Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 223

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit tum der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart 223 fr feine Verdienste um das Vaterland, wie er selbst in aufrichtiger, rhrender Treue dem Alten Kaiser" bis zu seinem Tode unverbrchliche Liebe bewahrte. Am 30. Juli 1898 schied der grte Deutsche des 19. Jahrhunderts aus dem Leben. Aus seinem Grabstein tfterach eigner Bestimmung nur bezeichnet als Der treue deutsche Diener Kaiser Wilhelms T.". Er wute, was alles in diesem Worte liegt von Treue und Tat. Im Herzen des Volkes wie des preuischen Knigshauses lebt sein Andenken fort. Am 24. April 1891 war ihm der groe Schlachtendenker Moltke im Tode vorausgegangen. Die Fortfhrung der sozialpolitischen Gesetzgebung und ber-Haupt die Besserung der Lage der schwcheren Klassen betrachtet Kaiser Wilhelm Ii. als ein teures Vermchtnis" seines Grovaters. Die Gre und Bedeutung der Wohlfahrtseinrichtungen (f. S. 208) lehrt die Statistik der die gezahlten Versicherungsbetrge. Die in Preußen vorgenommene Steuerreform ist bereits erwhnt. Der Stdteordnung entsprechend wurde im Jahre 1891 eine gleichfalls auf dem Grundsatze der Selbstverwaltung beruhende Landgemeinde-Ordnung geschaffen, zunchst fr die stlichen Provinzen, dann auch fr die westlichen verbindlich gemacht. Besondere Schwierigkeiten rief der Gegensatz der Interessen der Landwirtschaft und der Industrie hervor. Trotz des Widerspruchs der Agrarier wurden zugunsten der deutschen Industrie Handelsvertrge mit den auswrtigen Staaten abgeschlossen (18911894), wiederholt aber durch neue ersetzt, anderseits aber auch zum Schutz de'' Landwirtschaft ein neuer Zolltarif aufgestellt (1893, 1902). Den Agrariern opferte die preuische Regierung den Plan der Kanalverbindung zwischen Elbe und Rhein durch den Mittellandkanal, von dem nur die Strecke vom Rhein bis Hannover angelegt wurde. Der Nordostseekanal ward 1895 erffnet, 1899 der Dortmund-Emskanal, 1900 der Elbe-Travekanal dem Verkehr bergeben. Vom hchsten Interesse fr den Handel erfllt, begleitet der Kaiser die Entwicklung der Handelsflotte Deutschlands mit lebhaftester Teilnahme und sorgt zu deren Schutze auch mit regstem Eifer fr die Strkung der Kriegsflotte. Dieser Sorge fr die Hebung der Seemacht feindliche Absichten zu unter-schieben, konnte nur der Eifersucht einer Partei in England einfallen, die sich auf dem Weltmeere als alleinberechtigt ansieht. Ihre Hetzereien htten beide zu friedlichem Wettbewerbe berufenen und geneigten Völker wiederholt beinahe in Krieg verwickelt, wenn nicht die besonnenen, friedliebenden Elemente stets vershnend gewirkt htten. Um sich, ja der Welt den Frieden zu wahren, hlt das deutsche Volk sich vollgerstet. Die Strke seines Kriegsheeres ist die sicherste Brgschaft fr die Erhaltung des Friebens in Europa. Der feste Bruderbund mit sterreich - Ungarn schchtert Geister der Unruhe ein. Kaiser Wilhelm Ii. hat bewiesen, da er ein wahrhafter Friedensfrst ist.

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 64

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 64 — gänse) und von Schafzucht. Welche amerikanische Insel gehört den Dänen? * § 30. Das Königreich Belgien (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) wird im S.w. von Frankreich, im N.w. von der Nordsee, im N. und O. von Holland, Deutschland und Luxemburg begrenzt. Das Land gehört zur deutschen Tiefebene und ist sehr fruchtbar und angebaut, fast ein Garten, ähnlich der Lombardei, reich bewässert durch Flüsse (wie Schelde und Maas) und durch Kanäle; nur im S. Höhenzüge * (Ardennen) *, reich an Eisen und Steinkohlen. * Daher ist Belgien das verhältnismäfsig bevölkertste Land in Europa. Da die (schmale) Küste teils wegen des Mangels an Flufsmündungen, teils wegen der am Meere aufgeworfenen Sanddünen keine guten Häfen hat, so ist Belgien hauptsächlich auf Ackerbau und Fabrikthätigkeit angewiesen. Die Bewohner, teils Germanen (Flämen, in der Tiefebene), teils Romanen (Wallonen, im Hügellande), meist katholisch, sind sehr fleifsig und geschickt (Flachs-, Woll-, Baumwoll- und Metallfabriken). * Hptst. das reiche Brüssel, Handels- und Fabrikst. (Brabanter Spitzen, Tuche und Teppiche); s. das Schlachtfeld von Waterloo (1815); n. Antwerpen an der Scheide, stark befestigt, bedeutende Handelsst. (Hamburg ähnlich); f.ö. Lüttich an der Maas mit reichen Steinkohlengruben, daher große Fabrikst. (Gewehre, Kanonen u. s.w.). Im N.w. das gewerbreiche Gent an der Schelde, fm Mittelalter eine der größten Städte Europas (Tuchfabriken), * an der Küste Ost ende, Überfahrt nach? Seebad, [Eisenb. Brüssel-Lüttich-Aachen-Köln]. * § 31. Das Königreich der Niederlande, (Größe, Einwohnerzahl Seite 92.) zwischen Belgien und Preußen. Die Nordsee arbeitet täglich an der Zertrümmerung der Küste: durch Sturmfluten entstand die Zuider(Seuder)f ee (die lue st friesischen Inseln sind der Rest des weggerissenen Landes). Das Mündungsgebiet der in viele Arme geteilten Flüsse, Rhein, Maas und Schelde, ist aufgeschwemmtes und daher sehr fruchtbares Land (Viehzucht, Ackerbau); da es tiefer als das Meer und das Flußbett liegt, so muß es durch hohe Deiche geschützt werden. * [Das Rheindelta besteht aus 4 Haupt- und vielen Neben- armen, die teils in die Zuider-, teils unmittelbar in die Nordsee münden. Die Küste ist der deutschen ähnlich (Dünen, Deiche, Marsch- und Geestland). Nach 0., nach Hannover zu, viele Moore.]

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 65

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 65 — Die Bewohner (Germanen und gröfstenteils reformiert) sind fleifsig, ruhig und bedächtig, von besonderer Vorliebe für Reinlichkeit. Hauptsächlich blühen infolge der glücklichen Lage des Landes Handel und Schiffahrt (obwohl gegen früher sehr gesunken), aber auch, wenigstens im Marschlande, Viehzucht (Käse, Butter) und Ackerbau (Flachs). * Durch Handel (Kaffee, Zucker u. s. w.) zeichnen sich aus: Amsterdam, Hptst., an einem Arme der Zuider-See, durch einen Kanal unmittelbar mit dem Meere verbunden, „das nordische Venedig" (welcher deutschen Seestadt also ähnlich?); noch be- deutender Rotterdam, an einem Rheinarme. Unweit der Nord- see die schöne Residenzstadt der Haag. * Westl. von Amsterdam Haar lern (Leinwand- und Blumen- handel); südl. Leyden und Utrecht am Rhein. Im S., in Limburg, die Maasfest. Mastricht (Lederfabrikation). Aus- wärtige Besitzungen: Java und die Molukken. Wodurch unterscheidet sich die Bevölkerungs Hollands von der Belgiens: a) in der Abstammung? b) in dem religiösen Be- kenntnisse? c) in der Beschäftigung? [(In Holland: weites Ein- schneiden des Meeres in das Land, viele Flufsmündungen; in Belgien Mangel an Häfen, dafür aber fruchtbares Gartenland und Höhenzüge, welche reich an Eisen und Kohlen sind; in Holland dagegen mehr Wiesen und weite Moorflächen.)] § 33. Die Schweiz, eine Republik, (Größe und Einwohnerzahl Seite 92.) Wird begrenzt im N. von Deutschland, im O. von Österreich, im S. von Italien, im W. von Frankreich (französischer Jura). Das Land ist ganz Hochl.: im S. die Mittel- oder Schweizer Alpen mit dem St. Gotthard (welche 4 Flüsse entspringen dort?). Nach N.w. ist die Schweizer Hochebene vorgelagert mit vielen Flüssen und Seen: der Genfer- und Bodenfee (gebildet durch?), der Vierwaldstätter See (an seinen Ufern der Rigi mit Herr- licher Aussicht), gebildet durch die Reuß; der Züricher See, dessen Wasser zur Aare fließen. * Am Zusammenflufs von Aare und Reufs die Ruinen der Habsburg. Wo entspringt die Aare? In welche 2 Hälften wird das Gebirgland durch die Thäler des Rheins und Rhone zer- teilt? Welches sind die 2 im nördl. und die 2 im südl. Teile gelegenen Geb. ? Zwischen Aare und Reufs die Vierwaldstätter A. und jenseits des Vierwaldstätter Sees bis zum Züricher See die Schwyzer A. mit dem Rigi. Durch welches Geb. wird die Schweizer Hochebene von Frankreich getrennt? Wie heifst ihre Fortsetzung jedseit des Rheins und des Bodensees in Deutsch- ^-Sommer, Erdkunde. 16. Aufl. 5

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 80

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
80 Viii. Die Kmpfe um die Alleinherrschaft. Sieg. Jugurtha zog sich nach der Wste zurck, wo er infolge der Verrterei des mit ihm verbndeten Knigs von Mauretanien (das heutige Algerien, und Marokko), gefangen genommen wurde. Nachdem er in Rom den Triumphzug des Siegers geschmckt hatte, wurde er in ein unterirdisches Kerkergewlbe hinabgestoen, in welchem er nach sechs Tagen dem Hunger erlag. Jseit dieser Zeit war Marius der Held des Volkes. Er war der Sohn eines Bauern aus dem Landstdtchen Arpinnm im Gebiete der Volsker. Vou Jugend auf hatte er im Heere gedient und sich bei allen Gelegenheiten als tapferer Soldat erwiesen. Hhere geistige Bildung fehlte ihm, dagegen hatte er, wie er von sich selber sagte, gelernt den Feind zu schlagen, den Posten zu behaupten, Sonnen-brand und Winterklte zu ertragen, auf harter Erde zu schlafen und gleichzeitig Mangel und Anstrengung auszuhalten. Bei Volk und Heer gleicherweise beliebt, dabei von brennender Ruhmbegier erfllt, stieg er von Stufe zu Stufe, bis ihn das Vertrauen der unteren Volksklassen zu der Wrde eines Konsuls erhob. Noch war Marius nicht aus Afrika zurckgekehrt, als ihm der Auftrag wurde, wider einen Feind zu Felde zu ziehen, der seit Jahren die Grenzen des Reiches im Norden bedrohte. Ohne voraus-113 gegangene Kunde erschienen pltzlich am Fue der Alpen die Kimbern (Cimbern), ein Volk germanischen Stammes, von hoher, schlanker Ge-stalt, blondgelocktem Haar und riesenmiger Strke, das mit Weib und Kind und aller Habe seine bisherige Heimat auf der jtischen Halbinsel verlassen hatte, um sich neue Wohnsitze zu erkmpfen. Die Männer waren in Tierfelle und Eisenpanzer gekleidet und mit manns-hohen Schilden, langen Schwertern und schweren Streitkolben be-waffnet. Bei Noreja, nicht weit von dem heutigen Klagenfurt in Krnten, schlugen die Kimbern das in einem Hinterhalt lauernde rmische Heer und zogen dann, verbunden mit den Teutonen und den Helvetieru (den Bewohnern der heutigen Schweiz) der den Rhein und Jura nach Gallien. Hier vernichteten sie innerhalb vier Jahren noch fnf gegen sie ausgesandte rmische Heere. In dieser Not richtete das rmische Volk seine Hoffnung auf Marius, und er rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen. In Eile schuf er aus Sklaven, Fremdlingen und anderen zusammengelaufenen, Leuten ein neues groes Heer und gewhnte es durch andauernde bungen an strenge Ordnung und Kriegszucht. Dauu bezog er am Einflu der Jsere iu die Rhone ein wohlverschanztes Lager, in welchem er allen Angriffen der Teutonen trotzte. Da brachen diese nach dem Sden ans, um der die Seealpen in Italien einzufallen. Marius 102 folgte ihnen und [brachte ihnen bei Aqua Sexti saix) eine voll-stndige Niederlage bei. Mittlerweile waren die Kimbern ostwrts

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 98

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
98 Ix. Das rmische Kaiserreich und die Germanen. Das Christentum. Die Deutschen glaubten an ein Leben nach dem- Tode. Die im Kampfe Gefallenen werden von den Walkren in den Gtter-hnnmel Asgard getragen, wo sie in der schnen Himmelsburg Walhalla ein glckliches Leben führen. Die ruhmlos Gestorbenen dagegen kommen nach Niflheim, wo die finstere Hella herrscht. Wenn einst Loki von den brigen Gttern in der Tiefe der Erde wird eingeschlossen sein, dann wird die Welt in Feuerflammen aufgehen, und Allvater einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in welcher kein bel ist. Ihren Gttern dienten die Deutschen in heiligen Hainen, auf hohen Bergen, an heiligen Quellen oder Seen. Ihre Abstammung leiteten die alten Deutschen (nach Taeitus) vom Gotte Tuisto her, dessen Sohn Mannus als der erste der Helden und der Vater der Menschen in Volksliedern gefeiert wurde. Sie zerfielen in eine Menge grerer und kleinerer Vlkerschaften, von denen folgende die merkenswertesten sind: die Chatten in dem jetzigen Hessen; die Hermunduren in Thringen; die Cherusker vou der Weser bis zum Harz; die Langobarden auf dem linken Ufer der unteren Elbe; die Markomannen am Main; die Wandalen am Nordabhange des Riesengebirges; die Semnonen an der schwarzen Elster und Spree; die Burgunder au der Warte und Netze; die Goten an der Weichsel; die Friesen an der Nord-see; die Kimbern und Teutonen auf der Halbinsel Jtland; die Sachsen links von der unteren Elbe; die Angeln nordstlich von diesen. Erst zu Anfang des 3. Jahrhunderts u. Chr. begannen sich die einzelnen Vlkerschaften zu greren Bndnissen zu vereinigen. So traten die am Mittel- und Niederrhein bis nahe der Wesergegend sehaften Stmme zu dem Bunde der Franken zusammen, die sich in salische und ripuarische Franken schieden. In den nrdlichen Umgebungen des Harzes, von der Elbe bis zur Ems und Eider, entstand aus der Vereinigung der Cherusker mit anderen Vlkerschaften der Bund der Sachsen. Das Land in der Gegend der Weichsel, von der Ostsee bis zu den Karpathen hatten die Goten inne, die sich allmhlich der die weiten Flachlnder des Ostens bis zum Dou und den Mndungen der Donau ausdehnten und sich in Ost- und Westgoten schieden. Den Kern der Sneven bildeten die Semnonen; ihre Bestandteile trennten sich im Laufe der Zeit voneinander und gingen zum grten Teile in den Alamanncn auf, welche die fruchtbaren Ebenen am Oberrhein bewohnten.

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 139

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1 Karl Martell und Pipin der Jngere. 139 einem kleinen, aber kampfesmntigen Heere der die Meerenge und 711 bemchtigte sich der Felsenhhe, an bereit Fu sich spter die Stadt Gibraltar (Gibel al Tarik b. i. Berg des Tarik) erhob. Roberich eilte mit einer boppelt so starken Streitmacht herbei, erlitt aber in der Schlacht bei Leres be la Frontera eine Nieberlage und fanb auf der Flucht seinen Tod. In ununterbrochenem Sieges-zuge eroberten betrauf die Araber in wenigen Jahren ^ast die ganze Halbinsel bis zu den Pyrenen. Als sie auch das Frankenreich zu unterwerfen suchten, setzte Karl Martell ihrem weiteren Vor-bringen durch bte Schlacht bei Poitiers ein Ziel. 732 So hatten benn die Araber binnen hnnbert Jahren ihre Herr-schast nnb die Lehre des Propheten bis an den Jnbns nnb die Pyrenen getragen. Ihre Flotten bebrngten Konstantinopel nnb suchten von Afrika ans die Inseln Sizilien, Sarbinien nnb Korsika heim. Aber fortwhrertbe Parteikmpfe nnb Thronstreitigkeiten schwchten die Kraft des Reiches, nnb einzelne Statthalter grnbeten unabhngige Staaten, so gypten mit der Hauptstabt Kairo und Spanien mit der Haupstabt Korbot)a. Diesem Umstnde war es hauptschlich zuzuschreiben, ba dem Fortschreiten des Islam auf lngere Zeit Halt geboten werben konnte. Ii. Die Karolinger im Franken reiche. 1. Karl Martell und Pipin der Jngere. Nach Chlobovechs Tode wrbe das Frankenreich unter seine vier Shne geteilt; trotz der Teilung aber galt das Reich noch als ein einiges, wie ja auch bte Shne gemeinschaftlich zum Kampfe gegeit bte Nachbarn auszogen. So besiegten sie mit Hilfe der Sachsen bte Thringer, in bereit Land sich bte Sieger teilten (531). Ein Jahr betrauf wrben die Burguuber bekmpft, bereit Gebiet fortan neben Auftragen (Ostreich) und Neustrieit (Westreich) als britter selbstnbiger Teil des Frankenreiches gilt. Auch im Sbeit wuten sie Vorteile zu erringen, irtbem ihnen bei der Zerstrung des Ostgotenreiches die Provence zufiel; spter wrbe auch noch Aquitanien, bte letzte Besitzung der Westgoten biesseits der Pyrenen, erobert, und enblich brachten sie bte Baiern in ein Abhngigkeitsverhltnis. Die Familiengeschichte des Geschlechtes Chlobovechs gibt aber von einer Roheit und Verwilbernng des Gemtes nnb der Sitten

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 105

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Grndung und Ausbreitung der christlichen Shrche. 105 Mehrmals zurckgeschlagen, begannen sie den Krieg immer wieder von neuem, und Marc Aurel mute sogar seine Kleinodien und Kunstschtze veruern, um die gelichteten Reihen der Legionen zu ergnzen. Noch war die Ruhe nicht wiederhergestellt, als der Kaiser ,^it Vindobona (Wien) aus dem Leben schied. Sein Sohn Commodus beendigte den lstigen Krieg durch schnelle Friedensschlsse. Seit dem Tode Marc Aurels eilte das Rmerreich nnanfhalt-sam seinem Untergange entgegen. Durch Abfall und Treulosigkeit wurden die Herrscher auf den Thron gehoben, durch Abfall und Treulosigkeit von demselben herunter und ins Grab gestrzt. Von 36 Kaisern, welche in der Zeit von 180300, also in 120 Jahren regierten, wurden 27 ermordet, 3 fielen im Kriege und nur 6 starben eines natrlichen Todes. Anfnglich war es nur die kaiserliche Leibgarde, welche ihre Gnstlinge anf den Thron hob. Spter stellten auch die Legionen in den Provinzen ihre Kaiser anf, die sich dann gegenseitig bekmpften, bis die Herrschaft dem Strksten oder Glcklichsten zufiel, der sie im gnstigsten Falle doch nur auf wenige Jahre zu behaupten vermochte. Whrend Rom entnervte, erstarkte das Germanentum und erschtterte das Weltreich durch immer hufigere und nachhaltigere Angriffe. Die Franken durchzogen das gallische Land, die Ala-mannen drangen in Helvetien und Norditalien ein, die Goten unternahmen khne Ranbfahrten nach den Kstenlndern des Schwarzen Meeres, Kleinasiens und Griechenlands. Wohl blieben die Rmer fast immer siegreich: aber die Wiederholung solcher Einflle konnten sie trotzdem nicht verhindern, und auch eine Befestigungslinie, aus Mctitent, Grben und Trmen bestehend, die sich von Kehlheini nach dem Taunus zog (Limes), vermochte den deutschen Einfllen keinen dauernden Widerstand zu leisten. 5. Grndung und Ausbreitung der christlichen Kirche. Als das rmische Volk unter Angnstus den Hhepunkt seiner Macht erstiegen hatte, da wurde im jdischen Lande der Grund zu dem Reiche Gottes gelegt, das bestimmt war, das Reich der Csaren zu durchdringen und zu berwinden. Was der Mensch mit natrlichen Krften zu erreichen vermochte, das hatte die rmische Welt damals in ihrem Besitze: Gre und Herrlichkeit nach auen, gesetz-liehe Ordnung im Innern und eine Flle von Gtern und Gaben, die das Leben schn und angenehm machen knnen. Und dennoch log das Menschengeschlecht in tiefer Versunk'enheit, und ein Verlangen nach Erlsung und Erhebung durchzog alle Herzen. Der Glaube an die Götter der Vter war dahingeschwunden und in der Philo-

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 119

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Alarich mid die Westgoten. 119 bis er, der grte und einflureichste aller Kirchenvter, whrenb der 430 Belagerung der Stadt durch die Vanbalen verschieb. Von seinen zahlreichen Schriften, die smtlich eine tiefe Kenntnis des menschlichen Herzens und eine alles bewltigenbe Siebe zu Gott enthalten, sinb am berhmtesten seine Bekenntnisse", worin er seine ganze innere Vergangenheit unverhllt barlegt. Durch seine Ansicht, ba der Wille des Menschen von Natur unfrei sei und seine Bekehrung einzig von der Gnabe Gottes abhnge, wrbe er der Begrnder der Lehre von der Erbsnde und von der Gnabenwahl (Prdestination), nach welcher die einen von Ewigkeit her zur Seligkeit, die anbeten zur Verbammnis bestimmt sinb. X. Die Vlkerwanderung. 1. Alarich und die Westgoten. Im Jahre 375 erschienen an den Ufern der Wolga die Hunnen, 375 ein Hirtenvolk mongolischer Abkunft, das in den Steppen Hochasiens gewohnt hatte. Sie stieen zuerst auf die Alanen, die teils zur Flucht, teils zur Unterwerfung gentigt wrben. Mit Unruhe und Schrecken blickten die zwischen Don und Dniestr wohnenden Ostgoten auf den furchtbaren Feiub, und ihr (der Sage nach mehr als huubertjhriger) König Ermanarich gab sich, an dem 'glcklichen Ausgange des bevorstehenden Kampfes verzweifelnd, selbst den Tod. Sein Nachfolger wagte eine Schlacht, sie endete mit der Niederlage der Goten. Der König und die Besten seines Heeres bedeckten die Walstatt; die berreste retteten sich in die Karpathen und auf die Halbinsel Krimm oder unterwarfen sich den Siegern und blieben in den bisherigen Wohnsitzen. Auch die Westgoten (sblich vom Dniestr) vermochten dem gewaltigen Anprall nicht zu widerstehen; ein Stamm zog sich unter Athanarich nach dem heutigen Siebenbrgen zurck, das Hauptheer unter Fritigern, der bereits Christ war, ging der den letztgenannten Strom und erhielt vom Kaiser Valens Wohnsitze in Msiert. Ein Jahr hatten die Westgoten hier verlebt, als sie sich, durch die treulose Behandlung der rmischen Statthalter gereizt, erhoben, die Rmer in mehreren Schlachten besiegten und dann raubend und verheereub die ganze Halbinsel bis an den Hellespont durchzogen. Da rckte ihnen Valens mit Heeresmacht entgegen, erlitt aber bei

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 121

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Alarich und die Westgoten^ war er berzeugt, da ein glcklicher Krieg gegen den Westgoten-fnig fr die Dauer nicht mglich sei. Er suchte ihn daher durch einen Vertrag, nach welchem Alarich auch die Statthalterschaft des westlichen Jllyrien und auerdem ein bedeutendes Jahrgehalt erhalten sollte, unschdlich zu machen. Whrend Stiliko noch mit diesem gefhrlichsten aller Feinde ' des Westreiches unterhandelte, besiegte er 405 bei Fiesole einen germanischen Heerhaufen namentlich 405 von Ostgoten unter Fhrung des heidnischen Radagais, der eben-falls in Norditalien eingebrochen war. Der Fhrer wurde gefangen und hingerichtet; die besiegten Völker zogen, so weit sie dem Schlachtschwert entrannen, der die Alpen zurck. Noch waren die Unterhandlungen zwischen Stiliko und Alarich zu keinem Abschlu gekommen, als erstem den schmachvollen Rnken des Houorius und seiner Gnstlinge geopfert wurde. In Ravenna lie der Kaiser den Mann, der dem schwerbedrngten Staate die 408 einzige Sttze war, an den Stufen der Kirche durch eine Mrder-schar niederstoen. Von keinem Stiliko mehr aufgehalten, brach Alarich, dem man die Zahlung des bedungenen Jahrgeldes verweigerte, noch int Herbst desselben Jahres von Jllyrien auf, berstieg die julischen Alpen, setzte der den Po und rckte ans Rom los, ohne Ravenna, wohin 408 der Kaiser seinen Hof verlegt hatte, zu belagern. Er schlo die Stadt aufs engste ein, bemchtigte sich der Tibermndung und schnitt so jede Zufuhr ab. Da schickte der Senat eine Gesandschaft ab, um mit dem Gotenknige zu unterhandeln. Noch hoffte man den Barbaren durch prahlerische Reden abschrecken zu knnen und sprach von der zahlreichen waffengebten Bevlkerung Roms,' die einen Kampf der Verzweiflung führen wrde. Alarich erwiderte: Ig dichter das Gras, desto leichter zu mhen." Da lenkten die Gesandten ein und fragten, was er fr den Abzug verlange. Er for-berte 5000 Pfund Gold, 30 000 Pfund Silber, 4000 seidene Gewnder, 3000 Stck Scharlachtuch und 3000 Pfund Pfeffer. Der Senat mute sich fgen, Alarich hob die Belagerung auf und stieg in die fruchtbaren Ebenen Toscanas hinab. Da aber der Hof zu Ravenna die Forderung des Gotenknigs, ihm die Oberbefehlshaberstelle im rmischen Reiche zu bertragen, zurckwies, rckte Alarich zum anderen Male vor Rom und erhob mit Zustimmung des Senats den. Attalus aus den Thron. Doch auch dieser fgte sich nicht allen Wnschen des Gotenknigs, und Alarich entkleidete ihn bald wieder des Purpurs. Dann unternahm er seinen dritten Zug gegen Rom. Der 410 Senat erkannte, da diesmal keine Nachgiebigkeit vor dem Zorn des Gotenknigs schtzen wrde, mtd war zur verzweifelten Gegen-

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 125

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Attila und die Hunnen. Rua, der seinen Herrschersitz in Pannonien aufschlug, gelangten sie zu grerem Ansehen. Seine Neffen Attila und Bleda brachten smtliche hunnische Stmme zur Unterwerfung und dehnten ihre Herrschaft auch der die germanischen Vlkerschaften der Ostgoten, Gepiden, Hermunduren, Heruler, Turzilinger, Rngier it. a. aus, so da ihr Reich sich von der Wolga bis ins Innere von Deutschland erstreckte. Durch Ermordung seines Bruders Bleda machte sich Attila zum Alleinherrscher in diesem weiten Reiche. 444 In Attila wohnte ein starker, unternehmender Geist, der ihn zum Welteroberer geschickt machte. Dabei war er nach den Begriffen seiner Zeit ein hflicher und hochsinniger Mann. Furchtbar war sein Zorn, erbarmungslos vernichtete er seine Feinde, aber gegen Hilfeflehende war er mild, gtig gegen Schtzlinge. Im Kriege fhrte er selbst an, im Frieden sa er selbst zu Gericht. Sein Bei-name Godegisil (Gottesgeiel) ist sptere Erfindung. In der Mitte eines weiten Dorfes an der Thei in der Gegend des heutigen Tokai lag seine hlzerne Residenz. Das Leben an Attilas Hofe war ein Gemisch von asiatischer Roheit und rmischen Genssen, Einrichtungen und Gewohnheiten, welche die Hunnen auf ihren Raub- und Beutezgen kennen gelernt. Attila liebte es, da die Groen des Hofes und die zahlreichen Frauen in Prachtgemchern wohnten, da beim festlichen Mahle die Tische mit goldenem und silbernem Geschirr bedeckt waren, da die vornehmen Hunnen ihre Schwerter, ihre Schuhe, ja die Geschirre ihrer Pferde mit Juwelen besetzt zeigten, während er selbst die Lebensweise und einfache Sitte des mongolischen Hirten beibehielt, von hlzernem Geschirr a und in einfacher Tracht und Bewaffnung erschien. Nachdem Attila auf einem weiten Streifzuge das armenische Gebirgsland durchzogen, die Perser am Euphrat und Tigris bedrngt hatte und bis Antiochien vorgedrungen war, wandte er sich gegen das ostrmische Reich, um mit dem Raube seiner Städte die Residenz an der Thei zu schmcken. In zahllosen Scharen berschwemmten die Hunnen die Halbinsel, verwsteten die volkreichen Städte mit Feuer und Schwert, zerstrten Schlsser und Festungs-werke und dehnten ihre Raubzge bis in die Nhe Konstantinopels und an die Thermopylen aus. Die Heere, die der morgenlndische Kaiser den Barbaren entgegenschickte, erlagen der bermacht der Feinde. Endlich kam es zu einem Friedensvertrge, in welchem die Rmer 449 den Hunnen das sdliche Uferland der Donan abtreten und sich zur Entrichtung eines Jahrgeldes von 2100 Pfund Gold verstehen muten. Jetzt beschlo Attila seine Waffen gegen den Westen zu kehren. Art der Spitze zahlreicher hunnischer, germanischer ttnd sarmatischer
   bis 10 von 48 weiter»  »»
48 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 48 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 10
5 1
6 0
7 0
8 0
9 1
10 6
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 5
21 0
22 0
23 18
24 1
25 1
26 1
27 4
28 0
29 2
30 0
31 0
32 2
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 0
41 1
42 1
43 3
44 1
45 0
46 2
47 0
48 36
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 7
2 0
3 0
4 5
5 1
6 0
7 0
8 0
9 4
10 0
11 0
12 0
13 3
14 0
15 1
16 2
17 6
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 13
24 0
25 3
26 2
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 1
41 3
42 1
43 8
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 3
53 2
54 1
55 6
56 0
57 1
58 0
59 0
60 1
61 1
62 1
63 0
64 1
65 43
66 0
67 0
68 0
69 2
70 2
71 3
72 2
73 0
74 0
75 2
76 0
77 0
78 0
79 1
80 4
81 0
82 2
83 3
84 1
85 0
86 2
87 1
88 4
89 4
90 0
91 0
92 3
93 1
94 1
95 1
96 0
97 0
98 2
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 83
1 7
2 8
3 20
4 24
5 22
6 9
7 45
8 5
9 45
10 40
11 4
12 47
13 50
14 6
15 31
16 41
17 9
18 45
19 87
20 2
21 32
22 42
23 10
24 20
25 12
26 17
27 38
28 38
29 26
30 38
31 8
32 8
33 103
34 13
35 40
36 7
37 33
38 11
39 43
40 50
41 16
42 165
43 63
44 31
45 3
46 28
47 10
48 25
49 19
50 140
51 340
52 47
53 8
54 207
55 38
56 23
57 15
58 44
59 113
60 15
61 52
62 65
63 28
64 20
65 23
66 5
67 63
68 14
69 0
70 2
71 48
72 29
73 58
74 41
75 21
76 10
77 27
78 12
79 33
80 52
81 252
82 15
83 21
84 26
85 31
86 14
87 9
88 32
89 14
90 7
91 55
92 2
93 10
94 7
95 3
96 5
97 26
98 12
99 22
100 130
101 14
102 85
103 51
104 9
105 54
106 17
107 4
108 22
109 16
110 14
111 117
112 26
113 6
114 22
115 102
116 62
117 12
118 26
119 11
120 44
121 54
122 21
123 68
124 32
125 79
126 19
127 49
128 23
129 11
130 16
131 64
132 31
133 26
134 11
135 5
136 155
137 14
138 13
139 13
140 35
141 22
142 20
143 42
144 17
145 81
146 31
147 6
148 83
149 10
150 30
151 27
152 67
153 9
154 12
155 27
156 63
157 36
158 48
159 17
160 9
161 22
162 40
163 37
164 13
165 39
166 73
167 12
168 48
169 22
170 18
171 60
172 94
173 76
174 12
175 50
176 47
177 39
178 9
179 30
180 8
181 31
182 45
183 133
184 17
185 9
186 16
187 24
188 21
189 29
190 19
191 37
192 44
193 24
194 36
195 11
196 189
197 36
198 36
199 32