Iv
denen die für Gymnasien bestimmten Hilfsbücher verfaßt sind, daß die Mittelschulen vielmehr gleich den Seminaren ihren Schwerpunkt in die neuere Geschichte zu legen haben, gegen welche das Altertum wesentlich zurücktritt.
Diesen Zwecken des Buches entsprechend, ist die alte Geschichte auf die notwendigsten Daten beschränkt, ohne daß jedoch der kausale Zusammenhang der Thatsachen außer Acht gelassen worden wäre.
Im Mittelalter tritt naturgemäß die deutsche Geschichte in den Vordergrund, die in der zweiten Seminarklasse mit Vorteil bis zum dreißigjährigen Kriege einschließlich behandelt wird. Von Seite 236 an leitet die branden-burgisch-preußische Geschichte, das Pensum der ersten Seminarklasse, den Text. Bei der hervorragenden Stellung, welche die beispiellos dastehende, markige Entwickelung des Hohenzollernstaates im Geschichtsunterrichte der Volksschulen und darum auch der Lehrerbildungsanstalten einnehmen muß, hat dieselbe eine etwas ausführlichere Darstellung erfahren. Außerdem war der Verfasser bestrebt, die wichtigsten Thatsachen aus der Geschichte der außerpreußischen Länder, und namentlich Deutschlands, so mit der preußischen Geschichte zu verweben, daß der Text der letzteren ohne fühlbare Lücken das Pensum des Seminars enthält. Wenn trotzdem eine kurze zusammenhängende Geschichte der wichtigsten außerpreußischen Länder ebenfalls aufgenommen tu ordert ist, fo geschah es aus dem schon oben angeführten Grunde. Den neueren Bestrebungen entsprechend, ist der Kulturgeschichte eine genügende Berücksichtigung zu teil geworden, und zwar im Texte der historischen Thatsachen selbst, wenn sich dies ungezwungen ergab, sonst in kurzen Übersichten am Schlüsse der Kapitel. Die Aufnahme der bedeutenderen Ereignisse aus der Zeit der Entwickelung des neuen Deutschen Reiches, von 1871 bis jetzt, mag dem Geschichtslehrer Gelegenheit bieten, einer anderen modernen Strömung im Schulleben Rechnung zu tragen, die Zöglinge nämlich mit den Elementen der Volkswirtschaftslehre bekannt zu machen. Die Angabe der Lage der geschichtlichen Orte und der Aussprache der Eigennamen wurde absichtlich vermieden; dem Verfasser hat die Benutzung des Buches ohne den Vortrag des Lehrers oder ohne das Studium ausführlicherer Werke nicht als Ziel vorgeschwebt.
Was die Art der Bearbeitung betrifft, so hat der Verfasser sich bemüht, die besten Werke, deren Angabe am Schluffe des Buches folgt, zu benutzen. Es war ferner fein Streben, den Text von jeder Parteifärbung frei zu halten und die strengste Objektivität walten zu lassen.
Indem der Verfasser schließlich das Buch einer wohlwollenden Beurteilung empfiehlt und sich bereit erklärt, gerechte Ausstellungen gern und mit Dank entgegen zu nehmen, kann er nicht unterlassen, dem Königlichen Seminardirektor Herrn Dr. Volkmer in Habelschwerdt und dem Königlichen Seminarlehrer Herrn Vogt ebenda für die mannigfache Anregung und Hilfe, die sie dem Unterzeichneten zu teil werden ließen, seinen aufrichtigsten und ergebensten Dank auszusprechen.
Oberglogau, im Februar 1888. Der Verfasser.
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Einleitung.
1. Begriff. Geschichte ist die Darstellung der Entwickelung des Geschaffenen. Die Geschichte der Menschheit nimmt den ersten Rang ein.
2. Methoden. Die wichtigsten Methoden der Darstellung der Geschichte sind:
a) die auualistische, welche die einzelnen Begebenheiten nach der Zeitfolge darstellt;
b) die pragmatische, welche die geschichtlichen Erscheinungen auf ihre Ursachen zurückführt;
c) die synchronistische, in welcher die in dieselbe Zeit fallenden Begebenheiten unter verschiedenen Völkern nebeneinander
fortschreitend dargestellt werden.
3. Die Quellen der Geschichte sind:
a) mündliche: Sagen, Traditionen, historische Lieder;
b) schriftliche: Inschriften, Münzen, Urkunden, Annalen und Chroniken, geschichtliche Werke;
c) monumentale: Überreste von Bau- und Kunstwerken und Gerätschaften.
4. Von den Hilfswissenschaften der Geschichte sind zu nennen:
a) die Geographie,
b) die Chronologie.
5. Einteilung. Die Geschichte läßt sich in Zeiträume zerlegen, deren Ereignisse eine gewisse Gleichartigkeit zeigen; sie heißen Perioden. Das wichtigste Ereignis in der Geschichte ist die Erscheinung Christi. Dieser Zeitpunkt ist die Grenzscheide zwischen der vorchristlichen und christlichen Zeit. Da indes der Charakter der christlichen Zeit erst mit dem Auftreten der Germanen, der hervorragendsten Träger des Christentums, zum Ausdruck kommt, so gilt der Beginn der Völker-
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338
Auf den hier wie in Deutschland sich regenden nationalen Einheitsgedanken wurde keine Rücksicht genommen, f) Die „ewige" Neutralität der Schweiz wurde anerkannt.
Zweiter Abschnitt.
Entwickelung ntr Einheit, 1815—1871.
Allgemeiner Gharakter der Zeit.
Mit Beginne des 19. Jahrhunderts machte sich auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens ein ähnlicher Umschwung geltend, wie zur Zeit der Reformation. Reue Jdeeen bestimmten fortan den Gang der Geschichte. Entscheidend hierfür waren folgende Ereignisse:
1. Tie Losreißung der nordamerikanischen Kolonieen von England. In der Union hatte sich ein Staat ohne die Grundlage historischer Erinnerungen gebildet, der die Jdeeeu der Revolution praktisch ausführte und in die Förderung der materiellen Interessen den Schwerpunkt seiner Entwickelung legen konnte. Es bildete sich hier eine bedeutende Industrie; Kolonialgewächse wurden in Menge angebaut, der Handel erhielt einen ungeheuren Aufschwung. Die Paeisic-Bahu zog auch den großen Ocean in den Seeverkehr hinein. Dieser Aufschwung Amerikas blieb nicht ohne Einfluß auf Europa.
2. Die französische Revolution. Die segensreichen Jdeeen derselben durfte eine weise Regierung nicht mehr verleugnen (cf. die Reformen Steius in Preußen). Das Selbstvertrauen der Völker war gestiegen, und es machte sich bei ihnen das Streben nach Teilnahme an der Gesetzgebung und Regierung geltend. Daher wurden nach und nach in den Staaten konstitutionelle Verfassungen eingeführt. Der Bürger erhielt ferner für feine Gewerbsthätigkeit freie Bewegung, die Aufhebung der Leibeigenschaft hatte viele Tausende Arbeiter geschaffen, die nun Freude an der Thätigkeit hatten und, da sie ihren Besitz wachsen sahen, auch den Verbrauch aller Gegenstände vermehrten.
3. Der Aufschwung der Naturwissenschaften. Mit dem Ende des vorigen Jahrhunderts beginnt auch ein neues Zeitalter der Entdeckungen, das die allgemeine Bildung vermehrte und den Wettkampf der Intelligenz ins Unglaubliche steigerte. Die billige und massenhafte Herstellung aller Produkte wurde das Ziel der Industrie und ermöglichte dem Armen ihm bisher unbekannte Genüsse. Die Dampf-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Amerikas Europa
103
Das Mittelalter.
Einleitung.
Die Ereignisse, welche das Mittelalter anbahnen, sind: 1. Die Ausbreitung des Christentums, 2. das mit der Völkerwanderung beginnende Auftreten neuer germanischer Stämme. Die Wirkung dieser Erscheinungen machte sich geltend: a.) In der Religion. An die Stelle der heidnischen Götter trat die Verehrung eines rein geistigen Gottes. Das Christentum predigte Tugenden, die dem Altertume unbekannt waren. Während das Altertum in dem Streben für den Glanz des Vaterlandes das höchste Ziel menschlicher Thätigkeit gefunden hatte, stellte das Christentum die Vervollkommnung für das Jenseits als Lebenszweck auf.
b) Im Staatswesen. Die Verfassung der alten Staaten war meist unumschränkt monarchisch oder republikanisch. Das Germanentum rief eine neue Staatsform, die Lehnsmonarchie, ins Leben.
c) Im bürgerlichen Leben. Die Frauen erhielten eine würdigere Stellung. Das Sklaventum ward zwar nicht abgeschafft, doch strebte die Kirche danach, das Los der Leibeigenen erträglicher zu machen.
d) In der Kunst. Die mittelalterliche Kunstrichtung steht mit ihrer Mannigfaltigkeit und dem Vorwiegen des Idealen im Gegensatze zu der ebenmäßigen Schönheit der antiken Kunst. Diese Durchdringung des Kirchlichen und Staatlichen zeigt sich
besonders in dem Verhältnisse zwischen Kaisertum und Papsttum.
Die Hauptträger der geschichtlichen Entwickelung des Mittelalters sind die Germanen.
Einteilung des Mittelalters.
Erste Periode. 375—768. Vom Beginne der Völkerwan-
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deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte.
Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171).
Frankreich.
Iii. Dashausvalois (1328-1589).
1. Philipp Vi., 1328 — 50.
Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte.
2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.)
3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter
England.
(Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Philipps Philipps Krecy Johann Johann Johann Philipp Philipp Karl_V. Karl_V. Eduard_Iii Eduard Richard_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Englands Frankreich England England Frankreich England
200
täten eine klassische Bildnng angeeignet hatten, suchten ihr auch in ihrer Heimat eine Stätte zu bereiten. Befördert wurde dieses Streben durch die Bildung gelehrter Gesellschaften und das unstete Leben der Gelehrten jener Zeit. Die Vertreter der neuen Geistesrichtung (Humanismus) nannte man Humanisten.
$n Deutschland fand der Humanismus vorzüglich bei den „Brüdern des gemeinsamen Lebens" Pflege. Seine bedeutendsten Vertreter sind aber:
1. ^ohann Reuchlin, 1455 —1522, der die erste hebräische Grammatik schrieb;
2. Desiderius Erasmus Roterodamus, 1467—1536, dessen Hauptwerk die Herausgabe des griechischen Neuen Testamentes ist.
Iv. £>te Weltlage.
1. -xsrt Deutschland stand das Haus Habsburg an der Spitze, das unter Karl V. die burgundischen Lande, die Kronen von Spanien und Neapel und die österreichischen Länder mit der Aussicht aus Böhmen und Ungarn vereinigte. Diese Übermacht war für die übrigen Mächte drohend.
2. Nur Frankreich, unter dem ehrgeizigen Franz I., konnte es wagen, dem Übergewichte der spanisch-österreichischen Weltmacht entgegenzutreten.
Die verschiedene geschichtliche Entwickelung dieser beiden Nachbarstaaten wurde aus die nächste Gestaltung der Verhältnisse von nachhaltigem Einflüsse. Während in Frankreich die königliche Macht sich fortdauernd verstärkte, erfuhr die Kaisermacht in Deutschland eine immer größere Beschränkung.
3. Außerdem werden die Türken nach der Eroberung Konstantinopels eine immer größere Gefahr für Europa.
4. Die Kirchentrennung teilte die Staaten in protestantische und katholische, die auch meist eine verschiedene Politik verfolgten.
Einteilung.
Erste Periode, 1517—1648. Das Zeitalter der Reformation.
Erster Abschnitt. Die Zeit Karls V., 1519—56.
Zweiter Abschnitt. Die Zeit Philipps Ii. von Spanien (1556 bis 98) und der Elisabeth von England (1558—1603). (Gegenreformation.)
Dritter Abschnitt. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges, 1618 bis 48.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Haus_Habsburg Spanien Neapel Ungarn Frankreich Frankreich Deutschland Konstantinopels Europa Spanien England
2. Resultat der Perserkriege.
a) Die Griechen beherrschten das Ägäische Meer;
b) die griechischen Kolonieen Kleinasiens waren von der Herrschaft der Perser befreit.
Aeindsekigkeiten zwischen Athen und Sparta.
Die Beziehungen zwischen Athen und Sparta entwickelten sich nicht in Übereinstimmung mit den in den Perserkriegen errungenen großartigen nationalen Erfolgen. Die Hanptnrsachen davon waren folgende:
1. Der Übergang der Hegemonie von Sparta an Athen.
2. Die Znrücksendnng des athenischen Heeres im 3. messenischen Kriege (464—455).
Bei einem Erdbeben in Sparta hatten sich die Heloten in Verbindung mit den Mefseniern erhoben. Die Spartaner baten Athen um Hilfe, das ein Heer nach Messenien sandte. Aber die argwöhnischen Spartaner verabschiedeten es unter dem Vorwande, seiner nicht mehr zu bedürfen.
3. Die Eifersucht, mit der Sparta auf Athen blickte, das sich stark befestigt hatte und unter der weisen Leitung des Perikles mächtig wuchs.
4. Beide Staaten begünstigten in anderen Städten verschiedene Verfassungsformen, Athen die demokratische, Sparta die aristokratische. Dem Leiter des athenischen Staatswesens, Perikles, gelang es,
den vollständigen Bruch zwischen beiden Staaten noch aufzuhalten und einen Frieden auf 30 Jahre zu vermitteln.
1. Das Erwachen des schlummernden Nationalbewußtseins. Die gemeinsame Gefahr hatte die griechischen Stamme vereinigt, und das Gelingen der gemeinsamen nationalen Großthat hatte sie zum Gefühle ihrer Macht gebracht. Hierzu standen jedoch die Parteiuugeu unter deu einzelnen Staaten in der folgenden Zeit in einem merkwürdigen Gegensatze.
2. Die Anhäufung von Reichtümern. Bis zu den Perserkriegen waren die Hellenen ein armes, genügsames Volk. Von da an begannen edle Metalle und andere Schätze aus dem Orient nach Griechenland zu strömen und begünstigten die Entfaltung der Kultur, begründeten aber auch Prachtliebe, Luxus und Verweichlichung.
3. Das Ausblühen von Kunst und Litteratur. Die Keime dafür lagen im griechischen Volke; den Anstoß zur Entwickelung gab die Berührung mit fremden Völkern. (S. das Perikleische Zeitalter.)
Aokgen der Aerserkriege.
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Einleitung.
1. Begriff. Geschichte ist die Darstellung der Entwickelung des Geschaffenen. Die Geschichte der Menschheit nimmt den ersten Rang ein.
2. Methoden der Darstellung. Die gewhnlichsten Methoden der Darstellung der Geschichte sind a) die annalistische (annlis ^Jahrbuch, Chronik), welche die einzelnen Begebenheiten nach der Zeitfolge darstellt; b) die pragmatische (prgma = das Handeln, aber auch die Wirkung, der Erfolg), welche die Begebenheiten nach ihrem ur-schlichen Zusammenhang und nach ihren Folgen behandelt;, c) die synchronistische (syn = zusammen, zugleich, chrnos = Zeit), in welcher die in dieselbe Zeit fallenden Begebenheiten verschiedener Völker nebeneinander fortschreitend dargestellt werden. In neuerer Zeit ^ hat man noch zwei andere Darstellungsformen versucht, die soziologische und die ethnographische. Erstere (scius ^ der Genosse, socilis = die Gesellschaft betreffend, lgos = das [mndliche] Wort, die Kunde) strebt danach, die politischen und kul-tnrellen Erscheinungen eines Volkes in ihrer Beziehung zur Ent-Wickelung seiner gesellschaftlichen Schichtung und Gliederung zu be-werten; letztere (ethnos = Volk, grphein = schreiben) macht die Geographie zum Hintergrund und behandelt diejenigen Völker in ihrer Wechselwirkung, deren Schicksale durch das geographische Ganze, das ihnen zum Wohnsitz dient, bedingt und beeinflut sind (z. B. die Völker des Mittelmeeres).
3. Quellen und Hilfswissenschaften der Geschichte. Die wissen-schaftliche Bearbeitung eines geschichtlichen Zeitabschnitts geht ans die Quellen und Hilfswissenschaften der Geschichte zurck. Mndliche Quellen sind Sagen, Traditionen, historische Lieder; unter den schrift-lichen sind Inschriften, Mnzen, Urkunden, Annalen und Chroniken, Memoiren, geschichtliche Werke zu nennen; monumentale Quellen sind Uberreste von Bau- und Kunstwerken und Gertschaften. Die wich-tigften Hilfswissenschaften sind die Geographie und die Chronologie.
4. Einteilung. Die Geschichte lt sich in Zeitrume zerlegen, deren Ereignisse eine gewisse Gleichartigkeit zeigen; solche Zeitrume
Kolbe u. Atzler. Geschichte. ,
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die das Licht einstrmte. Eine Vorhalle, die mit 16 korinthischen Sulen geschmckt war. umgab den Bau. Zn den Nischen fanden die Gtterbilder Aufstellung.
Fig. 10. Huerschnitt des Pantheon.
Den ffentlichen Volksbelustigungen dienten die Zirkus- und Theatergebude und die Amphitheater.
An Stelle des alten aus der Knigszeit stammenden Holzzirkus hatte Csar eine Rennbahn aus Stein auffhren lassen, die 260000 Sitzpltze fate. Das rmische Theater, in der Grundform dem griechischen verwandt, unter-schied sich von diesem durch den Mangel einer Orchestra; denn das rmische Drama hatte keinen Chor. Die Amphitheater sind eine nationalrmische Er> findung. Sie waren fr Tier- und Menschenkmpse bestimmt. Menschen kmpften zur Belustigung des Volkes miteinander und mit Tieren. Die Gladiatoren-kmpfe wurden nach und nach das liebste Vergngen des harten Volkes. So oft sich ein reicher Brger populr machen wollte, sorgte er nicht blo fr billiges Getreide, sondern vor allem fr groartige Volksbelustigungen. Panem et circenses" (Brot und Spiele") war das Losungswort des migen Pbels. Der Grundri der Amphitheater war elliptisch. Zu Augustus' Zeiten entstand das erste steinerne Amphitheater; ein noch mchtigeres, fr 80000 Zuschauer bestimmtes, erbauten sptere Kaiser (die Flavier). Das flavische Amphitheater, gewhnlich Kolosseum genannt, hatte drei Arkadenreihen der einander; ein Riesenteppich konnte der dem Bau zum Schutze gegen die Sonne befestigt werden.
Zu den groartigsten Bauten Roms zhlten auch die Bder, spter im allgemeinen Thermen genannt (therme, gr. = Wrme). Sie enthielten nicht blo Schwimmbassins und Zimmer fr Wannen-, Heiluft- und Dampfbder, sondern auch Sle fr Vorlesungen und wissenschaftliche Errterungen, Bibliotheken, Hallen fr Spaziergnge und gymnastische bungen.
Familienleben. Die strenge Zucht und Sitte, welche seit alter Zeit die rmische Familie ausgezeichnet hatte, war bis ins letzte Jahrhundert der Republik gewahrt worden. Die Hochachtung, welche
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TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Das wibegierige Volk der Griechen hat auch der die tiefsten Rtsel der Welt nachgedacht und in der Philosophie denkwrdige Anfnge gemacht. Das Bedeutsame war, da sie jtdh hierbei von der Poesie loslsten und in der Prosa der verstndigen berlegung und Forschung ihr Recht einrumten. Zum umfassendsten Denken gelangte in der lteren Zeit Demokrit, der schon von der Annahme einer feurigen Urgcstalt der Erde ausging und die Beweglichkeit der allerkleinsten Be-standteile der Dinge voraussetzte. Er sprach auch mit den Worten wer vernnftig reden will, mu von dem ausgehen, was das Ge-meinfame von allem ist" den wichtigsten Satz aller Erkenntnis, die Notwendigkeit der Begriffsbildung aus. Anaxgoras, der Lehrer des Perikles, gelangte zur Unterscheidung von Stoff und (Seist d. h. zur Idee einer nach Zwecken handelnden, weltbildenden Intelligenz. Mit diesem Ergebnis schliet die sog. Naturphilosophie der Griechen ab.
Um das Jahr 450 traten die Sophisten aus, die das Prinzip der Subjektivitt aufstellten, d. h. die Ansicht, da die Dinge so seien,
wie sie dem Ich erschienen, und da es eine allgemein gltige Wahr-heit nicht gebe. Sie legten daher den Mastab der Kritik an alle Ein-richtungen, an Staat, Gesellschaft, Religion, verneinten oft die bestehenden Zustnde, sorgten aber auch fr die Verbreitung von Wissen im Volke,
zun al sie alle Wissenschaften ausbauten. Die bedeutendsten Sophisten waren Protgoras und Gorgias. Ihr Gegner wurde Sokrates.
Die Geschichtsschreibung. Die reiche Schaffenskraft der Griechen hat sich auch Einzelwissenschaften zugewandt und namentlich die erste der forschenden Wissenschaften, die Geschichtsschreibung, ge-pflegt, (historia = das Erforschen, die Kunde, i. w. S. die Ge-schichte.) Die ltesten Aufzeichner geschichtlicher Daten, die allerdings von mythologischen Angaben noch nicht geschieden sind, werden Logo-graphen (lgos = Borfall, grphein = schreiben) genannt, als deren bedeutendster Hekatns gilt, der zur Zeit des jonischen Aufstandes lebte. Der Vater der Geschichte" ist Herodot, der nach weiten Reisen in 9 Bchern die Geschichte Lydiens, Persiens und namentlich dm Zusammensto der Perser mit den Griechen mit der geschichtlichen Treue und Kleinmalerei, die ihm mglich war, dargestellt hat.
Dritte Periode.
Von dem Beginn des Peloponnesischen Krieges bis zur Schlacht bei Chronea, 431338.
Der H'etoponnestsche Krieg, 431-404. (Per groe Brgerkrieg.) 431_404
Entferntere Ursachen. Seit dem Rcktritt Spartas vom Perserkriege hatte es das Wachstum Athens mit zunehmender Eifersucht verfolgt. Mehrere Ereignisse, die zum Teil noch in die Zeit der
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