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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 8

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. 2. Die Nordseegermanen: die Bataver (im Mündungsgebiet der Maas und des Rheins), Friesen (bis zur Ems), Chauken (bis zur Elbe), Angeln (in Schleswig-Holstein), Langobarden (westl. von der Unterelbe). 3. Die Rheingermanen: die Brukterer (an der Ems), Marser (an der Lippe und Ruhr), Sugambrer, Usipier und Tenk-terer (am rechten Rheinufer von der Ruhr- bis zur Lahnmün-dung), Mattiäker (Aquae Mattiäcae = Wiesbaden). 4. Die Stämme Innergermaniens; Teile von ihnen, aber auch der Seegermanen, werden oft unter dem Namen Sweben1 zusammengefaßt: die Chatten (Hessen), Cherusker (um die obere Weser, Leine und Aller), Semnonen (zwischen Mittelelbe und -Oder), Markomannen (in Böhmen), Quaden (in Mähren), Hermunduren (Hermun-duri) in Thüringen und Franken. Die Ostgermanen (Yandilier) — ihnen nahe stehen die Nord germ anen — umfassen die gotisch-vandalischen Yölker (die Väter der späteren Goten heißen Gutonen), sowie die Heruler (auf den dänischen Inseln und im südlichen Skandinavien), die Burgundionen (im Warte- und Netzegebiet), die Rugier (in Hinterpommern). b) Mißlingen der Unterwerfung Westgermaniens durch die Römer. Die Unterwerfung der Lande zwischen Rhein und Elbe, von Augustus zum Schutze der Rheingrenze in Aussicht genommen, nach den Siegeszügen des Drusus 12 — 9 anscheinend gelungen, wurde nach der schweren Niederlage im Teutoburger Walde 9 n. Chr. aufgegeben (I § 108). Die Züge des Germani-cus, ohne kaiserlichen Befehl 14 —16 unternommen, waren ergebnislose Raub- und Rachezüge (I § 110). Abgesehen von dem Bataveraufstande (69 — 70) gestalteten sich bis zum Markomannenkriege die Beziehungen zwischen den Germanen und dem Römischen Reiche friedlich. Von großem zivilisatorischem Einfluß auf die germanische Welt wurde die Kultur der vom Oberrhein, der oberen Donau und dem römischen Grenzwall (Limes romanus) eingeschlossenen Zehntlande (Agri decumates) (I § 116). 1) — »die Schläfer“, wie diese östlicheren Stämme wegen ihrer langsameren Eutwickelung spottweise von den westlicheren genannt wurden.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
m. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh, 159 Hawkins führte im Verein mit Medina Sidonias Unfähigkeit die Niederlage der prahlerisch „unüberwindlich“ genannten Flotte nach neuntägigen Kämpfen im Kanal 1588 herbei. Damit begann Englands maritimer Aufschwung, wenn auch vorläufig die Kolonisation „ Yirginiens“ durch Sir Walter Raleigh mißlang, begann Handel und Gewerbe aufzublühen, begann auch die mächtige Entfaltung des englischen Geisteslebens, die in den Werken William Shakespeares und Franz Bacons von Verulam zu Tage trat. Elisabeth starb 1603 unvermählt, nachdem sie als ihren Nachfolger Jakob Vi. bezeichnet hatte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor. 3. Skandinavien. § Iso* In Deutschland, der Schweiz, in Schottland war die Reformation eine Tat des Volkes, in England und Skandinavien eine Tat des Königtums. Die Union der drei nordischen Reiche {§ 8*2 Anm.) brach infolge des Stockholmer Blutbades 1520, wo der leidenschaftliche Christian Ii. die Häupter des ihm feindlich gesinnten schwedischen Adels ermorden ließ, endgültig auseinander. Schweden erhob sich unter der Führung des jungen Gustav Erichson Wasa, der (1523) zum König ausgerufen wurde. Im selben Jahre wurde Christian auch in Dänemark gestürzt, und sein Oheim und Nachfolger Friedrich I. führte hier die lutherische Reformation ein. In Schweden setzte Gustav L es durch, daß die Predigt der lutherischen Lehre freigegeben and die Kirchengüter eingezogen und ihm zur Verfügung gestellt wurden; mit diesen Mitteln befestigte er sein Königtum. Ihm folgte (1560) sein ältester, halb geistesgestörter Sohn Erich Xiv., nach dessen Einkerkerung sein zweiter Sohn Johann, der dem Katholizismus zuneigte. Dessen Sohn Sigismund, katholisch und zum König von Polen gewählt1, wurde nach des Vaters Tode aus Schweden verdrängt von seinem Oheim, Gustavs I. drittem Sohne Karl Ix. Auf diesen folgte sein 17jähriger Sohn Gustav Ii. Adolf (1611 — 32). Ungewöhnlich be- 1) Seit dem Aussterben des Jagiellonischen Mannsstammes (1572) war Polen Wahlreich.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 171

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618—48. 20. Febr.) zu beruhigen. Zu einem entscheidenden Schritte, dem offenen Anschluß an die Schweden, fand Wallenstein nicht den Entschluß; er wollte zwischen den Parteien sich behaupten. Seinen Gegnern gelang es, den Kaiser von der ihm von seinem Generalissimus drohenden Gefahr zu überzeugen; Ferdinand verfügte im geheimen seine Absetzung und erklärte ihn für einen Hochverräter. Inzwischen war Wallenstein mit den ihm treu gebliebenen Truppen nach Eger gerückt; hier wurden er und seme Vertrauten Kinsky, Ilow und Trczka (am 25. Febr.) 1634 auf An-stiften von Butler, Gordon und Lesley von Devereux ermordet. Das Kommando über das Wallensteinsche Heer ‘ereüthiei; Kaisers Sohn Ferdinand und brachte den Schweden 1634 bei Nördlingen (nw. von Donauwörth) eine schwere Niederlage bei, die die protestantischen Stände Süddeutschlands den Franzosen in die Arme trieb. 1635 schloß Sachsen, die Sache seiner Glaubensgenossen wieder verlassend, mit dem Kaiser den Frieden zu Prag, der im ganzen den Augsburger Frieden von 1555 wiederherstellte und Sachsen die Lausitz einbrachte. Dem Frieden traten bald darauf Brandenburg u. a. Stände bei. Doch für diese Länder begannen jetzt erst die furchtbarsten Kriegsleiden. b) Bis zum Westfälischen Frieden 1648. Denn jetzt trat Frankreich offen auf die Seite der Gegner Habsburgs und schloß mit dem tapferen Bern^ard_joiilgmmar^einen Vertrag, durch den dieser in französische Dienste trat; aucs das Bündnis Frankreichs mit Schweden wurde erneuert. Immer mehr verlor der Krieg den religiösen Charakter und wurde zum reinen Eroberungskriege auswärtiger Mächte auf deutschem Boden, der in immer grauenvollerer Weise geführt wurde. Bernhard errang im Sw., der schwedische General Baner im *N. Deutschlands so große Erfolge, — während anderseits Johann von Werth bis vor die Tore von Paris drang —, daß der neue Kaiser Ferdinand Iil, der von 1637 — 57 regierte, in große Bedrängnis kam, aus der ihn der plötzliche Tod Bernhards (1639) zunächst befreite. Aber die Erfolge Baners und seiner Nachfolger Tors tens on ^und Wrangel und der französischen Feldherren Turenne und Conde zwangen ihn endlich in einen Frieden zu willigen, wie ilmtiintwesentlichen schon Wallenstein angestrebt hatte.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 196

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
196 Wiederholungs - Tabellen. 1587 Maria Stuart, seit 1568 in England, zu Fothe- ringhay enthauptet 1588 Untergang der Armada (Howard, Drake, Hawkins). 1520 Stockholmer Blutbad (Christian Ii.). Auflösung der Union von Kalmar von 1397. Einführung der lutherischen Reformation in Dänemark. Gustav Wasa König von Schweden. Einführung der lutherischen Reformation in Schweden. Gustav Ii. Adolf. Iv. Der Dreißigjährige Krieg. 1558—1564 Ferdinand I. 1564 — 1576 Maximilian Ii. Fortschritte des Protestantismus. 1576 —1612 Rudolf Ii. Fortschritte des Katholizismus. Stiftung der protestantischen Union zu Ahausen. Stiftung der katholischen Liga (Maximilian von Bayern). Die Böhmen ertrotzen von Rudolf d. Majestätsbrief. 1612-1619 Matthias. 1614 Beendigung des Jülichschen Erbfolgestreites durch den Yertrag von Xanten: Jülich und Berg an Pfalz-Neuburg; Kleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg. 1618 —1648 Der Dreißigjährige Krieg. Veranlassung: Der Prager Fenstersturz (Martinitz, Slawata, Fabricius). Aufstand in Böhmen. 1618 —1629 1. Niederwerfung des Protestantismus durch den Kaiser. 1619 — 1.637 Ferdinand Ii. 1618 —1621 a) Der böhmische Krieg. Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen gewählt. 1620 Sieg Tillys in der Schlacht am Weißen Berge. Ende des Winterkönigtums. Der Protestantismus in Böhmen ausgerottet.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 197

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 — lc-is. 197 1621 — 1623 1623 — 1629 1626 1626 1629 1629 1630 1630 — 1632 1631 1631 1632 16. Nov. 1632 1632 — 1648 1634 1634 1635 1637 — 1657 1648 b) Der pfälzische Krieg. Ernst von Mansfeld, Christian von Braunschweig, Georg Friedrich von Baden-Durlach. Die pfälzische Kur auf Maximilian von Bayern übertragen. c) Der niederdeutsch-dänische Krieg. Christian Iy. von Dänemark tritt für die Protestanten ein. Wallenstein wird kaiserlicher Feldherr. Wallenstein schlägt Ernst v. Mansfeld an der Dessauer Elbbrücke. Tilly schlägt Christian bei Lutter am Barenberge. Friede zu Lübeck. Erlaß des Restitutionsedikts. Wallenstein zu Regensburg abgesetzt. 2. Rettung des Protestantismus durch Gustav Adolf. Eroberung von Magdeburg durch Pappenheim und Tilly. Gustav Adolfs Sieg bei Breitenfeld über Tilly. Tillys Niederlage am Lech und Tod. Gustav Adolf stürmt vergeblich Wallensteins Lager bei Nürnberg. Gustav Adolf fällt bei Lützen. 3. Der schwedisch-französische Eroberungskrieg. Wallenstein zu Eger ermordet Niederlage der Schweden bei Nördlingen. Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und Sachsen; Brandenburg tritt ihm bei. Siege Bernhards von Weimar (f 1639). Die schwedischen Feldherren Ban6r, Torstenson, Wrangel ; die französischen Turenne und Conde. Ferdinand Iii. Der Westfälische Friede (zu Münster und Osnabrück).

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 165

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618—48. 165 and die Ernennung des Erzherzogs Ferdinand zum Nachfolger des alten und kinderlosen Matthias in den österreichischen Erb-Janden riefen in Böhmen eine große Gärung hervor. Als nun die Protestanten zu Braunau und Klostergrab (bei Teplitz) auf geistlichem Territorium Kirchen bauten, wozu sie nach dem Majestätsbrief das Recht zu haben glaubten, — was zweifelhaft war — ließ der Abt von Braunau die eine schließen, der Erzbischof von Prag die andere einreißen. Da die Beschwerden darüber zurückgewiesen wurden, erschienen im Mai 1618 unter der Führung des Grafen Matthias von Thurn bewaffnete Haufen auf der Prager Schloßkanzlei und warfen die kaiserlichen Statthalter Slawata (spr. Släwata) und Martinitz und deren Geheimschreiber Fabricius zum Fenster hinaus; alsdann wurde eine revolutionäre Landesregierung von 30 Direktoren eingesetzt und ein ständisches Heer unter Thum ausgerüstet. Dieser an sich ziemlich geringfügige Aufruhr wurde die Yeranlassung zu dem gewaltigen, lange erwarteten Kriege. 1. Der Religionskrieg des Kaisers gegen die Protestanten 1618-29. a) Der böhmische Krieg 1618—21. Angesichts des Aufstan-§ L1&S des starb Matthias 1619, und Ferdinand trat die Regierung in den habsburgischen Erblanden an. Die Böhmen erhielten Hilfe durch den kühnen Söldnerführer Grafen Ernst von Mansfeld; Schlesien, Mähren, Österreich, Ungarn schlossen sich den Aufständischen an; Thurn erschien vor Wien. Nur mit Mühe konnte sich Ferdinand aus größter Gefahr retten. Trotzdem setzte er seine Erwählung zum Kaiser — als Ferdinand Ii. regierte er von 1619 — 37 — durch. Doch die Böhmen erhoben den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz und die Ungarn den Fürsten Gabriel Bethlen (Bethlen Gabor) auf den Thron. Da aber schloß Ferdinand einen Bund mit Spanien, dem Papst und der Liga, ja auch mit Johann Georg von Sachsen, der den calvinistischen Friedrich Y. haßte, und veranlaßte die Union zur Neutralität. Diesem Bunde stand Friedrich allein gegenüber; auch von seinem Schwiegervater Jakob I. von England, mit dessen Tochter Elisabeth er vermählt

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 166

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
166 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bisl648. war, erhielt er keine Hilfe; Gabriel Bethlen wurde durch die ungarischen Verhältnisse an wirksamer Unterstützung gehindert. Diese Umstände, dazu die in Böhmen herrschende Auflösung und die Unfähigkeit des „Winterkönigs“ führten 1620 die vernichtende Niederlage in der Schlacht am weißen Berge bei Prag durch den ligistischen Eeldherrn Grafen Tilly herbei. In wilder Flucht eilte Friedrich durch Schlesien und Brandenburg nach den Niederlande^. In Böhmen wurde nun der Protestantismus ausgerottet; die Häupter des Adels wurden hingerichtet, ihre Güter eingezogen, das Volk durch Einquartierung der „Seiig-macher“ mürbe gemacht oder zur Auswanderung gezwungen; die Bevölkerung sank von 4 Mill. auf 7 — 800000. Jetzt unterwarfen sich auch die ändern aufständischen Provinzen dem Kaiser. Über Friedrich V. sprach er trotz kurfürstlichem Protest die Acht aus. 136. b) Der Krieg um die Pfalz 1621—23. Nicht bloß die Niederwerfung seiner rebellischen Provinzen, sondern die Vernichtung Friedrichs war des Kaisers nächstes Ziel. Daher zog sich jetzt der Krieg nach der Pfalz, in die schon im Sommer 1620 der spanische Feldherr Spinola eingedrungen war. Nach der Auflösung der zum Gespött gewordenen Union traten für den „Winterkönig“ ein Ernst von Mansfeld, der von ritterlicher Galanterie gegen die unglückliche Königin Elisabeth erfüllte „tolle“ Christian von Braunschweig, Administrator1 von Halberstadt, und der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach. Schon jetzt nahm der Krieg den Charakter an, der ihm geblieben ist: er begann geführt zu werden von einer aus aller Herren Ländern zusammengelaufenen Soldateska, die in ihm ihr Handwerk sah, unter Söldnerführern (Condottieri), die in ihm „Fortune machen“ •wollten; „der Krieg ernährt den Krieg“. Nach wechselndem Glück blieben die spanischen und ligistischen Truppen in der Pfalz — nach der Erstürmung Heidelbergs durch Tilly wurde die kostbare Bibliothek nach Rom geschleppt — und in Westfalen schließlich Sieger. Inzwischen war auf dem Fürsten tage zu Regensburg trotz dem Einsprüche von Brandenburg und Sachsen die pfälzische 1) Diesen Titel führten die Verwalter der ehemals geistlichen, nun evangelisch gewordenen Stiftei’.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 167

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618—48. 167 Kur auf Maximilian von Bayern, vorläufig auf Zeit, übertragen worden (1623). c) Der niederdeutsch-dänische Krieg 1623—29. Unter- §137. dessen hatte der Kaiser mit Gabriel Bethlen einen Frieden geschlossen, in dem dieser gegen namhafte Zugeständnisse auf die ungarische Königskrone verzichtete. Die Maßregeln, welche er nun in den besiegten Ländern zur Wiederherstellung des Katholizismus ergriff, öffneten endlich den protestantischen Fürsten über seine wahren Absichten die Augen. Der niedersächsische Kreis rüstete und ernannte Christian Iv. von Dänemark, der als Herzog von Schleswig-Holstein deutscher Reichsfürst war, zum Kreisobersten. Auch England und Holland traten für die Wiedereinsetzung Friedrichs Y. gegen die Übermacht des Kaisers auf (1625). Da erhielt dieser, bisher militärisch von der Liga abhängig, Hilfe and die Möglichkeit selbständigen Handelns durch das Anerbieten Albrechts von Wallenstein (eig. Waldstein)1, auf eigne Kosten ein Heer auszurüsten, wenn ihm der Oberbefehl mit weitgehenden militärischen und politischen Befugnissen übertragen würde. Ferdinand ging darauf ein (1625). Trotz mangelndem Einvernehmen wurden Wallenstein und Tilly ihrer Gegner Herr: 1626 schlug Wallenstein an der Dessauer Elbbrücke Mansfeld; auf dem Wege durch Brandenburg, Schlesien, Mähren, Ungarn nach Venedig ist er in Bosnien gestorben; Christian Iv. erlag Tilly bei Lutter am Barenberge (nw. von Goslar). Ganz Mederdeutschland war in Tillys und Wallensteins Händen; dieser verfolgte den Dänenkönig sogar in seine Erbländer, vermochte aber Stralsund nicht zu nehmen (1628). Unterdes waren ihm das Herzogtum Sagan und Mecklenburg, dessen Herzöge entsetzt wurden, als Reichslehen übertragen und er zum „General des 1) Er war 1583 als der Sohn eines armen protestantischen böhmischen Edelmanns geboren, nach dem frühen Verlust seiner Eltern zuerst von einem protestantischen, dann einem katholischen Oheim erzogen, wohl erst 1606 zum Katholizismus übergetreten, auf den Universitäten Altorf (sö. von Nürnberg) und Padua gebildet, durch seine Heirat und bei den böhmischen Gütereinziehungen reich geworden (seine zweite Frau war die Gräfin Harrach). Dem Kaiser treu ergeben, erhielt er von ihm die böhmische Herrschaft Friedland und wurde in den Reichsfürstenstand, darauf zum Herzog erhoben.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 168

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
168 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. — Zweiter Abschnitt. Yondermittedesl6. Jh.bisl648. ozeanischen und baltischen Meeres“ (d. h. der Nord- und Ostsee) ernannt worden. Wegen des Mangels einer ausreichenden Flotte riet Wallenstein nun selbst zum Frieden mit Dänemark; er kam 1629 zu Lübeck zustande: Christian Iy. verpflichtete sich den deutschen Angelegenheiten fernzubleiben. Inzwischen war der extrem-katholischen Partei (Maximilian) ein Hauptschlag geglückt: sie hatte den Kaiser 1629 dazu bestimmt, das Restitutionsedikt zu erlassen, wonach alle seit dem Passauer Vertrage von 1552 eingezogenen geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten. Damit war der Protestantismus in seinem Lebensnerv bedroht. Da retteten ihn zwei Umstände, Wallensteins Absetzung und Gustav Adolfs Landung in Deutschland. Schon lange hatte jener durch seine religiöse Gleichgültigkeit, die schweren Bedrückungen seiner Truppen, sein hochfahrendes Wesen, seine das Territorialfürstentum anscheinend bedrohenden Pläne sich den Haß der Fürsten, zumal Maximilians, zugezogen. Ihnen gab der Kaiser endlich nach und verfügte 1630 zu Regensburg die Entlassung des Generalissimus; den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen übernahm Tilly. Scheinbar ruhig ging Wallenstein auf seine Güter nacli Böhmen, wohl wissend, daß man seiner noch bedürfen werde. 138. 2. Bettung des Protestantismus durch Gustav Adolf 1630 — 32. Gustav Adolf wurde zum Eingreifen in die deutschen Verhältnisse einmal durch den Umstand veranlaßt, daß Polen sein • Thronrecht bestritt (§ 130) und bei dem Kaiser Unterstützung -gefunden hatte; vor allem hatte er die Absicht sich zum Herrn der Ostsee zu machen; aber auch religiöse Begeisterung bestimmte ihn seinen Glaubensgenossen zu helfen. Im Juli 1630 landete er in Pommern, gewann mit seinem trefflichen Heere, in dem er strenge Mannszucht hielt, in meisterhaftem Feldzuge bald Pommern und Mecklenburg und schloß mit Frankreich zu Bärwalde (i. d. Neumark n. von Küstrin) einen Subsidienvertrag, der ihm volle Freiheit des Handelns ließ (Jan. 1631). Aber die ^deutschen Fürsten, voran Johann Georg von Sachsen und ti!,der schwache, von dem katholischen und kaiserfreundlichen * Schwarzenberg geleitete Georg Wilhelm von Brandenburg

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 169

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 161s — 48. 169 (1619 — 40), waren mißtrauisch und lehnten ein Bündnis mit ihm ab. Diese feindselige Haltung der Fürsten und die für Gustav Adolf gebotene Rücksicht sich die Rückzugslinie offen zu halten hinderten ihn der von Pappenheim und Tilly belagerten und von dem schwedischen Obersten Dietrich von Falkenberg verteidigten Stadt Magdeburg zu Hilfe zu kommen; sie wurde am 20. Mai 1631 erstürmt und von den entmenschten Söldnern grauenvoll verwüstet; wer den Brand angelegt hat, ist zweifelhaft. Das trieb die Protestanten Gustav Adolf in die Arme. Mit Sachsen schloß er ein Bündnis, das sächsische Heer unter Arnim stieß zu ihm; auch Georg Wilhelm nötigte er zum Anschluß und zwang ihn ihm Spandau und Küstrin zu übergeben. So im Rücken gedeckt, ging er gegen Tilly vor und schlug ihn bei Breitenfeld (n. von Leipzig) am 17. Sept. vollständig. Die Folgen dieses Sieges waren außerordentlich; die Sachsen nahmen Prag ein, während Gustav Adolf die ganze „Pfaffengasse“, die Gebiete des Mains und Mittelrheins, eroberte, von dem Bürgertum überall als Retter empfangen. Seine ursprünglichen Absichten erweiterten sich nun: er wollte die deutschen Verhältnisse so wiederherstellen, wie sie vor dem Kriege gewesen waren, die schwedische Herrschaft über die Ostsee fest begründen, einen deutschen protestantischen Bund unter seinem Protektorat ins Leben rufen, vielleicht auch sich zum römischen König wählen lassen. Am Anfänge des Jahres 1632 rückte er gegen Bayern vor, schlug am Lech Tilly, der tödlich verwundet wurde, und zog in München ein. Der Kaiser, nun ganz wehrlos, wandte sich an Watlenstein, der unterdessen schon mit den Schweden durch Sesyma Raschin Verhandlungen begonnen, aber wieder abgebrochen hatte. Nach langem Bitten ließ er sich bewegen ein Heer auszurüsten, endlich auch wieder das Generalat zu übernehmen, aber unter Bedingungen, die die ganze Summe der militärischen wie politischen Macht in seine Hände legten und den Konflikt notwendig herbeiführen mußten. Nun vertrieb er die Sachsen aus Böhmen, vereinigte sich, Maximilians Bitten nachgebend, mit ihm und bezog bei Nürnberg eine feste Stellung. die Gustav Adolf vergeblich zu stürmen suchte. Als
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