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Menschenmädel, und es ist kein Schnee, es ist das weiße Kleid,
das das Menschenmädel anhat. Das ist mir recht, ist darauf
besser steigen wie auf Schnee und nicht so kalt. Ich laufe schnell
über das steile Feld hinauf und komme zu einer großen, goldnen
Kugel. Die ist viel größer als ich, und die Sonne funkelt darin,
daß ich ganz blind werde. Jetzt, Mutter, diese Kugel, das ist der
Busennadelknopf gewesen, den das Menschenmädel am Halse hat.
Dann bin ich auf einen lichten Samt gekommen, der ist hübsch
warm, und ich darüber hinweg, bis ich vor einer großen, rosen-
roten Höhle stehe, gar riesengroß, so daß ein ganzes Käfervolk
darin Platz hätte. Und da drinnen stehen weiße Felsen, der Reihe
nach; sie stehen von unten hinauf und von oben herab. Da wollte
ich geschwind ein wenig forschen gehen; aber mein Schutzengel
hat gesagt: Vorwitz, laß es bleiben, sonst geht’s dir schlecht!
Denn die rosenrote Höhle ist dem Menschenmädel sein Mund ge-
wesen. Ich laufe weiter und komme zu einem Hügel, der zwischen
blühenden Wiesen steil aus dem Boden aufsteigt und zwei Grotten
hat. Das ist dem Menschenmädel seine Nase gewesen. Ich habe
sie mit dem Rüssel geschwind ein wenig gebissen, und da ist
aus den Grotten ein krachender Sturm herausgefahren, der hätte
mich bald in den Abgrund geworfen.“
„Vater, was ist das gewesen?“ fragte meine kleine Martha.
„Das Menschenmädel hat geniest.“
Die Kleine reibt sich vergnügt die Händlern: „Und hat der
Käfer nicht Helfgott gesagt?“
„Der ist erschrocken weiter gelaufen,“ erzähle ich, „und ist
in die Gegend gekommen, wo die zwei schönen, blauen Seen
sind, ganz himmelblau. Ringsherum stehen dunkle Büsche. Als
der Käfer zwischendurch in den See guckt, da sieht er im Spiegel,
wie winzig klein und wie braun er ist. Diese zwei Seen, das
sind meiner Martha ihre blauen Äuglein gewesen.“
Ganz rot wird das Dirndel, und die dunkeln Büsche ihrer
Augenwimpern hebt es hoch.
„Und der Käfer erzählt: Mutter, und nun denke dir! Wie ich
über das Feld weiter gelaufen bin, da sehe ich, daß in den Lüften
eine Riesenhand gegen mich herankommt. Ich will in den goldnen
Wald flüchten, der weiter oben ist; aber die Hand kommt näher,
und ich weiß, sie wird mich armes Wesen zermalmen. Links
und rechts sind andre Käfer, größre, die spannen ihre Flügel
aus und flattern davon. Und ich habe keine Flügel, ich armes
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wurde, da haben wir euch mit in unser Bett genommen, husch, huschi —
Ainder, tut mir den kleinen Dingern nichts!" —
Das war die Mutterpredigt am Grasmückenneste, nicht eben lang,
aber etlichemal bei derselben Gelegenheit wiederholt. Und das Nest
ward erhalten, und die fünf Jungen sind gestern ausgeflogen.
102. Vas Käferlein erzählt der Käfermutter,
was es erlebt hat.
Von Peter Rosegger.
Was hat meine kleine Martha im Schürzlein, das sie in einem
Bündel vor sich aufgebunden daherträgt? Die kleine Martha hat
im Schürzlein wunderbare Dinge. Sie hat Grashalme und Birken-
laub und Klee hineingetan. Sie hat Käfer abgefangen, krauchende
und fliegende Käfer, kupferfarbige, perlmutterfarbige, goldfarbige,
kleine und große, solche, die mit langen Beinen schaudervoll träge
weiterkrabbeln, und solche, die auf kaum sichtbaren Füßlein hastig
weiterrieseln, daß uns angst und bange wird, ob sie einem nicht
plötzlich unters Kleid hineinkommen und dann in die Haut ein
Loch beißen. Die kleine Martha lockert ihr Schürzlein ein wenig;
ich gucke hinein auf die grüne Welt, wo mit jedem Sprünglein der
Kleinen Pflanzen- und Tierreich durcheinandergeschüttelt werden.
Aber die Käfer machen sich nichts daraus; sie wurln im Ge-
kräute durcheinander. Die einen heben an, langsam am weißen
Kleidchen emporzuklettern; die andern beginnen eilige Sturmläufe
gegen Brust und Hals des Dirndels, so daß dieses kreischt vor
lachender Angst, daß es sogar das Schürzlein fallen lassen will
und doch dabei die Ecken in der Faust krampfhaft festhält. Wie
sie aber gewahr wird den Graus, daß die kleinen Ungeheuer das
Gefängnis überall durchbrechen, daß sie von links und rechts,
über die Glätten und in den Falten tückisch heraufkommen, da
schlenkert sie die Arme aus und streut das Kräuterwerk von sich.
Das hilft ihr nichts mehr. Schürze, Rock, Halstuch, Ärmlinge,
Hals und Haar, alles voller Käfer. Die einen kitzeln, die andern
zwicken, noch andre jagen über Kinn und Wange her und wollen
bei den Nasenlöchern hinein, und etliche umkreisen fliegend den
Kopf und sind noch unschlüssig, von welcher Seite sie das Dirndel
angreifen sollen.
In dieser Not erhebt die kleine Martha ein vollgültiges Angst-
geschrei und läuft zu mir, daß ich sie rette. Es gelingt. Als die
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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