Das frnkische Herrscherhaus.
65
Kirchenhupter vorzubeugen, lie der König sich die entscheidende Stimme bei der Papstwahl bertragen. Die Synode zu Sutri be zeichnet den Hhepunkt der kaiserlichen Macht dem Papste gegenber. Heinrich lie dann einen D e u t s ch e n als Clemens Ii. z u m Papste whlen-und erhielt von ihm die Kaiserkrone. Spter setzte er noch dreimal Deutsche auf den ppstlichen Stuhl. Ebenso wie Kaiser Heinrich Ii. folgte er den von dem Kloster zu Clugny ausgehenden Anregungen und war eifrig auf die Hebung der Kirchenzucht bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Eluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber die Kirche auch von aller staatlichen Gewalt unab-hngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar.
Auf die Anregung der Cluniacenfer wurde im westfrnkischen Reiche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehdewesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so bestimmte der Gottesfriede, da in der Hlfte der Woche (von Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh), sowie an allen kirchlichen Festtagen und während ge-wisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle.
3. Heinrich Iv. (10561106).
a) Die vormundschaftliche Regierung (10561065).
Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichsverweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und bertrug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Ottovvnnvrdheim verlieh sie Bayern. Aber vergebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Unmndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlie-lich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf) nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischosannovon Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichsregierung mute er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischosadalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnf^ zehnjhriger (1065) fr mndig erklrt.
Stein, Geschichte. C. Iv 5
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_lie Heinrich Clemens_Ii Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Agnes_von_Aquitanien Rudolf Rudolf Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrich Heinrich
Das frnkische Herrscherhaus.
69
bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Cluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber auch die Kirche von aller staatlichen Geroalt unabhngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die Wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar.
Auf die Anregung der Cluniacenser wurde im westfrnkischen Relche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehde-Wesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so wurde durch den Gottesfrieden bestimmt, da in der Hlfte der Woche lvon Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh),
sowie an allen kirchlichen Festtagen und während gewisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle.
3. Heinrich Iv. (10561106).
a. Die vormundschaftliche Regierung (10561065)* 45.
Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichs-Verweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und ber-trug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Otto von Nordheim verlieh sie Bayern. Aber ver-gebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Un-mndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlielich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf)
nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischof Anno von Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichs-regierung nutzte er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnfzehnjhriger (1065) fr mndig erklrt.
b. Der Aufstand der Sachsen (10731075).
Dem Herzog Otto von Bayern, der beschuldigt wurde, Meuchelmrder gegen den König gedungen zu haben, sprach
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Agnes_von_Aquitanien Rudolf Rudolf Otto Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Otto_von_Bayern Otto
— 32 —
Ort der günstigen Lage in einem sehr fruchtbaren und industriereichen
Landesteile und den vielen Eisenbahnen, die von ihm ausgehen. Leipzig
wird nicht mit Unrecht „der ständige Kaufladen für Sachsens Industrie"
genannt. Besonders gilt diese Stadt als Zentrum des gesamten
deutschen Buchhandels. Von Leipzig gehen jährlich etwa 50 000 dz
Druckwerke nach allen Weltteilen. Tausende von auswärtigen Buch-
Händlern halten hier ihr Lager oder lassen sich durch Kommissionäre
vertreten. Die drei Leipziger Messen zu Ostern, Michaelis und Neu-
jähr dauern je drei Wochen (Vorwoche, Meßwoche, Zahlwoche). Sie
dienen in erster Reihe dem Handel in Kleiderstoffen, Seidenwaren,
Teppichen, Galanterie- und Rauchwaren, Leder. Die bedeutendste ist die
Ostermesse. Leipzig ist dann in seinen belebtesten Straßen fast ein
großes Warenlager. Zur Messezeit spielt auch die Leipziger Geld-
börse eine bedeutende Rolle. In der Zahlwoche der Ostermesse beginnt
die Buchhändlermesse; das Geschäftslokal für dieselbe ist die Buch-
Händlerbörse. Für Pelz- und Rauchwaren ist Leipzig der wichtigste
Markt Mitteleuropas.
§ 37. Dürnberg und Jürth. Nürnberg liegt an der Pegnitz
und hatte zur Zeit des Mittelalters als eine der wichtigsten deutschen
Handelsstädte eine große Bedeutung; die Stadt war nämlich das
Verkehrszentrum zwischen Hamburg und Venedig, Cöln und Wien
und die wichtigste Vermittlerin des Donau-, Rhein- und Elbverkehrs.
Heute ist Nürnberg weniger Durchfuhrplatz als früher, dafür aber ein
desto bedeutender Ausfuhrplatz für seine eigene großartige Industrie;
es gibt hier Häuser, die ihr Engrosgeschäft nur mit Kinderklappern,
Bauhölzchen, Bleisoldaten usw. betreiben. Neben diesem sogenannten
Nürnberger Tand bringt die Stadt Bleistifte und andere Schreib-
und Zeichenmaterialien, Galanteriewaren, Musikinstrumente usw. auf
den Weltmarkt und treibt großen Hopfenhandel. — Fürth, am Zu-
sammenfluß von Rednitz und Pegnitz gelegen, treibt ähnlichen Handel
wie Nürnberg; zu erwähnen bleibt im besonderen die Ausfuhr der
Erzeugnisse der Fürth er großartigen Spiegelmanufaktur.
§ 38. Augsburg, im Mittelalter als Handelsplatz noch wichtiger
als Nürnberg, liegt unfern vom Lech. Durch den Handel, den die
Stadt früher mit Italien trieb, war sie im Mittelalter die reichste und
blühendste Stadt Deutschlands. Heute spielt sie besonders als Geldplatz
eine große Rolle; ebenso ist sie bedeutend für die Speditionstätigkeit
nach Italien. Erwähnenswert ist auch ihr ansehnlicher Wollhandel.
§ 39. Straßburg, einer der Haupthandelsplätze für das Gebiet
des Oberrheins, liegt am Jll, etwa 3 Inn vom Rhein entfernt, ist
einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte von ganz Europa und
treibt bedeutenden Getreide-, Wein- und Hopfenhandel. Ferner ist
diese Stadt als Speditionsplatz für die Wasserstraßen nach Frankreich
nicht ohne Ansehen. (§ 16, 6.)
§ 40. Wannheim, an der Mündung des Neckar gelegen, ist der
erste Handelsort Deutschlands am Oberrhein und hat einen vorzüglichen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Michaelis
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Mitteleuropas Dürnberg Hamburg Venedig Wien Rhein- Nürnberg Nürnberg Augsburg Italien Deutschlands Italien Rhein Europa Frankreich Wannheim Deutschlands
— 12 —
vom Äquator und im Laufe dieses Tages alle Punkte dieser
Breite (Wendekreis des Krebses), am 21. Dezember
zu Beginn des Nord winters ebenso einen Punkt
23 V2 0 f- v. Äquator und entsprechend im Verlaufe dieses
Tages alle Punkte dieser Breite (Wendekreis des Stein-
bocks). Aus der beistehenden Figur wird für diese beiden
Tage die Grenze zwischen der beleuchteten und der unbe-
leuchteten Erdhälfte ersichtlich: dieselbe liegt also 66^ 0
vom Äquator; dieser Parallel- oder Breitenkreis heißt der
nördliche Polarkreis; auf der f. Halbkugel bleibt die
Grenze ebenso 23 J/20 diesseits des Südpols; dieser Parallel-
kreis heißt der südliche Polarkreis. Somit liegt am 21.
Juni die ganze Kugelkappe zwischen dem Nordpol und dem
n. Polarkreis in der beleuchteten Hälfte, dagegen die ganze
Kalotte*) zwischen dem Südpol und dem s. Polarkreis in
der unbeleuchteten Hälfte d. h. die Sonne geht in erfterer
nicht unter (Mitternachtssonne), in letzterer nicht auf
(Polarnacht). Am 21. Dezember, beim Beginn des Nord-
winters, liegen die Verhältnisse gerade umgekehrt. Am
20. März und am 23. September treffen die Sonnen-
strahlen auf den Äquator senkrecht auf, hier sind daher
alsdann genau 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht; es
herrscht das Äquinoktium oder die Tag- und 3!acht-
gleiche.
Im Laufe des Jahres weist daher die Sonne folgenden,
bereits oben angedeuteten Gang am Himmel auf: nach dem
21. März rückt die Sonne vom Himmelsäquator aus spiral-
förmig nach N. vor, erreicht am 21. Juni mit 23 V2 0 die
größte n. Abweichung vom Himmelsäquator und wendet
stch nunmehr wieder nach S. zu um (das Sommerfolftitium
oder der Sommerwendepunkt); am 22. September er-
reicht sie wieder den Himmelsäquator (tue Herbst - Tag -
und Nachtgleiche oder das Herb st-Äquinoktium),
tritt nunmehr auf die f. Halbkugel über und gelangt am
21. Dezember zum Winterwendepunkt oder Winter-
*) Oder Scheitelkappe.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
— 14 -
Herbst am 23. September, der Winter am 21. Dezember:
auf der s. Halbkugel beginnt der Herbst am 20. März, der
Winter am 20. Juni, der Frühling am 23. September und
der Sommer am 21. Dezember. Die meteorologischen
Jahreszeiten beginnen aber schon am ersten der ge
nannten vier Monate, das meteorologische Jahr am 1. De-
zember auf der n. Halbkugel also mit dem Winter (Winter
bis 1. März, Frühling bis 1. Juni, Sommer bis 1. Sep
tember und Herbst bis 1. Dezember); auf der f. Halb
fuget entsprechend mit dem Sommer, Herbst, Winter und
Frühling. An den beiden Polen fällt die tägliche mit der
jährlichen Temperaturperiode zusammen, d. h. es ist hier
l/z Jahr Tag und Vs Jahr Nacht. Am Äquator erreicht
die Sonne zweimal im Jahre die lotrechte Stellung (am
21. März und 23. September), aber auch im übrigen Jahre
steht die Sonne täglich so hoch über dem Horizont, daß die
Jahreszeiten im Sinne unserer Breiten hier keine Geltung
haben: vielmehr treten hier zwei Maxima und zwei Minima
aus, die für die Verteilung des Regens von großer Be
deutung sind < Regen- und Trockenzeiten, vergl. den 2. Abschn.).
1. Nach den Wendekreisen zu folgen die beiden lot-
rechten Sonnenstände der tropischen Zone immer rascher
aufeinander.
2. Dann folgen zwischen den Wende- und den Polar-
kreisen die beiden gemäßigten Breiten: hier steigt die
Sonne niemals mehr bis zum Zenit empor, Tag und
Nacht wechseln innerhalb 24 Stunden regelmäßig mit-
einander ab; mit der Annäherung zum Pol' wird der Tag
im Sommer immer länger, im Winter desto kürzer.
3. In den beiden Polarzonen zwischen den Polar-
kreisen und den Polen hört dieser Wechsel innerhalb 24 Stunden
teilweise auf. Die Polarnacht von über 24 Stunden
Dauer nimmt polwärts immer mehr an Länge zu und ebenso
das Verbleibeu der Mitternachtssonne um Johanni herum
und an den Polen selbst decken sich, wie erwähnt, Jahres-
und Tageszeiten völlig, doch mildert die lange Dämmerung
das Dunkel der Polarnacht erheblich. Schon unter dem
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
— 15 —
60° n. Br. berühren sich am 21. Juni Abend- und Morgen
dämmernng bereits nahezu, man kann z.b. in Petersburg
fast bis Mitternacht bei klarem Wetter im Freien lesen in
einer Entfernung von 670 km vom Polarkreis.
Der Kalender, die Zeitrechnung unseres bürgerlichen
Lebens, wurde von Julius Cäsar kurz vor Beginn un-
serer Zeitrechnung in der Weise geändert, daß der Vierteltag,
um den das Sonnenjahr 365 Tage übersteigt, alle 4 Jahre
als „Schalttag" am Ende des Februar eingefügt wurde'
jedes „Schaltjahr" hat somit 366 Tage. Der Überschuß ist
jedoch um 11 Minuten geringer als 6 Stunden oder 1fi Tag,
alle 4 Jahre werden also im Julianischen Kalender 44 Mi-
nuten zu viel gerechnet, in 400 Jahren also 4400 Minuten,
mithin 73 Stunden oder 3 Tage zu viel. Papst Gregor Xiii.
hat daher, da im
Jahre 1582 der
Unterschied seit
Casars Kalender-
einrichtuug aus h
10 Tage gestiegen
war, diesen Über- a'
schuß im Bereich Fig. 7.
seiner katholischen
Einflußsphäre in der Weise unterdrückt, daß man in diesem
Jahre vom 4. Oktober sofort zum 15. Oktober überging
und seitdem in jedem Säkularjahr, dessen erste Ziffer durch
4 teilbar ist, das Schaltjahr ausfallen ließ. So ist nach
diesem gregorianischen Kalender i. I. 1600 das
Schaltjahr ausgefallen und fällt nun wieder i. I. 2000 aus
u. f. f. Diese praktische Gestaltung des Kalenders haben
auch alle protestantischen Länder angenommen, die
griechisch-orthodoxe Kirche hält aber noch heute
an dem unvollkommenen älteren Kalender fest- man muß
dem russischen Datum „alten Stils" jetzt bereits 13 Tage
hinzufügen, um das richtige Datum zu erhalten.
Der Mond ist von der Erde 385 000 km entfernt.
Sein Durchmesser beträgt 3480 km, seiu Umfang 10 900 km.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor
— 39 —
Die Sonnenstrahlen dringen durch das Luftmeer zur
Erdoberfläche, die ihre Wärme dann wieder größtenteils in
die Luft ausstrahlt. Mit der Meereshöhe nimmt die Tem-
peratnr der letzteren ab, meil die indirekte Wärmequelle des
Erdbodens ferner rückt und die weniger dichte obere Luft
die aufgenommene Wärme nunmehr leichter durchläßt.
Im Gebirge beträgt die Abnahme etwa 1/z0 auf je
100 m oder 10 auf je 200 m, aber auch schon bei je 160 m,
doch treten in der kalten Jahreszeit nicht selten „Tempera-
turumkehrungen" aus: alsdann ist es auf der Höhe des
Gebirges oder der Hochebene erheblich wärmer als in der
benachbarten Niederung, wenn diese mit nur schwer ab-
sließender kalter Luft angefüllt ist, während oben in der
dünneren und trockeneren Höhenluft die volle Kraft der
Sonnenbestrahlung zur Geltung gelangt. Solche geschützte
Höhenorte sind z. B. Lungenkranken nützlich (Davos, sowie
viele Höhenorte unserer Mittelgebirge).
Um die Temperaturverteilung eines Landes oder der
ganzen Erde besser übersehen zu können, macht man sich
von der mit der Höhe eintretenden Temperaturabnahme da-
durch unabhängig, daß man die an einem Orte beobachteten
Temperaturen auf den Meeresspiegel bezieht oder „reduziert"
nach dem obigen Gefetz der Wärmeabnahme und dieselben
dann erst vergleicht. Die Orte gleicher Temperatur
werden sodann miteinander verbunden, die so erhaltenen
Linien gleicher Erwärmung oder „Isothermen"
bilden nunmehr eine bequemere Grundlage für den Vergleich
(f. Ng. 10).
In Deutschland liest man jetzt die Temperaturen früh
um 7 Uhr, um 2 Uhr nachmittags und um 9 Uhr abends
ab und bildet ans diesen Ablesungen zunächst nach bestimmten
Ersahrungsgrundsätzen das Tagesmittel, aus den letzteren
das Monats-, aus sämtlichen 12 Monaten das Jahres-
mittel des Beobachtungsjahres und daraus schließlich nach
der ganzen vorhandenen Reihe von Beobachtungsjahren die
mittlere Jahrestemperatur des betreffenden Ortes
oder der jeweiligen „meteorologischen Station". Selbst-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
132 —
biß Bßbßutßnbß Ausbßhnung bßr tropischßn Lanbmassen ßrzßugt
ßin vorwißgßnb kontinßntalßs Klima.
1. In bßr subtropischßn Zonß Norbafrikas
Beträgt biß mittterß Jahrßstßmpßratur bereits 18—22°. Diß
Wintßr firtb sßhr milbß, daher wirb Algier, Tunis und
Nntßrägyptßn von Brustkranken aufgesucht. Lästig sinb die
bereite hißr nicht sßltßn auftrßtßnbßn Glntwinbe (Seirocco
und Chamstn). In bßr langßn Sommerzeit fällt kaum
^iieb erschlag, biß mßistßn Kulturpflanzen bßbürfßn bahßr
künstlichßr Bßwässßruug (in Alßxanbrißn fallßn nur 210, in
Kairo sogar nur 34 mm Rßgßu), biß Gebirge sinb jßboch
wßit regenreicher, boch tritt in bßr gauzßn Berberei in alten
nnbßwässßrtßn Tßilßn bßr Stßppßncharaktßr hervor. Dßr
Rßgßnmangßl ßrzßugt biß Wüste, berfecbe ist ßine Folgß bßr
sich nach S. hin immßr mehr ßrwärmßnbßn No.-Passates.
An den Küstßn des Roten Meeres steigen die Jahresmittel
bis auf 32°.
2. Die tropische Zone ist an biß bßm Zßnitstanb
bßr Sonnß folgenbßn Rßgßn, biß sogßn. „Zßnitalrßgßn", gß-
bnnbßn; biß nacktß Wüstß gßht s. vom Wßnbßkrßis bßs Stßin-
Kocks zunächst in Stßppß, dann in buschigß Savannß und
bißsß sobann allmählich in Urwalb nbßr. Diß Ostküstß bßs
tropischßn Afrika ist wärmer und feuchter als die Westküste,
ba biß Fßuchtigkßit bßs So.-Passats sich an bßn ö. Tßrrassßn
entlabet. In Norbgninea fallen jeboch unter dem Einfluß
von Sübwinben, die in das trockene und heiße Wüstengebiet
wehen, gleichfalls starke Regen. Im einzelnßn trßtßn natur-
gemäß vielß Abstufungen auf. Diß mittlßrß Jahrestemperatur
nimmt an der Westküste vom Äqilator bis zum Wßnbßkrßis
von 25° bis auf 17° ab, an bßr Ostküstß blßibt siß höhßr.
In Sübafrika lißgt biß Kalaharistßppß zwischßn bßr
tropischßn Rßgßnzonß und bßm Kapgßbißt.
3. Das subtropischß Kapklima zßigt nßbßn rßichßr
Vßgßtation in bßn gut bßwässßrtßn Strichßn im So. glßich-
falls Stßppßnklima auf bßr Hochßbene und auch die Küste
von Dentsch-Sübwestafrika ist infolge der kühlen Meeres-
strömung recht wasserarm, ähnlich der Ataeama Sübamßrikas.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
230 —
des Winters (Januarmittel) und des Sommers (Julimittel)
gewinnen die Jahresmittel die richtige Ergänzung. So
haben die n. Orkney-Inseln einen milderen Winter als
Paris, Dublin ist im Januar wärmer als Mailand. Für
das Wachstum der Pflanzen ist die lange Dauer der Sonnen-
strahlung z. B. in Norwegeu von Bedeutung: bei Gibraltar
dauert der längste Tag gegen 14*/s Stunden, in Würzburg
schon über 16 Stunden, am Polarkreis 24 Stunden und
am Nordkap bereits über 2 Monate, vom 20. Mai bis
25. Juli, doch gleichen die Nächte hier vom 21. März bis
Mitte September nur einer Dämmerung.
Für die Regenmengen ist im allgemeinen wohl eine
Abnahme von Sw. gegen No. festzustellen, doch hat hier
die Lage der Gebirgszüge großen Einfluß: die atlantische
„Luvseite" ist viel feuchter als die dem Binnenland zu-
gewendete „Leeseite"; auch tief im Lande z. B. am Thüringer-
wald ist dies noch deutlich ausgeprägt, weit stärker natürlich
im w. England oder Norwegen. Einige Wetterwarten be-
finden sich jetzt auch auf den höchsten Berggipfeln, z. B. auf
dem Montblanc 4800, dem Sonnblick 3100, der Zugspitze
2968, dem Säntis 2467, St. Gotthard 2100, Obir 2047 m
it. s. w.
Tie Pflanzenwelt (vgl. oben S. 48 ff.). In der Pflanzen-
decke von Europa scheidet sich ein kleineres polares oder ark-
tisches Floragebiet im N. von dein ausgedehnten
Waldgebiet, das nach S. in das Gebiet der Mittel-
meerslo-ra, im So. in dasjenige der Steppenflora
übergeht. Die enge Beziehung zum Klima liegt aus der
Hand.
1. Die polare Vegetation von Kola, Kau in und dem
Petschörabecken ist durch die Tundren charakterisiert.
Der Boden bleibt hier gefroren und taut nur oberflächlich
auf: wenn das Wasser nicht abfließen kann, so dehnen sich
die Moos- und Flechtentundren ans, aus geneigtem Boden
entfaltet sich während des kurzen Sommers eine färben-
reiche Flora ähnlich der Alpenflora von Hahnenfuß-, Stein-
brecharten u. s. w. Durch die Tundren erstrecken sich an
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Paris Dublin Mailand Würzburg Nordkap England Norwegen Europa Mittel-
meerslo-ra
75. Ernst Wilhelm Arnoldi.
105
keit keine Lust hätten, und forderte, daß zureichender Unterricht des Lehr-
lings die erste und unerläßlichste Bedingung seiner kaufmännischen Bil-
dung sein müsse und jeder Lehrherr seinen Lehrling anhalten solle, sich
diese Bildung zu erwerben. Um hierzu ein Mittel zu bieten und brauch-
bare junge Leute heranzubilden, ries er mit gleichgesinnten Freunden der
Jnnungshalle im März 1818 ein kaufmännisches Fortbildungsinstitut ins
Leben, welches bis heute noch besteht und das Vorbild für eine ganze
.Reihe verwandter, segenbringender Lehranstalten geworden ist.
Iii.
Das schönste und dauerndste Denkmal hat sich Arnoldi jedoch durch
die Einbürgerung des Versicherungswesens in Deutschland errichtet. An-
fangs wirkten nur ausländische Gesellschaften in Deutschland; doch schon
in den Jahren 1812 und 1819 waren Feuerversicherungs-Anstalten in
Berlin und Leipzig entstanden, die freilich bis dahin zu keiner großen
Bedeutung gelangt waren. Arnoldi kam zu dem Entschluß eine Ver-
sicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit zu gründen, wobei am Jahres-
schluß der Reingewinn an die Versicherten wieder verteilt wird oder bei
einem Verluste die fehlende Summe durch sie aufzubringen ist.
Um seinen Plan zu verwirklichen setzte sich Arnoldi mit Kaufleuten
von Gotha, Erfurt, Eisenach, Arnstadt und Langensalza in Verbindung.
Bald war die Summe aufgebracht, die man zur Bestreitung der ersten
Kosten brauchte, und nun schritt die Gründung der Anstalt rasch vor-
wärts. Im Dezember 1819 versammelten sich in der Jnnungshalle zu
Gotha die Abgeordneten der Kaufmannschaft aus den genannten Städten
zum ersten Male, um die Beratungen zu beginnen, und am 20. Juli
1820 kam durch gemeinsamen Beschluß die Feuerversicherungsbank in
Gotha zustande. Im September darauf erfolgte die Bestätigung der-
selben durch die Landesregierung und am 1. Januar 1821 nahm die
Bank ihre Tätigkeit auf, für die schon Versicherungsanträge von zu-
sammen 3 Millionen Taler vorlagen. Die Teilnahme stieg außer-
ordentlich rasch. Am Ende des ersten Geschäftsjahres betrug die ver-
sicherte Summe bereits über 13 Millionen, nach zehn Jahren dagegen
109 Millionen und nach vierzig Jahren 413 Millonen. Diese Zahlen
sprechen deutlich für die allgemeine Notwendigkeit einer derartigen Ver-
sicherungsanstalt zugleich aber auch für das Vertrauen, welches dieselbe
in ganz Deutschland genießt.
Von noch größerer Wichtigkeit als diese Schöpfung wurde die Grün-
dung der Lebensversicherungs-Anstalt, zu der Arnoldi schon im Sep-
tember 1823 den Plan entwarf. Auch in diesem Gebiete war das Ausland
unserem Vaterlande vorangegangen; in England zum Beispiel bestanden
damals bereits über vierzig solcher Gesellschaften. Streitigkeiten und
Prozesse von Gothaer Bürgern mit einer dieser Anstalten veranlaßten
Arnoldi, an die Gründung einer deutschen Versicherungsbank zu denken,
und im Verein mit gleichgesinnten und sachkundigen Männern schritt er
alsbald an die Ausführung des Planes. Die Bankverfassung beruhte
auch hier auf dem Grundsätze der Gegenseitigkeit. Die Eröffnung erfolgte
um 1. Januar 1829 und sogleich traten 794 Mitglieder bei. Arnoldi
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Ernst_Wilhelm_Arnoldi Ernst Wilhelm Arnoldi Arnoldi Arnoldi Arnoldi Gothaer_Bürgern Arnoldi
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Berlin Leipzig Gotha Erfurt Eisenach Arnstadt Langensalza Gotha Gotha Deutschland England