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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 189

1888 - Habelschwerdt : Franke
deuteten auf den Beginn eines neuen Zeitalters, in das sich der alternde Kaiser nicht mehr finden konnte. Aorlsetznng der Geschichte Arankreichs und Englands in synchronistischer Möerficht (vergl. S. 171). Frankreich. Iii. Dashausvalois (1328-1589). 1. Philipp Vi., 1328 — 50. Unter ihm begann der 100|ährige englisch-französische Erbfolgestreit, 1339—1453. Die Veranlassung dazu waren die Ansprüche, welche Eduard Iii. von England als Sohn einer Tochter Philipps Iv. auf den französischen Thron machte; die französischen Großen hielten demgegenüber am salischen Gesetze fest, wonach weibliche Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Die französischen Könige, die den Krieg -nur mit Hilfe des Adels führten, waren England gegenüber im Nachteile, wo auch das Volk bewaffnet eintrat. Die Engländer eröffneten den Krieg mit der Seeschlacht bei Sluys, siegten dann bei Krecy und machten Kalais zu ihrem Stützpunkte. 2. Johann der Hute (1350 Bis 64) würde von den Englänbern gefangen genommen und mußte den Frieden zu Bretigny schließen, 1360, worin er Kalais, Poitou, Guyenne und noch andere Gebiete im westlichen Frankreich abtrat. — (Gegen die bisherige Politik der französischen Könige zog Johann das erlebigte Herzogtum Burgunb nicht für die Krone ein, son-bern belehnte bamit seinen Sohn Philipp den Kühnen, siehe S. 185.) 3. Karl V., der Weise, 1364 bis 80, entriß den Englänbern die Eroberungen größtenteils wieber, aber unter England. (Eduard Iii., 1327—1377, Richard Ii., 1377—1399, aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, s. S. 173).

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 158

1904 - Habelschwerdt : Franke
158 n England regierte von 11541399 das Haus Plantagenet. Der 100jhrige Krieg mit Frankreich, der unter Eduard Iii. (132777) begann, dauerte auch unter Heinrich Iv., V. und Vi. aus dem Hause Lancaster (lnkstr) fort. Unter dem unfhigen Heinrich Vi. (142261) ging der englische Besitz in Frankreich verloren. Da Richard von York, der Vetter des Knigs, diesen zu verdrngen suchte, brach ein greuelvoller Brgerkrieg (Englands Dreiigjhriger Krieg") aus, den man nach den Wappenzeichen der beiden Huser Lancaster und York den Krieg der roten und weien Rose" nennt. Mit Eduard Iv. kam 1461 das Haus York zur Herrschaft; aber schon 1485 verlor der grausame Richard Iii. den Thron an Heinrich Vii. aus dem Hause Tndor (tjubor), das bis 1603 der England herrschte. ^Vgl. Shakespeares Knigsdramen.) Die Neuzeit. Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Kirchentrennung, 15171648. Erster Abschnitt. Rom Kegum der Kirehentrennung bis zum Dreiigjhrigen Kriege, 15171618. I. Die Ansnge der Kirchentrennung bis zum Regiernngs-antritt Karls Y., 15171519. 1. Anmittetare Werantassung. In der Zeit der allgemeinen Grung zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb Papst Leu X. einen Abla aus. Zur Gewinnung desselben waren der wrdige Empfang der Sakramente und ein Almosen fr den Ausbau der Peterskirche in Rom vorgeschrieben. Mit der Verkndigung des Ablasfes beauftragte der Erzbischof Albrecht von Brandenburg im Gebiete seiner Kirchenprovinzen Mainz und Magdeburg, im Bistum Halberstadt und in den braudenburgischen Lndern den Dominikanermnch Tetzel. Obgleich nach kirchlicher Vorschrift eine reumtige Beicht die Voraussetzung fr die Gewinnung des Ablasfes war, entstand infolge mangelhafter Belehrung bei manchen Glubigen die Meinung, da nicht die Rene der die Snden, sondern das vorgeschriebene Almosen die Hauptsache sei. Dieser Auffassung trat der Augustinermnch und Professor an der Universitt Wittenberg, Dr. Martin Luther, entgegen.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 230

1904 - Habelschwerdt : Franke
230 Bevollmchtigten des Ordens und der preuischen Stnde das Ordensland 1525 in ein weltliches Herzogtum und nahm dasselbe 1525 zu Krakau als polnisches Lehen an. a. Albrecht I., 15251568. Albrecht verheiratete sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete als Sttzpunkt der Reformation die Universitt Knigsberg. Auf ihn folgte sein Sohn Albrecht Friedrich, den ihm seine zweite Gemahlin, eine braunschweigische Prinzessin, geboren hatte. ' b. Albrecht Ii. Umbrich regierte von 15681618. Nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Kleve wurde er schwachsinnig. Deshalb bertrug der König von Polen die Regentschaft dem Vetter des Herzogs, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayr'enth, und nach dessen Tode 1603 dem Kurfrsten Joachim Friedrich von Brandenburg (S. 224). Durch die Vermhlung der beiden Tchter des Herzogs mit Johann Sigismund und Joachim Friedrich wurde das Erbrecht Brandenburgs gesichert. 1618 ging das Ordensland an die brandenburgischen Hohenz o llern b er. 1619-1640 Georg Wilhelm, 16191640. 1. Persnlichkeit. Seine Regierung fllt in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, auf den das Sand nicht vorbereitet war. In der langen Zeit der Ruhe waren die Heereseinrtclstimgeit im Kurfrstentum verfallen. Der Kurfürst selbst besa wenig Energie und vermochte zwischen den kmpfenben Parteien seine Stellung nicht zu behaupten. Dazu kam, ba er krperlich schwer leibend war. Infolge einer Verletzung mute er sich seit 1631 in einer Snfte tragen lassen. Die Regierung fhrte der katholische Minister Abam von Schwarzenberg, der sich im Jlichschen Erbfolgestreite Ver-bienste um das Kurhaus erworben hatte. Er sah wie viele deutsche Fürsten das Heil des Landes im engen Anschlu an das Kaiserhaus; zur Durchfhrung feiner Plne fehlten ihm aber die ntigen Mittel, da die Stnde, die ein landesherrliches Recht nach dem anderen an sich gebracht hatten, sich Schwarzenbergs Versuch, ein stehenbes Heer zu schaffen, wibersetzten. Die Bevlkerung war mit dem Herrscher wegen des bertritts zur reformierten Lehre zerfallen, und auch in der kurfrstlichen Familie herrschte wegen der konfessionellen Gegenstze Unfrieden. Die Stube zeigten sich hartnckig bei der Bewilligung von Gelbern und hofften vom Kaiser mehr Schutz als von der eigenen Kraft. Die Folge Das Ordensland Preußen wird in ein weltliches Herzogtum umgewandelt. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 25. ti Erdmannsdrffer, Deutsche Geschichte vom Westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen: Brandenburg unter Georg Wilhelm. Atzler, a. a. O. Nr. 26.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 81

1912 - Habelschwerdt : Franke
81 Dome zu Speyer hielt, auch Konrad Iii., das Kreuz zu nehmen. König Ludwig Vii. von Frankreich hatte sich schon vorher dazu entschlossen. Das gemeinsame Unternehmen scheiterte aber gnzlich. Das von griechischen Verrtern irregefhrte Heer litt schwer unter Hunger und Durst und wurde von den Trken fast ganz aufgerieben. Auch der von Albrecht dem Bren, Heinrich dem Lwen und anderen norddeutschen Fürsten zu gleicher Zeit unternommene Kreuzzug gegen die Slawen blieb ohne den erwarteten Erfolg. Konrads Gesundheit hatte auf der Fahrt nach dem Heiligen Lande sehr gelitten. In dem von Miernten, berschwemmungen und Fehden heimgesuchten Vaterlande vermochte er nicht mehr Ordnung zu schaffen. Als er zu einem Zuge nach Italien rstete, starb er. berblick der die ltere Geschichte Irankreichs und Kngtcrnds. Frankreich. Die ersten Kap etinger (S. 50) sttzten sich nur auf ihr Herzogtum und ihre Vasallen. Da ihnen eine lange Regierungszeit beschieden war und sie den ltesten Sohn bei ihren Lebzeiten krnen lieen und zum Mitregenten annahmen, verhteten sie Thronstreitigkeiten. Die Groen konnten ihr Wahlrecht nicht ausben, und so wurde die Krone nach und nach erblich. In kluger, vorsichtiger Politik vereinigten die Kapetinger allmhlich alle Franzsisch sprechenden Bewohner des Frankenreiches und wurden so die eigentlichen Schpfer der franzsischen Nation. Eine groe Gefahr erwuchs ihnen aber, als Wilhelm der Eroberer, der Herzog von der Normandie, ihr grter Vasall, 1066 England eroberte und ein unabhngiger König wurde. England. Nach 800 wurden die sieben angelschsischen Knigreiche durch Egbert, der als Verbannter am Hofe Karls des Groen dessen staatsmnnische Ttigkeit kennen gelernt hatte, zu einem Gesamtreiche ver-einigt. Die angelschsischen Könige regierten bis 1016. Der bedeutendste von ihnen ist Alfred der Groe (871901). Er baute zerstrte Städte und Burgen wieder auf, frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch aus-arbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kanut. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, Jastrow und Winter, Deutsche Geschichte im Zeitalter der Hohen-stausen. 2 Bde. Stuttgart 1893. Lohmeyers Wandbilder: Szene aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Konrads Iii. Brief an Abt Wibald der den Kreuzzug. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 33. 861er, Geschichte fflt Lehrerseminare. 6

5. Geschichte des Altertums - S. 48

1898 - Breslau : Hirt
48 Die Griechen. Erste Periode. Die Sagenzeit und die Zeit der Staatenbitdung bis zu den Uerserkrieqen, bis 500 v. Ehr. 22. Die griechische Heldensage. 1. Entstehung der Ketdensage. Die ltesten Erlebnisse des griechischen, wie jedes Volkes sind nur mndlich berliefert und- dabei von dem dichtenden Volksgeiste oft ins Ungeheuerliche bertrieben. Was die Natur, ein ganzer Volksstamm und mehrere Geschlechter in langer Zeit geschaffen haben, z. B. die Entstehung von Meerengen, die Ausrottung der wilden Tiere und die Grndung von Stdten, das rckt die Sage oft auf engbegrenzte Zeitrume zusammen und stellt es als das Werk einzelner Helden dar, die sie mit bermensch-licher Kraft begabt und zu Halbgttern erhebt. Die Erinnerung an Kmpfe, welche die Vorfahren um die Gewinnung von Grund und Boden, an die Gefahren, welche sie auf ihren ersten Seereisen zu bestehen hatten, gab Veranlassung zur Entstehung der Sagen von gemeinsamen Fahrten weniger Helden. So entstanden die Sagen von Herkules, Theseus, Perseus, Pelops, Orpheus u. ct.; die bekanntesten Sagen von gemeinsamen Heerfahrten sind die des Argonautenzuges, der Zge Legen Theben und des trojanischen Krieges. Nach und nach er-hielten diese Sagen eine festere Gestalt, bis sie endlich von Dichtern in -ein bestimmtes Gewand gekleidet wurden. 2. Z>ie Kerkntessage. (H. 2. a.) Herkules (Herakles) galt als Sohn des Zeus und der Knigin Alkmene von Mycen. Schon als Kind in der Wiege erwrgte er zwei ihm von Hera gesandte Schlangen, die ihn tten sollten. Nachdem er zum kraftvollen Jngling herangewachsen und in allen Heldenknsten, ja selbst im Zitherspiel (Linus?) unterrichtet war und am Scheidewege der Tugend und des Lasters den dornenvollen Weg der Tugend erwhlt hatte, 30& er, mit einer mchtigen Keule bewaffnet, auf Abenteuer aus, erschlug einen Lwen und erhielt zum Dank eine thebanische Knigstochter zur Gemahlin. Aber im Wahnsinn, womit Hera ihn heimsuchte, erschlug er seine eigenen Kinder und mute auf Befehl des delphischen Orakels zur Shne dafr beim Könige Eurystheus in Mycen Knechtsdienste ver-richten. Dieser frchtete sich vor ihm und suchte ihn aus dem Wege zu rumen, deshalb trug er ihm zwlf gefhrliche Arbeiten auf, die aber der Held smtlich verrichtete.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 36

1898 - Breslau : Hirt
36 Geschichte des Mittelalters. Erste Periode. als die Hauptmasse dieses Volkes nach Spanien zog; einzelne suevische und gotische Scharen waren bei fast jeder Wanderung beteiligt; eine bunt zusammengesetzte Sldnerschar fhrte Radagais der die Alpen. Alle Germanen wurden brigens zu einem groen Volke vereinigt durch das Band der Sprache, die es ermglichte, da deutsche Snger in Karthago, Ravenna, Paris und im Innern Deutschlands verstanden wurden. Gesandtschaften, Boten gingen von einem Knigshofe zum andern; Geschenke wurden ausgewechselt, Ehen untereinander geschlossen. Aus diesem Wechselverkehr entstand das Heldenlied, dessen Hintergrund die groen Thaten der Vlkerwanderung waren: es singt von Ermanrich, dem Gotenknig, Dietrich von Bern und seinem treuen Ritter Hildebrand, von Etzel und den Bnrgnndenknigen, von dem unbertroffenen Helden Sieg-fried, der liebreizenden Chriemhilde und der treuen Gudrun. In den neuen Gebieten standen die germanischen Stmme smtlich unter Knigen, deren Macht immer unbeschrnkter wurde. Von den eroberten Gebieten hatten sie sich ein Drittel, fters auch zwei Drittel abtreten lassen und an ihre Groen verteilt, so da aus den deutschen Kriegern im fremden Lande groe Grundbesitzer geworden waren. Die heimatlichen Herzge und Groen standen während der Wanderungen unter den Knigen als deren Offiziere, und nachdem sich das Heer siegend in der Fremde eingerichtet hatte, wurde aus den letzteren der Dienst- oder Hofadel des Knigs, während der alte Erbadel der Heimat unterging. Das lange Kriegs- und Wanderleben hatte auf Sitten und Charakter der germanischen Stmme verderblich eingewirkt. Die Heimat mit ihren Erinnerungen und Heiligtmern wurde vergessen; der kriegerische Sinn artete vielfach in Wildheit und Roheit aus. Dies zeigen die Gesetze jener wilden Zeit, die sich besonders gegen Mord. Verletzungen, Ver-stmmelungen und Verwundungen richten. In Kleidung, Waffen und Wohnung richteten sich die Sieger nach den Besiegten, den Welschen"; bald gaben sie auch ihre Sprache auf; einzelne Stmme schrieben schon int fnften Jahrhundert ihre eigenen Gesetze in lateinischer Sprache nieder. Die unterworfene welsche Bevlkerung bildete auf dem Lande die Mehrzahl, die Städte blieben derselben fast ausschlielich berlassen. Wie die Deutschen nach eigenem Stammesrecht richteten, so wurde auch den Rmern ihr Recht nicht genommen. Trotz ihres Lnderverlustes hatten die letzteren sich der die Germanen nicht zu beklagen; denn nach dem ersten gewaltsamen Einbruch erwiesen diese sich als milde Herren, die ihre neuen Unterthanen von der Willkr und dem Steuerdruck der r-mischen Beamten befreiten. Eine nhere Verbindung beider Völker vollzog sich, wenn berhaupt, nur auf Kosten der germanischen Art. Sie diente dazu, der verdorbenen alten Welt neue Lebenskraft zuzufhren und neu-

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 127

1898 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Kreuzzge. Die brigen Kreuzzge. 127 3. pie brigen Kreuzzge. Unter der krftigen Herrschaft Balbuins wrbe auer den wichtigsten Orten Palstinas am Mittelmeere auch Tyrus erobert. Die italienischen Städte Venebig und Genua untersttzten im Interesse des Handels das Knigreich Jerusalem; auch fand, zumal aus Deutschland, ein fortwhrender Zuzug von Kriegern und Pilgern statt. Aber dennoch blieb das kleine christliche Reich im fernen Osten eine stets bedrohte Herrschaft; zweihundert Jahre hindurch versuchten sechs groe europische Kreuzheere und zahllose kleinere Scharen vergebens, dasselbe zu behaupten. Zunchst fiel Edessa wieder in die Hnde der Trken. Durch die begeisterten Reden des Abtes Bernhard von Clairvanx getrieben, unternahmen Kaiser Konrad Iii. 1147 und König Ludwig Vii. von Frankreich den zweiten Kreuzzug, hatten aber keinen Erfolg. Noch bedenklicher wurde die Lage des christlichen Knigreichs, als die Mohammedaner in dem Sultan Saladin von gypten einen hervorragenden Fhrer erhielten; er eroberte Jerusalem und all-mhlich ganz Palstina, den Christen blieb nur Tyrus. Aus diese er- 1189 fchtternbe Kunde unternahmen Friedrich Barbarossa, König Philipp August von Frankreich und Rtcharb Lwenherz von England den britten Kreuzzug; aber auch sie konnten Palstina nicht wieder gewinnen. Richarb Lwenherz freilich eroberte den Hafen Joppe und schlo einen Vertrag mit Saladin, nach welchem den Christen der Kstenstrich von Tyrus bis Joppe abgetreten wurde, so da dieselben freien Zutritt zum heiligen Grabe hatten. Im Jahre 1202 vereinigten sich deutsche, franzsische und ita-lienische Ritter zum vierten Kreuzzuge; aber sie kamen nicht bis Palstina, sondern eroberten bei einem Thronstreit im griechischen Kaiser-hause Konstantinopel und errichteten nach abendlndischem Muster ein lateinisches Kaisertum. Erst 1261 eroberte ein Nachkomme des alten Herrscherhauses sein Erbe zurck und stellte das griechische Kaisertum wieder her. In blinder Begeisterung unternahmen um jene Zeit (1212) auch etwa 30000 Kinder aus Frankreich einen Kreuzzug; doch starben sie unterwegs, oder wurden von den Seerubern als Sklaven verkauft. Am meisten erreichte auf dem fnften Kreuzzuge Friedrich Ii. (S. 120). Auf friedlichem Wege gewann er durch Vertrag mit dem Sultan Jerusalem, Bethlehem, Nazareth, Ramla und das zwischen biefen Stdten und der Kste gelegene Land. Als (1239) die Unglubigen Jerusalem wieder eroberten und das heilige Grab zerstrten, unternahm Ludwig Ix., der Heilige, den sechsten Kreuzzug (1248). Vergebens versuchte er, in gypten, dem Schlssel Palstinas, die Freigebung Palstinas zu er-reichen. Auf seinem zweiten, dem siebenten Kreuzzuge, starb er vor 1270 Tunis, dessen Herrscher ihm eine Geldschuld zahlen sollte; von seinem

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 128

1898 - Breslau : Hirt
128 Geschichte des Mittelalters. Zweite Periode. Heer kehrten nur wenige nach Frankreich zurck. Im Jahre 1291 er-oberten die Mamelucken Akkon, worauf die Christen ihre Besitzungen, Tyrus und Sidon, freiwillig rumten. 4. Aotgen der Kreuzzge. a. Fr die Kirche. Fnf Millionen Menschen waren auf den Kreuz-zgen untergegangen, und doch war das Ziel, die dauernde Befreiung des heiligen Landes, nicht erreicht; dennoch ist diese Bewegung von der grten geschichtlichen Bedeutung geworden. Vor allem trat die Macht der Kirche in den Kreuzzgen hervor wie nie zuvor; der Papst hatte sie veranlat, er begleitete sie mit seinem Segen und erschien in ihnen als das Haupt der gesamten Christenheit. b. Das Rittertum erhielt durch die Eroberung und Verteidigung Jerusalems ein neues, erhabenes Ziel und wurde dadurch also veredelt; es trieb jetzt seine schnste Blte in den geistlichen Ritterorden (S. 131) und in der hfischen Dichtung, so genannt, weil sie hauptschlich an den Hfen der Fürsten und von Sngern ritterlichen Standes, den Minnesngern, gepflegt wurde. In Friedenszeiten, besonders wh-rend des Winters war das Leben auf der Burg oft einsam; nm so freudiger wurden dann die Snger begrt, die von Burg zu Burg zogen und ihr Lied unter Harfenbegleitung erschallen lieen. Begeistert priesen sie die wonnevolle Frhlingszeit, die den Schnee schmelzen lie und bei Turnieren und Kampf zu frhlicher Hoflust aufforderte. Den Hauptinhalt ihrer Gesnge aber bildete das Lob der Frauen, deren Verehrung durch die kirchliche Stellung der Jungfrau Maria geadelt wurde. Daher nannte man diese Snger auch Minnesnger. Durch die Kreuzzge wurde den Rittern die Wunder- und Mrchenwelt des Morgenlandes erschlossen: die Sage vom trojanischen Kriege und die Zge Alexanders des Groen, die nun ebenso wie die meist aus franzsischen Quellen geschpften Sagen von König Artus' Tafelrunde, vom heiligen Gral, von Karl dem Groen den Stoff zu ihren Gesngen lieferten. So erblhte neben der hfischen Lyrik auch das hfische Epos. Auch die alte deutsche Heldensage be-lebte sich aufs neue. Es erklang das Lied von Siegfrieds Tode und Chriemhildens Rache in dem gewaltigen Nibelungenliede, die Kmpfe der Nordseevlker aber spiegelten sich wieder in dem Liede von der treuen Gudrun. Beide deutsche Volksepen, in denen alte Volkslieder und Sagen zusammengefat sind, haben wohl zu Anfang des 13. Jahrhunderts ihre jetzige Gestalt erhalten. Je glnzender sich das Rittertum gestaltete, desto mehr blhte auch die ritterliche Dichtung; selbst gekrnte Hupter, wie die hoheustausischen Kaiser, griffen zur Harfe. Neben ihnen sind besonders die Herzge von

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 217

1898 - Breslau : Hirt
Die Reformation der Kirche. Die Reformation in den auerdeutschen Lndern. 217 Schlge nie verwunden. Der Untergang seiner Armada im Kampfe mit den Strmen und englischen Schiffen (1588) fhrte das Ende der spanischen Seeherrschaft herbei; Handel, Ackerbau und Gewerbe verfielen, das Land verarmte und wurde entvlkert. c. In England herrschte zu Luthers Zeit Heinrich Viii. Er war der protestantischen Lehre abgeneigt; durch eine Schrift gegen Luther erwarb er sich von Leo X. sogar den Namen Verteidiger des Glanbens"; als aber der folgende Papst nicht in eine Scheidung Heinrichs von seiner ersten Gemahlin willigen wollte, sagte sich dieser im Einverstndnis mit dem Parlament vom Papste los, ernannte sich selber zum Haupt der englischen Kirche, hob die Klster nnt) Abteien zum Besten der Krone und des Adels auf, ohne an der Lehre der alten Kirche wesentlich zu ndern. Whrend der Regentschast fr seinen minderjhrigen Sohn Eduard Vi. begann man eine grndliche Reform der Lehre und der kirch-liehen Gebruche. Zwar bestieg nach Eduards frhem Tode dessen Stief-schwester, die blutige" Maria, den Thron, die sich mit Philipp Ii. vermhlte und die Protestanten heftig verfolgte; aber nach kurzer Regierung folgte ihre Schwester Elisabeth (15581603), welche die Reformation durchfhrte. In der Lehre nhert sich die englische Staatskirche der reformierten, während sie die bischfliche Verfassung, sowie manche gottesdienstliche Bruche der katholischen Kirche beibehalten hat. Da Eli-sabeth ihre niederlndischen Glaubensgenossen, im Kampfe gegen Philipp untersttzt hatte, erklrte dieser ihr den Krieg; aber durch den Sieg der die spanische Armada gewann die junge englische Flotte Selbstvertrauen und Ansehen. Sie setzte den Krieg gegen die spanischen Besitzungen noch khner fort als bisher ; unter Elisabeth grndete Walther Raleigh (spr. Rali!) in Virginien, nach der jungfrulichen Knigin so genannt, die erste englische Niederlassung in Nordamerika, und englische Kaufleute grndeten die englisch-ostindische Kompanie. Zu ihrer Zeit lebten auch Shakespeare (f 1616) und der Gelehrte Baeo v. Verulam. In Schottland verschaffte der Prediger John Knox im Kampfe mit dem katholischen Hofe der nach Genfs Vorbilde eingerichteten refor-mierten Kirche das bergewicht. Die katholische Knigin Maria Stuart flchtete, obwohl sie frher Elisabeth den englischen Thron streitig gemacht hatte, nach einein leichtfertigen Lebenswandel nach England, wo sie nach achtzehnjhriger Gefangenschaft (1587) enthauptet wurde, weil sie beschuldigt wurde, mehrere Angriffe auf das Leben Elisabeths begnstigt zu haben. Da Elisabeth unvermhlt blieb, ernannte sie den Sohn Marias, Jakob I., zu ihrem Nachfolger. (1. In Frankreich schlo sich die Reformation hauptschlich an Calvin an und verbreitete sich besonders im Sden und Westen des Landes unter dem Adel und dem gebildeten, wohlhabenden Brgerstande. Trotz

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 22

1898 - Breslau : Hirt
22 Geschichte des Mittelalters. Erste Periode. Donauvlker zu neuen Aufgaben gerufen. Marbod nahm den ihm an-gebotenen Frieden an. c. Varus. Der rmische Statthalter Varus verwaltete unterdessen Norddeutschland wie eine rmische Provinz. Er war ein lasterhafter Mann und hatte sich als Statthalter in Syrien durch seine Geldgier einen bsen Ruf erworben. Er wute, da die Liebe eines Volks vor allem an seinen Sitten und Einrichtungen hngt, und versuchte deshalb, alles nach rmischem Muster einzurichten. Aber nur mit Ingrimm er-trugen es die Deutschen, da ihre alten Schiedsgerichte, ihre Ganver-fassuug aufgehoben wurden, da fremde Richter sie in fremder Sprache nach fremdem Recht verurteilten, oft zu Rutenstreichen, ja zur Todes-strafe. Fremd waren vor allem dem freien Mann die rmischen Steuern: dem Knechte fhlte er sich gleichgestellt, wenn Varus, begleitet von seinen Liktoren, das Land durchzog. Fhrer und Rcher der Deutschen wurde Arminius (Hermann), der Sohn des Chernskerfrsten Segimer. Er hatte rmischen Kriegsdienst und rmische List kennen gelernt, sich das rmische Brgerrecht erworben und war wegen seiner Tapferkeit zum Ritter erhoben; aber sein deutsches Herz war unverdorben geblieben. Er bereitete eine groe Einigung der norddeutschen Stmme, vor allem seiner Cherusker, vor. Auch Marbod wurde aufgefordert, blieb aber dem Bunde fern. Doch im eigenen Stamm hatte Arminius in dem Fürsten Segestes einen schlimmen Feind, denn er hatte gegen den Willen dieses Mannes dessen Tochter Thusnelda zum Weibe genommen. Segestes suchte Hermann bei Varus zu verraten; dieser aber glaubte ihm nicht, weil er ihn als einen Feind Hermanns kannte. Whrend Varus links von der Weser ein vergngtes Lagerleben fhrte, erhielt er die Kunde von der Emprung eines fern wohnenden Stammes. Da der Winter nahte, war er im Begriff, zum Rheine aufzubrechen, auf einem Um-weg dahin wollte er den emprten Stamm niederwerfen. So sicher fhlte er sich, da er Hermann die Fhrung deutscher Truppen bertrug. Statt dessen aber rief dieser die Seinen zum Freiheitskampfe. Arglos brach Varus auf durch die unwirtlichen Waldgebirge am Weserstrom, deren Wege durch den strmenden Herbstregen ungangbar wurden. Dazu fielen die Germanen die Rmer bald einzeln, bald in hellen Haufen an. Kmpfend erreichten diese einen Platz, wo sie am Abend des ersten Tages nach den Regeln ihrer Kriegskunst ein Lager aufschlugen. Als sie aber 9 auf ihrem Wege nach Westen den Teutoburger Wald erreichten, nach n. Ehr. gewhnlicher Annahme in der Nhe von Detmold, nach anderer Ansicht im Osnabrcker Lande, wurde der feindliche Angriff so heftig, da sie sich nur mit Mhe sammeln konnten. Dabei mehrte sich die Schar der Angreifer , und am dritten Tage unterlag bei heftigem Sturm und Regen das rmische Heer dem deutschen Landsturm. Die rmischen Adler fielen
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