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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 61

1918 - Paderborn : Schöningh
Das schsische Herrscherhaus 61 schwere Niederlage (982). Unter den Rstungen zu einem neuen Feldzuge starb er bald darauf zu Rom, nachdem er feinen dreijhrigen Sohn Otto hatte zum Könige whlen lassen. Auf die Kunde von der Niederlage Ottos in Italien erhoben sich die Slaven rechts der unteren Elbe (die Wenden) zum Auf -ft a n b, welcher der deutschen Herrschaft und dem Christentum in diesen Gegenden auf lange Zeit hinaus ein Ende machte. Fr Otto Iii. fhrte feine feingebildete und ftaatsfluge Mutter Theophano und nach deren Tode feine Gromutter Adelheid, vom Erzbischof Willigis von Mainz untersttzt, die vormund-fchaftliche Regierung. Heinrich der Znker, der auf die Vormund-fchaft als nchster mnnlicher Verwandter des jungen Knigs Anspruch machte, wurde durch die Rckgabe seines Herzogtums Bayern zufrieden-gestellt. Ottos Iii. Weltpolitik. Sobald der von dem kunstsinnigen Bern-ward, nachmals Bischof von Hildesheim, erzogene König fchon im fnfzehnten Lebensjahre fr mndig erklrt mar, zog er nach Italien. Da der ppstliche Stuhl gerade erledigt mar, fetzte Otto Iii. einen jugendlichen Vermandten, Gregor V., den ersten deutschen Papft, ein und lieh sich von ihm zum Kaiser krnen (996). Bei Gregors Tode erhob er seinen Freund, den gelehrten Franzosen Gerbert, als Silvester Ii. auf den ppstlichen Stuhl. Dieser bestrkte den jugendlichen Kaiser in feiner Begeisterung fr die Gre des alten Rom und in feiner Geringschtzung heimischen Wesens und mute ihn fr den Plan zu geroinnen, die rmische Weltherrschaft im engen Bunde mil dem Papsttum wiederaufzurichten und Rom zum Hauptfitze feiner Macht zu erheben. Bei dem Kaiser entwickelte sich damals durch die Bekanntschaft mit italie-nischen Einsiedlern eine ernste, schwermtige Stimmung. Als er im Jahre 1000 nach Dentschland zurckkehrte, wallfahrte er nach Gnesen zu dem Grabe seines Freundes, des Bischofs Ada lbert von Prag, der bei den heidnischen Preußen ein Opfer seines Bekehrungseifers geworden war. Zu dessen Ehre stiftete er das 4. Otto Iii. (9831002). Das schsische Herrscherhaus. _1. Heinrich I. ithankmar.) 2. Otto I. d. Gr. Heinrich, Bruno, Herzog von Bayern. Erzbischof von Cln. Ludolf, Herzog v. Schwaben. 3. Otto Ii Heinrich der Znker. 4. Otto Iii. 5. Heinrich Ii.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 64

1918 - Paderborn : Schöningh
64 d) Innere Politik. Konrad Ii. machte in Deutschland und in Italien, wo er sich die lombardische und die K a i s e r k r o n e aufs Haupt setzen lieft, die Herrscherrechte mit Kraft geltend. Er sicherte seiner Familie die Krone, indem er seinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige whlen und krnen lieft. Der Knigsmacht gab er dadurch einen starken Rckhalt, daft er seinem Sohne die erledigten Herzogtmer Bayern und Schwaben bertrug, während er selbst gleich seinen Vor-gngern Franken verwaltete. Da die Lehen der groen Vasallen schon als erblich angesehen wurden, trat Konrad dafr ein, daft die Groften auch ihren Lehnsleuten hinwiederum die Erblichkeit zugestanden, und erhob fr Italien die Erblichkeit auch der niederen Lehen zum Gesetz. So schmlerte er die Macht der Groften und brachte die kleinen Vasallen auf die Seite des Knigtums. S 44. 2. Heinrich Iii. (10391056). a) Seine Machtstellung. Wied erum drohte die fr Deutsch-land gefhrliche Vereinigung von Bhmen und Polen, bic& mal von Bhmen aus. Aber Heinrich zwang in mehreren Kriegen den Herzog von Bhmen, feine Eroberungen herauszugeben und sich zu unterwerfen. In Ungarn, das unter der Regierung Stephans des Hei-1 i g e n sich (etwa feit 1000) dem Christentum zugewandt hatte, fetzte er den König, der von einer heidnischen Partei vertrieben worden war, durch Waffengewalt wieder ein und zwang ihn zur Lehnsabhngigkeit. Freilich hatte diese nicht lange Bestand. Heinrichs Schtzling ward bald von der Gegenpartei ermordet; den Nachfolger suchte Heinrich vergebens zur Lehnspflicht zu zwingen. Zur Zeit der Abhngigkeit Ungarns erreichte das deutsche Reich seine grftte Aus behnung. Es bestand aus den drei verbundenen Knigreichen Deutschland, Italien und Burgund und hatte die Lehnshoheit der die drei Lnder Polen, Bhmen und Ungarn. In den sddeutschen Herzogtmern Bayern und Schwaben setzte Heinrich Iii. wieder Herzoge ein, wohl um starke lokale Gewalten zum Schutze des inneren Friedens und gegen die Ungarn zu schaffen. b) Die Kirchenpolitik Heinrichs Iii. In Rom war durch inneren Zwiespalt in der Kirche ein Schisma (Spaltung) entstanden, da drei geistliche Wrdentrger den Anspruch erhoben, der rechtmssig gewhlte Papst zu sein. Diese Wirren zu beseitigen, zog Heinrich (1046) nach Italien. Auf einer Kirchenversammlung zu Sutri wurden alle drei Ppste abgesetzt. Um fr die Folge der Wahl unwrdiger

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 18

1918 - Paderborn : Schöningh
18 Einteilung. Whrend das Christentum in Europa immer neue Gebiete gewann, breitete sich in Asien und Afrika die Lehre Mohammeds aus und schlug an den alten Pflanzsttten christlicher Kultur ihren Sitz auf. Dadurch entstand ein scharfer Gegensatz der christlichen Welt des Westens und der mohammedanischen Welt des Ostens, der zu einem hartnckigen, viele Jahrhunderte hindurch dauernden Kampfe fhrte. Wenngleich es der christlichen Welt nicht gelang, das verlorene Gut wiederzugewinnen, so brachte doch dieser lange Widerstand gegen die mohammedanische Welt christliches Bewutsein, feurigen Glaubensmut und eine Flle von Tugenden zur schnsten Blte. 10- Einteilung. Die Geschichte des Mittelalters teilen wir mit Rcksicht auf die Entwicklung des deutschen Volkes in drei Zeitrume: I. 375843. Vom Beginne der Vlkerwanderung bis zur Ent-stehung des deutschen Reiches. Diese Zeit umschliet die Geschichte der germanischen Völker und deutschen Stmme, besonders der Franken, bis zum Jahre 843. Ii. 8431273. Von der Entstehung des deutschen Reiches bis zum Ende des Interregnums. Das Kernstck bildet die Ge-schichte der Blte des Reiches, die sog. deutsche Raiserzeit. Iii. 12731517. Vom Ende des Interregnums bis zur groen Kirchentrennung durch die Reformation. Die Reichsgewalt verfllt, und die Frstengewalt steigt empor.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 19

1918 - Paderborn : Schöningh
Erste Periode. Vom Beginn der Vlkerwanderung bis zur Entstehung des deutschen Reiches. (375-843.) berblick. 1. Die Ostgermanen jenseits der Saale und Elbe verlassen dauernd ihre Wohnsitze, in die aus dem Osten slavische Völker einwandern. Unter dem Einbrche der ostgermanischen Völker sinkt das westrmische Reich nach und nach in Trmmer. 2. Von allen Neichen, die durch die Ostgermanen auf dem Boden des westrmischen Reiches begrndet werden, hat keines Bestand. Dagegen begrnden angelschsische Stmme dauernd ihre Herr-schaft der Britannien. 3. Die in ihren alten Sitzen wurzelnden Franken gewinnen durch Eroberung die Herrschaft der Gallien und die Westgermanen. Der frnkische König Karl d. Gr. begrndet eine we st europische Weltmacht und tritt durch die Annahme der Kaiserwrde aus der Hand des Papstes in die engste Beziehung zur Kirche. 4. Der Osten und der Sden der alten Welt und die Pyrenische Halbinsel verfallen der Macht der Araber. A. Die Mittelmeerstaaten der Ostgermanen. Ursache und Anla der Vlkerwanderung. Seitdem die germanischen Stmme ihr Vordringen nach Westen infolge des rmischen Gegen-druckes hatten einstellen mssen, waren sie, am vollstndigsten der Rmergrenze entlang, vom halben Nomadenleben zum setzhaften Bauernleben bergegangen. Bei der rohen Form des Ackerbaues wurde ihnen aber infolge der rasch steigenden Volksmenge ihr Gebiet zu enge. Dem Bedrfnisse nach neuem Ackerlande entsprangen seit dem Marko-mannenkriege zahlreiche Einwanderungen germanischer Scharen in das Neichsgebiet und die nie ruhenden Versuche der Grenzstmme, Pro-

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 147

1918 - Paderborn : Schöningh
147 frau von Orleans von einem Inquisitionsgericht als Ketzerin und Zauberin verurteilen und zu Rouen zum Feuertode führen (1431). Aber das Waffenglck neigte sich nicht lnger auf die Seite der Eng-lnder; alle franzsischen Besitzungen auer Calais und den norman-tuschen Inseln wurden ihnen entrissen. 3. Strkung der franzsischen Knigsgewalt. Auch im Innern hob sich die Macht des franzsischen Knigtums empor. Zwar bestand neben der kniglichen Gewalt wie in Deutschland ein N e i ch s t a g , der in drei gesondert beratende Gruppen (der hheren Geistlichkeit, des Adels und der Städte) zerfiel. Aber König Karl Vii. machte sich von diesem unabhngiger, da es ihm gelang, eine bleibende teuer einzufhren und ein stehendes Heer einzurichten, das erste Beispiel dieser Einrichtung im Abendlande. Bald darauf hatte das Herrscherhaus das Glck, fast alle groen Frstentmer (Anjou, Bretagne) mit dem schon bedeutenden Kronlande zu verbinden. Als mit Karl dem Khnen der Mannesstamm des verwandten burgundischen Hauses erlosch (1477), fiel das Herzogtum Bourgogne an Franko reich. Unter Franz I. wurde Mailand erobert. 4. Englische Thronwirren. jn England verbanden sich mit dem auswrtigen Kriege gegen Frankreich unheilvolle Wirren im Innern. Hader in der knig-lichen Familie und die Unbotmigkeit des in den Kriegen verwilderten Adels hatten zur Folge, da das Parlament den König Richard Ii, den letzten Plantagenet, absetzte und die Krone dem verwandten Hause Lancaster (fpr. L'nkster) bertrug (1399). Als König Heinrich Vi, unter dem die Englnder fast alle Erobe-rungen in Frankreich wieder verloren, in eine Gemtskrankheit verfiel, erhob der Herzog von York Ansprche auf den Thron. Damit begann der dreiigjhrige Brgerkrieg der roten Rose (Lancaster) und der weien Rose (York. 1455-1485). In den inneren Kmpfen zerfleischten sich in wildem Fanatismus die Mitglieder der Knigsfamilien und der englische Adel. Der letzte König aus dem <rmufe York, der Verwandtenmrder Richard Iii, wurde im Kampfe mit Heinrich Tudor (bei Bosworth, spr. Bswr, 1485) gettet. Der oieger, der durch feine Mutier dem Hause Lancaster angehrte, bestieg als Heinrich Vii. den Thron und machte endlich dem verderblichen Wten des Brgerkrieges ein Ende. 10*

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 89

1918 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 89 gegangen, kehrte aber eidbrchig nach Deutschland zurck und begann den Aufstand. König Heinrich zog siegreich gegen ihn, erneuerte jedoch, weil er fr Italien freie Hand haben wollte, mit ihm den frheren Vertrag. Aber bald bildete sich gegen den jungen Herrscher eine weitverzweigte Frstenverschwrung, die an den Welsen und ihrem Verwandten, dem Könige Richard Lwenherz von England, eine starke Sttze hatte. In dieser Not brachte die Gefangennahme des englischen Knigs durch Leopold von sterreich dem Kaiser unerwartete Rettung. Die feindselige Verbindung der deutschen Fürsten lste sich auf, und auch die Welsen shnten sich mit Heinrich aus. Der alte Heinrich der Lwe starb bald danach auf seiner Allodialbesitzung Braunschweig. b) Die Erwerbung des Normannenreiches (1194). Als der König Wilhelm Ii. von Sditalien ohne Nachkommen gestorben war, wollte Heinrich Vi. das erledigte Reich als Erbe seiner Gemahlin Konstanze in Besitz nehmen. Doch die normannischen Edeln, einem deutschen Herrscher abhold, whlten Tankred, einen einheimischen Verwandten ihres Frstenhauses, zum Könige. Aus seinem ersten Zuge nach Italien erlangte Heinrich vom Papste die Kaiserkrnung. Dann belagerte er Neapel, mute aber, da eine furchtbare Seuche in seinem Heere ausbrach, nach Deutschland zurckkehren. Nach Tankreds Tode gewann der Kaiser aus einem zweiten Zuge (1194) fast ohne Schwertstreich Unteritalien und Sicilien. Mehrere Verschwrungen und Aufstandsversuche einer nationalen Partei gegen die deutsche Herrschaft wurden rasch unterdrckt und hart gestraft. c) Der Plan der Universalherrschaft. Gesttzt aus den groen stau-fischen Hausbesitz in Deutschland und im Besitze des Erbreiches Stellten, in unbestrittenem Ansehen in seinen Knigreichen Deutschland, Bur-gund und Italien, verfolgte seitdem Heinrich Vi. hochfliegende Plne fr seine kaiserliche Stellung. Wie er England zur Lehnsabhngigkeit gebracht hatte, so gedachte er die Lnder weit und breit unter seine Oberherrschaft zu beugen. Frankreich, die jungen christlichen Reiche auf der Pyrenenhalbinsel, wie auch das absterbende ostrmische Kaiserreich auf der Balkanhalbinsel sollten dem abendlndischen Kaisertum Untertan werden. Ein gewaltiger Kreuzzug, zu dem er die Vorbereitungen traf, sollte ihn als Vorkmpfer der Christenheit zeigey. Whrend er so mit seinen Plnen das ganze Mittelmeer umspannte, dachte er auch daran, der Grundlage seiner Macht, die auf der Be-

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 159

1918 - Paderborn : Schöningh
159 gehalten. Bald aber zerstreuten sich die Druckergehilfen und lieen sich an verschiedenen Orten Deutschlands nieder. Auch in Italien und in Frankreich entstanden sehr rasch Druckereien. Die Folge dieser gro-artigen Erfindung war die allgemeinere Verbreitung der Bildung. Die Preise der Bcher sanken immer mehr, und durch die Presse entwickelte sich ein reger und schneller Gedankenaustausch, von dem uns zuerst die zahlreichen Parteischriften in der Zeit der Refor-mation einen berraschenden Beweis liefern. Iii. Das Kriegswesen. Die Erfindung des Schiepul-vers und die Einfhrung der Sldnerheere statt der ritter-lichen Heere gestaltete das Kriegswesen gnzlich um. Schon in frherer Zeit war die Bereitung des Pulvers den Chinesen und den Arabern in Spanien bekannt. In Deutschland soll der Franziskanermnch Berthold Schwarz, der in der ersten Hlfte des 14. Jahrhunderts angeblich in Freiburg lebte, das Pulver erfunden oder doch seine Verwendung zu Kriegs-zwecken durch die Erfindung der Feuerwaffen gezeigt haben. Zunchst (schon im 14. Jahrhundert) wurden vorwiegend schwere Geschtze zur Belagerung oder zur Verteidigung der Städte verwendet, nur allmhlich kamen die Handfeuer. Waffen in Gebrauch; sie waren so schwer zu handhaben, da der Spie noch lange die Hauptwaffe des Fuvolkes blieb Die Ritterburgen sanken vor dem neuen Geschtz in den Staub, und die wilde Zeit der Fehden ging zu Ende. Neben dem Aufkommen der Schuwaffen ging die Verdrngung der Vasallen-Heere, deren Hauptstrke die Reiterei war, durch das den Bauern entnommene Fuvolk der Sldner (Schweizer, deutsche Landsknechte) vor sich. An die Stelle des geworbenen Sldnerheeres tritt dann allmhlich das stehende Heer. Den Grund zu einem stehenden Heere legte zuerst König Karl Vii. von Frankreich. Nur langsam und meiften| erst im 17. Jahrhundert folgten andere Herrscher seinem Beispiele. Einteilung. Die Neuzeit zerfllt in folgende Perioden: 1. 15171648. Von der groen Kirchentrennung bis zum West-flischen Frieden, das Zeitalter der Reformation und der Religions-kriege. Entwicklung eines europischen Gleichgewichts. a) Die Zeit Karls V. Die Reformation in Deutschland. Kampf Frankreichs gegen die habsburgische bermacht. b) Das Zeitalter Philipps Ii. von Spanien und Elisabeths von England. Die Religionskriege in Frankreich und den Niederlanden. Kampf Englands und der Niederlande gegen das spanisch-habsburgische Haus.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 178

1918 - Paderborn : Schöningh
178 Die Zeit Karls V. die ihre Konfession nicht annehmen wollen, die Auswanderung gestatten. 3. Die bis zum Passauer Vertrage eingezogenenkirchengter bleiben im Besitze der evangelischen Reichsstnde. Auerdem wurden zwei Ausnahmebestimmungen ge-troffen; zu 1: Wenn ein geistlicher Fürst (Bischof, Abt) zur neuen Lehre bertritt, verliert er sein Amt und dessen Einknfte (der geistliche Vorbehalt); zu 2: Die geistlichen Fürsten sollen in ihrem Lande protestantischen Untertanen religise Duldung zuge-stehen. Diese beiden Satzungen wurden zwar dem Reichstags-abschied hinzugefgt, aber die protestantischen Stnde erklrten hinsichtlich der ersten, die katholischen Stnde hinsichtlich der zweiten Bestimmung, da sie dieselbe nicht als verbindlich anshen. So war der Keim zu neuen Zerwrfnissen vorhanden. 102. Xi. Abdankung Karls V. (1556). Durch die Anerkennung der Gleichberechtigung der Augsbmger Konfession sah Karl V. das eine Hauptziel seiner Politik, die Erhal-tung der kirchlichen Einheit, in seinem deutschen Reiche ver-fehlt. Auch bei der Verfolgung der zweiten Aufgabe seines Lebens, eine universale Weltherrschaft aufzurichten, war er geschei -tert. Die Trken hatten während seiner Regierung den grten Teil Ungarns besetzt, und er nutzte das in vier Kriegen bezwungene Frank-reich zuletzt im Besitze wichtiger deutscher Städte lassen. Dazu kam, datz er seine Weltmacht nicht auf seinen Sohn Philipp vererben konnte. Denn weder Karls Bruder Ferdinand noch die anderen Kurfrsten waren dafr zu gewinnen, Philipp zum Nachfolger Karls V. in Deutschland zu erheben oder den knstlichen Plan des stetigen Wechsels der Kaiser-krne zwischen Ferdinand und seinen Nachkommen einerseits und Philipp und dessen Geschlecht anderseits anzunehmen. Verstimmt der das Scheitern seiner Plne und vom Gichtleiden geqult, beschlo Karl abzudanken. Er teilte sein Reich unter seinen Bruder Ferdinand und seinen Sohn Philipp. Ferdinand, der König von Bhmen und Ungarn, erhielt die sterreichischen Lnder, die er schon lngst verwaltete, und die Anwartschaft auf die K a i s e r w r d e, fr die er durch seine Wahl zum rmischen Könige (1531) bereits in Aussicht genommen war; Philipp Ii. erhielt das Kernland der Universalmonarchie Karls, Spanien (mit Sardinien, Neapel, Sicilien und den Kolonien), sowie Mailand und dienieder -lande, die beide dadurch tatschlich aus ihrer alten, wenn auch lockeren Verbindung mit dem deutschen Reiche gelst wurden (1556).

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 115

1918 - Paderborn : Schöningh
Der Ausgang der Kreuzzge. 115 c) Das Ende der Christenherrschaft in Syrien. Da die Christen in Syrien vom Abendlande keine militrische Untersttzung mehr erhielten, eroberten die Sultane von gypten eine christliche Stadt nach der an deren. Als letztes Bollwerk der Christen fiel das wichtige Akkon (1291, 100 Jahre nach seiner Eroberung durch den dritten Kreuzzug). d) Folgen der Kreuzzge. Die ftrezzge haben ihren Zweck, die Befreiung des Heiligen Landes aus den Hnden der Mohammedaner durch die Begrndung eines syrisch-christlichen Reiches, nicht auf die Dauer erreicht. Die Grnde ihres unglcklichen Ausganges lagen vor allem a) in dem Fehlen einer ausreichenden dauernden Einwandt rung aus dem Abendlande, b) in der feindlichen Stellung, welche die griechischen Kaiser gegen die Kreuzzge einnahmen, c) in der Uneinigkeit und Eifersucht der Kreuzfahrer der verschiedenen Nationen, d) in der Zwietracht zwischen Kaisertum und Papsttum, e) in dem moralischen Verfalle der Christen im Morgenlande. Aber wenn die Kreuzzge auch ihre nchste Aufgabe nicht gelst haben, so waren sie doch fr die geschichtliche Entwicklung des Abendlandes von sehr groer Bedeutung. 1. Die Macht der Ppste, welche die Kreuzfahrten anregten und unter ihren Schutz stellten, wurde gesteigert. 2. Dem Rittertum stellten die Kreuzzge ein hohes ideales Ziel fr seinen kriegerischen Tatendrang, und in den geistlichen Ritterorden er-hielt der Adel eine starke Sttze. 3. Die Seestdte Italiens blhten durch den lebhafteren Handel, der aus dem lange Zeit auch friedlichen Verkehr mit dem Morgenlande erwuchs, mchtig empor. Die bedeutendsten Vermittler dieses See-Handels waren Amalfi, Pisa, Genua und vor allen Venedig. Die Blte des italienischen Handels befruchtete auch den Handel in den sddeutschen Stdten (Augsburg, Regensburg, Nrnberg, Frankfurt a. M.), wohin die morgenlndischen und indischen Waren der die Alpenstraen gefhrt wurden; anderseits mndete auch der neu-belebte Orienthandel der Konstantinopel auf der Donaustrae in den sddeutschen Handelspltzen (Wien, Regensburg usw.) aus. Durch den erhhten Wohlstand wuchs ferner das Ansehen und die Geltung des Brger st andes neben dem Adel und der Geistlichkeit. 4. Die Wissenschaften und Knste erhielten durch die Berhrung mit dem Morgenlande mannigfache Anregung. Die Kreuzfahrten er-wetterten die geographischen Kenntnisse und gaben den Ansto zu gro-artigen Reisen in den Orient (vgl. Marco Polo). In der Mathematik, 8*

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 180

1918 - Paderborn : Schöningh
180 Calvin mute unter Franz I. wegen seines Ubertrittes zur neuen Lehre Frankreich flchtig verlassen. Spter lie er Ich in Genf nieder, wo die Refor-matten bereits Aufnahme gefunden hatte. Wegen der strengen Zucht, die er auferlegte, mute er vor einer Gegenpartei flchten, wurde aber nach einer dreijhrigen Verbannung zurckgerufen (1541) und fhrte in Genf feine Kirchen-verfaffung ein. Gleich Zwingli wich Calvin von Luther in der Abendmahlslehre ab und verlangte strengste Einfachheit des Gottesdienstes. Die kirchliche Vollgewalt bertrug er der Gemeinde; aber trotz dieser demokratischen Grundlage bte Calvin ein eigentmliches theokratisches Regiment aus. Vergehen gegen die brgerliche Ordnung wurden oft mit kirchlichen Strafen, Verfehlungen gegen die Sittlichkeit und die eigene Lehre mit unerbittlicher Strenge, nicht selten selbst mit dem Tode geahndet. So wurde der spanische Arzt Michael Servedo wegen einer abweichenden Auffassung der Trinittslehre hingerichtet. Die grte Wirkung bte die reformierte" Lehre Calvins durch die Propaganda aus, die sie in den vom Luthertum fast unberhrten romanischen Lndern, namentlich Frankreich, sowie in den Nieder-landen, in Schottland und England machte. 104. 2. Schweden, Dnemark und Norwegen. Erst gegen Ausgang des 9. Jahrhunderts hatten sich im nrdlichen Europa durch die allmhliche Verschmelzung kleiner Gebiete die drei Knigreiche Dnemark, Norwegen und Schweden gebilbet. Knut der Groe (f 1035, s. S. 63) vereinigte die Kronen von Dnemark und Norwegen und gewann auch die Herrschaft der England. Nach seinem Tode aber zerfiel das gewaltige Reich in seine alten Bestanbteile. Die innere Zerrttung der nordischen Reiche, insbesondere Dne-marks (etwa seit der Zeit des Interregnums), verschaffte der deutschen Hansa die Handelsherrschaft im baltischen Meere. Eine Rckbewegung begann, als unter derknigin Margarete die ftronen Dnemarks, Norwegens und Schwedens vereinigt wurden (Union zu Calmar in Schweden, 1397). Indes wurden die Schweden der Vereinigung mit Dnemark bald berdrssig und erhoben selbstndige Neichsverweser. Der gewaltttige König Christian Ii. (aus dem Hause Olden-brg) suchte die Selbstndigkeit Schwedens mit Gewalt zu brechen; er nahm Stockholm ein und lie viele Edle, Geistliche und Brger hinrichten (1520). Aber Gustav aus dem Hause Wasa trat als der Rcher des Stockholmer Blutbades auf. Unter vielen Gefahren und 21bem teuern den Verfolgern entronnen, rief er die tapferen und freiheitlieben-den Bauern in Dalekarlien zum Befreiungskampfe auf, eroberte, von lbischen Schissen untersttzt, Stockholm wieder und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wasa wurde zum Könige von Schweden gewhlt (1523).
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