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1. Alte Geschichte - S. 66

1886 - Berlin : Hofmann
66 Erster Teil. Das Altertum. gehörigen Insel Sizilien. Außer kleineren Küsteninseln rechnet man zu Italien auch noch Corsica und Sardinien. Durch die ganze Halbinsel zieht sich das Gebirge des Apennin, anfangend bei den Westalpen und endend in der bruttischen Halbinsel. Norditalien (die lombardische Tiefebene) war im Altertum bewohnt von Galliern und hieß daher auch Gallia cisalpina (im Gegensatz zu der jenseits der Westalpen gelegenen Gallia transalpina). Die Hauptflüsse von Norditalien sind der Padns (jetzt Po) und der Athesis (jetzt Etsch); an Städten merke man sich Mediolanmn (Mailand), Verona, Patavium (Padua) Bo-nonia (Bologna). — Mittelitalien zerfiel in mehrere, von verschiedenen Völkerschaften bewohnte Landschaften: 1. Etrurien, bewohnt von einem Volke, das in Abstammung und Sprache mit keinem andern eine nähere Verwandtschaft zeigt. Frühzeitig blühte hier eine eigenartige Kultur (Baukunst, Skulptur, etruskische Vasenmalerei). 2. Umbrien und Picennm. 3. Latium, durchflossen vom Tiber, an dem Rom gegründet wurde. 4. Campanien, ein fruchtbares Land von großer Naturfchönheit (Neapel, Bäder von Bajä). 5. S ab in um. 6. Samnium, ein Bergland mit freiheitsliebender, einfacher Bevölkerung. — Unteritalien, das wegen der hauptsächlich griechischen Bevölkerung auch wohl Großgriechenland genannt wurde, zerfiel in: 1. Lnkanien, 2. Brnttien, 3. Apulien, 4. Calabrien. Von den griechischen Handelsstädten ist hauptsächlich zu merken Tarent, sowie in Sizilien Syrakus. Während Griechenland durch die reiche Küstenentwickelung und durch die vielen den Verkehr befördernden Inseln hauptsächlich nach Osten ausschaute, war die Ostküste Italiens Hafenamt und sowohl darum, als auch weil der Apennin nahe an sie herantritt, weniger zum Verkehr geeignet als die Westküste, so daß also Italien nach Westen schaute. Aber gleichwohl war nach der Beschaffenheit feines Landes (gutes Weide- und Ackerland) der Bewohner von Mittelitalien nicht sowohl auf den Handel angewiesen als auf Ackerbau, Viehzucht u. dgl. an der Scholle haftende Thätigkeiten. Daraus erklärt sich auch der von dem griechischen verschiedene Charakter des Mittelitalikers (Römers): beim Griechen Beweglichkeit, Veränderungssucht, schnelle, phantasievolle Auffassung, beim Italiker Bedächtigkeit, Festhalten am Alten, hohe Achtung vor gesetzlichen Einrichtungen, Gleichmäßigkeit der Gesinnung. Während im Griechentums die Ideen des Schöne n und des

2. Alte Geschichte - S. 69

1886 - Berlin : Hofmann
§ 29. Gründung Roms. Die Könige. 69 des Staates in den wohlhabenden grundbesitzenden Klassen (Timokratie). Diese Neuerung erweckte aber in gewissen Kreisen der Burger-schast^Unzusriedenheit, und in seiner eigenen Familie erhob sich qeaen den König eine Verschwörung; seine eigene Tochter und sein Schwiegersohn haben sich der Sage nach an derselben beteiligt und ihn ermordet. Der letztere schwang sich dann selber aus den Thron als Tarquinius der Jüngere. Er erhielt wegen semes hochsahrenden tyrannischen Wesens den Zunamen Superbus. Wenngleich er die Macht Roms durch siegreiche Kriege vermehrte und die großartige Bauthätigkeit seines gleichnamigen Vorgängers wieder aufnahm, so erregte er doch durch Gewaltthaten den Haß des Volkes. Und als nun gar während der Belagerung von Ardea sein Sohn Sextus die edle Lueretia entehrte (die Wette im Lager vor Ardea), da erhob sich das Volk und der Adel gegen das ganze Geschlecht der Tarqninier und verjagte es. Damit wurde das Königtum in Rom überhaupt gestürzt (etwa gleichzeitig mit der Vertreibung der Pisistratiden in Athen, vgl. § 13) 509. Repetition: Römer. I. Periode. ?(753)—509. Italien: Nord-italieu — Gallia cisalpina. Mittelitalien: Etrurien, Umbrien, Latium (Rom), Campanieu, Samninm. Unteritalien: Apulien, Calabrien, Bruttien, Lukauien. — Italien schaut nach Westen. — Religion der Römer. Namen der Götter vgl. § 8. — Zahlreiche Priesterschaft. Streng geregelter Gottesdienst. Die Königs zeit. Alle Nachrichten aus derselben äußerst sagenhaft. Romulus, Gründer der Stadt. — Nnma Pompilins, Ordner des Gottesdienstes. — Tullns Hostilins. Unterwerfung von Alba Longa. — Ancns Martins, Gründung von Ostia. — Tarquinius Priskus, große Bauthätigkeit in Rom. — Servius Tulliu s, Verfassung Roms begründet, Timokratie. — Tarquinius Superbus, veranlaßt durch seinen Hochmut den Sturz des Königtums (Lueretia). 509

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
51. Die Städte. 41 wurden verhauset" (ausgestoen); gegen auswrtige Mchte erreichte die Hansa ihre Zwecke durch Unterhandlung und Waffengewalt. c) Macht. Die Hansa war die bedeutendste Seemacht Europas; ihre Kriegsschiffe schtzten den deutschen Handel im Auslande, vernichteten die Seeruber aus der Nord- und Ostsee und fhrten glckliche Kriege gegen Dnemark und die skandinavischen Reiche. d) Handel. Whrend die hansischen Binnenstdte die Verbindung zwischen Sddeutschland und den Seestdten vermittelten, beherrschten diese den Handel auf den nordischen Meeren und den Zwischenhandel zwischen dem Osten und dem Westen des nrdlichen Europas. Die auswrtigen Niederlassungen (Kontore), die schon in frherer Zeit durch Verbindungen deutscher Kaufleute (Hansen) gegrndet worden waren und sich dann unter den Schutz des Bundes gestellt hatten, gelangten durch Vorrechte, die ihnen eingerumt wurden, zu hoher Blte; Wisby ausgotlaud war der Sammelplatz des Ostseehandels; in Brgge wurden hauptschlich franzsische und italienische Gewerbserzeugnisse und Wein eingehandelt, in London Wolle, in Bergen Fische, Holz und Metalle, in Gro-Nowgorod Pelzwerk und Leder, und das Fischer-lager in Schonen betrieb den ergiebigsten Heringsfang. An deutschen Erzeugnissen wurden namentlich Getreide, Bier, Tuchwaren und Gerte in den Handel gebracht. e) Verfall. Im 16. Jahrhundert verfiel die Hansa durch Uneinigkeit und durch die gesteigerte Handelsttigkeit der Niederlnder und Eng-lnder. Nur Hamburg, Lbeck und Bremen erneuerten den Bund 1630. Welchen Segen brachte die Hansa den fremden Vlkern? (Vgl. Schiller: Gter zu suchen geht er, doch an sein Schiff knpfet das Gute sich an.") 3. Der Rheinische und der Schwbische Stbtebunb waren hnliche Vereinigungen. Dieser hatte im 14. Jahrhundert blutige Kriege zu führen gegen den Ritterbund der Schlegler und gegen den Grafen Eberhard den Greiner von Wrttemberg. Nach der Schlacht bei Dffingen (1388), in der die Stdter geschlagen wurden, mute der Bund sich auflsen. % Aussehen einer mittelalterlichen 5tabt. Umgeben war die statt-liehe Husermasse von einer Mauer mit Toren und Trmchen und einem Graben. Die Tore waren durch eine Brcke mit dem jen-seitigen Ufer verbunden. Nur die Hauptstraen waren gepflastert und hatten oft an den Seiten besondere Steinwege. Die Huser, bis zu den Kreuzzgen aus Fachwerk (Holz und Lehm) gebaut und mit Stroh gedeckt, hatten vielfach berragende Stockwerke, die dem Sonnen-schein wenig Raum lieen (vgl. Fig. 87). Brunnen (vgl. 52, 1, d)

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 nach Madeira, das Grne Vorgebirge und das Vorgebirge der guten 1498. Hoffnung, bis sie endlich 1498 in Ostindien landeten. Indien auf westlicher Fahrt zu erreichen, gelang durch die erste 1519. Erdumsegelung, die 1519 von Spaniern unter Magalhaens (spr. Magaljaengs) unternommen wurde. Um dieselbe Zeit wurde Mexiko und bald auch das goldreiche Peru von den Spaniern in Besitz genommen; allmhlich dehnte sich ihre Herrschaft der den ganzen Westen und Sden Sdamerikas aus, während die Portugiesen Brasilien besetzten. 4. Folgen. Die Verbindung mit der Neuen Welt machte sich in der Alten in mannigfacher Weise fhlbar. Der Handel schlug neue Bahnen ein; während die Bedeutung der italienischen Seestdte und der Hansa sank, wurden die westlichen Lnder Europas Hauptsitze des Seehandels. Neue Bodenerzeugnisse fanden ihren Weg nach Europa und beeinfluten die Lebensweise und die Erwerbsttigkeit: Mais, Tabak, Kartoffeln, Kakao; feine Holzarten und Farbestoffe. Fr andere, bisher wenig verbreitete, war Amerika ein ergiebiger Boden: Baumwolle, Zucker, Kaffee. Aus den amerikanischen Minen wurden groe Massen von Gold und Silber herausgeholt und kamen jhrlich in ganzen Schiffs-ladungen nach Spanien; dadurch verlor das Edelmetall an Wert, während die brigen Waren im Preise stiegen. Der Natur-, Erd- und Vlkerkunde erffneten sich neue For-schungsgebiete. Wie ist die jetzige Bevlkerung Amerikas entstanden? 61. Wissenschaft und allgemeine Bildung. Die Buchdruckerkunst. Am meisten wurde die Bildung gefrdert Um durch die Erfindung der Buchdruckerkunst. Johann Gutenberg aus 1440. Mainz hat um 1440 (in Straburg?) zuerst mit beweglichen Lettern gedruckt. In Mainz grndete er mit dem reichen Fust und dem Schn-schreibet Schffer eine Druckerei. Als das erste grere Werk, eine lateinische Bibel, in Angriff genommen war, wurde er von dem eigen-ntzigen Fust beiseite gedrngt. Die neue Kunst, die sich schnell verbreitete, wurde ein mchtiges Hilfsmittel fr die wieder erwachte Beschftigung mit der Literatur der Rmer und Griechen, den Humanismus. 2. Der Humanismus in Italien. In Italien war die Kenntnis des klassischen Altertums nie ganz verloren gegangen. Nach den Kreuz-

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 85 entlang ging, kam er an denjenigen, welcher den Krug zerschlagen hatte, und sagte zu ihm: Keiner trgt so schlechte Waffen wie du. Und er nahm dessen Axt und warf sie zu Boden. Als jener sich niederbeugte, sie aufzuheben, holte der König aus und hieb ihm mit seiner Axt in den Kopf. So, sprach er, hast du bei Soisions mit dem Kruge getan. Als er tot war, befahl er den anderen zu gehen. Allen jagte er durch diese Tat groe Furcht ein." (Gregor von Tours.)*) 26) Aus dem Gesetz der ripuarischen Franken: Wenn ein Freier einen freien Ripuarier ttet, so soll er zur Erlegung von 200 Solidi (kleine rmische Goldmnze) verurteilt werden. Wenn jemand einen Knecht gettet hat, so soll er zur Erlegung von 36 Solidi verurteilt werden. . . . Wenn ein Freier dem anderen das Ohr abgehauen hat, so da dieser nicht hren kann, so soll er zur Erlegung von 100 Solidi verurteilt werden. Wenn jener das Gehr nicht verloren hat, so soll er die Bue von 50 Solidi zahlen. . . . Wenn jemand einen Mann während der Heerfahrt gettet hat, so soll er zur Zahlung des dreifachen Wergeldes ver-urteilt werden. . . . Wenn jemand ein Wergeld zahlen soll, so kann er . . . eine gehrnte, sehende und gesunde Kuh fr einen Solidus geben, ein sehendes und gesundes Pferd fr 6 Solidi ... ein Schwert mit der Scheide fr 7 Solidi . . . eine gute Brnne fr 12 Solidi . . . gute Beinbergen fr 6 Solidi, einen Schild samt Lanze fr 2 Solidi." 27) Ansang der schsischen Taufformel: Entsagst du dem Teufel?" Ich entsage dem Teufel." Und aller Teufelsgilde?" Und ich entsage aller Teufelsgilde." Und allen Teufelswerken?" Und ich entsage allen Teufels-werken und Worten, Donar und Wodan und Saxnot und allen den Unholden, die ihre Genossen sind!" Glaubst du an Gott" u. f. w. 28) Aus einem Kapitulare der die kniglichen Gter: Wir wnschen, da unsere Landgter uns allein dienen und nicht anderen Leuten, da unser Ge-sinde gut gehalten werde und durch niemand ins Elend gerate, und da unsere Amtleute sich nicht unterfangen, unser Gesinde zu ihrem Dienste zu gebrauchen, nicht zu Fronden, nicht zum Holzfllen, noch sie andere Arbeiten zu vollbringen zwingen. Es sollen unsere Amtleute unsere Weinberge bernehmen, welche in ihren Bezirken liegen, sie gut besorgen und den Wein selbst in gute Gese tun und sorgfltig darauf achten, da er in keinerlei Weise Schaden leide. . . - So viele Landgter einer in seinem Bezirke hat, so viele Leute soll er dazu bestimmen, die Bienen fr unsere Wirtschaft zu besorgen. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zur Gre derselben Hhnex und Gnse halten, so viel man kann. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestens 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern . . . Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da, was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, ein-gesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und be-reitet werde . . . *) 25, 30 nach E. Blume, Quellenstze.

6. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 24

1900 - Leipzig : Hirt
24 Kurfrsten aus dem Hause Hohenzollern. viele deutsche Ansiedler, namentlich aus Westfalen und Sachsen, ein, die auf dem Boden sich sehaft machten, den die Ordensritter den Preußen im Kampfe abrangen. Aber diese lieen sich nicht leicht das Land ihrer Vter nehmen. Ein halbes Jahrhundert hat der Orden kmpfen mssen, ehe er das Land unterworfen hatte. Nun schritt die Ausbreitung der christlichen Religion und Kultur rasch vorwrts. 80 Städte und 1400 Drfer hat der Orden in dem ehemals wilden Lande angelegt. Handel und Gewerbe entwickelten sich zu schner Blte. Die Städte Danzig, Elbing, Kulm, Brauusberg und Knigsberg schlssen sich dem deutschen Hansabunde an. Niederlndische Ansiedler, die mit dem Kampfe gegen das Wasser der-traut waren, kamen auf den Ruf des Ordens, um die Smpfe trocken zu legen. Die reichen Ertrge des Landes an Getreide, Wachs, Honig, Bern-stein und Bauholz gingen nach dem Westen, besonders nach den Niederlanden und nach England. Dafr wurden Wein, Metalle, Scharlach, Leinwand, Salz und die Erzeugnisse des Kunstfleies eingefhrt. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts verlegte der Gromeister des Ordens seinen Sitz nach der Marienburg, einem prchtigen Schlosse bei dem Orte Marienburg. Die Polen, welche die Ordensritter gerufen, sahen mit neidischen Augen auf die schnen Erfolge der fleiigen Rittermnche und wollten nun die Frchte von Bumen pflcken, die sie nicht gepflanzt. Ein halbes Jahr-hundert hatten die Ordensritter in heiem Kampfe gerungen, ehe sie das Land sich unterworfen Hattert; ein halbes Jahrhundert kmpften sie nun gegen die Polen, um ihren Besitzstand zu verteidigen. Das Kriegsglck war ihnen nicht mehr hold; denn bei ihnen hatte die strenge Zucht nachgelassen. Der Friede zu Thorn, der im Jahre 1466 den langen Kmpfen ein Ende machte, entri dem Orden die Hlfte seines Besitztums. Er mute die heutige Provinz Westpreuen an Polen abtreten und behielt Ostpreuen nur als polnisches Lehen. Der Gromeister verlegte seinen Sitz nach Knigsberg. Zum Gromeister des Ordens wurde im Jahre 1511 der Markgraf Albrecht von Brandenburg, ein Vetter des Kurfrsten Joachim I. und ein Neffe des Polenknigs, gewhlt. Der Orden hatte gehofft, da der Polenknig seinen Neffen von der Lehenspflicht befreien wrde. Das geschah nicht. Der Gromeister trat zur evangelischen Kirche der und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum (1525). Dazu gab der König von Polen seine Zustimmung; auch gestattete er, da die Herzogswrde in der Familie Albrechts erblich sein sollte. Dagegen wurde die Lehenspflicht nicht erlassen. Albrechts Sohn, Albrecht Friedrich, ist der Vater der Gemahlin Johann Sigismunds. Sein Geist war umnachtet; fr ihn fhrte Johann Sigismund im Einverstndnisse mit dem Könige von Polen die vormundschaftliche Regierung, bis der Tod den Herzog im Jahre 1618 von seinen Leiden erlste. Da fiel das Herzogtum dem branden-burgischen Kurfrsten erblich zu. Der glckliche Erbe fo reicher Lnder erfreute sich nicht lange des schnen Gewinns. Er starb schon 1619, nachdem er kam das 48. Lebensjahr angetreten hatte.

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 29

1900 - Leipzig : Hirt
Die Spartaner. 29 b) Lykurg. Die herrschenden Dorer gerieten durch ihre Uneinigkeit unter sich in Gefahr, von der viel zahlreicheren eingeborenen Bevlkerung berwunden zu werden. Diese Gefahr erkannte zuerst Lykurg, der um das Jahr 800 v. Chr. lebte. Ihm gelang es, die Einigung unter seinen Stammesgenossen wieder herbeizufhren und durch treffliche Gesetze den Staat zu befestigen. Seine Thtigkeit war eine doppelte. Zunchst gab er den Dorern eine neue Verfassung. Vor seiner Zeit wurde der spartanische Staat von zwei Knigen regiert. Diese Einrichtung lie er bestehen. Den beiden Knigen trat eine Versammlung von 28 Mitgliedern zur Seite, die mindestens 60 Jahre alt sein muten. Diese Versammlung hie der Rat der Alten oder die Gerusia. Ferner beteiligte sich an der Gesetzgebung die Versammlung des Volkes. Jeder freie Brger, der das 30. Lebensjahr zurckgelegt hatte, durfte an derselben teilnehmen. Die Gerusia beriet die Gesetze und legte ihre Beschlsse der Volks-Versammlung zur Entscheidung vor. Die Mitglieder der Volksversamm-lung gaben ihr Urteil ab durch einfaches Ja oder Nein; Reden wurden nicht gehalten. Lykurg gab auch neue Bestimmungen der Erziehung und Lebens-weise der Spartaner. Er fhrte eisernes Geld ein. Dadurch wollte er die Begierde nach Reichtum bei seinen Mitbrgern unterdrcken und den Handelsverkehr mit dem Auslande verhindern, damit die Spartaner ein-fach und gengsam blieben. Vom siebenten Lebensjahre an wurden die Knaben ihren Eltern ge-nommen und in einer Staatsanstalt gemeinschaftlich erzogen. Die Er-ziehung war sehr streng. Die Kinder wurden gewhnt, Hunger und Klte zu ertragen. Sie schliefen auf hartem Schilf, welches sie sich selbst an den Ufern des Eurotas holen muten. Krperliche bungen, Turnen und Kriegsspiele waren ihre tglichen Beschftigungen. In Gegenwart lterer Leute schwiegen sie. Auch machten sie sofort Platz, wenn ein lterer Mann sich setzen wollte. Sie wurden angeleitet, sich so kurz wie mglich auszudrcken; man nennt daher noch heute eine kurze, treffende Antwort eine lakonische. Auch die Mdchen genossen eine ffentliche Erziehung. Diese erstreckte sich ebenso wie bei den Knaben vor-wiegend auf krperliche bungen. Die Bildung des Geistes wurde in Sparta vernachlssigt. Schwchliche Kinder wurden im Gebirge aus-gesetzt. Das Leibgericht der Spartaner war die sogenannte schwarze Suppe. Sie bestand aus einer Brhe von Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. Auerdem a man Wildbret, Brot, Kse, Feigen. Auch der Wein fehlte nicht auf ihren Tischen. Die Männer speisten gemeinschaftlich in Staats-emstalten.

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 40

1900 - Leipzig : Hirt
*^0__Geschichte der Griechen und Macedoner. um die Bildung zu vertiefen und zu verallgemeinern, frderte er die Teil-nhme an den Auffhrungen im Theater. Um Athen von der Seeseite zu sichern und den Handel zu heben, verbesserte er die Hafenanlagen der Stadt. Im Hafen von Athen ankerten Getreideschiffe von gypten und Sicilien, andere Schiffe brachten Wein von den ^nseln, Bau- und Nutzholz aus den thracischen und macedonischen Wldern, reiche Fischladungen von den Ksten des Schwarzen Meeres, Kupfer aus Euba und Cypern, feine Tuche' von Milet und Tarent. Die athenischen Schiffe fhrten die Erzeugnisse des attischen Bodens und Kunstfleies aus: Ol, Honig, Feigen, Tpferwaren und Trinkgeschirre (F?g. 31), Lampen und Lederwaren, gemnztes Silber, Bcher und sorg-fltig verpackte Kunstwerke. Sechzig athenische Schiffe kreuzten fortwhrend im Agischen Meere; das war ein bnngsgeschwader und eine bestndige Wache fr die Inseln, die etwa vom Seebunde abfallen wollten. Die Bundeskasse verlegte Perikles von Delos nach Athen, und er durfte sogar wagen, ihre Gelder zur Verschnerung Athens zu verwenden; lieferte ja die reiche Stadt auch die grten Beitrge zum Bundesschatze. Eine groe Zeit, geleitet von einem berlegenen Geiste, bringt alle Krfte der Nation zur Entfaltung, und Perikles frderte alle hervor-ragenden Talente der Kunst und Wissenschast. Zu seiner Zeit schrieb Herodot aus Halikarna, der Vater der Geschichte, das erste groe Geschichtswerk; Thncydides, der bedeutendste Geschichtsschreiber der Griechen, war sein jngerer Zeitgenosse; die hervorragenden Dramatiker Griechenlands: schylus, Sophokles und Euripides ragen in seine Zeit hinein. Das griechische Drama unterscheidet sich von dem unsrigen Vorzugs-weise durch den Chor. Der Chor macht die handelnden Personen auf die ewige Wahrheit und Gerechtigkeit aufmerksam, mahnt und warnt und bringt dadurch dem Zuschauer den Grundgedanken der Handlung zum Bewutsein.^) Dadurch hat das griechische Drama in der Bltezeit viel zur Veredlung der Zuschauer beigetragen. Perikles wrdigte diese erzieh-liche Seite des Theaters so sehr, da er armen Brgern fr den Besuch desselben einen Sold zahlen lie. Auch das griechische Theater unter-schied sich in der ueren Banart von dem unsrigen. Die Bhne, auf der die handelnden Personen auftraten, war berdacht und ein Gebude fr sich. Vor derselben war die Tribne fr die Zuschauer im Halbkreise aufgefhrt. Diese war ohne Dach. Zwischen der Bhne und der Tribne befand sich die Orchestra, der dem Chore bestimmte Raum. (Fig. 14.) *) Schiller hat die Einfgung des Chores in den Gang der Handlung in der Braut von Messina nachgeahmt.

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 98

1900 - Leipzig : Hirt
98 Rmer und Germanen bis zur Zeit Karls des Groen. semer ganzen Familie, mit seiner ganzen Habe in die Dienftbarkeit des Siegers. Städte und Drfer kannten sie nicht. Einsam und abgesondert siedelten ste sich an, wo ein Quell, eine Au, ein Gehlz dazu einlud. Mauer-steme und Ziegel waren ihnen unbekannt; ihre Htten bestanden aus rohem Geblk. Auch unterirdische Hhlen gruben sie aus, in denen sie die Feld-srchte und ihre sonstige Habe bargen, und in denen sie selbst während des Winters wohnten. Die allgemeine Tracht war ein Mantel, der mit einer Spange oder mit einem Dorn zusammengehalten wurde. Auch Tierfelle dienten zur Be-kleidung. Die Germanen bten unbeschrnkte Gastfreundschaft. Jeder bewirtete den Gast nach besten Krften. War der Vorrat ausgezehrt, so ging der Wirt mit seinem Gaste ungeladen ins nchste Haus. Dort wurden beide ohne Unterschied mit gleicher Freundlichkeit ausgenommen. Wildes Obst, frisches Wildbret und saure Milch bildeten ihre Haupt-nahruug. Ihr Lieblingsgetrnk, der Met, war ein Gemisch aus Gersten-oder Weizensaft und Honig. Die Anwohner des Rheines kauften schon Wein. Tacitus hat richtig erkannt, da Trunksucht die schwache Seite des Germanen war. Wenn der Germane zu trinken bekommt, sagt er, so viel er begehrt, so unterliegt er leichter durch seine eigene Ausschweifung als durch Waffen-gewalt. Das Volk zerfiel in Freie, Freigelassene und Unfreie. Der Un-freie waltete in eigener Wohnung, am eigenen Herde. Der Herr legte ihm nur, wie einem Lehnsmanne, eine bestimmte Leistung an Getreide, Vieh oder Gewndern auf. Er war kein Sklave im rmischen Sinne des Wortes, der die Niedern Arbeiten fr seinen Herrn zu besorgen hatte. Das thaten Weib und Kinder des Herrn selbst. Der Freigelassene stand nicht viel hher als der Unfreie. Noch immer wechselte man, wie zu Casars Zeiten, alljhrlich die Lndereien. Wie das Leben, so war auch das Begrbnis des Germanen einfach. Wurde die Leiche verbrannt, so wurde des Mannes Rstung, manchmal auch sein Streitro mit verbrannt; wurde sie begraben, so teilte oft das Ro das-selbe Los. der der Grabsttte wlbte sich ein einfacher Rasenhgel. Die grauen. Wichtig fr die Beurteilung eines Zeitalters ist die Stellung, welche die Frau in der Gesellschaft einnimmt. Die alten Deutschen, sagt Tacitus, achteten den Rat ihrer Weiber, sie gehorchten ihrem Ausspruch; denn sie glaubten, da sie die Gabe der Weissagung besen; deshalb walteten Frauen vorzugsweise des Priesteramtes. Die Ausstattung brachte nicht die Frau dem Manne, sondern der Mann der Frau. Seltsam waren die Gegenstnde der Ausstattung: Rinder, ein gezumtes Ro, Schild, Schwert und Gpeer. Die Frau brachte ebenfalls Wafsenstcke dem Manne zu. Die Rinder deuteten an, da der Mann im stnde sei, fr den

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 53

1900 - Leipzig : Hirt
Geschichte der Rmer. 58 Die Perserkriege..............................500449 Die Schlacht bei Marathon 490, bei Thermopyl und Salamis 480 Schlachten bei Plat und Mykale........479 Schlacht bei Salamis auf Cypern.........449 Perikles..................................468429 Der peloponnesische Krieg......................431 404 Sokrates' Tod...............399 Schlacht bei Lenktra 371, bei Mantinea 362, bei Chronea 338 Alexander der Groe..........................336323 Griechenland und Macedonien werden rmische Provinzen . 146 Iii. Geschichte der Rmer. Italien. Italien wird eingeteilt in Oberitalien, Mittelitalien und Unteritalien. Oberitalien war zu Anfang der rmischen Geschichte von Galliern bewohnt und wurde von den rmischen Geschichtschreibern Gallien dies-seits der Alpen genannt. Durch die ebene und fruchtbare Landschaft fliet der Po. Die Flsse Rubikon und Makra bildeten die Grenze zwischen Ober- und Mittelitalien. Mittelitalien zerfiel in 6 Landschaften. Auf der Westseite des Apenningebirges lagen Etrurien, Latinm und Kompanien, auf der Ostseite Umbrien, Picennm und Samnium. Mittelitalien ist ein sehr fruchtbares Land. Edle Weine, der lbaum, Orangen und Citronen ge-deihen dort. Da das Gebirge dem Ackerbau viel Boden entzieht, so mute Getreide aus Sicilien und Afrika eingefhrt werden. Unteritalien zerfllt in die 4 Landschaften Apuen, Kalabrien, Lukauien und Brnttimn. *) Unteritalien ist mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau geeignet, weil der Boden kalkhaltig und deshalb in der trockenen Jahreszeit drr ist. Das Klima Italiens ist mild und gesund. Nur in der Gegend der pomptinischen Smpfe in Latinm und der Maremnen im Arno-thale herrschen im Sommer tdliche Fieber infolge der verderblichen Sumpf-dnste. *) Die Landschaft, die in der alten Geographie Brnttium hie, heit heute Kalabrien, und das heutige Apulien umfat die ehemaligen Landschaften Apulien und Kalabrien.
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