— 54 —
Soldaten vor als Bayern besitzt. Wie bewiesen die Ungarn ihren Hochmut? (stolze Rede). Welch schlimme Eigenschaft lassen die Ungarn durch die Rede erkennen? (Zorn). Welches Hindernis stellte sich den Ungarn entgegen, daß sie nicht in die Stadt Augsburg gelangen konnten? (Mauer, Wassergraben). Wie wollten sie diese Hindernisse beseitigen? (Rosse sollen die Mauern zerstampfen und die Flüsse austrinken). Wie gestehen die Ungarn, daß sie selbst gefährlicher seien als die Rosse? (Stürzt nicht der Himmel ein, uns zu erschlagen und tut sich nicht die Erde auf, uns zu verschlingen, wer vermag uns zu besiegen?)
Die Ungarn hatten ein Lager auf dem Lechfelde vor Augsburg. Welche Ansiedelungen befinden sich in der Nähe jeder Stadt? (Dörfer). Was werden die Ungarn in ihr Wut getan haben, weil sie nicht Augsburg erobern konnten? (Dörfer niedergebrannt, geplündert, beraubt ac.).
Welche Möglichkeit war den Dorfbewohnern gegeben, als die Ungarn heranzogen? (nach Augsburg fliehen, manche von den Ungarn eingeholt, getötet, gefangen). Was werden die Bürger von Augsburg empfunden haben, als die Ungarn vor den Mauern erschienen? (Angst). Wer sprach ihnen Mut zu? (Bischof Ulrich). Wie zeigte sich der Bischof selbst mutig und besonnen? (führte die Bürger gegen die Ungarn, ließ die Stadtmauern gleich wieder ausbessern; Trost, der Kaiser werde erscheinen mit dem Heere).
Durch welches Ereignis schlugen die Bürger den ersten Angriff zurück? (Tod eines Fürsten). Warum war der zweite Angriff gefährlicher? (von allen Seiten wurde die Stadt angegriffen). Wie mußten die Bürger kämpfen? Hätten wohl die Bürger trotz ihrer Tapferkeit die Stadt immer verteidigen können? Was wäre geschehen? Warum wohl? (Bürger zu wenig, Ungarn zu viele). Wie erhielten nun die Augsburger Hilfe in ihrer Not? (Kaiser kam). Was hätte dem Kaiser in der Schlacht leicht geschehen können? (getötet). Wie bereitete er sich auf den Tod vor? Wie mußte nun der Kampf gewesen sein, weil es auf Leben und Tod ging? (gefahrvoll, hitzig). Wie erbat sich der Kaiser Hilfe? (Hilfe Gottes angerufen). Mit welcher Schlauheit griffen die Ungarn den Kaiser an? Wie machte der Kaiser diese Schlauheit der Ungarn zu nichte? Was war ihm nun möglich? (gegen die andern Ungarn [2. Haufen] ziehen). Wie besiegte er die Ungarn? (sprengte viele in den Lech, in die brennenden Häuser, tötete viele). Was bezweckte Otto mit dieser siegreichen Schlacht? (Ungarn kamen nicht mehr nach Deutschland). Was tat der Kaiser nach der Schlacht am Abend? (nach Augsburg, Gott gedankt für den Sieg).
4. Karte: Augsburg: Zwischen welchen zwei Flüssen liegt die Stadt? Woher wurde der Stadtgraben mit Wasser gespeist? In welcher Richtung von Augsburg liegt das Lechfeld? Zwischen welchen Flüssen ist es auch? In welcher Richtung von Augsburg war also das Lager der Ungarn? Gegen welche Richtung vom Lechfelde aus liegt der Lech? (Osten). Von welcher Richtung mußte also der Kaiser kommen, wenn er die Ungarn gegen den Lech jagte? (von Westen). Welchen Fluß mußte er also überschreiten?
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
— 13 —
Kreuzfahrer viel Hunger, Durst und große Hitze ausstehen. Endlich kamen sie an den Fluß Saleph. Über diesen führte eine enge Brücke; daher konnte der Zug nur langsam vorwärts kommen. Das dauerte dem Kaiser zu lange. Er sprengte, obwohl er von den Rittern gewarnt wurde, mit seinem Pferde in den Fluß und wollte ihn durchschwimmen. Die Wellen rissen aber Roß und Reiter fort. Der Kaiser ertrank. Da entstand unter den Kreuzfahrern ein großer Jammer. Sie riefen: „Der Vater ist tot, wir haben kein Glück mehr!" Viele Kreuzfahrer starben, andere kehrten um. Das heilige Land konnte nicht erobert werden. Nacherzählen!
2. Erklärung: a) Betrachten des Bildes. Wie sind die Kreuzfahrer gekleidet? (Mantel). Welche Waffen tragen sie? Welches Zeichen trägt jeder Kreuzfahrer auf der rechten Schulter? Was tun die Kreuzfahrer? Woher der Name Kreuzfahrer? Sind sie gefahren? Was wird man deshalb früher unter „fahren" verstanden haben? (Beispiel: fahrende Schüler.)
Welches Hindernis stellte sich den Kreuzfahrern in Kleinasien in den Weg? (Türken). Wie überwanden sie dieses Hindernis? (besiegt). Welches zweite Hindernis in Kleinasien? (Saleph). Warum konnten die Kreuzfahrer nur langsam dieses Hindernis übersteigen? (kleine Brücke re.). Wie kann man sehen, daß dem Kaiser die Bewegung des Heeres zu langsam ging? (sprengte in den Fluß). Welches Unglück? Wie hätte der Kaiser sein Leben retten können? Wer hat ihm guten Rat gegeben? Wie war das Wasser des Flusses, weil es Roß und Reiter fortriß? (reißend). Wie müßte der Fluß gewesen sein, weil man ihn durchschwimmen mußte? (tief). Was war die Folge, da der Führer tot war?
b) Karte: Zeigen Regensburg! Fahre jetzt an der Donau abwärts! Welches Land durchfahren wir jetzt? (Österreich-Ungarn). Jetzt ging der Zug von der Donau weg bei der Stadt Belgrad gegen Südosten. Jetzt sind wir im Lande der Türken. Wohin kamen nun die Kreuzfahrer? (Meer). Lies den Namen! (Dardanellen). Wie ist hier das Meer? (enge). Konnten die Kreuzfahrer hinüber gehen? Was mußten sie tun? (Schiff hinüber). Jetzt waren sie in Kleinasien. Fahre weiter nach Südosten! Hier seht ihr ein Stück Land, auf der Karte mit Tüpfelchen gezeichnet. Diese sagen uns, daß der Boden hier öde und wüst ist. Weiter! Jetzt bist du an einem Fluß! Lies den Namen! (Kalykadnos), Man hieß diesen Fluß auch Saleph oder Seleph. Hier liegt Jerusalem. Welchen Weg hätten sie also noch machen müssen?
Iii. Stufe.
Zusammenfassend: Wie oft war Barbarossa dem Tode nahe? Wo? Wo fand er wirklich feinen Tod? Wie hätte er fein Leben erhalten können? (Rat gefolgt). Was wollte Barbarossa mit dem Kreuzzug bezwecken? (Hl. Land gewinnen). Welchen Ausgang nahm aber der Kreuzzug? Warum war kein anderer Ausgang möglich?
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Die Geschichte nach Christi Geburt, is *
Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben
fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und
eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu
einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und
dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde.
Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte
vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder-
ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere
Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei-
nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher
in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das
Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die
Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor-
mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran-
zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo-
sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit
diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und
zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er-
zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und
tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf-
tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge-
fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so-
gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl
als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er
im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten
nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès
Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie-
benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge
Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und
unter die besten französischen Könige gehört. In einet
Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er
nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines
Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen
den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan-
aeu
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_August Philipp August Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Christi Asien Frankreich England
26 t
Die Geschichte' nach' Christi' Geburt-
Bruder, Johann, in Verbindung mit dem treulosen König
von Frankreich das ohnehin unglückliche England von al-
len Seiten und die erschrockenen Engländer sehnten sich
nach ihrem König mit dem heftigsten Verlangen. Da
entschloß sich Blondín, des Königs Kapellmeister, sei«
nen Herrn aufzusuchen, sollte er auch bis ans Ende der
Welt gehen. Er wußte, daß Heinrich ihn gefangen
hielt, aber der Ort war ihm ein Gehcimniß. Der treue
Diener reiste von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorj>
und allenthalben erkundigte er sich nach seinem Könige»
Endlich kam er an den Ort, wo der Thurm war und er--
fuhr, daß in demselben rin vornehmer Gefangener ver-
wahrt werde. Er eilte dahin, stellte sich an die Thür
desselben und fieng ein Lied au zu singen, das Richard
in Vereinigung mit dem Blondin ehemals componirt
hatte. Mit der ersten Hälfte des Liedes machte der Sän-
ger eine Pause, und im Thurme fieng nun der Gefangene die
andere Hälfte an. Blondín erkannte seines Königs
Stimme, eilte voll Entzücken fort und kam wie geflügelt
«ach England, wo er die geängstigten Großen in den
Stand setzte, den gefangenen König, wiewohl nicht an-
ders , als gegen cm sehr großes Lösegeld, von seinen
Fesseln zu befrepen. Wenn Euch diese Treue eines Die-
ners gegen seinen Herrn gefallt, so versäumet uicht, ein
gleiches zu thun, sobald Euch die Vorsehung die Gele«
genheit dazu anbietet. Rlchñl'd eilte sogleich in seine
geliebte Insel und grif den eidbrüchigen Philipp
gustan. Es kam jedoch zu keiner Hauptschlacht, denn
beyde Partheyen verglichen sich« Zuletzt verlohr Richard
im Jahr 1199 das Leben, da er das Schloß eines feiner
aufrührerischen Großen belagerte. Weil seine ganze Re-
gierung kriegerisch war und er außer feiner Güte und sei-
nem Edelmuthe beständig eine ausnehmende Tapferkeit
zeigte, fo gab man ihm den schönen Namen Löwenherz. Er
, R 3 bin«-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Heinrich Heinrich Philipp Philipp
45
Am 1. Mai 1527 hielt Ferdinand mit seiner Gemah- ^
lin Anna, Schwester des verunglückten Wladislaus seinen nach Breslau'
Einzug in Breslau, wo sein erstes Geschäft war: den von betont bmim
Matthias von Ungarn 1471 gestifteten Landfrieden zu bc-
stätigen und die Religionsangclegenhciten zu besorgen. frieden.
Ferdinand, der Reformation ganz abgeneigt, verfuhr hart verfährt Hart §c-
gegen die Protestanten und nur die in Ungarn eingetrctc- ^n^Prote-
ilen schwierigen Verhältnisse und die Bereitwilligkeit mit wird ledoch durch
welcher sich die schlesischen Stände zu einer Steuer von den Türkenkne?
100,000 Dukaten zum Türkenkriege verstanden, nöthigten
ihn zur Nachsicht. Die Türken erschienen nämlich 1529 1529 erscheinen
mit 300,000 Mann in Ungarn, trieben Ferdinands Trup- Mann
pen vor ssch h,er, und standen am 26 September vor gar«.
Wien, in welchem ssch jedoch zum Glück für Deutschland, stchcn am sn.
heldenmitthige Verteidiger befanden, selbst in Schlesien Sep^im eot
wurde der Schrcckci: vor den Türken allgemein, bis So-
liman am 15. October die Belagerung Wiens wieder auf- ^
hob. Breslau bisher nur durch Mauern und Thürme ^vcr ab.
gegen äußere Feinde geschützt, ward mit Wällen und Grä- Breslau wird
den umgeben und die Dominsel befestigt. , befestigt.
Nachdem Ferdinand, der 1531 zum römischen König Aand'rö.mistber
erwählt worden^, nach einem abermals mißlungenen Ein- König,
falle Solimans in Oesterreich 1532 die Gefahr von die-
ser Seite vermindert sah, verfuhr er in Schlessen, wie in
seinen übrigen Staaten, mit größerer Willkühr. Der
letzte Herzog von Oppeln Johann, starb 1532, und Ann^Op?eln
vermöge der mit dem Markgrafen Georg von Branden- ^rbr 1532.
bürg abgeschlossenen Erbverbrüderung hätten setzt dem Letz- -
tcrn die Fürstcnthümcr Oppeln und Ratibor zufallen sollen: "m-tibor Mtm
Ferdinand aber fand Mitttel, diese Erbverbrüderung zu «un an Branden- -
vernichten und stand ihm diese Fürstenthümer nur auf so ^ in'
lange zu, bis ihm seine darauf haftende Forderung von
mehr als 180,000 Gulden bezahlt fein würde. Da aber
Ferdinand I. diese Summe uicht aufbringen konnte, blieb Aindcrn'wä-
Georg bis an seinen Tod, 1543, in "dem Besitz dieser te. aber nicht
Fürstenthümer, in welchen durch seinen Eifer die prote-
stantische Religion überall eingeführt worden war. Uebcr
dessen unmündigen Sohn, Georg Friedrich, maßte sich
Ferdinand die Vormundschaft in Hinsicht seiner schlesischen
Besitzungen an, und erst^alsdann gelang ihm die längst
betriebene Einlösung von Oppeln und Ratibor. Das Ver-
fahren des Königs beruhte auf dem Grundsätze, keine
auswärtigen protestantischen Fürsten in Schlesien zu dul-
' den und vermöge desselben konnte ihm eine Erbvcrbrü- '
derung nicht gleichgültig sein, welche Friedrich Ii., Herzog "A Äs™ '
Dtmt Liegnitz, 1537 mit dem Churfürsten von Brandenburg Liegmy mit dem
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Anna Matthias_von_Ungarn Ferdinand Ferdinands Ferdinand Oppeln_Johann Johann Georg_von_Branden- Ferdinand Ferdinand_I. Georg Georg_Friedrich Friedrich Ferdinand Ferdinand Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Ungarn Ungarn Wien Deutschland Schlesien Wiens Breslau Breslau Oesterreich Ratibor Oppeln Ratibor Liegnitz Brandenburg_Liegmy
62
hig und geordnet, nach außen höchst kräftig wirkte, ging
unter dem leichtsinnigen und unglücklichen *&einricb Iv.
(1056 — 1166) verloren. Pabst Gregor Vii., mir ein-
zelnen herrschsüchtigen Deutschen Fürsten im Bunde, gab
das Zeichen zum Sturze der königlichen Macht. (S. § 98.)
5. Nachher regierten Kaiser aus dem Hause der
Schwäbischen Herzoge von Hohenstaufen, unter
welchen in Deutschland viel Unruhe und Verwirrung
herrschte, wodurch die Gewalt der Deutschen Fürsten
noch größer wurde, namentlich wahrend des Streits der
Guclfett und Grbellinen, so daß im 13ten Jahr-
hunderte sieben der mächtigsten das Vorrecht erhielten.
Len Kaiser allein wählen zu dürfen. Man nannte sie
daher Churfürsten, d. h. wählende Fürsten. Unter
Len Hohenstaufen führte eine höchst glänzende und lha-
renreiche Regierung Friedrich !. (1158—1196), der
auf einem Kreuzzuge zu Seleucia in Asien starb, weil
er sich unvorsichtigerweise in einem kästen Flusse gebadet
hatte. Unter dem Namen Friedrich der Große, auch
Rothbart (Barbarossa) lebt er noch in dem Andenken
Le6 Volks, und viele Trümmer von herrlichen Schlös-
sern und Burgen, so wie manche abentheuerliche Sagen
sind die Zeugen seiner Macht und des hohen Ansehens,
Las er bei seinen Zeitgenossen hatte. •— Einer seiner
nächsten Nachfolger, der sonst sehr unglückliche fried-
lich Ii., hat den Ruhm, den Guelfenstreit auf dem
Reichstage zu Mainz (1235) dadurch beendigt zu haben.
Laß er dein Sohne Heinrich des Löwen, Otto dem
Kinde, feine Erbländer Brauuschweig-Lüncburg zurück
gab, was früher hartnäckig verweigert war. Friedrich Ii
starb 12w in Italien an Gift. Und eines ähnlichen
Todes starben damals mehrere Deutsche Kaiser Himer ein-
ander, wahrscheinlich ans Anstiften der Pabste, die ihnen
feind waren. Kein Deutscher Fürst nrogke unter solchen
Umständen die Kaiserkrone erwerben und Parteiungen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vii Gregor Friedrich_! Friedrich Friedrich_der_Große Friedrich Barbarossa Barbarossa Heinrich_des_Löwen Heinrich Otto Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Asien Mainz Brauuschweig-Lüncburg Italien
96
scheu Kaisertums. Bei einem zwischen den sogenannten Grünen und
Blauen in Konstantinopel aiisgebrochenen heftigen Streite, wobei an
30,000 Menschen erschlagen wurden, schwebte Justinian selbst in Le-
bensgefahr; nur durch Belisars weise Maßregeln wurde die Rübe wie-
derhergestellt, Unter der Regierung dieses Fürsten wurden von zwei
Mönchen die ersten Seidcuwürmcr aus Ehina nach Konstantinopel
gebracht, und der Seidenbau von hier aus später auch in das übrige
Europa verbreitet.
Unter den schwachen, meist abergläubischen und grausamen Nach--
folgern des Iustinians verfiel das Kriegswesen immer mehr, und die
schönsten Provinzen des Reiches gierigen an auswärtige Feinde verlo-
ren. Unter Kaiser Konstantin dein Iv. (von 668 bis 685) be-
drohten die Araber, welche schon vorher Zypern, Rhodns, die ganze
Nordküste Afrikas und Sizilien erobert hatten, sogar die Hauptstadt
Konstantinopel; nur durch das griechische Feuer und durch die Ver»
brennung der arabischen Flotte (673) konnte sie noch gerettet werden.
— Das heftig erschütterte Reich wurde aber aufs neue von den Ava-
rett und Bulgaren (680) von außen, und noch mehr durch Thron-
und Religionsstreitigkeiten im Innern zerrüttet. So ließ der Kaiser L e o
(706) alle Heiligenbilder aus den Kirchen werfen, und Kaiser Mi-
chael der Iii., nach blutigen Auftritten im ganzen Umfange des Rei-
ches, sie (840) wieder einsetzen. Unter der Regierung dieses lczten
Fürsten kündigte der Patriarch Pbotins dem Pabste Nikolaus
den Gehorsam auk, wodurch (880) die Trennung der griechischen Kir-
che von der lateinischen herbeigeführt ward.
Immer rascheren Schrittes eilte linter den folgenden, meist schwa-
chen oder elenden Regenten das Reich seinem Untergange entgegen.
Unter der Regierung des großen und tapfern Alexius (von 10s 1
bis 1118) brachen die Kreuzzüge aus, welche das schon so sehr ge-
schwächte Reich noch heftiger erschütterten. Nachdem die Türken durch die
Besiegung der Kreuzfahrer alle astatischen Provinzen des Reiches an
sich gerissen hatten, gieng (1355) Sultan Solimán über den Hel-
lespont, und eroberte den gröstcn Theil des Reiches. Zlvar bestand
dasselbe lioch bis 1453; allein in diesem Jahre erschien Muhamed
mit 050,000 Kriegern und 300 Segeln vor Konstantinopel. Kon-
stantin, derxi. und lezte Kaiser des oströmischen Kaiserthmns, suchte
vergebens Hülfe. Die Hauptstadt wurde nach 50tägiger Belagerung
am 09. Mai von den Türken erstürmt, der Halbmond an die Stelle
des heiligen Kreuzes gepflanzt, und das morgenlandftche oder oströmi-
sche Reich umgestürzt.
4l.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Konstantin Pbotins Nikolaus Alexius
6o
Asien.
Meerenge hier nur z Stunde breit ist. Die Europäischen Türken lassen
sich in der Regel auf dem herrlichen mit Zypressen und Blumen ge-
schmückten Gottesacker dieser Stadt begraben, weil sie nach einer alten
Weissagung glauben, daß ihre Nachkommen einst aus Europa vertrieben
werden und sie dann also dort unter lauter Ungläubigen ruhen müssen.
Skutart selbst hat enge schmutzige Straßen, wie alle Orientalische Städte,
und hölzerne Häuser, aber bedeutende Baumwvufabriken. Eine andere
Meerenge führt aus dem Meere von Marmora in den Archipelagus, die
Straße der Dardanellen, so genannt von den Dardanellen, vier al-
ten Schlössern, mit Kanonen besetzt, welche an beiden Seiten der Meer-
enge stehen, um feindlichen Schiffen den Durchgang durch dieselbe un
möglich zu machen. — Angora, in der Mitte des Landes, eine wich-
tige Handelsstadt, berühmt durch die Angorischen Ziegen, Rayen und
Kaninchen, welche Thiere in der Gegend dieser Stadt ein langes sei-
denartiges Haar haben. Das Haar der Kamele und Ziegen, wird ge-
sponnen und gewebt und macht einen bedeutenden Handelsartikel aus;
bei uns ist es gesponnen unter dem Namen Ramelgarn bekannt, auch
hat das bekannte Zeug, Ramelor, welches ehemals daraus bereitet
wurde, seinen Namen davon. Zwischen Angora und Bursa liegt die
Stadt Lskischeher, bemerkenswcrth durch warme Quellen und durch
einen Sieg, welchen der bekannte Gottfried von Bouillon auf seinem
Krcuzzuge über die Scheldschucken erkämpfte. — Südlich davon liegt
Rouia oder Ronjeh, 3o,ooo E-, mit einem großen Derwisch- (Muha-
medanischen Mönchs) kloster, welches | Stunden im Umfange halten
soll. Zwei Meilen davon ist Riltschick, d. h. Erdort, so genannt von
dem Meerschaum (Lrdschaum, wie es bei den Türken heißt), welcher
hier als eine weiche fettige Masse gegraben und in die Form von Pfei-
fenköpfen gebracht wird. Die Türken versenden diese, theils roh, theils
ordentlich zugerichtet in die übrigen Europäischen Länder, denn sie selbst
rauchen nur aus Thonköpfcn. Den Namen Schaum hat diese Masse
daher, weil sie wirklich in der Grube Blasen auswirft und sich wie
Schaum erhebt. — Ismir oder Smyrna an der W. Küste, die be-
kannteste Asiatische Stadt, groß und blühend durch Fabriken und Han-
del, mit mehr als 100,000 E., unter denen viele Europäer (Franken),
denn hier ist starker Verkehr mit Europäischen Schiffen und daher haben
Engländer, Franzosen, Oesterreicher und die anderen Seehandel treiben-
den Nationen Europas hier eigene Lonsuls, welche dafür sorgen, daß
den Fremden oder E. ihrer Nation kein Unrecht geschieht und diestrei-
tigkeiten zwischen denselben schlichten. Ein eigener Theil der Stadt,
viel reinlicher und besser gebauet, als die übrigen, wird von den Euro-
päern bewohnt. Etwa 10 M. von Smyrna sind zahllose Trümmer des
alten berühmten Ephesus. Weiter nach dem Innern zu wird das Land
sehr vulkanisch, namentlich um die vor etwa 70 Jahren durch Erdbeben
ganz zerstörte Stadt Denisli, wo zahlreiche heiße Quellen sind. Turk-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
33»
Die Türkei. §. 239.
Kriege sehr mitgenommen. Sitz eines Erzbischofs. Es find hier 5 Mos,
keen und über 3o elende Griech. Kirchen. Oelbau und Bienenzucht wer,
Len stark getrieben. Von den drei alten Hafen ist nur noch einer für
Schiffe zugänglich. — Theben, 6000 E-, meist Türken. — Livadia,
unweit des Sees Lopolja, »0,000 E. Sitz eines Erzbischofs. In der
Umgegend wird viel Kermes gesammlet. — Talanda, kleiner Ort an der
Meerenge vvn Negrvponte, welche davon den Namen Meerbusen von Talanda
füht. — Salon«, am Fuße des altberühmten Berges Parnassus, 4ooo
E. — Lepaneo, Seestadt und Festung am Meerbusen gl. N. 2000 E.—
Missolunghi, Festung am Meerbusen vvn Patras, -000 E. mehrmals be,
lagert, berühmt besonders durch die heldenmüthige Vertheidigung der
Griechen »826. Nicht weit davon die Stadt Anaroliko auf einer
Insel, 3000 E. —
§. 239. Aum zweiten Deglerbeglik Dosn« gehören zwei Provin-
zen in N. W. des Reichs. ». Serbien, südlich vvn der Donau, zwischen
Bulgarien und Bosnien. Die E- dieses Landes sind ein Slavisches Volk
und theilen sich in eigentliche Serbier oder Raiyen, welche sich alle
zur Griechisch katholischen Religion bekennen. Dies fruchtbare Land,
welches von der Morawa durchströmt wird, in N. ziemlich eben, in S.
aber voll Gebirge ist, genießt erst seit i8i5 Ruhe. Die E. hatten »80»
gegen die Türken, von denen sie hart gedrückt wurden, die Waffen er-
griffen, und kämpften unter ihrem kühnen Anführer, Lzerni Georg,
mit Verzweiflung. Schrecklich wurde das Land verwüstet und unerhörte
Greuel begangen. Endlich ward ein Vertrag mit der Pforte gemacht,
welchem zufolge die Serbier ihre eigene Regierung unter einem Präsi-
denten erhielten, in ihre Festungen Türkische Besatzung einnahmen und
versprachen einen jährlichen Tribut zu zahlen, und in Kricgszeiten »2,000
Mann Hülfstruppen zu stellen. Nach diesem vertrage dürfen nicht ein-
mal Türken in Serbien wohnen, aber eben so wenig Serbier in einer
andern Türkischen Provinz. Der Sitz der Regierung ist in Semendria.
Die Hauptstadt des Landes ist Belgrad, eine starke Festung an der Sau
und Donau, 30,000 E., welche wichtigen Handel treiben. In den frü,
Heren Türkenkriegen ist sie oftmals belagert und erobert. Seit »729 ist
Belgrad Türkisch. Ein Pascha wohnt hier. — Semendria, an der
Donau, 8000 E., ebenfalls eine Festung. — Da wo die Donau sich
durch das Gebirge zwischen der Wlachei und Serbien einen Weg gebahnt
hat, liegt die Festung Neu Grsowa. Das Felsenthal in der Nähe
beißt das Eiserne Thor. — Bei Novi Basar im Innern sind warme
Bäder. — pristina in S. am Fuße des Gebirges, 10,000 E. Handel
beschwerlichen Gebirgspässen nach Albanien und Makedonia. Bei
Rossowa nicht weit davon ist das durch zwei große Siege der Tür-
ken über die Serbier und Ungarn (i389 und 1448) berühmte Am-
selfeld. 2. Bosnien, zwischen Dalmatien, Kroatien, Slavonien und
Serbien, in N. von der Sau begränzt, welche die Drina., Bosna, den
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