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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 83

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 hervor, das die Nachbarstdte seiner Herrschaft zu unterwerfen suchte. Im Einvernehmen mit Papst Hadrian Iv., der von den Rmern bedrngt wurde, zog Friedrich zwei Jahre nach seiner Wahl (der den Breuner) nach Italien und empfing die lombardische Knigskrone. Gegen das widerspenstige Mailand, das die kleineren Städte unterdrckte, konnte er aber nichts ausrichten. Nachdem Friedrich vom Papste in Rom zum Kaiser gekrnt worden war, kehrte er unter vielen Gefahren nach Deutschland zurck. 3. Die Herstellung der Ruhe in Deutschland; die Erhebung sterreichs zum Herzogtum und der Zug nach Polen, 11551158. Nach seiner Rckkehr strkte Friedrich seine Macht dadurch, da er Heinrich den Lwen durch die Verleihung von Bayern fr seine Plne gewann. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde durch die Erhebung der Markgrafschaft Ost erreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum beschwichtigt. Dadurch wurde der Ansto gegeben, da sich sterreich frhzeitig zu einer unabhngigen Territorialmacht entwickelte. Friedrich stellte jetzt auch das Ansehen des Reiches im Osten her. Boleslaw von Polen, der seinem in Deutschland in der Verbannung lebenden Bruder Wladislaw die Rckkehr verwehrte, weigerte sich, dem Kaiser zu huldigen. Deshalb drang Friedrich 1157 mit einem Heere, dem strksten, das ein deutscher Kaiser in die Slawenlnder gefhrt hat, durch Schlesien bis nach Polen vor und zwang Boleslaw zur Unterwerfung. Eine Folge dieses Zuges war, da Bolejlaw 1163 den Shnen seines Bruders Wladislaw 1163 Schlesien als Herzogtum berlie. Dadurch kam dieses Land in enge Beziehungen zu Deutschland, und es begann seine Genna-uisieruug. 4. Friedrichs 2. Zug nach Italien, 11581162. Die Zerstrung Mailands. Nachdem Friedrich seine Stellung im Reiche befestigt hatte, berschritt er mit einem Heere von 50 000 Mann (darunter 10 000 Ritter) die Alpen, um den Widerstand der Lombarden zu brechen. Fast alle Städte unterwarfen sich. Die Mailnder suchten den Kaiser durch Versprechungen zu besnftigen; er sprach aber die Acht der die Stadt aus und nahm sie nach kurzer Belagerung ein. Mailand mute auf seine Eroberungen und Hoheits-rechte verzichten, den Treueid leisten und seine Konsuln vom Kaiser besttigen lassen. In der Ebene von Roncaglia (ronklja), stlich von Piacenza (piatschenza), hielt jetzt Friedrich einen Reichstag ab, auf dem Rahewin, Taten Kaiser Friedrichs: Der Reichstag zu Roncaglia, 1158. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34. 6*

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 87

1912 - Habelschwerdt : Franke
87 9. Der dritte Kreuzzug, 11891192, und Friedrichs Bibe. 1189-1192 Im Jahre 1187 hatte Sladin, der tapfere Sultan von gypten, das Heer des Knigs von Jerusalem am See Tiberias geschlagen und die Heilige Stadt erobert. Als die Kunde hiervon ins Abend-land kam. forderte der Papst Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England zu einem neuen Kreuzzuge auf. Der Kaiser trat an die Spitze des Unternehmens und zog nach sorg-fltigen Vorbereitungen mit dem schlagfertigsten und glnzendsten Heere, das Deutschland im Mittelalter gesehen hat. auf dem Land-wege ins Morgenland. Die Regierung hatte er seinem Sohne Heinrich bergeben. Nachdem Friedrich den Widerstand des verrterischen Griechenkaisers berwunden hatte, schlug er die Trken in zwei Schlachten, fand aber im Juni 1190 beim Baden den Tod in den Fluten des Flusses Kalykadnus oder Saleph. Die Fhrung des bestrzten Heeres bernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und. als dieser von einer Krankheit hinweggerafft worden war, Herzog Leopold V. von sterreich. Die Feste Akkon wurde erobert. Aber Streitigkeiten mit dem bermtigen Richard Lwenherz, der sogar die deutsche Fahne beschimpfte, veranlagten Leopold und Philipp August zur Umkehr. Richard Lwenherz erfocht noch zwei Siege und schlo mit Saladin einen Vertrag, nach welchem der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und die Kste zwischen Akkon und Joppe in ihrem Besitze blieb. Wo Kaiser Friedrich seine letzte Ruhesttte gefunden hat. ist unbekannt. Nach dem Tode seines Enkels Friedrich Ii- entstand die Sage, da dieser einst wiederkehren werde, um die Herrlichkeit des Reiches zu erneuern. In spteren Erzhlungen trat an Friedrichs Ii. Stelle Friedrich Barbarossa, dessen Andenken sich im Volksbewutsein besser erhalten hatte. In dieser Gestalt wurde die Sage von dem im Kyffhuser schlafenden Kaiser und die Hoffnung auf seine Wiederkehr durch die deutschen Dichter Rckert, Geibel u. a. lebendig erhalten, bis sie durch Wilhelm den Groen ihre Erfllung fand. Heinrich Vi., 11901197. 1190-1197 L Seine Persnlichkeit. Die khnen Weltmachtsplne Friedrich Barbarossas suchte sein Sohn und Nachfolger Heinrich Vi. rcksichtslos zur Ausfhrung zu bringen. Er war ein Fürst von auergewhnlicher Begabung, hoher Geistesbildung und unbeug-samer Willenskraft. Heinrich war in allen ritterlichen Knsten gebt und trat auch als Minnesnger hervor. Die edle Kreuzzug und Tod Friedrich Barbarossas. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 35.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 88

1912 - Habelschwerdt : Franke
r 88 " Gesinnung und Milde, die seinen Vater auszeichneten, fehlten ihm aber. ' 2. Rckkehr Heinrichs des Lwen. Kaum war Friedrich Barbarossa ins Morgenland gezogen, so suchte Heinrich der Lwe sem Herzogtum Sachsen wieder zurckzugewinnen. Es kam daher in Norddeutschland zu blutigen Kmpfen. Da Heinrich Vi seine Krfte fr Italien brauchte, schlo er mit Heinrich dem Lwen einen Vertrag, durch den einstweilen die Ruhe hergestellt wurde. w ^ic Erwerbung der Kaiserkrone und die Ausshnung mit den Welsen. Als der letzte Normannenknig gestorben war, erhob Heinrich Vi. Ansprche auf Sizilien, das Erbe seiner Gemahlin Konstanze. Die deutschfeindlichen Normannen whlten jedoch Tan-kr ed. den Halbbruder des verstorbenen Knigs, zum Herrscher. Der Papst erkannte ihn an, und Richard Lwenherz, der Schwager Heinrichs des Lwen und des verstorbenen Knigs, verband sich mit Tankred gegen Heinrich Vi. Dieser erwarb zwar auf seinem ersten Rmerzuge die Kaiserkrone, wurde aber in Unteritalien durch Seuchen zur Umkehr gezwungen. In Deutschland war inzwischen unter dem Einflsse der Welfen eine Frstenverschwruug gegen den Kaiser entstanden. Aus dieser Gefahr rettete ihn die Gefangen-nhme des Knigs Richard Lwen herz. Als dieser nach dem Kreuzzuge verkleidet durch Deutschland nach England gelangen wollte...fiel er in der Nhe von Wien dem Herzog Leopold V. von sterreich, den er in Palstina schwer beleidigt hatte, in die Hnde. Leopold lieferte den englischen König dem Kaiser aus. Heinrich gab Richard erst frei, nachdem dieser ein hohes Lsegeld (etwa 31 Millionen Mark) gezahlt und England aus der Hand des Kaisers zu Lehen genommen hatte. Jetzt fand auch die Aus-shnung mit Heinrich dem Lwen statt, dessen Sohn sich heimlich mit einer Nichte Friedrich Barbarossas vermhlt hatte. Der greise Welfenfrst starb bald darauf und liegt neben seiner Gemahlin im Dome zu Braunschweig begraben. 4. Die Erwerbung des Normannenreiches. Inzwischen war König Tankred gestorben (1194). Der Kaiser eroberte in kurzer Zeit mit einem gewaltigen Heere und der Flotte von Genua und Pisa das ganze Normannenreich. Er lie den unermelichen Knigs-schtz nach Deutschland schaffen und bte mit Hilfe deutscher Ministerialen eine strenge Herrschaft der ganz Italien aus. 5. Heinrichs Weltmachtspolitik. Nach seiner Rckkehr nach Deutschland suchte Heinrich Vi. die deutsche Knigswrde in seinem Hause erblich zu machen. Obgleich er den Fürsten dafr die Erblichkeit der Lehen auch in weiblicher Linie anbot und den Bischfen gegenber auf bestimmte Rechte verzichten wollte, gewann

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 90

1912 - Habelschwerdt : Franke
90_ In den deutschen Thronstreit mischten sich auch Richard Lwenherz, der die Welsen untersttzte, und Philipp August von Frankreich, der sich fr die Staufer erklrte. Der Papst, der sich anfangs abwartend verhalten hatte, trat fr Otto ein, als dieser auf die Reichsrechte im Kirchenstaate verzichtete. Im Kampfe mit der staufischen Partei unterlagen jedoch die Welsen, und Philipp vershnte sich auch mit Innozenz. Ehe aber sein Sieg ganz entschieden war, wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach 1208 zu Bamberg aus Rachsucht ermordet. 2. Otto als Kaiser. Nach der Ermordung Philipps fand Otto gegen neue Zugestndnisse an die Fürsten allgemeine An-Erkennung. So verzichtete er darauf, im Erzstifte Magdeburg und in dem fr Deutschland neuerworbenen Nordosten Abgaben zu erheben, und lockerte dadurch die Verbindung dieser Gebiete mit dem Reiche. Um die staufische Partei zu vershnen, verlobte er sich mit Beatrix, der elfjhrigen Tochter Philipps, und lie desssn Mrder hinrichten. In Mailand erhielt er die lombardische Krone; auch die Kaiserwrde gewann er. 3. Ottos Streit mit Friedrich dem Staufer. Als aber Otto bald nach seiner Krnung das kaiserliche Ansehen in Italien wieder-herstellen wollte, den Kirchenstaat angriff und in Unteritalien einfiel, sprach der Papst der ihn den Bann aus. Daher boten die deutschen Fürsten dem 18jhrigen Friedrich, dem (Sohne Heinrichs Vi., die Krone an. Friedrich kam ans Italien nach Deutschland, fand viele Anhnger und wurde 1212 zu Mainz gekrnt. Auch Innozenz Iii., sein Vormund, begnstigte ihn, da der junge König dem Papste versprochen hatte, die Lehnsherrlichkeit des ppstlichen Stuhles der Sizilien anzuerkennen. Otto, zu dem nur noch die Askanier hielten, kmpfte im Bunde mit England gegen die Franzosen, welche die Staufer untersttzt hatten. Nach der Niederlage der Englnder (1214) bei Bonvines in Flandern verlor Otto allen Anhang. Friedrich wurde 1215 noch einmal in Aachen gekrnt und von den Fürsten anerkannt. Otto starb verlassen aus der Harzburg, 1218. 12021204 Der vierte Kreuzzug, 12021204, der auf Veranlassung des Papstes Innozenz Iii. von franzsischen Rittern unternommen wurde, erreichte das Heilige Land nicht. Auf Betreiben der Venezianer, die dabei ihre Handelsinteressen verfolgten, segelten die Kreuzfahrer nach Konstantinopel, um den vertriebenen Kaiser wieder einzusetzen. Da ihnen aber der verheiene Lohn nicht gewhrt werden konnte, erstrmten sie Konstantinopel und grndeten das lateinische Kaisertum, das von 12041261 bestand. Graf Balduin von Flandern wurde Kaiser, erhielt aber nur einen Teil des Reiches. Die Venezianer bemchtigten sich aller fr den Handel mit der Levante

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 93

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck. Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i 6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt. Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250. 7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen * Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 94

1912 - Habelschwerdt : Franke
94 war. leistete den wilden Scharen Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien 1241 bei Aegnitz heldenmtig Widerstand. Heinrich wurde mit seinen Rittern erschlagen, aber die Mongolen zogen sich durch Ungarn nach Rußland zurck, wo sie noch 200 Jahre lang herrschten. 1250-1254 Konrad Iv., 12501254. Er gewann in Deutschland gegenber dem Gegenknige Wil-Helm von Holland nur geringes Ansehen und ging schon 1251 nach Italien, um das Sizilische Reich in Besitz zu nehmen. Hier starb er 1254 im Alter von 26 Jahren. Er hinterlie einen unmndigen Sohn Konrad. genannt Konradin. Das Ende des staufischen Geschlechts. 1. Karl von Anjou. Nach dem Tode Konrads Iv. verteidigte in Unteritalien sein Halbbruder Manfred die Ansprche der Staufer. während in Oberitalien Ezzelino. ein Schwiegersohn Friedrichs Ii., unter furchtbaren Grausamkeiten seine Herrschaft behauptete, bis er den Guelfen in die Hnde fiel. Als Manfred den Kirchenstaat bedrohte, forderte Papst Urban Iv. Karl von Anjou, den Bruder des Knigs Ludwig Ix. von Frankreich, zur Besitznahme des Sizilischen Reiches auf. Karl siegte bei Benevent, wo Manfred fiel (1266); seine zuchtlosen Scharen eroberten Unteritalien und verfolgten grausam die Anhnger der Staufer. 2. Konradins Tod, 1268. Konradin, der am Hofe seines Oheims Ludwig des Strengen von Bayern herangewachsen war. wurde von der ghibellinischen Partei aufgefordert, das Erbe seiner Vter in Besitz zu nehmen. Trotz der Warnungen seiner Mutter unternahm er den Zug der die Alpen, wurde aber in der Schlacht bei Scurcola (skrkola), in der Nhe von Tagliacozzo (taljakttso) in den Abruzzen, besiegt. Durch Verrat fielen Konradin und sein Freund Friedrich von Baden ihrem Gegner Karl von Anjou in 1268 die Hnde. Dieser lie 1268 den erst 16 Jahre alten Konradin in Neapel hinrichten; auch Friedrich von Baden und gegen tausend andere Anhnger der Hohenstaufen starben durch Henkershand. 3. Die Siziliamsche Vesper. Da Karl von Anjou eine Gewalt-Herrschaft ausbte, brach in Sizilien am Ostermontage 1282 ein Aufstand aus. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds. Der Untergang de auftscken Kerrfckergefckkeckt8 war 1. durch sein Streben nach der Grndung einer Universalherrschaft und den daraus hervorgehenden Kmpfen mit dem Papsttum und den lombardischen Stdten, 2. durch das Verlangen der deutschen Fürsten nach Unabhngigkeit vom Kaiser hervorgerufen worden.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 95

1912 - Habelschwerdt : Franke
95 Die Folgen des Unterganges der Hohenstaufen Waren 1. die Vernichtung des kaiserlichen Ansehens, 2. der Zerfall des Reiches und 3. der Verlust der deutschen Vorherrschaft in Europa. England und Frankreich traten jetzt mehr hervor. Das Interregnum, 12561273. 1256-1273 Whrend der Abwesenheit Konrads Iv. vereinigten sich die westdeutschen Städte zum Rheinischen Stdtebund", um den Land-frieden zu schtzen. Wilhelm von Holland trat an die Spitze des Bundes und suchte die sich feindlich gegenberstehenden frst-licheu und stdtischen Interessen zu vershnen. Nach Wilhelms Tode 1256 verhielt sich der Bund neutral und zerfiel wieder. Die eine Partei der Reichsfrsten whlte den Herzog Richard von Crnwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien, einen Enkel Philipps von Schwaben, also zwei Auslnder, zu deutschen Knigen. Ersterer gewann nur vorbergehend Anhang; letzterer kam nie nach Deutschland. Die letzten Kreuzzge. Sechster Kreuzzug, 12481254. Da 1243 Jerusalem den Christen 1248-1254 wieder verloren gegangen war, unternahm der franzsische König Ludwig Ix., der Heilige, einen Kreuzzug. Er wollte zuerst gypten erobern, ohne dessen Besitz die Behauptung des Heiligen Landes unmglich schien. Damiette wurde zwar erstrmt, aber der Kpig - geriet in Gefangenschaft und durfte erst nach Zahlung eines hohen Lsegeldes nach Frankreich zurckkehren. Siebenter Kreuzzug, 1270. Der zweite Kreuzzug, den Ludwig Ix. 1270 1270 unternahm, hatte zunchst Tunis zum Ziele, weil der König durch Eroberung dieses Landes einen festen Sttzpunkt zur Unterwerfung gyptens zu gewinnen hoffte. Aber der grte Teil des Heeres und Ludwig selbst wurden durch eine Seuche hinweggerafft. Im Jahre 1291 fiel Akkon, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, in die Hnde des Sultans von gypten. Kulturzustnde in der Hohenstauseuzeit. 1. Allgemeine Folgen der Kreuzzge. Die Kreuzzge haben ihren Zweck, die Befreiung des Heiligen Landes aus der Gewalt der Mohammedaner, nicht erreicht Die Ursachen dazu lagen 1. in der Feindseligkeit der griechischen Kaiser, 2. in dem Mangel einer einheitlichen Leitung der Zge, 3. in der unzulnglichen Kriegsmacht, namentlich in dem Mangel einer Flotte, 4. in der Uneinigkeit und Unzuverlssigkeit der Christen in Palstina und 5. darin, da die Kreuzfahrer Palstina nicht kolonisierten.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 114

1912 - Habelschwerdt : Franke
114 Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu, während der deutsche schwand. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien (S. 94). In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig Ix. zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntdfchenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Heinrich Ii. erhielt durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Die Emprung seiner Shne (vgl. Uhland, Bertran de Born) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuer-schtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen ge-halten (S. 88). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normandie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frank-reich an Philipp August und geriet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhastet und mit Verlust des Eigentums oder mit Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Abgaben erhoben werden drfen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Cornwallis zum deutschen König gewhlt wurde (S. 95), ist von Kriegen mit Frankreich und Kmpfen mit den Groen angefllt.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 115

1912 - Habelschwerdt : Franke
115 Sechster Zeitraum. Das Zeitalter der Bildung groer Territorial-Herrschaften und die Bltezeit der Städte, 12731517. |>ie Kaiser aus verschiedenen Kufern, 12731347. Rudolf I. von Habsburg, 12731291. 1273-1291 1. Zustnde im Reiche. Die Fürsten hatten allmhlich ein Kronrecht nach dem andern an sich gebracht und waren in ihren Gebieten fast unabhngig vom Kaiser. An ihrer Spitze standen sieben Fürsten, die das Recht, den König zu whlen, fr sich in Anspruch nahmen und nach dem Worte kren" (whlen) Kur-frst en" genannt wurden. Es waren dies die Erzbischfe von Cln, Mainz, Trier, der Herzog von Sachsen, der Markgras von Brandenburg, der Pfalzgraf bei Rhein und der König von Bhmen. Die Kurfrsten suchten bei jeder neuen Knigswahl besondere Vor-teile fr sich zu gewinnen; zu wichtigen Reichshandlungen gaben sie ihre Zustimmung durch Willebriefe. So war das Knigtum nur noch das Prsidium in einem aus selbstndigen Frstentmern und Stdten bestehenden Bundesstaat. Um den Fürsten gewachsen zu sein, suchten die Kaiser ihre Hausmacht zu vergrern. Da aber die Krone infolge der Wahl-freiheit nicht erblich wurde, kam auch eine starke Hausmacht dem Knigtum nicht zugute. Die Zahl der weltlichen und geistlichen Reichs stnde war sehr groß. Zu den erfteren gehrten Herzge, Burggrafen, Land-grasen, Pfalzgrafen, Grafen, Ritter und Reichsstdte, zu den letzteren Erzbischfe, Bischfe. Reichsbte, die Hochmeister der Deutschherren und Johanniter. Den Reichsstnden waren die Landstnde Untertan. Zu ihnen gehrten der Adel, die Städte und Geistlichen, die nicht reichsfrei waren. Da sie auch mglichst unabhngig sein wollten, kam es zwischen ihnen und den Reichsstnden zu vielen blutigen Fehden. 2. Rudolfs Wahl und Persnlichkeit. Das Bedrfnis nach einer besseren staatlichen Ordnung und grerem Rechtsschutz, sowie das Drngen des Papstes veranlaten nach dem Tode Richards von Cornwallis die Kurfrsten, einen neuen König zu whlen. Da sie frchteten, durch einen mchtigen König um ihre Vorrechte gebracht zu werden, whlten sie den Grafen Rudolf von Habs-brg. Er besa reiche Gter in der Schweiz, im Elsa und im Lindner, Deutsche Geschichte unter den Habsburger und Luxem-burgern. 2 Bde. Stuttgart 1890-93. 8*
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