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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 20

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
20 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 16481740). Ruhm der Gesetzgeber des Geschmacks" zu sein beansprucht und die Wrde eines Hofgeschichtschreibers erhalten haben. Das goldene Zeitalter" der franzsischen Literatur erzeugte keinen echten Geschichtschreiber und keinen hervorragenden Forscher. Die groen Denker Descartes und Blaise Pascal waren tot, bevor die neue Sonne ihren Geist erleuchten konnte. Wahrhast anregend, schpferisch erzeugend vermochte eine solche Herrscher-Corneille nq*ur' Ludwig Xiv., die Weihrauchduft fr Lebensodem der Knste 1606-1684. hielt, auch auf die Poesie nicht zu wirken. Corneilles Cid war der Racine die Bhne gegangen, ehe der Held Boileans und des Tragikers Racine 1639 ib99. Ql^ ker Weltbhne erschien. Liefern die Maler der Zeit in den Portrts treue Abbilder der bis in das Brgertum eingedrungenen Aufgeblasenheit, so zeigt uns der groe Lustspieldichter Jean Baptiste Poqnelin genannt 1622-1673. Moliere, da vom Erhabenen zum Lcherlichen nur ein Schritt ist. Die geistreichelnden Damen der literarischen Krnzchen verspottet er in den Precieuses ridicules, in den Femraes savantes die Blaustrmpfe, die Scheinheiligen, die religisen Schwrmer und Heuchler stellt er in Tartuffe an den Pranger. Je weniger Beifall bei Ludwig der sittenlose Fabel-Lafontaine.dichter Lafontaine (1621 1695) fand, desto greren Leserkreis erwarb Lesage. er sich sonst. Mit dem Hinkenden Tensel" des Alain Rene Lesage (16681747) schauten Neugierige gern in die Huser aller Stnde, wie Labruyre.mit Jean de Labruyere (16451696) und mit Francis Herzog von soucauld Larochefoucauld (16131680) in die Herzen der Menschen. Die Abenteuer des Gil Blas", durch die Lesage der Schpfer des Abenteurer-romans ward, fesselten im allgemeinen die Leser mehr, als die Abenteuer F^neion.telemachs", durch welche der milde Bischof Fenelon (16511715) den Enkel des Knigs zu einem pflichttreuen Fürsten erziehen wollte, sich reimer: jedoch ohne seine Schuld die Ungnade des Tadellosen zuzog. Bossuet. Erzieher des Dauphin war der groe Kanzelredner Jacques Bossuet Bourdaloue. (16271704), mit dem an Beredsamkeit wetteiferten der Jesuit Bour-Massillon. daloue (16321704) und Bischof Massillon (16631742). Eine ge-Pascal.wandte und spitze Feder fhrte der Jansenist Blaise Pascal (1623 1662), in seinen Pensees sur la Religion und iu dem jesuitenfeindlichen Dialog Les Provinciales. tz 15. Kirchenpolitik. Als starrer Absolutist verfuhr Ludwig Xiv. auch auf religisem Gebiete nach dem Grundsatze un roi, une loi, une foi" sowohl gegen die Kirche, die er in Abhngigkeit von dem Staatsoberhaupts zu bringen gedachte, als gegen die Jansenisten und die Hugenotten. Eigenmchtig dehnte er das dem Könige fr viele Pfrnden eingerumte Recht der Vergebung (Regalienrecht) auf andre Provinzen ans und sitchte durch eine Nationalsynode (1682) die sog. Freiheiten der gallikanischen Kirche" durchzusetzen, die in vier Ar-titeln einseitig das strittige Verhltnis zwischen Papst und Konzilien zu-Ungunsten des Papstes entscheiden sollten. Obgleich er den krzeren zog

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 215

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit von der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 215 Obwohl Fürst Bismarck auf dem Berliner Kongre als ehrlicher Makler" vermittelt hatte, ma Rußland, besonders durch die Schuld seines Kanzlers Gortschakow, ihm die Schuld 6ei,_ da es beim Frieden zu kurz gekommen sei. So trat, unter dem Einflu der Panflavistenpartei eine Entfremdung zwischen den lange befreundeten Staaten Rußland und Preußen oder vielmehr dem Deutschen Reiche ein, die sich zeitweise zu srmlichem Deutschenhasse steigerte, besonders nachdem Kaiser Alexanderll., dem die russischen Bauern die Befreiung von der Leibeigenschaft verdanken. einem Mordanschlag der aus gewaltsamen Umsturz aller bestehenden Staatsordnung ausgehenden Nihilisten zum Opfer gefallen war (1881). Es war eine der grten Friedenstaten Bismarcks, em Meisterwerk seiner diplomatischen Kunst, da es ihm gelang, das seit 1866 grollende sterreich vllig zu vershnen und zu einem Schutzbndnis zu be-i8?9. stimmen, welches im Falle russischen Angriffs beide Bundesgenossen zu gemeinsamem Kriege verpflichtet, ebenso im Falle, da Rußland einer anderen angreisenden Macht beisteht, fr den Fall aber, da eine andre Macht ohne Rußland einen der beiden Verbndeten angreift, mindestens wohlwollende Neutralitt zur Pflickt macht. Der Zweibund erfllte den alten fehnlichen Wunsch der Grodeutschen und hat sich bei der ausrich-tigen Treue der beiden Staatshupter und ihrer Regierungen als ein Hort des Weltsriedens bewhrt. Verstrkung erhielt er durch die Erweiterung^, zum Dreibund zwischen Deutschland, sterreich-Ungarn und Italien. Whrend des Deutsch - franzsischen Krieges hatte König Viktor Italien. Emannel nach dem Abzug der franzsischen Besatzung den letzten Rest^nver-^ des Kirchenstaates und Rom selbst besetzt. Papst Pius Ix von aller Rom w das Welt verlassen, mute sich der Gewalt fgen. Nur 5er Vatikan blieb 0xr iimweder er (1878) noch feine Nachfolger, der weife Leo Xiii. Sept. isto. (1903) und Pius X., lieen sich die ihnen durch Garantiegesetz zuge-sicherte Rente auszahlen, um nicht durch deren Annahme den Schein zu erwecken, als ob sie sich mit unabnderlichen Tatsachen abfnden. König Viktor Emannel (t 1878), mit Frankreich zerfallen, nherte sich Deutsch-land. Als die Franzosen nun gar Tunis, aus welches Italien^ nach der geographischen Lage und wegen der engen Handelsbeziehungen nheres djugftaat Anrecht zu besitzen glaubte, unter ihre Schutzstaaten einreihten, trat die 188l neue Gromacht dem Bunde von Deutschland und sterreich-Ungarn bei, der so zum Dreibund ward (1883). König Humbert (1878, ermordet durch einen Anarchisten 1900) und sein Sohn und Nachfolger Viktor Emannel Iii. wahrten die Bundestreue, obgleich es Frankreich. Rußland und England an Versuchen nicht fehlen lieen. Italien dem Dreibunde abspenstig zu machen. Um sich sr den Verlust des politischen und kommerziellen Maffauah Einflusses auf die Nordkste Afrikas schadlos zu halten, besetzte es den"lwmche Hafen Mass au ah am Roten Meere, verwickelte sich aber, als es von da iss.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 143

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Vom Begum der Kirchentrennung bis znm Augsburger Neligionsfrieden. 143 hauptsächlich mit der Übersetzung des Alten Testamentes (1534). Diese Bibelübersetzung ist das grundlegende Werk der neuhochdeutschen Li- *uth-r« teratur geworden. Daneben verfaßte er mehrere Schriften, in denen er Übersetzung, die Erziehung der Jugend fordert („Sermon vom ehelichen Stande", „Sendschreiben an die Ratsherren aller deutschen Städte, daß sie christliche Schulen aufrichten", „(Sermon, daß man Kinder solle zur Schule halten") und Lernbücher (den großen und kleinen Katechismus, das „Wittenberger Chorgesangbüchlein"). Luther starb am 18. Februar 1546 in seiner Ge- igsslö! burtsstadt, wohin ihn die Grafen von Mansfeld gerufen hatten, um einen Streit zu schlichten. Er wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg begraben. § Yy. Korls V. auswärtige Kriege, a) Nach Schluß des Reichs-tages zu Worms rüstete Karl V. zum Kriege gegen Franz I., um die 1521-26. Rechte des Reiches aus Mailand, das der König von Frankreich nach der Schlacht bei Marignano besetzt hatte (S. 119), und die Ansprüche seines Hauses auf Burgund geltend zu machen. Seine Soldaten, an deren Spitze der wackere Landsknechtführer Georg Frundsberg stand, eroberten Mailand und vertrieben die Franzosen aus Italien. Als der Eonnetcime von Bourbon, der mächtigste Vasall Frankreichs, sich auf die Seite des Kaisers schlug, wurde beschlossen, den Krieg nach Frankreich hinüberzuspielen. Aber die Belagerung von Marseille mißlang; das kaiserliche Heer mußte sich uach Italien zurückziehen. Franz I. folgte ihm auf dem Fuße und belagerte Pavia. Hier kam es zu einer Schlacht, der das französische Heer vernichtet, der König selbst gefangen genommen 1525. wurde. Franz I. wurde nach Madrid gebracht und erst freigelassen, als er feierlich auf Mailand und Burgund Verzicht geleistet hatte. Kaum hatte er jedoch seine Freiheit wiedererlangt, als er erklärte, daß er den Eid, weil erzwungen, nicht halten werde. b) Der Papst Klemens Vii. trat auf seine Seite und schloß mit ihm,®1'1' 2_^licfl Venedig und Florenz einen Bund gegen den Kaiser (die heilige Liga). Da zogen die deutschen, zum großen Teil lutherisch gesinnten Landsknechte und der Connetable von Bonrbon gegen Rom, erstürmten die Stadt, wobei der Connetable fiel, und plünderten sie, als der Papst sich weigerte, die geforderte Geldsumme zu zahlen. Erst nach langen Verhandlungen kam eine Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papste zustande, wobei der Papst dem Kaiser die Herrschaft in Italien zugestand. Kurz daraus schloß auch Franz I. Frieden mit Karl V.; er gab alle Ansprüche in Yst Italien auf, wogegen Karl V. vorläusig auf die Rückgabe Burgunds verzichtete *). c) In derselben Zeit fiel der Sultan Soliman Ii. in Ungarn ein; das ungarische Heer wurde bei Mohacs völlig geschlagen, der König ') Der Friede wird der „Samensriebe" von Carnbrai genannt, weil Margarete, eine Tante Karls V., die Statthalterin der Niederlande, mit Luise, der Mutter Franz I., verhandelt hatte.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die übrigen Länder Europas. unterstützen. Als er gerade große Rüstungen traf, um sich iu den jülich-cleveschen Erbfolgestreit einzumischen, wurde er von Ravaillac ermordet. 1610. f) Ludwig Xiii. 1610 — 1643. Unter der vormnndschaftlichen Re-gieruug der Königin-Mutter Maria von Medici wurden die Erfolge, die das Königtum unter Heinrich Iv. erlangt hatten, wieder in Frage gestellt. Die Unzufriedenheit der Edelleute wuchs, die Hugenotten wurden unruhig, weil die Königin sich Spanien näherte, der Staatsschatz wurde verschleudert, und die Stände von 1674 (die letzten vor 1789) vermochten keine Ordnung in die Finanzen zu bringen. Die inneren Unruhen wurden nach der Erklärung der Großjährigkeit Ludwigs Xiii. noch vermehrt, da seine Mutter sich weigerte, von der Regierung zurückzutreten. Ein voll-ständiger Wandel trat erst ein, als Ludwig Xiii. den Bischof von Litgon Armand Jean Dupleffis, den späteren Herzog von Richelieu, zum Minister berief. § 117. England, a) Heinrich Vii. 1485—1509, Sohn fees Edmund Tudor, Grafen von Richmond, der Erbe der Lancaster, gewann durch seine Vermählung mit der ältesten Tochter Eduards Iv. auch die Anhänger des Hauses Hork. Durch feilte vorsichtig berechnende Zurückhaltung sicherte die Monarchie sich wieder die Herrschaft im Staate; eine sparsame Finanzverwaltung machte die Einberufung des Parlaments unnötig. Sein Ansehen stärkte der König durch verwandtschaftliche Beziehungen; seinen Sohn Heinrich vermählte er mit Katharina von Arragonien, seine älteste Tochter Margarete mit dem König von Schottland. b) Heinrich Viii. 1509—47, eitel, voll Selbstbewußtsein. geweilt-d tätig, war anfangs ein heftiger Gegner der Reformation lind verfaßte 1509-1547, sogar selbst eine Schrift gegen Luther, worin er die sieben Sakramente verteidigtel). Später veranlaßte er nicht aus religiösen Gründen, sondern um seine Leidenschaft zu befriedigen, die Trennung Englands von Rom. Er wollte seine Ehe mit Katharina von Arragonien lösen, um ein Hossränlein Anna Boleyn heiraten zu sönnen. Aber der Papst Clemens Vii., dessen Entscheidung angerufen wurde, erkannte die Ehe mit Katharina als gültig an und konnte daher den Wunsch des Königs nicht erfüllen. Da entließ Heinrich Viii. den klugen, energischen Kardinal Wolsey, der bisher die Regierungsgeschäfte geführt hatte, erklärte sich selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche und ließ durch bett gefügigen Eranmer, den er zum Erzbischof von Canterbury erhob, die Scheidung vollziehen. Die Geistlichkeit und das Parlament wurden gezwungen, den König als Oberhaupt der Kirche anzuerkennen (Suprematseid), der frühere Kanzler Thomas Morus und der Kardinal John Fisher, sowie mehrere andere, die sich weigerten, wurden hingerichtet. Mit Hilfe des neuen Kanzlers, des rücksichtslosen Thomas Cromwell, wurden die Güter der Kirche zur Entlastung ’) Der Papst Leo X. nannte ihn daher: „Defensor fidei.“

5. Geschichte des Mittelalters - S. 118

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
118 Die Zeit der Bildung großer Territorialherrschaften. Iv. Die wichtigsten europäischen Länder am flusgang des Itlittelalters. Philipp H 82. Frankreich. Philipp Iv., der Schöne, führte mit rücksichts- 1286-Is loser Tatkraft das Werk Ludwigs Ix., die Stärkung der königlichen Macht fort. Die Besteuerung des Klerus veranlaßte einen Streit mit dem Papste. Er ließ Bonifaz Vllf. in Anagni gefangen nehmen. Die Folge 1305 (1309). war, daß das Papsttum seinen Sitz nach Lyon bezw. Avignon verlegte und unter französischen Einfluß gelangte. Auch gab der Papst seine Zustimmung zur Aufhebung des Tempelherren Ordens, dessen Reichtum Philipp reizte. Im Innern suchte Philipp Iv. den mittelalterlichen Lehnsstaat zu beseitigen und das Bürgertum am Staatsleben zu beteiligen. Daher berief er in die Etats generaux neben Adel und Klerus auch Vertreter des dritten Standes. Mit den drei Söhnen Philipps Iv. starb die direkte Linie der Capetinger aus. Die Vcilois 1328—1589. Philipp Vi. Als Philipp Vi., der Sohn eines Brnders Philipps Iv., den 1328-1350. c£^r£)n bestieg, erhob Eduard Iii. von England, der Sohn einer Tochter Philipps Iv., Ansprüche. So begann der hundertjährige Krieg mit England. Eduard fand Hilfe in Flandern, wo der Brauherr Jakob von Artevelde anf feiner Seite stand, ebenso beim deutschen Kaiser Lndwig von Bayern, während der blinde König Johann von Böhmen Philipp Vi. unterstützte. Die französische Flotte wurde von der Das Baus Valois. Philipp Iii. Philipp Iv. Karl von Valois Lndwig X. Philipp V. Karl Iv. Jsabella Ptnlilw V! t 1328 Gem.: ’ Eduard Ii. Johann der Gute v. England Karl V. Philipp v. Burgund Eduard Iii. Sarlyl_ Ludwig v.orttans Suiglmb Karl Vii Katharina Karl Joh. von | | Gem.: von Angoultzme Philipp der Gute Ludwig Xi. Heinrich V. Orleans | I | von England | Karl Karl der Kühne Karl Viii. ! Ludwig Xii. j 11477 1 1498 Heinrich Vi. f 1515 Franz I. | von England. | Maria Heinrich Ii. Gem.: Maximilian

6. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
122 Die Zeit der Bildung großer Territorialherrschaften. Das Baus Vork 1461 — 1485. Eduard Iv. (£buarb Iv. wußte feilte Stellung zu behaupten; zwar kehrte Heinrich Vi. noch einmal zurück und gewann mit Hilfe von Georg von Cla-rence, dem Bruder Eduards, die Herrschaft für kurze Zeit wieder, aber nach einer unglücklichen Schlacht wurde er in den Tower gebracht und dort ermordet. Dasselbe Los traf seinen jugendlichen Sohn und den Herzog von Clarence. Nach dem Tode Eduards Iv. übernahm sein Bru-Richard Iii.der Richard von Glocester die vormundschastliche Regierung für den dreizehnjährigen Eduard V.; aber schon nach kurzer Zeit ließ er den königlichen Prinzen und dessen jüngeren Bruder im Tower ermorden und bestieg selbst den Thron als Richard Iii. Dieser verschlagene, listige, aber Rudolf persönlich tapfere Verbrecher wurde von Heinrich Tudor, dem Grasen Schlacht^'beivon Richmond, bei Bosworth (Grasschaft Leicester) besiegt und fiel nach a3°H8°lt*) rühmlicher Gegenwehr irrt Kampfe. Mit ihm starb das Hans Plantagenet aus. § 84. Italien. Die bisher führenden Gewalten, Kaisertum und Papsttum, hatten ihren politischen Einfluß verloren, die Römerzüge der Kaiser hatten für die geschichtliche Entwicklung keine Bedeutung, die Päpste residierten in Avignon. Das blühende Land zerfiel in eine große Anzahl selbständiger kleiner Staaten, die durch innere Streitigkeiten zwischen dem Adel und den Zünften, sowie durch Kämpfe mit den Nachbarstaaten in beständiger Unruhe gehalten wurden. In den meisten bildete sich eine aristokratische oder demokratische Signoria, die sich ans ergebene Söldner und ihre Anführer (Condottieri) stützte (S. 103). Mailand. Mailand, einst die Vorkämpferin des republikanischen Gedankens der Kaisermacht gegenüber, stand seit Heinrich Vii. unter der Herrschaft der grausamen' Visconti; der letzte Visconti vermählte seine einzige Tochter an den venetianischen Condottieri Franz Sforza (vgl. S. 117). Das kaisertreue Pisa, dessen Hafen allmählich versandete, war von dem durch Woll- und Tuchfabriken, sowie durch den Geldwechsel reich gewordenen Florenz unterjocht worden. In Florenz gelangten die Zünfte zur Herrschaft; aber die eigentliche Leitung der Stadt lag in den Händen Die Medici, der reichen Kausmannsfamilie der Medici. Diese gewannen das Volk durch fürstliche Freigebigkeit und lenkten die Stadt ohne Titel, ohne Amt, ohne die republikanische Verfassung zu ändern, mit großer Klugheit. Die Macht des Hauses begründete der volksfreundliche Giovanni und sein Sohn Eosimo, den Höhepunkt bezeichnet dessen Enkel Lorenzo der Prächtige. Unter diesen hochgebildeten, kunstsinnigen Männern blühte die neue (Renaissance-) Bewegung in der Kunst mächtig empor; der Humanismus fand einen Mittelpunkt in der platonischen Akademie. Lorenzos S^vona-Sohn wurde vertrieben. Der Dominikanerprior Savvnarola riß durch seine feurigen Predigten gegen die Üppigkeit und Genußsucht das Volk

7. Geschichte des Mittelalters - S. 123

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die wichtigsten europäischen Länder am Ausgang des Mittelalters. 123 mit sich fort zur Einfachheit und Sittenstrenge, errichtete eine theokratifche Regierung, verfiel aber wegen der maßlosen Angriffe gegen Staat und Kirche dem Bann und wurde zum Feuertode verurteilt. Mit Hilfe des Papstes Julius Ii. kehrten die Medici nach einiger Zeit nach Florenz zurück. In Venedig herrschte die Aristokratie. Im Beginn des 14. Jahr-Venedig. Hunderts wurde festgesetzt, daß der „Große Rat" nicht mehr alljährlich neu gewählt werden und nur auf die Nachkommen der damaligen Mitglieder, die in das „Goldene Buch" eingeschrieben wurden, beschränkt sein sollte. Um alle Versuche des Volkes oder ehrgeiziger Nobili zum Sturze der Verfassung im Keime zu ersticken, wurde ein „Rat der Zehn" eingesetzt, der später aus feiner Mitte drei Staatsinquisitoren mit unumschränkter Gerichtsbarkeit ernannte. Diesen gegenüber war selbst der ans Lebenszeit gewählte „Doge" machtlos. Nach außen strebte die Aristokratie zielbewußt darnach', Venedig zur Herrscherin des östlichen Mittelmeeres zu machen. Im vierten Kreuzzuge wurde aus Veranlassung Venedigs das griechische Kaiserreich zertrümmert; Dalmatien und ein Teil Griechenlands war die Beute, später kamen Korsu, Kreta und Cypern (Katharina Cornaro) hinzu. So besaß Veuedig die wichtigsten Plätze des Levantehandels. Als der Kaiser bort Nicäa, Michael Paläologus, Konstantinopel wieder eroberte, suchten die Venetianer eine Rückendeckung aus dem feften Lande zu gewinnen und besetzten nach einem Kriege mit Mailand Padua, Verona, Vieenza, Brescia u. a. Das Vordriugett der Türken befreite sie von ihren Gegnern, dem griechischen Kaiser und dem König von Ungarn (Dalmatien), aber die Entdeckungen der Portugiesen und Spanier, die dem Welthandel nette Wege wiesen, brachten dem venetiamschen Handel schwere Schädigungen. Der gefährlichste Rivale Venedigs im 14. Jahrhundert war Geuttct, das bei dem Niedergänge Pisas Korsika und Sardinien besetzte Genua, ttnd vom Kaiser Michael Paläologus als Belohnung für die geleistete Hilfe Perct, Galata, die Insel Chios, sowie Handelsfreiheit im Schwarzen Meere (Asow) erhielt. In dem hundertjährigen Kampfe mit Venedig um die Vorherrschaft zur See blieb Venedig Siegerin; die genuesische Flotte wurde bei Chioggia vernichtet. Heftige innere Kämpfe, sowie die van Mailand drohende Gefahr veranlaßten die Stadt mehrere Male, sich unter französischen Schutz zu stellen, bis endlich Karl V. sie als unabhängigen Staat unter Andrea Doria anerkannte. Im Gegensatz zu Veuedig fehlte es Genua au einer gleichmäßigen, zielbewußten Führung. Der Kirchenstaat löste sich während der „babylonischen Gefangen-Sevffa^flena fchaft" der Päpste in verschiedene Gebiete auf. In Rom selbst verjagte der begabte Vvlksredner Cola di Rienzi die Senatoren und regierte dort als „Tribun der Freiheit und des Friedens". Sein Übermut 1347. und Größenwahn machte ihn jedoch verhaßt; er wurde erschlagen. Der Kardinal Albontoz, ein tüchtiger Feldherr und Staatsmann, gewann den größten Teil des Kirchenstaates zurück. Gregor Xi. verlegte seinen Sitz

8. Geschichte des Mittelalters - S. 124

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
124 Die Zeit der Bildung großer Territorialherrschaften. 1377.nade) Rom zurück, aber das große Schisma, „das Ringen zweier Nationen um den Besitz des Papsttnms", schädigte das kirchliche Leben aufs schwerste. Nach Beendigung des Schismas trat die Idee der Reform auf den Konzilien von Pavia, Basel, Ferrara, Florenz in den Vordergrund; seit Sixtus Iv. griffen die Päpste jedoch mehr in das politische Leben ein, vielfach im Jntereffe ihrer Verwandten (Nepotismus). Innocenz Viii., noch mehr Alexander Vi. Borgia bezeichnen den Höhepunkt der sittenlosen, weltlichen Julius ii. Bestrebungen. Sein Nachfolger, der tatkräftige Papst Julius Ii., suchte mit allen Mitteln die politische Macht des Papsttums wieder zu gewinnen, die Fremden (namentlich die Franzosen) aus Italien zu vertreiben und Rom zum Mittelpunkt der Künste zu machen (Michelangelo, Raffael, Leo x.bramante). Auch Leo X., der hochgebildete Mediceer, der viele Gelehrte und Künstler an seinen Hos berief, war durchaus weltlich gesinnt. Der Gedanke der Reform, der das vorige Jahrhundert beherrscht hatte, aber nicht durchgeführt worden war, war unter dem sittenlosen Alexander Vi. ebensowenig gefördert worden wie unter seinen wissenschaftlich gebildeten, kunstbegeisterten Nachfolgern. 9t€uiiennb Neapel und Sizilien beherrschten die Nachkommen Karls von Sizilianische Anjou. Durch die sizilianische Vesper (1282) kam Sizilien an Peter sßejper J282. öon Armgonten, den Gemahl der Constanze, einer Tochter des Hohenstaufen Manfred. Die beiden Länder blieben nun getrennt, bis die Anjou in Neapel ansstarben (1435). Da erwarb Alfons von Arragon und Sizilien auch Neapel. Der Neffe und Nachfolger dieses Alfons ist Ferdinand der Katholische. Beide Länder (das Königreich beider Sizilien) blieben seitdem mit Spanien vereinigt (—1713). V. Kulturelle Zustande. Scholastik. § 85. Geistiges heben am Ende des Etlitfelalters. a) Das kirchliche Leben. Die kirchliche Wissenschaft stand in hoher Blüte; sie suchte die theologischen Kenntnisse in ein festes System zu bringen und nachzuweisen, daß das Christliche wahrhaft vernünftig und das Vernünftige christlich sei, daß also die Glaubenswahrheiten mit den Forderungen der Vernunft übereinstimmen. Diese Richtung nennt man Scholastik. Abälard Die Offenbarung wurde gläubig angenommen, dagegen forderte Abälard, ' daß das Geoffenbarte zuerst auf seine Glaubwürdigkeit untersucht würde (Rationalismus). Die scholastischen Bestrebungen wurden sehr gefördert, seitdem die Schrifteu des Aristoteles durch Vermittlung der Araber bekannt wurden. Die Hauptvertreter der Scholastik sind die Dominikaner Magnus 2u6ertu§ Magnus, Thomas von Aquin und der Minorit Duns 1 1280. Scotus, der manche Lehren des hl. Thomas scharf bekämpfte (Thomisten vmr'equin Scotisten). Je mehr die Scholastik die Angriffe gegen die Vernünf-1 1274. tigkeit des Christentums durch dialektische Beweisführung bekämpfte, um

9. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der sächsischen Kaiser. 49 Heid, durch die er die griechische und römische Bildung kennen lernte, übte besonders der kunstsinnige und streng kirchlich gesinnte Bischof Bern ward von Hildesheim einen großen Einfluß auf den königlichen Knaben aus; später verband ihn eine innige Freundschaft mit dem hl. Adalbert, einem Böhmen, der als Missionar von den Preußen erschlagen wurde, und mit Gerbert von Aurillac, Erzbischos von Reims, der die gesamte Bildung der damaligen Zeit in sich aufgenommen hatte. Infolge der verschiedenen, meist ausländischen Einflüsse fühlte Otto Iii. sich mehr als Römer, denn als Deutschen. Dnrchdruugen von einem rücksichtslosen Herrschergefühl, wollte er das alte römische Weltreich, aber tu innigster Verbindung mit dem Papsttum, wiederherstellen. Rom sollte der Mittelpunkt dieses Weltreiches sein, dort baute er sich einen Palast. Auf den .päpstlichen Stuhl erhob er seinen Freund Gerbert (Silvester Ii.). Im Jahre 1000, in welchem man den Weltuntergang erwartete, wallfahrtete Otto Iii. zu dem Grabe des Hl. Adalbert in Gnesen und stiftete dort ein Erzbistum, dem die Bistümer Breslau, Krakau und Kolberg unterstellt wurden. So hörte der deutsche Einfluß, der durch die kirchliche Oberhoheit Magdeburgs bisher dort noch vorhanden war, völlig auf. Von Gnesen begab er sich nach Aachen zur Gruft Karls des Großen, dann kehrte er nach Italien zurück. Neben phantastischen Träumen von dem Universalreich beschäftigte ihn mehr und mehr der Gedanke, aus der Welt zu fliehen und sich einem aszetifchen Leben hinzugebeu. Gegen seine Politik erhob sich sowohl in Deutschland als auch in Italien heftiger Widerstand. Die Römer verschlossen ihm die Tore; er rüstete zu einem Zuge gegen Rom, starb aber auf dem Kastell Paterno in der Cam- wos. pagna und wurde seinem Wunsche gemäß in Aachen beigesetzt. § 43. Beinrieh 11. 1092-1024. a) Der Gedanke des Erbrechtsh^rich il hatte bereits so festen Fuß gefaßt, daß Heinrich Ii., der Sohn Heinrichs die Kirche, des Zänkers, nach kurzen Streitigkeiten mit Unterstützung der Kirchen-sitrstcn bald von allen Stämmen anerkannt wurde. Unermüdlich tätig, fnchte er im Gegensatz zu seinem Vorgänger das Erreichbare mit praktischer Klugheit' zu gewinnen. Innerlich fromm, neigte er sehr zu den cluniaceusischen Ideen, die zunächst eine Reform der Klöster durch Wiederherstellung der strengen Regel, aber auch einen ernsteren Lebenswandel erstrebten und sich immer entschiedener gegen die drohende Verweltlichung der Kirche wandten. Anderseits förderte er die Verweltlichung dadurch, daß er den Bischöfen und Äbten, in denen er die festeste Stütze seiner Herrschaft erblickte, reiche Immunitäten und Rechte verlieh. Die Bischöfe und Äbte ernannte er felbst und forderte von ihnen unbedingten Gehorsam. b) Im Osten hatte schon zur Zeit Ottos Iii. der Herzog Bole-slaw Ehobry (der Kühne) Polen, Mähren und Schlesien vereinigt und von Pmn,. eine ganz unabhängige Stellung gewonnen. Sein Versuch, die Lausitz Weltgeschichte für die Oberstufe d. Studienanst 2. Bd. 4

10. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der salischen Kaiser. Die Wahl schwankte zwischen zwei Vettern, Urenkeln der Liutgard, der Tochter Ottos I., die mit Konrad dem Roten vermählt war. Der ältere Konrad bewog seinen jüngeren Netter zum Verzicht und wurde nun von allen Anwesenden anerkannt und in Mainz gekrönt. b) In Italien war infolge der Begünstigung der Bischöse durch3|^ane“* Heinrich Ii. eine Entfremdung mit den einheimischen Dynastengeschlechtern eingetreten, die die Krone einem französischen Prinzen übertragen wollten. Aber Konrad unterwarf mit Hilfe der treuen Bischöfe die Lombardei und empfing in Mailand die lombardische und bald daraus in Rom die Kaiserkrone in Gegenwart der Könige Rudolf von Burgund und Kanud von Dänemark. Zu einem zweiten Zuge veranlaßte ihn ein Ausstand der kleinen Lehnsträger (valvassores) gegen die großen Vasallen, besonders gegen den herrischen Erzbischos von Mailand. Konrad trat für die kleineren Lehnsträger ein und erließ im Lager vor Mailand das Gesetz, daß die kleineren Lehen erblich sein sollten, auch für Bruder und Enkel. Erblichkeit und daß ein Lehen nur durch gerichtliches Urteil entzogen werden^Leh"n.^" dürfte. In Unteritalien zwang er die longobardifchen Fürsten zum Gehorsam und erkannte die von Normannen gegründete Graffchaft Averfa (bei Neapel) au. c) Der König Rudolf von Burgund hatte seinen Neffen, den Ernst von Kaiser Heinrich Ii., zu seinem Nachfolger ausersehen. Nach dem Tode ®*toa6ert-des Kaisers betrachtete Konrad Ii. sich als dessen Rechtsnachfolger. Dagegen erhob sein Stiefsohn Ernst von Schwaben Anspruch auf Burgund. Er versuchte einen Fürstenbund gegen Konrad zustande zu bringen, aber ohne Ersolg; auf Bitten der Gisela verzieh ihm Konrad. Als er sich dann wieder empörte, nahm er ihm sein Herzogtum Schwaben und brachte ihn aus die Burg Giebichenstein bei Halle. Noch einmal verzieh Konrad ihm und gab ihm sein Herzogtum zurück, verlangte aber, daß er gegen Werner von Kibnrg, der im Ausstand verharrte, vorginge. Als Ernst sich weigerte, wurde ihm durch ein Fürstengericht sein Herzogtum genommen. Er lebte nun mit seinem Freunde Werner im Schwarzwald, beide fielen in einem Kampfe in der Nähe der Burg Falkenstein *). 1030. In Burgund wurde Konrad Ii. nach dem Tode Rudolfs Iii. in dem Erwerbung germanischen Teile zwischen Aar und Jura sogleich anerkannt; den 31033?” romanischen Süden suchte Odo von der Champagne, ein Neffe Rudolfs, ihm streitig zu machen; aber er mußte fliehen. Die Erwerbung Burgunds ist ein Zeichen der Überlegenheit über das Westreich. Mit Burgund gelangten die Alpenpässe in deutschen Besitz; dadurch war die Verbindung mit Italien gesichert. Wenn auch die Macht der deutschen Könige besonders in dem romanischen Teile bei der mächtigen Aristokratie des Landes nicht mehr zur Geltung kam, *) Die Sage hat sein Leben in abenteuerlicher Weise ausgeschmückt und ihn mit Liudolf, dem Sohne Ottos des Großen, verschmolzen. 4*
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