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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 124

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
124 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution n. d. napoleonischen Militrdiktatur. Ausenthalt Hauptstadt 9)1 of (iu (14. September-) mit etwa 100 000 Mann eingerckt, u.kltzba zerstrte eine wahrscheinlich auf Befehl des Statthalters Rostoptschin ig. Okt. planmig angelegte Fenersbrnnst einen groen Teil der Stadt. In dem franzsischen Heere, welches auf dem Marsche schon schwere Entbehrungen gelitten hatte, stellten sich jetzt in der Not die bedenklichen Zeichen der Auflsung ein, die Sucht zu plndern, Zerrttung der Manneszucht. Nach fruchtlosen Friedensverhandlungen, die Alexander, vom Freiherrn vom Stein beraten, absichtlich in die Lnge zog. trat Napoleon notgedrungen am Rckzug. 19. Oktober den Rckzug an und schlug denselben Weg ein. welchen das Heer gekommen war. durch ein bereits ausgesogenes Gebiet. Fr einen Krieg im russischen Winter waren die Truppen nicht gengend gerstet. Der Feind belstigte zwar fortwhrend die Marschierenden und Rastenden, lie sich aber aus einen Kampf nicht ein; fr ihn arbeiteten Hunger und feit November die mit Feuchtigkeit wechfelnde bittere Klte. Unter fnrcht-baren Verlusten erkmpften Ney und Oudinot am 28. und 29. November Berestna den bergang der die Beresina gegen den von Westen, Osten und 28'/29-Sftob'hosten angreifenden Feind. Alle Nachzgler waren dem Untergang verfallen. Von Malodetfchno aus. wo Napoleon den Entschlu fate, die klglichen Trmmer des Heeres zu verlaffen. verkndete das 29. Bulletin der Welt: Die Groe Armee ist nicht mehr. Die Gesundheit Seiner Majestt war niemals besser" (3. Dezember). In einzelnen Abteilungen schleppten sich die Jammergestalten der Flchtlinge der die Grenze auf deutsches Gebiet, wo das Erbarmen den Ha berwog. Uber 200000 Krieger lagen in Rußland tot. Am 18. Dezember trat der linke Flgel unter Macdonald den Rckzug an, bei welchem York sich durch den russischen General Diebitsch den Weg verlegen lie. Am 30./31. Dezember 1812 schlo er, der die Tragweite seines Schrittes vllig klar, mit Diebitsch aus der Poscheruuer Konvention Mhle frei Taurogaeu einen Neutralittsvertrag, der den preui-Tauroggen scheu Truppen ruhiges Quartier zwischen Memel und Tilsit sicherte den 20. Dez. selbst in eine bedenkliche Lage brachte und zu einer -Politik der 1812, Tuschung ntigte, die Befreiung Europas aber einleitete. 3. Die Befreiungskriege (18131815). Wiedergeburt Preufjens. Beete. 83. Neugestaltung des Reerwefens. Noch war der Krieg des refoim. Jahres 1806/7 nicht entschieden, da hatte die unerlliche Umgestaltung des Heerwesens nach der Beendigung des Strafgerichtes der die Pflicht-vergessenen Offiziere begonnen. Den Vorsitz in der im Sommer 1807 zusammentretenden Reorganisationskommission fhrte der geniale Schweiger Gerhard von Scharnhorst (geb. 10. November 1755), ein

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 141

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 141 Friedrich Lists 1837 die erste Strecke der Bahn Leipzigdresden dem Betrieb bergeben. Mit welchen Schwierigkeiten, Vorurteilen und Bedenken die Reformatoren des Verkehrs zu kmpfen hatten, davon macht sich die heutige Welt kaum mehr eine Vorstellung. Im Jahre 1785 war der erste mechanische Webstuhl aufgestellt worden. Seitdem erfuhr der Ma-fchinenbetrieb eine ganz ungeheure Ausdehnung durch die Verwendung des Dampfes und der Elektrizitt. Den ersten elektro-magnetifchen Telegraphen legten die Professoren Gau und Weber in Gttingen an (1833). Welches Netz von Telegraphendrhten und Eisenbahnschienen umspannt heute den Erdball! Das Telephon erfand Philipp Reis 1860 in Frankfurt a. M., die Dynamomaschine Werner v. Siemens 1867. Jetzt vermitteln elektri-fche Eisenbahnen den Nah- und Fernverkehr, und mit dem Gaslicht strahlt um die Wette elektrische Beleuchtung. Dem Droschkengaul machen das Automobil und das Stahlro Konkurrenz. Unterseeboote tauchen in die Tiefe des Meeres, und seit 1907 durchsegeln lenkbare Luftschiffe die Wolken. Die ersten Verwegenen aber, welche den Aufstieg in die Hhen der Luft mittelst eines Luftballons wagten, waren Franzosen (1783). Noch haben die Flieger, die sog. Aviatiker (von avis Vogel), den Grafen Zeppelin nicht einzuholen vermocht, und dennoch hat auch ihre Kunst eine Zukunft. Von den riesenhaften Fortschritten auf den Gebieten der Technik, der Physik und Chemie knden die Fabriken aller Art in den von Kohlen-dunst umlagerten, unter stetem Getse erbebenden Sttten der Industrie so gut wie der Dampfpflug und die Dreschmaschine auf den ckern oder die Nhmaschine im Hause, die Kolossalhmmer in den Eisenwerken und die Schnelldruckmaschine in den Druckereien. Die Chemie stellte Justus Lieb ig in den Dienst der Landwirtschaft (1844). Welchen Wert sie und die Physik insbesondere fr die Heilkunst besitzt, davon kann uns das tgliche Leben erzählen. Die Gewalt der Naturkrfte hat sich der Mensch freilich auch zum Verderben fr die Mitmenschen dienstbar gemocht, nicht blo fr den Krieg, sondern auch zu ruchlosen Verbrechen. Das 19. Jahrhundert brachte eine ganze Reihe neuer Wissenschaften, Mssen-so durch Karl Ritter die wissenschaftliche Erdkunde, durch Saviguy die historische Methode der Rechtswissenschaft, dnrch Franz Bopp die ver-gleichende Sprachwissenschaft, dnrch Niebuhr die kritische Geschichtswissen-schaft, die Germanistik durch die Brder Wilhelm und Jakob Grimm und andre, die Philologie durch Friedrich August Wolf, August Boeckh usw. Nicht mit Unrecht hat man dem 19. Jahrh. den Namen des histo-rischen" beigelegt, weil im Gegensatz zum 18. rationalistischen die geschieht-liehe Denkweise wieder zu ihrem Rechte kam; doch blhte auch in ihm die Wissenschast des Wissens, die Philosophie. Noch wirkte fort der Geist des groen Denkers Immanuel Kant (f 1804). Ihm kamen Fichte, Schelling, Hegel, Herbart nicht gleich. Greren Einflu gewann Arthur (Schopenhauer (f 1860), in der neuesten Zeit Eduard von Hartmann

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 186

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
186 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. hende Kronprinz empfing die Weisung spt und mute einen starken Marsch auf vllig durchweichtem Boden zurcklegen, ehe er an den Feind kam. Auch die vou Sden kommende Elbarmee konnte erst allmhlich in die Schlacht eingreifen, welche die I. Armee durch berschreiten der Bistritz bei Sadowa begonnen hatte. Diese mute also stundenlang allein den Hauptkampf führen und litt schwer unter dem verheerenden Geschtz-feuer des Geguers. Trotz furchtbarer Bedrngnis hielt die 7. Division uuter Fransecky im Swiepwalde stand und verlockte durch ihren zhen Widerstand die Gegner zu unvorsichtigen Vorsten, die ihre rechte Flanke schwchen muten. Als endlich (2 Uhr) die Elbarmee die Sachsen bei Problus, Nieder- und Ober-Prim bedrngte, erschien auch im Norden der Kronprinz mit der Ii. Armee, an der Spitze die 1. Garde-Division. Ihr Anfhrer Hiller von Grtringen fiel, aber die Truppen erstrmten und hielten Chlum gegen alle verzweifelten Versuche Beuedeks, die verlorene Stellung wiederzugewinnen. Vergeblich opferte sich seine treffliche Ar-tillerie; heldenmtig schtzte die Kavallerie den fluchthnlichen Rckzng der geschlagenen Armee, deren Hauptmasse die Richtung nach Olmtz einschlug. Von etwa 220000 Mann hatten die sterreicher etwa 43 000 Mann eingebt, darunter 5600 Tote, 22000 Gefangene. Die Preußen hatten im ganzen einen Verlust von 9000 Mann. König Wilhelm hatte, wie Moltke sagte, nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug" gewonnen. Auf Ersuchen des Kaisers Franz Joseph bernahm Napoleon, der Venetien erhielt, um Italien abzufinden, die Vermittlung, die indes den Gang des Krieges nicht hemmte und Frankreich nicht die erhofften Vorteile brachte. Zu bewaffnetem Eingreifen war es nicht gerstet. Bhmen und Mhren auer Olmtz wurde von den Siegern ohne Widerstand er-obert. Sie standen schon in der Nhe von Wien, das Hauptquartier lag N?k?sbura im Schlosse Nikolsburg (18. Juli), da machte die am 22. Juli verein-26.Im. barte Waffenruhe einem bereits eingeleiteten Gefechte bei Blumenau - (nordwestlich von Prebnrg) ein Ende. Am 26. Juli kam der Vorfriede zum Abschlu. 120. Der wertliche Kriegsschauplatz. Der niciinieldzug. Auch im Westen siegten die Preußen. Nach ihrem Einrcken in Hannover hatte König Georg V. mit seinem Heere den Marsch nach Sden an-treten lassen, um den Bayern die Hand zu reichen, war aber nach einem Siege der ein halb so starkes preuisches Heer unter General Flies (9000 Mann gegen 19 000 Mann) bei Langensalza an der Unstrut Kapitula- (27. Juni) umschlossen und zur Kapitulation gentigt worden (29. Juni). Hanno- Der blinde Fürst begab sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Cum- 29! Juni, berland, nach Wien. Gefechte Da die kurhessischen Truppen zu den brigen sddeutschen Kontin-am attam gentett gestoen waren, erhielt Vogel von Falckenstein den Befehl, mit 4 Juit.4 der Mainarmee gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl von Bayern

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 4

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
4 Barock. Minimum blieb nicht zurck. Ein Gang durch ein Museum ober der Besuch von Gotteshusern, Schlssern, Stabthusern belehrt der die Hhe, auf der das Hanbwerk einst stanb, nicht blo bte Golbschmiebekunst, bic Holzschnitzerei und Bilbnerei, die Drechslerei, sonbern ebensogut die Tischlerei, die Buchbinberei, wie die Zinngieerei und die Waffenschmiebekunst. Manches alte Mbel, das, lange verachtet in finsterer Ecke, wurmstichig warb und verstaubte, ist mit Golb bezahlt worben und wieber zu Ehren gekommen. Was einst tglichem Gebrauche biente, gilt heute als Schatz der Kunst. 2. Barock und Rokoko. Der schreckliche Krieg, der brei Jahrzehnte ganz Deutschland burchtobte, hemmte die ruhige Entwicklung der beutscheu Kunst. Auf dem Gebiete der Kunst zeigt sich wie in der Politik die Herrschaft des Auslands, aber mit einem Unterschieb: in der Kirchenbaukunst hat Italien die Fhrung, wenigstens bei den katholischen Kirchen, in der Profanbaukunst, die hauptschlich auf Schlobauten beschrnkt bleibt,. Frankreich. Beibert gemeinsam ist der Zug des Majesttischen, wie es der Herrscher im Auftreten, in prunkvoller Tracht, im reichen Dienergefolge zur Schau trgt, der Drang nach gro-artigem Eindruck, nach malerischer Gesamtwirkung. Vor dieser tritt das Streben nach Eben-Maria della Salute, Venedig. ma der Verhltnisse, nach schlichter Schnheit der klaren Konstruktion, nach liebevoller Ornamentierung des einzelnen zurck. Der Knstler macht die Konstruktion seinem souvernen Willen zu wirkungsvoller Dekoration vllig untertnig. Wie er beim Kirchenbau im Grundrisse Langhaus und Kuppelbau verbindet, so bricht und biegt er im Aufbau vertikale und horizontale Geraden nach Belieben, um zu bewegen und Schatten neben Licht zu erzeugen. Bei der Dekoration im Innern bewirkt er ohne Wandmalerei malerische Erscheinung durch farbigen Marmor und Stuck in

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 193

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 193 Weiler zum Rckzug zu drngen. Er fhrte den Rest der Truppen durch die Vogesen zurck uach Chalons s. M.. wo er das Heer neu ordnete. An demselben Tage erklommen Truppen der 1. und Ii. Armee unter Fhrung des Generals v. Gbeu die von Frossard besetzten steilen e. Aug. Hhen von Spichern (sdlich von Saarbrcken) mit beispiellosem Helden-mute und zwangen durch diesen freilich mit groen Opfern erkauften Sieg auch die Nordarmee" zum Rckzge. Der moralische Eindruck beider in dem deutschen Feldzugsplan nicht vorgesehenen Schlachten, bei denen Be-standteile verschiedener Armeen, der I. und Ii., Nord- und Sddeutsche sich ohne Sumen zu gemeinsamem Schlagen vereint hatten, war unge-Heuer, auf beide kriegfhrende Völker in erster Linie. In Paris erfolgte der Sturz des Ministeriums. Napoleon berlie den Oberbefehl der nach Metz rckwrts konzentrierten" Nordarmee (200000 Mann) dem Marschall Bazaine, der die Aufgabe erhielt, in Bereinigung mit Mac Mahon etwa an der Maas dem Feinde die Spitze zu bieten. Den Abzug nach Westen von Metz hielt die I. Armee auf durch ^oulll?' den Angriff bei Colombey-Nouillh (14. August) auf dem rechten Ufer u. Aug. der Mosel. Napoleon begab sich in das Lager von Chalons. Den Ab-marsch Bazaines der die sdliche Strae uach Verduu hinderte die Ii. Armee (am 16. August), nachdem sie bei Pont Moussou die Mosel berschritten hatte, durch den Angriff ihres 3. Korps (Alvensleben) bei Vion-^'^^ " ville, wo der Todesritt" der Reiterbrigade Bredow, der Magdeburger la Tour Krassiere und der altmrkischen Ulanen, den von der bermacht Bedrngten 16' Ufl-Lust schaffte, und durch das entscheidende Eingreifen des 10. Korps bei Mars la Tour, wo gleichfalls die Kavallerie sich fr die Infanterie opferte. Den Oberbefehl hatte etwa um 4 Uhr Friedrich Karl bernommen und mit 64000 Mann das doppelt so starke feindliche Heer festgehalten. Die mrderische Schlacht kostete beiden Parteien je 16000 Mann an Toten und Verwundeten. Unter der Fhrung des Knigs erfocht dann am 18. August die I. und Ii. Armee gemeinsam den Sieg von Gravelotte-St. Privat. Bazaine hatte mit 180000 Mann die Hhen zwischen i*. u. diesen Punkten, die Front nach Westen gerichtet, besetzt und behauptete diese gesicherte Stellung im Zentrum bei Amanvillers gegen das 9. Korps, sowie bei Gravelotte auf dem linken Flgel gegen das 1. und 2. Korps, wurde aber im Norden auf dem rechten Flgel bei St. Privat, wo das Gardekorps furchtbare Verluste erlitt, von den Sachsen (12. Korps) umfat und nicht blo am Abzug der die nrdliche Strae nach Verduu gehindert, fondern nach Metz zurckgeworfen. Der Verlust der Deutschen betrug 20 000 Mann, weit mehr als der der Franzosen. Aber der Zweck der Schlachten war erreicht. Prinz Friedrich Karl hielt mit sieben Korps Bazaine in der Festung eingeschlossen. Der Befehlshaber der I. Armee, Steinmetz, ward abberufen. Der seitherige Feldzugsplan erfuhr eine Abnderung, da aus der Garde, dem 4. und 12. Korps eine Iv. Armee, Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 13

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 32

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
32 19. Jahrhundert: Freilichtmaler, Impressionisten. (1826 1898) ihren Werken Seele und poetische Stimmung ein, die englischen Praeraffaeliten" Ford Madox Brown (1821 - 1893), Holman Hunt (geb. 1827), John (Eoerett Millais (1829 - 1896), Dante Gabriel Rojsetti (1828 - 1882), der zum Englnder gewordene Italiener, Dichter und Maler in einer Person, Edward Burne-Jones (1833 1900), George Frederick Watts (1817 -1904), der indes eine Sonderstellung einnimmt. Unter den italienischen Malern der jngsten Zeit ist der Landschafter Giovanni Segantini (1858 1899) der bedeutendste, ein Pointillist. Viel Anerkennung fand der Halb-amerikaner Mc. Neil James Whistler (1834-1903). Aufsehen erregten die krassen Schlach-tengemlde des Russen Wassilijwe-reschtschagin (1842 - 1904), der im russisch-japanischen Krieg mit dem Kriegsschiff Petro- pawlowsk im Meerbusen von Petschili seinen Un-tergang fand. Viele Meister des Pinsels zeichneten sich auch als Kunst-ler des Zeichenstif-tes und des Griffels aus. Durch Holz-schnitt, Stahl- und Kupferstich wie durch Steindruck, besonders durch den schnen Farben-druck werden zum Schmucke der Wohnrume wie der Bcher Kunst-werke geschaffen, die an sich Auge und Herz befriedigen. Die Leichtigkeit der Vervielfltigung durch die Photographie und die sie verwertenden Techniken frdert den Sinn fr Kunst im Volke ungemein. Das Streben moderner Knstler, ihrer Eigenart Geltung zu verschaffen, ruft vielfach Spaltung in den Kunstkreisen hervor, namentlich auf dem Gebiete der Malerei, und fhrt zur Bildung von Sonder-Gruppen, Sezessionisten,- doch hat dieser Selbstndigkeitsdrang sein Gutes, da er die Kunst vor Erstarrung bewahrt. Nur darf der Hang zum Seltsamen, die Sucht, Neues zu bringen, nicht der Natur Gewalt antun. Was der Knstler schafft, mu nicht Kunststck sein, sondern eine Gabe des Geistes oder des Herzens fr Auge, Geist, Herz. Hans Thoma, Der Smann.

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 60

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 60 — 3. Die Ebene zeichnet sich aus durch ein mildes, feuchtes Klima (woher kommt das?). Vergleiche dagegen das Binnen- land-Klima im Innern von Spanien und Rußland. Wein reift nicht, obwohl die Myrte sich im Freien hält. Üppig gedeiht Gras und Korn (Viehzucht, besonders edle Pferde). So zerfällt England in ein gewerbliches und in ein acker- bauendes (im S.o.; aufserdem sind die Engländer das erste Handelsvolk der Erde (starke Gliederung der Küste, schöne Häfen, wasserreiche Flüsse, welche infolge der weit herauf- steigenden Flut auch für Seeschiffe zugänglich sind; aufserdem viele Kanäle). Der Engländer, größtenteils dem germanischen Stamme angehörig, ist willenskräftig, selbständig, praktisch und unter- nehmend (Lust an Seefahrten, Boxen, Wetten, waghalsigen Unternehmungen u.s.w.); größtenteils reformiert. [In England ist neben dem glänzendsten Reichtume die bitterste Armut, neben der feinsten Bildung die größte Unwissenheit anzutreffen (Guts- und Fabrikbesitzer, Tagelöhner und Fabrikarbeiter).] * Hptst. das riesige London, die größte Stadt der Erde mit über 5 Mill. Einw. (soviel Einw. wie Bayern oder 3 mal soviel wie Berlin) zu beiden Seiten der Themse, den größten Schiffen erreichbar, daher bringen Dampf- und Segelschiffe die britischen Waren nach allen Erdteilen und tauschen dafür die Erzeugnisse derselben ein; ober- und unterirdische Eisenbahnen in der ^>tadt vermitteln den ungeheuren Berkehr. Unterterhalb der Stadt Greenwich (Grinitsch) (Sternwarte, Meridian). * [An der Themse aufwärts Windsor, königliche Sommer- residenz, und Oxford, nächst Cambridge (Kembritsch) be- rühmteste Hochschule Englands.] * Nahe der Westküste Bristol, dritte Handelsst.; an der S.-Küste Dover Überfahrt nach? und Southampton (ßanßamtn), Dampf- fchiffahrt nach allen Erdteilen, * [der schönen Insel Wight (Ueit) gegenüber?); in der Nähe Portsmouth (Pöhrtsmoefs) und w. Plymouth (Plimmoefs), beide Kriegshäfen (welchen französischen gegen- über?). Unweit Dover Canterbury (Känterbri), Sitz des ersten Erzbischofs der anglikanischen Kirche.] * Zu den großen Fabrikstädten gehören: Birmingham (Boer- minghaemm) in der Mitte Englands für Metallwaren (Stahlfedern, Nähnadeln n. f. w.); Sheffield (Schsffield) für feinere Stahl- waren (Meffer, Scheeren n. f. w.); Manchester (Maentschestr) für Baumwolle und Maschinen und Leeds (Lieds) für Tuch und Leinen. Die Ausfuhr dieser verarbeiteten und die Einfuhr der zu verarbeitenden Stoffe geschieht durch die Hafenstädte H u l l (Holl) am Hnmber und Liverpool, die zweitgrößte Handelsst.

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 350

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
350 Ix. Das neue Deutschland. während des ganzen Krieges im reichsten Mae. Ein reger Weit-eifer entfaltete sich in allen Teilen des Staates, hoch und niedrig wollte dazu beitragen, die Leiden der tapferen Streiter, die fr das Baterland ihr Blut vergossen, nach Krften zu mildern. Angeregt durch die hochherzige Knigin Augusta, ging durch das ganze Preuische Volk ein Zug der Liebe und Treue, welcher das Heer nicht aus den Augen lie uftd auf alle Weise bemht war, die ^un-vergleichliche Hingebung desselben zu belohnen. Jeder fhlte, es mute das, was in heier Schlacht errungen wurde, dem gesamten Vaterlande zu gute kommen, und in diesem hehren Bewutsein standen König und Volk fest geeint. Als die Tage der Entscheidung nahten, begab sich König Wilhelm selbst zum Heer, um in den Augenblicken, von denen die Zukunft seines Reiches abhing, nicht auf der Walstatt zu fehlen. Der fter-rachtsche Feldherr Benedek hatte sein Heer in der Nhe der Festung Kniggrtz zusammengezogen. Am Abend des 2. Juli erhielt der König hiervon Gewiheit, und sofort wurden Adjutanten abgeschickt, welche dem Kronprinzen und dem General Herwart das knig-liche Hauptquartier befand sich bei der ersten Armee den Befehl berbrachten, folgenden Tages zur Schlacht vorzurcken. Morgens 3. gun] 4 Uhr setzten sich die Truppen Friedrich Karls langsam in Marsch; gegen 8 Uhr begann der Kampf. Die sterreicher hatten sich in langer Linie auf den Hhen rechts und links um die Drfer Chlum, Lipa und Sadowa aufgestellt, und eine furcht-bare Reihe von Feuerschlnden starrte den Angreifenden entgegen und schttete ihren verderblichen Grauatenregen der sie aus. Nur allmhlich und unter herben Verlusten vermochten die Preußen Boden zu gewinnen. Am heftigsten entbrannte der Kampf um Sadowa und nach der Einnahme desselben um den dahinter gelegenen Wald. Immer wieder drangen die Bataillone gegen den letzteren vor, Baum fr Baum mute erobert und mit Blut erkauft werden, und doch gelang es nicht, die Feinde vollstndig zu vertreiben. So war es zwei Uhr geworden. __ Sechs Stunden lang hatten die braven Krieger gegen die feindliche bermacht gestritten. Aber jetzt schwanden nach den unerhrten Anstrengungen ihre Krfte, und kaum vermochten sie sich in der gewonnenen Stellung zu behaupten. Manches Auge blickte ngstlich nach Osten, von wo die zweite Armee eintreffen sollte. Eine volle Stunde harrten die auf den Tod ermdeten Truppen in dem feindlichen Kugelregen aus, ohne erheblichen Widerstand leisten zu knnen. Endlich verbreitete sich die so schmerzlich ersehnte Nach-richt: Der Kronprinz ist da! Der Donner der Geschtze, das leb-hafte Gewehrfeuer auf dem linken Flgel besttigten es. Da durch-zuckte es alle Herzen; Hunger, Durst und Mdigkeit waren ver-

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 355

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Der Deutsch-franzsische Krieg. 355 starken Preußen aus Saarbrcken verdrngt und dann weiter rck-wrts auf deu steilen und zum Teil bewaldeten Hhen bei dem Dorfe Spichern eine, wie die Franzosen selbst meinten, unangreifbare Stellung genommen. Aber auch an das scheinbar Unmgliche wagten sich die Preußen. Am 6. August mittags 1 Uhr begannen die ersten aus dem Schlachtfelde eintreffenden Truppen den Kampf. Sogleich schritt man zum Sturme gegen die Hhen. Es war ein schwieriges Stck. Kriechend auf Hnden und Fen und sich an Steinen und Bschen emporziehend, bewegten sich die Bataillone langsam aufwrts, von einem unaufhrlichen Kugelregen des Feindes berschttet. Endlich war der Gipfel erreicht, und mit geflltem Bajonett wurden die Franzosen zurckgetrieben. Alle Anstrengungen der letzteren, die verlorene Stellung wieder zu gewinnen, waren ver-gebens. Als die Preußen auch auf anderen Punkten siegreich vor-drangen, und die Artillerie den Abhang erklomm und ihre Geschtze auf der Hhe aufpflanzte, traten die Gegner den Rckzug an. Ihr Verlust belief sich allein an uuverwuudeteu Gefangenen auf etwa 1500. Whrend Mac Mahon sein geschlagenes und zersprengtes Heer in dem befestigten Lager bei Chalons an der Marne sammelte und ergnzte, stand Marschall Bazaine, dem Napoleon den Ober-befehl bertragen hatte, mit der franzsischen Hauptmacht unter den Mauern der Riesenfestung Metz. Hier nun wurden in den Tagen des 14., 16. und 18. August Schlachten geschlagen, die zu den grten und blutigsten des Jahrhunderts gehren. Bazaine hatte die Absicht, sich ebenfalls nach der Marne zurckzuziehen, um sich dort mit Mae Mahon zu vereinigen. Dies mute um jeden Preis verhindert werden. Darum griff General von Steinmetz mit der voraufmarschierenden ersten Armee die noch von Osten her nach Metz abziehenden Franzosen am 14. August bei Courcelles an und [m. August ntigte sie in einem mehrstndigen heftigen Gefechte, ihren Plan fr diesen Tag aufzugeben. Was ihnen am 14. nicht gelungen war, suchten sie am 16. der Metz hinaus ins Werk zu setzen. Mittlerweile aber hatte auch Prinz Friedrich Karl mit der zweiten Armee Metz sdlich umgangen und die Mosel berschritten, und dem Abmrsche des Feindes wurde abermals Halt geboten. Ein furchtbarer Kampf entbrannte, der Haupt-schlich um die Drfer Vionville, Mars-la-Tour und Rezon- [i6. August ville gefhrt wurde und erst mit einbrechender Nacht endete. Beide Teile boten alle ihre Krfte auf: die Franzosen, um sich den Weg frei zu machen, die Deutschen, nm die Feinde zur Umkehr nach Metz zu zwingen. Der Erfolg war auf Seite der Unseren, aber er war teuer erkauft. der 15000 Tote und Verwundete lagen auf der Walstatt, manches Regt-ment hatte ein Drittel, ja die Hlfte seiner Offiziere und Mannschaften verloren. Alle Huser auf drei Meilen in der Runde waren so sehr 23*

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 1

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Das Altertum. I. Die morgenlndischen Völker des Altertums. 1. Die gypter. Unter den morgenlndischen Vlkern des Altertums ragen die gypter durch ihre hohe Gesittung besonders hervor. Sie wohnten in dem langgestreckten Talland des nordstlichen Afrika, das seine Fruchtbarkeit den berschwemmungen des Niles verdankt. Nachdem sich der Flu der wild aufgetrmte Granitfelsen einen Weg durch das uubische Land gebahnt, fhrt er seine Fluten in ruhiger Str-mung durch Ober- und Mittel-gypten dem Meere zu, alles Land zu beiden Seiten in eine fruchtbare Oase verwandelnd. Unter-halb Kairo teilt er sich in mehrere Arme und erweitert so das bis dahin nur wenige Stunden breite Tal zu einer ausgedehnten Ebene. Dies ist Unter-gypten oder das Delta, dessen erstaunlicher Ge-treidereichtum das Land zur Kornkammer der alten Welt machte. Die gypter schieden sich in die erblichen, aber nicht streng ge-sonderten Stnde der Priester, Krieger, Ackerbauer, Hand-werk er und Hirten. Der Sohn folgte meist wieder dem Berufe oder Geschfte des Vaters. Die Priester bekleideten auch die hchsten Stellen im Staate und waren im ausschlielichen Besitz der Wissen-schaften und Schriftkunde. Dem Kriegerstand gehrten die Könige oder Pharaonen an, denen die gypter gttliche Ehre und Anbetung erwiesen. Auf den Ackerbau verwandte man in gypten groe Sorgfalt. Zu einer hohen Vollendung war die Kunstfertigkeit und Ge-Werbttigkeit gediehen. Die gypter besaen groe Geschicklich-keit im Behauen der Steine, in der Behandlung des Holzes, des Tones, des Leders, der Metalle, besonders aber in der Bereitung feiner Zeuge aus Baumwolle und Linnen; die gyptischen Byssns- Schmelzer, Leitfaden, 1
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