14 Ii. Physische Erdkunde.
kern fest ist. Alsdann kann man sich die Entstehung der Erd-
Oberfläche folgendermaßen erklären: Die Oberfläche der Gaskugel
kühlte sich allmählich ab; diese abgekühlten und schwerer gewordenen
Teile senkten sich nach innen und bildeten den festen Erdkern. Die
leichteren, flüssigen Teile lagerten sich darum und bildeten nach
ihrer Abkühlung die äußere Rinde. Unter der erkalteten Erdober-
fläche wurden aber noch flüssige, glühende Massen eingeschlossen,
die sich durch vulkanische Ausbrüche und Erdbeben bemerkbar
machen. Nach der Erkaltung der Erde schlug das Wasser, das in
Dampfgestalt mit der Luft die Erde umgab, nieder, bildete neue
Schichten auf der Erdoberfläche und an den tiefsten Stellen große
Sammelbecken oder Meere, die Luft behielt ihre gasförmige Gestalt
bei und umgibt als Atmosphäre die Erdkugel.
Das Land.
Die gesamte Erdoberfläche gliedert sich in den festen Teil oder
das Land und den flüssigen oder das Wasser. Das Verhältnis
zwischen Land und Wasser ist 1:2,76. Das aus dem Meere her-
vorragende Land heißt Kontinent, wenn die Einwirkung des Meeres
nus Tier- und Pflanzenwelt nicht bis in die Mitte des Landes
reicht; ist dieses dagegen der Fall, so nennt man es Hnsel. Wir
haben drei Kontinente, die 5 Erdteile umfassen: Europa, Asien,
Afrika (die alte Welt), Amerika und Australien (die neue Welt).
Das feste Land läßt sich horizontal und vertikal gliedern;
unter horizontaler Gliederung versteht man den Besitz an Halbinseln
und Inseln, unter vertikaler die Erhebung von Länderstrecken über
dem Meeresspiegel. Länderstrecken, welche sich noch nicht 200 m
über den Meeresspiegel erheben, heißen Tiefland, Länderstrecken
von mehr als 200 m Erhebung Hochland. Gebirge nennt man eine
mehrere Berge umfassende, durch Täler zerklüftete Erhebungsmasse.
Bei den Gebirgen unterscheidet man: Kämme, Gipfel, Einsattelungen
(Pässe), Abhänge und Täler. Nach ihrer Höhe zerfallen die Ge-
birge in Hochgebirge (1600 m und darüber), Mittelgebirge
(650—1600 m) und Vorgebirge (unter 650 m). Nach ihrer An-
ordnung zerfallen die Gebirge in Massengebirge, d. h. Haufen-
förmig um einen gemeinsamen Mittelpunkt gruppierte Berge;
Ketten- oder Kammgebirge, d. h. mehrere nebeneinander hin-
laufende Kämme, Kuppel- oder Kegelgebirge, d. h. unregel-
mäßig neben- und umeinander gelagerte Bergkuppen. Vulkane
sind feuerspeiende Berge, entweder tätig, ca. 330, oder erloschen,
über 400; sie stoßen Lava, Rauch, Asche, Schlamm, Wasser und
heiße Dämpfe aus. Die tätigen Vulkane bilden noch häufig neue
Berge oder Inseln: Monte Nuovo bei Neapel, Jorullo in Mexiko,
Santorin oder Thera im Agäischen Meere, St. Paul und Neu-
Amsterdam im Indischen Ozean. Die Austen zerfallen in:
1) Zteilkiisten;
2) Alippenküsten (a. eigentliche Klippenküste, b. Korallenklippenküste);
-3) Niedrige oder Flachküsten (Watten, Halligen, Dünen).
Die Inseln teilt man ein in: I. Kontinentale oder Küsten-
Inseln. Sie sind vom Kontinent losgerissen, haben dieselbe Tier-
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Extrahierte Personennamen: Hnsel Jorullo Paul
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Australien Hochgebirge Massengebirge Neapel Mexiko Santorin Amsterdam Indischen_Ozean
27
Physikal. geogr. Vorbegriffe.
wie Erden, Steine, Metalle, und hat in seinem Innern
eine gesetzmäßigere Bildung, als es beim äußern Anblick
scheint.
Man kennt übrigens nur die äußere Rinde unseres
Erdkörpers, denn das eigentliche Innere, der Kern, ist
uns völlig unbekannt und unzugänglich. Die tiefsten
Bergwerke gehen noch keine halbe Stunde tief unter die
Oberfläche der Erde.
§. 33. Veränderungen des Landes.
Obwohl dem Lande anscheinend keine Bewegung
zukömmt, so sind seine Formen doch noch immer man-
cherlei Veränderungen unterworfen.
1) Die Luft bewirkt, daß feste Körper, selbst Fels-
massen, verwittern und in Erde umgewandelt werden;
oder sie häuft, als Wind und Sturm, den Sand zu
Bergen auf, namentlich an Meeresufern, wodurch die
Gürtel von Dünen entstehen.
2) Das Wasser äußert zerstörende und wieder-
erzeugende Wirkungen, indem es hier Land abreißt und
an anderen Stellen wieder anschwemmt; oder es unter-
wäscht die Unterlagen höherer Massen, wodurch es Erd-
fälle (Bergstürze) rc. verursacht. Auch in der Form
von Schnee und Eis wirkt das Wasser verändernd auf
die Erdoberfläche ein. Von jenen Höhen, wo der Schnee
nicht mehr schmilzt (Schneegrenze) stürzen oft die Schnee-
massen als Lawinen (Lauwinen) herab und richten
gräßliche Verwüstungen an. An heißen Sommertagen
schmilzt der zunächst unterhalb der Schneegrenze an Berg-
Abhängen liegende Schnee an seiner Oberfläche, gefriert
jedoch durch die Nachttemperatur wieder, wodurch sich
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28 I. Lehrstufe. Allgemeine Erdbeschreibung.
starke Eismassen bilden, die man G letsch er oder Ferner
nennt. Oft lösen sich große Trümmer hievon los und
stürzen dann mit zerstörender Gewalt in die Thäler hinab.
3) Durch das Feuer werden noch großartigere
Veränderungen der Erdoberfläche bewirkt. Man ver-
muthet, daß im Innern der Erde ein vulkanisches
Feuer brenne, das sich durch Ausbrüche von Vul-
kanen, durch Erdbeben und durch Bodenerheb-
ungen und Senkungen kund gibt.
Vulkane sind kegelförmige Berge (am häufigsten
in der Nähe der Meere), deren Gipfel mit einer trichter-
förmigen Vertiefung, Krater genannt, versehen sind, aus
welcher von Zeit zu Zeit Feuer, heiße Asche, Steine,
geschmolzene Mineralien (Lava), oder heißes Wasser,
Schlamm, Schwefeldämpfe rc. unter furchtbarem Getöse
ausgestoßen werden.
Unter Erdbeben versteht man mehr oder minder
gewaltsame Erschütterungen der Erdrinde, oft nach weiten
Gegenden hin, wodurch schon ganze Städte (z. B. Lissa-
von 1755) zerstört wurden.
Mit denselben sind häufig Hebungen oder auch
Senkungen desbodens verbunden, die sich bisweilen
über weite Flächen erstrecken.
§. 34. Die drei Naturreiche.
Jene Körper, welche die Bestandtheile des Landes
bilden, sind leblos und unorganisirt; sie werden mit
dem Gesammtnamen Mineralien oder Fossilien be-
zeichnet und bilden das Mineralreich. — (Mineralogie.)
Außer denselben finden sich auch lebende undor-
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132
Ii. Lehrstufe. Europa.
2) Das west niederrheinische B ergland, von
welchem wir hier nur die stark bewaldeten Ar-
dennen nennen, die übrigen Theile dagegen bei
Deutschland aufführen.
2. Das französische Tiefland reicht bis an
die umgrenzenden Meerestheile hinaus und enthält wellen-
förmige Ebenen. Der Uebergang zu demselben von den
Mittelgebirgen ist ein allmähliger. An den Küsten ist
sie größtentheils sandiges Haideland, les Landes ge-
nannt. Durch eine Einsenkung zwischen den Pyrenäen
und Südhochfrankreich steht es mit dem niederrhoni-
schen Tiefland in Verbindung.
3. Das niederrheinische Tiefland enthält
zunächst dem niederrheinischen Berglande fruchtbare Ge-
genden, gegen Norden hin häufige Moorstrecken und
waldlose, sandige Flächen.
Außer den genannten Gebirgen sind noch die Pyre-
näen, die Westalpen und der an der Rhone beginnende
Jura zu nennen. Ferner die Arree-Gebirge auf der
im Nordwesten liegenden Halbinsel-Bretagne.
4) Die Flüsse gehören drei Gebieten an:
a) Mittelländisches Meer: die Rhone, vom
St. Gotthard aus den Alpen kommend, nimmt bei Lyon
die Saone, ihren größten Nebenfluß auf. Das Mün-
dungsland theils sumpfig, theils sandig.
b) Atlantischer Ozean: 1) Der Adour von
den Pyrenäen. — 2) Die Garonne, ebenfalls von den
Pyrenäen. Sie hat zahlreiche Nebenflüsse und mündet
unter dem Namen Gironde in einer sandigen Gegend.
Durch den Kanal von Languedoc oder du Midi
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§§ 7. u. 8. Oberfläche der Erde :c. — Atmosphäre. 15-
ausstrahlung mag eine Abkühlung an der Ober-
fläche erfolgt und dadurch ihre Erstarrung zu
einer festen Rinde eingetreten sein. Es ist Sache
der Geologie, der Ansicht über Entstehnng und
Entwicklung der Erde, vorzüglich der Erdfeste, ein
wissenschaftliches System zu gebeu. Die Geographie
hat es mit der jetzigen Gestaltung und Beschaffe»-
heit des Erdkörpers zu thun, wie ihn die Geogno-
s i e lehrt. Jede Bildungsperiode der Erde wurde
dadurch abgeschlossen, daß die Spalten und Risse in
der Erdrinde von außen geschlossen wurden, freilich
nicht immer lückenlos. Die vereinzelten Oeffnnngen
in der Erdrinde bilden die Vnlcane, mit welchen
die Erdbeben in Verbindung stehen. Vnlcane sind
Oeffnnngen oder Eanäle, welche, die feste Erdrinde
durchbohrend, eine Verbindung des Erdiuueru mit
der Erdoberfläche vermitteln, und welche, wo sie auch
vorkommen, dieselben glühend-flüssigen Massen an
das Tageslicht fördern. Erdbeben rühren her vom
Vorübergehen merklicher Wellen durch die Erdrinde.
§ 8. Atmosphäre.
Die Atmosphäre ist der Schauplatz manigfaltiger
Erscheinungen oder Meteore, die in wässe-
rige, glänzende oder optische und senrige
oder electrische eingeteilt werden.
1. Wässerige Lufterscheiuuugeu, auch
Hydrometeore genannt, entstehen durch eine
räumlich verschiedene Erwärmung der Atmosphäre,,
die durch häufigen Stoffwechsel auf der Erde erzeugt
wird, und stellen sich als Thau, Reif, Nebel, Wol-
ken, Regen, Schnee und Hagel dar.
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20
Physikalische Geographie.
Ueberschuß der Wassermasse über die Masse des trock-
nen Landes, wie die Erde ihn besitzt, erforderlich.
Die Wasserverdunstung ist so bedeutend, daß das
Meerwasser in 12 Stunden 0,3 Cent, von seiner Höhe
verliert, und das überall sin Gestalt von Regen ?c.)
auf die Erde fallende Wasser würde, wenn es sich
nicht verliefe oder eingesogen würde, in einem Jahre
den ganzen Erdball beinahe 1 Meter hoch bedecken.
Die ungeheure Masse des aus der Atmosphäre ge-
schiedenen Wassers wird theils von der Erde und
den Pflanzen eingesogen, theils sammelt es sich an,
vorzugsweise in den Gebirgen, wodurch die Quellen
hauptsächlich ihr Vorhandensein erhalten.
2. Die starren, nicht flüssigen, anscheinend uube-
weglichen und unveränderlichen Stoffe, aus denen
das Land besteht, sind einem beständigen Formen-
Wechsel unterworfen; hierbei sind dieselben Grund-
Ursachen wirksam, welche Luft und Wasser tn Bewe-
gung setzen. Lawinen und Gletscher verändern
gleichfalls, und zwar auf großartige Weise, die Ober-
flächenform des Landes. Die vulkanischen Er-
scheinungen, welche Veränderungen der Erdrinde
herbeiführen, entstehen vermöge aus dem Innern der
Erde heraufwirkender Kräfte, als Erdbeben und
vulkanische Ausbrüche, Eruptionen. Als
Psendo-Vulkane sind die Erdbrände anzusehen.
Die Erde ist ein Schauplatz organisirter
Kräfte und Wesen; diese üben ebenso wie die nn-
organisirten einen bedeutenden Einfluß auf die
Umgestaltung ihrer Oberfläche aus. Die Mine-
ralien bilden den festen Kern des Landes und
zerfallen nach ihren Bestandteilen und ihrer Zu-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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§§11.11.12. Ebene und Gebirge. — Flüsse und Seen. 27
Sandboden, Humus und Weichboden (in
Mooren).
2. Gebirge. 1) Aus den Ebenen erheben sich An-
höhen (bis zu 60 Meter), Berge (über 300 Meter)
und Hügel, die zwischen beiden stehen. Jede Er-
höhung hat Fuß (am Beginn der Bodenaufschwel-
lung), Gipfel (als höchsten Theil) und Abhänge
(als Verbindungsfläche von Fuß und Scheitel oder
Seitenfläche des Rumpfes). Viele Berge, die neben
und über einander anfgethürmt sind, bilden ein G e -
birge. Kettengebirge; Massengebirge; Ge-
birgsstock oder - knoten; Gebirgszweige; —
Gebirg ssystein. Die Berge und Gebirge be-
stehen aus festem Gestein (Felsen), die Hügel und
Anhöhen aus Sand, Thon, Lehm, Kies ic.
2) Vertiefungen zwischen Bergen heißen Thäler
slängen- und Qu er thäler). Ein Gebirg s-
kessel ist ein rings von Gebirgen eingeschlossenes
Thal. Schluchten sind enge Thäler mit schroffen
Wänden; ein schmaler Weg, der sich zwischen Bergen
durchwindet, ist ein Paß.
3) Nach der Höhe unterscheidet man Hoch-,
Mittel- und Untergebirge.
§ 12. Flüsse und Seen.
1. Flüsse. 1) Die Beschreibung der äußeren
Bodengestalt verbunden mit derjenigen von der Be-
Wässerung heißt Terrainkunde, welche der Ge-
sammtbegrisf ist für die vielfach gestaltete, bewässerte,
pflanzlich belebte und vom Menschen bebaute Ober-
fläche einer gewissen Räumlichkeit.
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64
Das Allgemeine von Amerika.
pagos soder Schildkröten-Inseln). Den
Schluß bildet der Patagonische Archipel und
der schon erwähnte Fenerlands-Archipel.
8 34. Oberfläche (vertikale Gliederung).
1. Das Gebirgsland. 1) Amerika wird seiner
ganzen Länge nach an der Westküste von den Cor-
dilleras del los An des (Cordilleren oder
Andes) durchzogen. Es entfernt sich nur iu den
Vereinigten Staaten (Felsengebirge) etwas von
der Küste, in allen anderen Thülen bleibt es derselben
so nahe, daß von seiner westl. Seite nur ganz kleine
Flüsse zum Großen Ocean fließen, während die auf
der Ostseite entspringenden Flüsse in der Regel nach
langem Laufe den Atlantischen Ocean erreichen.
a) Vom Cap Hoorn bis 42° südl. Br. ziehen
sich die Cordilleren v o n P a t a g o n i e n in einer
Hanptkette.
d) Die Cordilleren von Chile reichen bis
zum Wendekreise des Steinbocks. Der höchste Gipfel
ist der Vulkan Aconcagna.
c) Die Cordilleren von Peru, anfänglich
aus zwei, dann aus drei Parallelketten bestehend,
welche an mehreren Stellen wieder durch Querketten
verbunden sind, mit den höchsten Gipfeln, den Pics
von So rate und Illimani bis 7500 Meter.
ä) Die Cordilleren von Quito, mit zwei
Hauptketten, in der westlichen der Chimborazo.
e) Die Cordilleren von Nen-Granada,
aus drei Ketten bestehend.
Die Cordilleren Südamerikas wechseln mit Plateanr ab,
von denen drei bemerkenswert sind: das Plateau des
t
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Atlantischen_Ocean Chile Peru Quito
484 Europa.
Pr» von Herbeischaffung des Schnees nach Calanea undrlposti,
welches ein Dörfchen am Meere rst, wo die Malteserbacken den
Schnee für die Insel Malta laden. Dieser S'cknee wird mgrot-
tsn an dem Berge den ganzen Tag durch erhalten, und auf Eseln,
so wie man solchen verbraucht, berunter getragen. Merkwürdig
ist auch der Berg itlicaiabil, ohnweit Girgenti, weicher
bisweilen in eine sehr heftige Gährung geräth. Nach wieder-
holtem Beben der Erde, nach Stößen, die oft \ (ital.) Meile
weit und drüber empfunden werden, und nach mehrmaligem
unterirdischen Donner erfolgen mit großem Getöse Allswürfe von
Schlamm und erweichtem Thone, mit nntergemischten Steinen,
oft zu einer Höhe von 200 Fuß, wo bey sich ein Schwefelgeruch
spüren laßt. Dergleichen Auswürfe geschehen 3—4 in 24
Stunden, jeder von einer Viertelstunde. Nach einiger Ruhe
bläst bey krockner Witterung ans größer« und kleinern Oeff-
innigen in die trockne Oberfläche des Thons beständig ein Wind.
Dieser treibt stoßweise innerhalb 2—*3 Minuten eine mit Luft
erfüllte Halbkugel von flüßigein Thon vor sich her, welcher nachher
mit einigem Geräusche zerplatzt und um die Ocffinmg den Tbon an-
setzt, wodurch nach und nach ein hohler Kegel um die Oeffnung for-
mst! wird, der die Höhe von 3^ Fuß erlangen kann. Bey anhalten-
der nasser Witterung erweicht der harte Boden, die Kegel sin-
ken wieder zusammen, und die ganze Oberfläche des Berges
wird ein flüssiger Thon oder Suuipf. Die Sicilianischen
Pferde sind wegen ihrer Dauer sehr beliebt. Seidenbau wird
stark betrieben. Spanische Fliegen oder Canthariden werden
jährlich in Sicilien in großer Quantität gefangen und mit Vor-
theil an Ausländer abgesctzt; sie werden nicht nur zu blasenzie-
henden Pflastern, sondern auch in Tuchfärbereyen in England
und Holland gebraucht. Der Sardellenfang ist wichtig; abec
»och einträglicher ist die Thnnfischerey. Von Marmor hat man
auf 80 verschiedene Arten gefunden. Auch Silber, Kupfec
und Bley fehlen eben so wenig als mineralische Wasser. Sici-
lien hat einen Reichthnm an süßen und bittern Mandeln. Man
zählt auf verschiedene Arten derselben. Terpentinbäume
trifft man in Sicilien reichlich an. Manna wird von dem
Eschenbaum eben so häufig als in Calabrien gesammlet, und
vornemlich nach Genua, Livorno und Marseille verführt. Ha-
selnüsse sind so überflüssig, daß man sie nach Frankreich und
Deutschland, auch in manche Gegenden von Italien verführt.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Bley
Extrahierte Ortsnamen: Europa Calanea Malta Sicilien England Holland Sicilien Calabrien Genua Livorno Marseille Frankreich Deutschland Italien
66r Europa.
ftd) zu Haufen, und verbanden sich zur ersten Insel. Von die-
sem Augenblick an warf der Vulcan Feucrströme und brennende
Steine aus, und bedeckte alle umliegende Inseln damit. Die
Einwohner von Santorin verbargen sich in Holen und Grotten.
Ihre Products verbrannten, und wurden überschüttet. Fast
ein ganzes Jahr lang dauerte diese Erscheinung fort. Endlich ließ
das Feuer nach, nur ein dicker Rauch blieb übrig. Kehn Jahr
hinter einander hat dieser Vulcan zu wiederholtenmalen Feuer
aufgeworfen. Seit d-eser Zeit ist er ruhig. Nur steigt noch
viel Schwefel und Erdpech aus den Seiten des Vulcans. Ge-
genwärtig wobnen auf der Insel ungefähr 8000 Einwohner.
Weinbau macht ihre Hauptnahrung aus.
Im jomjcbert Meere liegen-die Inseln Sapienze
and die Grrwack.
2) Die Statthalterschaft Servier: oder Belgrad
enthalt b!os Serviert. Darin ist:
1) Belgrad oder Gnechrjcl) Mcrßenburg, eine
Stadt und Festung am Zusammenfluß der San und Drau,
die im Jahr >789. von den Oestreichcrn erobert worden.
2) Hssseuvrlowa, eine Festung an der Donau, Alt--
(Orsvva gegenüber, drittehalb deutsche Meilen von dem ge-
fährlichen Wirbel in der Donau, Taehtali, und anderthalb
Meilen vom Wasserfall Demrkarpr; die Hauptfestung ist an
der Donau.
Lachtall, ein gefährlicher Ort in der Donau, über der
Insel porerfss), wo sich das Wasser über einen felsichten Ab-
hang stürzt, und so heftige Wirbel macht, daß auch die größten
Schiffe davon Herumgetrieben werden. Diese Wirbel werden
blos durch die Beschaffenheit der 2 Ufer verursacht; denn von
dem servischen erstreckt sich ein hoher Fels in den Strom hin-
ein, von welchem das Wasser an die Felsen des gegenüber lie-
genden Wallachischen Ufers angetrieben wird.
Derm^arpi/ (das eiserne Thor,) eine Gegend, wo die
Donau durch eine felsichte Enge eine Viertelstunde weit zwischen
Bergen auf beiden Seiten mit erstaunendem Getöse durchfließt,
auch den Schiffen, wenn das Wasser nicht tief genug ist, ge-
fährlich wird. In diesem engen Passe werden Hausen in einem
Werke von Staketen gefangen.
3) D«e Statthalterschaft Boschnahili enthält
türkisch - Croanen und Dalmatwn, auch Bosnien.
In
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]