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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 135

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt. Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen. Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“. Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen. Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers. 2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46). a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 141

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). 141 das Land an Ferdinand gegeben. Als Ulrichs tüchtiger Sohn Christoph sein Erbe zurückforderfe (1532), faßte Philipp von Hessen den Plan, das angestammte Fürstenhaus wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er Ferdinand und zwang ihn zum Verzicht auf Württemberg (1534). Nunmehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmalkaldischen Bunde bei. y) Überivältigung des religiösen und politischen Radikalismus § 118. in Münster und Lübeck. In den Jahren 1534 und 1535 entstand von neuem die Gefahr einer Schädigung der Reformation durch die radikale Überspannung. Die Betonung der praktischen Nachfolge Christi im Gegensatz zu Luthers Rechtfertigungslehre, der behauptete Besitz besonderer göttlicher Erleuchtung, auch das mittelalterlich-mönchische Ideal der Weltflucht und Weltver-neinung sind die Quellen des Radikalismus im Reformationszeitalter, der weder 1522 noch 1525 völlig ausgerottet war. Als sein äußeres Kennzeichen kam in der Schweiz die Verwerfung der Kindertaufe, die Wiedertaufe, auf. Von den Niederlanden her fanden die täuferischen Bestrebungen Eingang in der Stadt Münster, deren Bürgerschaft unter der Führung des Predigers Bernhard Rottmann trotz dem Bischof die Reformation eingeführt hatte; nun wurde dieser durch Jan Mattys aus Haarlem, Jan Beuckelssen aus Leiden (Johann von Leiden) u. a. für die Wiedertäuferei gewonnen. 1534 stürzten sie das Stadtregiment und begründeten das kommunistische Gottesreich mit Vielweiberei, in dem zuletzt Johann von Leiden König wurde und sein despotisches Regiment durch blutige Taten aufrecht erhielt. Nach hartnäckiger Verteidigung durch die fanatisierte Menge wurde die Stadt 1535 endlich von den Truppen des von ändern Reichsständen unterstützten Bischofs erstürmt; Johann von Leiden, sein Statthalter Bernhard (Bernt) Knipperdollinck und sein Kanzler Krechtinck wurden mit glühenden Zangen zu Tode gezwickt und ihre Leiber in eisernen Käfigen am Turm der Lambertuskirche aufgehängt. Darauf wurde in Münster der Katholizismus wieder eingeführt. In Lübeck versuchte der Führer der lübischen Demokratie Jürgen Wullenwever, kirchlich wie politisch radikal, den Adel zu stürzen und, in die Thronkämpfe Dänemarks eingreifend,

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampf© mit der Reformation (1546 — 5o). 143 Schlichtung eines Streites der Mansfeld er Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgüte, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tiefinnerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte. Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten. Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 161

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618—48. 161 Unter ihnen war Sachsen im 16. Jh. in den Vordergrund getreten: das kleine Wittenberg war der Mittelpunkt der protestantischen Welt geworden. Kurfürst Moritz (1541 bezw. 47—53) vollendete die Organisation der sächsischen Landeskirche und erhob Kursachsen an die Spitze des protestantischen Deutschlands. Br stärkte die landesherrliche Gewalt gegenüber dem Adel, begann ein monarchisches Beamtentum zu schaffen und die Verwaltung zu zentralisieren, an deren Spitze der Hofrat stand, gab dem obersten Gerichtshof des Landes zu Leipzig eine neue Ordnung, stattete die Universität mit reichen Mitteln aus und gründete die Fürstenschulen zu Pforta, Meißen und Grimma. Sein Bruder und Nachfolger August (1553 — 86) förderte Bergbau, Handel (Leipzig) und Gewerbe wie die geistige Kultur in dem Grade, daß Sachsen das wirtschaftlich am meisten entwickelte deutsche Land ward. Verhängnisvoll aber war Augusts Verzicht auf eine energische Politik im Reiche, auf die nachdrucksvolle Vertretung der protestantischen Interessen. Ein Rückgang Sachsens trat ein unter seinen Nachfolgern Christian I. (1586 — 91) und Christian Ii. (1591 —1611); auf diesen folgte sein Bruder Johann Georg I. (1611 — 56). In Brandenburg gewannen nach Joachim L (1499 —1535) (§ 80a) die Landstände einen bedeutenden Anteil an der Landesverwaltung infolge der Schuldenlast, die durch Joachims Ii. (1535 — 71) Prachtliebe entstanden war. Da er und sein Sohn Johann Georg (1571 — 98) zu deren Tilgung die Hilfe der Stände brauchten, mußten sie ihnen wichtige Rechte zugestehen. Die Reichspolitik dieser Kurfürsten wie ihrer Nachfolger Joachim Friedrich (1598 — 1608) und Johann Sigismund (1608 —19) war ebenso schwächlich wie in Sachsen. Für die territoriale Entwicklung des Staates wurde zweimal eine Gefahr heraufbeschworen. Joachim I. trennte im Widerspruch mit dem Hausgesetz des Albrecht Achilles, der Dispositio Achillea. von 1473, die über die Bestimmungen der Goldenen Bulle noch hinausgehend die Unteilbarkeit der Marken verfügte, die Neumark (Küstrin) ab und gab sie seinem jüngeren Sohne Johann; doch starb dieser bald nach dem älteren Bruder Joachim Ii. ohne männliche Erben. Später wies Johann Georg seinen Söhnen aus Brettschneider, Geschichtl. Hilfsbuch. Ii. 11

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 172

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Fsnfta Periode. Von 1517—1618. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Der Westfälische Friede 1648. Schon seit dem Beginn seiner Regierung 1640 war der junge Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm nachdrücklich für den auf der Grundlage allgemeiner Amnestie zu errichtenden Frieden eingetreten. Ernstliche Verhandlungen begannen seit 1645 zu Münster zwischen dem Reiche und Frank reich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Ständen und Schweden. a) Territoriale Bestimmungen. Schweden erhielt Vorpommern mit Rügen und den Odermündungen, ferner Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden, doch als Reichsstand; irankreich zu voller Souveränität endgültig die Bistümer und Städte Metz, Toul, Verdun, ferner den Sundgau und andre Teile des Elsaß, zum Teil unter unklaren und zweideutigen Bestimmungen; Brandenburg fast ganz Hinterpommern und als Ersatz für das übrige Pommern, dessen Herzogshaus 1637 ausgestorben war, mit Rücksicht auf den Vertrag von 1529 die Bistümer Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg; dies wurde 1680 erworben. Bayern blieb im Besitz der Kur und der Oberpfalz. Der Erbe Friedrichs V. erhielt die Rheinpfalz zurück nebst der für ihn geschaffenen (8.) Kur. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängig vom Reiche anerkannt, die im Verlauf des Krieges ihres Besitzes beraubten Fürsten durch eine allgemeine Amnestie wieder eingesetzt. — Es waren nun also die Mündungen des Rheins, der Weser, der Oder und der Weichsel in den Händen fremder Mächte. b) Kirchliche Bestimmungen. Die Gleichberechtigung der Bekenntnisse wurde von neuem festgestellt und auf die Reformierten ausgedehnt und die Glaubensfreiheit nicht bloß den Reichsständen, sondern mit gewissen Einschränkungen auch den Untertanen gewährleistet — außer in Österreich; seitdem schied Österreich aus der Gemeinschaft deutschen Lebens. Als Norm für den Besitz geistlicher Güter wurde der 1. Januar 1624 festgesetzt. So hatte sich die Reformation die europäische*~An-erkennung errungen.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 161

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. 161 Unter ihnen war Sachsen im 16. Jh. in den Vordergrund getreten: das kleine Wittenberg war der Mittelpunkt der protestantischen Welt geworden. Kurfürst Mo ritz (1541 bezw. 47 — 53) vollendete die Organisation der sächsischen Landeskirche und erhob Kursachsen an die Spitze des protestantischen Deutschlands. Er stärkte die landesherrliche Gewalt gegenüber dem Adel, begann ein monarchisches Beamtentum zu schaffen und die Verwaltung zu zentralisieren, an deren Spitze der Hofrat stand, gab dem obersten Gerichtshof des Landes zu Leipzig eine neue Ordnung, stattete die Universität mit reichen Mitteln aus und gründete die Fürstenschulen zu Pforta, Meißen und Grimma. Sein Bruder und Nachfolger August (1553 — 86) förderte Bergbau, Handel (Leipzig) und Gewerbe wie die geistige Kultur in dem Grade, daß Sachsen das wirtschaftlich am meisten entwickelte deutsche Land ward. Verhängnisvoll aber war Augusts Verzicht auf eine energische Politik im Reiche, auf die nachdrucksvolle Vertretung der protestantischen Interessen. Ein Rückgang Sachsens trat ein unter seinen Nachfolgern Christian I. (1586 — 91) und Christian Ii. (1591 —1611); auf diesen folgte sein Bruder Johann Georg I. (1611 — 56). In Brandenburg gewannen nach Joachim I. (1499 —1535) (§ 80 a) die Landstände einen bedeutenden Anteil an der Landesverwaltung infolge der Schuldenlast, die durch Joachims Ii. (1535 — 71) Prachtliebe entstanden war. Da er und sein Sohn Johann Georg (1571 — 98) zu deren Tilgung die Hilfe der Stände brauchten, mußten sie ihnen wichtige Rechte zugestehen. Die Reichspolitik dieser Kurfürsten wie ihrer Nachfolger Joachim Friedrich (1598—1608) und Johann Sigismund (1608—19) war ebenso schwächlich wie in Sachsen. Für die territoriale Entwicklung des Staates wurde zweimal eine Gefahr heraufbeschworen. Joachim I. trennte im Widerspruch mit dem Hausgesetz des Albrecht Achilles, der Dispositio Achillea von 1473, die über die Bestimmungen der Goldenen Bulle noch hinausgehend die Unteilbarkeit der Marken verfügte, die Neumark (Ktistrin) ab und gab sie seinem jüngeren Sohne Johann; doch starb dieser bald nach dem älteren Bruder Joachim Ii. ohne männliche Erben. Später wies Johann Georg seinen Söhnen aus Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Is. 3. Aufl. 11

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 199

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Anhang. 199 -1535 Joachim I. Er befestigt die landesherrliche Gewalt, schreitet gegen den wegelagernden Adel ein, gründet das Kammergericht, ist der Reformation feindlich, erwirbt Ruppin. 1506 Gründung der Universität Frankfurt a. 0. 1529 Erbvertrag mit den Herzögen von Pommern. 1571 Joachim H. und Johann von Küstrin. Sinken der landesherrlichen Gewalt. 1539 Einführung der Reformation. 1537 Erbvertrag mit dem Herzoge von Liegnitz-Brieg- Wohlau. Johann erwirbt Beeskow und Storkow. 1598 Johann Georg. Weiteres Sinken der landesherrlichen Gewalt. 1608 Joachim Friedrich. 1603 Der Geraer Haus vertrag. 1619 Johann Sigismund. Er tritt zum reformierten Bekenntnis über. 1614 Er erwirbt Kleve, Mark, Ravensberg. 1618 Er wird Herzog in Preußen. 1640 Georg Wilhelm. Sein Minister Adam v. Schwarzenberg. 997 Adalbert, Bischof von Prag, von den heidnischen Preußen im Samlande erschlagen. Konrad von Masowien ruft den Deutschen Ritterorden zu Hilfe gegen die heidnischen Preußen. 1283 Eroberung des Preußenlandes. 1230 Der Hochmeister Hermann von Salza sendet Hermann Balke nach Preußen. Kurland und Livland kommen an den Deutschorden (Ende des „ Schwertbrüderordens “). Gründung von Königsberg. 1273 Der große Aufstand. 1410 Blüte des Ordensstaates. 1309 Der Sitz des Hochmeisters wird nach der Marienburg verlegt.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 136

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Erster Abschnitt. Von 1517 — 1555. schlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine großartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz 1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund. b) Der erste Speierer Reichstag 1526 und seine Folgen. Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse zusammengeschlossen; zu jenem gehörten Georg von Sachsen, Joachim L von Branden-burg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andre Reichsstände, darunter Magdeburg. Aber des Kaisers Absicht wurde sogleich vereitelt, da Franz I. einen neuen Krieg plante und es dem durch Karls große Stellung besorgt gemachten Papst Clemens Vh., einem Vetter Leos X., gelungen war, einen großen Bund gegen ihn zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman H. gegen Ungarn. So faßte 1526 der Reichstag zu Speier einen aufschiebenden Beschluß: bis zu einem allgemeinen Konzil sollte ein jeder Leichsstand also leben, regieren und sich halten, wie er solches „gegen Gott und kais. Maj. hoffet und vertrauet zu verantworten.“ Wenn dieser Beschluß auch nicht die gesetzliche Grundlage der Entstehung deutscher Landeskirchen ist, so begann doch nun tatsächlich ihre Organisation. Die Territorialfürsten wurden die obersten Bischöfe ihrer Landeskirchen, es erhielt also ihre fürstliche Gewalt eine bedeutende Stärkung. Pfarrer und Superintendenten wurden vom Staate ernannt; die Kirchengüter wurden säkularisiert. Der an politischer Begabung und Frische des Geistes seine Standesgenossen überragende Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, Herzog Albrecht von Preußen, der 1525 mit Polen den Vertrag von Krakau schloß und das Ordensland säkularisierte1, waren die ersten größeren Fürsten, die die Reformation einführten. 1) Die katholisch bleibenden Ritter gingen nach Mergentheim a. d. Tauber. 1805 im Preßburger Frieden zum erblichen österreichischen Gut erklärt und 1809 von Napoleon aufgelöst, wurde der Orden 1834 als ein österreichisches geistlich - militärisches Institut reorganisiert.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 141

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). 141 das Land an Ferdinand gegeben. Als Ulrichs tüchtiger Sohn Christoph sein Erbe zurückforderte (1532), faßte Philipp von Hessen den Plan, das angestammte Fürstenhaus wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er Ferdinand und zwang ihn zum Verzieht auf Württemberg (1534). Nunmehr führte Ulrich die Reformation durch und trat dem Schmalkaldischen Bunde bei. y) Überwältigung des religiösen und politischen Radikalismus in Münster und Lübeck. In den Jahren 1534 und 1535 entstand von neuem die Gefahr einer Schädigung der Reformation durch die radikale Überspannung. Die Betonung der praktischen Nachfolge Christi im Gegensatz zu Luthers Rechtfertigungslehre, der behauptete Besitz besonderer göttlicher Erleuchtung, auch das mittelalterlich - mönchische Ideal der Weltflucht und Weltverneinung sind die Quellen des Radikalismus im Reformationszeitalter, der weder 1522 noch 1525 völlig ausgerottet war. Als sein äußeres Kennzeichen kam in der Schweiz die Verwerfung der Kindertaufe, die Wiedertaufe, auf. Ton den Niederlanden her fanden die täuferischen Bestrebungen Eingang in der Stadt Münster , deren Bürgerschaft unter der Führung des Predigers Bernhard Rottmann trotz dem Bischof die Reformation eingeführt hatte; nun wurde dieser durch Jan Mattys aus Haarlem, Jan Beuckelssen aus Leiden (Johann von Leiden) u. a. für die Wiedertäuferei gewonnen. 1534 stürzten sie das Stadtregiment und begründeten das kommunistische Gottesreich mit Vielweiberei, in dem zuletzt Johann von Leiden König wurde und sein despotisches Regiment durch blutige Taten aufrecht erhielt. Nach hartnäckiger Verteidigung durch die fanatisierte Menge wurde die Stadt 1535 endlich von den Truppen des von andern Reichsständen unterstützten Bischofs erstürmt; Johann von Leiden, sein Statthalter Bernhard (Berat) Knipperdollinck und sein Kanzler Krechtinck wurden mit glühenden Zangen zu Tode gezwickt und ihre Leiber in eisernen Käfigen am Turm der Lambertuskirche aufgehängt. Darauf wurde in Münster der Katholizismus wieder eingeführt. In Lübeck versuchte der Führer der lübischen Demokratie Jürgen Wullenwever, kirchlich wie politisch radikal, den Adel zu stürzen und, in die Thronkämpfe Dänemarks eingreifend,
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