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1. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 54

1910 - München : Kellerer
— 54 — Soldaten vor als Bayern besitzt. Wie bewiesen die Ungarn ihren Hochmut? (stolze Rede). Welch schlimme Eigenschaft lassen die Ungarn durch die Rede erkennen? (Zorn). Welches Hindernis stellte sich den Ungarn entgegen, daß sie nicht in die Stadt Augsburg gelangen konnten? (Mauer, Wassergraben). Wie wollten sie diese Hindernisse beseitigen? (Rosse sollen die Mauern zerstampfen und die Flüsse austrinken). Wie gestehen die Ungarn, daß sie selbst gefährlicher seien als die Rosse? (Stürzt nicht der Himmel ein, uns zu erschlagen und tut sich nicht die Erde auf, uns zu verschlingen, wer vermag uns zu besiegen?) Die Ungarn hatten ein Lager auf dem Lechfelde vor Augsburg. Welche Ansiedelungen befinden sich in der Nähe jeder Stadt? (Dörfer). Was werden die Ungarn in ihr Wut getan haben, weil sie nicht Augsburg erobern konnten? (Dörfer niedergebrannt, geplündert, beraubt ac.). Welche Möglichkeit war den Dorfbewohnern gegeben, als die Ungarn heranzogen? (nach Augsburg fliehen, manche von den Ungarn eingeholt, getötet, gefangen). Was werden die Bürger von Augsburg empfunden haben, als die Ungarn vor den Mauern erschienen? (Angst). Wer sprach ihnen Mut zu? (Bischof Ulrich). Wie zeigte sich der Bischof selbst mutig und besonnen? (führte die Bürger gegen die Ungarn, ließ die Stadtmauern gleich wieder ausbessern; Trost, der Kaiser werde erscheinen mit dem Heere). Durch welches Ereignis schlugen die Bürger den ersten Angriff zurück? (Tod eines Fürsten). Warum war der zweite Angriff gefährlicher? (von allen Seiten wurde die Stadt angegriffen). Wie mußten die Bürger kämpfen? Hätten wohl die Bürger trotz ihrer Tapferkeit die Stadt immer verteidigen können? Was wäre geschehen? Warum wohl? (Bürger zu wenig, Ungarn zu viele). Wie erhielten nun die Augsburger Hilfe in ihrer Not? (Kaiser kam). Was hätte dem Kaiser in der Schlacht leicht geschehen können? (getötet). Wie bereitete er sich auf den Tod vor? Wie mußte nun der Kampf gewesen sein, weil es auf Leben und Tod ging? (gefahrvoll, hitzig). Wie erbat sich der Kaiser Hilfe? (Hilfe Gottes angerufen). Mit welcher Schlauheit griffen die Ungarn den Kaiser an? Wie machte der Kaiser diese Schlauheit der Ungarn zu nichte? Was war ihm nun möglich? (gegen die andern Ungarn [2. Haufen] ziehen). Wie besiegte er die Ungarn? (sprengte viele in den Lech, in die brennenden Häuser, tötete viele). Was bezweckte Otto mit dieser siegreichen Schlacht? (Ungarn kamen nicht mehr nach Deutschland). Was tat der Kaiser nach der Schlacht am Abend? (nach Augsburg, Gott gedankt für den Sieg). 4. Karte: Augsburg: Zwischen welchen zwei Flüssen liegt die Stadt? Woher wurde der Stadtgraben mit Wasser gespeist? In welcher Richtung von Augsburg liegt das Lechfeld? Zwischen welchen Flüssen ist es auch? In welcher Richtung von Augsburg war also das Lager der Ungarn? Gegen welche Richtung vom Lechfelde aus liegt der Lech? (Osten). Von welcher Richtung mußte also der Kaiser kommen, wenn er die Ungarn gegen den Lech jagte? (von Westen). Welchen Fluß mußte er also überschreiten?

2. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 13

1910 - München : Kellerer
— 13 — Kreuzfahrer viel Hunger, Durst und große Hitze ausstehen. Endlich kamen sie an den Fluß Saleph. Über diesen führte eine enge Brücke; daher konnte der Zug nur langsam vorwärts kommen. Das dauerte dem Kaiser zu lange. Er sprengte, obwohl er von den Rittern gewarnt wurde, mit seinem Pferde in den Fluß und wollte ihn durchschwimmen. Die Wellen rissen aber Roß und Reiter fort. Der Kaiser ertrank. Da entstand unter den Kreuzfahrern ein großer Jammer. Sie riefen: „Der Vater ist tot, wir haben kein Glück mehr!" Viele Kreuzfahrer starben, andere kehrten um. Das heilige Land konnte nicht erobert werden. Nacherzählen! 2. Erklärung: a) Betrachten des Bildes. Wie sind die Kreuzfahrer gekleidet? (Mantel). Welche Waffen tragen sie? Welches Zeichen trägt jeder Kreuzfahrer auf der rechten Schulter? Was tun die Kreuzfahrer? Woher der Name Kreuzfahrer? Sind sie gefahren? Was wird man deshalb früher unter „fahren" verstanden haben? (Beispiel: fahrende Schüler.) Welches Hindernis stellte sich den Kreuzfahrern in Kleinasien in den Weg? (Türken). Wie überwanden sie dieses Hindernis? (besiegt). Welches zweite Hindernis in Kleinasien? (Saleph). Warum konnten die Kreuzfahrer nur langsam dieses Hindernis übersteigen? (kleine Brücke re.). Wie kann man sehen, daß dem Kaiser die Bewegung des Heeres zu langsam ging? (sprengte in den Fluß). Welches Unglück? Wie hätte der Kaiser sein Leben retten können? Wer hat ihm guten Rat gegeben? Wie war das Wasser des Flusses, weil es Roß und Reiter fortriß? (reißend). Wie müßte der Fluß gewesen sein, weil man ihn durchschwimmen mußte? (tief). Was war die Folge, da der Führer tot war? b) Karte: Zeigen Regensburg! Fahre jetzt an der Donau abwärts! Welches Land durchfahren wir jetzt? (Österreich-Ungarn). Jetzt ging der Zug von der Donau weg bei der Stadt Belgrad gegen Südosten. Jetzt sind wir im Lande der Türken. Wohin kamen nun die Kreuzfahrer? (Meer). Lies den Namen! (Dardanellen). Wie ist hier das Meer? (enge). Konnten die Kreuzfahrer hinüber gehen? Was mußten sie tun? (Schiff hinüber). Jetzt waren sie in Kleinasien. Fahre weiter nach Südosten! Hier seht ihr ein Stück Land, auf der Karte mit Tüpfelchen gezeichnet. Diese sagen uns, daß der Boden hier öde und wüst ist. Weiter! Jetzt bist du an einem Fluß! Lies den Namen! (Kalykadnos), Man hieß diesen Fluß auch Saleph oder Seleph. Hier liegt Jerusalem. Welchen Weg hätten sie also noch machen müssen? Iii. Stufe. Zusammenfassend: Wie oft war Barbarossa dem Tode nahe? Wo? Wo fand er wirklich feinen Tod? Wie hätte er fein Leben erhalten können? (Rat gefolgt). Was wollte Barbarossa mit dem Kreuzzug bezwecken? (Hl. Land gewinnen). Welchen Ausgang nahm aber der Kreuzzug? Warum war kein anderer Ausgang möglich?

3. Bd. 3 - S. 251

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, is * Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde. Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder- ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei- nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor- mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran- zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo- sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er- zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf- tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge- fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so- gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie- benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und unter die besten französischen Könige gehört. In einet Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan- aeu

4. Bd. 3 - S. 261

1793 - Hannover : Helwing
26 t Die Geschichte' nach' Christi' Geburt- Bruder, Johann, in Verbindung mit dem treulosen König von Frankreich das ohnehin unglückliche England von al- len Seiten und die erschrockenen Engländer sehnten sich nach ihrem König mit dem heftigsten Verlangen. Da entschloß sich Blondín, des Königs Kapellmeister, sei« nen Herrn aufzusuchen, sollte er auch bis ans Ende der Welt gehen. Er wußte, daß Heinrich ihn gefangen hielt, aber der Ort war ihm ein Gehcimniß. Der treue Diener reiste von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorj> und allenthalben erkundigte er sich nach seinem Könige» Endlich kam er an den Ort, wo der Thurm war und er-- fuhr, daß in demselben rin vornehmer Gefangener ver- wahrt werde. Er eilte dahin, stellte sich an die Thür desselben und fieng ein Lied au zu singen, das Richard in Vereinigung mit dem Blondin ehemals componirt hatte. Mit der ersten Hälfte des Liedes machte der Sän- ger eine Pause, und im Thurme fieng nun der Gefangene die andere Hälfte an. Blondín erkannte seines Königs Stimme, eilte voll Entzücken fort und kam wie geflügelt «ach England, wo er die geängstigten Großen in den Stand setzte, den gefangenen König, wiewohl nicht an- ders , als gegen cm sehr großes Lösegeld, von seinen Fesseln zu befrepen. Wenn Euch diese Treue eines Die- ners gegen seinen Herrn gefallt, so versäumet uicht, ein gleiches zu thun, sobald Euch die Vorsehung die Gele« genheit dazu anbietet. Rlchñl'd eilte sogleich in seine geliebte Insel und grif den eidbrüchigen Philipp gustan. Es kam jedoch zu keiner Hauptschlacht, denn beyde Partheyen verglichen sich« Zuletzt verlohr Richard im Jahr 1199 das Leben, da er das Schloß eines feiner aufrührerischen Großen belagerte. Weil seine ganze Re- gierung kriegerisch war und er außer feiner Güte und sei- nem Edelmuthe beständig eine ausnehmende Tapferkeit zeigte, fo gab man ihm den schönen Namen Löwenherz. Er , R 3 bin«-

5. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 45

1840 - Schweidnitz : Heege
45 Am 1. Mai 1527 hielt Ferdinand mit seiner Gemah- ^ lin Anna, Schwester des verunglückten Wladislaus seinen nach Breslau' Einzug in Breslau, wo sein erstes Geschäft war: den von betont bmim Matthias von Ungarn 1471 gestifteten Landfrieden zu bc- stätigen und die Religionsangclegenhciten zu besorgen. frieden. Ferdinand, der Reformation ganz abgeneigt, verfuhr hart verfährt Hart §c- gegen die Protestanten und nur die in Ungarn eingetrctc- ^n^Prote- ilen schwierigen Verhältnisse und die Bereitwilligkeit mit wird ledoch durch welcher sich die schlesischen Stände zu einer Steuer von den Türkenkne? 100,000 Dukaten zum Türkenkriege verstanden, nöthigten ihn zur Nachsicht. Die Türken erschienen nämlich 1529 1529 erscheinen mit 300,000 Mann in Ungarn, trieben Ferdinands Trup- Mann pen vor ssch h,er, und standen am 26 September vor gar«. Wien, in welchem ssch jedoch zum Glück für Deutschland, stchcn am sn. heldenmitthige Verteidiger befanden, selbst in Schlesien Sep^im eot wurde der Schrcckci: vor den Türken allgemein, bis So- liman am 15. October die Belagerung Wiens wieder auf- ^ hob. Breslau bisher nur durch Mauern und Thürme ^vcr ab. gegen äußere Feinde geschützt, ward mit Wällen und Grä- Breslau wird den umgeben und die Dominsel befestigt. , befestigt. Nachdem Ferdinand, der 1531 zum römischen König Aand'rö.mistber erwählt worden^, nach einem abermals mißlungenen Ein- König, falle Solimans in Oesterreich 1532 die Gefahr von die- ser Seite vermindert sah, verfuhr er in Schlessen, wie in seinen übrigen Staaten, mit größerer Willkühr. Der letzte Herzog von Oppeln Johann, starb 1532, und Ann^Op?eln vermöge der mit dem Markgrafen Georg von Branden- ^rbr 1532. bürg abgeschlossenen Erbverbrüderung hätten setzt dem Letz- - tcrn die Fürstcnthümcr Oppeln und Ratibor zufallen sollen: "m-tibor Mtm Ferdinand aber fand Mitttel, diese Erbverbrüderung zu «un an Branden- - vernichten und stand ihm diese Fürstenthümer nur auf so ^ in' lange zu, bis ihm seine darauf haftende Forderung von mehr als 180,000 Gulden bezahlt fein würde. Da aber Ferdinand I. diese Summe uicht aufbringen konnte, blieb Aindcrn'wä- Georg bis an seinen Tod, 1543, in "dem Besitz dieser te. aber nicht Fürstenthümer, in welchen durch seinen Eifer die prote- stantische Religion überall eingeführt worden war. Uebcr dessen unmündigen Sohn, Georg Friedrich, maßte sich Ferdinand die Vormundschaft in Hinsicht seiner schlesischen Besitzungen an, und erst^alsdann gelang ihm die längst betriebene Einlösung von Oppeln und Ratibor. Das Ver- fahren des Königs beruhte auf dem Grundsätze, keine auswärtigen protestantischen Fürsten in Schlesien zu dul- ' den und vermöge desselben konnte ihm eine Erbvcrbrü- ' derung nicht gleichgültig sein, welche Friedrich Ii., Herzog "A Äs™ ' Dtmt Liegnitz, 1537 mit dem Churfürsten von Brandenburg Liegmy mit dem

6. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 62

1834 - Celle : Schulze
62 hig und geordnet, nach außen höchst kräftig wirkte, ging unter dem leichtsinnigen und unglücklichen *&einricb Iv. (1056 — 1166) verloren. Pabst Gregor Vii., mir ein- zelnen herrschsüchtigen Deutschen Fürsten im Bunde, gab das Zeichen zum Sturze der königlichen Macht. (S. § 98.) 5. Nachher regierten Kaiser aus dem Hause der Schwäbischen Herzoge von Hohenstaufen, unter welchen in Deutschland viel Unruhe und Verwirrung herrschte, wodurch die Gewalt der Deutschen Fürsten noch größer wurde, namentlich wahrend des Streits der Guclfett und Grbellinen, so daß im 13ten Jahr- hunderte sieben der mächtigsten das Vorrecht erhielten. Len Kaiser allein wählen zu dürfen. Man nannte sie daher Churfürsten, d. h. wählende Fürsten. Unter Len Hohenstaufen führte eine höchst glänzende und lha- renreiche Regierung Friedrich !. (1158—1196), der auf einem Kreuzzuge zu Seleucia in Asien starb, weil er sich unvorsichtigerweise in einem kästen Flusse gebadet hatte. Unter dem Namen Friedrich der Große, auch Rothbart (Barbarossa) lebt er noch in dem Andenken Le6 Volks, und viele Trümmer von herrlichen Schlös- sern und Burgen, so wie manche abentheuerliche Sagen sind die Zeugen seiner Macht und des hohen Ansehens, Las er bei seinen Zeitgenossen hatte. •— Einer seiner nächsten Nachfolger, der sonst sehr unglückliche fried- lich Ii., hat den Ruhm, den Guelfenstreit auf dem Reichstage zu Mainz (1235) dadurch beendigt zu haben. Laß er dein Sohne Heinrich des Löwen, Otto dem Kinde, feine Erbländer Brauuschweig-Lüncburg zurück gab, was früher hartnäckig verweigert war. Friedrich Ii starb 12w in Italien an Gift. Und eines ähnlichen Todes starben damals mehrere Deutsche Kaiser Himer ein- ander, wahrscheinlich ans Anstiften der Pabste, die ihnen feind waren. Kein Deutscher Fürst nrogke unter solchen Umständen die Kaiserkrone erwerben und Parteiungen

7. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 96

1832 - Heidelberg : Oßwald
96 scheu Kaisertums. Bei einem zwischen den sogenannten Grünen und Blauen in Konstantinopel aiisgebrochenen heftigen Streite, wobei an 30,000 Menschen erschlagen wurden, schwebte Justinian selbst in Le- bensgefahr; nur durch Belisars weise Maßregeln wurde die Rübe wie- derhergestellt, Unter der Regierung dieses Fürsten wurden von zwei Mönchen die ersten Seidcuwürmcr aus Ehina nach Konstantinopel gebracht, und der Seidenbau von hier aus später auch in das übrige Europa verbreitet. Unter den schwachen, meist abergläubischen und grausamen Nach-- folgern des Iustinians verfiel das Kriegswesen immer mehr, und die schönsten Provinzen des Reiches gierigen an auswärtige Feinde verlo- ren. Unter Kaiser Konstantin dein Iv. (von 668 bis 685) be- drohten die Araber, welche schon vorher Zypern, Rhodns, die ganze Nordküste Afrikas und Sizilien erobert hatten, sogar die Hauptstadt Konstantinopel; nur durch das griechische Feuer und durch die Ver» brennung der arabischen Flotte (673) konnte sie noch gerettet werden. — Das heftig erschütterte Reich wurde aber aufs neue von den Ava- rett und Bulgaren (680) von außen, und noch mehr durch Thron- und Religionsstreitigkeiten im Innern zerrüttet. So ließ der Kaiser L e o (706) alle Heiligenbilder aus den Kirchen werfen, und Kaiser Mi- chael der Iii., nach blutigen Auftritten im ganzen Umfange des Rei- ches, sie (840) wieder einsetzen. Unter der Regierung dieses lczten Fürsten kündigte der Patriarch Pbotins dem Pabste Nikolaus den Gehorsam auk, wodurch (880) die Trennung der griechischen Kir- che von der lateinischen herbeigeführt ward. Immer rascheren Schrittes eilte linter den folgenden, meist schwa- chen oder elenden Regenten das Reich seinem Untergange entgegen. Unter der Regierung des großen und tapfern Alexius (von 10s 1 bis 1118) brachen die Kreuzzüge aus, welche das schon so sehr ge- schwächte Reich noch heftiger erschütterten. Nachdem die Türken durch die Besiegung der Kreuzfahrer alle astatischen Provinzen des Reiches an sich gerissen hatten, gieng (1355) Sultan Solimán über den Hel- lespont, und eroberte den gröstcn Theil des Reiches. Zlvar bestand dasselbe lioch bis 1453; allein in diesem Jahre erschien Muhamed mit 050,000 Kriegern und 300 Segeln vor Konstantinopel. Kon- stantin, derxi. und lezte Kaiser des oströmischen Kaiserthmns, suchte vergebens Hülfe. Die Hauptstadt wurde nach 50tägiger Belagerung am 09. Mai von den Türken erstürmt, der Halbmond an die Stelle des heiligen Kreuzes gepflanzt, und das morgenlandftche oder oströmi- sche Reich umgestürzt. 4l.

8. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 60

1830 - Hannover : Hahn
6o Asien. Meerenge hier nur z Stunde breit ist. Die Europäischen Türken lassen sich in der Regel auf dem herrlichen mit Zypressen und Blumen ge- schmückten Gottesacker dieser Stadt begraben, weil sie nach einer alten Weissagung glauben, daß ihre Nachkommen einst aus Europa vertrieben werden und sie dann also dort unter lauter Ungläubigen ruhen müssen. Skutart selbst hat enge schmutzige Straßen, wie alle Orientalische Städte, und hölzerne Häuser, aber bedeutende Baumwvufabriken. Eine andere Meerenge führt aus dem Meere von Marmora in den Archipelagus, die Straße der Dardanellen, so genannt von den Dardanellen, vier al- ten Schlössern, mit Kanonen besetzt, welche an beiden Seiten der Meer- enge stehen, um feindlichen Schiffen den Durchgang durch dieselbe un möglich zu machen. — Angora, in der Mitte des Landes, eine wich- tige Handelsstadt, berühmt durch die Angorischen Ziegen, Rayen und Kaninchen, welche Thiere in der Gegend dieser Stadt ein langes sei- denartiges Haar haben. Das Haar der Kamele und Ziegen, wird ge- sponnen und gewebt und macht einen bedeutenden Handelsartikel aus; bei uns ist es gesponnen unter dem Namen Ramelgarn bekannt, auch hat das bekannte Zeug, Ramelor, welches ehemals daraus bereitet wurde, seinen Namen davon. Zwischen Angora und Bursa liegt die Stadt Lskischeher, bemerkenswcrth durch warme Quellen und durch einen Sieg, welchen der bekannte Gottfried von Bouillon auf seinem Krcuzzuge über die Scheldschucken erkämpfte. — Südlich davon liegt Rouia oder Ronjeh, 3o,ooo E-, mit einem großen Derwisch- (Muha- medanischen Mönchs) kloster, welches | Stunden im Umfange halten soll. Zwei Meilen davon ist Riltschick, d. h. Erdort, so genannt von dem Meerschaum (Lrdschaum, wie es bei den Türken heißt), welcher hier als eine weiche fettige Masse gegraben und in die Form von Pfei- fenköpfen gebracht wird. Die Türken versenden diese, theils roh, theils ordentlich zugerichtet in die übrigen Europäischen Länder, denn sie selbst rauchen nur aus Thonköpfcn. Den Namen Schaum hat diese Masse daher, weil sie wirklich in der Grube Blasen auswirft und sich wie Schaum erhebt. — Ismir oder Smyrna an der W. Küste, die be- kannteste Asiatische Stadt, groß und blühend durch Fabriken und Han- del, mit mehr als 100,000 E., unter denen viele Europäer (Franken), denn hier ist starker Verkehr mit Europäischen Schiffen und daher haben Engländer, Franzosen, Oesterreicher und die anderen Seehandel treiben- den Nationen Europas hier eigene Lonsuls, welche dafür sorgen, daß den Fremden oder E. ihrer Nation kein Unrecht geschieht und diestrei- tigkeiten zwischen denselben schlichten. Ein eigener Theil der Stadt, viel reinlicher und besser gebauet, als die übrigen, wird von den Euro- päern bewohnt. Etwa 10 M. von Smyrna sind zahllose Trümmer des alten berühmten Ephesus. Weiter nach dem Innern zu wird das Land sehr vulkanisch, namentlich um die vor etwa 70 Jahren durch Erdbeben ganz zerstörte Stadt Denisli, wo zahlreiche heiße Quellen sind. Turk-

9. Europa - S. 332

1830 - Hannover : Hahn
33» Die Türkei. §. 239. Kriege sehr mitgenommen. Sitz eines Erzbischofs. Es find hier 5 Mos, keen und über 3o elende Griech. Kirchen. Oelbau und Bienenzucht wer, Len stark getrieben. Von den drei alten Hafen ist nur noch einer für Schiffe zugänglich. — Theben, 6000 E-, meist Türken. — Livadia, unweit des Sees Lopolja, »0,000 E. Sitz eines Erzbischofs. In der Umgegend wird viel Kermes gesammlet. — Talanda, kleiner Ort an der Meerenge vvn Negrvponte, welche davon den Namen Meerbusen von Talanda füht. — Salon«, am Fuße des altberühmten Berges Parnassus, 4ooo E. — Lepaneo, Seestadt und Festung am Meerbusen gl. N. 2000 E.— Missolunghi, Festung am Meerbusen vvn Patras, -000 E. mehrmals be, lagert, berühmt besonders durch die heldenmüthige Vertheidigung der Griechen »826. Nicht weit davon die Stadt Anaroliko auf einer Insel, 3000 E. — §. 239. Aum zweiten Deglerbeglik Dosn« gehören zwei Provin- zen in N. W. des Reichs. ». Serbien, südlich vvn der Donau, zwischen Bulgarien und Bosnien. Die E- dieses Landes sind ein Slavisches Volk und theilen sich in eigentliche Serbier oder Raiyen, welche sich alle zur Griechisch katholischen Religion bekennen. Dies fruchtbare Land, welches von der Morawa durchströmt wird, in N. ziemlich eben, in S. aber voll Gebirge ist, genießt erst seit i8i5 Ruhe. Die E. hatten »80» gegen die Türken, von denen sie hart gedrückt wurden, die Waffen er- griffen, und kämpften unter ihrem kühnen Anführer, Lzerni Georg, mit Verzweiflung. Schrecklich wurde das Land verwüstet und unerhörte Greuel begangen. Endlich ward ein Vertrag mit der Pforte gemacht, welchem zufolge die Serbier ihre eigene Regierung unter einem Präsi- denten erhielten, in ihre Festungen Türkische Besatzung einnahmen und versprachen einen jährlichen Tribut zu zahlen, und in Kricgszeiten »2,000 Mann Hülfstruppen zu stellen. Nach diesem vertrage dürfen nicht ein- mal Türken in Serbien wohnen, aber eben so wenig Serbier in einer andern Türkischen Provinz. Der Sitz der Regierung ist in Semendria. Die Hauptstadt des Landes ist Belgrad, eine starke Festung an der Sau und Donau, 30,000 E., welche wichtigen Handel treiben. In den frü, Heren Türkenkriegen ist sie oftmals belagert und erobert. Seit »729 ist Belgrad Türkisch. Ein Pascha wohnt hier. — Semendria, an der Donau, 8000 E., ebenfalls eine Festung. — Da wo die Donau sich durch das Gebirge zwischen der Wlachei und Serbien einen Weg gebahnt hat, liegt die Festung Neu Grsowa. Das Felsenthal in der Nähe beißt das Eiserne Thor. — Bei Novi Basar im Innern sind warme Bäder. — pristina in S. am Fuße des Gebirges, 10,000 E. Handel beschwerlichen Gebirgspässen nach Albanien und Makedonia. Bei Rossowa nicht weit davon ist das durch zwei große Siege der Tür- ken über die Serbier und Ungarn (i389 und 1448) berühmte Am- selfeld. 2. Bosnien, zwischen Dalmatien, Kroatien, Slavonien und Serbien, in N. von der Sau begränzt, welche die Drina., Bosna, den
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