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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 30

1912 - Habelschwerdt : Franke
___30_ Chlodowech, der inzwischen das rmische Christentum ange-nommen hatte, wandte sich nach 500 gegen die arianischen West-goten sdlich der Loire (S. 19). Er besiegte den Gotenknig und nahm das Land bis an die Garonne in Besitz. Durch Mord und Hinterlist beseitigte er alle stammverwandten Fürsten und schuf so ein weites Reich, das nicht wie die brigen germanischen Staaten dem heimischen Boden entfremdet war. sondern in steter Verbindung mit dem berrheinischen Mutterlande stand. Zu groer Bedeutung gelangte Chlodowechs Reich als Schutz-macht des katholischen Christentums. Fr dieses hatte den König schon seine Gemahlin Chlothilde (Chlodechilde). eine Tochter des Burgunderknigs, zu gewinnen versucht. Als er nun in der Schlacht gegen die Alamannen in groe Gefahr geriet, gelobte er Christ zu werden, wenn er siege. Der Sieg fiel den Franken zu. und Chlodowech lie sich zu Reims vom Bischof Remigius mit 3000 Edlen taufen. Die Bekehrung des ganzen Frankenvolkes war in kurzer Zeit vollendet, und da die unter-worfenen Romanen jetzt mit den Siegern den gleichen Glauben hatten, verschmolzen sie schneller miteinander als in den brigen Germanenstaaten. Der Ubertritt zum Christentum erleichterte Chlodo-wech die Eroberungen: denn die Rmer, die unter der drckenden Herrschaft arianischer Germanen standen, setzten ihre Hoffnung auf den katholischen Frankenknig. Das Ansehen Chlodowechs und seiner Nachfolger stieg durch die Untersttzung, die ihnen von der Kirche zuteil wurde. Die Geistlichen erlangten im Frankenreiche eine hervorragende Stellung; sie wurden fr unverletzlich erklrt, und Kirchen und Klster galten als Zufluchtsttten fr Verfolgte. Der Ubertritt zur katholischen Kirche erwarb Chlodowech auch die Freundschaft des Papstes, der in ihm den Schutzherrn der Kirche sah und ihm darum den Ehrennamen allerchristlichster König" verlieh. So hatte Chlodowech den ersten Schritt zu der welt-geschichtlichen Verbindung des Germanentums mit der rmischen Kirche getan. 3. Chlodowechs Shne. Nach Chlodowechs Tode wurde das Reich unter seine vier Shne geteilt, die gegen uere Feinde fest zusammenhielten und in der Siegeslaufbahn ihres Vaters weiter-schritten. Sie zerstrten das Burgundische Reich, drangen bis Thringen vor und machten auch Bayern von ihrem Reiche abhngig. Durch diese Eroberungen hatten die Merowinger eine germa-nische Gesamtmonarchie gegrndet, und deutsche Geschichte und , tegor vontours. Zehn Bcher frnkischer Geschichte: Chlodo-wechs Bekehrung. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 13. Prinz. I. Nr. 21.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 89

1912 - Habelschwerdt : Franke
89 er sie nicht fr seinen Plan; doch wurde sein zweijhriger Sohn Friedrich zum Könige gewhlt. Als sich in Sizilien eine Verschwrung gegen den Kaiser gebildet hatte, zog er zum drittenmal nach Italien und bestrafte die Emprer mit furchtbarer Grausamkeit. Der Kaiser bereitete nun einen Kreuzzug vor, durch den er Vorderasien gewinnen und die Macht des Byzantinischen Reiches brechen wollte. So hoffte er, das alte Rmische Weltreich unter deutscher Oberhoheit wiederherstellen zu knnen. Im Jahre 1197 hatte Heinrich Vi. seine hchste Macht erreicht; nicht blo England war von Deutsch-land lelmsabhngig geworden, sondern auch Nordafrika, Cypern, Kleinarmenien und Ostrom zahlten ihm Tribut. Aber mitten in seinen hochfliegenden Plnen starb der Kaiser, erst 32 Jahre alt, in Messina. Er wurde in der Kathedrale von Palermo begraben. Das 60 000 Mann zhlende Kreuzheer, das kurz vor dem Tode Heinrichs auf Schiffen nach dem Heiligen Lande gefahren war, vermochte nur die Stellung der Christen in dem Kstengebiete zu sichern. Philipp von Schwaben, 11981208, und 1198-1208 Otto Iv., 11981215. 1198-1215 1. Der Thronstreit. Nach dem Tode Heinrichs Vi. erhoben sich alle Gegner der Hohenstaufen und whlten auf Betreiben des mchtigen Erzbischoss von Cln Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Lwen, zum Könige. Die staufische Partei sah sich daher gentigt, an Stelle des dreijhrigen Friedrich den jngsten Bruder des verstorbenen Kaisers, den Herzog Philipp von Schwaben, auf den Thron zu erheben. Whrend Deutschland unter dem nun ausbrechenden Thron-streite schwer litt (vgl. die politischen Lieder Walters von der Vogel-weide), gelangte die politische Macht des Papsttums durch den tatkrftigen Innozenz Iii. (11981216) zur hchsten Entfaltung. Sein Hauptstreben war darauf gerichtet, jede fremde Macht von Italien auszuschlieen und den Kirchenstaat vllig unabhngig zu machen. Deshalb war er gegen die Vereinigung des unteritalienischen Knigreichs mit Deutschland. Nach dem Tode Heinrichs Vi. schttelten die Italiener die deutsche Herrschaft ab, und Innozenz erwarb wieder den Kirchenstaat, der in Reichslehen geteilt worden war; auch erhielt er die Anerkennung der Lehnshoheit der Apnlien und Sizilien. Als die Kaiserinwitwe Kon stanze bald nach ihrem Gemahl starb, bernahm der Papst auf Grund ihrer testamentarischen Bestimmungen die Vormundschaft der ihren Sohn Friedrich und die Regentschaft des Sizilischen Reiches. >

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 91

1912 - Habelschwerdt : Franke
91 wichtigen Kstenpltze. Im Jahre 1261 wurde dem lateinischen Kaisertum durch Michael Pallogus, einen Abkmmling der alten Kaiserfamilie, ein Ende gemacht und das Byzantinische Kaiserreich wiederhergestellt. Der Kinderkreuzzug, 1212. Wie sehr der Gedanke, das Heilige Land wiederzugewinnen, die Gemter erregte, zeigt das beispiellose Wagnis des Kinderkreuzzuges. Im Jahre 1212 zogen Tausende von Knaben aus Deutsch-land und Frankreich aus, um Jerusalem aus den Hnden der Trken zu befreien. Sie kamen aber in Sdfrankreich teils aus Mangel an Lebens-Mitteln um, teils wurden sie in die Sklaverei verkauft. Friedrich Il, 12151250. 1215-1250 1. Seine Persnlichkeit. Friedrich Ii. war der geistvollste unter den Herrschern aus dem staufischen Hause. Er war mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit vertraut und ein Freund der Naturwissenschaften und der Poesie. Friedrich besa groe staatsmnnische Begabung und war eine hoheitsvolle und liebens-wrdige Persnlichkeit. Der Berkehr mit arabischen Gelehrten bewirkte, da er den kirchlichen Interessen ohne innere Teilnahme gegenberstand. In der Wahl seiner Mittel war er rcksichtslos. Da seine Mutter Konstanze eine Italienerin war und sein Vater frhzeitig starb, blieb sein Herz den deutschen Interessen fremd. 2. Sein Rmerzug, 1220. Friedrich wollte Italien mit seinen reichen Mitteln und seiner stdtischen Kultur zu einer absoluten Monarchie und zum Mittelpunkt seiner Weltpolitik machen. Um von den deutschen Groen in diesem Streben nicht gehindert zu werden, verlieh er den geistlichen Fürsten fast vllige Landeshoheit. Er lie seinen Sohn Heinrich in Frankfurt zum deutschen Könige krnen und ernannte den Erz-bischof Engelbert von Cln zum Reichsverweser. Hierauf trat er seinen Rmerzug an und erhielt vom Papste Honorius Iii. die Kaiserkrone (1220). Dafr besttigte er die Freiheiten der Kirche und gelobte einen Kreuzzug. Friedrich wollte aber erst seine Macht strken und fate den Kreuzzug nur als ein politisches Unternehmen auf; darum verschob er ihn von Jahr zu Jahr. Er ordnete die Verhltnisse des Sizilischen Reiches, vermhlte sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin mit der Erbtochter des vertriebenen Knigs von Jerusalem und suchte dann seine Herrschaft der die lombardischen Städte, die sich wieder unabhngig gemacht hatten, zu sichern. Den Ausbruch des Streites verhinderte der Papst, der Friedrich zur Ausfhrung des Kreuzzuges bewegen wollte. 3. Der fnfte Kreuzzug, 12281229. Im Jahre 1227 1228-1229 sammelte Friedrich Ii. in Unteritalien ein groes Heer, um den Kreuzzug zu unternehmen. Die Kreuzfahrer hatten aber in Apulien

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 127

1912 - Habelschwerdt : Franke
127 und das heilige Tschechenvolk" in eine Genossenschaft auf kommunistischer Grundlage umwandeln wollte. Der Fhrer der Taboriten war der mit groem Feldherrntalent begabte Johann Ziska (shlschka). Er fhrte eine neue Taktik ein, indem er die mit Dreschflegeln, Sensen und Keulen bewaffneten Bauern zu einem Fuvolk unter einheitlichem Kommando ausbildete. Die Bauernwagen vereinigte er zu leichtbeweglichen Wagen-brgen, die beim Angriff die Flanken deckten und, mit Kriegern besetzt, zwischen die einzelnen Abteilungen der Ritterheere fuhren. Ziska besiegte Sigismund (1422) bei Deutschbrod. Noch einige deutsche Heere wurden geschlagen und die Nachbarlnder Bayern, Sachsen, Franken, Schlesien (1428), Brandenburg durch Plnderungszge furchtbar verheert. Daher knpfte das Baseler Konzil (14311439) mit den Kalixtinern, die sich hauptschlich aus dem Adel und den Gebildeten zusammensetzten, Unter-Handlungen an und nahm sie nach einigen Zugestndnissen wieder in die Kirche auf. Sie wurden Utraquiften genannt, weil sie das hl. Abendmahl unter beiden Gestalten (sub utraque specie) empfangen durften. Die Taboriten wurden in der furchtbaren Schlacht bei Bhmischbrod 1434 fast ganz vernichtet. Diejenigen Hussiten, die sich mit der Kirche nicht aus-shnten, erhielten spter den Namen Bhmische Brder". (Vgl. Comenins.) 4. Das Reich unter Sigismund. Obgleich Sigismund Ver-suche machte, die Reichsgewalt zu strken, mute er infolge der Trkennot und der Hussitenkriege die innere Politik den Kurfrsten berlassen, die von jetzt ab das Recht einer Mitregierung im Reiche beanspruchten. Bedeutungsvoll fr die Entwicklung der politischen Verhltnisse wurde es, da Sigismund nach dem Aussterben der Askanier in Sachsen-Wittenberg (1422) das Herzogtum Sachsen Friedrich dem Streitbaren von Meien aus dem noch jetzt regierenden Hause Wettin verlieh, ohne die Ansprche der Verwandten und des Kurfrsten Friedrich I. von Brandenburg zu bercksichtigen. Unter Sigismunds Regierung erlitt das Deutschtum im Osten des Reiches groe Verluste. Die Polen besiegten im Jahre 1410 den von Kaiser und Reich im Stiche gelassenen Deutschen Orden in der Schlacht bei Tannenberg. In den Hussitenkriegen schwand der Kriegsruhm der deutschen Heere, und die einst in Bhmen blhende deutsche Kultur wurde grtenteils vernichtet. Die deutsche Hanse. 1. Die Entstehung der Hanse. Schon im 12. Jahrhundert vereinigten sich die niederdeutschen Kaufleute, deren Handelsgebiet in dem noch wenig kultivierten Norden lag, zu Gilden, um ihr Leben und Eigentum im Auslande zu schtzen. Sie grndeten

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 47

1912 - Habelschwerdt : Franke
47 versuchte, selbst eine deutsche Grammatik abzufassen, und veranstaltete eine Sammlung deutscher Heldenlieder. Unter den Geistlichen befanden sich jetzt schon viele Deutsche. Karl schrieb ihnen vor, deutsch zu predigen und die Jugend in deutscher Sprache zu unter-weisen. Ihm hat auch zuerst'der Gedanke einer allgemeinen Volksbildung vorgeschwebt; denn er befahl den Geistlichen, die Jugend nicht blo in der Religion, sondern auch im Lesen, Schreiben und Singen zu unterrichten. 5. Karls Lebensende und seine geschichtliche Bedeutung. In den letzten Lebensjahren verlor Karl zwei hoffnungsvolle Shne, und der weniger begabte Ludwig blieb als alleiniger Erbe des Reiches zurck. Jhu krnte Karl einige Monate vor seinem Tode im Beisein der Groen zum Kaiser. Zu Anfang des Jahres 814 starb Karl und wurde im Mnster zu Aachen begraben. Karl, dein die Geschichte dm Beinamen der Groe" gegeben hat. war in seiner ueren Erscheinung, in seiner Lust am Jagen, Reiten und Schwimmen und seiner Freude am behaglichen Familien-leben ein echt deutscher Fürst. Sein Auftreten war voll kniglicher Wrde; aus seinen groen, lebhaften Augen sprachen Wohlwollen und Heiterkeit. Mit scharfem Verstnde und weitschauendem Blick vereinte er unbeugsamen Willen, rasche Entschlossenheit, rastlose Ttigkeit und ideales Streben. Seine mchtige Persnlichkeit war der Mittelpunkt fr das Weltreich, das er geschaffen hatte. Darum hat sich sein Bild nicht nur den Zeitgenossen tief eingeprgt, sondern Geschichte und Sage haben sich seiner fr alle Zeilen bemchtigt. Das von ihm geschaffene rmisch-deutsche Kaisertum bildete fr die mittelalterlichen Herrscher das eifrig erstrebte Ziel, und er selbst galt den nach-folgenden Jahrhunderten als die Verkrperung des Kaiserideals. Dritter Abschnitt. Die Annsnng des Frnkischen Kaiserreiches, 814918 Ludwig I., der Fromme, 814840. 814840 Ludwig, der jngste Sohn Karls des Groen, hatte eine gute Erziehung erhalten und war auch im Gebrauch der Waffen gebt, aber sein Mangel an Tatkraft wurde fr das weite Reich verhngnisvoll. Indem Ludwig den Vasallen Reichsgter als Eigentum berlie, machte er sie allzu mchtig. Die hohen Beamten setzten Einhard, Karls d. Gr. Persnlichkeit. Atzler, Qu. u. L. I- Nr. 19.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 537

1912 - Habelschwerdt : Franke
64, 67 93 97 115 121 133 136 178 537 5. Die bischfliche Reichsverwaltung Ottos d. Gr. - 6. Umgestaltung des Lehnswesens unter den frnkischen Kaisern 7. Verfassungsnderungen unter Kaiser Friedrich Ii. in Deutschland 8. Die staatlichen Verhltnisse in der Hohenstaufenzeit - 9. Zustnde im Deutschen Reiche nach dem Interregnum 10. Die Goldene Bulle - - 11. Maximilians >- Bestrebungen, die Relchsversassung umzugestalten 12. Die staatlichen Verhltnisse beim Ausgange des Mittelalters 13. Staatliche Verhltnisse im Zeitalter der Kirchentrennung . 14. Staatliche Zustnde im Reiche nach dem Westflischen Frieden 199 15. Der Reichsdeputationshauptschlu und die Auflsung des alten Deutschen Reiches.......334, 338 Xi. Verfassung und,Merwattung der deutschen Herrttorialstaaten, besonders Zsrandenurg-Sreuens. a. Die landstndische Verfassung. 1. Die Entstehung der landstndischen Verfassung ... 136 2. Die Verwaltung Brandenburgs unter den Anhaltinern 213 3. Verfall der landesherrlichen Macht unter den letzten Luxembur- gern in der Mark....., Tt 217 4. Befestigung der kurfrstlichen Macht durch Friedrich I-, Friedrich 11-, Albrecht Achilles, Johann Cicero und Joachim I. 219,222,224,226,227 5. Sinken der kurfrstlichen Macht unter Joachim Ii., Johann Georg und Georg Wilhelm .... 230, 231, 239 6. Das Geheimratskollegium Joachim Friedrichs .... 232 b. Die unumschrnkte Selbstherrschaft: 1. Die Entwicklung des Absolutismus......240 2 Begrndung der absoluten Monarchie in Brandenburg durch den Groen Kurfrsten............- 253 3. Neugestaltung der preuischen Staatsverwaltung durch Friedrich Wilhelm I. und Friedrich d. Gr. 270, 298 4. Neuordnung der Staatsverwaltung durch Stein (1808) 347 5. Errichtung der preuischen Provinzialstnde .... 380 6. Der Vereinigte Landtag in Preußen.....387 c. Die konstitutionelle Monarchie: 1. Die Umwandlung Preuens in einen Verfasfungsstaat 390 2. Die Umwandlung der Ersten Kammer in das Herrenhaus 401 3. Die Verfassung und Verwaltung des Preuischen Staates 516 Xii. Die wirtschastttche Verhltnisse. 1. Wirtschaftliche Zustnde in der germanischen Urzeit: Natural- Wirtschaft, Zweifelderwirtschaft..........9 2. Eindringen der rmischen Kultur in Deutschland ... 15 3. Einflu der Vlkerwanderung auf das Wirtschaftsleben - 25 4. Wirtschaftliche Zustnde im Frankenreiche .... 33 5. Wirtschaftliche Bedeutung der Klster.....36 6. Fronhofswirtschaft (Karls d. Gr. Landgterordnung) . 45, 66 7. Anfnge der Stadtwirtschaft und Geldwirtschaft 104 8. Wirtschaftliche Folgen der Kreuzzge . 96, 104, 106, 107 9. Wirtschaftliche Verhltnisse der Ritter .... 103, 137 10. Wirtschaftliche Verhltnisse in den Stdten vgl. Nr. Ii. 11. Wirtschaftliche Verhltnisse des Bauernstandes vgl. Nr. I.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 245

1912 - Habelschwerdt : Franke
245 der Pfalz. Die deutschen Fürsten traten aber einmtig fr den erbberechtigten Herzog von Pfalz-Neuburg ein. Auf den Rat des Kriegsministers Louvois begann Ludwig den Krieg mit einer furchtbaren Verheerung der Pfalz (Sprengung des Heidelberger Schlosses, Schndung der Kaisergrber in Speyer). Obgleich das Reich sich mit England, Holland und Spanien verband, blieben die Franzosen zu Lande Sieger; zur See aber wurden sie geschlagen. Der bevorstehende Kampf um das spanische Erbe beschleunigte den Abschlu des Friedens, der zu Ryswyk (reisweif) bei Haag 1697 zustande kam, und auf dem Ludwig Straburg und seine Eroberungen im Elsa zugesprochen wurden. 4. Der Spanifcfu Erbfokgekrieg S. 246. Deutschland und sterreich unter Leopold I., 16581705, 1658-1705 und Joseph Iv 17051711. 1705-mi 1. Leopolds Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Fer-dinands Iii. (S. 197) suchte Ludwig Xiv. die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, doch wurde, hauptschlich auf Veranlassung des Kurfrsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewhlt. Leopold war ein gutmtiger Fürst, der sich aber den schwierigen Zeitverhltnissen nicht gewachsen zeigte. Fast seine ganze Regierungszeit ist von Kriegen erfllt, bei denen es sich besonders um die Habsburgische Hausmacht handelte. Das Deutsche Reich erlitt während seiner Regierung groe Verluste; denn es kam dem raublustigen Frankreich gegenber nie zu einem entschlossenen, einmtigen Handeln. Kaiser Leopold war ein Freund der Wissenschaften und Knste; er grndete die Universitten zu Breslau, Olmtz und Innsbruck. 2. Leopolds Kriege. Leopold hatte im Osten gegen die Trken, im Westen gegen Frankreich und im Innern gegen die unzufriedenen un-garischen Groen zu kmpfen. a. Der Trkeakrieg, 16831699. Die grte Gefahr drohte Leopold von der Trkei. Denn seit den Zeiten Karls V. besaen die Trken die ungarische Festung Ofen. Als in Ungarn ein Auf-stand ausbrach, lie der Sultan 1683 ein Heer von 150 000 Mann unter dem Grovezier Kra Mustafa gegen Wien vorrcken. Die Stadt wurde von dem tapferen Grafen Rdiger von Starhem-berg verteidigt, bis der Polenknig Johann Sobieski ein deutsch-polnisches Heer heranfhrte, das die Trken am Kahlen-berge bei Wien schlug, 1683. Die verbndeten Heere der fter- 1683 reicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen siegreich in Ungarn

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 335

1912 - Habelschwerdt : Franke
335 eines Primas von Deutschland. Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben. Die geistlichen Staaten (23 Bistmer und 19 Abteien mit rund 1700 Quadratmeilen Gebiet) wurden skularisiert.* Ferner verloren 46 Reichsstdte, die Reichsdrfer, die grflichen und ritterschaftlichen Gebiete, im ganzen 112 Staaten, ihre politische Selbstndigkeit. Preußen erhielt die Bistmer Paderborn, Hildesheim, die stliche Hlfte des Bistums Mnster, die in Thringen liegendenbesitzungen des Erzbistums Mainz (Erfurt, das Eichsfeld), einige Reichsstdte und Abteien. Diese Erwerbungen umfaten rund 10 000 qkm und waren ungefhr dreimal so groß wie die an Frankreich abgetretenen Besitzungen auf der linken Rheinseite. Auch Bayern, Wrttemberg und Baden wurden reich entschdigt, damit Napoleon in ihnen eine Sttze gegen Osterreich habe. Dieses ging leer aus. Durch den Reichsdeputationshauptschlu wurde das alte Deutsche Reich in Wirklichkeit aufgelst. Doch schuf die Beseitigung der zahllosen Kleinstaaten die Grundlage fr eine bessere Verwaltung und eine gedeihliche Wirtschaftsentwicklung. Die Grndung des Napoleonischen Kaisertums. 1. Der Neubau des franzsischen Staates. Bald nachdem Napoleon in den Besitz der hchsten Gewalt gelangt war, begann er die traurigen Verhltnisse, in die Frankreich durch die Revolution geraten war, zu bessern. Er schuf eine streng zentralisierte Ver-waltung, die sich im wesentlichen bis heute erhalten hat. An die Spitze der Departements stellte er Prfekten, an die der Arron-dissements Unterprfekten und an die der Gemeinden Maires. Alle diese Beamten wurden von der Regierung ernannt; die Selbst-Verwaltung bestand nur zum Schein. Auch das ganz verwahrloste Schulwesen wurde neu geordnet, und die Rechtspflege erhielt durch ein brgerliches Gesetzbuch (Code Napoleon) eine sichere Grundlage. Mit Papst Pius Vii. schlo Napoleon ein Konkordat. Die katho-lische Kirche wurde in Frankreich wiederhergestellt, aber in groe Abhngigkeit vom Staate gebracht. Indem Napoleon das Wirt-schaftliche Gedeihen des Volkes frderte, gewhnte er das Volk allmhlich an die Monarchie. Die Emigranten wurden zurck-gerufen und die Erinnerungen an die Republik vernichtet. Die * Skularisieren heit verweltlichen; das Wort kommt von Skulum", womit man einen Zeitraum von hundert Jahren bezeichnet. Im kanonischen (kirchlichen) Rechte bedeutet Skulum das brgerliche Leben und die braer-liche Gesellschaft im Gegensatz zur Kirche und Geistlichkeit.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 42

1912 - Habelschwerdt : Franke
_42 h. Der Krieg gegen die Dnen. Um dieselbe Zeit mute Karl auch die Nordgreuze gegen die normannischen Seeruber sichern, die damals von Dnemark. Schweden und Norwegen aus ihre Verheerungszge gegen die Ksten Europas begannen. Die Eider wurde als Grenze festgesetzt und die Dnische Mark gegrndet. Karl hatte so fast alle germanischen Stmme in einem Reiche bereinigt, das sich von der Eider bis zu den Abruzzen, vom Ebro bis zur Raab und Saale erstreckte. Es war fast doppelt so groß als das heutige Deutsche Reich, doch hatte es jedenfalls nur halb soviel Einwohner als dieses. 2. Die Erwerbung der rmischen Kaiferkrone, 800. Gegen Ende des 8. Jahrhunderts hatte Karls Reich ungefhr dieselbe Gre erreicht, die einst das Westrmische Kaiserreich gehabt hatte. Karl war zu allen Vlkern des damals bekannten Erd-freifes in Beziehungen getreten, und seine Macht wurde berall anerkannt und gefrchtet. Einer solchen Stellung entsprach der frnkische Kmgstitel nicht mehr. Die Erinnerung an das rmische Kaisertum als den Inbegriff aller irdischen Macht war aber noch immer lebendig. Da ferner das Byzantinische Kaiserreich um 800 fein Ansehen verloren hatte und von einer Frau beherrscht wurde, lag es nahe, da Karl die rmische Kaiserwrde, die 324 Jahre geruht hatte (<&. 22.), wiederherstellte. Sie trug viel dazu bei, fein Ansehen zu erhhen und die verschiedenartigen Völker seines Reiches zu einigen. Die Erneuerung des rmischen Kaisertums geschah mit Hilfe der Kirche; denn Karl war nicht blo persnlich der christlichen Religion sehr ergeben, sondern er wute auch ihren Einflu auf die Menschen zu schtzen. Im Verein mit der Kirche wollte er den Gottes st aat grnden, von dem der hl. Augustinus spricht, und alle Völker des Abendlandes zu einer Gemeinschaft vereinigen, in der immer Friede herrschen sollte. Auch der Papst wnschte, da das Kaisertum erneuert werde; denn die Kirche gewann am Kaiser nicht blo eine Sttze gegenber den Beherrschern von Konstantinopel, die sich oft in tue Lehrstreitigkeiten einmischten, fondern sie erhielt auch Schutz gegen die Unglubigen und staatliche Hilfe fr ihre Missionsttigkeit. Die cdvutunfl cker Kaiserkrnung, die Papst Leo Iii. am 800 Weihnachtsfeste 800 in der Peterstirche zu Rom vollzog, lag also darin, da Staat und Kirche in eine feste Verbindung traten, und da Germanen und Rmer nun vollstndig zu einem Staats-und Kulturganzen verschmolzen.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 46

1912 - Habelschwerdt : Franke
__46__ b. Karls Sorge fr Kirche und Volksbildung. Das geistige Band, das die Völker des weiten Reiches, Rmer und Germanen, zusammenhielt, war das Christentum, das Karl auf jede Weise zu frdern suchte. Die Bischfe genossen dieselbe Achtung wie die Grafen und wurden mit Grundbesitz belehnt. Den zehnten Teil aller Feldertrge bestimmte Karl fr die Kirche. Die damals schon blhenden Klosterschulen zu St. Gallen, Reichenau, Hirschau und Fulda, in denen zahlreiche deutsche Jnglinge ausgebildet wurden, erfreuten sich der kaiserlichen Frsorge; neue Schulen entstanden zu Paris und Tours. Zur Hebung des Kirchen-gesanges erbat sich Karl vom Papste zwei rmische Gesanglehrer. In Italien war dem Kaiser das Verstndnis fr die rmische Kultur aufgegangen, und er war bemht, antike Bildung nach Deutschland zu verpflanzen. Deshalb zog er Gelehrte an seinen Hof, und zwar nicht nur aus Italien, sondern auch aus England, wo die lateinische Literatur blhte. Der bedeutendste dieser Männer, mit denen Karl freundschaftlich verkehrte, war Alkuin, der Vor-steher der Klosterschule zu Tours, der durch sein freimtiges Wesen groen Einflu auf den Kaiser gewann. Andere hervorragende Gelehrte waren der Langobarde Paulus Dikonus. der eine Geschichte seines Volkes verfate, der Grammatiker Petrus von Pisa und Einhard, der eine Biographie Karls des Groen schrieb und wahrscheinlich auch die kaiserlichen Bauten leitete. Fr die Shne seiner Hofbeamten grndete-Karl die Hof-schule. Durch sie wollte er den Laien, die spter als Beamte verwendet werden sollten, eine gelehrte Bildung vermitteln, die damals nur von den Geistlichen verlangt wurde. Wie Karl auf diese Weise rmische Bildung zu verbreiten suchte, so nahm er sich auch fr die Palste, die er in Ingelheim, Aachen und Nymwegen erbauen lie, die antiken Bauwerke Italiens zum Muster. Das Mnster zu Aachen lie er nach dem Vorbilde von San Vitale in Ravenna erbauen. Es ist ein achtseitiger Kuppelbau, der von einem ringfrmigen Nebenschiff mit darber befindlichen Galerien umgeben wird (Taf. 9). Einzelne Bauglieder, besonders die Sulen, lie Karl antiken Gebuden Ravennas und Roms entnehmen. Diese von Karl dem Groen hervorgerufene erste Renaissance (renaissance = Wiedergeburt) drang jedoch der den kaiserlichen Hof nicht hinaus und bte auf das deutsche Volk keinen bleibenden Einflu aus. Das zeigt sich besonders im Heliand", der um 830 entstand, aber noch ganz von den Anschauungen der altgermanischen Heldendichtung durchdrungen ist. Trotz seiner Verehrung fr die rmische Bildung wandte Karl, der selbst fertig Lateinisch sprach und Griechisch verstand, auch der deutschen Sprache und Poesie seine Aufmerksamkeit zu. Er
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