Die Alpen.
9
auftritt. Ist an der West- und Nordwestseite Europas der Luftdruck sehr
gering, im Süden der Alpen dagegen sehr hoch, so wird die Luft der
nördlichen Alpentäler gleichsam von den Gegenden mit geringem Luftdruck
im Nordwesten aufgesogen. Infolgedessen muß die Luft iu den Alpen-
tälern von Süden her ersetzt werden. Die warmen Südwinde steigen
schnell am Südfuße der Alpen in die Höhe, werden dabei stark abgekühlt
und setzen ihre Feuchtigkeit ab. Sodann überschreiten sie die hohen
Kämme, stürzen in die Täler hinab, sich dabei verdichtend und erwärmend.
Sie können nun wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen, trocknen deshalb
alles Holz und fressen förmlich den Schnee; dadurch verringert er die
Lawinengefahr. Tritt der geringe Luftdruck südlich der Alpen auf, so
herrscht der Föhn in den Alpentälern auf der italienischen Seite. So
kennzeichnet sich das Klima der Alpen durch seine verschiedenen Höhen-
stufen, die vielen Niederschläge und den Föhn als das eines Hochgebirges.
Die Alpen sind also der Natur nach durch den gewaltigen,
formenreich en Aufbau, die starke Bewässerung und das mannig-
fache Klima ein großartiges Hochgebirge.
2. Die Bevölkerung. Der Natur entsprechend sind die Haupt-
beschästigungeu Viehzucht und Waldwirtschaft mit Holzschnitzerei. Dazu
treten in den Tälern Acker-, Obst- und Weinbau, in den Ostalpen auch
noch Bergbau. Eine wichtige Rolle spielt der Fremdenverkehr, da jährlich
Tausende von Personen aller Länder durch die Schönheiten der Natur
und die reine Luft herbeigelockt werden. Entsprechend den klimatischen
Höhenstufen lassen sich die Alpen in vier Höhenstufen oder Regionen
einteilen, diejenige der Voralpen, die subalpine, die Almen- und die
Schneeregion. Die Region der Voralpen reicht vom Fuße des Ge-
birges bis ungefähr 1300 m hoch. Zu ihr gehören ein großer Teil
der niedrigen Kalkalpen und die Täler bis tief ins Gebirge hinein. Hier
breiten sich Gärten, Obsthaine, Getreidefelder und Wiesen aus; an den
unteren Gehängen gedeiht Wein. Besonders der ganze Südrand der
Alpen bis zu 800 m Höhe ist ein herrlicher Weingarten, unterbrochen
von Hainen der edlen Kastanie und des Maulbeerbaums für die Seiden-
zucht. An den Rändern der italienischen Alpenseen fehlen sogar die
Südfrüchte nicht; die Höhen sind überall mit Laub- oder mit gemischten
Wäldern geschmückt. Die Leute wohnen in kleinen Städten oder größeren
Dörfern. Von 1300—1900 m reicht die subalpine Region oder der
Gürtel der Nadelwälder. Dazu gehören die höheren Teile der Kalk-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Die Alpen. 11
Regionen kommt und hier am Ende abtaut. Der Grindelwaldgletscher
endigt erst in einer Höhe von 1000 m inmitten von Fruchtfeldern. Je
nach der Größe der Schneefelder sind auch die Gletscher verschieden groß.
Sie erhalten meist Zufuhr von den Bergabhängen und den Seitentälern.
Auf der Wanderung von der Firnmulde nach unten erleiden sie manche
Umformung. Der Eisstrom nimmt dabei die Krümmungen und Windungen
des Tales an, schleift die Wände glatt. Durch diese unregelmäßige Be-
wegung werden in der dickflüssigen Masse tiefe Spalten und Klüfte hervor-
gerufen, sich gleichfalls verändernd. Der Gletscher schiebt am Fuße viel
Schutt mit sich fort. Diese Schuttmassen bilden die Grundmoräne, die
am Ende, wo der Gletscher abtaut, als Stirnmoräne liegen bleibt, oder
deren Massen von den Flüssen weiter befördert werden. An Gletschern
reich sind besonders die Montblancgruppe, die Walliser und Berner Alpen
(in letzteren sendet der Aletschgletscher, der mit dem Firnmeere 25 km
lang ist, seine Wasser zur Rhone), die Tödigruppe, der Ortler und die
Ötztaler Alpen und endlich die Hohen Tauern. Diese oberste Region ist
natürlich unproduktiv; aber sie wird besonders viel von den Freunden
der Hochgebirgsnatnr aufgesucht, so daß sich der Fremdenverkehr bis hoch
hinauf erstreckt; dies kommt aber gerade der abgelegenen, armen Gebirgs-
bevölkernng zugute. Der Hochgebirgsnatnr entsprechend nimmt die Be-
völkerung nach oben zu ab. Die bedeutendsten Orte, die den Verkehr
beherrschen, liegen nur am Rande; im Innern überwiegen die kleinen
Städte und die ländlichen Siedlungen. Daher beträgt die Dichte im
eigentlichen Hochgebirge nicht viel über 20, in dem ganzen Alpenlande
ungefähr 50 aufs qkm. Der Natur des Landes angepaßt ist das Alpen-
haus, indem es aus Holz gebaut ist, das auch nach starkem Regen bald
trocknet, und indem sein wenig geneigtes Dach zum Schutze gegen die Stürme
mit Steinen beschwert ist und an den Seiten hervorragt, um Galeriegänge
zu bedecken. Wegen seiner Größe, der zentralen Lage in Europa und
der Zugänglichkeit wird das Hochgebirge nicht bloß von einem einzigen
Stamme bewohnt, hat es sich auch nicht zu einer staatlichen Einheit
herausgebildet; vielmehr sind von Süden und Südwesten die Romanen,
von Norden die Germanen und von Osten die Slawen eingedrungen.
Aber alle zeichnet Freiheitsliebe, Frohsinn, Stärke, Unerschrockenheit und
Gottvertrauen aus. So äußert sich die Hochgebirgsnatnr der
Alpen in der Bevölkerung, indem sie die wirtschaftlichen Erwerbs-
quellen, die Dichte, die Siedlungsanlagen, die Staatenbildung und den
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Die Schweiz.
13
werden. So ist der Boden der Schweiz sehr reich bewässert. Das
Klima ist der Höhenlage nach sehr verschieden.
2. Die Bevölkerung. Die Schweiz ist ein Bundesstaat mit
25 Kantonen, der aus den Bauernbündnissen um den Vierwaldstätter
See hervorgegangen ist, die 1291 zur Verteidigung gegen Habsburg er-
richtet worden, sich allmählich vom Reiche löste und dessen Unabhängigkeit
1648 im Westfälischen Frieden anerkannt wurde. Das Land zählt gegen
3^/z Million Einwohner, so daß die Dichte über 80 (83) beträgt, die
Schweiz also gut bevölkert ist. Von den Leuten sind nach der Mutter-
spräche 70°/o Deutsche, 22 °/0 Franzosen, 7 °/0 Italiener, 1 °/0 Alpen-
romanen in Graubünden. Der Religion nach stehen 60 °/0 Evangelischen
über 40°/0 Katholiken gegenüber. Bei der Verschiedenheit des Bodens
und des Klimas sind die wirtschaftlichen Bedingungen sehr mannig-
fach. Acker- und Gartenland beträgt noch nicht 20 °/0, der Wald un-
gefähr 200/o> auf Wiese und Weide kommen über 30 °/0; die Viehzucht
überwiegt daher besonders in den Alpen und im Jura; gegen 30%
entfallen noch auf Ödland. Daher leben nur 400/o der Bewohner von
Landwirtschaft. Während der Viehstand eine jährliche Ausfuhr von milch-
wirtschaftlichen Erzeugnissen im Werte von gegen 60 Millionen Mark
erlaubt, wird aber eine dreifach größere Zufuhr an Nährstoffen, besonders
Getreide nötig. Eine andere Erwerbsquelle ist der bedeutende Fremden-
verkehr, der jährlich viele Tausende herführt, welche die Naturschönheiten
genießen oder sich an der gesunden, reinen Bergluft stärken wollen, und
der durch vorzügliche Straßen bis in die höchsten Berge erleichtert wird.
Dieser Fremdenverkehr bringt jährlich ungezählte Millionen Mark ins
Land, auch in die ärmeren, abgelegenen Gegenden. Im Winter suchen
sich die Leute Arbeit durch Holzschnitzerei oder andere Hausindustrie.
Die Lage zwischen den Großmächten begünstigt einen lebhaften Durch-
gangshandel. Aber auch hieraus läßt sich die große Dichte der Be-
völkerung noch nicht erklären. Bei der Liebe zu dem schönen Heimats-
lande, das sie nicht gern verlassen möchten, haben sich die Bewohner
nach andern Erwerbsquellen umgesehen, und über 40 °/0 ernähren sich
von Industrie. Der Mangel an Kohlen wird durch die reichen Wasser-
kräste und die elektrische Kraftübertragung ersetzt. Obenan steht die
Baumwollenindustrie im Nordosten der Schweiz, dann folgt die Seiden-
industrie um Zürich, Basel und im Süden der Maschinenbau. Die
Uhrenindustrie beherrscht den Jura. Wegen der Begrenzung der Schweiz
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Die österreichischen Alpenländer.
15
15 km langen Tunnel durchbricht, und senkt sich im Tessintale nach der
rein italienischen Landschaft mit den Städtchen Bellinzona und Lugano.
Ein weiterer Straßenzug von Basel benutzt das Limmattal und erreicht
zunächst die Großstadt (170 Tausend) Zürich am Ausfluß der Limmat
aus dem See. Sie ist die erste Großstadt der Schweiz, Mittelpunkt einer
hochentwickelten Industrie in Baumwolle, Seide und Maschinen, Sitz
einer Universität und Knotenpunkt von Eisenbahnen nach der Mittelstadt
St. Gallen und den Bodenseehäfen, nach Schaffhausen, einer Klein-
stadt mit Eisenindustrie, der Eingangspforte nach Schwaben, ferner nach
dem St. Gotthard. Die Hauptstraße führt von Zürich am Züricher See,
Linthkanal und Walensee vorüber nach Chur (kur) im Rheintale, einer
Kleinstadt mit Baumwollenindustrie. In einem Seitentale liegt als Ge-
nesungsheim für Brustleidende das kleine Davos (Dawos) und südlich
davon in Oberengadin der Luftkurort St. Moritz. Die Hauptstraße
setzt sich über den Splügen nach dem Addatale fort. Eine Nebenlinie
führt auch vom Bodensee in die Hauptstraße; eine andere Straße zieht
sich in dem breiten Rheintale nach dem Südwesten zur Rheinquelle am
Oberalppaß, kreuzt im Userentale die Gotthardstraße und setzt sich über
den Fnrkapaß nach dem ernsten Oberwallis, das im Norden und Süden
von den großen Gletschern begrenzt wird, fort, senkt sich dann nach dem
sonnigen, weinreichen Unterwallis und umzieht den Genfer See an der
Nordseite bei der Mittelstadt Lausanne vorüber nach Genf. Seit 1906
wird Italien mit der Westschweiz durch die Simplonbahn verbunden.
So ist die Schweiz auf Grund ihrer Natur und durch den regen
Fleiß ihrer Bewohner ein gut bevölkerter Hochlandsstaat.
§ 4. Die österreichischen Alpenländer.
1. Die Natur des Landes. Die österreichischen Alpenländer
nehmen den größten Teil der Ostalpen ein; sie erstrecken sich in einer
Länge von über 400 km und einer Breite von gegen 200 km, gehen
nach Norden in das österreichische Alpenvorland über und bedecken einen
Raum, der über zweimal so groß ist als die Provinz Brandenburg. Nur
im Westen ist das Gebirge annähernd so hoch und gletscherreich als die
Schweizer Alpen; nach Osten zu werden die Berge niedriger, die Täler
breiter und wirtlicher. Dazu herrscht durch die großen Täler die Längs-
gliederung vor; dagegen ist die Durchquerung dadurch etwas erschwert,
daß die Ouertäler einer Zone nicht mit denen der andern übereinstimmen.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Die österreichischen Alpenländer.
17
besorgt. Dazu ist sie hervorragend tätig in allen Industrien, besonders
in der Erzeugung von Maschinen, Möbeln, Musikinstrumenten, Lederwaren,
wozu die Alpen ein gut Teil Rohstoffe liefern. Die Donau stellt ström-
aufwärts die Verbindung mit Süddeutschland her. Zwischen Felsengen
und flachen Becken hindurch gelangt man auf dieser Wasserstraße am
Rande des fruchtbaren, mit Getreide, 'Zuckerrüben, Obst und Wein be-
standenen Alpenvorlandes nach der großen Mittelstadt Linz, die Textil-
und Lederindustrie treibt, auch Handel mit Salz nach Böhmen, mit Ge-
treide nach den Alpen vermittelt. Querbahr.eu verbinden Linz mit der
durch Eisenwerke und Waffenfabriken blühenden Kleinstadt Steyr an der
Enns und den Badeörtern des Salzkammergutes. Ein zweiter Straßenzug
geht von Wien am Rande des Gebirges an schönen Landhäusern vorüber
nach Süden, überschreitet den noch nicht 1000 vi hohen Semmering und
benützt das nördliche mit freundlichen Ortschaften besiedelte Längstal
zwischen den bleichen Kalkwänden und den dunkeln Urgesteinsbergen,
durchbricht den Arlberg in einem Tunnel und endigt bei der kleinen
Hafenstadt Bregenz am Bodensee, so den Westen mit dem Osten ver-
bindend. Vom Bodensee gelangt man den Rhein aufwärts nach dem
lieblichen Fürstentum Liechtenstein, das kaum ij(i preußischen Land-
kreis groß ist und dessen Bevölkerung sich von Wein- und Getreidebau,
Viehzucht und Baumwollenspinnerei nährt. Unterwegs zweigt sich von
der Hauptbahn eine Nebenlinie nach Salzburg, einer kleinen Mittelstadt
mit Eisen- und Baumwollenindustrie, ab. Wo die Eisenbahn in das
Längstal des Inn einmündet, breitet sich im Angesichte der Kalkalpen
auf flacher Talsohle die Mittelstadt Innsbruck, die Hauptstadt Tirols,
aus. Von hier führt nach Süden eine Eisenbahn über den Brenner und
durch das Eisacktal nach Bozen, einer Kleinstadt in weinreichem Tal-
kessel mit den Dolomiten in der Nähe. Im oberen Etschtal ist das
kleine Meran Winterkurort; im unteren Etschtale teilen sich bei der
kleinen Mittelstadt Trient (tri-ent), dem Mittelpunkte der Seidenindustrie,
die Straßen nach den verschiedensten Teilen Italiens. Am Murknie
zweigt sich eine Bahn ab, die Wien mit Graz, der Hauptstadt der
grünen, Viehzucht und Bergbau treibenden Steiermark verbindet. Graz
ist eine Großstadt mit 150 Tausend Einwohnern, deren Eisen- und Textil-
industrie durch die Nähe der Braunkohlen begünstigt wird. Von hier
führt die Eisenbahn nach Kärnten ins Draugebiet, wo Klagenfurt,
seine Hauptstadt, nur eine kleine, stille Mittelstadt ist. Die Bahn von
Hupfer, Hilfsbuch der Erdkunde. Ii. o
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Hupfer
Extrahierte Ortsnamen: Linz Steyr Wien Bregenz Rhein Liechtenstein Salzburg Tirols Bozen Meran Italiens Wien Klagenfurt
Die österreichischen Sudetenländer.
19
Pilsen und bei Pribram (Prschibram) gefunden. Dazu kommen Zinn,
Arsen, ferner Graphit im Gesenke und im Böhmerwalde allerhand Edel-
steine, sodann Porzellanerde und Quarz. So ist der Boden äußerst
wertvoll.
[Die Entstehung des Bodens. Böhmen ist ein altes Rumpf-
gebirge, der Rest eines Faltengebirges aus Urgestein, der immer aus dem
Meere hervorragte, daher in langen Zeiträumen stark verwitterte, so daß
nur der abgeschliffene Sockel übrig blieb. Aber im Innern haben Binnen-
feen die Steinkohlenlager von Pilsen geschaffen. Während der Kreidezeit
drang das Meer von Norden in den nördlichen Teil Böhmens ein, der
sich sanft zu neigen begann, und setzte hier Sandstein und Mergel über
dem Urgebirge ab. Tertiäre Binnenseen lagerten Boden in einzelnen
Becken, z. B. von Bndweis, Eger, ab und hinterließen im Egerbecken die
großen Braunkohlenlager. In der späteren Tertiärzeit erfolgte dann der
große Bruch im Norden, bei dem vulkanische Massen hervordrangen, mit
denen die heißen Quellen in Verbindung stehen. Mähren ist ein Senkungs-
seld, ein Teil des Meeresarms, der sich vom Rhonetal bis Galizien am
Nordrande der Alpen hinzog und vom Tertiärmeer aufgeschüttet wurde.^ —
Die Wasser des Böhmischen Kessels sammeln sich in der Elbe, die vom
Riesengebirge kommt und in einem nach Norden offenen Bogen das nörd-
liche Bruchfeld umfließt. Sie tritt, nachdem sie das Mittelgebirge durch-
Krochen hat, durch das Elbsandsteingebirge in Deutschland ein. Größere
Bedeutung besitzt die Moldau, die auf dem Böhmerwalde entspringt, die
südlichen Gewässer aufnimmt und schon bei Budweis schiffbar wird. Ihr
größter Nebenfluß ist die Beraun auf der linken Seite. Nach Ein-
mündung der Moldau wird die Elbe schiffbar. Die Großschiffahrt beginnt
aber erst bei Leitmeritz, wo die Elbe durch die Eger verstärkt wird.
Die Gewässer Mährens sammeln sich in der March, die vom Glatzer
Schneeberge zur Donau fließt. Zum kleineren Teile gehört dem Kessel-
rande die obere Oder an. In kleineren Becken des höheren Südböhmens
und um die Elbe finden sich Teichgruppen. So sind die Sudetenländer
reich bewässert. Die höheren Ränder weisen ein rauheres Klima auf;
nach dem Innern Böhmens und dem Süden Mährens wird es bedeutend
wärmer. Das Odergebiet ist den frischen Nordostwinden ausgesetzt. Nieder-
schlüge erhält das Land zu allen Jahreszeiten, am meisten im heißen
Sommer und auf den Rändern. So ist das Klima günstig. Mithin
sind die Sudetenländer ihrer Natur nach ein gesegnetes Kessel-
2*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Pilsen Eger Galizien Deutschland Budweis Leitmeritz Eger Donau Mährens
Die Karpathen.
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Mittelstadt Eger mit Eisenindustrie. Nordöstlich davon dehnen sich in
dem Tale eine Anzahl Badeörter, darunter die Kleinstadt Karlsbad aus,
neben vielen Eisen-, Glas-, Textil- und chemische Industrie treibenden
Orten. Leitmeritz an der Elbe, eine Kleinstadt, führt viel Braunkohle
und Obst nach Norddeutschland aus. Von Prag nach Norddeutschland
geht die Straße über Reichenberg an der Lausitzer Pforte, einer Mittel-
stadt, die Mittelpunkt eines Bezirks mit Woll- und Baumwollenindustrie
ist. In der Nähe des Riesengebirges liegen nur kleinere Orte mit Leinen-
industrie. Von Prag nach Südosten führt die Bahn über die Böhmisch-
Mährischen Höhen nach der Hauptstadt von Mähren, Brünn, einer
Großstadt mit Woll-, Leder-, Eisen- und Zuckerindustrie. Die Festung
Olmütz ist nur eine kleine Mittelstadt in fruchtbarer Ebene. Bedeutender
sind die Mittelstädte Troppan (Woll-, Leinen- und Zuckerfabrikation)
und Ostrau (Kohlenlager und Eisenwerke) an der schleichen Grenze.
So sind die österreichischen Sudetenländer der industriereichste
Bezirk der Gesamtmouarchie.
§ 6. Die Karpathen.
1. Die Natur. Die Karpathen erstrecken sich als östliche Fort-
setzung der Alpen von der Donau bei Preßburg in einem 1300 km
langen Bogen wieder zur Donau. Von der March verläuft als ge-
schlosseuer Zug bis zu der Stelle, wo bei Kronstadt das Gebirge sich
scharf nach Westen wendet, eine ausgeprägte, über 100 km breite und
bis über 1000 m hohe Sandsteinzone mit sanften Formen und mehreren
Falten nebeneinander. Der Sandstein ist tonreich und mit Mergel und
Schiefer untermischt. Nach außen ist diesem Zuge eine Hügelzone vor-
gelagert, in der zahlreiche Salzstöcke und Petroleum auftreten. Nach
innen schließt sich au das Sandsteingebirge in Nordungarn eine Urgesteins-
zone mit einer doppelten Reihe von Massiven, die durch Kalksteine ver-
bnnden sind. Der höchste dieser Stöcke (in der nördlichen Reihe) ist die
90 km lange Tatra, die sich bis gegen 2700 m erhebt, wegen der
Schroffheit der Felsen aber nur vereinzelte Schneefelder trägt und ringsum
von fruchtbaren, volkreichen Talsohlen umgrenzt wird. Von dem Talzuge
von Kaschau bis zu den Quellen der Theiß fehlt das Urgebirge, es
beginnt erst wieder südlich dieser Quellen in den Siebenbürgischen
Karpathen, denen die hohen, wilden Transsilvanischen Alpen, das
niedrigere, steinkohlen- und eisenreiche Banater Gebirge sowie das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Das Ungarische Tiefland.
25
Hauptfaltung erlebte und sich an dem schon vorhandenen Böhmischen
Massiv und der Russischen Tafel staute, wobei dann die tertiären Sand-
massen die letzten Faltungen mitmachten. Hier entstanden Salze und
Petroleum, zum Teil vom Karpathensandstein überschoben, als Meeres-
ablagernngen am Außenrande. Wahrscheinlich gleichzeitig mit den letzten
Faltungen wurden durch eine große Senkung im Innern das Ungarische
Tiefland und das Siebenbürgische Becken geschaffen, wobei die Jnnenzone
der Karpathen einsank. Auch die Juselberge der Ebene erscheinen als
die Reste des eingesunkenen Gebirges, das Siebenbürgische Erzgebirge als
die Fortsetzung des abgebrochenen südlichen Bogens der Westkarpathen.
Aus dem Bruchrande erhoben sich die zahlreichen vulkanischen Massen.
In das Becken trat ein Arm von dem Mittelmeer, das sich vom Rhone-
tieflande nach Südrußland hinzog, erfüllte es mit tertiären Tonen und
Sanden. Als es dann vom Meere abgeschnitten wurde, bildete es sich
zu einem flachen Binnenmeer aus, das immer mehr zugeschüttet wurde
und allmählich austrocknete. Als letzte Reste erscheinen der Platten- und
der Neusiedler See. Nach der Diluvialzeit wurde der Boden beim trockenen
Steppenklima mit dem Löß bedeckt.]
Die Bewässerung. Die Hauptverkehrsader ist die Donau, die
bei Preßburg in die Ebene tritt, sich bald in mehrere Arme teilt und
dadurch die große und kleine Insel Schütt bildet. Nachdem sie das
Gebirge durchbrochen, wendet sie sich bei Waizen nach Süden. In vielen
Windungen, weil mit geringem Gefälle, wälzen sich die Wassermassen bis
zur Einmündung der Drau, wo die Donau südöstliche Richtung einschlägt,
bis sie sich nach Aufnahme der Theiß wieder nach Süden drängen läßt
und von der Einmündung der Sau auf der Grenze gegen die Balkan-
Halbinsel bis zum Eisernen Tore bei Orsowa (6rschowa) fließt. Das
Eiserne Tor ist das Ende einer 150 km langen Felsenenge von ver-
schiedener Breite, in welcher die Donau daher einen sehr unregelmäßigen
Lauf hat; die vielen Felsenriffe sind aber durch die Regulierungen zum
größten Teile unschädlich gemacht. In breiten Tälern eilen der Donau
rechts Drau und Sau zu. Der wasserreichste Nebenfluß aber ist die
fischreiche Theiß. Sie kommt von den Waldkarpathen, umfließt in weitem
Bogen mit zahlreichen Windungen das Siebenbürgische Erzgebirge und
nimmt gegenüber von Szegedin (ßegedin) ihren bedeutendsten Nebenfluß,
den Maros (marosch), auf. Das Bett der Theiß liegt niedriger als das
der Donau; deshalb wird bei Hochwasser das Wasser der Theiß zurück-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Die Länder an der Adria.
27
Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle; es werden besonders Vieh, Weizen
und Wein, dazu auch Tabak, Geflügel und Eier ausgeführt. Die In-
dustrie ist unbedeutend und erstreckt sich meist nur auf die Verarbeitung
der einheimischen Rohprodukte in Mühlen, Spiritusbrennereien und Zucker-
fabriken. Die Dichte der Bevölkerung beträgt daher ungefähr 60. Die
Siedlungen sind meist weitangelegte Dörfer oder einzelne Gehöfte. Be-
deutende Städte sind nur in geringer Zahl vorhanden. Die Eingangs-
Pforte von Österreich schützt Preßburg an der Donau, eine Mittelstadt,
die ehemalige Krönungsstadt der ungarischen Könige, die etwas Tuch-
industrie und Handel mit den Produkten der Umgegend treibt. Im natür-
lichen Mittelpunkte des Landes breitet sich die Hauptstadt Budapest
(Budapescht) mit 3/4 Mill. Eiuw. aus. Dem vornehmeren Ofen auf der
höheren Seite liegt an der linken niedrigeren das größere Pest, der
Hauptsitz der Industrie und des Handels gegenüber. Bedeutend sind
Mühlenindustrie, Maschinen-, Schiff- und Wagenbau, Großhandel mit Ge-
treide, Obst und Wein, Schafwolle, Vieh und Leder. Zugleich ist die
Stadt der Mittelpunkt des wissenschaftlichen Lebens. Von hier führt eine
Eisenbahn nach der Mittelstadt Agram an der Sau, der Hauptstadt
Kroatiens, einem Hauptort für Seidenbau, Handel mit Wein, Pflaumen,
Tabak und Holz. Die Bahn endigt an dem ungarischen Hafen Fiume.
An der Bahn von Budapest—belgrad—konstantinopel liegt die große
Mittelstadt Maria-Theresiopel. Die Bahn nach dem Eisernen Tore
berührt die Großstadt Szegedin (ßegedin), Hauptsitz der Tabak-, Schiff-
und Leinenindustrie, und die Mittelstadt Temesvar (temeschwar), den Haupt-
Handelsplatz des Banates. Eine Bahn von Budapest nach Osten trifft
die große Mittelstadt Debreczin (Debretzin), einen wichtigen Markt für
Schweine, Speck, Schinken, Leder, Mehl- und Seifenfabrikate. Hier teilt
sich die Bahn. Ein Zweig führt nach Czernowitz, ein anderer durch das
Tal von Kafchau nach Krakau und Deutschland. So ist das Unga-
rische Tiefland ein wichtiges Landwirtschaftsgebiet, das be-
sonders viel Getreide, Vieh und Wein ausführt.
§ 9. Die Länder an der Adria.
1. Die Natur. Die Österreichisch-ungarischen Länder an der Adria
erstrecken sich von der Alpengrenze bei Laibach bis nach Montenegro und
an den serbischen Drin, reichen von der Adria bis zur Sau. Das Gebiet
ist ungefähr 2]/2 mal so groß wie Brandenburg. Von Laibach zieht^sich
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Adria Donau Budapest Agram Kroatiens Fiume Maria-Theresiopel Temesvar Budapest Czernowitz Krakau Deutschland Adria Adria Laibach Montenegro Adria Brandenburg Laibach
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Europa.
§ 15. Frankreich.
1. Die Natur. Frankreich, ungefähr 536000 qkm, also fast so
groß als Deutschland, hat die Gestalt eines Sechsecks und breitet sich
zwischen dem 42. und 51. Grad nördlicher Breite aus, hat also ungefähr
dieselbe Lage wie Österreich-Ungarn, ist vor diesem aber durch die Lage
am Meere bevorzugt. Die Küste ist teils steil mit guten Häfen, teils
flach. So führt eine Meeresströmung Schlamm von der Rhonemündung
nach Westen und setzt ihn hier ab. Eine andere bringt von der Nord-
küste Spaniens Sandmassen an die Westküste von den Pyrenäen bis zur
Garounemünduug. Durch den Wind werden diese Massen aufs Land
getragen und zu Dünen bis 80 m hoch angehäuft. Die ehemaligen
Meereseinschnitte wurden zu Strandseen umgewandelt. Die einzigen
g^ißeren Halbinseln sind die Bretagne und die Normannische Halb-
ins^t oder Cotentin mit Steilküsten und vorgelagerten Riffen. Die Insel
Korsika gehört auch zu Frankreich. Gegen das Festland ist Frankreich
größtenteils durch natürliche Grenzen geschützt. Durch seine Lage kann
es vermitteln zwischen der Pyrenäenhalbinsel und dem übrigen Europa,
zwischen dem Mittelmeer und dem nordwestlichen Teile Europas. So
besitzt Frankreich eine vorteilhafte Lage. Dem Boden nach ist
Frankreich im großen und ganzen ein Hügelland. Im Süden erhebt sich
das Zentralmassiv zu einer Höhe von 800 bis 1000 m; es gleicht
einer schiefen Ebene, die nach Südosten in den Sevennen steil abbricht,
nach den andern Seiten sich allmählich senkt. Es ist ein welliges Hoch-
land mit bedeutenden Erhebungen und tief eingeschnittenen Flußtälern,
setzt sich aus Urgestein und Schiefer zusammen. Ihm sind, besonders im
westlichen Teile, mächtige vulkanische Massen (Domberge, Krater mit
Krataseen, ausgebreitete Lavadecken) aufgesetzt. Die Lavamasfeu geben
gute Bausteine ab. Im Süden sind von den Urgesteinsmassen die Cansfes,
ein Kalkhochland mit Karstnatur, eingeschlossen. In den Vertiefungen des
Gebirges finden sich Flöze produktiver Steinkohle und Eisenlager, so bei
St. Etieune, bei Le Creuzot, am oberen Lot und bei Alais. Die regel-
mäßige Abdachung nach Nordwesten wird außer durch die Vulkane des
Hochlandes der Auvergue noch durch die tiefen Einbruchstäler der Loire
und des Allier unterbrochen. Getrennt durch die Senke von Poitiers
erhebt sich nordwestlich das Bergland der Bretagne, das gleichfalls
aus Urgestein und Schiefer besteht, aber nur ein flachwelliges Hügelland
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Le_Creuzot
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Frankreich Deutschland Spaniens Korsika Frankreich Frankreich Europa Europas Frankreich Frankreich Alais Poitiers