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1. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 257

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 2z? fetze, selbst in der Hauptstadt eine Menge von Die- den und listigen Betrügern, wie vielleicht in keinem andern Staate. London, an der Themse, ist die Hauptstadt von England und die größte Stadt in Europa (150,000 Hauser, 8000 Straßen, welche durch 50.000 Laternen erleuchtet werden, izoo Armen- anftalten, 4000 Schulen und über 1 Million Einw., welche jährlich 16 Millionen Pfd. Butter, 98,000 Stück Rindvieh, 194,000 Kälber rc. verzehren). Die Paulskirche, die größte protestant. Kirche in Europa, ist nach der Peterskirche in Rom er- bauet. London ist die größtvhandelsstadt des Reiches. Jährlich kommen hierher an 15,000 Schiffe. Unter den mannichfaltigen Fabriken verdient Whidbrends Bierbrauerey Erwähnung, welche 200 Menschen und 80 Pferde Tag für Tag beschäftigt. Unter den übrigen Handels- und Fabrikstädten sind Bir- mingham, das erst vor etwa 100 Jahren zu ei- ner bedeutenden Stadt sich erhob und Fabriken aller Art hat, nebst dem dabey liegenden Flecken Soho, wo mittelst der Dampfmaschine in einer Minute von 8 Knaben 500 Goldstücke geprägt wer- den können; Manchester und Newcastle <sp. Niukästl) zu nennen. Bey diesem ist das berühm- teste englische Steinkohlenbergwerk, das sich eine halbe Meile weit unter dem Meere hinstreckt, 50,000 Menschen beschäftigt (die zum Theil Jahre lang die Gruben nicht verlassen), und dem Staate 30 Mill. Rthlr. einbringt. Auch hat die Stadt Glashütten, Stahlwerke und eine sehr berühmte Steingutfabrik, deren Fabrikate in alle europäischen Länder versandt werden. See- und Hafcnst. sind: Parmouth (sp. Värmud), von wo aus viele Schiffe auf den Heringsfang gehen; Dover, von wv aus man nach Frankreich überfährt, Portsmouths der größte Hafen in England, Bristol, mit wichtigem Fabriken, Chester, Liverpool (sp. Liwwerpuhl) u. s. w. In Oxford und in Cambridge (sp. Œrfïcr Tand. I?

2. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 71

1821 - Magdeburg : Rubach
Europa. 7l Produkten, die wir auch bey uns wohl gewinnen könnten, nur den Theestrauch nennen. Erwachst in China in Asien und wir Europäer geben für die Blatter desselben jährlich viele Tapsend Thaler aus, obwohl wir es schon erfahren haben, daß dieser Strauch in den härtesten Winter in Deutschland im Freyen stehn hlieb, ohne zu erfrieren. Auf so etwas sollte aber auch der fleißige Landmann achten. Wer weiß, welche Vortheile er sich dadurch stiften könnte, wenn er nicht immer bey dem stehen bleiben wollte, was sein Vater schon gekannt und gebauet hat. Dazu bekam er ja Verstand von dem Schöpfer, daß er prüfen könnte, wie dieß und jenes besser anzu- fangen wäre. Doch ich wollte euch ja von den Thieren und Pflanzen erzählen, welche man in Eu- ropa findet. Sie sind, wie gesagt, zum Theil aus fremden Ländern nach unsern Vaterlande von unsern Vorfahren verpflanzt, obwohl sie jetzt auch bey uns trefflich gedeihen. Wir wollen sie hier einzeln aus- zählen und sodann bey den einzelnen Landern sehen, wie sie die Bewohner derselben zu benutzen verstehn. i. Unter den Hausthieren sind die Hunde, Katzen, Pferde, Esel und Maulesel, das Rind, das Schaaf und die Ziege meistens durch ganz Europa verbreitet. Der Hund, den man bey dem Hüten des Viehes, auf der Jagd und zum Bewachen des Hauses gebraucht, findet sich in ganz Europa. Die größten Hunde hat man in England und Dänemark, die stärksten in Polen. Die Katze lebt wild in den Wäldern, wird aber auch in den meisten Län- dern in den Häusern gehalten. — Das Pferd stammt, wie der Esel, aus Asien und lebt nur in Polen und einigen Gegenden von Rußland wild. Die schönsten Pferde findet man in England, Spa- nien und Unteritalien, die stärksten und dauerhaftesten in Holstein und Meklenburg, (deutsche Lander), in Po- len und in Ungarn. — Der E se l und der M a ul e fel stnd in den südlichen Ländern lebhafter und schöner «nd werden dort, wie z. B. in Italien mehr zum

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 187

1821 - Magdeburg : Rubach
Dr« einzelnen europäischen Staaten. 18.7 ganzen Staates. Sie wurde 1529 und 1683 von den Türken belagert (s. ob.). — In dem dabey ge- legenen Schönbrunn ist ein kaiserliches Lustschloß mit einem sehenswerthen Garten. — Nicht weit davon liegt auch das D. Ebergassing, mit einer Stückbohrerey d. h. cs werden hier Kanonen gegossen und sodann ausgebohrt. — Linz liegt oberhalb Wien an der Donau und ist die Haupt- stadt von Oberöstreich. Es hat Wollenfabriken und bedeutenden Handel. — Gräz, die Hauptstadt von Steyermark an der Muhr, in einer sehr schönen Gegend. — Klagenfurt an der Glan, bekannte sich früher zu der lutherischen Konfession, wurde aber 1600 durch den Bischof von Seckau gezwun- gen, seinem Glauben zu entsagen. — Laybach ist eine wichtige Fabrikstadt. — Jnnspruck, am Inn ist die Hauptstadt von Tyrol, einem Alpen- lande, dessen hohe Gebirge mit ewigem Schnee be- deckt sind. In den Thalern ist die Hitze des Som- mers außerordentlich groß. Die Einwohner dieses Landes sind sehr betriebsam. Sie fertigen vorzüg- lich bunte wollene Decken, mit denen sie durch ganz Deutschland handeln. Die St. Jnnspruck liegt zwi- schen hohen Bergen und hat sehenswerthe von den östreichischen Herzogen reich beschenkte Kirchen. Ge- birgig ist auch daö Salzburgische, das früher ein Erzbisthum war. Auch hier hatte die Kirchen- verbesserung früh Eingang gefunden; doch wurden die Protestanten außerordentlich bedrückt. Dieß be- wog in den Jahren 1729—33 mehr als 30.000 Salzburger das Vaterland zu verlassen und sin Holland, England, Preußen und Nord- amerika, wo sie als fleißige und geschickte Men- schen mit Freuden aufgenommen wurden, neue Wohnsitze zu suchen. 1802 wurde das Land mit Oestreich vereinigt, dann izio an Baiern abgetre- ten, bis es durch den pariser Frieden wieder an Oestreich zurückkam. Die Stadt Salzburg liegt in einem schönen Thale an der Salza und hat eine prächtige, mit Kupfer gedeckte Domkirche.

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 170

1821 - Magdeburg : Rubach
Fünfter Abschnitt, r. Preußen, unser Vaterland, besteht aus zwey Haupttheilen, von denen der größere, östliche an Rußland, der kleinere und westliche, von jenem getrennt, an Frankreich und die Niederlande grenzt. Die übrigen Grenzen zeigt die Charte. — Der ganze Staat enthalt jetzt 5000 Ihm., auf denen etwa io Millionen Men- schen leben. Der Staat besteht aus verschiedenen Provin- zen, welche unser schon in frühern Zeiten berühm- tes Königshaus nach und nach, mehr durch Ver- trage und Erbschaften, als durch blutige Kriege ge- wann. Das Stammhaus dieser Regentenfamilie ist Hohenzollern im südlichen Deutschlande, zwey Meilen von Tübingen, bey welchem früher ein Zoll erhoben wurde. Gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts erhielt Konrad I., ein Graf von Zollern, von seinem Schwager, dem Kaiser Frie- drich I. das Burggrafthum Nürnberg, wozu sich seine Nachkommen die Herrschaft über manche Städte z. B. über Erlangen erkauften, wahrend sie sich zugleich durch rühmliche und ritterliche Thaten aus- zeichneten. Sie besaßen diese Lander an den Ufern der Regnitz bis in das fünfzehnte Jahrhundert, wo der Burggraf Friedrich J. von dem Kaiser Siegesmund die Mark Brandenburg erkaufte. Mit dem Lande erhielt er die Churwürde. Das in ganzen unfruchtbare Land, in dem große Sandflachen mit Sümpfen abwechselten, wuß- ten die Nachkommen Friedrichs in einen bessern Zu- stand zu versetzen, indem sie Handel'und Gewerbe beförderten und die noch oft rohen Einwohner bil- deten. So ließen sie z. B. schon 1488 mehre Buch- druckereyen und Apotheken in dem Lande anlegen. Kurz vor der Reformation wurde Albrecht, ein Prinz aus diesem Hause, zum Hochmeister des deutschen Ordens (s. ob. S. in.) gewählt, ein trefflicher Regent, von hellen Einsichten, der bald

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 258

1821 - Magdeburg : Rubach
258 Fünfter Abschnitt. Cambridsch) sind Universitäten; in Bath warme Bader. Schottland ist gebirgig, vorzüglich im Nor- den, der davon das Hochland heißt; durchströmt von vielen, aber meist unbedeutenden Flüssen und reich an Seen, die mehr durch die Schönheit ihrer Ufer, als durch ihre Größe merkwürdig sind. Ein- fache Sitten, Treue und Redlichkeit, aber auch Aberglauben und Gespensterfurcht haben sich bey den armen, aber gastfreyen Bergschottcn erhalten, die fast nur von Haferbrod und Kartoffeln leben und sich durch eine auffallende Tracht von allen andern europäischen Völkern unterscheiden. Auch die Männer tragen nämlich statt der Hosen eine Art Frauenrock, der indeß nur bis an die Kniee reicht. — An Producten ist Schottland arm. — Ed in bürg (90,000 Einw.) ist die Hauptstadt des ganzen Landes, die auch viele Fabriken in Leder, Linnen und Glas und bedeutenden Handel hat. Außer ihr sind noch die Städte Glasgow und Neu-Aberdeen zu merken, die beyde Universitä- ten und Baumwollen und Leinenfabriken haben. Zu Schottland gehören noch folgende Inseln: die He- briden, Z00 an der Zahl, von gastfreyen, aber armen Fischern bewohnt; die orka di sehen Inseln, 67 an der Zahl, welche herrliche Weiden haben und viele Potasche liefern, und die sh et ländischen Inseln, 86 an der Zahl, deren Einw. meistens vom Heringsfange leben. Irland ist ebener, als Schottland, und hat neben vielen Heidenstrecken gute Viehweiden. Das fehlende Holz ersetzt der Reichthum an Torf und Steinkohlen. Die bischöfliche oder englische Kirche ist die herrschende, obwohl hier weit mehr Katholiken, als Protestanten wohnen. Der Shan- non ist der Hauptflecken. Dublin, die Haupt- stadt (168,000 Einw.), hat eine Universität, Handel und Fabriken in Seide, Baumwolle und Leinen. Waterfort und Cork haben einen trefflichen Ha- fen und das erstere auch einen Leuchthurm. — Der

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 191

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
191 Inseln beträgt 19 Millionen. Man theilt Italien in Oben, Mittel- und Uuteritalien ein. In Oberitalien ist Mailand, mit 130,600 Einwohnern, die Hauptstadt von denjenigen italienischen Staaten, die zu dem österreichischen Kaiserthum gehören. Turin ist die Hauptstadt von denjenigen Antheilen, die dem Könige von Sardinien in Italien angehören; ste ist zu» gleich die Residenz deö Königreichs von Sardinien und zählt 76,660 Einwohner. In Mittelitalien ist Rom die Hauptstadt des päbstlichen Gebiets mir 106,666 Einwohnern und 360 Kirchen. In Unteritalien ist Neapel die Hauptstadt und Residenz des Königs gleichen Namens, mit 346,600 Einwohnern. Sie ist fast die schönste Stadt von Europa. In diesem Königreiche liegen zwei feuerspeiende Berge, der Vesuv und der Aetna. Die Republik Schweiz oder Helvetien, ein kleines, bergiges Land, gränzt gegen Mitternacht und gegen Morgen an Teutschland, gegen Mittag an Italien, und gegen Abend an Frankreich. Dieses Land besteht aus zwei und zwanzig Kantonen. Die merkwürdigsten Städte sind: Bern mit 13,666 Einwohnern; Zürch mir 10.060 Einwohnern; Basel mit 15,000 Einwohnern; Genf mit 20,606 Einwohnern. In der Schwei; findet man viele Fa» bnken. An Getreide und Salz ist Mangel. Dieses Land har schöne Alpen. Das Königreich der Niederlande, gränzt gegen Morgen an Teutschland, gegen Mittag an Frankreich, gegen Abend und Mitternacht an das Meer und zwar an die Nordsee. Dieses Land hat schönes Rindvieh, Obst, W4n, Getreide, Eisen, Blei, Kupfer und Marmor rc. Brüssel ist die Haupt- und Residenzstadt des König- reichs mit 70,000 Einwohnern. Amsterdam ist aber die größte Stadt, die am Meer liegt und 200,000 Einwoh- yer zählt.

7. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 190

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
190 bedeutend. Von Pomeranzen-, Zitronen-, Feigem und Lor- beerbäumen gibt es ganze Wäldchen. Man ßndet darin hübscke Pferde, schönes, großes Hornvieh und feinwollige Schafe. Auch ist die Bienen; und Seidenzucht bedeutend. Es zahlt 3^ Million Einwohner. Lissabon ist die Hauptstadt des Landes mit 300,000 Einwohnern. Das Königreich Spanien, gränzt gegen Mitternacht an Frankreich, und gegen Abend an Portugal; auf den übrigen Seiten ist es mit Meer um- geben. Der Boden ist fruchtbar. Spanien hat Wolle von ausgezeichneter Feinheit und Seidenglanz, besonders von den Merino-Schafen. Seide, Wein, besonders Malaga; Zi- tronen, Mandeln, Baumöl, Salz rc., Getreide, schöne Pferde, Rindvieh und Holz. Das Land zahlt nur 11 Mil- lionen Einwohner. Die Haupt- und Residenzstadt ist Ma- drid mit 170,000 Einwohnern. Das Königreich Frankreich, gränzt gegen Mitternacht an das Meer, die Niederlande und an Teutschland; gegen Morgen an Teutschland, die Schweiz und Italien ; gegen Mittag an Spanien und an das Meer: gegen Abend ebenfalls an das Meer. Schaf-, Sei- den- und Bienenzucht ist in Frankreich sehr bedeutend. Auch gibt es gute Weine, Obst in Menge, Seide, Zitronen, Ro- sinen, Pomeranzen, Oliven, Lorbeeren, Feigen, Mandeln, Datteln und andere Früchte. Gold, Silber, viel Eisen, Blei, Zinn und Kupfer rc. Die Anzahl der Einwohner beläuft sich auf 25 Millionen. Paris ist die Hauptstadt mit einer halben Million Einwohnern. Italien, ist eine sich weit ins mittelländische Meer erstreckende Hakb- insel. Gegen Mitternacht gränzt Italien an Teuschland und die Schweiz, gegen Abend hin zum Theil an Frank, reich; auf den übrigen Seiten ist eö von dem Meere umgeben. Das Land ist reich an Naturerzeugnissen aller Art. Die An- zahl der Einwohner von Italien, mit den dazu gehörige»

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 192

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
192 Großbritannien oder England, besteht aus zwei großen Inseln; die eine bildet England und Schottland, die andere Irland. Dieses Land ist ganz mit Wasser umgeben und ist nur durch eine Meerenge von Franko reich getrennt. In England baut man vortreffliche Gerste und Hopfen, und daher ist auch das englische Bier das beste. Auch die Viehzucht wird hoch getrieben, besonders die Schaf- und Pferdezucht. Das englische Leder ist berühmt. Den Mangel an Holz ersetzen die Steinkohlen, woran das Land einen unerschöpflichen Reichthum hat. Obst gibt es in Menge, aber keinen Wein. Der Handel ist in England so stark, daß er den Engländern den größten Reichthum verschafft. Ihr, in alle Theile der Erde verbreiteter Handel beschäftigt über 20,600 Schiffe. London ist die Haupt, und Residenzstadt des Reichs mit mehr als einer Million Einwohnern. Die Stadt hat 150.660 Häuser und ist die größte Stadt der Welt. England hat bedeutende Fabriken. Edinburg hat 100,600 Einwohner und ist die Hauptstadt von Schottland. Dublin ist die Hauptstadt von Irland mit 200,600 Einwohnern. Das Königreich Dänemark, besteht aus einigen Inseln und einer Halbinsel, e6 ist daher fast von allen Seiten vom Meer umgeben, ausgenommen gegen Mittag, wo es an Deutschland stoßt. Dieses Land hat treffliches Rindvieh, gute Pferde, Fische und Schal- thiere in Menge; Getreide, Obst, Flachs, Erd- und Stein- arten, aber keine Metalle. Kopenhagen ist die Haupt- und Residenzstadt des Lan- des; sie liegt am Meere und zählt 100,000 Einwohner. Die Königreiche Schweden und Nor- wegen, welche vereinigt unter dem König von Schweden stehen, gränzen gegen Morgen zum Theil an Rußland, und sind sonst von allen Seiten vom Meere umgeben. Schweden ist an Eisen und Kupfer reich. Man findet darin Rennrhiere-,

9. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 194

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
194 Das europäische Rußland liegt im Osten von Europa, zwischen dem weißen und schwärm zen Meer. Die Erzeugnisse Rußlands sind nach der Lage sehr verschieden. Am fruchtbarsten ist das mittlere und westliche Rußland. Die mitternächtigen Gegenden sind zu kalt; von Rußland kommt das herrlichste Pelzwerk. Im tiefsten Sü- den gibt cs auch viel Obst, Wein und Seide. Petersburg ist die neue Haupt- und Residenzstadt des Reichs mit 280,000 Einwohnern. Moskau ist die alte Hauptstadt des Reichs mit 250.000 Einwohnern. Diese Stadt ist jeht noch der Krönungsort der russischen Kaiser. Das König reich Ungarn gehört dem Kaiser von Oesterreich, und gränzt gegen Morgen an die Türkei und gegen Abend an Teutschland. Das Land ist überaus fruchtbar; Ochsen, Pferde und Schweine sind sehr berühmt, Honig gewinn! man in Menge; auch hat das Land Ueberstuß an Getreide, Wein und Obst. Ungarn ist das gokdreichste Land in Europa. Preßburg ist die neue Hauptstadt des Landes mit 30,000 Einwohnern. Ofen ist die alte Hauptstadt des Landes mit 25,000 Einwohnern. Die europäische- Türkei bildet eine Halbinsel, liegt im Südosten von Europa und ist auf drei Seiten vom Meer umflossen. Gegen Mitternacht gränzt dieses Land an Ungarn und Rußland; dieses Reich ist von Natur sehr gesegnet und steht keinem europäischen Lande an Mannigfaltigkeit und Vortrefflichkeit nach. Konstanrinopel ist die Haupte und Residenzstadt des tür- kischen Reichs und zählt über 80,000 Häuser und eine halbe Million Einwohner. Deutschland gränzt gegen Morgen an Rußland und Ungarn; gegen Mit- tag an das adriatische Meer, an Italien und die Schweiz; gegen Abend an das Königreich Frankreich und an das Kö- nigreich der Niederlande, gegen Mitternacht an die Nordsee, das Königreich Dänemark und die Ostsee.

10. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 329

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
329 Baiern, machte als Abkömmling einer Tochter Kaiser Ferdinands I. seine Ansprüche ans den östreichischen Staat, besonders auf Böhmen, geltend. Er wurde auch wirklich zum König vvn Böhmen, und unter dem Einfluß der Franzosen (1742) auch zum Kaiser Karl Vii. erwählt. Maria Theresia aber erhielt Hülfe, namentlich von Ungarn, vertrieb ihren Nebenbuhler aus Böhmen, bald darauf auch aus seinem eigenen Kurfürstcnthum Baiern, drängte die Franzosen über den Rhein zurükk und erzwang von ihnen im Frieden'zu Aachen (1748) die Anerkennung des Besitzes aller ihrer Länder, außer Schlesien. Unterdessen war der armselige Kaiser Karl Vii. gestorben (1745), und sein Sohn mußte, um nur Baiern wieder zu erhalten, alle seine Ansprüche an Oestreich ausgeben. Franz von Lothringen, Maria Theresias Gemahl, ward als Franz I. (1745 — 1765) zum deutschen Kaiser gewählt. Ihm folgte sein Sohn Joseph Ii. (1765 — 1790), ein gar trefflicher Fürst, der für seine Staaten der Schöpfer einer neuen und glükklichcren Zeit werden wollte. Nach dem Tode seiner Ptutter, die biö dahin die Regierung der Erblande nicht aus den Händen gegeben, griff er das schöpferische Werk durchgreifender Umgestaltung und Verbesserung mit redlichem, aber allzuraschem Eifer an. Er fand viel Widerstand, sah alle seine Pläne scheitern und starb, von Kummer gebeugt, schwer verkannt und oft verlästert von seinem eigenen Volke, das seiner nicht werth war. Ihm folgte sein Bruder- Leopold Ii. (1790 — 1792). Unter sehr schwierigen Verhältnissen bestieg er den Thron. Alle Provinzen seiner Erblande fand er in Gährung, und in Folge der in Frankreich ansgebrochenen Revolution (1789) zogen sich über ganz Europa schwere und Unheil drohende Gewitterwolken zusammen. Mit Preußen im Bunde, rüstete er sich zu dem unvermeidlichen Kampfe, den er jedoch nicht mehr erlebte. Gr brach erst unter seinem, durch viele Tugenden ausgezeichneten Sohne, Franz Ii. (1792— 1806) los, der ihn auch mit treuem Sinne für Deutschlands Wohl ehrenfest durchgeführt hat.*) Aber sein Amt und seine Würde als deutscher Kaiser legte er um 6. August 1806 nieder; sie hatte ihre Bedeutung verloren, nachdem die meisten Fürsten im südlichen Deutschland dem von Napoleon gestifteten Rheinbünde beigetreten waren und sich so durch die That vom deutschen Reiche losgesagt hatten. — Oestreichs Kaiser nannte sich von jetzt ab als solcher Franz I. (bis 1839). So ging das deutsche Kaiserreich unter, im tausend und sechsten Jahre, nachdem Karl der Große es gestiftet hatte. Aber die deutsche Nation — sie lebte und lebt noch!! „ Wen» der Leib in Staub zerfallen, „Lebt der grobe Name noch!" — ----„ Und ob das Alte rings veraltet, „Soll deutscher Sin» fortan besteh'»; „Und ob die Welt sich nmaestaltet, „ So lang' der Gott der Volker waltet. „Soll das Geschlecht nicht untergeh'nl" — —•€*•«♦—- Preußen. Der preußische Staat hat jetzt eine Größe von 5090 Qmeilcn und über 16 Millionen Einwohner. Die preußischen Länder bestehen ans zwei, durch Braunschweig, Hannover und Hessen getrennten Hauptmassen. Der Ostthcil ist fünf Mal so groß, als der Westtheil. Es wohnen aber im Westtheil die Menschen im Durchschnitt noch ein Mal so dicht beisammen, als im Osttheil. *) Siehe preußische Geschichte.
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