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3. Die deutsche Zollgrenze. Die politischen Grenzen stimmen
nicht ganz mit denjenigen des deutschen Zollvereins übereiu. Deutsch-
land besitzt Zollanschlüsse und Zollausschlüsse.
Zolleiuschlüsse. qkm Zollausschliiffe. qkm
Luxemburg .... Tiroler Gemeinde | Jungholz .... 1 Vorarlberger Gemeinde ( Mittelberg. . . . j 2 587,5 5,7 Stadt Hamburg . . . Insel Neuwerk . . . Kuxhafen..... Insel Helgoland . . . Geestemünde .... Stadt Bremen . . 1 Bremerhafen . . . 1 Brake...... Badische Ausschlüsse . . 10.0 0,2 0,3 0,6 0,7 1,2 0,1 51.1
2 593,2 64,2
Iv. Vodengestaltuug, geologische Verhältnisse und die nutzbaren
Mineralien und Gesteine Deutschlands.
1. Die Bodengestaltuug des deutscheu Reichs erscheiut bei der
süduördlichen Abstufung des Landes von den Alven bis zum Meer auf
deu ersten Blick sehr einfach zu sein. Bei genauerer Betrachtung indes
ergiebt sich, daß die Oberflächeuform uusers Vaterlandes eine so außer-
ordentliche Mannigfaltigkeit zeigt, wie sie in den übrigen Ländern
Europas nicht zu finden ist. Die meisten derselben zeigen vorwaltend
nur eiue Bodenform, so Rußland die Tiefebene, Spanien die Hochebene,
Skandinavien und die Balkanhalbinsel Gebirgsland, während in Italien
den abgeschlossenen Gebirgsländern ebenso abgeschlossene Tieflandsbecken
gegenüberstehen. Am meisten kommen noch Frankreich und Österreich-
Ungarn dem deutschen Reiche an Mannigfaltigkeit der Bodenformen
nahe, ohne es jedoch darin zu erreichen. In den zahlreichen natürlichen
Einzellandschaften sind alle Bodenformen vertreten, vom schneebedeckten
Hochgebirge bis zum Tieflande, das sich in einzelnen fetten Marsch-
bezirken au der Nordseeküste sogar bis unter den Meeresspiegel senkt.
So vereinigt Deutschland hinsichtlich der Bodengestaltung die Vorzüge,
welche iu großem Maßstabe uusern Erdteil vor allen übrigen Kontinenten
auszeichnen.
Im N. des Reichsgebiets waltet das Tiefland vor, während der
S. vorherrschend Gebirgs- und Hvchland aufweist. Der Sprachgebrauch
unterscheidet Süddeutschland und Norddeutschland. Die
Grenze zwischen beiden ist etwa die Mainlinie. Den So. von Süd-
deutschlaud nimmt das deutsche Alpenland mit dem vorgelagerten
Hochlandsgebiet ein. Den Sw, Deutschlands erfüllt das Becken
der oberrheinischen Tiefebene mit seinen Gebirgswällen und
den daran angelehnten Stufenländern. Durch die Mitte Deutschlands
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Jungholz Hamburg Helgoland Bremen Deutschlands Europas Spanien Skandinavien Italien Frankreich Ungarn Deutschland Norddeutschland Deutschlands
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und die Wasserscheide zwischen dem Gebiet der Hommerschen Küstenflüsse
und den Nebenflüssen der Weichsel und Netze darstellt. Aus dem 8 km
breiten, wiesenreichen Durchbruchstal der Oder erhebt sich der Land-
rücken mit niedrigen, bewaldeten Höhen, reicht mit niedrigen, seenreichen
Bergebenen s. bis in die Neumark und steigt dann in feinem Nordost-
zuge auf der Grenze von Pommern und Westprenßen zu ansehnlichen^
Höhen und Bergzügen empor.
Von besonderer landschaftlicher Schönheit sind die Quellgebiete der
Drage und Küddow, die der Pommer stolz die „pommersche Schweiz"'
nennt. In buntem Wechsel folgen hier Laubwälder und Berghohen, Ackerfelder,.
Wiesen und Seen mit lieblichen Uferpartien. Weiter nordostwärts wird der
Landrücken rauh und unfruchtbar, besonders in dem öden, menschenarmen
Rummelsburger Berg land, das mit seinen kahlen Höhen, tiefen
Schluchten, weiten Moorflächen und kleinen, blauen Seen bis in die Gegend
von Bütow reicht.*)
Die uordöstlichste Gruppe, das kassubische Bergland,, ist die
höchste des ganzen baltischen Landrückens.
Kassubenland umfaßt den n. Teil des westpreußischen Hügellandes und
den angrenzenden Teil vom nordöstlichen Pommern. Das ganze Gebiet bildet
ein seenreiches Hügel- und Bergland, das sich nach der Ostsee und der Weichsel-
Niederung abdacht und mit einzelnen Ausläufern (bei Rixhöst) kapartig bis zur
See streicht. In den Schönberger Bergen, n. ö. von Berent, erreicht
es seine höchste Erhebung. Vom Turmberg (330 m), der fast durchweg nur
von kleinem Buschwerk bestanden ist, hat man einen weiten und wechselvollen
Ausblick. Doch wird Danzig und das Meer durch dazwischen liegende, gleichfalls
beträchtliche Höhen verdeckt. Zu diesen gehören die reizenden Höhen bei
Danzig mit dem Karlsberge. Das gesamte Bergland ist mit seinen kegel-
förmigen, teils kahlen, teils bewaldeten Bergkuppen, tiefeingeschnittenen Talern,
rauschenden Flüssen und Bächen, anmutigen Landseen, jähen Schluchten und
reizenden Fernsichten ein Gebirgsland im kleinen. Besonders gilt dies'
von der Gegend von Karthaus (w. von Danzig, durch Bahn mit dieser ver-
Kunden), der man den Namen „kassubische Schweiz" beigelegt hat. Der
größte See ist der Radaunensee. Auf pommerschem Gebiet ist der Dom-
browab erg (210 m) bei Lauenburg die höchste Erhebung des Kassubenlandes^
Im allgemeinen ist die pommersche Kasfubei nicht so unsruchtbar wie die west-
preußische; sie ist wiesen- und waldreich besonders im Gebiet des schönen Lebatales.
Die Kassuben sind ein slavischer Volksstamm, mehr den Wenden als den
Polen verwandt. In seiner äußern Erscheinung zeigt der Kassube einen
untersetzten, muskulösen Körperbau. Er ist sehr kirchlich gesinnt, dabei aber
sehr abergläubisch, hängt treu an seiner Volkssprache und Volkstracht und führt
namentlich als Landbewohner ein arbeitsschweres, entbehrungsreiches Leben.
Leider ist der Branntweingenuß sehr unter der Bevölkerung verbreitet. Der
westpreußische Kassube ist katholisch, der pommersche evangelisch. Diese
Erscheinung erklärt sich aus der geschichtlichen Entwicklung beider Länder. In.
den Städten und auch zerstreut auf dem Lande wohnen Deutsche.
Die südöstliche Abdachung des Landrückens reicht bis zuiw.
Weichsel- und Netzetal und wird von den Netzezuflüssen Küddow und
Trage und den Weichselstüssen Brahe, Schwarz Wasser und
Ferse durchfurcht. Der bedeutendste dieser Flüsse ist die Brahe.
Sie kommt aus einem kleinen pommerschen Grenzsee, durcheilt in ihrem
vielgekrümmteu Oberlaufe zahlreiche Seen und fließt dann durch das
waldreiche Gebiet der Tucheler Heide. Diese ist besser als ihr
*) Der Volkswitz sagt: „Nummelsburg Md, Bütow können zusammen,
nur eine Lerche ernähren. Vormittags singt sie- M Bütow und nachmittags
in Rummelsburg.
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— 188 —
stauchende Tätigkeit ausüben umfomehr, als die glazialen wie tertiären Schichten
sehr locker und plastisch waren. Die so bedingte Schichtenstörung kann auch
erklären, daß der Steilabfall des s. Landrückens nach der Glogau-Baruther
Hauptrinne, die allmähliche Abdachung aber nach dem alten Elbtal gerichtet ist.
a) Der schlesische Landrücken und die schlesische Lbene.
1. Der schlesische Landrücken beginnt im äußersten So. mit der
Tarnowitzer Platte. Die Mittelhöhe derselben beträgt 300 in;
im Anna berge, n. von Kosel, erreicht sie indes 385 m Höhe, die
höchste Erhebung des ganzen südlichen Landrückens nicht nur, sondern
des gesamten deutschen Tieflandes. Der Annaberg hat eine Wallfahrts-
kirche und Stationskapellen, und die Aussicht reicht weit über die ober-
schlesische Tiefebene.
Die Juraformation und der Muschelkalk der Tarnowitzer Platte enthalten
große Einlagerungen von Eisenstein, Galmei, Bleiglanz und Steinkohlenflözen.
5o hat denn die Gegend von Tarnowitz, Beuthen, Königshütte, Kattolvitz
und Myslowitz eine von Jahr zu Jahr steigende bergmännische Wichtig-
keit erlangt und erinnert bereits an die Industriegebiete Belgiens und Wen-
ialens. Namentlich wird soviel Zink gewonnen, daß Deutschland infolgedessen
das erste Zinkland der Erde ist. Oberschlesien liefert etwa die Hälfte
der europäischen Produktion dieses jetzt so vielfach verwendeten Metalls. Das
Gebiet des gegenwärtigen Kohlenbergbaus in Oberschlesien umfaßt eine Fläche
von 1200 qkm. Doch ziehen sich die Kohlenlager in einer noch viel größereu
Ausdehnung hin, so daß der künftigen Ausbeute noch ein weites Feld bleibt.
Die schlesische Kohle beherrscht als Absatzgebiet bereits das gesamte ostdeutsche
Binnenland. Nur an der Küste und im Nw. behauptet die englische Steinkohle
den ersten Rang.
Zwischen Bartsch und Oder zeigt der Landrücken die geschlossene
Erhebung der Trebnitz er Hügel, wohl auch unter dem Namen
„K a tz e n g e b i r g e" bekannt. Ter Höhenzug steigt bis 255 m
Höhe empor. Auch das Hügelland an der Südgrenze der Provinz Posen von
Fraustadt bis Kempen wird vielfach noch zum südlichen Landrücken gerechnet.
Das trifft jedoch nur auf die Höhen des südöstlichsten Zipfels der Provinz, um
Schildberg und Kempen, zu. Denn das Bartschbruch und -tal bildet den An-
sang des Gtogau-Baruther Urstromtales und damit die Nordgrenze des s.
Landrückens. Die Höhen n. davon gehören zu den zahlreichen Diluvialplateaus,
die zwischen den Flußtälern in der zentralen Tieflandsmulde stehen ge-
blieben sind.
Ungefähr vou der Katzbachmüuduug ab beginnt das Durchbruchstal
der Oder. Bis dahin hält sich der Fluß in der sch lesischen Ebene
zwischen dem Gebirgsrande und dem Laudrücken, einem wohlbewässerten,
fruchtbaren Landstrich, aus dem sich zwischen Eulengebirge und Oder
wie ein weit vorgeschobener Posten der Sudeten der 718 in hohe
Zobten erhebt. Von den Hügelländern r. der Oder gehen dem
Strom als Seitenstück der Sudeteuslüsse zahlreiche Nebenflüsse zu,
darunter Klodnitz, Malapane, Stober und Weida. Nachdem
sich der Oderstrom immer mehr dem Südfuße des Landrückens genähert,
biegt er scharf nach N. um, durchbricht die Hauptkette des Laudrückeus
und nach Aufnahme der Bartsch hinter Glogau einen zweiten Höhen-
rücken, der r. von der Oder düstere Wälder, l. aber auf anmutigen
Höhen die Weingärten von Grünberg trägt. ^
Grünberg ist der Mittelpunkt einer Weinzone, die im S. bis ^orau
und Sagan, im N. bis über Züllichau hinaus, im X>. bis ins Posenfche (Bonnt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 214 —
Friedrich I. am ls. Januar zu Königsberg als „König in Preußen." Den
Titel „König von Preußen" nahm Friedrich'der Große an, als er das Erme-
land und Westpreußen 1.72 erwarb. — Ostpreußen war der Schauplatz mancher
erbitterten Kämpfe zwischen den Rittern, Littauern und Polen, so bei Tannen-
berg und Marienburg 1410, ist bekannt durch die Verträge zu Labiau (165g)
und Wehlau (1657), sah die blutgetränkten Schlachtfelder" bei Pr. Eylau und
Friedland im Unglücksjahre 1807 und den schmachvollen Frieden zu Tilsit 1807.
3. Provinz Posen.
1—3 ist einheitlich behandelt auf S. 177—180.
4. Geschichtliches. Posen gehörte ehemals zum polnischen Reiche. Von
dem Gebiete des Posener Landes ging die Entwickelung des Polenreichs und
die Verbreitung des Christentums unter den Polen aus. In der ersten Teilung
Polens 1772 siel der nördliche Teil der Provinz, der „Netzebezirk", an Preußen
und wurde mit Westpreußen zusammen verwaltet. Der Südteil Posens kam in
der 2. Teilung Polens 1793 mit „Südpreußen" an Preußen. Dann gehörte
das Gebiet der Provinz von 1807—1814 zum Großherzogtum Warschau und
kam im Wiener Kongreß als Provinz Posen wiederum an Preußen. 1848
war die Provinz der Herd eines Polenaufstandes.
6. Provinz Schlesien.
1. Das l*aitb. Schlesien, die größte der Provinzen, umfaßt a) den
deutschen Anteil an den Sudetenketten mit dem Lansitzer- (Ostteil),
Jser- und Riesengebirge, dem Waldenburger und Enlengebirge und dem
Glatzer Gebirgskessel, b) denschlesischenlandrücken mit der Tarnowitzer
Platte, den Trebnitzer Hügeln, Grünberger Höhen, dem niederschlesischen
Heidegebiet und c) die mitlelschlesische Ebene zu beiden Seiten der Oder.
Der äußerste So. der Provinz gehört zum Weichselgebiet, der äußerste
Nw. zum Gebiet der Elbe. Entwässert wird des Land von der Oder
und ihren Nebenflüssen: r. Klodnitz, Malapane, Stvber, Weide,
Bartsch; l. Oppa, Glatzer Neiße, Weistritz, Katzbach, Bober mit Queis
und Lausitzer Neiße.
Das Klima zeigt in der schleichen Ebene ein Jahresmittel von
80 C. Im übrigen entscheidet die Höhenlage eines Ortes. Die
Fruchtbarkeit des Landes ist besonders groß längs des Gebirgs-
süßes; wenig Fruchtbarkeit herrscht im Gebiete des südlichen Landrückens,
besonders im Heidegebiet (Kiefernforsten) von Niederschlesien. Auf den
Hügeln von Grünberg Weinbau. Etwa 29°/o des Bodengebiets
sind mit Wald bestanden. Das Oberschlesische Becken enthält große Lager-
vorzüglicher Steinkohle, auch Eisen-, Zink- und Bleierze. Ober-
schlesien ist das erste Zinkland der Erde. Steinkohlen finden
sich auch im Waldenburger Gebirge.
2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner
sind zum weitaus größten Teile Deutsche; nnr etwa x/± der Bevöl-
kerung ist slavischer Abstammung. Zu deu Slaveu gehören die
Polen im südöstlichen Oberschlesien, größtenteils r. der Oder bis zur
Mündung der Weide, die größtenteils deutsch redeudeu Mähren in den
Kreisen Ratibor und Leobschütz, die Tschechen in der Grafschaft Glatz
und die Wenden in der Niederlausitz. Der größere Teil der Bevöl-
kerung ist katholisch, der kleinere evangelisch, und zwar überwiegen
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— 177 —
havelländischen Luch und dem P lau eschen Kau al ^Warschau-
Berliner Tal). Das südliche Haupttal endlich verläuft am Fuße des
südlichen Landrückens und tritt besonders deutlich im Bartschbruch
und Spreewalde hervor (Glogau-Baruther Tal).
Diese drei großen Längstäler, auch Urstromrinnen genannt, entstanden
-in der mächtigen Abschmelzungsperiode, die der eigentlichen Eiszeit folgte. Das
Zurückweichen des Eises erfolgte nicht gleichmäßig, sondern jedenfalls etappen-
förmig. Wo das Stirnende des Eises längere Zeit verweilte, bildete sich jedes-
mal rechtwinklig zu ihm eine Sammelrinne der Schmelzwässer. Und die
heutige Breite der Urstromtäler legt Zeugnis von der ungeheuren Wassermasse
ab, die damals vorhanden war. So entstanden nacheinander das Glogau-
Baruther, das Warschau-Berliner und das Thorn-Eberswalder Tal. Nördlich
und s. finden wir außerdem noch Ansätze zu Urstromtalbildungen (Altes Elb-
tal s. vom südlichen Landrücken). Später versandeten diese Täler. Bruch- und
Zumpflandschasten bildeten sich. Regelmäßige Winde häuften den Sand zu
einzelnen Dünenzügen auf. Die Flüsse, die heute in diesen Urstromrinnen
fließen, sind nur armselige Reste der alten Schmelzwässer. Bielfach sind sie
von einem Tale zum anderen durchgebrochen, dabei reizvolle Landschaften
bildend (Durchbruchstäler der Oder und Weichsel).
Die plateauartigen oder auch wellenförmigen Bodenflächen zwischen
den Haupttäleru werden von den Quertälern der Ströme und den
Flußrinnen ihrer Nebenflüsse in zahlreiche Einzellandschaften zerlegt, die
mitunter fruchtbar sind, aber auch hier und da von großen Sandflächen
durchlagert, manchmal feenreich und mit landschaftlichen Reizen mancherlei
Art begabt sind. Naturgemäß gliedert sich das große Muldengebiet in
die Posener Ebene und das märkische Flachland.
a) Die Essener Lbene.
1. Die Poseuer Ebene breitet sich zwischen Ausläufern des baltischen
und des südlichen Landrückens aus, welche die nördlichen und die süd-
licheu Grenzgebiete der Provinz Posen durchziehen. Im wesentlichen
ist sie das Gebiet der mittleren Warthe. Diese kommt aus dein
russischen Polen, fließt zunächst nördlich und wendet sich vor dem Ein-
tritt ins Posener Gebiet nach W. Von Schrimm ab fließt sie wieder
nach N. und durchbricht auf dieser Laufstrecke die Posener Platte.
In seinem weiteren, nach W. gerichteten Lause nimmt der Fluß l. die
Öbra, r. die Netze auf und mündet bei Küstrin in die Oder.
An die Posener Platte lehnt sich im No. der Posener Ebene die
knjawische Seenplatte an. Der größte der zahlreichen Seen ist der
fischreiche Goplosee, der sich bei einer Breite von durchschnittlich 3 km
in einer Länge von 30 km von N. nach S. erstreckt und weit über die
Polnische Grenze reicht. Unter den zahlreichen Sagen, die sich an den
^?ee knüpfen, ist die Sage vom Mäuseturm am bekanntesten.^)
Knja Wien gehört zu den fruchtbarsten Strichen des Deutschen Reichs.
Der kujawische Weizen ist weithin berühmt, die Zuckerrübenkultur sehr
*) Sie ist ein Seitenstück der rheinischen Mäuseturmsage. Der grausame
Herzog Popiel Ii. hatte alle seine Verwandten ermorden lassen. Aus deren
Leichen entstanden Mäuse, die ihn überall hin verfolgten, selbst bis auf den
Mäuseturm im Goplosee, wo sie ihn und seine Söhne verzehrten. Heute ist
der Mäuseturm ein besuchter Aussichtspunkt.
Tromnau, Lehrbuch der Schulgeograpliie Ii.*** 12
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 181 —
die Lausitzer Neiße auf und vereinigt sich bei Küstrin mit der
Warthe. Von hier aus erstreckt sich nach O. das fruchtbare Warthe-
bruch, nach Nw. das gesegnete Oderbruch. Letzteres umfaßt ein
Niederungsgebiet von 6700 qkm und war ehedem ein von zahlreichen
Oderarmen durchfurchtes Sumpfgebiet, das Friedrich der Große von
1746—1753 entwässern ließ. Als der König den gewonnenen frncht-
baren Boden sah, sagte er mit Genugtuung: „Hier habe ich eine
Provinz im Frieden gewonnen." Nach dem 7jährigen Kriege begann
die Urbarmachung des Warthebruchs und des neu märkischen
Netzebrnchs. Beide umfassen zusammen 46 000 ha meist guten
Boden, der vorzügliches Heu und auf den sandigen Strichen guten
Hafer erzeugt. Am Westrande des Oderbruches liegen die reizenden
Partien von Freienwalde, wegen ihrer landschaftlichen Schönheit „die
märkische Schweiz" genannt.
Die Havel ist im wahren Sinne des Worts der charakteristische
Fluß des Mnldengebiets, Sie bildet sich im Mecklenburgischen aus den
Abflüssen mehrerer Seen und fließt zunächst südlich. Von der Mündung
des Fiuowkanals an ist sie mit zahlreichen Fahrzeugen bedeckt. In der
Mittelsenke des Muldengebietes löst sie sich in eine Reihe von Seen
auf. die sich anfangs in s., dann in w. Richtung erstrecken. Die
wichtigsten dieser Havelseen sind der Tegeler-, Wann-,
Jungfern- und Planesche See. Von Spandau bis hinter Potsdam
bietet der Fluß mit seinen buchtenreichen Seen, die zwischen Tegel und
Potsdam von etwa 2000 Schwänen belebt sind, sowie mit den bewaldeten
Usern, Schlössern und Parkanlagen Bilder von hoher landschaftlicher
Schönheit. Die untere Havel wendet sich in nordwestlicher Richtung
der Elbe zu.
Nördlich von der mittleren Havel zieht sich das Havel- undrhinluch
hin, eine Fläche von etwa 125 000 ha, die ehemals ein großes Moorgebiet
war, aus dem eine große Zahl von Hügeln oder „Horsten" "emporragte. „Im
Frühjahr ein großer See, war es nnr im Sommer bei trockener Witterung
gangbar. Nur an einzelnen Stellen konnte das Gras mit Mühe abgeerntet
werden. Vom Vieh versank jährlich eine Anzahl Stück im Morast. Da ließ
König Friedrich Wilhelm I. das Luch von 1718 — 1725 trocken legen,
wodurch vorzügliches Weideland gewonnen wurde, ein Teil des Bodens auch
unter den Pflug genommen werden konnte. Als Musterwirtschaft legte der
König das Amt 5iönigshorst an. In dieser „Akademie des Buttermachens"
mußten Bauerntöchter die Wirtschaft erlernen und erhielten nach gut bestandener
Prüfung vom Könige 100 Taler als Brautschatz. — Zwei Hauptkanäle, von
denen der n. über Febrbellin führt und dann dem Rhinlaufe folgt, verbinden
die obere und untere Havel in ostwestlicher Richtung.
Die Spree kommt vom Lausitzer Gebirge und durchfließt in
raschem Laufe deu östlichen Zipfel des Königreichs Sachsen und den
nordwestlichen Zipfel von Schlesien. Zwischen Spremberg und Kottbns
durchbricht der Fluß den südlichen Landrücken, tritt sodann in das s.
der drei Haupttäler des Muldengebiets ein und bildet in diesem den
Spreewald.
^ Der Sprccwald ist das merkwürdigste unter den Bruchländern der Mark.
-iie_ Spree löst sich hier in zahllose Arme auf, die ein Gewirr von Inseln
umschließen und sich auf den Lber- und Unterspreewald verteilen. Beide
Gebiete werden durch sandige Erhebungen getrennt. Ehemals, bevor noch von
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
— 207 —
behörden, altertümliche Bischossstadt, der Sage nach bereits von Kart
dem Großen gegründet. Unter den altertümlichen Bauten der gotische Dom und
das gotische Rathaus mit dem Friedenssaal (1648). Die Akademie hat eine theo-
logische und eine philosophische Fakultät. Für das Münsterland ist Münster
der Hauptgetreidemarkt; die Stadt selber ist zudem in mannigfachen
Gewerben tätig. — Soest (soft.), in der fruchtbaren Soester Börde gelegen,
mit großen Getreide- und Viehmärkten. Im Mittelalter entfaltete die Stadv
M Zeiten große Macht (Soester Fehde) und gehörte der Hansa an. — Hamm,
Fabrikstadt an der mittleren Lippe, die hier schiffbar wird, alte Hpst. der eisen-
reichen „Grafschaft Mark". — Recklinghausen, aufstrebende Fabrikstadt, die
an Größe bereits das alte Soest überholt hat.
b) Die Bucht von Cöln ist der südliche Teil der niederrheinischen
Tiefebene. Sie breitet sich zwischen Eifel und Sauerland aus und
dringt so tief ins Gebirge ein. Ihrer ganzen Ausdehnung nach wird
sie vom Rhein durchflössen, der von Bonn bis zur holländischen Grenze
sein breites Strombett durch die Ebene zieht. Um Überschwemmungen
vorzubeugen, sind die Stromufer bereits eingedeicht. Von den links-
rheinischen Nebenflüssen ist die Erst zu nennen. Mit ihr gleichlaufend
fließt die Roer (Ruhr) zur Maas. Hier und da weist die Tieflandsbucht
mäßige Bodenwellen und Höhenrücken auf, doch nicht über 90 m See-
höhe (der Reichswald bei Kleve). Das Land ist fast durchweg recht
fruchtbar. Ein schmaler Marschlandstreifen, von Düffeldorf bis nach
Emmerich, bereitet auf Holland vor.
Die Bevölkerung ist rheinfränkischer Abstammung, redet jedoch
niederdeutsch und gegen Cöln hin den Cölner Dialekt. Die katholische
Konfession ist die herrschende; nur der Klever Kreis ist durchweg
evangelisch, und um Duisburg und Düsseldorf ist die Bevölkerung kon-
sessionell gemischt. Da einerseits das Ruhrkohlenbecken an der untern
Ruhr, anderseits das belgische Kohlenbecken bei Aachen bis unmittelbar
an den Rand des Tieflandes reichen, so findet man neben ausgedehntem
Getreidebau, ergiebiger Obstkultur und lohnender Viehzucht auch be-
deutende Industrie in Stadt und Land. Die Hauptsitze derselben sind
indes die Rheinstädte und Krefeld. Auf diesen Umstand ist auch die
bedeutende Volksdichte zurückzuführen. In der Gegend von Cöln,
Düsfeldorf und Krefeld wohnen etwa 200, in den übrigen Bezirken
100—150 Leute aus 1 qkm.
Ortskunde.
In der Rheinprovinz Cöln (372000 E. mit Vororten),
größte und reichste Stadt am Niederrhein, wichtigste Handels- und
Industriestadt und Festung ersten Ranges, liegt am l. Rheinufer, ihr
gegenüber am r. Rheinufer Festung D eutz, Cölner Dampfschiffe gehen
aufwärts bis Mannheim, abwärts bis Rotterdam. Der Mittelpunkt
des Geschäftslebens in der Stadt ist die H o chstraß e. An Industrie-
zweigen sind Banmwoll- und Wollspinnerei, Maschinenbau, Eisengießerei,
Zuckerraffinerie, Textilwaren verschiedenster Art und endlich die Herstellung
von „Cölner Wasser" (Eau de Colog'ne) zu nennen. Der eigentümliche
Charakter der Kölner offenbart sich am besten bei den zahlreichen Vergnügungen
in Stadt und Umgegend, ganz besonders aber zur Zeit der dreitägigen Karnevals^
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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den nahen Höhen und bildet im wesentlichen nur eine 4 km lange
Straße. Nur an zwei Stellen (Altstadt und Friedrichsberg) haben
sich kleine Straßenkomplexe gebildet. —Rendsburg, an der Eider
und dem Kaiser Wilhelm-Kanal, hat lebhaften Verkehr und be-
deutende Gewerbetätigkeit (Eisen- und Glockengießerei). — Neu-
münster, größer als Schleswig, in der Mitte Holsteins gelegen, daher
Knotenpunkt der holsteinschen Bahnen, treibt bedeutende Industrie (Tuch-
fabrikeu). — Plön, in malerischer Lage zwischen Seen. Das königl.
Schloß ist zu einer Kadettenanstalt eingerichtet. — Im „Herzogtum
Lauenburg" das reizend gelegene Ratzeburg auf einer Seeinsel (ein
Teil der Stadt gehört zu M.-Strelitz), Mölln, wohl die älteste Stadt
des Landes (Eulenspiegel), und mitten im „Sachsenwalde" (70 qkm
groß) Friedrichsruh, ehemaliger Wohnsitz und Grabmal des
Fürsten Bismarck, endlich Lauen bürg an der Elbe.
b) Im oldenburgischen Fürstentum Lübeck: Eutin, in
schöner Lage am gleichnamigen See.
3. Die ostdeutsche Tieflandsmulde.
Zwischen dem Nördlichen und Südlichen Landrücken des ostdeutschen
Tieflandes, von der Weichsel bis über die Elbe hinaus, gestaltet sich
das Bodengebiet zu einer großen, flachen Talmulde. In derselben
lassen sich deutlich drei große Längstäler unterscheiden, welche
nach O. zu auseinander streben, im W. sich aber einander nähern.
Das nördliche Haupttal zieht sich von der Weichsel durch die Senke
des Bromberger Kanals, das Netze-, Warthe- und Oder-
brnch und weiter durch die Senke des Finow-Kanals und des
Rhins bis zum Elbtal hin (Thorn-Eberswalder Tal). Das mittlere
Tal läßt sich erkennen in der Richtung der Warthe bis Schrimm,
dem Obrabruch, dem Odertal in der ost-westlichen Laufstrecke über
Kroffen, dem Friedrich Wilhelm-Kanal, dem untern Spreelauf,
Havelländischen Luch und der unteren Havel (Warschau-Berliner
Tal). Das südliche Haupttal endlich verläuft am Fuße des Südlichen
Landrückens und tritt besonders deutlich im Bartschbruch und Spree-
walde hervor (Glogau-Baruther Tal).
Die plateauartigen oder auch wellenförmigen Bodenflächen zwischen
den Haupttälern werden von den Quertälern der Ströme und den
Flußrinnen ihrer Nebenflüsse in zahlreiche Einzellandschaften zerlegt, die
mitunter fruchtbar sind, aber auch hier und da von großen Sandflächen
durchlagert, manchmal seenreich und mit landschaftlichen Reizen mancherlei
Art begabt sind. Naturgemäß gliedert sich das große Muldengebiet in
die Poseuer Ebene und das Märkische Flachland.
a) Die posener Lbene.
1. Die Poseuer Ebene breitet sich zwischen Ausläufern des Baltischen
und des Südlichen Landrückens aus, welche die nördlichen und die süd-
lichen Grenzgebiete der Provinz Posen durchziehen. Im wesentlichen
ist sie das Gebiet der mittleren Warthe. Diese kommt aus dem
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Eulenspiegel Friedrich_Wilhelm-Kanal Friedrich
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Abflüssen mehrerer Seen und fließt zunächst füblidj. Von der Mündung
des Finowkanals an ist sie mit zahlreichen Fahrzeugen bedeckt. In der
Mittelsenke des Muldengebiets löst sie sich in eine Reihe von Seen
auf, die sich anfangs in f., dann in w. Richtung erstrecken. Die
wichtigsten dieser Havelsecu sind der Tegeler-, Wann-,
Jungfern - und Planesche See. Von Spandau bis hinter Potsdam
bietet der Fluß mit seinen buchtenreichen Seen, die zwischen Tegel und
Potsdam von etwa 2000 Schwänen belebt sind, sowie mit den be-
waldeten Ufern, Schlössern und Parkanlagen Bilder von hoher land-
schaftlicher Schönheit. Die untere Havel wendet sich in nord-
westlicher Richtung der Elbe zu.
Die Spree kommt vom Lausitzer Gebirge und durchfließt in
raschem Laus den östlichen Zipfel des Königreichs Sachsen und den
nordwestlichen Zipfel von Schlesien. Zwischen Spremberg und Kottbns
durchbricht der Fluß den Südlichen Landrücken, tritt sodann in das s.
der drei Haupttäler des Muldengebiets ein und bildet in diesem den
Spreewald.
Nachdem die Spree den Spreewald verlassen hat, fließt sie in
ruhigem Lause dahin und ist auch für größere Fahrzeuge schiffbar.
Ihr Lauf führt durch drei Seen (darunter der tückische Müggelsee),
berührt den alten Bischofssitz Fürstenwalde, umschließt auf einer
Insel Köpenick; sie strömt dann in mehreren Armen durch Berlin
und vereinigt sich unterhalb Charlottenburg, Spandau gegenüber, mit
der Havel. Erwähnenswert sind im Gebiete.der unteren Spree zunächst
die beiden Markgrafensteine auf den Ranenschen Bergen bei
Fürstenwalde, wohl die größten aller erratischen Blöcke des deutschen
Tieflandes. Der größte ist in drei Teile zersprengt worden. Aus dem
einen derselben ist die Schale im Berliner Lustgarten gearbeitet
(Gewicht 75 000 kg, Durchmesser 6,90 m); aus dem zweiten sind
4 Bänke und 1 Tisch gefertigt, die in der Nähe des Fundorts auf-
gestellt find; der dritte liegt noch an seiner Stelle, ebenso wie der
andere der beiden ursprüuglicheu Steine, der als der kleinere einen
Umfang von 21,6 in hat und 5 m über den Boden emporragt. —
Nordwestlich von Fürstenwalde liegen die berühmten Kalkberge bei
Rüdersdorf mit großartigen Kalksteinbrüchen.
Die Bewohner des Märkischen Flachlandes sind — abgesehen
von den Wenden im Spreewalde — durchweg deutsch und mit geringen
Ausnahmen evangelisch. Seit Jahrhunderten hat sich ein besonderes
inniges Verhältnis der Märker zu ihren hohenzollernschen Landesherren
herausgebildet. ,,Setze ich mich vor meiue Pommern und Märker
und habe schon die Hälfte meiner Monarchie verloren, nur selbst den
Kopf nicht, so jage ich den Teufel aus der Hölle," sagte einst Friedrich
der Große. Große Opfer hat die Mark im Freiheitskriege gebracht,
und fast jedes Gotteshaus besitzt eine Gedenktafel mit den Namen der
gefallenen Helden.
Die Hanptnahrnngsquelle der Bevölkerung (abgesehen von
Berlin) ist die Landwirtschaft mit den ihr verwandten Berufs-
zweigen. Der Boden ist aber von sehr verschiedenem Wert sür den
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich
der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Spandau Potsdam Tegel Potsdam Sachsen Schlesien Spremberg Berlin Charlottenburg Spandau Berlin
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durch seine Forstakademie und sein Waisenhaus. — Nordwestlich vou
Eberswalde am Werbellinsee (wendische Psahlbantenreste) Jagdschloß
Hubertusstock.
Frankfurt a. O. (62 Tsd. E.), Reg.-Bez.-Hpst. an der alten
west-östlichen Verkehrsstraße, treibt lebhaften Handel (3 Messen). Fluß-
schiffahrt und mannigfache Industrie. Die Universität wurde 1811
nach Breslau verlegt. — Küstrin, starke Festung au der
Mündung der Warthe in die Oder. Krosseu, an vielbe-
pflanzten Höhen des l. Oderufers vor dem Einfluß des Bober gelegen,
treibt mancherlei Gewerbe, ferner Schiffahrt und Weinbau. —Guben,
an der Lausitzer Neiße, bedeutendste unter den gewerbreichen Städten
der Lausitz, seit altersher eine lebhafte Handelsstadt, im Mittelalter
sogar Mitglied der Hansa; hervorragend ist die Tuchfabrikation.
Andere gewerbreiche Städte der Niederlansitz mit bedeutender Textil-
indnstrie sind Soran, Sommerfeld, Forst an der Lausitzer Neiße
und besonders die Spreestadt Kottbns. Letztere ist noch volkreicher
als Guben und hat 39 Tsd. E. — Lübben, alte wendische Nieder-
lassung im Spreewalde, einst Wirkungsstätte von Paul Gerhard.
b) Ju der Proviuz Sachsen, und zwar iu der Altmark:
Stendal, alte Hptst. der Altmark, bedeutender Bahnkrenznngs-
Punkt. — Tanger münde, alte, von Heinrich I. gegründete Stadt
an der Elbe, bis zur Reformation oft Residenz der brandenburgischeu
Fürsten. — Salzwedel, gewerbreiche, ursprüngliche Hptst. der Alt-
mark. Das wiederhergestellte Schloß ist angeblich bereits von Karl
dem Großen angelegt.
4. Der Südliche Landrücken.
Der Südliche Landrücken bildet einen von Oso. nach Wnw. ge-
richteten Bogen von dem Polnisch-schlesischen Hügellande an bis zur Nord-
see. Durch die vou deu deutschen Mittelgebirgen herabkommenden Tal-
rinnen wird er in folgende Glieder gespalten: Der Schlesische Laudrücken,
der Niederlansitzer Rücken, der Fläming, das Altmarkplatean, die Lüne-
burger Heide mit deu Wilseder Bergeu. — Dem S. Landrücken fehlt
der Wasserreichtum, besonders der Seenreichtum des Baltischen Seen-
rückens, damit anch die herrlichen Laubwälder und meistens auch die
sonstigen landschaftlichen Schönheiten. Die Oberfläche ist meistens mit
einem tiefen, schüttigen Sande bedeckt, der nur magere Ackerfelder und
Kiefernwaldnngeu ermöglicht.
a) Der schlesische tandrückeu und die Schlesische <Lbene.
1. Der Schlesische Laudrücken beginnt im äußersten So. mit der
Tarnowitzer Platte. Die Mittelhöhe derselben beträgt 300 in;
im Annaberge, n. von Kosel, erreicht sie indes 385 in Höhe, die
höchste Erhebung des ganzen Südlichen Landrückens nicht nur, sondern
des gesamten deutschen Tieflandes. Der Annaberg hat eine Wallfahrts-
l'irche und Stationskapellen, und die Aussicht reicht weit über die ober-
schlesische Tiefebene.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Jagdschloß
Hubertusstock Oderufers Sommerfeld Paul_Gerhard Heinrich_I. Karl
dem_Großen Karl