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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 248

1861 - Stuttgart : Hallberger
248 liegt. Von hier aus umschiffen wir die Halbinsel Kola, fahren an der schwedischen Küste hin und kommen endlich an dem Nordkap, der nördlichsten Spitze Europa's, vorüber, von wo an wir unsern Lauf südwestlich richten und durch das scandinavische Meer in die Nordsee einlaufen. Da wir aber auch die Ostsee besuchen wollen, so richten wir den Lauf unseres Schiffes östlich, fahren durch das Skagerack in das Kattegat, von welchem drei Wasserstraßen, der kleine und große Belt und der Sund, in die Ostsee führen. Unser Lauf geht an der schwedischen Küste gegen Norden, an der Insel Gothland und weiterhin an der Hauptstadt Stockholm vorüber nach dem bottnischen Meerbusen, bis zur Stadt Tornea, wo wir umwenden und an Finnland herab nach dem finnischen Meerbusen steuern. Im Hintergründe desselben liegt auf einer Insel die starke Festung Kronstadt, und am Ende des Meerbusens erblicken wir die schöne russische Hauptstadt Petersburg. Wir ändern abermal den Lauf unseres Schiffes, fahren zurück und besuchen noch den rigaischen und nachher den danziger Busen, worauf wir uns auf dem schon bekannten Wege wieder nach der Nordsee begeben. Unsere Fahrt geht nun durch die Straße von Calais (sprich Kalä), an dem Meerbusen von Biscaya vorüber, an der spani- schen und portugiesischen Küste herab, und nun laufen wir durch die Straße von Gibraltar in das Mittelmeer ein. Da wir auf unserem Wege gerne Rom sehen möchten, so fahren wir durch die Straße von San Bonifacio, zwischen den Inseln Corsika und Sardinien hindurch und steuern durch das tyrrhenische Meer gerade auf Rom los, wo wir landen, um alle Merkwürdigkeiten dieser berühmten Stadt zu betrachten. Von hier aus segeln wir nach Neapel, das unsere Neugierde ebenfalls anzieht; wir besteigen den Vesuv, wenn er gerade ruhig ist, sodann laufen wir durch die Straße von Messina in das jonische Meer ein. Gerne würden wir auch durch das adriatische Meer hinauf steuern und der altberühm- ten Stadt Venedig einen Besuch machen; das würde uns aber zu lange aufhalten, und daher umsegeln wir das Kap Matapaii, Grie- chenlands Südspitze, und richten unsern Laus nach dem Archipelagus oder Jnsclmeer. Aus diesem führt uns die Dardauellenstraßc oder der Hellespont in das Marmormeer, und wir könnten hier wohl aussteigen, um die große und schöne Stadt Constantinopel näher zu betrachten, die schon wegen ihrer herrlichen Lage und ihren vielen Kuppeln und Thürmen einen so prächtigen Anblick gewährt. Wir dürfen uns aber nicht aufhalten, da wir noch nicht am Ziele un- serer Reise sind. Wir passiren daher die Straße von Constan- tinopel oder deck thracischeu Bosporus, durchsegeln das schwarze Meer, steuern rechts an der Halbinsel Krim vorüber und laufen durch die Straße vyn Feodosia in das asowffche Meer ein, wo

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 312

1861 - Stuttgart : Hallberger
f 312 Die Türkei und Griechenland. Die große Halbinsel, welche neben Italien gegen Osten liegt, umfaßt das alte Griechenland, das wir schon durch die Geschichte kennen lernten. Im Jahre 1453 wurde es von den Türken er- obert und bildete seitdem den Hauptsitz ihrer Macht, die in der Mitte des 16ten Jahrhunderts den höchsten Gipfel erstieg, von da an aber durch viele Kriege wieder tief herab sank. Das fruchtbare Land, obgleich schlecht angebaut, liefert dennoch reichlich Getreide, Reiß, Mais und Südfrüchte, nebst Wein und Tabak. Die Gebirge enthalten edle Metalle und Marmor, und an Vieh ist kein Mangel. Die türkischen Besitzungen in Asien messen 24,000 Q.m., und eben so groß sind auch die afrikanischen Länder, die unter türkischer Oberherrschaft stehen. Die Hauptstadt des türkischen Reiches ist Konstantinopel, von den Türken St ambul und in alter Zeit Byzanz genannt (600). Die Stadt hat mit den Vorstädten 24 Stunden im Umfange und liegt in einer unvergleichlich schönen Küstengegend, an der 1000 Fuß breiten Straße von Konstantinopel. Der Palast des Sultans gleicht für sich schon einer Stadt und ist mit herrlichen Gärten umgeben. Er hat einen ungeheuren Haupteingang, von welchem die Regierung den Namen „hohe Pforte" erhalten hat. Im Jahre 1821 haben sich die im Süden der Türkei woh- nenden Griechen gegen die Herrschaft der Türken empört und ihre Unabhängigkeit erkämpft. Seitdem bildet die Halbinsel M o r e a nebst Livadieu mit einigen Inseln das Königreich Griechenland, das auf 900 Q.m. nicht ganz eine Million Menschen zählt. Dies ist der Uebcrrest des altberühmten Griechenlandes, das im Alter- thum so mächtige Staaten und ein unerreichtes Heldenvolk in sich schloß. Die Hauptstadt ist Athen; Korinth und Theben, diese einst so wichtigen L-tädte, sind jetzt unbedeutende Orte, und von andern ehemals berühmten Städten sind kaum noch Spuren zu finden. 6. Westeuropa. Spanien und Portugal. Beide Länder bilden eine Halbinsel, die Frankreich an Größe gleichkommt. Von derselben besitzt Spanien 9000 Q.m. mit 15 Mill. Menschen. Es ist durch die 50 Meilen lange Pyrenäen kette von Frankreich getrennt und wird auch sonst vielfach von Gebirgen durchzogen. Beide Länder sind stellenweise sehr fruchtbar und er- zeugen besonders sehr feine und feurige Weine. »

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 326

1861 - Stuttgart : Hallberger
326 hieher in die Verbannung schickt. Wegen seinem rauhen und kalten Klima ist das Land nur von dritthalb Millionen Menschen bewohnt. Die bedeutendsten Städte sind Tobolsk und Irkutsk. Südlich von diesem Land liegt 2) China, wozu auch Tübet, Turfan, die Mongolei und Mandschurei gehören. Es ist nach Rußland das größte Reich der Erde, übertrifft aber dasselbe weit an Volkszahl; denn es enthält an 300 Millionen Einwohner, also beinahe ein Drittheil der ganzen Menschheit. Unter 1600 Städten, die das Land enthält, ist die Hauptstadt Peking dkd größte, denn sie hat so viele Einwohner, als London. 3) Japan, ein großes, ans lauter Inseln bestehendes Reich, hat Jeddo zur Hauptstadt, welche fast so groß ist, als Peking. Die Japanesen sollen nach Berichten von Reisenden Ackerbau und Viehzucht, sowie verschiedene Gewerbe und Künste sehr gut verstehen und betreiben. 4) Hinter- und Vorderindien, gemeiniglich Ostindien genannt, sind zwei große, dichtbevöllerte Länder, von welchen ein großer Theil den Engländern gehört. Nebstdem enthält Hinterindien auch das Birmanenreich und die Kaiserreiche Anam, Siam und Ascham. Im Norden ist die Himelayakette mitten: 26,000 Fuß hohen Dhawalagiri, dem höchsten Berg der Erde. 5) Turan oder die Bucharei wird von Hirtenvölkern oder No- maden bewohnt und von einem Chan beherrscht, der zu Buchara seinen Sitz hat. > 6) Persien oder Iran, einst unter Cyrus ein mächtiges Welt- reich, hat Teheran zur Hauptstadt, worin der Schach oder Regent des Landes wohnt. 7) Arabien ist ein großes Land, das im Süden sehr frucht- bar ist, sonst aber mehrere große Wüsten enthält. Es ist das Vater- land des Kaffee's, des Balsams, der Kamecle und Dromedare und die Heimat der schönsten und flüchtigsten Pferde. Nach den Städten Mekka und Medina, in welch letzterer Muh am ed begraben liegt, wallfahrten die Muhamedaner sehr häufig. In der Wüste liegen die Berge Sinai und Horeb. 8) Die asiatische Türkei enthält folgende Länder^ a") Kleinasien oder Natolien mit der Hauptstadt Smyrna; d) Armenien mit der Stadt Erzerum und dem Gebirge Arra- rat, auf dem Noah's 'Arche stehen blieb; c) Mesopotamien und Kurdistan mit den Städten Mosul und Bagdad und den Ruinen von Ninive und Babylon; 6) Syrien mit den Städten Antiochien und Aleppo. Zu diesem Lande gehört auch 'das gelobte Land oder

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 330

1861 - Stuttgart : Hallberger
330 wanen, zum grossen Schrecken der Pferde und Maulthiere. Dieses Feuer, welches brennendes S ch w e f el w ass e r s to f fg a s zu seyn scheint, woraus auch unsere Irrwische und Irrlichter bestehen — zün- det nicht; denn das trockene Schilf und Gras bleibt unversehrt, ob- gleich die ganze Gegend einem Flammenmeere gleicht. (R. nach Lichtenberg.) Afrika. 530,000 L.m, und 150 Will, Lw. Afrika hängt im Osten nur durch einen schmalen Landstrich, den man die Landenge von Suez nennt, mit Asien zusammen. Würde diese durchstochen und das Mittelmeer mit dem rothen Meere durch einen Kanal verbunden, so wäre Afrika eine Insel, und die Europäer dürften nicht inehr diesen ganzen Erdtheil umschiffen, um nach Ostindien zu kommen. Das Innere dieses Erdtheils ist noch ziemlich unbekannt, obgleich mehrere europäische, Reisende dasselbe seit vielen Jahren bereisten und zu erforschen suchten. Leiber haben sie sich dabei überzeugt, daß in vielen Ländern noch der schmählichste Sklavenhandel stattfindet, indem die Könige selbst ihre Unterthanen verkaufen und — was noch schrecklicher ist — bei gewissen An- lässen sogar ihren Götzen opfern. Im Süden Afrika's wohnen die Kaffern, Hottentotten und Buschmänner, und an den Küsten haben sich die Engländer, Portugiesen und Franzosen angesiedelt. An der Nordküste liegt das Sultanat Marokko und Fetz, ein sehr schönes und fruchtbares Land. Die Hauptstadt Marokko, nahe am Atlasgebirge, hat groß- artige Paläste und Moscheen oder türkische Tempel, schön eingerichtete Bäder und Wasserleitungen, und in der großen Stadt Fetz treffen wir das Eigene, daß jedes Handwerk seine eigene Straße hat. Algier ist jetzt im Besitz der Franzosen, und die Länder Tunis und Tripoli stehen unter der Herrschaft eines türkischen Pascha's. Alle diese Staaten wurden früher, wohl nicht mit Unrecht, die „R a u b st a a t e n" genannt, da sie größtentheils Seeräuberei trieben. Südlich von diesen Ländern liegt Biledulgerid oder das Dattel- land, welches an die 600 Meilen lange und 100 bis 200 Meilen breite Wüste Sahara grenzt. Eines der wichtigsten afrikanischen Länder ist Aegypten. Das ganze Land besteht aus einem einzigen, 112 Meilen langen Thale, das vom Nil durchströmt wird. ^Dieser Fluß hat das Be-

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 338

1861 - Stuttgart : Hallberger
338 dann der leichtere Sand oben und läßt sich abschöpfen. Der untere Goldsand wird auf einem Brette oder Tuch getrocknet, und der leichtere Staub läßt sich sodann durch einen Blasebalg wegblasen, worauf blos die schwereren Goldkörner zurück bleiben. Südamerika. Das Land, welches von Südamerika zu Spanien ge- hörte, war bis zum Jahr 1810 nicht viel kleiner, als Europa. Nach einem langen Kampfe rissen sich diese Länder vom Mutterlande los und bildeten 9 selbstständige Freistaaten, zu welchen auch Peru und Quito, die höchstgelegenen und herrlichsten Länder, gehören. Die lange Kette der Cordilleras zieht durch diese Länder bis nach Patagonien hinab, wo der größte Menschenschlag zu Hause ist. Unter den Bergen finden sich mehrere Vulkane, deren Aus- brüche mit schrecklichen Erdbeben zusammen hängen, wodurch oft ganze Berge zusammenstürzen. Hier begegnen wir'dem größten Strom der Erde, dem Marannon oder Amazonenstrom, der nach einem Lauf von 800 Meilen sich in einem 18 Meilen breiten Bette in's Meer ergießt. Auf der 1500 Q.m. großen Ebene von Quito herrscht ein ewiger Frühling; an der Küste aber regnet es 10 Monate lang beständig, und das unaufhörliche Gebrüll der wilden Thiere wird während dieser Zeit stets von Donner und Blitzen begleitet. Hier ist auch die Heimat des Vicunna-Scha- fes, dessen seidenartige Wolle Tücher giebt, wovon die Elle über 20 Thaler kostet. In diesen Ländern wachsen auch die feinsten Holzgattungen, die zu den schönsten Möbeln und musikalischen In- strumenten verarbeitet werden, wie z. B. Cedern-, Mahagony-, Eisen- und Ebenholz. Neben feinen Gewürzen, Vanille und Zucker, er- halten wir aus diesen Ländern auch die Chinarinde, ein vortreffliches Arzneimittel, wodurch schon Millionen Kranke geheilt wurden. Zu diesem Allem kommen noch die großen Schätze, die man aus dem Innern der Berge heraus holt, wie z. B. kostbare Edelsteine nebst Gold und Silber, die man in gar vielen Bergwerken, besonders in Peru zu Tage fördert. Lima, die Hauptstadt Peru's (70), ist eine schöne, reiche Stadt. Die 65 Kirchen, die man daselbst findet, strotzen von Gold, Silber und Edelsteinen, und man kann sich wohl einen Begriff von dem hier herrschenden Luxus machen, wenn man hört, daß die Kaufleute der Stadt einmal eine Straße, durch welche der neue Vicekönig ein- zog, durchweg mit Silberplatten belegen ließen. Eben so reich an Gold, Silber und Diamanten ist das große Kaiserthum Brasilien, das jedoch nur zum hundertsten Theile an- gebaut und mit 6 Millionen Menschen bevölkert ist.

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 318

1861 - Stuttgart : Hallberger
318 12 Stockwerke hohen Häuser, finstere Straßen. Größer und schöner ist Dublin, die Hauptstadt Irlands, das fast ganz von Katholiken bewohnt ist. 0. Norde nropa. Dänemark. Größe mit Holstein 1040 Q.m. und 2>/z Mill. Ew. Dänemark mit den deutschen Herzogthümern Schleswig und Holstein hat einen fruchtbaren Boden, gute Viehzucht und treibt be- deutenden Handel. Das Skagerack, das Kattegat, den großen und kleinen Belt und den Sund haben wir schon durch die Be- schreibung von Europa im Allgemeinen als Wasserstraßen zur Ver- bindung der nördlichen Meere mit der Ostsee kennen gelernt. Am Sund liegt die schöne Hauptstadt Kopenhagen (126). »Zum Königreich Dänemark gehören auch die Faröer-Inseln, sowie die weit entlegene Insel Island, welche so groß ist, als Bayern, aber nur 70,000 Einwohner zählt, die trotz ihrer Armuth vielen Werth auf den Unterricht ihrer Kinder legen. Die Insel enthält 13 Vulkane, unter welchen der Hekla der bedeutendste ist. Merkwürdig sind die Geiser oder heißen Quellen, die ihr Wasser nach kurzen Pausen thurmhoch in die Höhe treiben. Zunehmende Verminderung der Ostsee. Es gehört zu den auffallendsten Erscheinungen rücksicht- lich der Veränderungen, die sich auf unserem Erdkörper er- geben , dass der Wasserstand der Ostsee seit lange her auf- fallend niedriger geworden ist. Die alte Behauptung, dass sich die Gewässer der Ostsee fortwährend vermindern und das feste Land sich dagegen immer weiter ausdehne, wird durch die neueren Beobachtungen vollkommen bestätigt Die Stadt Piteä, die vor einigen Jahrzehnten noch hart am Meere lag, ist jetzt 3/4 Stunden von demselben entfeint. Zu Anfang unseres Jahr- hunderts icar Luleä noch ane Seestadt; jetzt liegt sie eine halbe Stunde landeinwärts. Die alte Stadt Lowisa, früher einer der besten Ostseehäfen, liegt jetzt 1l/i Stunden vom Strande, wie dieses auch bezüglich mehrerer Ortschaften, die früher am Seeufer lagen, jetzt der ball ist. W enn wir nun auch nicht mit dem Naturforscher Linné glauben wollen, dass die Ostsee in 2000 Jahren gänzlich ver- schwunden seyn werde, so bestätigen doch die neueren Erschei-

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 319

1861 - Stuttgart : Hallberger
319 nungen, welche ganz mit den älteren übereinstimmen, dass der Grund dieses Meeres beständig höher steigt und dessen Wasser- masse sich in demselben Verhältniss vermindert; auch iverden die sich in die Ostsee er giessenden Ströme immer seichter, die an derselben liegenden Höfen versanden mehr und mehr und werden demnach allmählig für die Schiffahrt unbrauchbar. Den Angaben mehrerer Naturforscher zufolge ereignen sich gleiche Erscheinungen am häufigsten in den dem Nordpol am nächsten gelegenen Gegenden. Als Beweis kann man anführen, dass vor 1500 Jahren Skandinavien noch eine lnset war. dass damals Finnland noch unter Wasser stand, und so die Ostsee mit dem weissen Meere und mit dem Eismeer un- mittelbar zusammenhing. (R. nach dem Pf.-M.) Schweden und Norwegen. Beide Länder sind hinsichtlich ihrer Bevölkerung Bayern gleich, sind aber zehn Mal größer als dieses. Sie bilden eine ungeheuer lange Felsenmasse, mit einem von Süden nach Norden lausenden Gebirgsrücken, den man das Kiölxn- oder Tschölengebirg nennt. Das Land hat viele Seen und Flüsse, welch letzteren hier Elsen genannt werden, wie z. B. Göthaels, Dal elf, Umea- elf u. s. w. Die Landesprodukte bestehen hauptsächlich in Fischen, Holz und gutem Eisen und Kupfer. In einzelnen Gegenden hält man Rind- vieh, im Norden aber nur Rennthiere. In den Wäldern giebt es Elennthiere, Bären, Wölfe, Hirsche, Eber und wildes Geflügel. Der Winter dauert in diesen Gegenden 8 bis 9 Monate lang, woraus, ohne Frühling, ein sehr heißer Sommer folgt, und dieser bringt während eines Zeitraums von 3 Monaten alle Früchte zur Reise. Inl Norden, wo der längste Tag. 2 bis 3 Monate dauert, ist im Sommer die Sonne immer sichtbar, in der Mitte des Win- ters giebt es dagegen nur Nachmittags eine schwache Dämmerung. Stockholm (90), die Residenz- und Hauptstadt am Mälarsee, hat schöne Häuser und Straßen, die der gutgelegenen Stadt ein herrliches Ansehen geben. Vor dem Hafen liegen gegen 5000 Fel- seninseln, die zur Befestigung der Stadt benützt sind. Christiania ist die Hauptstadt und der Sitz des Statthalters von Norwegen. Die Kälte am bothnischen Meerbusen. Die Stadt Tornea, érzahlt ein französischer Reisender, bot bei unserer Ankunft am 30. Dezember einen höchst schauerlichen An- blick dar. Ihre kleinen Häuser waren bis an die Dächer in Schnee

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 355

1855 - Mainz : Kirchheim
355 45. Meere: Das asow'sche, schwarze, marmor-, mittellän- dische und adriatische Meer im Süden, das atlantische Meer und die Nordsee im Westen, die Ostsee und das Eismeer im Norden. Seen: Ladoga-, Onega- und Peipussee in Rußland; Mälar-, Wener- und Wettersee in Schweden; Neusiedler- und Plattensee in Ungarn; der Comersee in Italien; der Genfer-, Neuenburger-, Zürcher- und Vierwaldstättersee in der Schweiz. Hauptflüsse: Don, Dniepr und Wolga in Rußland; Donau, Rhein und Elbe in Deutsch- land; die Seine (Sän'), Loire (Loar'), Garonne und Rhone in Frankreich. Der Tajo (Tacho) und Ebro in Spanien und Por- tugal; die Themse in England; der Po in Italien; die Weichsel in Polen. 46. Europa wird von romanischen, germanischen und slavi- schen Völkern bewohnt, welche unstreitig die gebildetsten der ganzen Erde sind. Fast alle Europäer bekennen sich zur christlichen Reli- gion, ausgenommen die Juden, die Muhamedaner in der Türkei und die heidnischen Lappländer im Norden. Europäische Staaten. 47. Das Königreichportugal (1660 Q. M. und 3,450,000 kath. E.) hat heißes Klima und fruchtbaren Boden. Es gibt hier Pomeranzen, Citronen und Feigen in Menge. Die Hauptstadt Lissabon (280,000 E.) liegt am Tajo und hat eine sehr schöne Lage. Noch sind zu bemerken die Handelsstadt Oporto und die Universitätsstadt C o i m b r a. 48. Das Königreich Spanien (8600 Q.m. und 12,100,000 kath. E.) nimmt den größten Theil der pyrenäischen Halbinsel ein, ist überaus fruchtbar, aber nicht genug angebaut. Es hat sehr gute Pferde, Schafe, Maulesel, Seide, Wein,Oel und Südfrüchte. Madrid (200,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches. Andere berühmte Städte sind: Toledo, Barcelona, Malaga und Cadir. 49. Das Kaiserthum Fran kretch (9620q.m., 35,500,000 kath. E.) ist ein großes, schönes Land, das Getreide, Wein, Obst, Oel und edle Früchte hervorbringt, starken Handel treibt und bedeu- tende Fabriken hat. Paris an der Seine (1,000,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches und der Größe nach die zweite Stadt in Europa. Lyon, große Stadt an der Rhone, mit bedeutendem Seidenhandel. Marseille(Marselj'), Toulon und Bordeaux (Bordo) sind berühmte Handelsstädte. Straßburg mit herrli- chem Münster. 50. Das Königreich Großbritannien (5700 Q. M., 29,128,000 E., worunter 8,770,000 Katholiken, 20,115.400 Pro- testanten) besteht aus den drei Königreichen England, Schottland und Irland. Großbritannien hat feuchtes Klima, gute Viehzucht, ' ^ 23 *

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 357

1855 - Mainz : Kirchheim
357 mit berühmten Kirchen, Kunstsammlungen und Denkmalen der Vorzeit. Zu Unteritalien gehört das Königreich Neapel mit der Insel Sicilien. Darin: Neapel, Hauptstadt, am Meere in einer herrlichen Gegend, unweit des Vesuvs, mit 450,000 E. Palermo mit 170,000 E., Hauptstadt auf der Insel Sicilien. 54. Das Königreich Griechenla nd (868 Q. M., 1,114,000 E., die sich großentheils zur griechischen Kirche bekennen) ist seit 1829 von der Türkei getrennt. Dieses Land hat ein mildes Klima und einen vortrefflichen Boden, der aber noch nicht genug angebaut ist. Es besteht aus dem festen Land und vielen Inseln. Das im Alterthum berühmte Athen mit 25,000 E. ist die Haupstadt des Landes. Nauplia, Lepanto, Navarin und Patras sind neu aufblühende Städte. — An der Westseite Griechenlands liegen die jonischen Inseln. Sie stehen unter englischem Schutze und haben zur Hauptstadt C orfu auf der gleichnamigen Insel. 55. Die europäische Türkei (8000 Q. M., 9- Millionen E., Muhamedaner und Christen) ist ein warmes, sehr fruchtbares, aber schlecht angebautes Land. Die Bewohner des Landes sind Domä- nen oder Türken, Griechen und Slaven. Die Hauptstadt des Lan- des ist Konstantinop el mit 600,000 E.; sie liegt in einer sehr- schönen Gegend am Meere, besteht aber großentheils aus schlechten Straßen und elenden Häusern. Konstantinopel ist die Residenz des türkischen Kaisers oder Sultans und durch ihre Lage an zwei Mee- ren und an der Gränze zweier Erdtheile eine der wichtigsten euro- päischen Städte. Adrianopel, 130,000 E., eine bedeutende Handelsstadt; Sophia in Bulgarien, Salonik in Makedonien, Belgrad an der Donau. Unter türkischer Hoheit stehen die nörv- lich von der Donau liegenden Fürstenthümer Moldau mit der Hauptstadt Jassy und Wallachei mit der Hauptstadt Buka rest. 56. Das Kaiserreich Rußland ist eine weite Ebene und das größte Reich Europas. Es umfaßt 97,000 Q. M. mit 58 Mill. E., welche sich größtenteils zur griechischen Kirche bekennen. Im Norden ist es sehr kalt; die ganze Erdoberfläche ist eigentlich eine gefrorne und morastige Wüste. Mittelrußland hat fruchtbaren Bo- den und ungeheuere Waldungen; Südrußland hat viele baumlose, grasreiche Steppen, welche von Nomaden und ihren zahlreichen Heerden belebt werden. Die Einwohner sind Slaven, Finnen, Tartaren und Einwanderer. Petersburg an der Newa mit 480,000 E. ist die Haupt- und Residenzstadt. Lange breite Straßen, weite Plätze, schöne Häuser, prachtvolle Paläste, Denkmäler und Kirchen zieren diese jüngste und vielleicht schönste unter den europäi- schen Hauptstädten. Moskau mit 300.000 E., alte Hauptstadt des Reiches, nach dem Brande von 1812 wieder neu aufgebaut. Außerdem sind zu bemerken: Die Handelsstädte Archangel am weißen Meere und Odessa am schwarzen Meere. Warschau an der Weichsel mit 136,000 E., Hauptstadt des Königreichs Polen.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 361

1855 - Mainz : Kirchheim
Irarchen von Galiläa, Heredes Antipas. Darin: Machärus, ehe- mals starke Festung, wo Johannes der Täufer gefangen saß und starb. Pella, wohin die Christen vor Jerusalems Zerstörung flüchteten. Betbabaraam Jordan, wo Johannes predigte und taufte. 2. Die Tetrarchie des Philippus, bestehend aus den Bezirken Trachonitis, Gaulonitis, Batanäa und Ga- ma litika, Galiläa gegenüber. Darin: Gadara, wo Jesus einen Beseffeneu heilte. Bethsaida Julias, in deren Näbe der Herr die 5000 Menschen speisete. Casarca Philippi im Norden des Landes. 63. Ui. Das persische Reich besteht gegenwärtig aus drei von einander unabhängigen Reichen, nämlich: Iran oder dem eigentlichen Pexsien mit der Hauptstadt Teheran, Afga- nistan mit der Hauptstadt Kabul und der Handelsstadt Kaschi- mir, und Be lud sch i stau mit der befestigten Hauptstadt Kel a t. - 64. Iv. Arabien wird nach der Beschaffenheit seines Bo- dens in das wüste, steinige und glückliche eingetheilt. Seine Haupt- erzeugnisse sind Kaffee, Weihrauch, Kameele und Pferde. Die Araber wurden erst durch Mubamed ein bedeutendes Volk und haben bis zur Stunde ihre Unabhängigkeit von fremder Herrschaft bewahrt. Mekka, wo Muhamed geboren wurde, und Medina, wo er begraben liegt, sind die wichtigsten Städte in Arabien. 65. V. Die freie Tartarei am kaspischen Meere wird von freien Tartaren unter eigenen Fürsten, Chanen genannt, regiert. Hauptstädte sind: Buchara und Samar kan t. 66. Vi. Das Kaiserreich C h in a, ein ungeheures, starkbe- völkertes Land, wird von einem unumschränkten Herrscher reg ert, der sich Sohn des Himmels nennt. Die Chinesen sind ein fleißiges und verständiges, aber verschmitztes und grausames Volk. Das Land ist gut angebaut und bringt vorzüglichen Thee hervor, mit dem ein starker Handel in der Stadt Caitton getrieben wird. Hauptstadt des Landes ist Peking mit 2 Millionen Einwohnern, und Nanking mir 1 Million Einwohnern. Zu China gehören noch 1) Tibet, das höchste Gebirgsland Asiens, dessen Regent der göttlich verehrte Dalai-Lama ist. 2) Die kleine Bucharei, von der Wüste Schahi durchzogen. 3) Die, Mon go l ei, von China durch eine 3oo Meilen lange Mauer getrennt. Die Mon- golen sind kriegerische Nomaden und vortreffliche Gränzhüter gegen Rußland. 4) Die Mandfck'urei, von nomadisirenden Tungu- sen bewohnt. 5) Die Halbinsel Korea. 67. Vii. Das Kaiserreich Japan, ein den Europäern ver- schlossenes Land, liegt westlich von China und besteht aus vielen Inseln. Das Land wird von einem geistlichen tind weltlichen Herr- scher regiert. Die Hauptstadt ist Jeddo auf der Insel Nipón. 68. Viii. Ostindien zerfällt in Vorder- und Hinterindien und wird von dem merkwürdigen Volke der Hindus bewohnt.
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