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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 201

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Ferdinand L Maximilian H. Rudolf ll. 201 ten, aber der dadurch entstehende Überschuß von 44 Minuten (die Sekunden nicht gerechnet, die erst in 5958 Jahren einen ganzen Tag ausmachen würden), der in 400 Jahren 3 Tage, 1 Stunde, 20 Minuten beträgt, dadurch ausgeglichen werden solle, daß man alle 400 Jahre 3 Schalttage ausläßt, wie dies im Jahre 1700 und 1800 der Fall war und 1900 sein wird. Auch das Osterfest setzte er so fest, daß es immer an dem Sonntag nach demjenigen Vollmond gefeiert werden solle, der entweder auf den 21. März (die Frühlings-nachtgleichej oder nach diesem Tage kommt. Dieser gregorianische Kalender fand, weil er vom Papste ausgieng, vielfach Widerspruch und wurde von den Protestanten in Deutschland erst im Jahr 1700 angenommen. Die Russen haben noch den julianischen Kalender und sind deßhalb jetzt um 12 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück. §. 155. Evangelische Union und die katholische Liga in Dentschland. 1608 u. 1609. Ferdinand I. führte einen milden Scepter, duldete die Verbreitung der 1558-1564. Reformation in Östreich und bestätigte den Ungarn, wo die Deutschen der Augsburger Konfession, die Magyaren dem Kalvinismus anhiengen, und den Siebenbürgen volle Religionsfreiheit. Die religiösen Streitigkeiten wurden nicht mehr mit den Waffen, sondern mit der Feder geführt; die lutherische Kirche selbst schied sich in zwei Parteien, von welchen die strengere an dem Buchstaben der lutherischen Lehre festhielt und in Jena ihren Sitz hatte, während die mildere sich an Melanchthort in Wittenberg anschloß. Man einigte sich endlich in der von dem Tübinger Kanzler Andreä entworfenen Konkordien- 1586. formet, die von 96 lutherischen Reichsständen unterschrieben wurde; aus ihr, den drei ökumenischen (dem apostolischen, nicäischen, athanasischen) Glaubensbekenntnissen, der Augsburger Konfession, der Apologie, den schmalkaldischen Artikeln und Luthers Katechismen bestehen die symbolischen Bücher der evangelisch-lutherischen Kirche. Aber wenn diese Konkordiensormel die Eintracht unter den Lutheranern befördern sollte, so befestigte sie andererseits die Zwietracht zwischen Lutheranern und Kalvinisten. Milder noch als Ferdinand regierte sein verständiger und Menschenfreund- 1564-1576. tichcr Sohn Maximilian Ii. Während zu jener Zeit die Protestanten in Frankreich aufs heftigste verfolgt wurden, Paris die Greuel der Bluthochzeit sah, und Philipp von Spanien die protestantischen Niederländer durch den Herzog von Alba aufs grausamste behandeln ließ, herrschte in Deutschland die größte Ruhe; denn Maximilian ließ in Glaubenssachen jeden nach seiner Überzeugung handeln, gab dem östreichischen Adel in dessen Städten und Dörfern volle Religionsfreiheit und gestattete sogar den Ständen zu Wien, in ihrem Landhause evangelischen Gottesdienst zu halten. In seine Regierungszeit fällt die berühmte Vertheidigung Szigeths durch Zriny gegen die Türken, bei welcher Belagerung der 76jährige Soliman starb. Ganz anders sah es in Deutschland aus unter Maximilians Sohn, 1576-1612. Rudolf Ii., der am Hofe Philipps Ii. von Spanien erzogen und ein eifriger Katholik war, übrigens für die Regierungsgeschäfte weniger Sinn hatte als für Astronomie (Johannes Kepler aus Weilderstadt). Die Protestanten beklagten sich sehr darüber, daß der Erzbischof und Kurfürst Gebhard von Köln seines 1583. Amtes entsetzt wurde, weil er die Gräfin Mansfeld heiratete und zum Kalvinismus übergieng; daß Rudolf die Protestanten in Östreich drückte; daß sein Vet-

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 279

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Napoleons Abdankung. Elba. Erster Pariser Friede. 279 aene und 60 Kanonen. Immer näher rückten die Verbündeten; die Kaiserin und ihr Sohn flohen am 29. März nach Blois; es herrschte ungeheurer Schrecken in der Stadt; die Nationalgarden wurden bewaffnet Marmont und Mortier brachten noch 20,000 Mann zusammen und besetzten den Montmartre; am 30. Mürz standen die verbündeten Heere vor der Stadt; von allen Seiten wurde angegriffen; der Kronprinz von Württemberg besetzte den Wald von Vincennes; ein Blüchersches Korps (Langeron) erstürmte den Montmartre alle <nöhen wurden genommen, die Vorstädte besetzt, von Widerstand konnte ferne Rede mehr sein: Paris mußte tapituliren. Komg. ^osef' weichn dem ihm übertragenen Oberbefehl nicht gewacht war, verließ die etabt um der Kaiserin nachzueilen, nachbem er die beiben Marschalle zu^^nterhanblungm ermächtigt hatte. Die Kapitulation würde Nachts unters chneben. und am andern Morgen hatten die Marschälle mit ihren Truppen abzuziehen. Alexanber und Friedrich Wilhelm hielten mit einem glänzenden Gefolge von Punzenjmd Se= neralen ihren Einzug in Paris, von der Volksmenge mü Jubel empfangen 31.Marz. Napoleon hatte sich wirklich eine Zeit lang täuschen lassen und war der Ansicht daß die ganze Armee der Verbündeten ihm nachfolge. Erst am 2 7. Marz erfuhr er in Vitry die Niederlage seiner Marschälle bei Fsre-Champenoiie und den Marsch auf Paris. Sogleich brach er in Eilmärschen Segen Paris auf, eilte mlefct seinen Truppen voraus, kam am 30. März um Mitternacht m die Nähe" von Paris und erfuhr, daß die Stadt bereits kapitulirt habe. Nun begab er sich nach Fontainebleau, wo sich der Rest semes Heeres, gegen 50,000 Mann, um ihn sammelte. Mit diesen wollte er noch emett letzten Kampf versuchen, aber Marmont ließ ihn im Stiche, von den anderen Mm> schällen riethen ihm die meisten zur Abbankung. Er wollte zu dunsten feines Sohnes abbauten; aber mm verlangte von ihm, daß er unbedingt für sich und seine Erben auf feine Kronen verzichten müsse. Es blieb ihm nichts anbete» übrig; er unterzeichnete. Er erhielt die Insel Elb all. April, als Eigenthum, ein jährliches Einkommen von zwei Millionen Franks, durfte den Kaisertitel behalten und 400 Mann seiner Garde mitnehmen, ^m Schloß- 20. April. Hofe von Fontainebleau nahm er Abschied von seiner Garde und landete aus einem englischen Schiffe an der Insel Elba. Wie klug man daran gethan 4. Mai. hatte, eine europäische Insel, so nahe bei Italien und Frankreichs zu seinem Verbannungsorte zu wählen, sollte man bald sehen. Nur wenige seiner Mar-fchälle blieben ihm treu; die meisten giengen zu den Bourbonen über. 1. April. Der Senat hatte Napoleons Entthronung ausgesprochen; eine provisorische Regierung, mit Talleyrand an der Spitze, leitete einstweilen die Geschäfte; die Stimmung des Volkes war am meisten für die Zurückberufung der alten Königsfamilie. Am 30. Mai würde der erste Pariser Frieb e unterzeichnet, worin Frankreich Ludwig Xviii., den früheren Grafen von Provence, Lubwigs Xvi. Bruder, zum König erhielt, eine neue Verfassung und die Grenzen von 1792 bekommen sollte. In Folge besten gehörte auch die Festung Lanban mit ihrem Gebiete noch zu Frankreich. Also Vergrößerung Frankreichs, nicht Verkleinerung würde beschlossen, keine Kontributionen verlangt, die geraubten Kunftfchätze nicht zurückgenommen. Die ftemben Heere verließen Frankreich; Alexanber und Friedrich Wilhelm begaben sich mit vielen Generalen nach England, um ihrem Verbündeten, dem Prinzregenten, einen Besuch zu machen. Blücher war dort der Held des Tages und wurde von Ehrenbezeigungen und Liebeserweisungen fast erdrückt. Zur weiteren

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 282

1873 - Heilbronn : Scheurlen
282 Napoleons Abdankung. St. Helena. Zweiter Pariser Friede. Wege erschienen zwischen 5 und 6 Uhr die ersten Preußen, das Bülowsche Korps, und bald darauf auch das Ziethensche. Die Preußen entrißen den französischen Garden das Dorf Planchenois, und damit war um 8 Uhr die Schlacht entschieden, welche Wellington nach seinem Hauptquartiere Waterloo nannte, während Blücher sie nach dem Meierhofe, wo beide Feldherren als Sieger sich begrüßten. Belle Alliance nennen wollte. Die Franzosen eilten in wilder Flucht davon, Napoleon mit. Die Verfolgung war hier eine andere als bei Leipzig. Gneisenan wollte diesmal zeigen, wie man den Feind verfolge. Die Franzosen verloren über ein Drittheil ihrer Mannschaft in der Schlacht und auf der Verfolgung und über 200 Kanonen. Napoleons Wagen wurde erbeutet, an Geld und Kostbarkeiten reiche Beute gemacht. Gneisenau verfolgte den Feind bis Tagesanbruch, wo er selbst noch 50 Mann bei sich hatte; die Anderen waren vor Erschöpfung zurückgeblieben, und er selbst bedurfte nun auch der Ruhe. Als Napoleon in Paris ankam, verlangte der Senat von ihm, daß er 22.Juni. dem Throne entsagen sollte. Er dankte zu Gunsten seines Sohnes, Napoleon Ii., ab und begab sich nach Rochefort, um sich nach Amerika einzuschiffen. Da aber der Hafen von den Engländern besetzt und kein Entrinnen möglich war, so ergab er sich, im Vertrauen auf die Großmuth des englischen 14. Juli. Volkes, dem Kapitän des englischen Schiffes Bellerophon (Maitland). Aber nach dem Beschlusse der Verbündeten wurde er auf die Insel St. Helena gebracht, wo er am 18. Oktober landete, von seinem treuen Bertrand und wenigen anderen begleitet. Hier schrieb er seine Memoiren. Gram über sein Geschick, Mangel an gewohnter Thätigkeit, vielleicht auch Ärger über die unfreundliche Behandlung des englischen Gouverneurs, Hudson Lowe, brachten ihn frühe ins Grab. Er starb am 5. Mai 1821. Seine Asche wurde 1842 nach Paris gebracht und im Hotel der Invaliden beigesetzt. Wellington und Blücher zogen nach ihrem Siege rasch gegen Paris. Man wollte die Besetzung der Stadt hintertreiben; aber sie bestanden darauf und 7.Juli. hielten ihren feierlichen Einzug in Paris. Die Pariser merkten, daß das Auftreten ihrer Besieger ein anderes sei als im vorigen Jahre. Bald kamen auch wieder die verbündeten Monarchen, welche mit den anderen Heeren vom Rhein her nachgerückt waren. Auch Ludwig Xviii. hielt wieder seinen Ein-20. Nov. zug in Paris, und es kam der zweite Pariser Friede zu Stande, wonach Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschränkt wurde, 700 Millionen Franks Kriegsentschädigung zahlen, alle geraubten Schätze der Kunst und Wissenschaft zurückgeben und in 17 Grenzfestungen ein Heer von 150,000 Mann fünf Jahre lang unterhalten mußte (was auf dem Kongreß zu Aachen 1818 auf drei Jahre beschränkt wurde). Es mußte demnach einige Städte und Gebiete an Belgien, Savoyen an Sardinien, Saarlouis an Preußen, Landau an Baiern abtreten, war aber doch noch großer als vor der Revolution, weil es die Enklaven (Avignon u. s. w.) behalten durfte. Preußens Antrag, Lothringen und Elsaß nebst Straßburg mit Deutschland wieder zu vereinigen und dadurch Deutschland sein rechtmäßiges Besitzthum und seine natürlichen Grenzen wieder zu geben, scheiterte trotz der dringenden Befürwortung der Kronprinzen von Württemberg und von Baiern, Steins. Hardenbergs und Humboldts, ja selbst Metternichs an der auf Thorheit und Eigennutz beruhenden Behauptung Rußlands und Englands, daß zur Ruhe Europas ein starkes Frankreich nothwendig sei. Drei Tage nach dem zweiten Einzüge in Paris giengen auch die Kon-

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 324

1873 - Heilbronn : Scheurlen
324 Kapitulation von Paris/ Präliminarien von Versailles. welcher mißlang. Zu gleicher Zeit, übergab Gambetta den Oberbefehl über die Ostarmee", dem General Clinchant. Dieser, von den deutschen Truppen i -r-11 r ,r önmmigen Kalte und des gebirgigen Terrains bis in die Nacht hinein 1. Febr. verfolgt, zog von Pontarlier nach dem Osten und betrat mit etwa 90 314 2. Febr. Mann und 11,787 Pferden bei Verrwres das schweizerische Gebiet Dort entwaffnet und bis zum Friedensschluß in der ganzen Schweiz vertheilt. 15,000 Gefangene hatte die Manteuffel'fche Armee in diesen ~agen gemacht (das Werder'sche Corps in den vorangegangenen Kämpfen 3000) Jf , ^geheure Vorräthe an Waffen und sonstigem Kriegsmaterial erbeutet ^Lach diesem Ausgang der großen Hilfsarmee wagte Garibaldi, welcher, nach- q1 c die deutschen Truppen Dijon geräumt hatten, diese Stadt besetzt hielt 31.yan.mcht mehr langer dort zu bleiben, zog sich schuell nach Macon zurück und suchte Jaib wieder seine Einsamkeit auf der Insel Caprera auf. Den Schluß der militärischen Operationen bildete die Übergabe der Festung Belfort, welche 8 Rebr tlrzj' cernirt war. Nachdem die die eigentliche Citadelle 8. Febr. beherrschenden Forts, genommen waren, konnte sich jene nicht mehr halten. 1s ~, ^on der Pariser Regierung selbst hiezu aufgefordert, übergab der Kommandant 18. Febr. Denfert die Festung unter der Bedingung des freien Abzugs der Garnison. Noch vor dem Untergang der Bourbaki'schen Armee hatte sich das Schicksal 9o o. ™a,uß entschieden. Der auswärtige Minister Favre kam nach Versailles 23. ^an. und unterhandelte mit dem Grafen Bismarck über die Kapitulation von Paris 28. ^an. und über einen Waffenstillstand. Der Vertrag wurde unterzeichnet, und in Folge dessen mußten sämtliche Forts von Paris und das Kriegsmaterial 10 _, derselben den deutschen Heeren übergeben werden und eine neu zu wählende 12. Febr. Nationalversammlung sollte einberufen werden. Dieselbe wurde in Bordeaux eröffnet, ernannte Thiers zum Chef der Exekutivgewalt und beauftragte ihn und die beiden Minister Favre und Picard, Friedensverhandlungen in Versailles 9ß dauerten vom 21.—26. Februar. An letzterem Tage wurden i «ro* Präliminarien von Versailles von den Bevollmächtigten unterzeichnet. Darauf 1. Marz, wurden sie von der Nationalversammlung in Bordeaux und von dem König 3. Marz, von Preußen ratisicirt. Die Besetzung eines Theiles von Paris durch deutsche arz. uppen, welche 30,000 Mann stark eingezogen waren, dauerte vertragsmäßig nur bis zur Ratifikation der Präliminarien, also nur 3 Tage. Nach diesen Friedenspräliminarien trat Frankreich an Deutschland ganz Elsaß (mit Ausnahme der Stadt und Festung Belfort) und Deutsch-Lothringen nebst Metz und dem- dazu gehörigen _ vorliegenden Gebiet ab und machte sich verbindlich, binnen 3 Jahren 5 Milliarden Franks Kriegsentschädigung zu bezahlen. Die Räumung der von den deutschen Truppen besetzten Landestheile sollte schrittweise nach der Zahlung der Kontribution in der Weise erfolgen, daß nach Zahlung einer halben Milliarde eine bestimmte Anzahl von Departements, nach Zahlung von 2 Milliarden eine weitere Anzahl derselben geräumt werden und als Pfand für die _ rückständigen Milliarden nur noch sechs Departements nebst Belfort besetzt bleiben sollten. Die Verhandlungen über den definitiven Frieden, welcher auf der Grundlage dieser Präliminarien abzuschließen war, sollten in Brüssel stattfinden. Nach dieser glorreichen Waffengemeinschaft der deutschen Volksstämme, bei welcher ihre Heere in einem Kriege von 180 Tagen 159 größere und kleinere Gefechte bestanden, 15 Schlachten geschlagen, 26 feste Plätze genom-meit, 11,650 Officiere und 363,000 Mann zu Gefangenen gemacht, über 6700 Geschütze und 120 Adler oder Fahnen erbeutet und keine einzige Nieder-

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 325

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Deutsches Reich. Wilhelm I. Kaiser. Frankfurter Friede. 325 läge erlitten halten, mußte sich allen der Gedanke aufdrängen, daß Deutschland in seiner Einheit unüberwindlich sei. Um diese Einheit fester und dauernder zu knüpfen, die Trennung in norddeutschen Bund und süddeutsche Einzelstaaten aufzuheben, wurden in Versailles zwischen dem Grafen Bismarck und den Vertretern der vier süddeutschen Staaten Unterhandlungen eröffnet. Ein neues deutsches Reich mit einer gemeinsamen Verfassung, stark nach Außen, mächtig im Innern, sollte gegründet werden. Die Verträge mit Baden und 15. Nov. 1870. Hessen wurden zuerst unterzeichnet, dann mit Baiern und Württemberg. Die 23. u. 25. Nov. Regierungen und Einzellandtage, sowie der norddeutsche Reichstag genehmigten dieselben. Dem König von Preußen als dem obersten Schutzherrn dieses Bundes wurde von sämtlichen deutschen Fürsten und freien Städten die erbliche Kais er würde angetragen. Die feierliche Annahme derselben erfolgte in dem Schlosse zu Versailles an dem Tage, an welchem 170 Jahre vorher l8.Jan.1871. der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg in Königsberg sich die Königskrone aufgesetzt hatte. Nach Abschluß der Friedenspräliminarien löste sich das deutsche Hauptquartier in Versailles auf. Der Kaiser mit seinem Gefolge kehrte nach Berlin 17. März. zurück, eröffnete dort den ersten deutschen Reichstag, in welchem nunmehr die21.März. süddeutschen Abgeordneten mit den norddeutschen vereinigt waren, und hielt an der Spitze des Gardecorps und anderer die übrigen Corps vertretenden Truppenteile einen glänzenden Einzug in Berlin. Moltke wurde zum Gene-i6.Jum. ralfeldmarschall ernannt. Die Friedenskonferenz in Brüssel wurde eröffnet, 28. März. kam aber bei der Widerwilligkeit der französischen Bevollmächtigten zu keinem Resultat. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich schienen sich plötzlich wieder feindlicher zu gestalten. Da griff Reichskanzler Bismarck, vom Kaiser in den Fürstenstand erhoben, selbst ein, veranstaltete eine Zusammenkunft mit dem französischen Minister Favre in Frankfurt am Main und unterzeichnete mit diesem nach mehrtägigen Verhandlungen den Frankfurter Friedensvertrag. Derselbe wurde von der französischen Nationalversammlung 10. Mai. und vom deutschen Kaiser ratificirt. Erstere siedelte von Bordeaux nach Versailles über und hatte mit einem in Paris ausbrechenden Aufstande noch einen harten Kampf zu bestehen. Die Bevölkerung der Vorstädte erhob sich, be-18. März. mächtigte sich der Herrschaft in der Hauptstadt, erklärte die Versailler Regierung für abgesetzt und wollte eine Republik gründen, in welcher die socialistischen und kommunistischen Ideen der geheimen Gesellschaften ihre Verwirklichung finden sollten. In Paris wurde die sogenannte Commune proklamirt, und der 28. März. Versailler Regierung blieb, wenn sie Frankreich von dem gänzlichen Untergang erretten wollte, nichts anderes übrig, als mit dieser Commune einen Kamps auf Tod und Leben zu beginnen. Zwischen den von Mac Mahon befehligten Regierungstruppen und den zum Theil von der sogenannten Internationale verführten Pariser Nationalgarden begann ein erbitterter Kampf., welcher mit 2. April, dem Siege der Versailler Regierung endigte. Das aufs neue beschossene Paris wurde erobert; aber die Besiegten waren wahnsinnig genug, in ihren 28. Mai. Untergang auch einen.theil der Hauptstadt hineinzuziehen, die Tuilerien, das Stadthaus und viele andere öffentliche und Privatgebäude mit all ihren Kunstschätzen in Brand zu stecken. Welche Verfassung Frankreich gegeben werden sollte, eine monarchische oder eine republikanische, darüber kam die Nationalversammlung noch nicht zur Entscheidung. Vorerst wählte sie Thiers zum Präsidenten der Republik. Derselbe hatte viele Mühe, um die feindselig ein-31. Aug. ander gegenüberstehenden Parteien der Monarchisten und Republikaner in

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 99

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompejus. 99 Curio geschlagen und gelobtet hatte, sich begeben und von dort mit neuen Hilfsmitteln den Krieg erneuern können. Statt dessen floh er nach Mitylsne auf Lesbos, holte bort feine Gattin und feinen jüngeren Sohn Sextus ab und segelte nach Ägypten, besten junger König Ptolemäus Dion^sus ihm verpflichtet war, weil er bessen Vater auf den Thron gesetzt hatte. Dieser aber ließ ihn, um sich dem siegreichen Cäsar gefällig zu zeigen, bei seiner Lanbung in Pelusium ermorben. Als wenige Tage nachher Cäsar in Ägypten eintraf, so rief er Sept. 48. Ptolemäus und beffen Schwester Cleopatra, welche mit einanber in Streit lagen, bor feinen Richterstuhl und entfchieb, daß, dem Testamente ihres Vaters gemäß, Beibe gemeinschaftlich regieren sollten, wobei er übrigens Cleopatra begünstigt zu haben scheint. Dies erregte den Unwillen des Königs und der Bevölkerung von Alexanbria, und es kam zum Krieg. Cäsar, zu Wasser und zu Semb in seinem Quartiere zu Alexanbria eingeschlossen, kam in große Lebensgefahr, erhielt aber Verstärkungen aus Asien, und der König kam nach einem unglücklichen Gefecht im Nil um. Nun übertrug Cäsar der Cleopatra und ihrem jüngeren Bruder die Herrschaft von Ägypten und zog nach Asien, wo Pharnaces, der Sohn des Mithribates, von seinem bosporanischen Reiche aus sein väterliches Reich Pontus wiebererobem wollte. Cäsar schlug ihn bei 3ela (in Pontus) und berichtete nach Rom: v4ni, vidi, vici (ich kam, sah, siegte). Nachbetn er die Angelegenheiten Asiens georbnet hatte, eilte er nach Italien, Sept. 47. stillte die Unruhen in Rom und den Ausstanb feiner Soldaten und segelte noch im Herbste nach Afrika, wo sich einstweilen ein bebeutenbes Pompejanifches Heer unter dem Oberbefehl des Metellus Scipio, des Schwiegervaters des Pom-pejus, gesammelt hatte, unter welchem Cato, Labienus, Petrejus, Afranius und König Juba bienten. Cäsar besiegte sie in der Schlacht bei Thapsus, in welcher 46. 50,000 Pompejaner und nur 50 von Cäsars Soldaten umgekommen sein sollen, und vernichtete bamit alle Hoffnung der Republikaner. Cato wollte den Untergang der Freiheit nicht überleben und töbtete sich selbst in Utica. Juba und Petrejus töbteten sich im Zweikampfe; Metellus Scipio erstach sich aus der Flucht. Numibien würde römische Provinz und der Geschichtschreiber Sal-lustius als Prokonsul mit bet Verwaltung berselben beauftragt. Bei seiner Rückkehr nach Rom hielt Cäsar vier besonbere Triumphe: über Gallien, Ägypten, Pharitaces und Numibien, legte 90 Millionen Thaler in die Staatskasse, gab seinen Soldaten reichliche Gelbgeschenke, bewirthete das Volk an 22,000 Tischen und veranstaltete die glänzenbften Festspiele. Doch mußte er Bald wieber zu einem neuen Felbzuge ausziehen; benn die Söhne des Pompe jus, Cneus und Sextus, hatten in Spanien ein neues Heer zusammengebracht. In der hartnäckigen Schlacht bei Muttba (norböstlich von Gibraltar) besiegte Cäsar März 48. auch diese; Cneus fiel auf der Flucht, Sextus entkam und führte eine Zeit lang ein Seeräuberleben. Besonbere Verdienste hatte Cäsar auch um den Kalenber. Die Eintheilig des Jahres in zwölf Monate wirb dem Könige Numa zugeschrieben. Das Jahr hatte nach ihm 355 Tage, und alle zwei Jahre würde ein Schalt-monat von 22 und 23 Tagen abwechselnb eingefügt. Da diese Einschaltungen dem guten Willen und Wissen der Oberpriester überlassen waren, so entstand eine solche Verwirrung, daß zu Cäsars Zeit der Januar bald nach der Herbstnachtgleiche anfieng. Nun ließ Cäsar durch den alexanbrinifchen Astronomen Sosigenes die Sache wieber in Orbnung bringen, gab den Monaten die jetzige Zahl von Tagen und verorbnete alle vier Jahre einen Schalttag. Dieser julianische Kalenber begann mit dem Jahre 45. Freilich kam ein kleiner Rech- 7*

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 65

1918 - Paderborn : Schöningh
Das frnkische Herrscherhaus. 65 Kirchenhupter vorzubeugen, lie der König sich die entscheidende Stimme bei der Papstwahl bertragen. Die Synode zu Sutri be zeichnet den Hhepunkt der kaiserlichen Macht dem Papste gegenber. Heinrich lie dann einen D e u t s ch e n als Clemens Ii. z u m Papste whlen-und erhielt von ihm die Kaiserkrone. Spter setzte er noch dreimal Deutsche auf den ppstlichen Stuhl. Ebenso wie Kaiser Heinrich Ii. folgte er den von dem Kloster zu Clugny ausgehenden Anregungen und war eifrig auf die Hebung der Kirchenzucht bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Eluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber die Kirche auch von aller staatlichen Gewalt unab-hngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar. Auf die Anregung der Cluniacenfer wurde im westfrnkischen Reiche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehdewesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so bestimmte der Gottesfriede, da in der Hlfte der Woche (von Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh), sowie an allen kirchlichen Festtagen und während ge-wisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle. 3. Heinrich Iv. (10561106). a) Die vormundschaftliche Regierung (10561065). Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichsverweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und bertrug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Ottovvnnvrdheim verlieh sie Bayern. Aber vergebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Unmndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlie-lich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf) nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischosannovon Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichsregierung mute er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischosadalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnf^ zehnjhriger (1065) fr mndig erklrt. Stein, Geschichte. C. Iv 5

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 69

1913 - Paderborn : Schöningh
Das frnkische Herrscherhaus. 69 bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Cluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber auch die Kirche von aller staatlichen Geroalt unabhngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die Wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar. Auf die Anregung der Cluniacenser wurde im westfrnkischen Relche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehde-Wesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so wurde durch den Gottesfrieden bestimmt, da in der Hlfte der Woche lvon Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh), sowie an allen kirchlichen Festtagen und während gewisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle. 3. Heinrich Iv. (10561106). a. Die vormundschaftliche Regierung (10561065)* 45. Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichs-Verweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und ber-trug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Otto von Nordheim verlieh sie Bayern. Aber ver-gebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Un-mndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlielich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf) nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischof Anno von Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichs-regierung nutzte er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnfzehnjhriger (1065) fr mndig erklrt. b. Der Aufstand der Sachsen (10731075). Dem Herzog Otto von Bayern, der beschuldigt wurde, Meuchelmrder gegen den König gedungen zu haben, sprach

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 181

1883 - Berlin : Hofmann
- 181 geschmeidigen Edelmanns Kolb von Wartenberg. Dieser setzte durch allerlei Knste und Nichtswrdigkeiten den Sturz seines Wohlthters Dankelmann durch. Obwohl man keine der vielen Anschuldigungen beweisen konnte, wurde der brave Mann doch zu lebenslnglicher Haft verdammt. Kolb von Wartenberg setzte sich nun fest in der Gunst des Kurfrsten. Er wute ihm zu schmeicheln und stets zu Willen zu seilt. Dabei fllte er seinen Sckel, hufte Wrden und Titel auf seinem Haupte und schaltete im Lande wie ein trkischer Pascha. 2. Friedrichs Streben nach der Knigskrone. Friedrichs Lande umfaten 2000 Quadratmeilen; Heer und Finanzen waren achtunggebie-tend; der Ruhm des groen Kurfrsten umstrahlte den brandenburgischen Namen: nur der Knigstitel fehlte. Ihn zu erlangen war der sehnliche Wunsch des prunkliebenden Fürsten, den manche Umstnde in seinem Streben bestrkten. Es krnkte seine Eitelkeit tief, da sein Gesandter dent der Republik Venedig nachgestellt, und da ihm bei einer Konferenz im Haag ein Armsessel verweigert wurde. Um diese Zeit hatte W i l-Helm Ih. von Oranien den englischen, und August der Starke von Sachsen nach einem Glaubenswechsel den polnischen Thron bestiegen. Friedrich sparte nun weder Geld, noch Gnaden, noch kluge berredung, um die Einwilligung des .Kaisers fr die Erhebung des Her-zogtnms P r e u e u zu einem Knigreich zu erlangen. (Ein Knigreich B r a n d e n b n r g" wrde die deutsche Reichsversassung gendert haben, aber in Preußen war Friedrich souverner Herzog.) Der Kaiser zgerte und schwankte lange, weil er meinte, die Könige von Preußen mchten nicht so willig zum Gehorsant sein wie die Kurfrsten von Brandenburg." Endlich aber unterzeichnete er den Kronvertrag, durch den er seine Zustimmung gab, da sich der Kurfürst von Brandenburg die Knigskrone von Preußen aufsetzte (1700). Friedrich mute dagegen fr den bevorste-henden spanischen Erbfolgekrieg 10 000 Mann Hilfstruppen versprechen. 3. Die Krnung mn 18. Januar 1701. In Knigsberg follte die Krnung stattfinde. Dahin brach Friedrich mit seiner hochgebildeten Gemahlin Sophie Charlotte und so zahlreichem Gefolge auf, da 30 000 Vorspannpferde ntig waren. Drei Tage vor der Feier durchzogen 4 Herolde unter dent Donner der Kanonen, dem Gelute der Glocken und dent Jubel des Volkes die Straen der Stadt und verlasen auf 5 ffentlichen Pltzen die knigliche Botschaft, da Preußen zu einem Knigreich erhoben sei. Am Vorabend der Krnung stiftete Friedrich den schwarzen Adlerorden. Ein silberner Stern trgt in der Mitte einen schwarzen Adler mit Lorbeer und Donnerkeil in den Klauen und der berschrift: Suum cuique, d. h. Jedem das Seine. Kanonenbonner und Glockengelute begrten in der Frhe den Krnungstag. Friedrich umrs sich in den glnzenbsten Schmuck. Sein golbgestickter Scharlachrock hatte Diamantknpfe, von betten jeber 3000 Dukaten wert war. Den Purpurmantel hielt eine Agraffe aus 3 Diamanten, im Werte von einer i

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 157

1883 - Berlin : Hofmann
157 bemhte sich lange, allen Uhren einen gleichen Pendelschlag zu geben'; so wenig ihm aber dies gelang, so wenig hatte er in seinen Landen ver-mocht, alle Kpfe unter einen Hut und alle Christen unter ein Bekenntnis zu bringen. Noch lebend, lie er seine eigene Totenfeier begehen, wurde aber davou so erschttert, da er furze Zeit darauf starb (1558). Fragen: Warum scheiterte Karls Einigungsstreben? Welche Bedeutung hat der Augsburger Religionsfriede? Schlacht von Pavia" von Hoffmann von Fallersleben. Landsknechtlied" von Lingg. Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. 61. Heinrich Iv. von Frankreich (15891610). 1. Die Hugenotten. Von der Schweiz drang die Reformation auch nach Frankreich und fand bei hoch und niedrig Anhang. Man nannte die Reformierten Hugenotten", wohl durch eine Entstellung des Wortes Eidgenossen". Bald aber brachen die entsetzlichsten Strme der Verfolgung los und entwurzelten nach und nach den Baum der Resor-mation, der schon die Hlfte der Bevlkerung in feinem Schatten ge-sammelt hatte. Das Haupt der Hugenotten war der edle Admiral C o -ligny (Kollinji), ihr schlimmster Feind der Herzog von Gnise (Gihs). Ein verderbliches Doppelspiel trieb die herzlose Knigin Katharina von Medici (spr. Mehditschi), die Mutter dreier Könige, mit denen das Haus Valois (Waloa) erlosch. Da alle Schlchtereien und offenen Verfolgungen die verhate Lehre nicht auszurotten vermochten, so nahm man zur List seine Zuflucht. 2. Die Bartholomusnacht (28.-24. August 1572). Pltzlich stellte man alle Verfolgungen ein und berhufte die Hupter der Protestanten mit Freundlichkeit. Ja die Knigin vermhlte ihre Tochter Margarethe mit dem jungen protestantischen Könige Heinrich von Na-varra. Zur Hochzeit wurden alle Protestanten mit zudringlicher Freuud-lichkeit nach Paris eingeladen. Der junge König Karl Ix. nannte Co-ligny Vater" und den Tag, an dein er ihn bei sich begrte, den glck-lichsten seines Lebens. Nun Hab' ich euch, nun sollt ihr uns nicht wieder entweichen!" schlo er. Der edle Coligny bersah alle Warnungen und beruhigte seine mitrauischen Glaubensgenossen. In der Bartholomusnacht gab der König durch einen Pistolenschu das Zeichen zum Beginn der Metzelei, die man auch Pariser Bluthochzeit nennt. An allen Fenstern erschienen Lichter. Die Glocken strmten. Die blutgierigen Henker mit weien Binden am Arm und weien Kreuzen auf dem Hut rasten durch die Straeu und drangen in alle Huser, wo Hugenotten herbergten; dabei schriee sie: Lat zur Ader, es ist im August ebenso gesund wie int Mai!" Coligny siel als erstes Opfer unter den Mrder-Hnden eines Bhmen, dem er zurief: Habe Achtung vor meinen grauen Haaren!" ein Leichnam wurde durchs Fenster geworfen und grlich verstmmelt. Den Leib hing man att den Galgen, den Kopf schickte man
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