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1. Haus und Heimat II - S. 125

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
c^t<v^xi125 und mit Haaren, Federn und Heu weich ausgefüttert. Wie freuen sich die Jungen, daß der Vater ihnen Nahrung bringt! Alle strecken ihm verlangend die Köpfchen entgegen. Im Sommer geht’s dem Raben nun freilich gut; da kann er Tiere genug finden und zu solchen Braten auch Gemüse; denn er frißt auch Kohl, Körner und Früchte aller Art. Wenn aber der Winter kommt, ist es mit dem Nimmersatt oft herzlich schlecht bestellt. Hungrig fliegt er den Wohnungen der Menschen zu. Aber vorsichtig bleibt er immer; ehe er sich in dem Hofe niederläßt, sieht er sich sorgsam nach allen Seiten um. Wie freut er sich, wenn er hier etwas findet! Nun fliegt er fort und ruft den Menschen mit seiner heiseren, krächzenden Stimme sein „Rah! rab!“ zu. Junge Raben, die eben dem Neste entnommen sind, lassen sich leicht zähmen. Gar drollig sieht es aus, wenn der zahme Rabe auf dem Hofe zwischen den Hunden einherspaziert und ihnen gar das Bellen nachmachen will, oder wenn er vom Dache herab „Jakob, Jakob!“ ruft, oder was man ihn sonst gelehrt hat. Aber trauen darf man dem Schelme nie ganz. Gar zu gern stiehlt er seinem Herrn heimlich junge Hühner und Gänschen und verzehrt sie in einem Verstecke, wo niemand ihn sieht. Ein Diebsgeselle ist und bleibt er nun einmal sein lebelang. 81u Hoch oben. von Lulu vou Strauß und Torney. 1. Die Linde, die Linde, die wiegt ihr Geäst, sie schaukelt im Winde mein lustiges Nest. 4. Und rauscht's durch die Räume, und wiegt's mich umher, ich lese und träume, ich fahr' auf dem Meer! 5. An heimlicher Klause kein Blick mich entdeckt, und ruft's mich vom Hause, ich bleibe versteckt, — 2. Ein Sitz von zwei Brettern, ein grünes Gemach, von raschelnden Blättern ein schattiges Dach! 3. Am Schürzchen, im bunten, zwei Üpfel, ein Buch, — vom Garten tief unten weht Nelkengeruch. 6. Bis aus dem Gemache die Nacht mich vertrieb — dann komm' ich und lache: „Wer weiß, wo ich blieb? 7. Wer rät es geschwinde? Dem zeig' ich mein Nest!" Die Linde, die Linde, die wiegt ihr Geäst!

2. Haus und Heimat II - S. 128

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
V^xi V^Ti Cz.t< V^xi 128 Vizt< V£i'< U^xi Vm Vzxi ü^xi V^ii 3. Ihm gehört das Weite, was sein Pfeil erreicht; das ist seine Beute, was da kreucht und fleucht. 85. Der Wald im herbste. von Theodor Lolshorn. Der milde Herbst hat den ernsten Sommer verdrängt; ein stür- mischer Oktobertag zieht durch die Welt. Der Wald hat sich allmählich entfärbt; nur hier und da schimmert noch die grüne Farbe durch, alles übrige erscheint wie mit einem gelben Hauch überzogen oder spielt durch tausend Schattierungen wunderlieblich ins Braune und Purpurrote über. Nur wenige Blumen, wie die treue Marien- und Sternblume, der rote Klee und die heilkräftige Schafgarbe, haben noch dem rauhen Regiments des Herbstes getrotzt; auch die Edelheide erfreut noch durch ihre röt- liche'.! Glocken, und die Kronsbeer- wie die Brombeerstauden sind mit schmackhaften Früchten beladen. Brausend streicht der Wind durch den Wald, schüttelt die saftlosen und entfärbten Blätter, die Eicheln und Buchenkerne herunter, ebenso die süßen, braunen Haselnüsse und die Zapfen der Tannen und Fichten. Auf dem ruhigen Waldteiche schaukeln sich einige wilde Schwäne; hoch oben hin strebt der Kranich einer milden Heimat zu; die Sänger des Waldes haben schon früher eine schönere Zone aufgesucht. Doch welch ein Lärm und Getöse erfüllt urplötzlich den Forst? Das Eichkätzchen klinkt sich am Aste fest; der Fuchs springt in seinen Ban hinein, der Hase duckt sich und spitzt die Ohren; das scheue Reh sucht das Weite; der Hirsch verbirgt sich im Dickicht; Schwan, Ente und Schnepfe flüchten sich ins Rohr. Wohl ist es ein entsetzliches Geräusch, das den ganzen Wald durchdringt, ein Geklapper und Ge- kläff, zwischendurch der Knall einer Büchse: eine Jagd schreckt alles Getier aus der Ruhe auf. Nachdem schon vorher in aller Stille zahl- reiche Krammetsvögel aus den Dohnen abgelöst sind, hat die Treib- jagd begonnen. Aufgeschreckt aus ihrem Lager, stürzen die Hasen hervor; Schüsse fallen, Hunde springen hinzu, und das erlegte Wild belastet die Taschen der Jäger. Vorwärts tobt die wilde Jagd! Am Rande des Waldes fliegt eine Kette Rebhühner auf; es knattert, und ein halbes Dutzend Vögel sinkt zu Boden. Die Schnepfen, Enten und Schwäne auf dem Waldteiche indes retten Leib und Leben; denn bei Annäherung des Getöses sind sie aus dem Schilfe auf- und davon-

3. Haus und Heimat II - S. 62

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
u^xíu^x<62 v^üz^az^xiv^av^av^.tíc^h habe ich die Fülle und soviel ich nur verlange." „Ich sehe wohl," sprach der König, „ich bin dir Dank schuldig, kann ich dir etwas zu Gefallen tun?" „Ja," antwortete er, „das könnt Ihr wohl, gebt mir Eure Tochter zur Frau." Da lachte die Jungfrau und sprach: „Der macht keine Umstände; aber ich habe schon an seinen goldenen Haaren gesehen, daß er kein Gärtnerjunge ist," ging dann hin und küßte ihn. Zu der Vermählung kam sein Vater und seine Mutter und loaren in großer Freude; denn sie hatten schon alle Hoffnung aufgegeben, ihren lieben Sohn wiederzusehen. Und als sie an der Hochzeitstafel saßen, da schwieg auf einmal die Musik, die Türen gingen auf, und ein stolzer König trat herein mit großem Gefolge. Er ging auf den Jüngling zu, umarmte ihn und sprach: „Ich bin der Eisenhans und war in einen wilden Mann verwünscht; aber du hast mich erlöst. Alle Schätze, die ich besitze, die sollen dein Eigentum sein." 28. Vom klugen Schneiderlein. von den Brüdern Grinnn. Es war einmal eine Prinzessin gewaltig stolz; kam ein Freier, so gab sie ihm etwas zu raten auf, und wenn er's nicht erraten konnte, so ward er mit Spott fortgeschickt. Sie ließ auch bekanntmachen, iver ihr Rätsel löste, sollte sich mit ihr vermählen, und möchte kommen, wer da wollte. Endlich fanden sich auch drei Schneider zusammen, da- von meinten die zwei ältesten, sie hätten so manchen feinen Stich getan und hätten's getroffen; da könnt's ihnen nicht fehlen, sie müßten's auch hier treffen. Der dritte war ein kleiner, unnützer Springinsfeld, der nicht einmal sein Handwerk verstand, aber meinte, er müßte dabei Glück haben; denn woher sollt's ihm sonst kommen. Da sprachen die zwei andern zu ihm: „Bleib nur zu Hans, du wirst mit deinem bißchen Verstände nicht weit kommen." Das Schneiderlein ließ sich aber nicht irre machen und sagte, es hätte einmal seinen Kopf daraus gesetzt und wollte sich schon helfen, und ging dahin, als wäre die ganze Welt sein. Da meldeten sich alle drei bei der Prinzessin und sagten, sie sollte ihnen ihr Rätsel vorlegen, es wären die rechten Leute angekommen, die hätten einen feinen Verstand, daß man ihn wohl in eine Nadel fädeln könnte. Da sprach die Prinzessin: „Ich habe zweierlei Haar auf dem Kopf, von was für Farben ist das?" „Wenn's weiter nichts ist," sagte der erste, „es wird schwarz und weiß sein wie Tuch, das man Kümmel und Salz nennt." Die Prinzessin sprach: „Falsch geraten, antworte der zweite." Da sagte der zweite: „Jst's nicht schwarz und

4. Haus und Heimat II - S. 108

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
U^x< V£it V^xi Ciiiv 108 r^-n Vls\< V^Ti U^l'i U^-ii u^li v^xi nach, den ihm Gott beschert hatte. Er durchging mit hochgehobenen Beinen und langen Schritten das mächtige Gras, stand im üppigen Kornacker still, an beu wohlgeordneten Pflanzplätzen, dem sanft sich wiegenden Flachse. Er betrachtete die schwellenden Kirschen, die von kleinen Früchten starrenden Bäume mit Kernobst, band hier etwas auf und las dort etwas Schädliches ab und freute sich bei allem nicht nur des Preises, den es einstens gelten, nicht nur des Ge- winnes, den er machen werde, sondern des Herrn, dessen Güte die Erde voll, dessen Herrlichkeit und Weisheit neu ist jeden Morgen. Und er gedachte, wie alles Kraut und jedes Tier jetzt den Schöpfer preise, so sollte es auch der Mensch tun, und mit dem Munde nicht nur, sondern mit seinem ganzen Wesen. Wie der Baum in seiner Pracht, wie der Kornacker in seiner Fülle, so der Mensch in seinem Tun und Lassen. „Gott Lob und Dank!" dachte er, „ich und mein Weib und meine Kinder, wir wollen dem Herrn dienen. Wir sind wohl auch arme Sünder und haben nur einen geringen Anfang von Gottseligkeit; aber wir haben doch ein Herz zu ihm und vergessen ihn nie einen Tag lang und essen nichts, trinken nichts, das wir ihm nicht danken, und nicht nur mit Worten, sondern von Herzensgrund." 62. Sonntagsfrühe. von Robert Reinick. \. Aus den Tälern hör' ich schallen Glockentöne, Festgesänge; helle ^onnenblicke fallen durch die dunkeln Buchengänge; Himmel ist von Glanz umflossen, heil'ger Friede rings ergossen. 2. Durch die Felder still beglücket wallen Menschen allerwegen; frohen Aindern gleich geschmücket, gehn dem Vater sie entgegen, der auf goldner Maaten Wogen segnend kommt durchs Land gezogen. 5. Wie die Blumen festlich blühen! Wie so fromm die Bäume rauschen! Tine Lerche seh' ich ziehen; ihren Liedern muß ich lauschen! Alle streben, Gott zu dienen, — und ich bete still mit ihnen.

5. Das Vaterhaus - S. 91

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
91 srau, die in der Kinderstube neben der Wiege saß und allein noch wachte, wie die Türe aufging und die rechte Königin hereintrat. Sie nahm das Kind aus der Wiege, legte es in ihren Arm und gab ihm zu trinken. Dann schüttelte sie ihm sein Kißchen, legte es wieder hinein und deckte es mit dem Deckbettchen zu. Sie vergaß aber auch das Rehchen nicht, ging in die Ecke, wo es lag, und streichelte ihm über den Rücken. Daraus ging sie ganz stillschweigend wieder zur Türe hinaus, und die Kinderfrau fragte am andern Morgen die Wächter, ob jemand während der Nacht ins Schloß gegangen wäre, aber sie antworteten: „Nein, wir haben nie- mand gesehen." So kam sie viele Nächte und sprach niemals ein Wort dabei; die Kinderfrau sah sie immer, aber sie getraute sich nicht, jemand etwas davon zu sagen. Als nun so eine Zeit verflossen war, da hub die Königin in der Nacht an zu reden und sprach: „Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? Nun komm' ich noch zweimal und dann nimmermehr." Die Kinderfrau antwortete ihr nicht, aber als sie wieder verschwunden war, ging sie zum König und erzählte ihm alles. Sprach der König: „Ach Gott, was ist das! Ich will in der nächsten Nacht bei dem Kinde wachen." Abends ging er in die Kinderstube, aber um Mitternacht er- schien die Königin wieder und sprach: „Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? Nun komm' ich noch einmal und dann nimmermehr." Und pflegte dann des Kindes, wie sie gewöhnlich tat, ehe sie verschwand. Der König getraute sich nicht, sie anzureden, aber er wachte auch in der folgenden Nacht. Sie sprach abermals: „Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? Nun komm' ich noch diesmal und dann nimmermehr." Da konnte sich der König nicht zurückhalten, sprang zu ihr und sprach: „Du kannst niemand anders sein als meine liebe Frau." Da antwortete sie: „Ja, ich bin deine liebe Frau," und hatte in dem Augenblick durch Gottes Gnade das Leben wiedererhalten, war frisch, rot und gesund. Darauf erzählte sie dem König den Frevel, den die böse Hexe und ihre Tochter an ihr verübt hatten. Der König ließ beide vor Gericht führen, und es ward ihnen das Urteil gesprochen. Die Tochter ward in den Wald geführt, wo sie die wilden Tiere zerrissen, die Hexe aber ward ins Feuer gelegt und mußte jammervoll verbrennen. Und wie sie zu Asche verbrannt war, verwandelte sich das Rehkälbchen und erhielt seine mensch- liche Gestalt wieder; Schwesterchen und Brüderchen aber lebten glücklich zusammen bis an ihr Ende.

6. Das Vaterhaus - S. 10

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
13. Das walte Gott. von Johann Betichius. Das walte Gatt, der helfen kann! Mt Gott fang' ich die Hrbeit cm, mit Gott nur geht es glücklich fort; drum ist auch dies mein erstes Wort: Das walte Gott! 14. Zur Schule. von Friedrich Güll. Schlägt es morgens halber acht, spring' ich auf von meinem Stuhl. Alles wird zurecht gemacht, was ich brauch' in meiner Schul'. Von dem Nagel kommt die Kappe, umgehängt wird schnell die Mappe, eingesäckelt Buch und Schrift, Tafel, Lineal und Stift. Nicht vergess ich aber auch, was ich sonst noch alles brauch'.

7. Das Vaterhaus - S. 115

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
115 liegen und schlief wieder ein. Als cs aber am Morgen bei hellen: Sonnenschein aufwachte, was erblickten seine Augen? Es lag in einem großen Saal, und rings umher glänzte alles in königlicher Pracht; an den Wänden wuchsen auf grünseidenem Grund goldene Blumen in die Höhe, das Bett war von Elfenbein und die Decke darauf von rotem Samt, und aus einem Stuhl daneben standen ein Paar mit Perlen gestickte Pantoffel. Das Mädchen glaubte, es wäre ein Traum, aber es traten drei reichgekleidete Diener herein und fragten, was es zu befehlen hätte. „Geht nur," antwortete das Mädchen, „ich will gleich aufstehen und dem Alten eine Suppe kochen und dann auch schön Hühnchen, schön Hähnchen und die schöne, bunte Kuh füttern." Es dachte, der Alte wäre schon aus- gestanden, und sah sich nach seinem Bette um, aber er lag nicht darin, sondern ein fremder Mann. Und als es ihn betrachtete und sah, daß er jung und schön war, erwachte er, richtete sich auf und sprach: „Ich bin ein Königssohn und war von einer bösen Hexe verwünscht worden, als ein alter, eisgrauer Mann in dem Wald zu leben; niemand durste um mich sein als meine drei Diener in der Gestalt eines Hühnchens, eines Hähnchens und einer bunten Kuh. Und nicht eher sollte die Ver- wünschung aufhören, als bis ein Mädchen zu uns käme, so gut von Herzen, daß es nicht gegen die Menschen allein, sondern auch gegen die Tiere sich liebreich bezeigte, und das bist du gewesen, und heute um Mitternacht sind wir durch dich erlöst, und das alte Waldhaus ist wieder in meinen königlichen Palast verwandelt worden." Und als sie auf- gestanden waren, sagte der Königssohn den drei Dienern, sie sollten hin- fahren und Vater und Mutter des Mädchens zur Hochzeitsfeier herbei- holen. „Aber wo sind meine zwei Schwestern?" fragte das Mädchen. „Die habe ich in den Keller gesperrt, und morgen sollen sie in den Wald geführt werden und sollen bei einem Köhler so lange als Mägde dienen, bis ffe sich gebessert haben und auch die armen Tiere nicht hungern lassen." 108. Frau Holle. von den Brüdern Grimm. Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere häßlich und faul. Sie hatte aber die häßliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere mußte alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen mußte sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und mußte so viel spinnen!, daß ihm das Blut aus den Fingern sprang.

8. Das Vaterhaus - S. 142

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
0, wie hör' ich das so gerne, und wie gerne sagt sie's mir; welche freude macht es ihr, daß ich recht drauf acht’ und lerne! P)eut' ist's Sonntag, heute find gar so fröhlich Mutter und Kind. 133. Das Märchen vom Mann im Monde. Von Ludwig Bechstein. Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am liehen Sonn- tagmorgen in den Wald, haute sich Holz ab, eine großmächtige Welle, band sie, steckte einen Staffelstock hinein, hockte die Welle auf und trug sie nach Hause zu. Da begegnete ihm unterwegs ein hübscher Mann in Sonntagskleidern, der wollte wohl in die Kirche gehen, blieb stehen, redete den Wellenträger an und sagte: „Weißt du nicht, daß auf Erden Sonntag ist, an welchem Tage der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und Menschen geschaffen? Weißt du nicht, daß geschrieben stehtim dritten Gebote: „Du sollst den Feiertag heiligen?“ Der Fragende aber war der liebe Gott selbst. Jener Holzhauer jedoch war ganz verstockt und antwortete: „Sonntag auf Erden oder Montag im Himmel, was geht das mich an, und was geht es dich an?“ „So sollst du deine Reisigwelle tragen ewiglich!“ sprach der liebe Gott, „und weil der Sonntag auf Erden dir gar so unwert ist, so sollst du fürder ewigen Montag haben und im Monde stehen, ein Warnungsbild für die, welche den Sonntag mit Arbeit schänden!“ Von der Zeit an steht im Monde immer noch der Mann mit dem Holzbündel und wird wohl auch so stehen bleiben bis in alle Ewigkeit.

9. Haus und Heimat I - S. 19

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
19 Qqqqqqqo Qc?Qc?C?Qc?C? 12. Vom Schlaraffenland. 1. Nun höret zu und schweiget still, was ich euch Wunders sagen will von einem guten Lande. Es bliebe mancher nicht daheim, könnt' er dahin gelangen. 2. Die Gegend heißt Lchlaraffenland, ist faulen Leuten wohl bekannt, liegt hinterm Zuckerberge. Und willst du in das Land hinein, friß dich hindurch die Zwerche. 3. Oer Berg ist schier drei Meilen lang; doch beiß dich durch und tu dir Zwang! Gelingt dir's ohne Zchaden, so findest du die Däuser all' gedeckt mit Eierfladen.

10. Haus und Heimat I - S. 50

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
über die glänzenden Steine; sie schimmerten und leuchteten so prächtig in allen Farben, daß die Kinder stehen blieben und sie betrachteten. „Was steht ihr da und habt Manlaffen feil!" schrie der Zwerg, und sein aschgraues Gesicht ward zinnoberrot vor Zorn. Er wollte mit seinen Scheltworten fortfahren, .als sich ein lautes Brummen hören ließ und ein schwarzer Bär ans dem Walde herbeitrabte. Erschrocken sprang der Zwerg auf, aber er konnte nicht mehr zu seinem Schlupf- winkel gelangen, der Bär war schon in seiner Nähe. Da rief er in Herzensangst: „Lieber Herr Bär, verschont mich, ich will Euch alle meine Schätze geben, sehet, die schönen Edelsteine, die da liegen. Schenkt mir das Leben, was habt Ihr an mir kleinen, schmächtigen Kerl? Ihr spürt mich nicht zwischen den Zähnen; da, die beiden gottlosen Mädchen packt, das sind für Euch zarte Bissen, fett wie junge Wachteln, die freßt in Gottes Namen." Der Bär kümmerte sich um seine Worte nicht, gab dem boshaften Geschöpf einen einzigen Schlag mit der Tatze, und es regte sich nicht mehr. Die Mädchen waren fortgesprungen, aber der Bär rief ihnen nach: „Schneeweißchen und Rosenrot, fürchtet euch nicht, wartet, ich will mit euch gehen." Da erkannten sie seine Stimme und blieben stehen, und als der Bär bei ihnen war, fiel plötzlich die Bärenhaut ab, und er stand da als ein schöner Mann und war ganz in Gold gekleidet. „Ich bin eines Königs Sohn," sprach er, „und war von dem gottlosen Zwerg, der mir meine Schätze gestohlen hatte, verwünscht, als ein wilder Bär in dem Walde zu laufen, bis ich durch seinen Tod erlöst würde. Jetzt hat er seine wohlverdiente Strafe empfangen." Schneeweißchen ward mit ihm vermählt und Rosenrot mit seinem Bruder, und sie teilten die großen Schätze miteinander, die der Zwerg in seiner Höhle zusammengetragen hatte. Die alte Mutter lebte noch lange Jahre ruhig und glücklich bei ihren Kindern. Die zwei Rosen- bäumchen aber nahm sie mit, und sie standen vor ihrem Fenster und trugen jedes Jahr die schönsten Rosen, weiß und rot. 32. Der kleine Hawelrnann. von Theodor Storni. Es war einmal ein kleiner Zunge, der hieß Zäwelmann. ves Nachts schlief er in einem Nollenbett und auch des Nachmittags, wenn er müde war; wenn er aber nicht müde war, so mußte seine Mutter
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