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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 161

1888 - Habelschwerdt : Franke
161 geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268. Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten, b) durch den Partikularismus der Fürsten, c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten. Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds. Aas Interregnum, 1256—1273. Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe. Die letzten Kreuzzüge. Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten. Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft. Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten. 11

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 232

1888 - Habelschwerdt : Franke
232 b) Für den Ackerbau fehlte es an Arbeitskräften, Aussaat und Vieh. c) Handel und Industrie waren so lahm gelegt, daß Deutschland hierin die Konkurrenz mit den Niederlanden, England und Frankreich nicht aufnehmen konnte. Die Hansa war auf drei Städte zusammengeschmolzen (Hamburg, Lübeck, Bremen). 3. Der Verfall der Sitten. Der lange Krieg hatte die Gemüter verwildern und verrohen lassen; alle Laster wareu an der Herrschaft. Mit der Unsittlichkeit verbanden sich Unwissenheit, Stumpfsinn und Aberglaube. Daher griffen anch die He^enprozeffe in entsetzlicher Weise um sich. Erst der Jesuit Friedrich Spee, 1635, und der Rechtsgelehrte Christian Thomasins in Halle, f 1728, bekämpften energisch das Hexenwesen. 4. Die politische Schwäche Deutschlands. a) Selbstachtung und Nationalgefühl waren im Volke geschwunden. Die materielle 9?ot ließ ciu ideales Streben nicht aufkommen) in Litteratur, Sitte und Mode suchte man französisches Wesen nachzuahmen. b) Durch die Erweiterung der fürstlichen Macht zur vollen Selbständigkeit war der nationale Eharakter des Reiches verloren gegangen, das Reich thatsächlich ausgelöst und zur politischen Ohnmacht erniedrigt worden. Die Fürsten beuteten ihre Gerechtsame oft despotisch aus und schufen stehende Heere als Grundlage ihrer Gewalt. Es beginnt das Zeitalter der absoluten Monarchie. England. I- Die beiden ersten Stnarts, 1603—1649. Nach Elisabeths Tode bestieg Jakob I., der Sohn der Maria Stuart, den englischen Königsthron und vereinigte als König von Großbritannien England, Schottland und Irland unter seinem Scepter. Er wie sein ihm nachfolgender Sohn betonten im Gegensatze zu dem Geiste der englischen Nation zu sehr die absolute Königsmacht, letzterer machte sich auch durch seine Hinneigung zum Katholizismus verhaßt. Der darüber ausbrechende Kampf zwischen Volk und König endete mit dem Untergange der Stuarts. I. Jakob I., 1603—1625. Sein Kanzler war der Philosoph Bakon von Verularn, sein Ratgeber der verhaßte Herzog von Buckingham. Da die englische Episkopalkirche, die in ihm ihr Oberhaupt erkannte, seinem Streben nach absoluter Gewalt am meisten entsprach, so trat er als heftiger Gegner

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 267

1888 - Habelschwerdt : Franke
267 Neapel und Sardinien, das er an Savoyen gegen Sizilien austauschte. England. I. Die beiden letzten Stuarts, 1660—1688. 1. Karl Ii., 1660—85. Sein verschwenderisches Hofleben, der Verkauf Dünkirchens, Kromwells glänzender Eroberung, an Frankreich und ein unpopulärer, unglücklicher Krieg gegen Holland, der die Ermäßigung der Navigationsakte zur Folge hatte, machten seine Regierung mißliebig. Ein neues Ministerium, nach den Anfangsbuchstaben der Mitglieder das Kabalministerium genannt, schlug zwar eine andere Politik ein, indem es mit Holland und Schweden gegen Ludwig Xiv. die Tripleallianz schloß; doch bald nahm der geldbe-dürftige König von Ludwig Jahrgelder und trat von dem Bunde zurück. Die Schwankungen während seiner Regierung zeigten sich auch in folgenden Gesetzen: a) in der „Duldungsakte" gewährte der König, insgeheim der katholischen Religion zugeneigt, den Katholiken gewisse Freiheiten; b) das widerstrebende Parlament setzte hingegen die „Testakte" durch, welche die Bekleidung eines öffentlichen Amtes von der Leistung des Suprematseides und der Anerkennung der englischen Abendmahlslehre abhängig machte; c) das Bestreben des Königs, seinem katholischen Bruder die Thronfolge zu sichern, führte den Erlaß der „Habeas-Korpus-Akte" gegen willkürliche Verhaftungen herbei. Durch die sogenannte Ausschließungs-Bill wurde zwar der Bruder des Königs, Herzog von York, der Thronfolge für verlustig erklärt, aber schließlich erlagen die Anhänger dieses Gesetzes den Gegnern desselben. Für diese beiden Parteien kamen damals die Namen Whigs (Volks-, Fortschrittspartei) und Tories (königlich gesinnte, konservative Partei) auf. Es folgte der Bruder des Königs, 2. Jakob ü., 1685—1688. Während er im Innern die Unzufriedenheit des protestantisch gesinnten Volkes dadurch erregte, daß er die Rechte der Katholiken und die unumschränkte Königsmacht wiederherstellen wollte, war auch die äußere Politik, in der er sich an Frankreich anschloß, dem Geiste des englischen Volkes zuwider. Als noch dazu durch die Geburt eines Prinzen die Aussicht schwand, daß seine protestantisch erzogenen Töchter in der Regierung folgten, kam die „englische" oder „glorreiche" Revolution zum Ausbruche. Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter der Niederlande und Gemahl von Jakobs Tochter Maria, landete in England, und es wurde ihm die Regierung von England und Schottland übertragen. In Irland verschaffte er sich mit Gewalt Anerkennung. Ii. Das Hans Oranien, 1688—1714. 1. Wilhelm Iii., 1688—1702. Seine Aufgabe erkannte er darin, den Protestantismus und das europäische Gleichgewicht durch Widerstand gegen

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 185

1888 - Habelschwerdt : Franke
185 immer ein sehr lockerer. Daher zerfiel Burgund in eine Anzahl kleinerer Herrschaften, die größtenteils an Frankreich kamen, b) Das neuere Burgund. Von dem arelatischen Königreiche ist das Herzogtum Burgund (Bourgogne) zu unterscheiden, das im 10. Jahrhunderte gestiftet würde und das Gebiet an der oberen Saone und Seine umfaßte. Nach dem Aussterben des Herzogshauses zog es König Johann von Frankreich ein und belehnte damit seinen Sohn Philipp den Kühnen, 1363. Mit letzterem beginnt die Glanzperiode Burgunds. Er vereinigte damit die dem deutschen Reiche gehörige Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte) und die Grafschaften Flandern und Artois, seine Nachfolger erwarben auch die Niederlande. Dieses durch' Reichtum, Handel und .blühende .Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Kühne. ^ f.-s £.. v~,L. //J- B. Werheiratung Marimikians. Karl der Kühne strebte nach dem Königstitel und versprach dafür Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Inzwischen kämpfte er mit den von ihm bedrohten Schweizern und dem Herzoge von Lothringen. Von den ersteren wurde er bei Granfon und Murten besiegt, und gegen den letzteren verlor er in der Schlacht bei Nancy Krone und Leben, 1477. Obgleich nun der französische König den Versuch machte, Burgunb zu erwerben, vermählte sich boch Maria mit Maximilian; iubes konnte bteser nur bte Frauche-Comtö und bte Niederlaubc behaupten. Die Erwerbung Burgunds bildet eine neue Stufe für Habsburgs Größe und erhebt Österreich zu europäischer Bedeutung. Doch lag darin der Keim des Gegensatzes putschen der französischen und habsburgischen Macht, der seitdem die europäische Politik beherrschte. Iii. Warimikian I., 1493—1519. Er war ein tapferer, ritterlicher, hochgebildeter Fürst, rastlos thätig, doch nicht immer mit Glück. 1. Maßregeln zur Begründung des Landfriedens. Die Aufgabe einer Reform des Reiches hatte Maximilian von seinen Vorgängern geerbt. Nach vielfachen Bemühungen um eine Besserung der Zustände gelang ihm auf dem Reichstage zu Worms 1495 der Versuch, dem Reiche eine Verfassung zu geben. Es wurde ein ewiger Landfriede verkündigt, der nachstehende Maßregeln im Gefolge hatte: a) Einsetzung eines Reichskammergerichtes, welches der höchste Gerichtshof für die Rcichsstände und das Appellationsgericht für die mittelbaren Stäube war. Sein Sitz war anfangs zu Frankfurt a. M., dann zu Speier, später zu Wetzlar.

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 188

1888 - Habelschwerdt : Franke
188 Tribun Rienzi das Volk vorübergehend für die alte Republik (1354). Erst die Päpste Alexander Vi., 1492—1503, und Julius Ii. (1505 bis 1513) stellten den Zusammenhang des Kirchenstaats wieder her. B. Hinmischung Warimitians in die Kämpfe in Italien. Dieselbe war fruchtlos für ihn; ohne Kriegsruhm kehrte er zurück. a) Als der französische König Karl Viii. als Erbe des Hauses Anjou Ansprüche auf Neapel machte, nahm Maximilian an einem Bunde teil, den Neapel, der Papst, Venedig und Mailand schlossen und dem die Vertreibung der Franzosen aus Italien gelang. Nicht lange darauf eroberte aber der Nachfolger Karls Viii., Ludwig Xii., Mailand. b) Hieraus beteiligte sich Maximilian an der Ligue von Kambray (1508), welche gegen Venedig gerichtet war, aus das der Kaiser zürnte, da die Venetianer ihm aus dem Römerzuge hinderlich gewesen waren. Aber die schlaue Republik schloß mit den Gegnern einzeln Frieden. c) Die heilige Ligue, 1512. Dieselbe ist die erste größere Verbindung europäischer Mächte. Es nahmen teil: der König von Neapel, der Papst, Maximilian, Venedig und der König von England. Ihr Zweck war, die Franzosen, deren Einfluß in Italien gefährlich zu werden drohte, zu vertreiben. Sie wurden in der „Sporenschlacht" bei Gnine-gate geschlagen (1513), siegten aber unter ihrem jungen Könige Franz I. bei Marignano 1515, und Mailand blieb in ihren Händen. 3. Vergrößerung der Hausmacht. Glücklicher war Maximilian in der Vergrößerung der habsbnrgischen Hausmacht. a) Seinen Sohn Philipp vermählte er mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien, Sizilien und Neapel, und der Jsabella von Kastilien. Karl, der älteste Sohn Philipps und Johannas, erbte die gauze spanische Monarchie — Karl I. (V.). b) Seinen Enkel Ferdinand, den 2. Sohn Philipps und Johannas, verheiratete er mit Anna, der Schwester Ludwigs Ii. von Ungarn und Böhmen, der 1526 gegen die Türken siel und Anna als Erbin hinterließ. Sprichwort: Bella geraut alii, tu felix Austria uube. 4. Resultat seiner Regierung. Maximilian hinterließ das Reich in völliger Zerrissenheit. Die Reformen waren nur angebahnt; die neuen Rechtsformen hatten sich noch nicht eingelebt. Kaiser und Stände waren mit einander unzufrieden. Das Verlangen nach einer Reform der Kirche war unerfüllt. Verschiedene Erscheinungen

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 205

1888 - Habelschwerdt : Franke
205 Habsburgischen Hauses. Die Kriege drehten sich besonders um Burgund, aus das Maximilian nicht dauernd Verzicht geleistet, um Mailand, welches eben erst Franz I. erobert hatte (siehe S. 188), Neapel und Navarra, wo Frankreich seinen Einfluß geltend machen wollte. a) Erster Krieg, 1521—1526. Die Franzosen fielen in Italien ein, wurden aber von den deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg vertrieben. Der mächtigste Vasall des französischen Königs, Karl von Bourbon, tritt zu den Kaiserlichen über. Zwar scheitert der Einsall der letzteren in der Provence an dem Widerstände des Landvolkes, aber bei einem neuen Vordringen in der Lombardei werden die Franzosen bei Pavia 1525 völlig geschlagen. Franz geriet in Gefangenschaft und mußte im Frieden zu Madrid, 1526, eidlich auf Mailand und Neapel Verzicht leisten und Burgund herauszugeben versprechen. b) Zweiter Krieg, 1527—29. Das Glück des Kaisers veranlaßte eine Änderung in der Parteistellung der Mächte. Der Papst Klemens Vii., Heinrich Viii. von England, Venedig, Mailand und Florenz traten aus die Seite Franz' I. und schlossen gegen den Kaiser die Ligue von Cognac. Der Kaiser begünstigte daher in Deutschland, dem Papste zum Trotze, die Reformation. Die schlecht bezahlten kaiserlichen Truppen drangen in Italien vor, erstürmten und plünderten gegen den Willen des Kaisers Rom. Neapel aber, das von den Franzosen und einer genuesischen Flotte eingeschlossen war, konnten sie nicht einnehmen, bis der genuesische Admiral Andreas Doria ans die Seite der Kaiserlichen übertrat. Im „Damenfrieden" zu Kambray verzichtete Franz I. auf Mailand, behielt aber Burgund. Mailand erhielt Franz Sforza, Genua Andreas Doria. c) Dritter Krieg, 1536—38. Das Ableben des kinderlosen Franz Sforza veranlaßte Franz I., seine Ansprüche auf Mailand zu erneuern und zu dem Zwecke mit den Türken in Verbindung zu treten. Aber der Papst Paul Iii. vermittelte den Waffenstillstand zu Nizza, nach welchem jeder das besetzte Gebiet behalten sollte. (1) Vierter Krieg, 1542—44. Noch einmal machte Franz I. den Versuch, die alten Ansprüche geltend zu machen, als eine Expedition des Kaisers nach Algier mißlungen war. Aber Karl drang mit dem ihm verbündeten Heinrich Viii. von England in Frankreich vor, eine Teilung Frankreichs als gemeinsames Ziel ins Auge fassend. Franz ging auf den Frieden von Krespy ein, in dem im wesentlichen der frühere Zustand bestätigt wurde. B. Die Kämpfe gegen die Seeräuber. a) Zug nach Tunis, 1535. Ehaireddin Barbarossa, ein kühner Seeräuber, hatte an der Nordküste Afrikas einen mächtigen Piratenstaat gegründet und sich in die Dienste des mächtigen Sultans Soliman Ii. gestellt. An der Spitze der türkischen Flotte beunruhigte er die Küsten Spaniens und Italiens und schleppte viele Christen in die Sklaverei. Karl unter-

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 214

1888 - Habelschwerdt : Franke
214 Somerset, die Regierung und fetzte das Reformationswerk, namentlich durch Einführung einer allgemeinen Liturgie, fort. F. Schottland. a) Borgeschichte. Schottland, von den Römern Kaledonien genannt, war ursprünglich von dem keltischen Stamme der Pikten bewohnt. In der Völkerwanderung hatten sich im Süden und Osten Briten und Angeln niedergelassen. Das Christentum hatte im 6. Jahrhundert durch den heiligen Kolumban Eingang gesunden. Die einzelnen Stämme bildeten kleine Königreiche, die allmählich in einander ausgingen. Die Könige des so vereinigten Schottlands gerieten aber 1175, in die Lehnsabhängigkeit von England, und schon sollte einem Vertrage gemäß Schottland an England fallen, als das 1370 zur Regierung kommende Haus Stnart die Unabhängigkeit des Landes rettete. Mer auch die Stuarts lagen fortwährend mit England und dem einheimischen hohen Adel in Streit. Als durch die Heirat des schottischen Königs Jakob Iv. mit der Tochter Heinrichs Jil von England der Grund zu 5?nrerbrechte Schottlands auf England gelegt worden war, wurde die Spannung zwischen beiden Ländern noch größer. Schottland gewann einen natürlichen Bundesgenossen in Frankreich, wohin auch die Tochter des 1542 gestorbenen Königs Jakob Y., Maria Stuart, zur Erziehung gebracht wurde. b) Die Reformation wurde seit 1526 von Hamilton und Knox oer-verkündigt und fand namentlich im Adel und im Bürgerstande Eingang, dem der Klerus verhaßt war, weil dieser auf der Seite des Königs stand. Zweiter Abschnitt. Die Zeit Philipps Ii. tunt Spanien und der (Ümifabittj non England. (Zeit der Gegenreformation.) I. Frankreich. Hier waren die Protestanten (Hugenotten) bereits sehr mächtig geworden, da die gebildetsten und reichsten Stände zu ihnen gehörten. Die Gegenreformation führte daher zu blutigen Kriegen. A. Pie letzten Könige aus dem Kaufe Watois, 1515—1589. 1. Franz I., 1515—1547. In den vier Kriegen mit Karl V. verlor er Mailand. Er hat das Verdienst, den italienischen Humanismus nach Frankreich verpflanzt, das Rechtswegen verbessert und eine Flotte gegründet zu haben; der Hof gab aber unter feiner Regierung ein verderbliches Beispiel. 2. Heinrich Ii., 1547—1559. Er war der Gemahl der schönen, ränkevollen Katharina Medici, einer Nichte des Papstes Klemens Vii. Heinrich Ii. begann den Widerstand gegen die habsburgische Macht, indem er sich mit Moritz von Sachsen verband und die Bistümer Metz, Toul und Verdun dem deutschen Reiche entriß. Sein tapferer Feldherr Franz von Gnife entriß den Engländern Kalais, das 310 Jahre in ihrem Besitze war. Auf Heinrich Ii. folgten nacheinander feine 3 Söhne: Franz, Karl und Heinrich. 3. Franz Ii., 1559—1560, der Gemahl der Maria Stuart, regierte

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 216

1888 - Habelschwerdt : Franke
216 Fortsetzung der Hugenottenkriege. ^ ^Cl ;sil'ie9 i)er "drei Heinriche." Heinrich von Gnise, der die Parteibestrebungen seines Vaters Franz fortsetzte, machte nun Ansprüche aus die Thronfolge imb stiftete zur Erreichung dieses Zieles die „hei-ligc Liga." Der König ließ schließlich Heinrich von Guise erinorben und verbanb sich dann, als Paris und halb Frankreich von ihm ab-fiel, mit Heinrich von Navarra. Als beibe Paris belagerten, mnrbe der König von dem Dominikaner Klernent ermorbet, und Heinrich von Navarra bestieg den Thron. B. Könige aus dem Kaufe Mourvon, 1589—1792. 1. Heinrich Iv., 1589-1610. Er hatte zwar noch lange mit den ©itisen zu kämpfen; aber die Uneinigkeit im Lager seiner Gegner und sein Übertritt zum Katholizismus verhelfen ihm zur allgemeinen Anerkennung. a) Das Ebilt von Nantes, 1598. Um die Hugenotten zu versöhnen, würde ihnen in dem Ebilt von Nantes, 1598, Religionsfreiheit und Zulassung zu allen Ämtern gewährt; sie würden den Katholiken gleichgestellt und erhielten mehrere Sicherheitsplätze. b) Regierung. In Verbinbung mit seinem tüchtigen Finanzminister Sully suchte er die Lage Frankreichs zu bessern. Er tilgte die Staats-schitlb, hob Handel, Ackerbau und Gewerbe und ballte Verkehrsivege. ^zil bet auswärtigen Politik suchte er die Macht Habsburgs zu schwächen; als er aber an die Verwirklichung dieser Absichten ging, warb er von Ravaillak ermorbet. 2. Ludwig Xiii., 1610—1643. Da er noch minberjährig war, so übernahm seine Mutter Maria vou Mebtci, Heinrichs Iv. zweite Gemahlin, die Leitung des Staates. Als sie aber bei der Großjährigkeit des Königs die Regierung nicht ausgeben wollte, kam es zu einem Streite, den der als Minister berufene Bischof von Litgon, Jean Armand dn Plessis de Richelieu, vermittelte. Dieser geistvolle, energische Staatsmann leitete von 1624 bis 42 die Politik Frankreichs. Sein Ziel war, die königliche Gewalt unumschränkt zu^machen, ihr alle Machtmittel des Staates znr Verfügung zu stellen und nach außen hin Frankreich die erste Stelle zu verschaffen. " Mittel: a) Er wies daher alle Ansprüche zurück, welche die Staube und das Parlament auf die Staatsleitung machten; b) er brach die Sonberstellnng der Hugenotten, welche gleichsam einen Staat int Staate bilbeten; c) er begünstigte die Protestanten Deutschlands gegen den Kaiser im brei-ßigjährigen Kriege und unterstützte überhaupt alle Gegner Habsburgs. Ii. England. Die beiben letzten Regentinnen aus dem Hause tzrrdor (siehe S. 213): 4. Maria die Katholische, 1553—1558. Nach den Bestimmungen

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 217

1888 - Habelschwerdt : Franke
217 Heinrichs Viii. sollte auf seinen Sohn Eduard Vi. zunächst Maria, die Tochter der Katharina von Aragonien, und dann Elisabeth, die Tochter der Anna Solenn, folgen. Maria war die Gemahlin des Königs Philipp Ii. von Spanien, welcher als der Hanptgegner der Protestanten galt. Sie unterdrückte darum auch in England mit blutiger Strenge die Reformation. Der Verlust von Kalais an die Franzosen (siehe S. 214) entfremdete ihr aber auch die Gemüter der Katholiken, und sie starb aus Gram darüber. 5. Elisabeth, 1558—1603. Sie hatte eine harte Jugend genossen, mar im Unglücke früh gereift und hatte sich auch eine bedeutende wissenschaftliche Bildung erworben. Die Wahl ihrer Räte William Cecil (später Lord Burleigh) und Nikolaus Bakon (Vaters von Bako de Verulam) ließ erkennen, daß sie die Reformation weiterführen werde, wozu sie sich auch veranlaßt sah, weil die Katholiken die Rechtmäßigkeit ihrer Thronfolge beanstandeten. a) Die anglikanische Kirche. Elisabeth ließ die Hauptsätze des Glaubens in 39 Artikeln zusammenfassen, in denen sie als Oberhaupt der Kirche anerkannt wurde. Die anglikanische Kirche heißt darum auch „hohe Kirche," „englische Hochkirche," ober, weil sie das bischöfliche Regiment beibehielt, „bischöfliche (Episkopal-) Kirche." Den Episkopalen gegenüber stauben die Presbyterianer, die sich in Puritaner und in Jnbepenbenten schieben und, wie die Katholiken, oft beti Druck der Regierung erfahren mußten. b) Elisabeth und Maria Stuart. Im Jahre 1561 kehrte Maria Stuart aus Frankreich nach Schottland zurück, da sowohl ihr Gemahl, König Franz Ii. von Frankreich, als auch ihre Mutter, die Regentin Schottlands, gestorben war. Die eifrig katholische, geistreiche, leichtlebige schottische Königin fand aber Wiberstanb an den schottischen Kalvinisten und hatte auch Elisabeth gereizt, bet sie nicht aus den Titel einer „Königin von England" verzichten wollte, als welche sie von den Katholiken angesehen wurde. Ilm eine Stütze zu gewinnen, verheiratete sie sich mit dem schottischen Edelmanne Darnley, und nach dessen plötzlichem Tode mit dem Grafen Bothwell, obwohl letzterer allgemein als der Mörder ihres vorigen Gemahls galt. Dadurch verlor sie die Achtung des Volkes. Von ihrem Halbbruder Murray vertrieben, begab sie sich in den Schutz Elisabeths, wurde aber von dieser in Gefangenschaft gehalten. Mehrere Versuche zu ihrer Befreiung, der Anhang, den sie unter den Katholiken Englands hatte, und die Beschuldigung der Mitwissenschaft mit eine Verschwörung gegen Elisabeth bewogen diese, das Todesurteil über sie aussprechen zu lassen, das im Jahre 1587 vollzogen wurde. c) Der Kampf gegen die spanische Armada, 1588. Als Rächer der schottischen Königin führte Philipp Ii. eine mit großen Kosten ausgerüstete Flotte gegen England, „die unüberwindliche Armaba." Attbere Ursachen zum Kriege zwischen Spanien und England waren die Unterstützung der gegen die spanische Herrschaft aufständischen
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