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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 102

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789—1815. 4. Der dritte Koalitionskrieg 1805, der Rheinbund und das Ende des alten Reiches. Schon 1803 brach der Kampf Napoleons mit England wieder aus. Er besetzte Hannover und zog zahlreiche Truppen in einem Lager bei Boulogne zu einem Einfall in England zusammen. Als aber nach der Bildung der dritten Koalition 1805, die aus England, Rußland, Österreich und Schweden (Gustav Iv.) bestand, eine Landung wegen der Überlegenheit der englischen Flotte unmöglich war, hob er das Lager auf, um sich mit ganzer Kraft gegen Österreich zu wenden. Auf seinem Zuge nach Süddeutschland durch Bernadotte, der Hannover verließ und durch das neutrale preußische Ansbach zog, sowie durch süddeutsche Truppen verstärkt, schloß er den zögernden General Mack in Ulm ein und nahm sein ganzes Heer kriegsgefangen. r._ Zwar siegte im Okt. Nelson bei Trafalgar (Südküste Spaniens) .$0 über die französisch-spanische Flotte vollständig — er selber starb den Heldentod („England expects every man to do his dutyu); aber die Franzosen besetzten Wien, und in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (ö. von Brünn) errang Napoleon am 2. Dez. 1805 einen entscheidenden Sieg über Franz Ii. und Alexander I. Es folgte der Friede von Preßburg (Dez. 1805), indem Österreich alles frühere venetianische Gebiet an das Königreich Italien, bedeutende Gebiete an Bayern und Württemberg, die Königreiche wurden, und an Baden, das später Großherzogtum wurde, abtrat, nur durch Salzburg entschädigt und so aus Deutschland und Italien verdrängt wurde. Zur selben Zeit wurden die Bourbonen in Neapel entthront („La dynastie de Naples a cesse de regner“), Napoleons Bruder Josef ward König von Neapel (1806), sein Bruder Ludwig König von Holland und der Gemahl seiner Schwester Karoline Joachim Murat Großherzog von Berg; dieser Staat wurde aus abgetretenen preußischen (§ 88 b), bayrischen und ändern Gebieten geschaffen. Im Juli 1806 errichtete Napoleon unter seinem Protektorat den Rheinbund, dem 16 süd- und westdeutsche Fürsten beitraten. Innerhalb des Rheinbundgebiets wurden zahlreiche Fürsten, Grafen und Reichsritter gewaltsam mediatisiert. Da entsagte Franz Ii.,

2. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 130

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
130 unter Fhrung tchtiger Generle (Pichegru, Moreau, Jourdan) den Ver-budeten entgegen und erfochten Sieg auf Sieg. Die Erfolge der Preußen bei Pirmasens (14. Sept. 93) und ihr zweimaliger Sieg bei Kaisers-lautern (Mai u. Sept. 94) konnten die Fortschritte der Franzosen nicht hemmen. Belgien ging durch den Sieg Jonrdans bei Flenrus (26. Juni 94) abermals den sterreichern verloren, und gegen Ende des Jahres muten sterreicher wie Preußen der den Rhein zurckgehen. Zu Anfang des Jahres 1795 eroberten die Franzosen Holland, das sie sogleich in die batavische Republik umwandelten. Alles linksrheinische Land war in den Hnden der Franzosen, Deutsch-land befand sich in der grten Gefahr. Statt aber durch einmtiges, entschlossenes Handeln das Verlorene in krzester Frist wiederzugewinnen, lhmten Mitrauen, Eifersucht und Ha jeden Fortschritt der Verbndeten. Verhngnisvoll wurde das gespannte Verhltnis zwischen Preußen und sterreich. Weil sterreich mit Rußland ein Bndnis eingegangen war, um bei der bevorstehenden Teilung Polens Preußen treulos auszuschlieen, knpfte Friedrich Wilhelm, dessen finanzielle Hlfsmittel zudem erschpft waren, mit Frankreich 1795 Friedensunterhandlungen an, die zum Frieden 1795 zu Basel (April 1795) fhrten. Frankreich blieb danach bis zu einem allgemeinen Reichsfrieden im Besitz des linken Rheinufers und versprach, Preußen fr seine linksrheinischen Verluste durch Skularisation rechtsrheinischer geistlicher Gebiete zu entschdigen. Norddeutschland wurde fr neutral erklrt und durch eine Demarkationslinie von Sddeutschland geschieden. Nachdem auch andere deutsche Staaten und Spanien Frieden mit Frankreich geschlossen hatten, kmpften nur noch sterreich, Sardinien und England gegen die franzsische Republik. Der Verteidigungskrieg sterreichs in Sddeutschland und Ober-italien (179697). Auf Caruots Rat wurde fr das Jahr 1796 ein Doppelfeldzug der Franzosen gegen die sterreicher in Sddeutschland und Italien geplant: Eine Rheinarmee unter Jourdan und Moreau sollte vom Norden her auf Wien losrcken, während die italienische Armee unter Napoleon Bonaparte die sterreicher in Italien schlagen und sich durch Tyrol mit der Rheinarmee vereinigen sollte. Im Juni war Jourdan bei Dsseldorf der den Niederrhein, Moreau bei Kehl der den Oberrhein gegangen, und beide waren nun bemht, sich zu vereinigen. Aber der tchtige Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, zwang durch seinen Sieg bei Amberg und Wrzburg Jourdan zur Flucht, worauf auch Moreau, der allein in Bayern stand, seinen Rckzug durch Schwaben, durch den schwierigsten der Schwarzwaldpsse, das Hllenthal,

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 323

1904 - Habelschwerdt : Franke
23 Parthenopeischen Republik (von Parthenope, der dichterischen Bezeichnung Neapels) zur Folge hatte. Die sterreichischen Heere kmpften aber glcklich. Erzherzog Karl drang in Sddeutschland vor, schlug die Franzosen bei Stockach in Baden (nordwestlich vom Bodensee) und verfolgte sie bis R a st a t t. Der hier tagende Kongre wurde aufgelst. Die bis jetzt noch nicht aufgeklrte Ermordung der heimkehrenden franzsischen Gesandten trug viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die sterreicher die Frauzofeu in Italien der die Etfch zurck, und der tapfere russische General Suworow drngte sie bis an die Kste von Genua. Die rcksichtslose Behandlung Suworows durch den Wieuer Hof und die Befrchtung Englands und sterreichs, da sich die Russen in Italien oder am Mittelmeer festsetzen knnten, lhmten aber die Fortschritte der Sieger. Suworow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten im Oktober die mit Eis und Schnee bedeckten Alpen, mute sich aber, uachdem er der den St. Gotthard bis zum Vierwaldsttter See vorgedrungen war, nach dem Rheintale retten, da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck. c. Wendung durch Bonaparte. Whrend die Koalition durch das Ausscheiden Rulands geschwcht worden war, verstrkte sich Frankreich dnrch neue Rstungen und bertrug Bouaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen der den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, sah sich sterreich zum Frieden von Lnniville (lhnewihl, sdstlich von Nancy), 1801, gentigt. Das linke Rheinnser blieb bei 1801 Frankreich. So verlor das deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten entschdigt werden. Mit England schlo Frankreich 1802 den Frieden von Amiens. C. Der Neichsdeputatioiis-Hanptschlu, 1803. 1803 Das schwierige Werk der Entschdigung wurde auf dem Reichs-tage in Regensburg durch den Reichsdeputations-Hauptschlu vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfrsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, feine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffen-bnrg, sowie den Rang eines Primas von Deutschland. Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben! 21*

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 325

1904 - Habelschwerdt : Franke
325 hielt, so brach der Krieg von neuem aus. Napoleon besetzte das dem Könige von England gehrige Hannover, sperrte die Weser und Elbe fr die englischen Schiffe und verbot die Einfuhr englischer Handelsprodukte in Frankreich. Dnrch neue Gewaltmaregeln in Italien und die vlkerwiderrechtliche Erschieung des bourbonischen Herzogs von Enghien (cmgtcmg) reizte er auch die brigen Mchte. Pitt, der vor dem Frieden von Amiens seine Entlassung genommen hatte, jedoch 1804 wieder an die Spitze des englischen Ministeriums getreten war, betrieb aufs eifrigste den Krteg^ gegen Napoleon und brachte mit Rußland, Schweden und sterreich eine neue Koalition zustande. Diese stellte es sich znr Aufgabe, Frankreich anf seine alten Grenzen zurckzufhren und ein allgemeines System des ffentlichen Rechts in Europa zu vereinbaren. Friedrich Wilhelm Iii., der um jeden Preis den Krieg vermeiden wollte, schlo sich keiner Partei ort und suchte den Vermittler zu spielen. b. Der Krieg. Napoleon rckte mit gewohnter Schnelligkeit an den Rhein, bewog die Kurfrsten von Bayern, Wrttemberg und Baden, sich mit ihm zu verbinden, und zwang den sterreichischen General Mack in Ulm zu eiuer schimpflichen Kapitulation. Um schnell uach Ulm zu gelangen, hatte sich Napoleon nicht gescheut, ein Heer durch das preuische Ausbach marschieren zu lassen. Friedrich Wilhelm stellte deshalb seine Armee auf Kriegsfu und gestattete den Russen den Durchzug durch Schlesien. Infolge der Unentschlossenheit und Langsamkeit der preuischen Politik gelang es aber Napoleon, aus der ihm drohenden Gefahr zu entkommen. Er schlug die in Mhren vereinigten sterreichisch-russischen Heere in der Dreikaiserschlacht bei Ansterlitz, 1805. Zur See hatte Frankreich Unglck; 1805 die franzsische Flotte wurde bei Trafalgar (westlich von Gibraltar) gnzlich vernichtet. c. Der Friede. Im Frieden zu Preburg mute sterreich Venetien an das von Napoleon gegrndete Knigreich Italien, Tirol und die vordersterreichischen Lnder an Bayern, Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knig-reiche; Baden wurde ein Groherzogtum. d. Folgen des Krieges. Napoleon benutzte nun das gewonnene Ubergewicht, um feine Verbndeten immer mehr an das franzsische Interesse zu ketten. Seine Verwandten stattete er mit reichen Be-sitznngen aus. Er vertrieb die Bourbonen aus Neapel und bertrug die Regierung seinem Bruder Josephe Die Republik Holland wurde in eine Monarchie umgewandelt und erhielt Napoleons Brnder Ludwig zum Könige. Seinem Schwager Mnrat (mra) gab er das Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frstenstand.

5. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 138

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
138 Russen von Napoleon geschlagen. Mit einem Siege war der Feldzug beendet. Am folgenden Tage verlegte Napoleon sein Hauptquartier nach Austerlitz, von wo aus eine siegesstolze Proklamation der Dreikaiserschlacht" ihren Namen gab. Soldaten", sagte er, ich bin mit euch zufrieden; ihr habt eure Adler mit unsterblichem Ruhme bekrnzt. Eine Armee von 100000 Mann ist in weniger als vier Tagen abgeschnitten oder zerstreut worden, was eurem Schwerte entging, ertrank in den Seen und Morsten; 40 Fahnen, die Standarten der kaiserlich russischen Garde, 180 Kanonen, 20 Generle und mehr als 30000 Gefangene sind das Resultat dieses fr ewige Zeiten denkwrdigen Tages. Diese als die erste in Europa gepriesene Infanterie konnte eurem Stoe nicht widerstehen, und von nun an habt ihr keine Nebenbuhler mehr zu frchten. So ist denn in zwei Monaten diese dritte Koalition besiegt und aufgelst worden." Und so war es. Die tapfere Haltung des Erzherzogs Karl in Oberitalien gegen Massena, der Seesieg Nelsons beim Kap Trafalgr (21. Okt.) ntzten nichts; auch die Vermitteluug Preuens kam zu spt. Die Russen mar-schierten ab, und sterreich schlo am 26. Dezember 1805 mit dem Sieger den Frieden zu Preburg. sterreich trat Venedig, Dalmatien und Albanien an das Knigreich Italien, Tyrol und einen Teil seiner schwbischen Besitzungen an Bayern, einen andern an Wrttembergs einen dritten nebst einem Teile vom Breisgau an Baden ab und erhielt als geringen Ersatz Salzburg nebst Berchtesgaden, dessen Kurfürst mit dem von Bayern abgetretenen Wrzburg abgefunden wurde. Sein Zu-sammenhang mit Deutschland, der Schweiz und Italien war zerrissen. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Den Sieg bei Austerlitz benutzte nun Napoleon, eine Universal-Monarchie in Europa fr sich und seine Familie mit Vasallenthronen und Herrschaften zu begrnden. Er entsetzte den König von Neapel des Thrones und gab diesen seinem ltesten Bruder Joseph Bonaparte. Sein jngerer Bruder Ludwig erhielt die batavische Republik als Knig-reich Holland, und sein Schwager Joachim Murat wurde zum Gro-herzog der von Preußen und Bayern abgetretenen Herzogtmer Cleve und Berg erhoben. Auch dachte Napoleon daran, sich mit den legitimen Frstenhusern in den deutschen Nachbarlndern zu verschwgern, und wirklich wurde sein Stiefsohn Eugen mit einer Prinzessin von Bayern, der Erbprinz von Baden mit einer Nichte Josephinens und spterhin auch sein Bruder Jerome mit Katharina von Wrttemberg vermhlt. Das Ende des alten Deutschen Reiches.* Nach solchen Erfolgen kann es kaum noch Wunder nehmen, da Napoleon mit dem Plan umging, das

6. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 161

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
161 erklrung erhalten hatte, eilte er mit gewohnter Schnelligkeit aus Spanien herbei, sammelte besonders rheinbndische Streitkrfte um sich und zog mit diesen gegen den Erzherzog Karl, der der die bayrische Grenze vorgerckt war. Napoleon verfolgte die Taktik, sich zwischen die feindlichen Abteilungen zu werfen und dann jedesmal mit bermacht die einzelnen zu besiegen. So siegte er in mehreren Gefechten der etliche Generale des Erzherzogs und warf diesen selbst am 24. April bei Regensburg der die Donau zurck. Mit Ungestm verfolgte Napoleon seine Siege, schon am 13. Mai wurde Wien durch eine kurze Beschieung zur Kapitulation gentigt. Indessen war der Erzherzog Karl durch Bhmen herangekommen und stand Wien gegenber aus dem linken Donauufer in der weiten Ebene des Marchfeldes; hier kam es am 21. und 22. Mai bei Aspern und Elingen zur Schlacht, in isog der Napoleon zum erstenmal vollstndig geschlagen wurde. Aber durch die Riesenschtacht von Wagram am 5. und 6. Juli wurde der Sieg wieder an die franzsischen Adler gekettet, und der mutlose sterreichische Hof ging jetzt mit Napoleon einen Waffenstillstand ein, dem dann der Friede zu Wien (Schnbrunn) am 14. Oktober 1809 folgte. Durch diesen trat sterreich ein Gebiet von 2000 Quadratmeilen mit 4 Millionen Einwohnern ab, nmlich Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel an Bayern; Westgalizien an das Herzogtum Warschau; einen Teil Ost-galiziens an Rußland. Alles Gebiet auf dem rechten Ufer der Save mit dem Quellengebiet der Drau vereinigte Napoleon zur Provinz Jllyrien. Auerdem mute sterreich der Kontinentalsperre unbedingt beitreten und alle Verbindungen mit England abbrechen. Der braven Tyroler wurde in diesem Friedensabschlu gar nicht gedacht. Trotzdem kmpften sie aber mutig weiter gegen Franzosen und Bayern, bis sie end-lich unterlagen. Durch Verrterei wurde Andreas Hofer in einer Senn-Htte im Paffeierthale gefangen genommen, unter schmhlichen Mihand-lungen nach Mantna abgefhrt und dort am 20. Februar 1810 auf Napoleons Befehl erschossen. Glcklicher war der Freiheitsheld Friedrich Wilhelm von Braun-schweig, Sohn des unglcklichen Herzogs, der bei Auerstdt die Todes-wunde empfangen hatte. In seinem Frstentum Oels in Schlesien hatte er die Werbung eines Corps von 2000 Mann begonnen, sie in Bhmen fortgesetzt und war dann in Verbindung mit einem sterreichischen Corps nach Sachsen und Franken eingedrungen; der Waffenstillstand vereitelte jedoch fernere Unternehmungen. Er handelte nun fr sich, ging der Leipzig nach Halberstadt, das von seiner schwarzen Schar" gestrmt wurde (30. Juli 1809), lagerte dann vor Braunschweig, schlug sich tapfer Heinze, Die Geschichte. Hi. U

7. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 132

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 132 — werke u. a.), die Textilindustrie (besonders Baumwollen- und Seidenweberei), die Zigarren- und Tabakfabrikation, die Maschinenfabrikation (Lokomotiven, Nähmaschinen und land- wirtschaftliche Maschinen) und die Strohslechterei große Be- deutung. Dazu ist Baden reich an Mineralquellen. Die wichtigsten sind die warmen Quellen von Baden-Baden. Die schiffbaren Flüsse sind Rhein, Neckar und Main. Bis Mannheim reicht die große Rheinschiffahrt. Mannheim hat daher als Rheinhafen eine hohe Bedeutung für den Handel. Wichtig ist auch die Bodenseeschiffahrt. Die kleineren Zuflüsse des Rheins sind flößbar. Auch sonst fehlt es nicht an natürlichen Straßen, Chausseen und Eisenbahnlinien. Die Bewohner gehören ihrer Abstammung nach zu den Ale- mannen, Schwaben und Franken. s/5 der gesamten Einwohnerschaft ist katholisch, 2/5 evangelisch. Nur etwa 3000 Juden wohnen im Lande. Auch das Großherzogtum Baden ist ein konstitutioneller Staat. An der Gesetzgebung haben die Landstände, die aus zwei Kammern bestehen, Anteil. Die wichtigsten Siedlungen sind: am Bodensee: Konstanz — im Schwarzwald bzw. am Rande desselben: Villingen, Triberg, Baden-Baden — im Neckarberglande: Pforzheim — in der Ebene: Freiburg, Offenburg, Kehl, Rastatt, Karlsruhe, Ger- Mersheim, Heidelberg, Mannheim, Weinheim. (Genaue Lage und Bedeutung! Ordnen nach Bezirken!) Das Großherzogtum Hessen. 7 700 qkm, 1/2 Mill. Einw., 156 aus 1 qkm, 1/3 kath. Es besteht aus zwei durch preußisches Gebiet voneinander getrennten Hauptteilen und elf kleineren Teilen (Exklaven). Der südliche Hauptteil wird vom Rhein in die Provinzen Starkenburg und Rheinhessen geschieden; er grenzt nördlich an Preußen, östlich und südlich an Bayern und Baden und westlich an die Rheinpfalz und die Rheinprovinz. Zu ihm gehören der nördliche Teil der Ober- rheinischen Tiefebene, der bei weitem größte Teil des Odenwaldes und die nördlichen Ausläufer des Pfälzer Berglandes. Der nörd- liehe kleinere Hauptteil des Großherzogtums umfaßt die Provinz Oberhessen und wird ganz von Preußen eingeschlossen. Er schließt das unwirtliche Bogelsgebirge und die außerordentlich fruchtbare Wetterau ein. Das ganze Gebiet ist zumeist recht fruchtbar. Weniger er- tragreich sind das Vogelsgebirge und einige Teile des Oden- waldes.

8. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 133

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 133 — Die Gewässer gehören meist dem Rheingebiet an. Der östliche Teil des Vogelsgebirges entsendet seine Wasseradern zur Fulda, also zum Wesergebiet. Der Hauptfluß ist der Rhein, welcher bei Worms das Land betritt. Das Klima ist verschieden. In den südlichen Gegenden ist es so mild, daß Wein und Obst, selbst echte Kastanien und Mandeln gedeihen. In den nördlichen, besonders in den gebirgigen Gegenden, wie z. B. in den höheren Punkten des Vogelsgebirges, ist es rauher. Den klimatischen Verhältnissen entsprechen auch die Erzeugnisse des Bodens. Hier werden hauptsächlich Hafer und Kartoffeln angebaut. Auch die Industrie hat eine Stätte gefunden. Die gewerb- liche Tätigkeit zeigt einen steten Fortschritt. Die wichtigsten Zweige der Industrie sind der Maschinenbau, die Lederwaren- und die Möbelfabrikation, die chemische und die Textilindustrie, auch die Tabak- und die Zigarrenfabrikation. Die Bewohner des Vogelsgebirges beschäftigen sich mit Holzschnitzarbeiten. Die Bevölkerung setzt sich aus Hessen, Schwaben und Franken zusammen. Nahezu 2/3 der Bewohner gehören der evangelischen Kirche an. Das Großherzogtum Hessen ist ebenfalls eine konstitutionelle Mo- narchie. An der Gesetzgebung hat die aus zwei Kammern bestehende Volksvertretung Anteil. Die wichtigsten Siedlungen sind: südlich vom Main: Darm- stadt — am Rhein: Worms, Mainz, Bingen — am Main: Offenbach — in Oberhessen: Gießen, Nauheim. (Genaue Lage und Bedeutung! Ordnen nach den 3 Provinzen!) Das Reichsland Elsaß-Lothringen. 14 500 qkm, 1,8 Mill. Einw., 124 aus 1 qkm, 3/4 kath. Es bildet die südwestliche Grenzmark Deutschlands gegen Frankreich. Im Norden grenzt es an Luxemburg, die preußische Rheinprovinz und Rheinbayern, im Osten an Baden, im Süden an die Schweiz und Frankreich und im Westen an Frankreich. Das Elsaß umfaßt die südliche Hälfte des linken Teiles der Ober- rheinischen Tiefebene und den Ostabhang des Wasgenwaldes. Zu Lothringen gehört der nordöstliche Teil der Lothringischen Hochfläche. Die Oberfläche des Landes bildet einen ebenen, einen gebirgi- gen und einen hügeligen Teil. Der ebene reicht vom Rhein bis an die Vogefen in einer Breite bis zu 30 km, der gebirgige wird von dem Wasgau gebildet, der hügelige umfaßt das eigentliche Stufen- land von Lothringen, den nordwestlichen Teil des Reichslandes. Das Gebiet ist im allgemeinen recht fruchtbar. Die wichtigsten Wasseradern sind Rhein und Jll im Osten

9. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 96

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 96 — schon zur Zeit Karls des Großen. Frankfurt — Furt der Franken. (Bedeutung). Frankfurt war ehedem Krönungsstadt der deutschen Kaiser. (Dom, „Römer".) 1815—1866 hatte der Bundestag hier seinen Sitz. 1866 ging es in preußischen Besitz über, 1871 wurde hier der Friede zwischen Deutschland und Frankreich unterzeichnet. Es ist eine hochbedeutende Handelsstadt, in der auch die Industrie zu einer gewissen Höhe gelangt ist. Abgesehen von der Lage der Stadt in einer sruchtbaren Ebene und am Südende der ebenso fruchtbaren Wetterau, der nördlichen Fortsetzung der Oberrheinischen Tiefebene, der- dankt diese Stadt noch mehr wie Mainz ihr Aufblühen in der Hauptsache dem Umstände, daß hier wichtige und alte Handelsstraßen (Kaiser- straße) des ganzen westlichen Deutschland teils sich kreuzen, teils hier endigen. Bedeutend ist auch die Schiffahrt auf dem hier wasserreichen und für größere Dampfer genügend tiefen Main. In den diese Stadt um- gebenden Auen, besonders in der Wetterau, werden in großartigen Obsthainen die Äpfel gewonnen, die zum größten Teil zur Herstellung des Frankfurter Apfelweins dienen. In dem Frankfurt benachbarten Sachsenhausen wird auch viel Apfelwein bereitet. In Frankfurt sollen außerdem noch die großen Bankhäuser und die weltberühmten Messen Erwähnung finden. „Weither suchen die Völker sie auf und wandern die Menschen; denn für die Waren der Welt ist sie der Wim- melnde Markt." (Ulrich von Hutten). Nahe bei Frankfurt am Main liegen noch die wichtigen Industriestädte Offenbach und Hanau. (Lage!) Hanau verfertigt Lederwaren, und in Offenbach sind große Fabriken für Schmuckgegenstände. Von Mainz den Rhein abwärts bis Bingen liegt der gesegnete Rheingau mit seinen Weinbergen und Weinorten, unter denen Rüdesheim wohl die schönsten Weine liefert. Doch auf dieses Gebiet gehen wir später näher ein. Ergebnis. Dieses von der Natur so außerordentlich begünstigte Gebiet ist auch dicht besiedelt, selbst in den Gegenden, wo vorwiegend Ackerbau und Viehzucht betrieben wird. Im Süden gehören die Be- wohner dem deutschen Stamme der Allemannen an, im Norden dem der Franken. Der Religion nach sind diese Bewohner teils katholisch, teils evangelisch. Die wichtigsten Siedlungen der Oberrheinischen Tiefebene sind: Alt-Breisach, Neu-Breisach, Stratzburg, Weitzenburg, Wörth, Schlettstadt, Kolmar, Mülhausen, Hagenau, Freiburg i. Br., Baden- Baden, Rastatt, Wildbad, Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Ludwigs- Hafen, Neustadt, Dürkheim, Landau, Germersheim, Speyer, Worms, Darmstadt, Mainz und Frankfurt a. Main. (Lage und Bedeutung werden eingeprägt.) Den Ostrand der Oberrheinischen Tiefebene bilden Schwarzwald, Neckarbergland und Odenwald, den Westrand Wasgenwald, Hart und Pfälzer-Bergland mit dem Donnersberg. Die südlichen Gebirge auf der West- und Ostseite, also Schwarzwald und Wasgau, haben soviel Ähnlichkeiten aufzuweisen, daß man sie wohl als Bruder-

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 334

1910 - Trier : Lintz
334 Das Südwestdeutsche Becken. Besiwei!ëngs" Besiedelung und Bevölkerung. Im südlichen, von ale- voiksdkhte. mannischer Bevölkerung bewohnten Teile der Landschaft ist das Wohnen in zerstreuten Weilern und Gehöften, wie es sich am besten im Schwarzwald erhalten hat, Sitte; im nördlichen, frän- kischen Teile wohnt auch die Landbevölkerung in geschlossen gebauten Dörfern, ebenso in Lothringen. Die Grenze zwischen Alemannen und Franken bildet auf der rechten Rheinseite das Flüßchen Oos; auf der linken Rheinseite liegt sie fast ebenso weit nach N. (Welche Gebiete sind also alemannisch, welche fränkisch? Wie erklärt sich die dichte Besiedelung der Ober- rheinischen Tiefebene und die große Zahl der Städte?) Große Städte. Von den Städten zählt Frankfurt a. M. mehr als 250000 Einw. und Straßburg, Mannheim, Karlsruhe und Mainz mehr als 100000 E. Baeisaß-Lotshr.n' Staatenbildung. In die Landschaft teilen sich die deutschen Staaten Baden, Hessen, Bayern und Elsaß-Lothringen; letzteres Land greift mit seinem lothringischen Teile in das Lothringische Stufenland hinüber, das sonst ganz zu Frankreich gehört. (Gib Lage und Grenzen dieser Staaten an!) Das Groß-, herzogtum Baden mit der Hauptstadt Karlsruhe, das in 11 Kreise eingeteilt ist, zählt auf 15 000 qkm 2160000 E. (auf 1 qkm 144), das Großherzogtum Hessen mit der Hauptstadt Darmstadt, von dem die beiden Provinzen Starkenburg und Rheinhessen innerhalb, Oberhessen aber außerhalb (wo?) der Landschaft liegt, auf 7 700 qkm 1300000 E. (auf 1 qkm 170), das Reichsland Elsaß-Lothringen auf 14 500 qkm 1910000 E. (auf 1 qkm 131). Zu Bayern gehört die Rheinpfalz. Verfassung. jn Baden und Hessen hat ähnlich wie in Bayern eine aus zwei Kammern bestehende Volksvertretung mit an der Gesetzgebung Anteil. In Elsaß-Lothringen, das seit 187l wieder deutsch ist, steht dem deutschen Kaiser die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt zu. Dieser überträgt ""sie einem Statthalter, dem ein Staatsrat zur Seite steht, während er die Gesetz- gebung selbst vollzieht, nachdem die Gesetze die Zustimmung der Landes- kammer gefunden haben. Der Sitz des Statthalters ist Straßburg. Sprache. Geistige Kultur. Im südlichen Baden und Elsaß wird Geistige alemannische Mundart, mit einigen Abweichungen vom Schweizerdeutsch und von der schwäbischen Mundart (s. § 268), gesprochen, im N der Landschaft die fränkische, die in einen ostfränkischen, hessischen und rheinischen Zweig zerfällt. Die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Französisch folgt im Elsaß meist dem Kamm des Wasgenwaldes. "Viel mehr als die Elsässer hatten die Lothringer, die ebenfalls deutscher und zwar fränkischer Abstammung sind, die französische Sprache angenommen; doch macht die Verbreitung der deutschen Sprache wieder Fort- schritte. Frohsinn, Fleiß und Rührigkeit zeichnen die Bewohner der meisten Gebiete aus. Am lebhaftesten sind die Pfälzer, ernster dagegen die Gebirgsbewohner und die Lothringer. Universitäten bestehen in Straßburg, in Freiburg (85000 E.) und Heidelberg, technische Hochschulen in Karlsruhe und Darmstadt. schaften. Bildungs- stätten.
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