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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 65

1918 - Paderborn : Schöningh
Das frnkische Herrscherhaus. 65 Kirchenhupter vorzubeugen, lie der König sich die entscheidende Stimme bei der Papstwahl bertragen. Die Synode zu Sutri be zeichnet den Hhepunkt der kaiserlichen Macht dem Papste gegenber. Heinrich lie dann einen D e u t s ch e n als Clemens Ii. z u m Papste whlen-und erhielt von ihm die Kaiserkrone. Spter setzte er noch dreimal Deutsche auf den ppstlichen Stuhl. Ebenso wie Kaiser Heinrich Ii. folgte er den von dem Kloster zu Clugny ausgehenden Anregungen und war eifrig auf die Hebung der Kirchenzucht bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Eluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber die Kirche auch von aller staatlichen Gewalt unab-hngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar. Auf die Anregung der Cluniacenfer wurde im westfrnkischen Reiche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehdewesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so bestimmte der Gottesfriede, da in der Hlfte der Woche (von Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh), sowie an allen kirchlichen Festtagen und während ge-wisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle. 3. Heinrich Iv. (10561106). a) Die vormundschaftliche Regierung (10561065). Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichsverweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und bertrug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Ottovvnnvrdheim verlieh sie Bayern. Aber vergebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Unmndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlie-lich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf) nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischosannovon Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichsregierung mute er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischosadalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnf^ zehnjhriger (1065) fr mndig erklrt. Stein, Geschichte. C. Iv 5

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 69

1913 - Paderborn : Schöningh
Das frnkische Herrscherhaus. 69 bedacht. Die kirchliche Reformpartei der Cluniacenser, die so immer mchtiger wurde, wollte aber auch die Kirche von aller staatlichen Geroalt unabhngig machen. Mit diesem Streben war der Anspruch der deutschen Könige, die Wichtigsten geistlichen Wrdentrger zu ernennen, auf die Dauer nicht vereinbar. Auf die Anregung der Cluniacenser wurde im westfrnkischen Relche und in Burgund der Gottesfriede eingefhrt. Da das Fehde-Wesen nicht mit einem Schlage ausgerottet werden konnte, so wurde durch den Gottesfrieden bestimmt, da in der Hlfte der Woche lvon Mittwoch, anderwrts von Donnerstag oder Freitag abends bis Montag frh), sowie an allen kirchlichen Festtagen und während gewisser Festzeiten (3. B. Advents- und Fastenzeit) die Fehde ruhen solle. 3. Heinrich Iv. (10561106). a. Die vormundschaftliche Regierung (10561065)* 45. Durch Heinrichs Iii. frhen Tod fiel das Reich an seinen erst sechsjhrigen, bereits zum Könige gewhlten gleichnamigen Sohn. Seine Mutter, Agnes von Aquitanien, war als Reichs-Verweserin schwach und unselbstndig. Dem schwbischen Grafen Rudolf von Rheinfelden verlobte sie ihre Tochter und ber-trug ihm das erledigte Herzogtum Schwaben, dem schsischen Grafen Otto von Nordheim verlieh sie Bayern. Aber ver-gebens suchte sie hierdurch unter den Fürsten, welche die Un-mndigkeit des Knigs zur Erringung grerer Selbstndigkeit benutzten, eine feste Sttze zu finden. Es entstand schlielich eine Verschwrung geistlicher und weltlicher Fürsten gegen die Kaiserin. Die Verschworenen entfhrten durch List den jungen Heinrich von dem Hoflager auf der Insel Kaiserswerth (bei Dsseldorf) nach Cln. Hier bernahm der strenge, ehrgeizige Erzbischof Anno von Cln die Erziehung des Knaben. In die Reichs-regierung nutzte er sich nach dem Beschlsse der Fürsten mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen teilen. Dieser bte durch allzu groe Nachsicht gegen die aufkeimenden Leidenschaften Heinrichs einen schlimmen Einflu auf den jungen Herrscher aus. Auf sein Betreiben wurde Heinrich als Fnfzehnjhriger (1065) fr mndig erklrt. b. Der Aufstand der Sachsen (10731075). Dem Herzog Otto von Bayern, der beschuldigt wurde, Meuchelmrder gegen den König gedungen zu haben, sprach

3. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 32

1905 - Dresden : Huhle
— 32 — Ort der günstigen Lage in einem sehr fruchtbaren und industriereichen Landesteile und den vielen Eisenbahnen, die von ihm ausgehen. Leipzig wird nicht mit Unrecht „der ständige Kaufladen für Sachsens Industrie" genannt. Besonders gilt diese Stadt als Zentrum des gesamten deutschen Buchhandels. Von Leipzig gehen jährlich etwa 50 000 dz Druckwerke nach allen Weltteilen. Tausende von auswärtigen Buch- Händlern halten hier ihr Lager oder lassen sich durch Kommissionäre vertreten. Die drei Leipziger Messen zu Ostern, Michaelis und Neu- jähr dauern je drei Wochen (Vorwoche, Meßwoche, Zahlwoche). Sie dienen in erster Reihe dem Handel in Kleiderstoffen, Seidenwaren, Teppichen, Galanterie- und Rauchwaren, Leder. Die bedeutendste ist die Ostermesse. Leipzig ist dann in seinen belebtesten Straßen fast ein großes Warenlager. Zur Messezeit spielt auch die Leipziger Geld- börse eine bedeutende Rolle. In der Zahlwoche der Ostermesse beginnt die Buchhändlermesse; das Geschäftslokal für dieselbe ist die Buch- Händlerbörse. Für Pelz- und Rauchwaren ist Leipzig der wichtigste Markt Mitteleuropas. § 37. Dürnberg und Jürth. Nürnberg liegt an der Pegnitz und hatte zur Zeit des Mittelalters als eine der wichtigsten deutschen Handelsstädte eine große Bedeutung; die Stadt war nämlich das Verkehrszentrum zwischen Hamburg und Venedig, Cöln und Wien und die wichtigste Vermittlerin des Donau-, Rhein- und Elbverkehrs. Heute ist Nürnberg weniger Durchfuhrplatz als früher, dafür aber ein desto bedeutender Ausfuhrplatz für seine eigene großartige Industrie; es gibt hier Häuser, die ihr Engrosgeschäft nur mit Kinderklappern, Bauhölzchen, Bleisoldaten usw. betreiben. Neben diesem sogenannten Nürnberger Tand bringt die Stadt Bleistifte und andere Schreib- und Zeichenmaterialien, Galanteriewaren, Musikinstrumente usw. auf den Weltmarkt und treibt großen Hopfenhandel. — Fürth, am Zu- sammenfluß von Rednitz und Pegnitz gelegen, treibt ähnlichen Handel wie Nürnberg; zu erwähnen bleibt im besonderen die Ausfuhr der Erzeugnisse der Fürth er großartigen Spiegelmanufaktur. § 38. Augsburg, im Mittelalter als Handelsplatz noch wichtiger als Nürnberg, liegt unfern vom Lech. Durch den Handel, den die Stadt früher mit Italien trieb, war sie im Mittelalter die reichste und blühendste Stadt Deutschlands. Heute spielt sie besonders als Geldplatz eine große Rolle; ebenso ist sie bedeutend für die Speditionstätigkeit nach Italien. Erwähnenswert ist auch ihr ansehnlicher Wollhandel. § 39. Straßburg, einer der Haupthandelsplätze für das Gebiet des Oberrheins, liegt am Jll, etwa 3 Inn vom Rhein entfernt, ist einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte von ganz Europa und treibt bedeutenden Getreide-, Wein- und Hopfenhandel. Ferner ist diese Stadt als Speditionsplatz für die Wasserstraßen nach Frankreich nicht ohne Ansehen. (§ 16, 6.) § 40. Wannheim, an der Mündung des Neckar gelegen, ist der erste Handelsort Deutschlands am Oberrhein und hat einen vorzüglichen

4. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 12

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 12 — vom Äquator und im Laufe dieses Tages alle Punkte dieser Breite (Wendekreis des Krebses), am 21. Dezember zu Beginn des Nord winters ebenso einen Punkt 23 V2 0 f- v. Äquator und entsprechend im Verlaufe dieses Tages alle Punkte dieser Breite (Wendekreis des Stein- bocks). Aus der beistehenden Figur wird für diese beiden Tage die Grenze zwischen der beleuchteten und der unbe- leuchteten Erdhälfte ersichtlich: dieselbe liegt also 66^ 0 vom Äquator; dieser Parallel- oder Breitenkreis heißt der nördliche Polarkreis; auf der f. Halbkugel bleibt die Grenze ebenso 23 J/20 diesseits des Südpols; dieser Parallel- kreis heißt der südliche Polarkreis. Somit liegt am 21. Juni die ganze Kugelkappe zwischen dem Nordpol und dem n. Polarkreis in der beleuchteten Hälfte, dagegen die ganze Kalotte*) zwischen dem Südpol und dem s. Polarkreis in der unbeleuchteten Hälfte d. h. die Sonne geht in erfterer nicht unter (Mitternachtssonne), in letzterer nicht auf (Polarnacht). Am 21. Dezember, beim Beginn des Nord- winters, liegen die Verhältnisse gerade umgekehrt. Am 20. März und am 23. September treffen die Sonnen- strahlen auf den Äquator senkrecht auf, hier sind daher alsdann genau 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht; es herrscht das Äquinoktium oder die Tag- und 3!acht- gleiche. Im Laufe des Jahres weist daher die Sonne folgenden, bereits oben angedeuteten Gang am Himmel auf: nach dem 21. März rückt die Sonne vom Himmelsäquator aus spiral- förmig nach N. vor, erreicht am 21. Juni mit 23 V2 0 die größte n. Abweichung vom Himmelsäquator und wendet stch nunmehr wieder nach S. zu um (das Sommerfolftitium oder der Sommerwendepunkt); am 22. September er- reicht sie wieder den Himmelsäquator (tue Herbst - Tag - und Nachtgleiche oder das Herb st-Äquinoktium), tritt nunmehr auf die f. Halbkugel über und gelangt am 21. Dezember zum Winterwendepunkt oder Winter- *) Oder Scheitelkappe.

5. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 14

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 14 - Herbst am 23. September, der Winter am 21. Dezember: auf der s. Halbkugel beginnt der Herbst am 20. März, der Winter am 20. Juni, der Frühling am 23. September und der Sommer am 21. Dezember. Die meteorologischen Jahreszeiten beginnen aber schon am ersten der ge nannten vier Monate, das meteorologische Jahr am 1. De- zember auf der n. Halbkugel also mit dem Winter (Winter bis 1. März, Frühling bis 1. Juni, Sommer bis 1. Sep tember und Herbst bis 1. Dezember); auf der f. Halb fuget entsprechend mit dem Sommer, Herbst, Winter und Frühling. An den beiden Polen fällt die tägliche mit der jährlichen Temperaturperiode zusammen, d. h. es ist hier l/z Jahr Tag und Vs Jahr Nacht. Am Äquator erreicht die Sonne zweimal im Jahre die lotrechte Stellung (am 21. März und 23. September), aber auch im übrigen Jahre steht die Sonne täglich so hoch über dem Horizont, daß die Jahreszeiten im Sinne unserer Breiten hier keine Geltung haben: vielmehr treten hier zwei Maxima und zwei Minima aus, die für die Verteilung des Regens von großer Be deutung sind < Regen- und Trockenzeiten, vergl. den 2. Abschn.). 1. Nach den Wendekreisen zu folgen die beiden lot- rechten Sonnenstände der tropischen Zone immer rascher aufeinander. 2. Dann folgen zwischen den Wende- und den Polar- kreisen die beiden gemäßigten Breiten: hier steigt die Sonne niemals mehr bis zum Zenit empor, Tag und Nacht wechseln innerhalb 24 Stunden regelmäßig mit- einander ab; mit der Annäherung zum Pol' wird der Tag im Sommer immer länger, im Winter desto kürzer. 3. In den beiden Polarzonen zwischen den Polar- kreisen und den Polen hört dieser Wechsel innerhalb 24 Stunden teilweise auf. Die Polarnacht von über 24 Stunden Dauer nimmt polwärts immer mehr an Länge zu und ebenso das Verbleibeu der Mitternachtssonne um Johanni herum und an den Polen selbst decken sich, wie erwähnt, Jahres- und Tageszeiten völlig, doch mildert die lange Dämmerung das Dunkel der Polarnacht erheblich. Schon unter dem

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 15

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 15 — 60° n. Br. berühren sich am 21. Juni Abend- und Morgen dämmernng bereits nahezu, man kann z.b. in Petersburg fast bis Mitternacht bei klarem Wetter im Freien lesen in einer Entfernung von 670 km vom Polarkreis. Der Kalender, die Zeitrechnung unseres bürgerlichen Lebens, wurde von Julius Cäsar kurz vor Beginn un- serer Zeitrechnung in der Weise geändert, daß der Vierteltag, um den das Sonnenjahr 365 Tage übersteigt, alle 4 Jahre als „Schalttag" am Ende des Februar eingefügt wurde' jedes „Schaltjahr" hat somit 366 Tage. Der Überschuß ist jedoch um 11 Minuten geringer als 6 Stunden oder 1fi Tag, alle 4 Jahre werden also im Julianischen Kalender 44 Mi- nuten zu viel gerechnet, in 400 Jahren also 4400 Minuten, mithin 73 Stunden oder 3 Tage zu viel. Papst Gregor Xiii. hat daher, da im Jahre 1582 der Unterschied seit Casars Kalender- einrichtuug aus h 10 Tage gestiegen war, diesen Über- a' schuß im Bereich Fig. 7. seiner katholischen Einflußsphäre in der Weise unterdrückt, daß man in diesem Jahre vom 4. Oktober sofort zum 15. Oktober überging und seitdem in jedem Säkularjahr, dessen erste Ziffer durch 4 teilbar ist, das Schaltjahr ausfallen ließ. So ist nach diesem gregorianischen Kalender i. I. 1600 das Schaltjahr ausgefallen und fällt nun wieder i. I. 2000 aus u. f. f. Diese praktische Gestaltung des Kalenders haben auch alle protestantischen Länder angenommen, die griechisch-orthodoxe Kirche hält aber noch heute an dem unvollkommenen älteren Kalender fest- man muß dem russischen Datum „alten Stils" jetzt bereits 13 Tage hinzufügen, um das richtige Datum zu erhalten. Der Mond ist von der Erde 385 000 km entfernt. Sein Durchmesser beträgt 3480 km, seiu Umfang 10 900 km.

7. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 39

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 39 — Die Sonnenstrahlen dringen durch das Luftmeer zur Erdoberfläche, die ihre Wärme dann wieder größtenteils in die Luft ausstrahlt. Mit der Meereshöhe nimmt die Tem- peratnr der letzteren ab, meil die indirekte Wärmequelle des Erdbodens ferner rückt und die weniger dichte obere Luft die aufgenommene Wärme nunmehr leichter durchläßt. Im Gebirge beträgt die Abnahme etwa 1/z0 auf je 100 m oder 10 auf je 200 m, aber auch schon bei je 160 m, doch treten in der kalten Jahreszeit nicht selten „Tempera- turumkehrungen" aus: alsdann ist es auf der Höhe des Gebirges oder der Hochebene erheblich wärmer als in der benachbarten Niederung, wenn diese mit nur schwer ab- sließender kalter Luft angefüllt ist, während oben in der dünneren und trockeneren Höhenluft die volle Kraft der Sonnenbestrahlung zur Geltung gelangt. Solche geschützte Höhenorte sind z. B. Lungenkranken nützlich (Davos, sowie viele Höhenorte unserer Mittelgebirge). Um die Temperaturverteilung eines Landes oder der ganzen Erde besser übersehen zu können, macht man sich von der mit der Höhe eintretenden Temperaturabnahme da- durch unabhängig, daß man die an einem Orte beobachteten Temperaturen auf den Meeresspiegel bezieht oder „reduziert" nach dem obigen Gefetz der Wärmeabnahme und dieselben dann erst vergleicht. Die Orte gleicher Temperatur werden sodann miteinander verbunden, die so erhaltenen Linien gleicher Erwärmung oder „Isothermen" bilden nunmehr eine bequemere Grundlage für den Vergleich (f. Ng. 10). In Deutschland liest man jetzt die Temperaturen früh um 7 Uhr, um 2 Uhr nachmittags und um 9 Uhr abends ab und bildet ans diesen Ablesungen zunächst nach bestimmten Ersahrungsgrundsätzen das Tagesmittel, aus den letzteren das Monats-, aus sämtlichen 12 Monaten das Jahres- mittel des Beobachtungsjahres und daraus schließlich nach der ganzen vorhandenen Reihe von Beobachtungsjahren die mittlere Jahrestemperatur des betreffenden Ortes oder der jeweiligen „meteorologischen Station". Selbst-

8. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 132

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
132 — biß Bßbßutßnbß Ausbßhnung bßr tropischßn Lanbmassen ßrzßugt ßin vorwißgßnb kontinßntalßs Klima. 1. In bßr subtropischßn Zonß Norbafrikas Beträgt biß mittterß Jahrßstßmpßratur bereits 18—22°. Diß Wintßr firtb sßhr milbß, daher wirb Algier, Tunis und Nntßrägyptßn von Brustkranken aufgesucht. Lästig sinb die bereite hißr nicht sßltßn auftrßtßnbßn Glntwinbe (Seirocco und Chamstn). In bßr langßn Sommerzeit fällt kaum ^iieb erschlag, biß mßistßn Kulturpflanzen bßbürfßn bahßr künstlichßr Bßwässßruug (in Alßxanbrißn fallßn nur 210, in Kairo sogar nur 34 mm Rßgßu), biß Gebirge sinb jßboch wßit regenreicher, boch tritt in bßr gauzßn Berberei in alten nnbßwässßrtßn Tßilßn bßr Stßppßncharaktßr hervor. Dßr Rßgßnmangßl ßrzßugt biß Wüste, berfecbe ist ßine Folgß bßr sich nach S. hin immßr mehr ßrwärmßnbßn No.-Passates. An den Küstßn des Roten Meeres steigen die Jahresmittel bis auf 32°. 2. Die tropische Zone ist an biß bßm Zßnitstanb bßr Sonnß folgenbßn Rßgßn, biß sogßn. „Zßnitalrßgßn", gß- bnnbßn; biß nacktß Wüstß gßht s. vom Wßnbßkrßis bßs Stßin- Kocks zunächst in Stßppß, dann in buschigß Savannß und bißsß sobann allmählich in Urwalb nbßr. Diß Ostküstß bßs tropischßn Afrika ist wärmer und feuchter als die Westküste, ba biß Fßuchtigkßit bßs So.-Passats sich an bßn ö. Tßrrassßn entlabet. In Norbgninea fallen jeboch unter dem Einfluß von Sübwinben, die in das trockene und heiße Wüstengebiet wehen, gleichfalls starke Regen. Im einzelnßn trßtßn natur- gemäß vielß Abstufungen auf. Diß mittlßrß Jahrestemperatur nimmt an der Westküste vom Äqilator bis zum Wßnbßkrßis von 25° bis auf 17° ab, an bßr Ostküstß blßibt siß höhßr. In Sübafrika lißgt biß Kalaharistßppß zwischßn bßr tropischßn Rßgßnzonß und bßm Kapgßbißt. 3. Das subtropischß Kapklima zßigt nßbßn rßichßr Vßgßtation in bßn gut bßwässßrtßn Strichßn im So. glßich- falls Stßppßnklima auf bßr Hochßbene und auch die Küste von Dentsch-Sübwestafrika ist infolge der kühlen Meeres- strömung recht wasserarm, ähnlich der Ataeama Sübamßrikas.

9. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 230

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
230 — des Winters (Januarmittel) und des Sommers (Julimittel) gewinnen die Jahresmittel die richtige Ergänzung. So haben die n. Orkney-Inseln einen milderen Winter als Paris, Dublin ist im Januar wärmer als Mailand. Für das Wachstum der Pflanzen ist die lange Dauer der Sonnen- strahlung z. B. in Norwegeu von Bedeutung: bei Gibraltar dauert der längste Tag gegen 14*/s Stunden, in Würzburg schon über 16 Stunden, am Polarkreis 24 Stunden und am Nordkap bereits über 2 Monate, vom 20. Mai bis 25. Juli, doch gleichen die Nächte hier vom 21. März bis Mitte September nur einer Dämmerung. Für die Regenmengen ist im allgemeinen wohl eine Abnahme von Sw. gegen No. festzustellen, doch hat hier die Lage der Gebirgszüge großen Einfluß: die atlantische „Luvseite" ist viel feuchter als die dem Binnenland zu- gewendete „Leeseite"; auch tief im Lande z. B. am Thüringer- wald ist dies noch deutlich ausgeprägt, weit stärker natürlich im w. England oder Norwegen. Einige Wetterwarten be- finden sich jetzt auch auf den höchsten Berggipfeln, z. B. auf dem Montblanc 4800, dem Sonnblick 3100, der Zugspitze 2968, dem Säntis 2467, St. Gotthard 2100, Obir 2047 m it. s. w. Tie Pflanzenwelt (vgl. oben S. 48 ff.). In der Pflanzen- decke von Europa scheidet sich ein kleineres polares oder ark- tisches Floragebiet im N. von dein ausgedehnten Waldgebiet, das nach S. in das Gebiet der Mittel- meerslo-ra, im So. in dasjenige der Steppenflora übergeht. Die enge Beziehung zum Klima liegt aus der Hand. 1. Die polare Vegetation von Kola, Kau in und dem Petschörabecken ist durch die Tundren charakterisiert. Der Boden bleibt hier gefroren und taut nur oberflächlich auf: wenn das Wasser nicht abfließen kann, so dehnen sich die Moos- und Flechtentundren ans, aus geneigtem Boden entfaltet sich während des kurzen Sommers eine färben- reiche Flora ähnlich der Alpenflora von Hahnenfuß-, Stein- brecharten u. s. w. Durch die Tundren erstrecken sich an

10. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 105

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
75. Ernst Wilhelm Arnoldi. 105 keit keine Lust hätten, und forderte, daß zureichender Unterricht des Lehr- lings die erste und unerläßlichste Bedingung seiner kaufmännischen Bil- dung sein müsse und jeder Lehrherr seinen Lehrling anhalten solle, sich diese Bildung zu erwerben. Um hierzu ein Mittel zu bieten und brauch- bare junge Leute heranzubilden, ries er mit gleichgesinnten Freunden der Jnnungshalle im März 1818 ein kaufmännisches Fortbildungsinstitut ins Leben, welches bis heute noch besteht und das Vorbild für eine ganze .Reihe verwandter, segenbringender Lehranstalten geworden ist. Iii. Das schönste und dauerndste Denkmal hat sich Arnoldi jedoch durch die Einbürgerung des Versicherungswesens in Deutschland errichtet. An- fangs wirkten nur ausländische Gesellschaften in Deutschland; doch schon in den Jahren 1812 und 1819 waren Feuerversicherungs-Anstalten in Berlin und Leipzig entstanden, die freilich bis dahin zu keiner großen Bedeutung gelangt waren. Arnoldi kam zu dem Entschluß eine Ver- sicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit zu gründen, wobei am Jahres- schluß der Reingewinn an die Versicherten wieder verteilt wird oder bei einem Verluste die fehlende Summe durch sie aufzubringen ist. Um seinen Plan zu verwirklichen setzte sich Arnoldi mit Kaufleuten von Gotha, Erfurt, Eisenach, Arnstadt und Langensalza in Verbindung. Bald war die Summe aufgebracht, die man zur Bestreitung der ersten Kosten brauchte, und nun schritt die Gründung der Anstalt rasch vor- wärts. Im Dezember 1819 versammelten sich in der Jnnungshalle zu Gotha die Abgeordneten der Kaufmannschaft aus den genannten Städten zum ersten Male, um die Beratungen zu beginnen, und am 20. Juli 1820 kam durch gemeinsamen Beschluß die Feuerversicherungsbank in Gotha zustande. Im September darauf erfolgte die Bestätigung der- selben durch die Landesregierung und am 1. Januar 1821 nahm die Bank ihre Tätigkeit auf, für die schon Versicherungsanträge von zu- sammen 3 Millionen Taler vorlagen. Die Teilnahme stieg außer- ordentlich rasch. Am Ende des ersten Geschäftsjahres betrug die ver- sicherte Summe bereits über 13 Millionen, nach zehn Jahren dagegen 109 Millionen und nach vierzig Jahren 413 Millonen. Diese Zahlen sprechen deutlich für die allgemeine Notwendigkeit einer derartigen Ver- sicherungsanstalt zugleich aber auch für das Vertrauen, welches dieselbe in ganz Deutschland genießt. Von noch größerer Wichtigkeit als diese Schöpfung wurde die Grün- dung der Lebensversicherungs-Anstalt, zu der Arnoldi schon im Sep- tember 1823 den Plan entwarf. Auch in diesem Gebiete war das Ausland unserem Vaterlande vorangegangen; in England zum Beispiel bestanden damals bereits über vierzig solcher Gesellschaften. Streitigkeiten und Prozesse von Gothaer Bürgern mit einer dieser Anstalten veranlaßten Arnoldi, an die Gründung einer deutschen Versicherungsbank zu denken, und im Verein mit gleichgesinnten und sachkundigen Männern schritt er alsbald an die Ausführung des Planes. Die Bankverfassung beruhte auch hier auf dem Grundsätze der Gegenseitigkeit. Die Eröffnung erfolgte um 1. Januar 1829 und sogleich traten 794 Mitglieder bei. Arnoldi
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