V^xi V^xi V^xi V^xi U^xi V^xi V^xi 14 V^xi U^xi V^xi V^xi Visxi V^xi V^xi
Da tat es noch einen furchtbaren Knall, und Mieze wachte aus.
Ihre Mama klopfte leise an die Tür und rief:
„5teh auf, Kind, es ist die höchste Zeit, daß du zur Schule gehst."
Ris sie mittags nach Hause kam und berichtet hatte, daß die ganze
Klasse Papas I-Punkt-Geschichten vernommen habe, gab es beim Essen
wieder Überraschungen. Zum Fleisch wurde außer den Kartoffeln noch
ein Schüsselchen mit Spargelspitzen-Salat gereicht. So etwas Gutes
glaubte Mieze noch nie gegessen zu haben.
,,Das waren die vergessenen I-Punkte," sagte der Papa nach einer
Meile. „Und was glaubst du wohl, Mieze, was jetzt kommt?"
„Die U-Haken, die U-Haken!" rief Mieze und hielt schon den
Löffel in der Hand, als ein großer Teller voll Erdbeeren hereingebracht
wurde.
8. Der Frauensand.
Von den Brüdern Grimm.
Westlich im Südersee wachsen mitten aus dem Meer Gräser
und Halme hervor an der Stelle, wo die Kirchtürme und stolzen
Häuser der vormaligen Stadt Stavoren in tiefer Flut begraben liegen.
Der Reichtum hat ihre Bewohner ruchlos gemacht, und als das
Maß ihrer Übeltaten erfüllt war, gingen sie bald zugrunde. Fischer
und Schiffer am Strand des Südersees haben die Sage von Mund
zu Mund fortbewahrt.
Die vermögendste aller Insassen der Stadt Stavoren war eine
sichere Jungfrau, deren Namen man nicht mehr nennt. Stolz auf
ihr Geld und Gut, hart gegen die Menschen, strebte sie bloß, ihre
Schätze immer noch zu vermehren. Flüche und gotteslästerliche
Reden hörte man viel aus ihrem Munde. Auch die übrigen Bürger
dieser unmäßig reichen Stadt, zu deren Zeit man Amsterdam noch
nicht nannte und Rotterdam ein kleines Dorf war, hatten den Weg
der Tugend verlassen.
Eines Tags rief diese Jungfrau ihren Schiffmeister und befahl
ihm, auszufahren und eine Ladung des Edelsten und Besten mit-
zubringen, was auf der Welt wäre. Vergebens forderte der See-
mann, gewohnt an pünktliche und bestimmte Aufträge, nähere
Weisung; die Jungfrau bestand zornig auf ihrem Wort und hieß
ihn alsbald in die See stechen. Der Schiffmeister fuhr unschlüssig
und unsicher ab; er wußte nicht, wie er dem Geheiß seiner
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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227
mit den Dänen, den Herren des Nordstrandes, mit Engländern, Schotten und
Holländern; sie brachen den dänischen Königen ihre festen Schlösser,
besetzten ihre Inseln, vertrieben und erschlugen die Seefahrer anderer
Nationen an fremdem Strand und behaupteten durch Jahrhunderte die
Herrschaft auf Gotland, Schonen und Bergen. Das wurde die große
Zeit der deutschen Hansa.
Buf dem Sande wußte der Kaufmann der Hansa sich seit dem
13- Jahrhundert ritterlich zu halten, er verstand im Spiel des Schild-
baums oder der Tafelrunde seinen Speer regelrecht zu verstechen. Gern
zeigte er seinen Wohlstand durch stattliche Kleidung, kostbaren pelzrock
und bunte Farben, die ihm der Schildbürtige nicht gönnen wollte; er
trug das Schwert oder lange Messer an der Seite und seinen Kaufmanns-
gurt, diesen von anderer Form als der Bitter, aber reich verziert,
daran die schöngeformte Geldtasche und seinen Siegelring, worein
das wichtige Zeichen seines Geschäftes, die Hausmarke, gegraben war.
Denn auch er war des Schreibens nicht immer mächtig und bestätigte
durch dieselbe Marke, die von seinen Fässern und Ballen her in Florenz
und Lissabon, in London und Nowgorod wohlbekannt war, die Urkunden,
die er durch den Schreiber ausstellen ließ, seine Geldanweisungen und
die Bürgschaft, welche er bei den Bnweisungen anderer übernommen
hatte.
Uber derselbe Mann trug auch die Friesjacke des Schiffers und
das Kettenhemd eines Wappners zur See. Denn er fuhr als Beeder
seines guten Schiffes ober auch als Schiffer einer städtischen Kogge
durch alle bekannten Meere. Nicht nur in den Kreuzzügen segelten die
Schisse des Hansen bis in die letzten Buchten des Mittelmeeres; auch
um Handelschaft unternahm er Beisen an die Küsten von Sizilien und
wieder bis hinauf nach Island und wegeiveines Gelübdes die Pilgerfahrt
nach Eompostela.
Selten wagte sich das Schiff zu weiter Fahrt allein in die See. Da
die Zeit der Busfahrt für viele Beisen geboten war, sammelten sich
die Schiffe einer Stadt oder Landschaft, große und kleine, leicht zu
einer Flotte. Nie war man sicher, ob fremde Herrscher gerade mit einer
entfernten Stadt der Hansen in Zwist gekommen waren und erlittenes
Unrecht rächen wollten. Dann gab es überall „Buslieger", Kaperschiffe
der Deutschen und fremder Völker, deren Bemannung aus harten Seevögeln
bestand und keine besondere Bchtung vor Verträgen und Seerecht erwies.
Zumal die Besitzer von Strandburgen waren geneigt, ihre Gewohnheiten
von der Landstraße auf die See zu übertragen; konnte doch noch 1491
Herzog Friedrich von Holstein sich nicht versagen, ein Kravel auszurüsten
und auf einer Fahrt durch den Sund in die Westsee alles zu kapern,
was ihm vorkam. Endlich blieben die Seeräuber vom Handwerk eine
untilgbare Plage, hinten in der Gstsee wirtschafteten finnische und flämische
Seediebe. Zeit 1390 war die Genossenschaft der deutschen vitalienbrüder
zuerst der Schrecken der Dänen, bald aller Kauffahrer. Den Städten
Bostock und Wismar wurde nachgesagt, daß sie durch ihre Kaperbriefe
15*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Holstein Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Gotland Florenz Lissabon London Sizilien Island Eompostela Westsee Wismar
281
die Luft dann stets frischer und kühler Ist. Vas erfahren die Luftschiffen
gar ärgerlicherweise, denn über Wäldern sinkt ihr Ballon infolge der
Abkühlung, sogar wenn er bis 1000 m hoch dahinschwebte.
Nur im Gebirge siebt der Wald wirklich den Kegen aus den Wolken.
Dort schützt er auch als Bannwald das Tal vor Lawinen lind Felsschlägen.
Unsere forstlichen Versuchsstationen haben uns überzeugt, daß der Wald
ein Leeklima mit sich bringt, ausgeglichene milde Tage, zuträglich allem
Lebendigen und noch köstlicher als der Himmel, der dem Meere beschieden
ist, denn sie entbehren der Stürme. Große Wälder bewahren, wie man
neuestens erfahren hat, vor hagelschlag. Waldiges Land bricht den Wind.
Im feinen Geflecht der Millionen Zweige erstirbt auch der mächtigste Sturm,
der geschlossene Wall der Baumkronen lenkt ihn ab, an den Milliarden
Blättern, die er schüttelt, zerreibt sich seine Kraft. Uber nur der Mischwald,
die Mannigfaltigkeit bändigt ihn! Gleichförmigen Baumreihen ist diese
Zauberkraft versagt. Vas wußten die Ulten gar wohl. Uiedersachsen
und Normannen, die Löhne der sturmbewegtesten Küsten, hegten ihr
Obstgärtlein stets hinter einem schützenden Baumwall, und was uns der
Malersohn des Dichters hoffmann v. Fallersleben so gerne malte, diese
ehrgebietenden kerndeutschen, einsamen Gehöfte der Niedersachsen, begraben
unter schweren alten Eichen, sie verdanken ihr unendlich Malerisches der
alten Erfahrung, daß der Eichenhag den eisigen Nordweststurm am besten
bricht.
Unermeßlich ist der Legen des Waldes für ein Land und Volk, das
ihn ehrt und pflegt. Un der Lee bindet er die Dünen, auf den Ebenen
den Flugsand. Lümpfe trocknet er aus, und Heiden macht er fruchtbar.
Ln den Bergen erhält er den Ueichtum der (Quellen und mildert die zer-
störende Kraft der Wolkenbrüche und Gewitterregen, die in unbewaldeten
Tälern als verheerende Lturzbäche verderben über verderben mit sich
bringen. Wald ist der beste Lchutzdamm gegen Hochwasser. Daß unsere
Heimat ein milder und fruchtbarer Garten ist, verdanken wir wahrlich
nicht zuletzt den Bäumen und dem schwarzblauen Band der Wälder, die
zum Glück zum Bilde fast jeder deutschen Landschaft gehören. Wir
können es gar nicht ermessen, welches Unglück es bedeuten würde, wenn
unserm Lande dasselbe Zchicksal widerführe, das einst Frankreich ver-
schuldete, als es nach seiner großen Kevolution fast waldlos dastand.
Drei Millionen Hektar Wald ließ eine wahnwitzige Zpekulantenschar
damals fällen und schädigte damit das Land so, daß es noch heute, nach
mehr denn hundert Jahren, jährlich für hundert Millionen Franken holz
vom Uusland kaufen muß, und anderthalbmal soviel ausgab, um in
dem französischen Teil der Ulpen wenigstens das ärgste von den Strafen
gutzumachen, mit denen die Natur Waldfrevel ahndet. Uuf die Sünde
wider die Natur ist Todesstrafe gesetzt. Die Landschaft erstarrt, wo man
sie ihres schönsten Schmuckes freventlich beraubt. Der Lüden Europas
ist ein warnendes Beispiel für jene, die nicht daran glauben wollen, daß
die Natur strafen kann. Ln den südlichen Ulpen begann dieses Lühnegericht
erst vor wenigen Jahrhunderten,' die leblosen Einöden Syriens und der
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Niedersachsen Nordweststurm Frankreich Europas Syriens
359
10. Wie wird das Bild der alten Tage
durch eure Träume glänzend wehn!
Gleich einer stillen, frommen Lage
wird es euch vor der Leele stehn.
11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden!
Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis!
Lei Freude eurer Brust beschieden
und euren Feldern Ueis und Mais!
Ferdinand Freiligrath.
170. Bleibet deutsch!
hoihoh! Der Fahrwind bläst mit Macht
und pfeift in Legeln und Tauen,'
nun eilet, eure letzte Fracht
im Zwischendeck zu stauen.
Der Unker entwindet sich dem Land,
aufsteigt der Bauch, der schwarze.
Bde, ihr Männer aus Lchwabenland,
aus Hessen und vom harze!
Und wie ihr jauchzt in das Wellenreich,
hoch springen die grünen Pferde,
die schaumgemähnten, und tragen euch
hinweg von der heimischen Erde.
5lde, ihr Männer, ihr Weiber, ade!
Bde, ihr rosigen Binder!
Der tropische Urwald, der nordische Lchnee
erharren der Pfadesinder.
Zieht hin, zieht hin, in das neue Land
mit kühnem hoffen und Wagen
die deutsche Hand und den deutschen Verstand
und das deutsche herze zu tragen!
Lchon seh' ich's: der dämmernden Urwaldnacht
alt-riesige Fichten und Lichen,
sie werden zu Fall und Lturz gebracht
von rodender Äxte Ltreichen.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Freiligrath Ferdinand
452
217. Das Leben auf der Oder in Schlesien.
Wer vor zwanzig Jahren der kleinen, unbedeutenden Oderstadt
Kosel, die sich durch ihre mannhafte Verteidigung im Jahre 1807
hohen Ruhm erwarb, prophezeit hätte, daß sie neben ihrer geschicht-
lichen Bedeutung auch noch eine große Bedeutung für den Handel
erlangen würde, der hätte wenig Glauben gefunden.
Heute ist Kosel neben Breslau und Stettin eine der hervorragend-
sten Umschlagsstellen für den Güterverkehr auf der Oder und ent-
wickelt sich immer mehr zu einer größeren Handelsstadt. Ihr
Hafen hat schon jetzt einen monatlichen Güterumsatz von weit über
100000 Tonnen zu verzeichnen. Bei Kosel muß auch eine Schilde-
rung des Lebens auf der Oder einsetzen; denn hier beginnt der
Strom sich zu beleben.
¡Mehr als dreihundert der verschiedensten Fahrzeuge mit einer
Tragfähigkeit von dreitausend bis zehntausend Zentnern liegen zeit-
weise in Kosel-Oderhafen vor Anker. Riesige bewegliche Dampf-
kräne, die mehr als fünfzig Zentner schwere Lasten spielend heben,
besorgen das Löschen und Befrachten der Schiffe, und Kohlen-
kippen, vom Bollwerk aus über das Wasser hinausragend, schütten
den Inhalt eines Steinkohlen Waggons, 250 bis 300 Zentner, in einem
Augenblicke in den Schiffsrumpf hinab.
Wir besteigen einen zur Abfahrt gerüsteten Dampfer, um die
Schiffe auf ihrer Oderfahrt zu begleiten. Unser Dampfer hat einen
schwer befrachteten Deckkahn im Schlepptau. Nicht leicht wird es
ihm, durch das Gewirr von Schiffen den rechten Weg vom Hafen
nach der offenen Oder zu finden. Öfter muß da „gestoppt" und
das Signal „Platz" gegeben werden. Es ist Hochwasser und die
Fahrt für die Frachtschiffe gefährlich, für uns aber um so inter-
essanter. Um die Oder oberhalb der Mündung der Glatzer Neiße
für große, tiefgehende Schiffe fahrbar zu machen, hat man in Ab-
ständen von je 71/2 km Nadelwehre errichtet, durch die das tal-
wärts fließende Wasser so angestaut wird, daß der Fluß immer eine
gewisse Tiefe behält. Durch eine Schleuse werden die Schiffe auf
die nächst niedere Wasserstufe befördert. Bei Hochwasser werden
zur Vermeidung von Überschwemmungen die Nadeln des Wehres
entfernt, und die Fahrt zwischen den engen Wehrpfeilern hindurch
wird den Schiffern auf eigene Gefahr, also unter Ausschluß aller
Verpflichtungen seitens der Flußfahrzeugs-Versicherungsgesellschaf-
ten freigegeben. Leicht ist es ja, einen Dampfer, dem man jede be-
liebige Fahrgeschwindigkeit geben kann, durch die enge Pforte der
Wehrpfeiler zu leiten, nicht aber einen Lastkahn, dessen Geschwindig-
keit und Richtung in hohem Grade von der des Stromes abhängig
ist. Schon manches Schiff hat darum an den Wehrpfeilern seinen
Untergang gefunden.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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a) Die weite Welt.
157. Abschiedslied.
von Berg und grünen weiden
steigt nieder der Genoß,
und wieder heißt es meiden,
was treue Lieb' umschloß!
Die letzten Jugendtage
sind eben nun verrauscht,
mit rauhem Flügelschlage
der wind ein Segel bauscht.
So geh zu Schiff, Geselle!
und fahre deine Bahn!
Vas mutige wehen schwelle
dir alle Segel an!
Doch stet wie deine Ehre
und treulich wie dein Sinn,
so tragen dich die Meere
zu der Atlantis hin!
5ln Weltmeers Silberschäumen,
durch fernes Palmengrün
such nicht in bangen Träumen
der Heimat Firnenglühn!
Doch siehst du bang sich sehnen
verlass'nes Schweizerblut,
da hilf und still die Tränen,
das steht den Schweizern gut!
So schreite fest, umwandre
die Welt an Wundern reich!
Kehr einst und find' uns andre,
will's Gott, uns selber gleich!
Du kennst die besten Bande,
die Altes binden neu:
Bleib treu dem vaterlande,
so bleibst dir selber treu!
Gottfried Keller.
158. In clen Steppen Lloehasiens.
m 27. Januar 1901 begannen wir unsere Wüstenwanderung.
Während der ersten Tage war das Gelände günstig, Step-
penland und kleine, leicht zu erklimmende Berge; Wasser
fehlte ganz, aber ein paar Kamele waren mit Eis in Säcken
beladen. Nach Überschreitung einer letzten Bodenschwelle haben
wir den alten, wohlbekannten Anblick vor uns, das Sandmeer, ein
wahrhaftes Meer von kolossalen Dünen. Ich ging wie gewöhnlich
voraus, teils um nicht in dem ewigen Winde zu erfrieren, teils um
als Lotse die bequemsten Übergänge für die Meinigen ausfindig zu
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
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Kedotutionskriege genojj, entwickelte Handel und $d}iffctfyrt der Hanse-
städte zu einer nie gekannten Blüte. Ls folgte Napoleons Gewalt-
herrschaft und bewies den Glückesfrohen, daß das Glied sich nur kurzer
Wohlfahrt freuen kann, wenn es vom Leibe getrennt ist. Vie Hanse-
städte bekamen die Fremdherrschaft bis auf die Neige zu kosten, und
nirgends in Deutschland ist die Erlösung von ihr tiefer empfunden und
freudiger begrüßt worden. Nn die Stette der losen, kaum noch fühlbaren
Verbindung mit dem alten Reiche und seinem fernen Kaiser trat der
starke und gleichmäßige Pulsschlag deutschen Empfindens, der seit den
Freiheitskriegen in den Hansestädten nicht mehr ausgesetzt hat.
Die neue Zeit öffnete gleich zu ihrem Beginn kaufmännischem Unter-
nehmungsgeist ein neues, reiches Feld der Tätigkeit. „Hamburg hat
Kolonien erhalten," begrüßte 1822 der Präses des „Ehrbaren Kaufmanns"
in Hamburg die Loslösung der spanischen und portugiesischen Kolonien
von ihren Mutterländern. Ruch die allmähliche Durchlöcherung der
englischen Schiffahrtsgesetze, an deren Stette mit dem Falle des letzten
Nestes der Navigationsakte um die Mitte des Jahrhunderts die volle
Freiheit trat, hat dem deutschen Kaufmann und Schiffer die Nrme frei
gemacht. Für Bremen und die Weser wurden bald die vereinigten
Staaten der mächtigste Nnziehungspunkt aller überseeischen Unter-
nehmungen.
Nur langsam hat nach der napoleonischen Herrschaft der amerikanische
Verkehr sich wieder auf die höhe gehoben, die er früher schon erreicht
hatte. Da er größere Schiffe forderte als die bisher allein übliche
europäische Fahrt, erwarb Bremen unter seines Bürgermeisters Johann
Smidt umsichtiger Leitung 1827 von Hannover eine Fläche Landes acht
Meilen unterhalb der Stadt rechts der Geestemündung und gründete
Bremerhaven. Das kleine Gebiet umfaßte noch keinen Quadratkilometer.
Durch weitere Nnkäufe, deren letzter sich erst 1905 vollzog, ist es auf
das Neunfache gewachsen. Es ist ziemlich rasch gelungen, im Verkehr
mit den vereinigten Staaten die amerikanische Flagge zu überflügeln.
Der Wendepunkt fällt für die Weser schon in die erste Hälfte der 30 er
Jahre, in eine Zeit, in der die allgemeine Geltung der amerikanischen
Flagge auf dem Gzean noch in raschem Steigen begriffen war. Sie ist
in den jüngsten Jahrzehnten in deutschen Häfen nur noch ganz gelegentlich
gesehen worden.
Die weitere Steigerung des Verkehrs mit den vereinigten Staaten
hängt eng mit der Zunahme der deutschen Nuswanderung zusammen.
Bremen hat sich am frühesten, am nachhaltigsten und erfolgreichsten von
allen festländischen Häfen der Nufgabe zugewandt, die Europamüden
ihren überseeischen Bestimmungsländern zuzuführen, wer darin die
Förderung einer unerfreulichen Bewegung sehen möchte, wird zu beherzigen
haben, daß die Nuswanderung, im allgemeinen gewiß kein Zeugnis für
die Gesundheit der heimischen Zustände, doch etwas Gegebenes, etwas
Unabwendbares war, bei dem es sich für unsere Seestädte nur darum
handelte, ob sie den Gewinn in die Taschen englischer, niederländischer,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Johann
Smidt Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hamburg Hannover Bremerhaven Bremen
238
255. Heil Dir im Siegerkrarrz.
Heil Dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterlands!
Heil, Kaiser, Dir!
Fühl' in des Thrones Glanz
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil, Kaiser, Dir! Heinrich Harnes.
256. Wie unser Kaiser einmal Weihnachtsmann
gewesen ist.
Als unser Kaiser noch Prinz Wilhelm hieß, wohnte er in der
Stadt Potsdam. Einstmals kehrte er vom Exerzierplatz nach Hause
zurück. Sein Weg führte vor einem großen Laden vorbei, bei dem er
stehen blieb. Es war kurz vor Weihnachten, und in dem Ladenfenster
waren viele schöne Spielsachen ausgestellt. Zwei Knaben, die ihn nicht
kannten, standen neben ihm und betrachteten die schönen Sachen. Einer
machte den andern auf die Stücke, die ihm am besten gefielen, aufmerksam.
„Sieh dort den großen Wagen! und dort den feinen Reiter! und dort
die Eisenbahn! und da das schöne Schiff!" So riefen sie einander zu
und zeigten mit den Fingern bald dahin, bald dorthin. Da redete sie
der Prinz an: „Sagt mir doch, was ihr von all den Sachen da drinnen
im Laden am liebsten leiden mögt!" Der älteste Knabe antwortete:
„Am meisten gefällt uns das Schiff." „Nun, so wünscht es euch doch
zu Weihnachten!" sprach der Prinz. „Ach, Herr Leutnant," erwiderte
der andere Knabe, „das ist ja viel zu teuer! So viel Geld hat unser
Vater nicht."
Da trat der Prinz in den Laden, kaufte das Schiff und schenkte
es ihnen. Die Knaben konnten sich zuerst vor Freude gar nicht fassen
und hätten beinahe vergessen, sich zu bedanken. Dann aber nahmen
sie das Schiss und eilten schnellen Laufes nach Hause.
Ihre Eltern erkundigten sich bei dem Kaufmann, wer das Schiff
gekauft habe. Als sie erfuhren, es sei Prinz Wilhelm gewesen, wurde
die Freude bei Eltern und Kindern noch größer. Sie bewahrten das
Schiff sorgfältig auf und hielten es als Andenken in hohen Ehren.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Harnes Heinrich Wilhelm Wilhelm