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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 71

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 71 — 31. Entdeckungsfahrten der Portugiesen. 1. Der Handel mit dem Morgenlande. Seit den Kreuz-zügen waren die Völker (Europas wieder in lebhaften Verkehr mit dem Morgenlande getreten, vor allen trieben die Seestädte Italiens, Venedig und Genua, mit den kostbaren (Erzeugnissen Indiens einen höchst gewinnreichen Handel. Die waren wurden durch die Araber nach Syrien und Ägypten gebracht, dort von den italienischen Kaufleuten abgeholt und um hohe Preise durch ganz (Europa verkauft. Wieviel vorteilhafter wäre es gewesen, wenn man aus (Europa ganz zur See hätte nach Indien gelangen und so mit dem reichen Lande unmittelbar in Handelsverkehr treten können! Allein der Seeweg um Afrika war damals noch nicht bekannt; man wußte gar nicht, wie weit sich dieser (Erbteil nach Süden hin erstreckte. Ja, man hielt eine Umschiffung Afrikas für ganz unmöglich. „Unter dem Äquator," erzählte man, „ist die Hitze so furchtbar, daß das Meer kocht und jedes Schiff in Brand gerät, stn andern Stellen ist das Meerwasser ein dichter Schlamm, worin kein Schiff mehr vorwärts kann; dazu voll grimmiger Tiere, die mit ihren riesigen Rücken alle Fahrzeuge in die tust schleudern und zerschmettern." Solche Märchen, wie sie schon die Phönizier verbreitet hatten (vergl. I, Nr. 6, 2), schreckten lange von allen versuchen ab. 2. Bartholomäus Diaz. Da beschloß endlich der Sohn eines Königs von Portugal, Prinz Heinrich, genannt der Seefahrer, die Westküste Afrikas genauer zu erforschen. Unter seiner Leitung begannen (Entdeckungsfahrten, die bald erfolgreich wurden. Die fruchtbare Insel Madeira, wo jetzt der köstliche feurige wein wächst, und die Kanarischen Inseln, das Vaterland der Kanarienvögel, wurden aufgefunden und die Küste Afrikas immer mehr nach Süden zu erforscht. Diese (Erfolge erhöhten den (Eifer; man fürchtete nicht mehr die Sonnen-glut der Aquatorgegend, wagte sich immer weiter nach Süden, und einige Zeit nach dem Tode des Prinzen Heinrich gelang es dem kühnen Seefahrer Bartholomäus Diaz, die Südspitze Afrikas zu erreichen (i486). (Er nannte sie das Vorgebirge der Stürme; denn schreckliche Stürme wüteten, als er es zuerst erblickte. Sobald aber sein König die Nachricht von dieser hoffnungsreichen Entdeckung erhielt, rief er freudig aus: „Nein, sie heiße das Vorgebirge der guten Hoff« uung; denn jetzt ist ja die Hoffnung vorhanden, daß wir bald nach Ostindien kommen werden."

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 14

1918 - Leipzig : Voigtländer
aus Holz und (Eifert zurückgelassen und mit silbernen und goldenen vertauscht, ja daß sie ihre hölzernen Rnker mit Silber und Gold statt mit Blei gefüllt hätten. Freilich verschwanden die Schätze mit der Zeit von der Oberfläche; da aber legten die betriebsamen Phönizier Bergwerke an und holten die kostbaren Ittetalle aus dem Innern der Erde. 4. Die Phönizier umschiffen Rfrtfoa. Rber nicht allein gen Westen fuhren die Handelsschiffe der Phönizier; sie segelten auch durch das Bote Meer nach den reichen Südländern, den Küsten von Afrika und Rrabien, und nach Osten traten sie in Verkehr mit Indien. Ja es wird berichtet, daß phönizische Seeleute einst ganz Afrika umschifft hätten. (Ein König von Ägypten, heißt es, sandte phönizische Männer zu Schiffe aus und gebot ihnen, zurück durch die Säulen des Herkules in das Mittelmeer zu segeln und so nach Ägypten zu kommen. So fuhren die Phönizier aus dem Roten Meere und schifften in das Süd-meer, immer der Küste von Rfrika entlang. Idenn es herbst ward, stiegen sie ans Land und säeten, und wenn sie geerntet hatten, schifften sie wieder fort. Im dritten Jahre kamen sie um die Säulen des Herkules herum und wieder nach Ägypten. So hätte also das kühne Seevolk bereits Meere und Länder besucht, die den (Europäern noch volle zwei Jahrtausende hindurch unbekannt geblieben sind. 5. Karat» anenfjanöel. Ruch der Landhandel der Phönizier war sehr ausgedehnt. (Er wurde durch Karawanen betrieben und erstreckte sich nach Ägypten und den verschiedensten Gegenden Rsiens. So kamen zur See und zu Lande die köstlichsten Erzeugnisse des ganzen Morgenlandes zu ihnen: aus Indien (Elfenbein, (Ebenholz und Edelsteine; aus Rrabien wohlriechende Spezereien, wie sie bei den heidnischen (Dpferfesten auf den Ritären angezündet wurden; aus Ägypten baumwollene und gestickte Zeuge; aus Babylonien allerlei Putzsachen; aus den nördlichen Ländern Pferde, Metalle und andere waren. 6. Kolonien. Um einen so ausgebreiteten Handel zu sichern und zu fördern, waren Niederlassungen in fremden Ländern notwendig. Solche Niederlassungen nennt man Kolonien. Sie wurden meistens an günstig gelegenen Stellen der Meeresküste gegründet und dienten den Schiffern als Ruheplätze auf ihren weiten Zährten, den Kaufleuten zum Einsammeln und zum verkauf ihrer waren. Die Kolonien, welche die Phönizier anlegten, waren sehr zahlreich. Sie ließen sich auf allen wichtigeren Inseln des Mittelmeeres und an den Küsten von Spanien und auf der Nordküste von Rfrika nieder. (Einige der von ihnen gegründeten Kolonien, vor allen Karthago in Nordafrika, erhoben sich zu reichen und mächtigen Handelsstädten.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 72

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 72 — 5. vaseo öe Gama (1498). Diese Hoffnung ging zwölf Jahre später in (Erfüllung. Da umsegelte der mutvolle vasco de Gama das Vorgebirge der guten Hoffnung, fuhr an der Ostküste von gfrika hinauf, endlich 500 Meilen quer über den Gzean und gelangte so, beinahe ein Jahr nach seiner Hbfahrt, nach dem Hafen Kalthut in Indien. So mar der lange gesuchte Seetoeg gefunden, das gepriesene £and der köstlichen Spezereien und Gewürze endlich erreicht, was um so wichtiger war, als die Türken bald die alten Handelswege nach Indien sperrten, vasco de Gama brachte die Kunde von der wohlgelungenen Entdeckungsfahrt nach Portugal zurück und wurde wegen ferner Verdienste Hoch geehrt. Die Portugiesen aber trieben fortan einen blühenden Handel mit Ostindien, und ihre Hauptstadt Lissabon ward längere Zeit der erste Handelsplatz der Id eit. 32. Die Entdeckung Amerikas. t. Christoph Nolumbus. wenige Jahre, bevor vasco degama den weg nach Ostindien fand, machte ein andrer Seeheld eine noch wichtigere (Entdeckung. Sein Harne ist Chri st o ph K o l um bus (Colott) aus Genua, von früher Jugend an hatte er sich dem Seewesen gewidmet und sich alle dazu nötigen Kenntnisse in hohem Grade angeeignet. Was er von den großen Entdeckungen der Portugiesen hörte, erfüllte ihn mit Begeisterung. Um sich genauer damit bekannt zu machen, begab er sich nach Portugal, hier kam er auf den Gedanken, daß man doch, da die Erde eine Kugel sei, wiederum Land treffen müsse, wenn man gegen westen durch das atlantische Meer schiffe, und daß dieses Land das im fernen Osten gelegene Indien sein könne, vielleicht sei dieser weg kürzer als der um Hfrika herum gesuchte. Huch manche (Erzählungen portugiesischer Seeleute schienen darauf hinzuweisen, daß im Westen Land zu finden sei. Es seien, hieß es, zuweilen ungewöhnlich großes Schilfrohr, künstlich bearbeitetes holz, einmal sogar zwei Leichname von ganz eigentümlicher Körperbildung von Westen her übers Meer ans Land getrieben worden. In Kolumbus erwachte daher der feurigste Wunsch, eine Entdeckungsfahrt nach Westen hin zu unternehmen. Zuerst machte er seiner Vaterstadt Genua das Anerbieten und verlangte einige Schiffe. Rber man nannte ihn eilten Träumer und wies ihn ab. hierauf wandte er sich an den König von Portugal; doch ebenfalls umsonst. Nun ging er nach Spanien; aber auch hier dauerte es acht lange Jahre, bis der beharrliche Mann mit

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 13

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 13 — 6. Die Phönizier. 1. Das Land phönizien (Karte I). Das Land phönizien lag in Asien an der Gstküste des Mittelmeeres und war nur 4—20 km breit' denn ein hohes Gebirge, das nicht fern vom Meere aufsteigt, sonderte es von dem übrigen Asien ab. Dieses Gebirge heißt der Libanon oder der weiße Berg, weil seine höchsten Spitzen mit ewigem Schnee bedeckt sind. Seine Abhänge schmückte ein Wald mit prachtvollen hochragenden Zedern. Das Land an der Meeresküste war steinig und zum Ackerbau wenig geeignet. Darum wandten seine Bewohner ihre Blicke auf das Meer, bauten Schiffe aus Zederstämmen und trieben Handel, dem sie schon in sehr früher Zeit die weiteste Ausdehnung gaben. Die Phönizier waren das erste Handelsvolk der alten 10 eit. 2. Seefahrten -er Phönizier. Die Phönizier durchfuhren als Kaufleute das ganze Mittelmeer, ja sie wagten sich über dessen äußerste westliche Küste in den großen, noch nie befchifften Atlantischen ®zean. So kamen sie an die Küste von England, wo sie Zinn holten, während sie an den Ufern der Ostsee, aus dem heutigen Preußen, den schönen Bernstein erhielten, der damals besonders geschätzt und an föert dem Golde gleichgeachtet wurde. Damit kein anderes Volk ihnen diesen Handel streitig mache, erzählten sie wundersame Märchen °°n den Schrecknissen, denen der Schiffer begegne, wenn er es versuche, durch die „Säulen des Herküles", so nannte man in alter Zeit Straße von Gibraltar — hindurchzufahren. Dort, sagten sie, sei die Grenze der bewohnten (Erde; jenseits werde das Meer steif wie ®öuerte; dichtes, stechendes Hohr starre aus dem Schlamme empor; grausige Seeungeheuer droheten Tod und verderben. Dennoch suchte einft ein fremdes Fahrzeug einem phönizischen Schiffe in dieses Meer nöchzufegeln. Da opferten die Phönizier lieber ihr eigenes Schiff, als sie Wegweiser für die Zremden wurden; sie steuerten mit Vorsatz auf eine Sandbank hin, wo beide Schiffe scheiterten. 5. Die Phönizier in Spanien, von den Ländern, die das Jttütelmeer bespült, war vor allen Spanien wichtig für den Handel Phönizier. Dorther nahmen sie nicht allein vortreffliche lüolle, "lei und (Eifert; dort fanden sie auch eine Menge Gold und Silber, sie leicht einsammeln konnten, weil die Bewohner des Landes leinen Idert nicht kannten. Anfänglich nämlich, als die Phönizier zum erstenmal nach Spanien kamen, lagen diese edeln Metalle ganz offen Mage. Man erzählt, daß die fremden Seefahrer nicht allein ganze ^chisfriadungen davon weggeführt, sondern daß sie auch ihre Geräte

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 264

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 264 — nach Indien gelangen und so mit dem reichen Lande unmittelbar Handel treiben können! Allein der Seeweg um Afrika war damals noch nicht bekannt: man wußte gar nicht, wie weit sich dieser Erdtheil nach Süden hin erstreckte. Ja man hielt eine Umjchiffung Afrika's für ganz unmöglich. „Unter dem Aequator", erzählte man, „ist die Hitze so furchtbar, daß das Meer kocht, und jedes Schiff in Brand geräth. An andern Stellen ist das Meerwafser ein dichter Schlamm, in welchem kein Schiff mehr vorwärts kann; dazu voll grimmiger Thiere, die mit ihren riesigen Rucken alle Fahrzeuge in die Luft schleudern und zerschmettern." Solche Märchen schreckten lange von allen Versuchen ab. 2. Bartholomäus Diaz 148(2, — Da faßte enblich der Sohu eines Königs von Portugal, Prinz Heinrich, genannt der Seefahrer, den Entschluß, die Westküste Afrika's genauer zu erforschen. Er wußte auch Anbern Muth einzuflößen, und io begannen unter feiner Leitung Entbecknngsfahrt e n, welche Bald schöne Erfolge hatten. Die fruchtbare Insel Mabeira, wo jetzt der köstliche, feurige Wein wächst, und die kanarischen Inseln, das Vaterland der niedlichen Kanarienvögel, wurden aufgefunden und die Küste Afrika's mehr und mehr nach Süden zu aufgeschlossen. Das erhöhte den Eifer; man fürchtete schon nicht mehr die Sonnengluth der Aequatorgegenb, und einige Zeit nach dem Tode des Prinzen Heinrich gelang es dem kühnen Seefahrer Bartholomäus Diaz die Südspitze Afrika's zu erreichen. Er nannte sie das Vorgebirg der Stürme; benn schreckliche Stürme wütheten, als er diese Küste erblickte. Sobald aber der König die Nachricht von dieser glücklichen Entbecknng erhielt, rief er freubig aus: „Nein, sie heiße das Vorgebirg der guten Hoffnung; benn jetzt ist ja die Hoffnung vorhanden, daß wir bald auch nach Ostindien kommen werden". 3. Vasko de Gama 1498. — Und diese Hoffnung ging zwölf Jahre später in Erfüllung. Da umsegelte der muthvolle Vasko be Gama das Vorgebirg der guten Hoffnung, fuhr dann an der Oftküste von Afrika hinauf, endlich 500 Meilen quer

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 270

1876 - Kreuznach : Voigtländer
hier nicht rohe Wilde, sondern ein Volk zu finden, das in Städten wohnte, Gewerbe trieb und von einem mächtigen Könige beherrscht wurde. Doch gelang es dem kühnen Helden, mit nur 600 Mann und einigen Kanonen das ganze Land dem Könige von Spanien zu unterwerfen. Mit einer noch kleinern Schaar eroberte der tapfere, aber grausame Pizarro das Goldland Peru ebenfalls für Spanien. Nur 13 Jahre nach dem ^ode des Colnmbns unternahm Der portugiesische Seefahrer Mage l-h a e n s die erste Reise um die Erde, die in 3 Jahren vollbracht wurde. — Der Reichthum der neuen Welt an köstlichen Erzeugnissen lockte bald unzählige Europäer dorthin; Spanier, Portugiesen, später Engländer und Franzosen gründeten Niederlassungen. Die Eingebornen selbst aber, die Indianer, wie man sie nannte, wurden von den habsüchtigen Europäern mit unerhörter Grausamkeit zu den härtesten Arbeiten in den Bergwerken und Pflanzungen angehalten. Vergebens suchte der edle Priester Las C a-s a s ihr Loos zu erleichtern. Da kam er auf den Gedanken, statt der schwächlichen Indianer die kräftigeren Neger aus Afrika zur Arbeit zu empfehlen. Seine Meinung fand Eingang. Aber die Folge war, daß nun der schändliche Negersklavenhandel aufkam, der über 300 Jahre bestanden hat.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 35

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 85 — 4. Die Phönizier umschiffen Afrika. —Aber nicht allein gen Westen fuhren die Handelsschiffe der Phönizier, sie segelten auch durch das rothe Meer nach den reichen Südländern, den Küsten von Afrika und Arabien, und nach Osten traten sie in Verkehr mit Indien. Ja, es wird berichtet, daß phönizische Seeleute einst ganz Afrika umschifften. Ein König von Aegypten, heißt es, sandte phönizische Männer zu Schiffe aus und gebot ihnen, zurück durch die Säulen des Herkules in das Mittelmeer zu segeln und so nach Aegypten zu kommen. So fuhren die Phönizier aus dem rothen Meere und schifften in das Südmeer. Wenn es Herbst ward, stiegen sie immer au's Land und säeten, wo sie auch in Afrika sein mochten, und wenn sie geerntet hatten, schifften sie wieder fort. Im dritten Jahre kamen sie um die Säulen des Herkules herum und wieder nach Aegypten. So hätte also das kühne Seevolk bereits Meere und Länder besucht, die uns Europäern noch volle zwei Jahrtausende hindurch unbekannt geblieben sind. 5. Karawanenhandel. — Auch der Landhandel der Phönizier war sehr ausgedehnt. Er wurde durch Karawanen betrieben und erstreckte sich nach Aegypten und den verschiedensten Gegenden Asiens. So kamen zur See und zu Land die köstlichsten Erzeugnisse des ganzen Morgenlandes zu ihnen: aus Indien Elfenbein, Ebenholz und Edelsteine; aus Arabien wohlriechende Spezereien, wie sie bei den heidnischen Opserfesten auf den Altären angezündet wurden; aus Aegypten baumwollene und gestickte Zeuge; aus Babylonien allerlei Putzsachen; aus den nördlichen Ländern Pferde, Metalle und andere Waaren. 6. Kolonien. — Um aber einen so weit verbreiteten Handel zu sichern und zu befördern, waren Niederlassungen in fremden Ländern nothwendig. Solche Niederlassungen nennt man Kolonien. Sie wurden vorzüglich an günstig gelegenen Stellen der Meeresküste gegründet und dienten den Schiffern als Ruheplätze auf ihren weiten Fahrten, und den Kaufleuten zum Einsammeln und zum Verkauf ihrer Waaren. Die Kolonien, welche die Phönizier anlegten, waren sehr zahlreich. Sie ließen sich auf 3*

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 265

1876 - Kreuznach : Voigtländer
über den Ocean und gelangte so, beinahe ein Jahr nach seiner Abfahrt, nach dem Hafen Calicnt in Indien. So war der lange gesuchte Seeweg geöffnet, so war das gepriesene Land der köstlichen Spezereien und Gewürze endlich erreicht. Vasko de Gama brachte die Kunde von der wohlgelungenen Entdeckungsfahrt nach Portugal zurück und wurde wegen seiner Verdienste hoch geehrt. Die Portugiesen aber trieben von nun an einen blühenden Handel mit Ostindien und ihre Hauptstadt Lissabon war längere Zeit der erste Handelsplatz der Welt. 99. Columbus, der Entdecker Amerikas. 1. (Shristojph Colnm^ns Entdeckungspläne. — Wenige Jahre bevor Vasco de Gama den Weg nach Ostindien auffand, machte ein anderer Seeheld eine noch weit glänzendere Entdeckung. Sein Name ist Christoph Colnmbus. Er stammte aus der italienischen Stadt Genua und hatte sich von früher Jugend an dem Seewesen gewidmet. Mit Eifer bestrebt, seinen Geist auszubilden, hatte er sich alle Kenntnisse, welche zu diesem Berufe gehören, in vorzüglichem Grade angeeignet. Was er von den großen Entdeckungen der Portugiesen hörte, erfüllte ihn mit Begeisterung. Um sich genauer mit denselben bekannt zu machen, begab er sich nach Portugal. Hier kam er auf den Gedanken, daß man doch, da die Erde eine Kugel sei, wenn man gegen Westen durch das atlantische Meer schiffe, wiederum Land treffen müsse, und daß dieses Land vielleicht das im fernen Osten gelegene Indien feiu könne. Wer weiß, dachte er, ob dieser Weg nicht kürzer ist, als der um Afrika herum? Auch manche Erzählungen portugiesischer Seeleute schienen darauf hinzuweisen, daß im Westen Land zu finden sei. Man habe, heißt es, zuweilen ungewöhnlich großes Schilfrohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja einmal sogar zwei Leichname von ganz eigenthümlicher Körperbildung von Westen her über's Meer schwimmen und an's Land treiben sehen. Es wurde daher der feurigste Wunsch des Co-lnmbns, eine Entdeckungsfahrt nach Westen hin zu unternehmen.

9. Geschichte - S. 62

1892 - Breslau : Hirt
62 § 23. Erfindungen und Entdeckungen. Bibel, die nur den zehnten Teil einer geschriebenen kostete und 1456 erschien. — Gutenberg wurde von seinen Genossen aus dem Geschäfte gestoßen. Er starb bald darauf in Armut. — Die anfangs geheim gehaltene Kunst wurde bekannt, als Mainz während eines Krieges erobert wurde, die Druckerei abbrannte und die Gesellen sich zerstreuten. — Jetzt konnte auch der Ärmere Bücher kaufen und aus ihnen Belehrung über weltliche und geistliche Angelegenheiten schöpfen. Die Buchdruckerkunst muß als eine notwendige Vorbereitung auf die Reformation bezeichnet werden; denn durch den Druck fand Luthers Lehre eine schnelle und allgemeine Verbreitung. — Gutenberg wird Zu den größten Wohlthätern der Menschheit gezählt, und sein Andenken hat man durch ein schönes Denkmal in Mainz verherrlicht. Auch noch durch andere Erfindungen zeichnet sich jene Zeit aus, so die der Taschenuhren von Peter Hele in Nürnberg und die des Spinnrades. B. Entdeckungen. 1. Seeweg nach Ostindien. Bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts kannte man von der bewohnten Erde nur Asien, Europa und den nördlichen Teil Afrikas. Dem Bestreben, die kostbaren Waren des Wunderlandes Indien auf dem bequemeren Seewege zu erlangen, verdanken wir die großen Entdeckungen, die unsere Kenntnis von der Erde berichtigten und den Handel vollständig umgestalteten. Jene geschätzten Produkte Indiens wurden bis zum Ende des 15. Jahrhunderts durch Karawanen bis an die Küsten des Mittelländischen Meeres gebracht und von hier aus nach Genua und Venedig geholt. Die Portugiesen unternahmen kühne Fahrten (Prinz Heinrich der Seefahrer), auf denen das Kap der Guten Hoffnung entdeckt wurde. 1498 fand Vasko de Gama den Seeweg nach Ostindien. Die Portugiesen gelangten durch Handel zu Reichtum und Macht. 2. Entdeckung Amerikas. Christoph Kolumbus, ein Genuese, war durch fleißiges Studium und eigenes Nachdenken zu der Überzeugung gelangt, daß man bei einer stets nach Westen gerichteten Fahrt auch nach Indien und zwar von der Ostseite her gelangen müsse. Aber überall hielt man ihn für einen Träumer und Abenteurer. Endlich ließ sich die Königin Jsabella von Kastilien in ihrer Freude darüber, daß ihre Heere die letzte maurische Stadt in Spanien, Granada, erobert hatten, dazu bewegen, dem Kolumbus drei alte Schiffe auszurüsten. Im August 1492 fuhr Kolumbus von Palos ab. Oft waren die Gefährten des Kolumbus völlig mutlos; sie fürchteten, ihre Heimat nie wiederzusehen. Und gewiß war das Unternehmen kühn: Hunderte von Meilen war man von den Küsten Europas entfernt in einem Meere, das bis jetzt keines europäischen Schiffes Kiel durchfurcht hatte, und — immer weiter westwärts ging die Fahrt. Kolumbus verstand es trotzdem, den Mut seiner Seeleute immer wieder auszurichten und die sich zeigende Widersetzlichkeit im Keime zu ersticken. Endlich erscholl früh um zwei Uhr am zwölften Oktober der Jubelruf: „Land, Land!" Es war die Insel Guanahani, die Kolumbus entdeckt hatte; er nannte sie zu Ehren des Erlösers „San Salvador". Hieraus kehrte er nach Europa zurück. Das entdeckte Gebiet ward Westindien, die Bewohner wurden Indianer genannt, da man immer noch meinte, einen Teil von Indien gefunden zu haben. In der Heimat wurde Kolumbus mit großen Ehren empfangen. Er unternahm noch drei Reifen über den Ozean und entdeckte die übrigen Inseln der Antillengruppe und Südamerika. Er erntete schließlich schnöden Undank. Ein ihm nachgesandter Statthalter ließ ihn sogar in Ketten nach Spanien zurückbringen. Hier wurde er zwar freigesprochen, doch setzte man sein Verdienst herab, indem man die Bedeutung der entdeckten

10. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 441

1910 - Wittenberg : Herrosé
Xiv. Weite Welt und Wanderung ins Weite. 441 und Aden sind Kohlenplätze. Ein Hafen von großer Bedeutung ist Colombo auf der Westküste Ceylons. Hier wird sich für den deutschen Handel ein ergiebiges Feld eröffnen, da Colombo ein Haupt- stapelplatz für indische Ansfuhrgegenstände, wie Kokosöl, Matten, Zucker, Reis usw., außerdem aber der Sitz bedeutender Handelshäuser ist, die deutsche Ansfuhrgegenstände in Indien vertreiben. S i n g a p o r e ist Welthafen. Es ist der Stapelplatz für den weitaus größten Teil des gesamten Warenverkehrs von Hinterindien und den Sundainseln mit alleiniger Ausnahme von Java, das von Batavia aus eine Menge eigener Linien besitzt. In Hongkong schließt sich an die Hauptlinie die Zweiglinie nach Java und Korea. Die australische Linie unserer Reichspostdampfer führt von Bremerhaven nach Antwerpen, durch den Suezkanal, nach Aden, nach dem T s ch a g o s-A r ch i p e l, nach Adelaide, Mel- bourne und Sidney. Eine Ausdehnung dieser Linie bis Brisbane ist in Aussicht genommen. Brisbane ist die Hauptstadt Queenslands, einer Kolonie, welche in ihrer schnellen Entwickelung einen hervor- ragenden Platz unter den australischen Gebietsteilen einzunehmen be- stimmt scheint, und welche wegen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu Neuguinea — das deutsche Gebiet ist von Cooktowu in Queensland in sechs Tagen zu erreichen — von hervorragender Wichtigkeit für den deutschen Handel ist. In Sidney schließt sich an die Hauptlinie die Zweiglinie Sidney — Tongainseln — Samoa an, die ihre Rundreise in 24 Tagen vollendet, also etwa vier Tage vor Ankunft des nächsten europäischen Dampfers mit der Rückfracht in Sidney wieder eintrifft. Die Fahrten aus der ostasiatischen und australischen Linie finden näm- lich in Zeitabständen von je vier Wochen statt. Die Zweiglinie Triest — Brindisi — Alexandrien end- lich dient der Beförderung der Post, dem Handelsverkehr nach Ägypten und auch der süddeutschen Ausfuhr über Suez. Die Dampfer sind vortrefflich eingerichtet und bleiben in der Schnelligkeit der Fahrt hinter den besten englischen Schiffen nicht zurück. Wie vorteilhaft die Einrichtung der Reichspostdampferlinien schon jetzt den deutschen Handel beeinflußt, geht aus einem Bericht über Bremens Handel im Jahre 1887 hervor. Es heißt darin: „Die Einfuhr Bremens aus China, Japan und Australien hat sich von 1,1 Millionen Mark im Jahre 1885 auf 16,2 Millionen Mark im Jahre 1887 gehoben; die Ausfuhr dorthin ist im gleichen Zeitraum von 1 Million auf 15,3 Millionen Mark gestiegen. Das ist ein Ergebnis, das fast ausschließlich den neuen Reichspostdampferlinien zu danken ist." Mögen sie dem deutschen Namen Ehre und unserm Vaterlande immer reicheren Segen bringen! Aus Schürmann und Windmöller, Lesebuch f. Fort.-Sch.
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