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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 387

1888 - Habelschwerdt : Franke
387 blühten, beherrschte eine an Zahl geringe Pflanzeraristokratie, die häufiger als der Norden ihre Männer auf dem Präsidentenstuhle sah und die Offizierstellen besetzte. b) Während ferner in den Nordstaaten die Sklaverei abgeschafft war, hatte die Verfassung sie in den Südstaaten beibehalten, indem es hier wie ein Glaubenssatz feststand, daß der Baumwollenbau nur durch Neger betrieben werden könne. Da nun aber die Einfuhr der Sklaven verboten war und der Mangel der Sklaven, sowie die schlechte Arbeit derselben eine Entwertung des Grundbesitzes zur Folge hatte, so drohte der Norden das Übergewicht zu erlangen; die Südstaaten strebten daher nach einer Trennung von der Union. c) Endlich huldigten die Südstaaten dem Freihandel, während die Nord-staaten Schutzzölle durchgesetzt hatten. B. Die Secession. Die Wahl Abraham Linkolns, des Kandidaten der Nordstaaten, zum Präsidenten, 1860, empfanden die Südstaaten so schwer, daß 11 derselben im Februar 1861 eine selbständige Konföderation schloffen und Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten wählten. Hiergegen betonte Lin-koln in seiner Antrittsbotschaft, daß er keine Trennung dulden, sondern jede Auflehnung unterdrücken werde. C. Der Sonderbunds- (Seceffions-) Krieg, 1861—1865. 1. Die nächste Merankassnng zum Kriege zwischen den Nord- und Süd-staaten gab die Besetzung der in dem Gebiete der letzteren liegenden Forts durch die südstaatlichen Truppen. Der Fall des Forts Sumter eröffnete die Feindseligkeiten. Die Truppen der Südstaaten waren durch die Verrätern der nori)staatlichen Offiziere in Führung und Bewaffnung anfangs im Vorteile. Sie siegten zweimal am Bache Bull Run und bei Fredericksburg, während die Schlacht bei Richmond unentschieden blieb und die Union durch eine Flottendemonstration New Orleans zur Kapitulation zwang. 2. Eine entschiedene Wendung trat ein, als im Januar 1863 der General Grant den Oberbefehl der Union übernahm und damit der Wechsel der Feldherren aufhörte. Zugleich trat in dem menschenarmen Süden ein Mangel an Mannschaften ein; auch die Lage der Finanzen war eine bedenkliche geworden und der Handel gehemmt. Grant besetzte zunächst die Mississippilinie. Hierauf wurde der südstaatliche General Lee in der Schlacht bei Gettysbnrg, der blutigsten des ganzen Krieges, geschlagen, während Grant gegen Richmond, die Hauptstadt der Aufständischen, vorrückte und Sherman Atlanta, „das Thor des Südens," eroberte. Lee mußte im April 1865 die Waffen strecken. 3. 5>cr Zweck des Krieges, der Bestand der Union und die Abschaffung der Sklaverei, war nicht unmittelbar erreicht worden. Der Präsident Linkoln, 1864 wiedergewählt, erlebte den Frieden nicht mehr; er wurde am 14. April 1865 im Theater zu Washington erschossen. Verfassungsgemäß wurde der Vicepräsident Andrew Johnson aus Tenessee, einem 25*

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 295

1888 - Habelschwerdt : Franke
295 Friedens. Dem Grundsätze gemäß: „Der König ist der erste Diener des Staates," lebte Friedrich ganz dem Wohle seines Staates und Volkes. Die leitenden Gesichtspunkte in Friedrichs Politik waren: a) den Staat durch die Bildung eines tüchtig geübten, disziplinierten und stets schlagfertigen Heeres in der Lage zu erhalten, die so rasch errungene Großmachtstellnng gegen die Eifersucht größerer Mächte verteidigen zu können; b) die Mittel hierfür durch die möglichste Belebung und Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte des Landes zu gewinnen. Bei der Universalität des großen Königs, der alles selbst ordnete und leitete, hat die Ausführung dieser Prinzipien Verbesserungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zur Folge gehabt. A. Das Heerwesen. Friedrich brachte die preußische Armee bis auf 200 000 Mann, deren Erhaltung etwa 2/3 der Staatseinkünfte in Anspruch nahm. Zur Aufbringung dieses starken Heeres wurde das Werbe- und Kantonsystem beibehalten. Friedrichs eigenstes Verdienst ist namentlich die vortreffliche Ausbildung der Reiterei und die Einführung der reitenden Artillerie. Die Offiziere wurden in Kadettenaustalteu ausgebildet und fast nur aus den Reihen des Adels entnommen, den der König überhaupt, besonders aber wegen seiner Opferfreudigkeit im siebenjährigen Kriege, begünstigte. B. Die Finanzen. Die reinen Staatseinnahmen erhöhte Friedrich von 7 Millionen Thalern bis auf 20 Millionen; während seiner Regierung sammelte er einen Schatz von 55 Millionen. Die Hauptquelle der Einnahmen waren die indirekten Steuern, deren Eintreibung er nach französischer Art ordnete und auch Franzosen übertrug (Regie). Die Sparsamkeit des Königs schien die Mittel des Staates gleichsam zu verdoppeln. Er selbst verbrauchte von seinem Etat nur 1j6 und verwandte das Übrige für das Gemeinwohl. C. Handel und Industrie. Um aus der Aeeise und den Zöllen größere Mittel zu gewinnen, richtete Friedrich seine volle Aufmerksamkeit auf die Hebung der Gewerbthätigkeit und des Handels. a) Dem General-Direktorium wurde eine Abteilung für Manufakturen, Fabriken und Handel eingefügt. b) Industrielle Unternehmungen wurden durch staatliche Beihilfen

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 122

1904 - Habelschwerdt : Franke
122 Verwandten und des Kurfrsten Friedrich I. von Brandenburg zu bercksichtigen. Unter Sigismunds Regierung erlitt das Deutschtum im Osten des Reiches groe Verluste. Die Polen besiegten im Jahre 1410 den von Kaiser und Reich im Stiche gelassenen Deutschen Orden in der Schlacht bei Tannenberg. In den Hussitenkriegen schwand der Kriegsruhm der deutschen Heere, und die einst in Bhmen blhende deutsche Kultur wurde vernichtet. Pie Kanse. 1. Entstehung. Schon im 12. Jahrhundert vereinigten sich die niederdeutschen Kaufleute, dereu Haudelsgebiet in dem noch wenig kultivierten Norden lag, zu (Silben, um ihr Lebeu und Eigentum im Auslnde zu schtzen. Sie grnbeten gemeinsam Handelsniederlassungen und gewannen von den fremden Fürsten Vorrechte, die ihnen den gesamten Handel des betreffenden Landes sicherten. Zur Zeit Friedrich Barbarossas besaen die Clner Kaufleute eine Gildehalle in London, aus der sich spter der Stahlhof"*) entwickelte. Um dieselbe Zeit verbreitete sich der Handel Hamburgs und der Ostseestdte Lbeck, Rostock, Greifswald, Stralsund nach Holland, Schweden, Rußland und Norwegen, und es entstanden die Kaufhfe in Wisby, Nowgorod am Jlmensee und in Bergen. Hier bildete das Kontor der Hanseaten spter ein ganzes Stadtviertel, in welchem etwa 3000 Angestellte lebten. Diese muten unverheiratet bleiben und durften erst nach 10 jhrigem Aufenthalte in die Heimat zurckkehren. Sie fhrten in der Fremde ein gemein-schaftliches, streng geregeltes Leben. Die enge Verbindung, in der die deutschen Kaufleute im Aus-lande lebten, bertrug sich nach und nach auch aus die Heimat. In der Zeit, in der eine starke Kaisermacht in Deutschland fehlte und die Entwicklung der Sonderinteressen nicht (wie in dem zentralisierten England) gehindert wurde, schlssen die niederdeutschen Städte einen Bund, fr den sich allmhlich die Bezeichnung Hanse (mittellateinisch hansa), d. h. Schar oder Gilde, einbrgerte. 2. Verfassung der Hanse. Die Hanse war ein lockerer Stdtebund, der anfangs nur die Frderung und den Schutz des Handels znm Zweck hatte, allmhlich aber einen politischen Charakter annahm. Die Hanseaten machten Deutschland zum Mittelpunkt des nordeuropischen Handels und beherrschten Dnemark, Schweden, Rußland und England wirtschaftlich und zeitweise auch politisch. Eine festere Organisation erhielt Lindner, Die deutsche Hanse: Der Handel der Hanseaten. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 53. *) Auch Stalhof, weil hier die Tcher geftalt", d. h. auf ihre Echtheit und Gte geprft wurden.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 124

1904 - Habelschwerdt : Franke
124 eintraten, nicht halten. Im 15. Jahrhundert erstarkte die Macht der Territorialfrsten immer mehr, und viele Hansestdte gerieten in Abhngigkeit von ihnen (vgl. die mrkischen Städte unter dem Kurfrsten Friedrich Ii). Aber auch die nordischen Staaten wurden allmhlich wirtschaftlich selbstndig, und im Jahre 1397 vereinigte Margarete von Dnemark in der Union von Kalmar (an der Ostkste Schwedens) ihr Land mit Schweden und Norwegen zum Schuh gegen uere Feinde. Die Niederlnder machten den Hanseaten das Handels-gebiet streitig; Dnemark erhob einen hohen Sundzoll, und Schweden gewann die Herrschaft in der Ostsee. Die Knigin Elisabeth grndete eine starke englische Seemacht, und die Welthandelswege vernderten sich infolge der groen Entdeckungen. Elisabeth verlangte ferner fr ihre Kaufleute dieselben Handelsvergnstigungen in den Hansestdten, die diese in England genossen. Nur Hamburg nahm die englischen Kaufleute auf, die audereu Hansestdte wollten auf ihre Vorrechte nicht verzichten. Deshalb hob Elisabeth 1589 ihre Privilegien in England auf und nahm ihnen den Stahlhos weg. Alle spteren Versuche, die Hanse wieder zu beleben, scheiterten, und es hielten an dem alten Bunde nur Hamburg, Bremen und Lbeck fest. Kaiser aus dem Kaufe Kasurg, 14381806. 1438-1439 Albrecht Il, 14381489. Nach dem Tode Sigismunds whlten die Kurfrsten seinen Schwiegersohn Alb recht vou sterreich zum König. Er besa auer Ober- und Niedersterreich auch Bhmen und Ungarn und war der mchtigste Reichsfrst. Die vielversprechende Regierung des tatkrftigen und schlachtenerprobten Fürsten dauerte aber nur anderthalb Jahre. Als die Trken 1439 Ungarn angriffen, begann er entschlossen die Verteidigung des Landes, zog sich aber in den sumpfigen Thei-niederuugen eine Krankheit zu und starb, erst 42 Jahre alt. 1440-1493 Friedrich Iii., 14401493. 1. Persnlichkeit. Zum Nachfolger des vorzeitig gestorbenen Albrecht whlten die Kurfrsten feinen Vetter Friedrich aus der steiermrkischen Linie der Habsburger. Er war ein Fürst ohne Herrschergre, friedliebend, sparsam und bedchtig; doch hielt er an den kaiserlichen Rechten fest und war stets auf die Gre feines Hauses bedacht. 2. Die Erblnder. Friedrich regierte anfangs in Bhmen, Ungarn und sterreich nur als Vormund sr den Sohn Albrechts, Ladislaus Psthumus (psthumus = der Nachgeborene, der nach

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 286

1904 - Habelschwerdt : Franke
26 je eine fr das Steuerwesen in den Stdten und auf dem Lande. Die Spitze der ganzen Verwaltung bildete der König, der die von den Ministern und Kammerprsidenten eingehenden Berichte las und der alles schriftlich, oft durch kurze, witzige Randbemerkungen, entschied. Da Preußen offene Grenzen hatte und von Feinden umgeben war, mute es eine unverhltnismig groe Armee unterhalten und bei den gering entwickelten natrlichen Krften des Landes stets der die zur Kriegfhrung ntigen Geldmittel verfgen knnen. Deshalb ging die Finanzpolitik Friedrichs daraus aus, die wirtschaftliche Lage aller Untertanen zu heben, die Staatskasse ohne berlastung der Steuerpflichtigen zu fllen und die gesammelten Mittel mglichst gleich-mig zum Wohle aller zu verwenden. Mit unnachsichtiger Strenge verlangte der König von allen Beamten Pflichttreue, Eifer und Schnelligkeit im Dienst. Er gab strengere Vorschriften fr die Heranbildung der Beamten; doch begann sich schon unter ihm das hhere Beamtentum kastenartig abzuschlieen. In der Zeit bis zum Siebenjhrigen Kriege vermehrte Friedrich sein Heer und erhhte durch alljhrliche Feldmanver die Kriegstchtigkeit desselben. Viel unbebautes Land wurde urbar gemacht; Handel und Gewerbe wurden untersttzt. Auch während des Sieben-jhrigen Krieges sorgte der groe König unablssig fr feinen Staat. Als der lange Krieg beendigt war, suchte Friedrich Ii. die Wunden zu heilen, die dem Lande geschlagen worden waren, und durch neue Wohlfahrtseinrichtungen den Staat emporzubringen. b. Friedrichs Sorge fr die Landwirtschaft. Fr den Ackerbau, der damals die Grundlage des preuischen Staates bildete, hatten die Kriege die verderblichsten Folgen gehabt. Ganze Landstriche waren verdet; viele Ortschaften lagen in Trmmern, und die verarmten Land-lente vermochten kaum den Acker zu bestellen. Da lie der König Saatkorn verteilen; Militrpferde wurden den Grundbesitzern zur Acker-arbeit zugewiesen, Steuern den am meisten geschdigten Gebieten erlassen imi) im ganzen etwa 300 000 Ansiedler in das schwach bevlkerte Land gerufen. Die eingescherten Städte wurden wieder aufgebaut und gegen 900 Drfer neu gegrndet. Schon im Jahre 1746 hatte Friedrich mit der Entwsserung des Oderbruches begonnen, und nach siebenjhriger Arbeit wurde hier ein Gebiet gewonnen, auf dem 43 neue Drfer angelegt werden Friedrichs des Groen Sorge fr seine Untertanen. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 53. Ergnzungen Nr. 17, 18, 19, 30, 22. Stadelmann, Preuens Könige in ihrer Ttigkeit fr die Landeskultur. Bd. 2: Friedrich d. Gr. Leipzig 1882. Freundgen, Geschichtliche Bilder und Vortrge: Friedrichs d. Gr. An-sichten der das Knigtum.

6. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Habelschwerdt : Franke
22 Prinz verließ aber, rasch entschlossen, die Hauptstadt und begab sich ins Feldlager des Prinzen von Dramen. Bei diesem tüchtigen Feldherrn und klugen Staatsmann lernte er die Kriegsführung und die politischen Unterhandlungen kennen. Während seines vierjährigen Aufenthaltes in Holland hatte Friedrich Wilhelm gesehen, daß ein Volk durch Seehandel und Gewerbtätigkeit, durch Pflege des Ackerbaues und der Viehzucht wohlhabend wird. Auch hatte er erkannt, daß selbst ein kleines Land eine einflußreiche Stellung gewinnen kann, wenn seine Bewohner opferwillig sind und von einem tüchtigen Staatsmann geleitet werden. Er faßte darum den Vorsatz, nach dieser Erkenntnis einmal sein eigenes Land zu regieren. 2. Sein Regierungsantritt und der Westfälische Friede, a. Der Zustand des £andes. Friedrich Wilhelm war erst 20 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Brandenburg hatte während des Krieges, der schon 22 Jahre dauerte, mehr gelitten als andere deutsche Gebiete. Städte und Dörfer waren verwüstet, und ein großer Teil der Bevölkerung war durch Krieg, Hunger und Seuchen umgekommen. Berlin zählte nur noch 6 000 Einwohner. Die zusammenhanglosen Länder des Kurfürsten waren von gierigen Nachbarn umgeben und zum Teil von fremden Truppen besetzt. Der Kurfürst besaß in seinem Lande nur wenig Macht: selbst die Ernennung der Beamten und die Verwaltung der Steuern erfolgte durch die Stände (S. 15). Friedrich Wilhelm suchte nun einerseits in den vollen Besitz seiner Länder zu gelangen und andererseits die selbstsüchtige Herrschaft der Stände zu beseitigen, um die erlangte Macht zum Wohle des ganzen Staates verwenden zu können. b. Die Gründung des stellenden üeem. Die Truppen, die Friedrich Wilhelm bei seinem Regierungsantritt vorfand, hatten dem Kaiser und auch dem Kurfürsten den Fahneneid geschworen und benutzten diese Doppelstellung, um keinem zu gehorchen. So drohte der Oberst von Rochow, Spandau in die Luft zu sprengen, als ihm der Kurfürst einen Befehl zuschickte, der ihm nicht zusagte. Wie überall zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges bestanden auch in Brandenburg die Regimenter aus Söldnern, die von den Obersten angeworben worden waren. Diese zahlten den Truppen den Solb, leiteten die Verpflegung, ernannten die Offiziere und entfchieben bei schweren Vergehen der Soldaten über Leben und Tod. Der Kurfürst begann nun das Heer von sich allein abhängig zu machen. Er entließ die Befehlshaber, die dem Kaiser den Eib geschworen hatten, und schuf mit Hilfe des Obersten Burgsdorf ein stehendes, also stets verfügbares Heer von 3000 Mann.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 129

1912 - Habelschwerdt : Franke
129 3. Der Handel der Hanseaten. Die Schiffe der Hanseaten. Koggen genannt, waren gedeckte, hochbordige Fahrzeuge mit mehreren Segeln. Ihre Kriegsausrstung bestand in Schleuder-Maschinen. Doch sandten die Stralsunder schon 1386 die erste mit Donnerbchsen bewaffnete Kogge gegen die Dnen. Die Hanse beseitigte viele Hemmnisse, die dem Handel damals bereitet wurden. Die Seeruber wurden verfolgt, und durch Erwerbung von Privilegien schtzten sich die Kaufleute gegen das barbarische Strandrecht und Grundruhrrecht, nach welchen die Ladung eines gestrandeten Schiffes oder eines verunglckten Frachtwagens dem Herrn verfiel, auf dessen Grund und Boden der Unfall geschah. Neben den orientalischen Erzeugnissen, die durch Vermittlung italienischer und sddeutscher Kaufleute den Hanseaten zugefhrt wurden, gehrten Getreide, Bier, Augsburger und Nrnberger Kunst-Produkte, Wollengewebe. Leinwand, Waffen, ferner Pelzwerk, Leder. Talg und besonders die an der Sdkste von Schweden gefangenen Heringe zu den Handelsartikeln der Hanse. 4. Die Bltezeit der Hanse und die Ursachen ihres Verfalls. Die Bltezeit der Hanse fllt in das 14. und 15. Jahrhundert. In einer Zeit, in der das kaiserliche Ansehen ganz gesunken war, brachte die Hanse den deutschen Namen im Auslande zu Ehren und verbreitete das Deutschtum in den Ostseelndern. Dem Bunde gehrten alle bedeutenden Städte an der Ostsee und Nordsee und wichtige Binnenstdte, wie Thorn, Breslau. Berlin, Cln, an. Ihre Zahl schwankte zwischen 50 und 75. In ihrer Bltezeit wurde die Hanse in vier Quartiere eingeteilt: in das westflische (Vorort Cln), das schsische (Braunschweig), das wendische (Lbeck) und das preuische (Danzig) Quartier. Der Handel brachte den Hansestdten groen Reichtum, von dem noch heute ihre prchtigen Kirchen und Rathuser zeugen. Bei den Vernderungen, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts in den europischen Verhltnissen eintraten, konnte sich die Hanse aber nicht halten. Denn 1. bildete sie keine feste politische Einheit, sondern es traten in ihr hufig Gegenstze der Städte, namentlich der westlichen und stlichen, hervor, und es fehlte ihr die Unter-sttzung durch eine starke Reichsgewalt. 2. Im 15. und 16. Jahrhundert erstarkte die Macht der Territorialfrsten immer mehr. " und viele Hansestdte gerieten in Abhngigkeit von ihnen. (Vgl. die mrkischen Städte unter dem Kurfrsten Friedrich Ii.) 3. Auch die nordischen Staaten wurden allmhlich wirtschaftlich selbstndig, und im Jahre 1397 vereinigte die Knigin Margarete von Lohmeyers Wandbilder: Klaus Strtebecker und die Hamburger. Ahl er, Geschichte fttt Lehrerseminar. 9

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 130

1912 - Habelschwerdt : Franke
130 Dnemark und Norwegen in der Union von Kalmar (an der Ostkste Schwedens) ihr Land mit Schweden zum Schutze gegen uere Feinde. 4. Dnemark erhob einen hohen Sundzoll; Schweden gewann die Herrschaft in der Ostsee und entzog wie Norwegen den Hanseaten ihre Vorrechte. 5. Die Niederlnder und Englnder machten den Hanseaten das Handelsgebiet streitig, und infolge der groen Entdeckungen der Spanier und Portu-giesen vernderten sich die Welthandelswege. 6. Knigin Elisabeth von England verlangte fr ihre Kaufleute dieselben Handels-Vergnstigungen in den Hansestdten, die diese in England genossen. Nur Hamburg nahm die englischen Kaufleute auf, die anderen Hansestdte dagegen untersagten ihnen den Handel. Deshalb hob Elisabeth 1589 ihre Privilegien in England auf und lie den Stahlhof schlieen. Alle spteren Versuche, die Hanse wieder zu beleben, scheiterten, und es hielten an dem alten Bunde nur Hamburg, Bremen und Lbeck fest. Z>ie Kaiser aus dem Kaufe Kasurg, 14381806. 1438-1439 Albrecht Il, 14381439. ' -T. Nach dem Tode Sigismunds whlten die Kurfrsten seinen Schwiegersohn Albrecht von st erreich zum Könige. Er besa auer Ober- und Niedersterreich auch Bhmen und Ungarn und war der mchtigste Reichsfrst. Die vielversprechende Regierung des tatkrftigen Fürsten dauerte aber nur anderthalb Jahre. Als die Trken 1439 Ungarn angriffen, begann er entschlossen die Ver-teidigung des Landes, starb aber bald darauf, erst 42 Jahre alt. 1440-1493 Friedrich Iii., 14401493. 1. Seme Persnlichkeit und sein Regierungsantritt. Zum Nachfolger Albrechts whlten die Kurfrsten seinen Vetter Friedrich aus der steiermrkischen Linie der Habsburger. Er war ein sried-liebender, sparsamer, aber unschlssiger Herrscher, dem weniger an der Wohlfahrt des Reiches, als an dem Emporkommen seines Hauses gelegen war. Anfangs fhrte Friedrich in Bhmen, Ungarn und sterreich fr den Sohn Albrechts, Ladislaus Post Humus (psthumus = der Nachgeborene, der nach dem Tode des Vaters Geborene) die Vormundschaft. Als Ladislaus 1457 gestorben war, konnte Friedrich diese Lnder nicht behaupten; denn die Bhmen whlten den hussitischen Landesverweser Georg von Podiebrad (podjebrad), die Ungarn Matthias Korvinus zum Könige. Beide Lnder

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 494

1912 - Habelschwerdt : Franke
494 zum Könige, und dieser trat im November 1905 als Haakon Vii die Regierung an. cv - .^r feit 1849 eine konstitutionelle Monarchie. Auf Friedrich Viii. folgte sein Sohn Christian X. König Oskar Ii. von Schweden starb im Dezember 1907, und es 8. Amerika. a. Ute Nordamtrikanische Union. Nachdem die Vereinigten Staaten von Nordamerika ihre Unabhngigkeit erkmpft hatten (S. 309), entwickelten sie r-A10 ^Cltraum von ettoa 100 Jahren zu einer Gro- und Weltmacht, lschon 1823 machte sich die Union von dem Einflu Europas frei und erklarte, da sie eine Einmischung der europischen Staaten in amerikanische Angelegenheiten nicht dulden knne (Monroe-Doktrin"). Im Jahre 1848 vergrerte sie ihr Gebiet durch einen Krieg mit Mexiko um Texas, Neu-Mexiko und das goldreiche Kalifornien. In das von der Natur auer-6e91,l9tc 5anb wanderten während des 19. Jahrhunderts rund 20 Millionen Europer, besonders Deutsche und Englnder, ein und fhrten ihm tchtige und unternehmungslustige Krfte zu. Infolgedessen nahmen viele Umonsstaaten einen hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Doch entstand zwischen dem Norden und Sden der Union ein groer Gegensatz. 1. Im Norden entwickelte sich bei dem raschen Aufschwnge der Industrie ein Handel- und gewerbetreibendes Brgertum, das aber nur ein geringes Interesse fr die Politik zeigte. Im Sden dagegen mit seinen groen Baumwollenpflanzungen entstand eine Pflanzeraristokratie, die fter als der Norden ihre Vertreter in die magebenden Stellen der Republik brachte. 2. Dazu kam, da die Nordstaaten die Sklaverei abgeschafft, die Sd-staaten sie aber beibehalten hatten, um den Baumwollenbau durch Neger betreiben zu knnen. Als nun die Einfuhr der Sklaven verboten wurde, trat in den lndlichen Bezirken des Sdens Arbeitermangel und damit eine Entwertung des Grundbesitzes ein. 3. Die Sdstaaten trieben Freihandel, die Nordstaaten hatten Schutz- zlle eingefhrt. Wegen dieser Gegenstze strebten die Sdstaaten nach der Trennung (Sezession) von der Union. Als im Jahre 1860 Abraham Lincoln (lingkn), der Kandidat der Nordstaaten, zum Prsidenten gewhlt wurde, schloffen elf Sdstaaten einen Sonderbund. Lincoln erklrte aber in seiner Antrittsbotschast, da er feine Trennung dulden werde. Es begann nun ein blutiger Brgerkrieg, der Zonderbunds- oder Sezessionskrieg, der von 1861 bis 1865 dauerte. Anfangs waren die Sd-staaten im Vorteil, bis der General Grant (grahnt) den Oberbefehl der Unionstruppen bernahm und das gegnerische Hcer in der dreitgigen Schlacht bei Richmond (ritschmnd) schlug. Bald darauf wurde Abraham Lincoln ermordet, und es entstanden neue Wirren. 1867 wurden die Sdstaaten aber wieder in die Union aufgenommen. Die Sklaverei hrte in allen

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 81

1912 - Habelschwerdt : Franke
81 Dome zu Speyer hielt, auch Konrad Iii., das Kreuz zu nehmen. König Ludwig Vii. von Frankreich hatte sich schon vorher dazu entschlossen. Das gemeinsame Unternehmen scheiterte aber gnzlich. Das von griechischen Verrtern irregefhrte Heer litt schwer unter Hunger und Durst und wurde von den Trken fast ganz aufgerieben. Auch der von Albrecht dem Bren, Heinrich dem Lwen und anderen norddeutschen Fürsten zu gleicher Zeit unternommene Kreuzzug gegen die Slawen blieb ohne den erwarteten Erfolg. Konrads Gesundheit hatte auf der Fahrt nach dem Heiligen Lande sehr gelitten. In dem von Miernten, berschwemmungen und Fehden heimgesuchten Vaterlande vermochte er nicht mehr Ordnung zu schaffen. Als er zu einem Zuge nach Italien rstete, starb er. berblick der die ltere Geschichte Irankreichs und Kngtcrnds. Frankreich. Die ersten Kap etinger (S. 50) sttzten sich nur auf ihr Herzogtum und ihre Vasallen. Da ihnen eine lange Regierungszeit beschieden war und sie den ltesten Sohn bei ihren Lebzeiten krnen lieen und zum Mitregenten annahmen, verhteten sie Thronstreitigkeiten. Die Groen konnten ihr Wahlrecht nicht ausben, und so wurde die Krone nach und nach erblich. In kluger, vorsichtiger Politik vereinigten die Kapetinger allmhlich alle Franzsisch sprechenden Bewohner des Frankenreiches und wurden so die eigentlichen Schpfer der franzsischen Nation. Eine groe Gefahr erwuchs ihnen aber, als Wilhelm der Eroberer, der Herzog von der Normandie, ihr grter Vasall, 1066 England eroberte und ein unabhngiger König wurde. England. Nach 800 wurden die sieben angelschsischen Knigreiche durch Egbert, der als Verbannter am Hofe Karls des Groen dessen staatsmnnische Ttigkeit kennen gelernt hatte, zu einem Gesamtreiche ver-einigt. Die angelschsischen Könige regierten bis 1016. Der bedeutendste von ihnen ist Alfred der Groe (871901). Er baute zerstrte Städte und Burgen wieder auf, frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch aus-arbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kanut. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, Jastrow und Winter, Deutsche Geschichte im Zeitalter der Hohen-stausen. 2 Bde. Stuttgart 1893. Lohmeyers Wandbilder: Szene aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Konrads Iii. Brief an Abt Wibald der den Kreuzzug. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 33. 861er, Geschichte fflt Lehrerseminare. 6
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