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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt. Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen. Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“. Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampf© mit der Reformation (1546 — 5o). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfeld er Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgüte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampfe mit der Reformation (1546 — 55). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfelder Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgute, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tief innerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 269

1888 - Habelschwerdt : Franke
269 Kaiser eine Abänderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufständischen aufs neue unter dem Grafen Töckely, der auch mit Ludwig Xiv. und den Türken in Verbindung trat. B. Der Krieg. Der Sultan ließ ein Heer von 200000 Mann unter dem Großvezier Kara Mustapha gegen Wien vorrücken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grafen Rüdiger von Starhemberg mehrere Stürme aus, bis der Polenkönig Johann Sobieski ein polnisch-sächsisches Heer heranführte, das die Türken auf dem Kahlenberge bei Wien schlug, 1683. Die verbündeten Heere der Österreicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn vor, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Salankemcn und Zeuta. Im Frieden zu Karlowitz mußten die Türken Siebenbürgen und den Landstrich zwischen Donau und Theiß abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen. Zu derselben Zeit hatten die Venetianer Morea, die Russen Asow den Türken entrissen. (1) Der pfälzische Krieg, 1687—1697, siehe S. 264. e) Der spanische Krfokgekrieg, 1701- 1714, siehe S. 264 n f. 3. Stalidesrrhöhuligkn deutscher Fürsten. a) Das Haus Hannover (Welfen) erhielt eine neue Kurwürde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfürstenkollegium hatten, 1692. b) Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Poleu, 1697. c) Der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen. Ii. Joseph I., 1705—1711. Seine Regierung fällt in die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, für den sein Tod eine neue Wendung herbeiführte. Iii. Karl Vi., 1711—40. 1. 8er Friede ju Utrecht und fmatt. Derselbe beendigte den spanischen Erbsolgekrieg (siehe S. 266). 2. Krieg gegen die Türken, 1714—18. Als die Türken den Ver-

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 275

1888 - Habelschwerdt : Franke
275 zu verhüten, indem er die Geschwister aus andere Weise entschädigte. Dadurch trug die Idee des Staates den Sieg über die familiären Ansprüche davon. Zugleich übernahm er in dem Minister von Dunkelmann einen Mann voll Entschlossenheit und Thatkraft. A. Friedrich Iii. als Kurfürst, 1688—1701. 1. Seine Teilnahme an den europäischen Streitigkeiten. a) Die europäischen Verhältnisse wurden damals von „der Verbindung Ludwigs Xiv. mit Jakob Ii. von England beherrscht. Da dieselbe eine Gefahr für Deutschland und die Niederlande in sich schloß, so unterstützte Friedrich trotz der verlockendsten Anerbieten von seiten Frankreichs die Expedition Wilhelms Iii., des Statthalters der Niederlande, nach England, durch die sich derselbe als Schwiegersohn Jakobs Ii. die Krone Großbritanniens erwarb, 1688. Auch den Kaiser und Spanien hatte der Kurfürst zur Zustimmung veranlaßt. b) Gleichzeitig hatte Friedrich Gelegenheit, für Deutschland einzutreten, als Ludwig Xiv. die Ansprüche auf die erledigte Pfalz mit einer furchtbaren Verwüstung derselben durchzusetzen begann (der pfälzische Krieg, 1688—1697). Der Kurfürst sandte ein Heer an den Niederrhein, während die Reichstruppen sich gegen Mainz wandten. Trotz des Bündnisses, das der Kaiser mit Holland, Spanien und England schloß (erste Koalition katholischer und protestantischer Fürsten gegen eine Macht), und trotz bedeutender Anstrengungen Brandenburgs brachte der Friede zu Ryswijk 1697 den Verbündeten keinen Gewinn, und er war nur als ein Waffenstillstand anzusehen. e) Endlich stellte der Kurfürst dem Kaiser Hilfstruppen im Kriege gegen die Türken, 1683—1699, die, von Ludwig Xiv. angetrieben, unter dem Großvezier Kam Mustapha gegen Wien vorgerückt, von deni Polenkönige Johann Sobieski aber auf dem Kahlenberge zurückgeschlagen worden waren. Die Brandenburger kämpften in den Schlachten bei Salankemen und Zenta, welche die Entscheidung und den Frieden zu Karlowitz herbeiführten. 2. Die Erwerbung der Königskrone, 1701. Der Friede zu Ryswijk hatte, da die brandenbnrgifchen Gesandten von den Verhandlungen ausgeschlossen waren, die Unzulänglichkeit der Stellung Brandenburgs hinlänglich bewiesen. Der Kurfürst schrieb diese Mängel 18*

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 350

1888 - Habelschwerdt : Franke
350 er an verschiedenen Orten vergeblich Heilung suchte. Darum übertrug er am 7. Oktober 1858 seinem Bruder, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 erlöste der Tod den König von seinen Leiden. Die Bedeutung der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. liegt darin, daß unter ihm der Übergang vom ständisch vertretenen zum konstitutionellen Staate stattfand. Wenn dieser Übergang sich verhältnismäßig leicht und schnell vollzog, so ist die Ursache davon nicht znm geringsten in dem friedliebenden, edlen, hohen Charakter des Königs zu suchen. Aokgen der französischen Februarrevolution in andern Ländern. Wie in Preußen und Deutschland, so äußerte auch in Österreich, Ungarn und Italien die französische Revolution ihre Rückwirkung. Es brachen überall blutige Ausstände aus. Die Niederwerfung derselben war nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der deutschen Angelegenheiten; denn Österreich erhielt dadurch freie Hand, Preußen die moralische Niederlage von Olmütz zu bereiten (siehe S. 347). a) Österreich. Hier strebten die unter dem Hause Habsburg vereinigten Stämme nach größerer Selbständigkeit; auch die Lombardei und Ve-netien hatten sich erhoben. In Wien verlangte das Volk eine konstitutionelle Verfassung und Preßfreiheit. Der König gewährte das Verlangte und berief nach Wien eine konstituierende Nationalversammlung. Metternich, der sein rückschrittliches System auf einmal zertrümmert sah, dankte ab und floh nach England. Die Slaven waren mit den Bewilligungen aber noch nicht zufrieden und beriefen einen Kongreß nach Prag. Hier kam es zu einem Aufstande, der mit Kanonen überwältigt wurde. Auch Wien, wo in einein Pöbelaufstande der Kriegsminister ermordet worden war, mußte mit Gewalt unterworfen werden. Da dankte der Kaiser Ferdinand zu Gunsten seines Sohnes Franz Joseph ab, 2. Dezember 1848. b) Ungarn. Die Ungarn waren von dem Journalisten Ludwig Kossuth aufgewiegelt worden und verlangten die Unabhängigkeit von Österreich. Der Kaiser bewilligte ihnen einen Reichstag und die Vereinigung der ungarischen Nebenländer (Kroatien, Slavonien, Siebenbürgen) mit Ungarn. Dagegen erhoben sich aber die Südslaven unter dem Banus Jellachich von Kroatien, während der ungarische Reichstag die Anerkennung Franz Josephs verweigerte, so lange er nicht als König von Ungarn gefrönt fei. Der österreichische General Windischgrätz konnte gegen die Ungarn nichts ausrichten. Sie trotzten der Gewalt und wählten Kossuth zum Präsidenten. Da erhielt Österreich von Rußland ' Hilfe. Der tapfere ungarische Feldherr Görgei mußte sich zurückziehen und die Waffen strecken. Die neue Verfassung wurde wieder aufgehoben. Kossuth und andere Führer hatten sich geflüchtet.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 268

1888 - Habelschwerdt : Franke
268 die wachsende Macht Frankreichs zu erhalten. Darum wurde er die Seele aller Bündnisse gegen Frankreich. Der Versuch des vertriebenen Königs Jakob, mit französischer Hilfe wieder auf den Thron zu gelangen, wurde durch den Sieg am Boyneslnsse in Irland zurückgewiesen. Auf Wilhelm folgte seine Schwägerin 2. Anna, 1702-14. Das herrische Auftreten der Gemahlin Marl-boroughs gegen die Königin veranlaßte den Sturz der Whigs, an deren Spitze Marlborough stand. Das neue Tories-Ministerium arbeitete auf die Beendigung des spanischen Erbsolgekrieges hin (siehe S. 266). Auf Anna folgte der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I. Deutschland. Nach dem Tode Ferdinands Iii. wurde, vorzüglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewählt. 1. Leopold I., 1658—1705. S 1. Der Reichstag zählte damals 240 Stimmen und zerfiel der Religion nach in eine katholische und evangelische Körperschaft. Seit 1663 tagte er dauernd in Regensburg; doch besuchten thu die Stände nicht mehr persönlich. 2. Kriege. Während seiner Regierung war Leopold nach drei Seiten hin mehrfach zum Kriege genötigt, nach Osten hin gegen die Türken, im Westen gegen die Vergrößerungssucht Frankreichs, im Innern gegen die uuzufriedenen ungarischen Magnaten. a) Krster Mrkenkrieg, 1664, Die Kriege mit den Türken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen inne hatten (siehe S. 206), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Türken gegen Oberungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Großfürsten von Siebenbürgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine heftige Niederlage. b) Erster Hleichskrieg gegen Ludwig Xiv., 1674—78, siehe S. 263 (der holländische Krieg). c) Zweiter Mrkenkrieg, 1683—1699. A. Veranlassung. Das Zurückbleibe» deutscher Truppen in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollständiger Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Derselbe wurde zwar unterdrückt; als aber der

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 239

1904 - Habelschwerdt : Franke
239 Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Die Unruhen wurden uuterdrckt; als aber der Kaiser eine Abnderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufstaudifcheu aufs neue unter dem Grafen Tckely (tklj), der auch mit Ludwig Xiv. und den Trken in Verbindung trat. Der Habsburgische Staat war in der grten Gefahr; doch gelang es dem Kaiser, ein Bndnis mit Polen zu schlieen. bb. Der Krieg. Der Sultan lie ein Heer von 200 000 Mann unter dem Grovezier Kra Mustafa gegen Wien vorrcken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grasen Rdiger von Starhemberg mehrere Strme aus, bis der Polenknig Johann Sobieski ein polnisch-schsisches Heer heranfhrte, das die Trken am Kahlen-berge bei Wien schlug, 1683. Die verbndeten Heere der sterreicher, 1683 Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn ein, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Sl an kamen gegenber der Theimndung und Z e n t a (sentci) oberhalb der Theimndung. Im Frieden zu Karlowitz, 1699, muten die Trken Siebenbrgen und den Landstrich zwischen Donau und Thei abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen. Zu derselben eit wurde den Trken durch die Venetianer Morea, durch die Russen sow entrissen. d. Der Pfakziscke Krieg, 16881697, S. 235. e. Der Sponifcfie Erbfokgekrieg, 17011714, S. 236 n. f. 3. Rangerhhungen deutscher Fürsten. Um Bundesgenossen zu erhalten, gab der Kaiser die Rangerhhungen mehrerer deutscher Fürsten zu. a. Das Haus Hannover (Welsen) erhielt (1692) eine neue Kurwrde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfrstenkollegium hatten. b. Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Polen, 1697. c. Der Knrsrst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen. I.. 1705-1711. 1705-1711 Seine Regierung fllt in die Zeit des fvanischen Erb-folgekrieges, fr den sein Tod eine neue Wendung herbeifhrte (S. 237).

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 245

1912 - Habelschwerdt : Franke
245 der Pfalz. Die deutschen Fürsten traten aber einmtig fr den erbberechtigten Herzog von Pfalz-Neuburg ein. Auf den Rat des Kriegsministers Louvois begann Ludwig den Krieg mit einer furchtbaren Verheerung der Pfalz (Sprengung des Heidelberger Schlosses, Schndung der Kaisergrber in Speyer). Obgleich das Reich sich mit England, Holland und Spanien verband, blieben die Franzosen zu Lande Sieger; zur See aber wurden sie geschlagen. Der bevorstehende Kampf um das spanische Erbe beschleunigte den Abschlu des Friedens, der zu Ryswyk (reisweif) bei Haag 1697 zustande kam, und auf dem Ludwig Straburg und seine Eroberungen im Elsa zugesprochen wurden. 4. Der Spanifcfu Erbfokgekrieg S. 246. Deutschland und sterreich unter Leopold I., 16581705, 1658-1705 und Joseph Iv 17051711. 1705-mi 1. Leopolds Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Fer-dinands Iii. (S. 197) suchte Ludwig Xiv. die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, doch wurde, hauptschlich auf Veranlassung des Kurfrsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewhlt. Leopold war ein gutmtiger Fürst, der sich aber den schwierigen Zeitverhltnissen nicht gewachsen zeigte. Fast seine ganze Regierungszeit ist von Kriegen erfllt, bei denen es sich besonders um die Habsburgische Hausmacht handelte. Das Deutsche Reich erlitt während seiner Regierung groe Verluste; denn es kam dem raublustigen Frankreich gegenber nie zu einem entschlossenen, einmtigen Handeln. Kaiser Leopold war ein Freund der Wissenschaften und Knste; er grndete die Universitten zu Breslau, Olmtz und Innsbruck. 2. Leopolds Kriege. Leopold hatte im Osten gegen die Trken, im Westen gegen Frankreich und im Innern gegen die unzufriedenen un-garischen Groen zu kmpfen. a. Der Trkeakrieg, 16831699. Die grte Gefahr drohte Leopold von der Trkei. Denn seit den Zeiten Karls V. besaen die Trken die ungarische Festung Ofen. Als in Ungarn ein Auf-stand ausbrach, lie der Sultan 1683 ein Heer von 150 000 Mann unter dem Grovezier Kra Mustafa gegen Wien vorrcken. Die Stadt wurde von dem tapferen Grafen Rdiger von Starhem-berg verteidigt, bis der Polenknig Johann Sobieski ein deutsch-polnisches Heer heranfhrte, das die Trken am Kahlen-berge bei Wien schlug, 1683. Die verbndeten Heere der fter- 1683 reicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen siegreich in Ungarn
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