240
61. Wahl der Holzarten.
Will jemand mit Erfolg einen Holzbestand anlegen, dann muß
er sich vor allem erst darüber klar werden, welche Holzarten er
anpflanzen will, da doch von einer richtigen Auswahl der für die
betreffenden Verhältnisse passenden Baumarten der ganze Erfolg eines
Holzanbaus abhängt. Niemals wird es einem Waldbesitzer gelingen,
aus seinem Forst einen lohnenden Gewinn zu erzielen, wenn er nicht
die entsprechenden Baumarten auswählt, selbst wenn er noch so sorg-
fältig mit der Pflanzung und Pflege seiner Bäume umgeht. Soll
nun aber der Waldbesitzer dazu imstande sein, die rechte Wahl der
anzupflanzenden Bäume zu treffen, dann muß er sich in erster Linie
eine genaue Kenntnis der Bäume und ihrer Ansprüche an Boden,
Klima, Standort usw. anzueignen suchen, oder wenigstens, wenn er
dies vielleicht nicht vermag, sich von einem Forstsachverständigen die
passenden Sorten vorschlagen lassen, damit er auf keinen Fall Gefahr
läuft, völlig ungeeignetes Baummaterial zu pflanzen und dann bitter
geschädigt zu sein.
Es soll nun unsere Aufgabe sein, die einzelnen, wichtigeren
Baumarten je nach ihren Ansprüchen an Boden und Klima in nach-
folgendem zu unterscheiden. Von den Laubhölzern seien die folgen-
den genannt: Eiche, Buche, Esche, Ahorn, Ulme, Birke, Erle, Akazie,
Roßkastanie, Linde, Pappel, Weide.
1. Die Eiche verlangt nicht unbedingt einen ganz bestimmten
Standort, da sie in Bezug aus den Boden im allgemeinen nicht sehr
anspruchsvoll und wählerisch ist. Sie gedeiht z. B. noch auf sandigem
Boden, wenn derselbe tiefgründig genug ist, ebenfalls auf schwerem
Tonboden, der im ganzen für Laubholz wenig geeignet ist, und sogar
auch auf Moorboden, wenn er sich in einem guten Zersetzungszustande
befindet. Ein tiefgründiger, frischer Lehmboden ist aber derjenige
Standort, auf dem die Eiche am besten gedeiht. Tiefgründigkeit eines
Bodens ist für die Eiche besonders wertvoll, weil sie ihre Pfahlwurzel
senkrecht in die Tiefe schickt.
2. Die Buche oder Rotbuche. Während die Eiche im Gebirge
nicht recht am Platze ist, gedeiht die Buche vorzüglich in den Gebirgs-
wäldern. Als Standort zieht die Buche einen kräftigen, nährstoffreichen,
frischen Lehm- und lehmigen Tonboden mit hohem Kalkgehalt allen
anderen Bodenarten vor. Tiefgründigkeit des Bodens ist für die
Buche nicht unbedingt erforderlich; aber Nässe und Bodensäuren
schaden ihr sehr.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
242
12. Die Pappel, von deren zahlreichen Arten nur die Zitter-
pappel oder Esche in Forsten auftritt, ist wenig anspruchsvoll; sie
kommt auf fast allen Bodenarten vor.
13. Die Weide wird hauptsächlich als Korbweide, also als
Material für Korbflechtereien im großen angebaut. Sie liebt einen
feuchten Boden, ist im übrigen aber ziemlich anspruchslos an Boden
und Klima.
Von den Nadelhölzern handelt es sich bei unsern deutschen
Forsten hauptsächlich um die Fichte, die Tanne, die Kiefer und die Lärche.
1. Die Fichte oder Rottanne ist ein überaus stark verbreiteter
Waldbaum. Sie kommt sowohl in der Ebene, als auch im Gebirge
vor; im letzteren finden wir sie bis zur Grenze der Baumvegetation.
Sie ist in Bezug auf ihren Standort weit anspruchsvoller als die
Kiefer, aber nicht so anspruchsvoll wie die Buche. Sie liebt einen
feuchten Boden, verlangt aber durchaus nicht zu große Tiefgründigkeit
des Bodens, da sich ihre Wurzeln nur flach ausbreiten.
2. Die Tanne, Weißtanne oder Edeltanne. Dieser Baum,
der schönste Nadelbaum, ist von allen unsern Nadelbäumen am
wenigsten verbreitet; besonders schön gedeiht sie im Schwarzwald und
in dem bayrischen Hochgebirge, geht jedoch nicht so hoch hinauf wie
die Fichte. Die Tanne liebt einen kräftigen, frischen und tiefgründigen
Boden. Sie ist in ihrer Jugend sehr empfindlich gegen Fröste, ver-
trägt lange Zeit starke Beschattung und wächst äußerst langsam.
3. Die Kiefer, Föhre oder Fuhre ist der verbreitetste Nadel-
baum Deutschlands. Sie ist völlig anspruchslos in Bezug auf den
Boden und nimmt mit dem ärmsten Boden fürlieb, weshalb es recht
wünschenswert wäre, wenn die in der norddeutschen Tiefebene leider
noch so vielfach auftretenden, unbenutzt liegenden Flächen zur Auf-
forstung mit Kiefern herangezogen würden; denn manche derartige
Fläche, die zur landwirtschaftlichen Kultur nicht mehr geeignet ist,
würde einen prächtigen Kiefernbeftand tragen, falls in ihr der Ortftein
nicht zu stark auftritt. Im Gebirge kommt die Kiefer nur vereinzelt
vor, da sie den dort so stark auftretenden Schneemassen nicht genug
Widerstand leisten kann; sie ist eben so recht der Nadelbau der Ebene.
4. Die Lärche ist vorzugsweise ein Vertreter des Geturges, wo
sie zuweilen noch höher hinaufgeht als die Fichte; trotzdem bewährt
sie sich auch in der Ebene als Waldbaum. Sie gedeiht am besten
auf einem kräftigen mineralischen, lockeren und steinigen Boden; aber
auch in einem feuchten Seeklima, wie z. B. in Oldenburg und Ost-
friesland, kommt sie sehr gut fort.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
244
Wenn wir jetzt in erster Linie die Hauptnutzung zur Besprech-
ung heranziehen, so soll es unsere Aufgabe sein, zunächst die verschieden-
artige Verwendung des Holzes zu erörtern. Je nach der Verwendungs-
art des Holzes unterscheidet man zwischen Nutz- und Brennholz
und macht beim ersteren wieder einen Unterschied zwischen Bau- und
Werkholz, während man das letztere in Scheit-, Knüppel- und
Reiserholz trennt. Das Bauholz findet hauptsächlich Verwendung
beim Bauen von Häusern, Brücken, Eisenbahnen und bei Gruben-
bauten als sogenanntes Grubenholz. Zum Häuserbau leisten wohl
hauptsächlich die Nadelhölzer mit ihren langen, geraden und ast-
freien Stämmen die besten Dienste. Dagegen sind bei allen Schiffs-
bauten, Eisenbahnbauten, Brückenbauten, bei Herstellen von Mühlen-
wellen und bei Grubenbauten unbedingt die Eichenhölzer am vorteil-
haftesten zu verwenden, weil das Eichenholz das härteste und dauer-
hafteste Holz ist; beim Grubenbau nimmt man allerdings auch hartes
Kiefernholz. Zu den Telegraphenstangen und Schiffsmasten geben
hingegen die langen Stämme der Nadelhölzer das beste Material.
Als Werkholz für Tischlereien, Slellmachereien u. s. w. findet das
verschiedenste Holz Verwendung, die, je nach dem Gewerbe, bei dem
sie stattfindet, der mannigfachsten Art ist. So braucht beispielsweise
der Tischler zur Herstellung von Möbeln und Fußbodendielen die ast-
freien Nadelhölzer, besonders Kiefern- oder Fichtenholz, während er
die Tanne wegen ihrer zu geringen Dauerhaftigkeit und Härte weniger
schätzt. Aber auch das Holz der Birke, der Linde, des Ahorns, der
Esche und der Eiche wird in der Tischlerei verarbeitet, das der letzteren
beiden hauptsächlich zu Fournieren. Zu Fensterrahmen und Türen
werden besonders die Nadelhölzer vom Tischler gebraucht. — Der
Stellmacher verwendet zur Anfertigung der Wagengestelle insbesondere
Eichen- und Ulmenholz, zur Herstellung der Felgen Buchen- und
Eschenholz, für die Speichen Eichenholz, für die Deichseln und Leiter-
bäume Birkenholz und für die Leitersprossen Birken-, Erchen-, Kiefern-
und Fichtenholz. Zur Herstellung von Schlittenkufen leisten dem Tischler
Buchen und Birken gute Dienste. — Werfen wir einen Blick in eine
Böttcherei, so sehen wir, daß der Böttcher zu seinen Arbeiten vorzugs-
weise das Holz der Buche, Eiche und Kiefer gebraucht; zu Faßreifen
verwendet er ganz junge Stämmchen von Birken und Weiden. — Erve
sehr weitgehende Verwendung finden die Nadelhölzer ferner noch zur
Herstellung von Zäunen, Latten, Baumpfählen, Bohnenstangen, Buch-
binderspähnen, Spähnen für Schuhwerk, Siebwänden, Schachteln und
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
336
dünenartige Kuppen bildend, in der Nähe braun, in der Ferne blau
schimmernd, erstreckt sich, soweit das Auge reicht. Ein etwa mit
Birken begrenzter, breiter Weg oder ausgefahrene Geleise nebeneinander
herlaufend, einzeln oder in Gruppen stehende Kiefern, Wachholderbüsche,
ein fernliegender, einzelstehender Schuppen oder die auftauchenden
Strohdächer einer Ortschaft vervollständigen das eintönige Bild. Und
dennoch ein Bild, dem eine eigenartige Schönheit nicht abzusprechen
ist; besonders schön, wenn die Heide im Blütenschmuck prangt, und
die ganze Fläche eine rötliche Färbung angenommen hat.
Heidegebiete gibt es in Norddeutschland östlich und westlich der
Elbe; östlich sich in schmäleren Streifen bis zu den russischen Ostsee-
provinzen hinziehend, westlich in größeren, zusammenhängenden Flächen
von der Niederelbe bis zu den belgischen und holländischen Marschen.
Die Lüneburger Heide ist kein genau abgegrenzter, geographischer Be-
griff. Fremde werden an die Gegend bei Lüneburg denken und in un-
mittelbarer Umgebung der Stadt keine Heideflächen mehr finden. Im
engbegrenzten Sinne trägt jede Heidefläche den Namen des Ortes,
dem sie gehört. Im weiteren Sinne deckt sich der Begriff Lüneburger
Heide mit dem früheren Herzogtum oder dem jetzigen Regierungsbezirk
Lüneburg, abgesehen von den in demselben liegenden Elbmarschen.
Die Heide hat diesem Teile Hannovers ein charakteristisches Gepräge
verliehen, in früheren Zeiten mehr denn jetzt. Der Name ist geblieben,
aber im Laufe der Zeit sind bedeutende Veränderungen eingetreten.
Im Regierungsbezirk Stade, der sich nach Norden zwischen Weser
und Elbe bis an die Nordsee erstreckt, sind ganz ähnliche Verhältnisse,
nur daß man den in der Mitte gelegenen Teil im Gegensatz zu den
umrandenden Marschen ausschließlich mit dem Namen Geest belegt.
Wollte man nun das Öde und Unfruchtbare, welches der Heide als
solcher anhaftet, auf das ganze Land übertragen und etwa den Regie-
rungsbezirk Lüneburg als die ungünstigste deutsche Landschaft mit einer
armen Bevölkerung ansprechen, so würde man sich in großem Irrtum
befinden. Zahlreiche Flüsse und Bäche, grüne Wiesen, kleinere und
größere Waldbestände, Ackerflächen, die nicht immer aus Sandboden
bestehen, sondern auch, wie z. B. in der Gegend von Ulzen, den Zucker-
rübenbau ermöglichen, durchziehen das Land. Die Heideflächen sind
durch Kultur zum Teil ganz verschwunden und in allmählichem
Abnehmen begriffen. Ein kräftiger, fleißiger, sparsamer, intelligenter
Bauernstand, der dem Fortschritt in der Landwirtschaft nicht unzu-
gänglich ist, weiß in fernem Betriebe befriedigende Ergebnisse zu er-
zielen. Ec findet in dem nahen Kreis der Städte Bremen, Harburg,
Il
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 241
3. Die Hainbuche, die mehr als Strauch denn als Baum auf-
tritt, ist nicht wählerisch mit dem Boden. Sie gedeiht auf fast allen
Bodenarten im Gebirge und in der Ebene; am liebsten jedoch ist ihr
ein frischer, humoser Boden, der säurefrei ist.
4. Die Esche, welche kein eigentlicher Vertreter der Forsten ist,
sondern mehr in Parkanlagen und als Alleebaum vorkommt, ist sehr
awpruchsooll in Bezug auf ihren Standort. Sie liebt einen kräftigen,
mineralischen, feuchten und lockeren Gebirgsboden oder einen feuchten
Sand- oder auch Aueboden in der Ebene. Gegen Fröste ist sie sehr
empftndlich.
5. Der Ahorn, der ebenso wie die Esche weniger in den Forsten
als in den Parkanlagen und als Alleebaum vorkommt, liebt einen
guten, kalkreichen Boden, ähnlich wie die Rotbuche. Der Bergahorn
tritt, wie schon sein Name sagt, mehr in dem Berglande, aber nicht
in hohen Gebirgen auf, während die übrigen Ahornarten, wie der
Spitz- und Feldahorn, die Ebene vorziehen.
6. Die Ulme ist in ihrem Vorkommen zurückgegangen; man
findet sie wohl am meisten noch in Nordhannover als Chaussee- oder
Hofbaum. Sie verlangt einen kräftigen, tiefgründigen, humosen Boden.
Für Flußtäler ist sie besonders geeignet, da sie Ueberschwemmungen
sehr gut verträgt; aber auch im Gebirge kommt sie sehr gut fort,
wenn sie auch nicht soweit hinaufgeht wie die Buche.
7. Die Birke ist ein überaus viel verbreiteter Baum, der be-
sonders im nördlichen und östlichen Deutschland vorherrschend ist.
Sie macht nur wenig Ansprüche an Boden und Klima; am meisten
kommt sie auf dem Sand-, aber auch auf dem Moorboden vor und
ist gegen Frost nicht empfindlich.
8. Die Erle kommt vielfach mit der Birke gemischt vor. Ihr
sagt am besten ein feuchter Boden zu, weshalb man sie in Moor- und
Bruchboden, sowie in feuchten Flußtälern am meisten verbreitet findet.
9. Die Akazie, welche meist nur als Einzelbaum, nicht in
Forsten auftritt, macht nur wenig Ansprüche an den Boden, verlangt
aber etwas Tiefgründigkeit desselben.
10. Die Roßkastanie ist, wie die Akazie, kein eigentlicher Wald-
baum, sondern Einzelbaum und macht auch nur wenig Ansprüche an
Boden und Klima.
11. Die Linde, einer unserer schönsten und stattlichsten deutschen
Laubbäume, ist ebenfalls mehr ein Allee- und Parkbaum und liebt
einen lehmigen, nicht zu flachgründigen Boden.
Landwirtschaftliches Lesebuch. 16
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
245
Zündhölzern, während die Poppeln und Erlen das nötige Holz zu
Trögen, Mulden, Schaufeln und Holzpantoffeln geben. — Die ver-
schiedensten Spielwaren, die für unsere lieben Kleinen unter dem
lichterglänzenden Weihnachtsbaume prangen, werden fast ausschließlich
aus dem Holze des lieben Tannenbaumes selbst angefertigt. Alles
Holz, das nicht als Nutzholz verwendet werden kann, wird als Brenn-
holz verwertet. Die Rinde der Fichte, der Birke, vor allem aber der
Eiche benutzt der Gerber zum Gerben des Leders.
Neben dieser reichen Hauptnutzung des Waldes gibt es aber auch
eine recht vielseitige Nebennutzung. Wieviel Lese- oder Reistgholz
wird nicht jährlich als willkommenes Brennmaterial aus dem Walde
gebracht, und wie häufig steht sich nicht der Landwirt wegen Streustroh-
mangels gezwungen, als Ersatzmittel für die fehlende Streu solche aus
dem Walde zu holen, sei es nun Laub-, Nadel- oder Moosstreu.
Wenn auch eine zu häufig wiederkehrende, gründliche Entnahme von
Waldstreu dem Walde schadet, so wird der Landwirt in Notfällen
doch ohne Bedenken in vernünftigen Mengen die Waldstreu sich zu
nutze machen können.
Ein vorzügliches Futter für seine Schweine findet der Landmann
in den Früchten seiner Eich- und Buchenbäume, den Eicheln und
Bucheckern. Freilich hat die Mast mit diesen Früchten nicht mehr
die Bedeutung von früheren Zeiten, die noch keine Kartoffeln, das so
vorzügliche Schweinemastfutter aufzuweisen hatten; trotzdem aber gelten
die Eicheln und Bucheckern auch heute noch als recht gutes Futter
für unsere Borstentiere. — Nicht zu verschmähen ist ferner die Wald-
weide, die, wenn auch nicht viel, so doch genügend Futter ergibt, um
den kleineren Leuten eine willkommene Gabe für ihre tierischen Haus-
genossen zu sein. — Eine der wichtigsten Nebennutzungen des Waldes
ist aber jedenfalls die Gewinnung seines vielfach ungemein großen
Reichtums an Beerenfrüchten und Pilzen. Ganze Familien der
niederen Menschenklaffen ziehen hinaus in den Wald, um sich die
Pilze und die Heidel- und Preißelbeeren, die seinen Boden überziehen,
zu suchen und ste dann in den Handel zu bringen. Ja, gerade diese
Waldprodukte schaffen vielen Familien, vor allem aber Frauen und
Kindern, in manchen Jahren eine äußerst gute Erwerbsquelle. —
Schließlich sollen auch noch die Baumsäfte, die für technische Gewerbe
das Rohmaterial liefern, hier in Erwähnung gebracht werden. Das
Harz der Tanne und der Lärche wird zur Terpentinbereitung gebraucht,
während das Harz der Kiefer den Teer gibt und das Harz der Fichte
zur Herstellung von Pech und Kienöl benutzt wird.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
246
Ist es uns beim Betrachten aller Hauptnntzungen des Waldes
klar geworden, daß der Wald mit seinem uns spendenden Holzreich-
tum, der für die Menschheit, für die meisten Gewerbe unentbehrlich ist,
ein gar nicht genug zu schätzendes Kapital ist, dessen Weiterförderung
und Erhaltung einfach Pflicht der Menschen ist, so werden wir jetzt,
nachdem wir auch von den vielen, nicht zu unterschätzenden Neben-
nutzungen des Waldes gehört haben, erst recht der Überzeugung sein,
daß der Mensch nach Kräften bestrebt sein muß, den Wald zu hegen
und überall da, wo kein Kulturland angelegt werden kann, wohl aber
Forstkultur rentabel sein würde, Wald mit Mühe und Sorgfalt
anzupflanzen. C. Semmig.
63. Hannoversche Moorkullur.
In der Provinz Hannover finden sich ausgedehnte Moorflächen,
die zum Teil äußerst zweckmäßig kultiviert sind und zum andern
Teil noch der Kultivierung harren. Es sind sowohl Niederungs- als
auch Hochmoore vertreten, von denen jedoch die letzteren bei weitem
vorherrschend sind. Die Niederungs- und Hochmoore unterscheiden
sich von einander durch ihre Entstehungsart und durch ihre Beschaffen-
heit. Die Niederungsmoore sind unter dem Grundwasserspiegel ent-
standen und haben sich hauptsächlich aus Seggen, Binsen, Rohrkolben,
Dachrohr, Laubmoosen, Sträuchern und Bäumen gebildet. Sie sind
meist reich an Kalk und Stickstoff, vielfach auch reich an Phosphor-
säure, arm dagegen an Kali. Die Hochmoore sind über dem Grund-
wasserspiegel entstanden, weshalb man sie auch als Uberwassermoore
nennt, während man die Niederungsmoore als Unterwassermoore be-
zeichnet. Das Hochmoor ist hervorgegangen aus Heidekrautgewächsen,
Torfmoosen und Wollgräsern; es hat in seiner obersten und unteren
Schicht Heidehumus und in der Hauptmasse Moostorf. Sein Gehalt
an Kalk, Kali und Phosphorsäure ist außerordentlich gering und sein
Gehalt an Stickstoff ist in der Regel für eine Pflanzenkultur auch
nicht ausreichend. Alle Moore sind wasserreich, da sie große Mengen
von Wasser aufzunehmen vermögen; deshalb gilt als erste und wich-
tigste Aufgabe bei der Kultivierung von Mooren eine zweckentsprechende
Entwässerung derselben. Nur wenn diese erst in der richtigen Weise
erfolgt ist, kann an eine erfolgreiche Bearbeitung und Düngung der Moor-
flächen gedacht werden. Und gerade die großen Schwierigkeiten, die sich nur
zu oft bei der Moorentwässerung herausstellen, sind es ja, welche manchen
Moorbauer davon abhalten, seine öden und ertraglosen Moorflächen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
153
peitschte, der Sturm sie durchbrauste, und kannte sie auch in ihrem
blendend weißen Schneegewande, wenn durch die klare Winterluft
meilenweit der letzte Baum am Rande sich scharf und deutlich zeichnete.
Dieses Flachland, in dem nichts zu sehen war als Himmel und Heide,
in silbergrauer, unermeßlicher Ferne eins in das andre verschwimmend,
und van dessen eigentümlichen Reizen und stillem Zauber der kaltblütige
Genosse neben ihm nichts zu empfinden schien, hatte sich dem hier
Geborenen mit der stillen Größe des Bildes tief in die Seele geprägt,
so daß er es nie und nirgends vergessen konnte. Selbst als er in der
breiten Flut des Rheinstromes den Widerschein der herrlichen User
erblickte, mußte er an die kleinen Wassertümpel in dem schwarzen
Moorboden der Lüneburger Heide denken, kaum groß genug, daß sich
ein Stückchen Wolke oder ein paar goldene Sterne darin spiegeln
konnten. Und mm sah er sie wieder, die braune Heide, und sein Fuß
schritt über den holprigen Grund, über die zahllosen, kleinen Hügelchen
mit den struppigen Krautbüscheln, zu den lieben Seinen zurück, die
ihn nicht erwarteten und die endlich wieder in die Arme zu schließen,
sein sehnlichster Wunsch war. Kein Wunder, daß er tüchtig ausgrifs
und mit Wonne den würzigen Erdgeruch einsog, der nach den Frühlings-
regenschauern von seiner Heimat Boden aufstieg.
Und aus dem Boden stieg auch noch anderes auf. Tausend
Einnerungen wurzelten ihm hier zwischen dem Heidekraut, dicht gesät
von seiner Kindheit frohen Tagen, wie er nur seinesgleichen die Gegend
durchschweift, die Fuhrleute geleitet, die Imker besucht hatte, die mit
ihren Bienenkörben die Heide durchzogen und ihre fleißigen Schwärme
bald hier, bald dort auf der Blütensülle weiden ließen. Wie ein
Traumbild in der Luft baute sich die alte, vieltürmige Stadt vor
leinen Sinnen auf und in ihr das hochgiebelige Vaterhaus mit jedem
Raum von unten bis oben, indem er sich selbst als Kind mit Kindern
gehen, stehen und springen sah oder zusammengehockt unter der Treppe
im dämmrigen Winkel, Heimlichkeiten brütend, flüsternd und> kichernd,
ein goldschimmernd Märchengespinst.
Und da — weit vor ihm, da regte sich etwas Lebendiges; schnell
war es heran, nun jah er es deutlich: geliebte Gestalten kamen ihm
entgegengeschritten. Er kannte sie wohl, den hohen, ernsten Vater und
die Mutter, die liebe Mutter, die Brüder und das blonde Schwesterlein,
o! er hätte mit offenen Armen auf sie losstürzen, hätte aufjauchzen
mögen, wenn er allein gewesen wäre, allein auf der endlosen Heide.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
138
-webemaschinen hat sich ihr Verbrauch über alle Länder der Erde aus-
gedehnt. Das veranlaßte eine ungemeine Zunahme der Anpflanzung,
vor allem in den Vereinigten Staaten, die bis 1860 fast allein den
großen Verbrauch des europäischen Festlandes an diesem Rohprodukt
deckten, da sie zugleich die beste Qualität in den Handel brachten.
Mit der Vermehrung dieser Produktion nahm aber das Sklaven-
halten an Ausdehnung zu, und zuletzt arbeiteten 800000 Sklaven in
den Plantagen, deren Besitzer das übermütige Wort erfanden: Baum-
wolle ist König. Der Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges
(1861 1865) hat dann in außerordentlicher Schnelligkeit neue Pro-
duktionsgebiete in Ostindien und Ägypten eröffnet. Aber kaum war
jener Krieg beendet, der die Sklavenbefreiung zur Folge hatte, als sich
der Anbau in den Vereinigten Staaten, der nun zum Teil von
Weißen betrieben wird, zu heben begann. Nach einem Jahrzehnt war
die frühere Produktion erreicht, und längst stehen die europäischen Baum-
wollspinnereien wieder in vollster Abhängigkeit von Amerika. Nimmt
man die Gesamtproduktion der Erde jetzt zu 3000 Millionen kg im
Jahre an, so liefern die Vereinigten Staaten 2000 davon. H. Wagner.
33. Amerikanische Gewächse in Europa.
Mit der Entdeckung Amerikas (1492) begann ein ungeheurer
Umtausch von Pflanzen; es setzte die zweite große Periode der
Geschichte ein, die des Verkehrs beider Halbkugeln.
Jeder Spaziergang durch europäische Parks und Gärten, jede Fahrt
aus Landwegen und Eisenbahnen führt uns heute au amerikanischen
Pflanzen vorüber. Der sogenannte „Wilde Wein" aus Nordamerika
bekleidet Säulen und Wände, rotglühend im Herbst, doch keinen
Traubensaft spendend wie die morgenländische Schwester vom Kaukasus;
neben ihr klettert mit hochgelben Blüten die peruanische Kapuziner-
kresse empor; die Pyramidenpappel zieht wie ein grüner Säulengaug
oder paarweise in Prozession an der Heerstraße fort, am Mississippi
einheimisch, für uns zunächst aus Italien gekommen ttnb daher lom
bardische Pappel genannt; breiten, dichten Schatten wirft die ameri-
kanische Platane; Hecken nordamerikanischer Robinien umgeben die
öffentlichen Spaziergänge, in denen die Weimutskiefer, der Tulpenbaum,
die Magnolie, der Pfefferbaum, der prächtige Korallenbaum und
andere Ankömmlinge aus Amerika den Eintretenden empfangen.
Für den Weizen, das Rind und das Pferd Geschenke von
unschätzbarem Werte — haben wir den Truthahn, den Mais, die
s
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: H._Wagner
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Vereinigten_Staaten Amerika Europa Amerikas Nordamerika Mississippi Italien Amerika
- 14?
Das Gouvernement wird von dem weit ausgedehnten botanischen
Garten umgeben, der unter Leitung des Dr. Preuß steht; die Anlage
inacht schon rein äußerlich einen großartigen Eindruck durch ihren
Umfang, nicht minder aber durch die verständnisvolle Bewirtschaftung.
Hier werden Erfahrungen über die Einwirkungen des Kameruner
Regenklimas auf Nutzpflanzen, die im Schutzgebiet nicht heimisch sind,
gesammelt und bereitwillig den Pflanzern übermittelt. Wenn die
Kakaoerzeugung der Kolonie einen ähnlichen Aufschwung genommen
wie auf Fernando Po, wenn sie jetzt schon Erträge abwirft, ivelche
die Hoffnung erwecken, daß die Kolonie in absehbarer Zeit sich aus
eigenen Mitteln erhält, so soll dabei nicht vergessen werden, daß die
im botanischen Garten mit den verschiedensten Kakao-Arten gemachten
Vorversuche die wertvollsten Winke abgaben.
Wenn jemand glauben sollte, daß ein botanischer Garten, in
welchem Pflanzungen von Kakao, Kaffee, Vanille, Pfeffer, Gewürz-
nelken, Tabak, Baumwolle, Kautschukbäumen, Bananen und sonstigen
tropischen Nutzpflanzen angelegt wurden, einen wenig malerischen Ein-
druck darbietet, so wird er sich auf das angenehmste enttäuscht finden.
Überall drängen sich in den Garten wie in die angrenzenden Kakao-
plantagen die Urwaldriesen ein, welche man als willkommene Schatten-
spender schont. Bei einem durch den Garten und die Kakaoplantagen
der Westasrikanischen Plantagengesellschaft unternommenen Ritt war
es weniger die Kultur als die heimische Pflanzenwelt, die fast sinn-
berückend unsere Aufmerksamkeit fesselte. Jene gewaltigen Baumriesen,
umrankt von Lianen und übersät von darauf wuchernden Orchideen
und Farnen, jener Wechsel von Landschaftsbildern, welche die in
üppiger Fülle strotzende Vegetation am Limbefluß schasst, das alles
wirkte berauschend. Der für unerfüllbar gehaltene Traum der Jugend
war verwirklicht, und in berückender Pracht eröffnete sich der Einblick
in ein Urwaldgebiet, das an wuchtiger Entfaltung und an Reichtum
von Formen aus Erden seinesgleichen sucht. Weder am Kongo noch
auf Sumatra und Ceylon und den übrigen Inseln des Indischen
Ozeans wurden uns Vegetationsbilder geboten, die den Vergleich mit
dem Kameruner Urwald ausgehalten hätten. Einer meiner Reise-
gefährten, der die südamerikanischen und hinterindischen Urwälder
durchwandert hatte, versicherte mir, daß die Waldregion des Kamerun
piks sich ebenbürtig den großartigsten Szenerien dieser vielgepriesenen
Zonen zur Seite stelle. C. Chun.
10*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: C._Chun
Extrahierte Ortsnamen: Westasrikanischen Limbefluß Sumatra Ceylon Kamerun