz vertrieben war, feierte ihn in begeisterten Worten als den Retter Italiens^). Aber seine eigenen idealistischen Hoffnungen und die seiner Partei erfllten sich nicht; nachdem er in Mailand die lombardische und in Rom von einem ppstlichen Gesandten die Kaiserkrone empfangen hatte, starb er am Fieber. 1313. 4. Ludwig der Bayer, 1314 1347. Neun Fürsten beanspruchten damals eine Kurstimme. Vier von ihnen, die habsburgische Partei, whlten Friedrich den Schnen von sterreich, einen Sohn Albrechtsi., 1314. t>ie brigen, die eine habsburgfeindliche Partei bildeten, bewogen den Herzog Ludwig von Oberbayern, ihre Wahl anzunehmen. Der Krieg zwischen den beiden spielte sich in Sddeutschland ab, während Friedrichs Bruder Leopold die Schweizer bekmpfte ( 97) und im Norden sich der junge Waldemar seiner Feinde erwehrte. In der Schlacht bei Mhldorf am Inn wurde Friedrich 1322 besiegt, ehe sein Bruder Leopold von Schwaben 1322. her verabredetermaen ihm zu Hilfe kommen konnte, und gefangen ge-nommert**). Aber während er auf der Burg Trausnitz bei Landshut sitzen mute, setzte Leopold den Krieg erfolgreich fort, und der Papst Johann Xxii., _ *) In der Gttlichen Komdie" richtet er an Albrecht I. den Vorwurf, da er Italien vernachlssigt habe; dem neuen Kaiser aber ruft er zu: Sieh deine Roma, die in heien Trnen Verwitwet und allein bei Tag und Nacht Mein Csar" ruft, warum bist du mir fern?" *) Sudwtg gewann den Sieg dadurch, da der Burggraf Friedrich von Nrnberg im rechten Augenblick mit frischen Hilfstruppen auf dem Kampfplatz er-Irivt *)a e^et der Sage gehrt die Erzhlung von dem Nrnberger Feldhauptmann Schweppermann. Bekannt aber und bezeugt ist das Wort, mit dem der lomale Ludwig den gefangenen Friedrich empfing: Mein Vetter, ich sah Euch nie )o gern!"

8. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 231

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 231 10) der Friedrichs I. Lebensweise berichtet der Freisinger Domherr gtagerom*): Den Gottesdienst, der vor Tagesanbruch in den Kirchen oder von seinen Geist-lichen abgehalten wird, besucht er allein oder mit sehr geringem Gefolge, und er zollt dem geistlichen Stande solche Achtung, da er allen Italienern zum Muster und ev spiel dienen kann, welche Ehre und Ehrfurcht man Bischfen und Geistlichen zu erweisen hat. Dem Gottesdienste zeigt er solche Verehrung, da er zu ieder Stunde, in der man Gott Lobgesnge anstimmt, gebhrendes Stillschweigen beobachten lat und niemand ihn während dieser Zeit durch irgendein Geschft unterbrechen darf. Nach vollbrachtem Gebet und nach Feier der Meffe verwendet er, durch die Kraft der heiligen Reliquien gestrkt, den brigen Teil des Morgens an die Regierungsgeschfte. Wenn eine Jagd abgehalten wird, so steht er keinem nach in der Abrichtung von Pferden, Hunden, Habichten und anderen Vgeln derart, in ihrer Beurteilung und Anwendung. Auf dem Weidgange spannt er selbst den Bogen, nimmt den Pfeil, legt ihn auf und drckt ihn ab. Sage ihm, was er treffen soll, und sicher trifft er das bestimmte Ziel. Beim Mahle herrscht solche Zucht und doch zugleich kniglicher Uber-flu, da die Enthaltsamkeit nicht der Trunkenheit, der Hunger nicht der allzu groe Einfachheit klagen kann. Beim Spiel legt er die Strenge des Herrschers eme Zeitlang beiseite. Er ist von der Sinnesart, da seine Freundlichkeit nie Bses droht, seine Strenge nie blutig ist. Seiner Umgebung gegenber ist er in der Rede nie zornig, nie miachtet er ihren Rat, nie ist er allzu spitzfindig bei einer Untersuchung. Die Schriften und die Taten der alten Könige durchforscht er voll Eifer. Almosen teilt er oft mit eigener Hand an die Armen aus, den Zehnten seines Geldes weist er getreulich den Kirchen und Klstern zu. In der Muttersprache ist er sehr beredt, Latein kann er besser verstehen als sprechen. Seine Kleidung ist die vaterlndische, nicht kostbar und ppig, aber auch nicht armselig. 11) Aus Berichten der das Psingstfest zu Mainz. Im Jahre 1184, um Pfingsten, hielt Kaiser Friedrich einen sehr berhmten Hoftag zu Mainz. Dahin kamen alle Wrdentrger, Beamten und Fürsten, dahin die Erzbischfe und alle Groen und Edlen, die dem Kaiser zu gefallen wetteiferten. In der Ebene, die sich in der Nhe von Mainz zwischen Rhein und Main ausbreitet, erhob sich eine leicht gebaute, aber glnzende und prchtige Stadt zur Aufnahme der von stattlichem Ge folge begleiteten Fürsten und Groen. In der Mitte der kunstreich erstehenden Zelt-stadt erhob sich in reichgeschmcktem Holzbau der fr den Kaiser selbst bestimmte Palast und mit demselben in Verbindung stehend eine mchtige Kirche. . . . Mehr noch staunte man die Vorrte von Lebensmitteln an, die auf des Kaisers Befehl von allen Seiten her, zu Lande und zu Wasser, rheinauswrts und rheinabwrts herbeigebracht wurden. Eine ganze Flotte von Schiffen lag lngs des Rheinufers, die unerschpf-liche Mengen Weins aus der weinreichen Gegend herbeigefhrt hatten. Und nicht anders war es mit Getreide, Brot, Schlachtvieh und Geflgel. . . . Wohl bedurfte man so gewaltiger Vorrte, denn drei Tage lang sollte die Masse der Fürsten und Edlen, der Einheimischen und Fremden als Gste des Kaisers bewirtet werden. Und welche Menschenmassen waren auer den geladenen Gsten noch zu erwarten! Fah-rende Snger und Dichter, Spielleute und Gaukler wurden durch die Festlichkeiten aus weiter Ferne herbeigelockt. . . . Auf 70000 schtzte man die Zahl der Ritter und Krieger, und dazu kam noch das Heer der Geistlichen und der Leute niederen Standes. Am ersten Psingstfeiertage schritt Kaiser Friedrich mit seiner Gemahlin Beatrix im Schmucke des kaiserlichen Stirnreifes in feierlicher Prozession und geleitet von *) Nach Erler, Aus der Kaiserzeit. Erzhlungen deutscher Geschichtschreiber.
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