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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 26

1886 - Berlin : Hofmann
26 Zweiter Teil. Das Mittelalter. Herzog Thassilo von Bayern. — Kaiserkrönung in Rom 800. — Innere Verwaltung: a) Vortreffliche Organisation des Landes, Grafschaften; Königsboten, Marken, b) Sorge für die geistige Hebung des Volkes (Alkuin, Paulus Diakonus), c) Wirtschaftliche Hebung des Landes. § 12. Nach der schwachen Regierung Ludwigs des Frommen 814—840 wird das Reich unter dessen drei Söhne geteilt: Teilung zu Verduu 843 (Frankreich, Deutschland, Lotharingien). Iii. pertobe. "Aon der Teilung zu Mrdun bis zum Ausiierben des fränkisch - salischen Kaiserhauses. 843 -1125. § 13. Magyaren und Normannen. In der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts wurde Deutschland beständig von zwei sehr gefährlichen Feinden beunruhigt. Die Sicherheit des Eigentums wurde durch dieselben sowohl für die Bauern als für die Städter (Städte gab es fast nur in den älteren fränkischen Bezirken) gefährdet. Handel und Verkehr stockten allenthalben. Diese Feinde waren: 1. die Magyaren (Ungarn). Die Vorgeschichte dieses Volkes ist dunkel. Ein wildes asiatisches Reitervolk, noch nomadisch lebend, kamen sie etwa 840 zum erstenmale an die Donau, überschritten dieselbe erst in vereinzelten Haufen, die bis ins bayrische Gebiet schwärmten, dann in großen geschlossenen Massen. Seit 895 wurden sie eine jährlich sich wiederholende Landplage für den Westen, zumal für das deutsche Reich. Bei der Schwäche der karolingischen Könige schwärmten sie in kühnen Reiterzügen sogar bis an die Küsten des Atlantischen Ozeans. Auch Italien verschonten sie nicht. Ihre Kriegführung war neu und schreckhaft: ungestümer Anprall, bei scheinbar wirrem Reiten boch planmäßige Orbnung (vgl. die heutige ungarische Kavallerie), meisterhafte Haubhabung der einfachen Waffen (Spieß und hölzerne Bogen), plötzliches Erscheinen und Verschwinben. Nur in dem Kamps gegen feste Plätze waren sie nicht geübt, vgl. § 15.- (Schilberung einer Magyarenschlacht in Scheffels Ekkeharb.) 2. Die Normannen, ein heibnisches germanisches Volk vom Festlanbe und den Inseln des heutigen Dänemark, unsteten und abenteuerliebenben Sinnes, machten an den Küsten verheerenbe Ein-

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 11 Kurfrsten die Kaiserwrde erhalten hatte, und mehrere andere Reichs-frsten schlssen sich dem Kriege gegen Frankreich an. Aber die Feld-zge der Deutschen am Rhein und im Elsa waren erfolglos. Allem waren die Kurfrstlichen gegen die franzsische bermacht zu schwach, und ihre Vereinigung mit den Kaiserlichen gereichte nur dem Gegner zum Vorteil: denn der Wiener Hof, in geheimem Einverstndnis mit Frankreich, verhinderte ein krftiges Vorgehen. Um den gefhrlichsten Gegner ganz los zu werden, bestimmte der Franzosenknig die Schweden, von Pommern aus in Brandenburg einzufallen. In Eilmrschen kehrte daher der Kurfürst von seinen Quartieren am Main in sein Land zurck, begleitet von seinem khnen Feldmarschall von Derfflinger Werfall von Rathenow). Schon hatten sich die brandenburgischen Bauern aus freien Stcken gegen die Fremden erhoben.*) Am 28. ^uni 1675 erfocht er bei Fehrbellin. wo 6000 Reiter die Hauptmasse seiner 1675. kleinen Streitmacht bildeten, der die schwedische bermacht einen glnzenden Sieg. (Erzhlung vom Stallmeister Froben.) Aus ganz Pommern verdrngte er die Schweden; doch ging ihm die Frucht seiner Erfolge dadurch verloreu, da seine Bundesgenossen, auch Holland, ihn im Stiche lieen: im Frieden zu St. Germain mute er 16791679. nach dem Willen Ludwigs Xiv. den Schweden ihre deutschen Be-sitzungen zurckgeben. **) Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schlesischen Frstentmer Brieg, Liegnitz und Wohlan, auf welche Brandenburg Erbansprche hatte ( 66, 2), fr sterreich eingezogen. 7. Straburg. Es war daher kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Frauzoseuknig unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" machte. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm ans Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die bedeutendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die freie Reichsstadt Straburg, die durch ein starkes franzsisches Heer unter Lonvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser 1681. und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten. *) Ihre Fahnen trugen die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfrsten mit unserm Blut." **) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche."

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 11 Kurfrsten die Kaiserwrde erhalten hatte, und mehrere andere Reichs-frsten schlssen sich dem Kriege gegen Frankreich an. Aber die Feld-zge der Deutschen am Rhein und im Elsa waren erfolglos. Allein waren die Kurfrstlichen gegen die franzsische bermacht zu schwach, und ihre Vereinigung mit den Kaiserlichen gereichte nur dem Gegner zum Vorteil: denn der Wiener Hof, in geheimem Einverstndnis mit Frankreich, verhinderte ein krftiges Vorgehen. Um den gefhrlichsten Gegner ganz los zu werden, bestimmte der Franzosenknig die Schweden, von Pommern aus in Brandenburg einzufallen. In Eilmrschen kehrte daher der Kurfürst von seinen Quartieren am Main in sein Land zurck, begleitet von seinem khnen Feldmarschall von Derfflinger (berfall von Rathenow). Schon hatten sich die brandenburgischen Bauern aus freien Stcken gegeil die Fremden erhoben.*) Am 28. Juni 1 (>75 erfocht er bei Fehrbellin. wo 6000 Reiter die Hauptmasse seiner 1675. kleinen Streitmacht bildeten, der die schwedische bermacht einen glnzenden Sieg. (Erzhlung vom Stallmeister Froben.) Aus ganz Pommern verdrngte er die Schweden; doch ging ihm die Frucht seiner Erfolge dadurch verloren, da feine Bundesgenossen, auch Holland, ihn im Stiche lieen: im Frieden zu St. Germain mute er 16791679. nach dem Willen Ludwigs Xiv. den Schweden ihre deutschen Be-sitznngen zurckgeben.**) Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schleichen Frstentnier Brieg, Liegnitz und Wohlan, auf welche Brandenburg Erbansprche hatte ( 66, 2), fr sterreich eingezogen. 7. Straburg. Es war daher kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Franzosenknig unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" machte. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm ans Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die be-dentendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die freie Reichsstadt Straburg, die durch ein starkes franzsisches Heer unter Louvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser 1681. und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten. *) Ihre Fahnen trugen die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen uuserm Kurfrsten mit nnserm Blut." **) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche."

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1902 - Leipzig : Hirt
32 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. halten, die Bedrngten zu beschtzen und gegen die Frauen hflich und bescheiden zu sein; dann empfing er den Ritterschlag. Auch die Mdchen wurden, wenn sie nicht im Kloster erzogen wurden, gewhnlich an den Hof des Lehnsherrn geschickt, wo sie unter der Obhut der Burgfrau standen und von einer Meisterin" in der Anstandslehre und in Haus- und Handarbeiten, namentlich im Spinnen, Schneidern und Sticken*) unterwiesen wurden. Daneben lernten sie von dem Geistlichen des Hofes lesen und schreiben und von fahrenden Sngern singen und sagen". Auch eine erweiterte Bildung war bei vornehmen Frauen hufig: viele kannten das Lateinische und Franzsische, waren in der Dichtkunst wohl bewandert, spielten die Fiedel und die Harfe, verstanden eine anregende Unterhaltung zu führen und im Schachspiel den Gegner matt zu setzen. Im allgemeinen besaen die Frauen eine hhere Bildung als die Männer. 3. Turniere waren im Frieden die liebste Beschftigung der Ritter. Der weite Turnierplatz war von Schranken umgeben, hinter denen auf erhhten Sitzen die Damen und die Preisrichter saen. Eine groe Menschenmenge versammelte sich auerhalb der Schranken, um das glnzende Schauspiel zu verfolgen. Auf den Ruf des Herolds ritten die schwer gersteten Teilnehmer (Fig. 83 und 118) mit eingelegter Lanze paarweise oder haufenweise gegeneinander, um die Gegner aus dem Sattel zu heben und gefangen zu nehmen. Nach Beendigung der Kmpfe, die ganze Tage, auch wohl mehrere Tage dauern konnten, erhielten die Sieger nach dem Urteil der Preisrichter die vom Veranstalter des Turniers ausgesetzten Preise. Vergleiche die Turniere mit den Kampfspielen des Altertums. % Die Burg. Die Ritter- und Frstenburgeu wurden gern auf Berghhen angelegt. Manche sind aus frheren rmischen Befestigungen erwachsen (z. B. Steinsberg, Fig. 78). Eine groe Burg war von einer weiten Ringmauer mit Zinnen und Trmchen umgeben, die den ueren Hof umschlo (vgl. Fig. 86). In die eigentliche Burg fhrte, falls sie wieder von einer Mauer umgeben war, der den Burg graben die Zugbrcke. Der wichtigste Bestandteil war der Turm. der dem Rittersaal arbeiteten in der Kemenate die Frauen und Mdchen (Fig. 81) oder sahen den Waffenbungen zu, die auf dem Hofe ange- *) Die deutschen Frauen waren berhmt als Stickerinnen, und die kunstvoll gestickten Kleider ihrer Männer wurden viel bewundert. In Museen ist manches von diesen Arbeiten erhalten. Im Nibelungenliede (Str. 352 ff.) verfertigt Kriemhild mit dreiig ihrer Jungfrauen kostbare Kleider fr Gunther und dessen Genossen.

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1902 - Leipzig : Hirt
Trachten. 125 Ng- 115. Krieger und Hofbeamter aus der karolingischen Zeit. Fig. 116. Karl der Kahle und seine Gemahliu. Der König trgt einen reich verzierten Mantel mit goldener Spange, ein Diadem mit Edelsteinen und den Reichsapfel. Die Beinbinden sind den Franken eigentmlich. b c de Fig. Ii?. Trachten aus dem \2. und Jahrhundert. 51,5. Anschlieender Rock, vorn aufgeschlitzt und zum Zuknpfen eingerichtet, b Mantel mit Umschlagkragen. c Deutsche Frauentracht, d Frstin, e rmelloses, vorn zugeschnrtes berkleid.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 126

1902 - Leipzig : Hirt
126 Trachten. Ng- im. Ritter (Albrecht von Hohenlohe) in vollstndiger Rstung. Lanze, Schwert. Messer. Schild, Helm mit Visier, Ketten-Panzer, Kniestcke, Rock, Giirtel. 48. Fig. 119. Bischfliche und ppstliche Amtstracht. Dalmatika (Kleid). Megewand mit Y-frmigem Besatz, riimmstol). Mitra (eingedrckte Kappe). Brustschild mit 12 Edelsteinen. Tiara (Spitzhut). Fig. 120. Trachten aus dem n. und \5. Jahrhundert, a Schellentracht mit weiten rmeln und spitzen Schuhen, b Frauentracht mit Schleppe und aufgeschlitzten rmeln. Fig. 121. Deutsche Landsknechte mit langem Schwerte (Flamberg) mit) Beilebarbe. 63,5.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 23) Die Hunnen bertreffen alle Völker an barbarischer Wildheit. . . . Von gedrungenem und festem Gliederbau und mit starkem Nacken gleichen sie roh be-hauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem ungeheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh. Bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wildwachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleische aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. ... An ihre hlichen, doch ausdauernden Pferde sind sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen. Dort kaufen und verkaufen sie, dort essen und trinken, dort schlafen und trumen sie, indem sie sich vornber auf den Hals des Rosses beugen. . . . Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmutzigen Weiber; dort weben die Weiber die groben Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf, bis sie erwachsen sind. . . . Was ehrbar oder unehrbar ist, wissen sie so wenig zu unterscheiden wie die Tiere des Waldes. Voll Lge und Tcke sind sie und ohne alle Religion. Das ist das Wesen dieses wilden Menschenschlages." (Ammianus Marcellinus.)*) 24) Als die Gesandten der Rmer, die in Alarichs Lager gekommen waren, drohten, da das Volk bewaffnet und zum Kampfe entschlossen sei, lachte Alarich hhnend und rief aus: Je dichter das Gras, um so leichter das Mhen! Und er erklrte, unter keiner anderen Bedingung von dem Kampfe abstehen zu wollen, als wenn er alles Gold, das in der Stadt sei, erhalte, desgleichen was in der Stadt an kostbarem Hausrat sich finde, und alle Sklaven deutscher Abkunft. Da fragte einer der Gesandten, was er ihnen denn lassen wolle. Das Leben, gab der Gote zur Antwort." (Zosimus.) 25) ..Die Franken hatten aus einer Kirche einen Krug von wunderbarer Gre und Schnheit genommen. Der Bischof jener Kirche schickte zum Könige und lie ihn bitten, den Krug zurckzugeben. ... In Soissons wurde die ganze Masse der Beute aufgehuft. Da sagte der König: Ich bitte euch, tapfere Krieger, um die Gunst, mir das Gef dort neben meinem Beuteanteile zu berlassen. . . . Da rief ein neidischer und unbedachtsamer Mensch mit lauter Stimme: Nichts sollst du hiervon nehmen, als was das Los dir rechtmig zuerteilt, und hieb mit dem Streitbeil in den Krug. Alle erstaunten darber; der König ertrug die Be-leidigung mit Sanftmut und Geduld, bewahrte aber in feiner- Brust den ihm angetanen Schimpf. . . . König Chlodwig lie das ganze Heer in Waffenrstung zusammenkommen, damit es auf dem Mrzfelde den Glanz seiner Waffen zeige. Als et hier an allen *) 23. 24. 26. 28. 29. 38 nach A. Richter, Quellenbuch.

8. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 52

1900 - Leipzig : Hirt
52 Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts. Kstenpltze am Schwarzen Meere waren in den Hnden der Trken, die Ostseeprovinzen besaen die Schweden. Um die erstem zu erlangen, verband er sich mit dem deutschen Kaiser gegen die Trken. Asow fiel in seine Hand. Er hielt sich noch nicht stark genug, die Schweden anzugreifen. Da beschlo er im Jahre 1697, mit eigenen Augen das Abendland, seine Knste und seine Gesittung kennen zu lernen. In Moskau setzte er eine Regentschaft ein und zog auf die Wanderschaft. Ein Schweizer, mit Namen Lefort, stand an der Spitze der Gesandtschaft, Peter selbst ging unter dem Titel eines Gesandtschaftskavaliers mit. der Knigsberg, Berlin, Hannover ging es nach Amsterdam. In Berlin lie er sich in der Kriegskunst prfen und darber ein Zeugnis ausstellen. In Hannover zeigte er der Kurfrstin feine schwielige Hand und rhmte sich, da er vierzehn Handwerke verstehe. In Amsterdam trennte er sich von der Gesandtschaft, um in Zaandam als Schiffszimmermann unter dem Namen Peter Baas zu arbeiten. Man wute, wer er war, aber er wollte nicht gekannt sein. Von da fuhr er nach England, dann zurck der Holland, Leipzig, Dresden nach Wien an den Kaiserhof. berall warb er tchtige Arbeiter aus allen Erwerbszweigen an und schickte sie nach Rußland, wo sie die Lehrer feines Volkes wurden. Ein Ausstand der Streiken1) ntigte ihn zur Heimkehr. Unerwartet war er in Moskau und bestrafte die Auf-rhrer mit dem Tode. Nun sing er an, in Rußland einzufhren, was er im Auslande gesehen. Im Jahre 1703 begann er den Bau von St. Petersburg nach dem Muster von Amsterdam. Tausende von Familien wurden gewaltsam dahin verpflanzt. Unterdessen hatte er schon Bundesgenossen geworben und den Krieg mit den Schweden begonnen, nm ihnen die Mndungen der russischen Strme an der Ostfee zu entreien. In jener Zeit regierte in Schweden Karl Xjj. Er war eine Kraftnatur wie Peter. Als dreizehnjhriger Knabe machte er alle bungen der Soldaten mit. Wie ein ergrauter Krieger ertrug er Hunger und Durst und trotzte jeder Gefahr. Ein khner Ritt, eine verwegene Brenjagd waren seine Freude. Im 15. Jahre hatte er die Regierung angetreten. Die Kriegsgefahren, die ihn umschwebten, entmutigten ihn nicht. Peter hatte ihm den Krieg erklrt, und lagerte schon mit einem starken Heere vor der Festung Nartva. Da erschien Karl mit Blitzesschnelle. Mit 8000 Mann wagte er den Sturm auf 40000 hinter Verschanzungen stehende Russen und siegte. Peter sagte: Mein Bruder Karl wird uns zwar noch manches Mal schlagen, aber schlielich werden wir doch von ihm lernen, ihn zu besiegen." Dies war im Jahre 1700. Leicht htte Karl jetzt Peters Macht vernichten knnen, er mischte sich statt dessen in polnische Thronstreitigkeiten. Erst 1708 brach er wieder gegen Peter auf, aber er fand nicht mehr die Feiglinge von Nartva. Peter hatte inzwischen unablssig an der Fortbildung seines Heeres gearbeitet. Bei Pult cito anwrbe Karl geschlagen. Er floh zu den Trken und trieb diese zur Kriegserklrung gegen Rußland. Peter wurde in seinem festen Lager am Pruth eingeschlossen und schien verloren. Da rettete ihn seine Gemahlin i) Die Strelitzen (= Schtzen) bildeten die Leibwache des russischen Herrschers; man bezeichnet damit aber auch die gesamten Futruppen.

9. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 59

1900 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 59 an der Elbe von dem sterreichischen Feldmarschall Daun geschlagen. Durch einen glorreichen Sieg bei Robach in der Provinz Sachsen der die Franzosen und das Reichsheer stellte er die preuische Wassenehre wieder her und zog dann nach Schlesien, wo er Daun bei Leuthen be-siegte. Sowohl bei Robach wie bei Leuthen stand er einer dreifachen berzahl gegenber. Die Schlacht bei Robach. Am Morgen des 5. November des Jahres 1757 erhielt Friedrich in seinem Lager zu Robach die Nachricht, da die Feinde sich anschickten, ihn von allen Seiten einzuschlieen. Er verhielt sich den ganzen Vormittag, als ahne er nichts von der drohenden Gefahr; nur in der Stille lie er alles zum Aufbruch vorbereiten. Es wurde die Mittagstafel angerichtet, und der König setzte sich mit seinen Generalen ruhig zu Tische. Die Franzosen waren entzckt, da er so in die Falle gehe. Pltzlich, erst gegen 3 Uhr, giebt der König den Befehl zum Ausrcken; in kaum einer halben Stunde ist das ganze Lager abgebrochen. Friedrich versammelt eilig die Fhrer seines kleinen Heeres und spricht zu ihnen: Die Stunde ist gekommen, wo alles, was uns teuer ist, von unsern Waffen abhngt. Ihr wit, da es keine Beschwerde, keinen Hunger, keine Klte, keine Nachtwachen und Gefahren giebt, die ich nicht bis jetzt mit euch geteilt habe, und ihr seht mich bereit, mein Leben mit euch und fr euch hinzugeben. Alles, was ich dafr verlange, ist dieselbe Treue und Freundschaft. Jetzt benehmt euch wie herzhafte Leute und vertraut auf Gott!" Mit dem Rufe: Vorwrts giebt Seydlitz das Zeichen zum Angriffe und dringt an der Spitze der trefflichen Reiterfcharen unwiderstehlich in die Haufen der anrckenden Feinde ein. Ehe diese sich irgendwo zu einer Schlachtlinie sammeln knnen, werden sie bald hier, bald dort von den strmenden Reitern der den Haufen geworfen. Alles wendet sich zur Flucht, in einem tiefen Hohlwege aber fllt eine groe Zahl der Feinde den Preußen in die Hnde. In kaum zwei Stunden ist der wichtige Kampf entschieden, bei einbrechender Dunkelheit das ganze feindliche Heer auf eiligem Rckzge begriffen. Ein Schrecken ohne Beispiel war der die hochmtigen Franzosen gekommen. So prahlerisch sie gewesen, so feig und kleinmtig zeigten sie sich jetzt. In (Sturmeseile ging es zurck an den Rhein; an ein Stillstehen der mutlosen Scharen war gar nicht mehr zu denken, bis sie sich vor Friedrichs Verfolgung sicher wuten. Es war noch nicht lange her, da der Ruhm der franzsischen Heere ganz Europa in Staunen und Furcht gesetzt hatte, und Deutschland besonders hatte unter dem bermut der siegreichen Franzosen schwer gelitten. Jetzt hatte der Fürst eines verhltnismig kleinen Staates den alten Erbfeind des Deutschen Reiches ruhmvoll in die Flucht geschlagen. Alle deutschen Herzen jubelten aus, das deutsche Vaterlandsgefhl begann sich zu regen, und immer lebhafter wurde die Zuneigung fr den groen deutschen Helden. Das Volk sang berall: Und wenn der groe Friedrich kommt Und klopft nur auf die Bofen, So luft die ganze Reichsarmee, panduren und Franzofen."

10. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 34

1900 - Leipzig : Hirt
34 Das Zeitalter der salischen Kaiser. des Gottes der Liebe stritten; die langen Entbehrungen und der Wider-stand der Trken hatten ihr Gemt verroht, alle Bande der Ordnung waren gelst. In einem blutigen Gemetzel machten sie die Bewohner Jerusalems nieder; an den heiligen Sttten flo das Blut in Strmen. Endlich war die Wut gestillt; die Besinnung kehrte zurck. Die Spuren des Blutgerichts wurden getilgt, und man richtete sich in Jerusalem wohnlich ein. Gottfried von Bouillon wurde zum Könige gewhlt. Er lehnte den kniglichen Titel ab und nannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes. Er wollte keine Knigskrone an der Stelle tragen, wo sein Herr und Meister die Dornenkrone getragen. Groes hat der demtige Mann geleistet. Ein Heer aus gypten rckte heran. 140000 Mann zhlte es. Gottfried hatte nur noch 5000 Reiter und 15000 Fusoldaten. Dennoch errang er den Sieg, erbeutete das feindliche Lager, Lebensmittel, Pferde, Last- und Zugtiere, alles, was den Christen fehlte. Dann gab er dem neuen Knigreiche eine Verfassung. Mit Umsicht, Gerechtigkeit und Milde waltete er seines Herrscheramtes. Er schtzte die Grenzen, frderte Handel und Gewerbe und geno auch bei den Unglubigen so groes Ansehen, da sogar arabische Huptlinge ihre Stammes-Streitigkeiten ihm zur Entscheidung vorlegten. Leider starb dieser treffliche Fürst bereits ein Jahr nach Eroberung der Stadt. In der Auferstehungskirche zu Jerusalem wurde seine Leiche beigesetzt. Seine eigenen Besitzungen hatte er verkauft, um den Kreuzzug zu rsten, sogar sein Schlo Bouillon in den Ardennen verpfndet. Er war ein Sohn des Grafen von Bou-logue sur mer und der h. Ida. Von einem Oheim hatte er das Schlo Bouillon geerbt. Ihm folgte fein Bruder Balduin, der den Knigstitel annahm. Das christliche Reich wurde erweitert und befestigt. Unter dem Könige Fulko erstreckte es sich vorn oberen Enphrat die syrische Kste entlang bis an die Nordspitze des Roten Meeres, stlich stellenweise bis an den Saum der syrischen Wste. Die brigen Kreuzzge. Von gypten aus machten die Trken stets Versuche, Palstina wieder zu erobern. Dadurch wurden neue Kreuzzge ntig. Den zweiten fhrten Kaiser Konrad Iii. von Deutschland und König Ludwig Vii. von Frankreich an. Dieser hatte keinen Erfolg. Der dritte Kreuzzug wurde von Kaiser Friedrich Barbarossa angefhrt. Die Könige Philipp von Frankreich, Richard Lwenherz von England, der mchtige Herzog Leopold von sterreich nahmen daran teil. Kaiser Friedrich ertrank im Flusse Saleph in Kleinasien, die beiden Könige entzweiten sich untereinander, König Richard Lwenherz auerdem noch mit Herzog
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