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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 21

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Sieg des Despotismus in Frankreich, politisches Ubergewicht k. und schlielich seinen Standpunkt aufgab, wirkte doch sein Beispiel tote ein Fluch fort aus die sptere,, Leiter des srauzsischeu Staates zun, schweren Nachteil fr diesen wie fr die Kirche in Frankreich. Unter den, Einflsse der mit Unrecht verunglimpften Madame Maintenon, dermaint-non. Witwe des Satirendichters Scarron, die er als Erzieherin seiner Kinder schtzen gelernt und zu seiner zweiten Gattin erhoben hatte, wurde er m spteren Jahren kirchlicher gesinnt. Mit Recht schritt er gegen den sich regenden Geist der Schwrmerei und gegen die Sekte der Jansenisten em.an|emften- Diese waren die Anhnger des verstorbenen Bischoss Cornelius Jan-u<m en-senilis (f 1638) von Ypern. welcher die schon im Jahre 1579 von der Kirche verurteilten Lehren des Michael Bajns von der Gnade und der Freiheit des Willens in dem Buche Augustinus", das erst nach seinem Tode erschien, gegen die Jesuiten verteidigte. Wider die Verwerfung mehrerer Stze dieses Werkes protestierten die Jansenisten, deren ber-groe, fast calvinifche Strenge anf der einen Seite Gleichgltigkeit gegen die Vorschriften der Religion, auf der andern den widerspenstigen Geist der Hresie erzeugte. Weder die kirchlichen noch die staatlichen Mittel fruchteten bei der Hartnckigkeit der Jansenisten. durch deren Schuld Frank-reich ein volles Jahrhundert in kirchlicher Hinsicht aufs schwerste beuu-ruhigt und erschttert wurde. Fr Frankreich waren die Wirkungen dey heftigen Jansenistenstreites schlimmer, als fr die Gesamtkirche das Schisma von Utrecht (1723). . Y Aufhebung Gegen die Hugenotten ging er von der Politik religiser Toleranz des Edikts ab und griff allmhlich von den sanften Mitteln der Bekehrung zu strengen von Nantes Maregeln, zuletzt nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) zur harten Verfolgung. Der reformierte Gottesdieust wurde verboten, die Geistlichkeit ausgewiesen, den Laien die Auswanderung untersagt, standhaften Bekenueru ihres Glaubens Strafeinquartierung (Dragouaden) ins Haus gelegt, unter deren Willkr sie entsetzliche Gewalttaten aller Art erduldeten. Trotz des Verbotes wanderten in den Jahren 1680 bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 50 000 Hngenottenfamilien aus und fanden als gewerbttige Leute in Holland. England, in der Schweiz und in deutschen Landen gerne Aufnahme, im brandenburgifchen Staate durch das Potsdamer Edikt. Durch diese Refugies kamen einzelne Gewerbe Edamer wie die Seidenweberei, Strumpswirkerei, die Juwelierkunst nach Gegenden, 1685. die seither wenig Manufaktur kannten. Ein gefhrlicher Aufstand der in Camisarven. den Ceveuuen zurckgebliebene,, Hugenotten, der nach ihrem Kittel genannten Camifarden. konnte nur mhsam bewltigt werden (1705). Kriege liudwigs Xiv. 16. Der erite Raubkrieg (Deuolutionskrieg) (16671668). i. Raubkrieg Trotz des Verzichtes der spanischen Prinzessin Maria Theresia aus spa- 166j6ts nisches Gebiet erhob Ludwig Xiv. als deren Gemahl zwei Jahre nach

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 22

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 22 — Weinbergen umgeben; Nürnberg an der Wasserstraße von der Donau bis zum Main, die gewerbthätige Hptst. von Franken (Bayern), Würzburg, am (schiffbaren) Main im n. Franken (Bayern). * Der schwäbische Jura, der südlichere Teil des deutschen Jura, erscheint von Schwaben aus mit schroff abfallenden Rändern (warum nicht von der bayerischen Hochebene aus?); vorgelagert sind ihm in Württemberg zahlreiche Kegelberge (wie der Hohenzollern und weiter n. der Hohenstaufen). Seine Fortsetzung, der niedrigere fränkische Jura, zieht in einem Bogen nach N.o. durch Bayern bis zum Fichtelgebirge. Welche Flufsthäler bilden die bequemsten Verkehrswege für Schwaben und Franken? * 3. Die reichgesegnete oberrheinische Tiefebene (von Basel bis Mainz) mit Baden und Hessen r., mit dem Elsaß, der Rhein- Pfalz und Hessen l., wird durch zwei Gebirgsmauern begrenzt und zwar im O. durch den düstern Schwarzwald (woher der Name? Quelle der Donau; Baden) im W. durch den an lieblichen Thalern reichen Wasgenwald (Quelle der Mosel; Elsaß mit Straßburg), welcher sich nach W. zu dem Hügellande von Lothringen (Metz) abdacht. Bei seiner geschützten Lage ist das Land reich angebaut (Wein und Obst) und daher auch stark bevölkert. * Beide Mauern haben die größte Ähnlichkeit mit ein- ander: Wie der Schwarzwald im N. zum Thale der Murg ab- fällt (Rastatt am Eingange nach Schwaben), so der Wasgen- wald zum Thale der Lauter (Weifsenburg am Eingange nach dem Elsafs, Wörth am Geb. selbst [1870]. Jenseit der Murg bildet das niedrigere Neckar-Berg 1. (Heidelberg) und zwischen Neckar und Main in Hessen der Odenwald die öst- liche Mauer des Rheinthals; gegenüber liegt das Sandsteingeb. der Haardt in der Rheinpfalz (Wein und Tabak). Beide Ge- birgsmauern senken sich ferner nach N. (im S. die höchsten Berggipfel), und beide endlich fallen schroff zur Rheinebene ab, sanft aber nach der entgegengesetzten Seite (im 0. Württem- berg und im N.w. Lothringen). * B. Das mitteldeutsche Bergland. I. Das Bergl. des Mittelrheins oder das rheinische Schiefer- gebirge, welches die preußischen Provinzen Hessen-Nassau, West- falen und die Rheinprovinz durchzieht, wird in der Mitte vom Rhein durchbrochen, welcher von Bingen (Binger Loch) bis Bonn ein herrliches Thal mit vielen Burgruinen und Weinbergen bildet; berühmt der Rh eingau, der s. Abhang des Taunus, und be- sonders der westliche Teil desselben, der weinreiche Niederwald (oberhalb Rüdesheim und unweit Bingen das Germania-

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 23

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 23 — Denkmal). Das Bergl. selbst ist ein breites, auf dem Rücken einförmiges, rauhes und armes Hochl. * Jeder der beiden Flügel wird durch Querthäler des Rheins wieder in mehrere Gebirgsstücke geteilt lind zwar: 1. das rechtsrheinische Geb. durch die Lahn und Sieg in a) den schönen Taunus, mit vielen Heilquellen in Nassau (Wiesbaden, Homburg, Selters); b) den rauhen Westerwald, rings von Flüssen umgeben: im 0. und S. die Lahn (Bad Ems), im W. der Rhein und im N. die Sieg (N.w. das früher vulkanische Sieben-Geb. in der Nähe von Bonn, der Universität der Rheinprovinz); c) das Sauerland (Süderl.), waldiges, dicht bevölkertes Hügelland mit stark entwickelter Industrie, weil es reich an Eisenerzen ist und besonders an seinem Nordrande zu beiden Seiten der Ruhr mächtige Kohlenlager besitzt (Essen, Mittel- punkt der Eisen- und Bergwerke; Elberfeld und Barmen im Wupperthale, Hauptsitz der Baumwollfabriken). Der schmale N.-Rand des Sauerlandes, welcher zum Thale der Lippe und damit zur norddeutschen Tiefebene abfällt, heifst Haarstrang, reich an Kohlen (Dortmund in Westfalen). 2. Das linksrheinische Gebirge zerfällt durch die Mosel in: a) den Hunsrück, ein ödes Hochl., welches nach S.w. zur Saar, dem Nebenfl. der Mosel, abfällt (hier viele Kohlen- gruben; Saarbrücken 1870); ebenfalls zur Rheinprovinz gehört b) die Eifel, noch rauher als der Hunsrück; zwischen beiden das enge, vielfach gewundene, weinreiche Moselthal (Koblenz beherrscht das Mosel-, Rhein- und Lahnthal). Ihre westl. Fortsetzung nach Belgien hinein heifst dieardennen. * n. An dieses Schiefergeb. stößt östl.: 1. Das hessische Hügell., zwischen dem rheinischen Schiesergeb. und Thüringen (Werra), gut angebaut in den Thälern der Fulda (die alte Bischossst. Fulda und Kassel), rauh und ärmlich auf den Höhen, welche die Grenze gegen das fränkische Stufenland bilden (* wie der Spessart im bayerischen Mainviereck und die moorige Rhön, Quelle der Fulda, in Hessen*). 2. Das Weser-Bergland, welches die Weser auf beiden Seiten von Münden bis Minden (westfälische Pforte) be- gleitet, wird ö. vom Leinethal begrenzt; zwischen Weser und Ems der schmale, waldreiche Teutoburger Wald in Westfalen (Hermannsdenkmal bei Detmold). Iii. Weiter ö. liegt: 1. zwischen Werra und Saale die schmale Bergkette des lieblichen Thiiringerwaldes nebst dem niedrigeren Frankenwalde und ihre nördl. Abdachung, das Thüringische tügelland, welches namentlich im S. gut angebaut ist (Eisenach, otha, Jena, Weimar). Der kammsörmige Thüringerwald

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 33

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — * n., im gewerbthätigen, an Steinkohlen reichen Ruhr- Gebiete Essen, (Krupps Gufsstahlfabrik beschäftigt über 20000 Arbeiter), [Ruhrort, der Hafen für die Steinkohlen des Ruhrgebietes]. Im W. vom Rhein Krefeld mit Sammet- und Seidenfabriken, n. an Rhein und Lippe Wesel. * Im westlichen Teile der Rheinprovinz die altertümlichen Städte Aachen mit heilkräftigen Schwefelquellen (im Dome Karl des Gr. Grab, fr. Krönungsst. der Kaiser, Tuchfabriken), und s., im lieb- lichen, weinreichen Moselthale, Trier * mit Überresten altrömischer Bauten (Amphitheater u. s. w.), durch die Moselthal-Eisenb. mit dem Rhein (Koblenz) verbunden. An der Saar Saarbrücken mit Steinkohlengruben in der Nähe. [5 Regierungsbezirke: Koblenz, Düsseldorf, Köln, Trier und Aachen.] — Zu Preußen gehören aufserdem noch: Die Hohenzollernschen Lande an der rauhen Alp (Neckar und Donau). Welche berühmte Burg? Preußen verwaltet das Fürstentum Wal (leck zwischen Westfalen und Hessen, Hptst. Arolsen; getrennt liegt unweit der Weser das Bad Pyrmont. * § 17. Die übrigen norddeutschen Staaten. I. Das Königreich Sachsen, ein wohlhabendes, dicht be- völkertes Land. Die Ebene wird durch die Elbe mit ihren Neben- slüssen reich bewässert und ist daher sehr fruchtbar (Ackerbau). Das sächsische Bergland, der nördliche Abfall des Erzgeb. und der Sudeten, hat infolge seines Reichtums an Kohlen eine reich entwickelte Industrie. Im schönen Elbthale die Hptst. Dresden, wegen seines Reichtums an Kunstschätzen (Gemälde u. a.), „das sächsische Florenz genannt". * Dampfschiffahrt und Eisenb. nach der sächsischen Schweiz. Die sächsische Lausitz ist, wie die schlesische, sehr gewerbreich (Leinwand- und Tuchfabriken), hier Bautzen an der Spree. An der Elbe Meifsen, Porzellanfabrik, und an der Mündung der Pleifse in die Elster: * Leipzig, Hauptsitz des deutschen Buchhandels, Messen, Hoch- schule (Völkerschlacht 1813), Sitz des Reichsgerichts; im gewero- lichen S. Chemnitz, Hauptfabrikst. (Baumwolle), * daher das „sächsische Manchester", Maschinenbau; w. Zwickau an der Mulde, mit vielen Steinkohlen, und Plauen an der Elster. [In Dresden kreuzen sich 2 wichtige Eisen- bahnlinien: die eine aus Böhmen (Prag) führt elbabwärts nach Leipzig-Halle oder Berlin, die andere aus Bayern über Zwickau, Chemnitz, dann Bautzen nach Schlesien.] Auf dem Erzgebirge viele ärmliche Bergstädte (Bergbau und Spitzenklöppeln). * Sommer, Erdkunde, 16. Aufl, Z

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 32

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — * An der Lahn die Hochschule Marburg. Am Main die Fabrikstadt Hanau. [Hessen wird von 2 großen Eisenbahnen durchschnitten, welche den Verkehr zwischen N.- und S.-Deutsch- land vermitteln: die eine geht vom Leinethale (Göttingen) zur Werra, dann zur Fulda (Fulda) und endlich zum Main (Hanau, Frankfurt), die andere geht von Göttingen zur Weser (Münden), verfolgt das untere Thal der Fulda (Kassel), geht zur Lahn (Marburg, Giefsen) und erreicht den Main bei Frankfurt; die erstere nimmt die Verbindungslinien vom Rhein, die zweite die von Thüringen (Erfurt) und Sachsen (Halle) her in sich auf.] * 2. Das ehemalige Herzogtum Nassau, mit dem schönen Rhein- thale am Abhange des Taunus. Hptst. Wiesbaden, altertümliches Bad, * „das deutsche Nizza"; noch andere Heilquellen? berühmte Weinberge im Rheingau? Bad Ems (in welchem Thale?) * 3. Die (fr. freie) Stadt Frankfurt am Main, im Dome fr. Wahl und Krönung des deutschen Kaisers und im Römer das Kaisermahl: später Sitz des Bundestages, jetzt nur noch wichtig als reiche Handelsst. (Messen), Goethe-Denkmal. * [Von N. her münden 2 große Verkehrswege (welche?), nach 0. hin vermittelt der Main die Verbindung mit Bayern, nach W. hin die Verbindung mit dem Rheine (Mains-Wiesbaden u. s. w.), von S. her führen 3 Eisenbahnen nach Frankfurt. 2 Regierungsbezirke: Kassel und Wiesbaden.] * 12. Die Rheinprovinz, größtenteils auf dem linken Rhein- ufer, die Perle der preußischen Provinzen (viel Fabrikthätigkeit und Weinbau); im N. Tiefebene, sonst Bergl. (welche Züge?). Im Rheinthale Koblenz, herrlich gelegen an Rhein und Mosel, Hptst. * die Felsenfestung Ehr enb reitst ein auf dem rechten Rhein- ufer zur Sicherung des Mosel- und Lahnthaies; letzteres ist eine wichtige Handelsstrafse in das Innere Deutschlands (hier Wetzlar [Goethe]); welche anderen Städte liegen im Lahn- thale? Im Rheinthale abwärts Bonn, Hochschule (Arndt) und Köln, reiche Handels- und Fabrikst., die dritte Stadt Preußens, welches die zweite? Der Dom ist die berühmteste gotische Kirche („das deutsche Rom"); * [2 große Verkehrswege schneiden sich hier: den Rhein abwärts, von der Schweiz her (auch von Frank- furt her) nach den Niederlanden (lebhafte Dampfschiffahrt und Eisenbahnverbindung) und von Paris, Brüssel, Antwerpen (Eng- land) her über Aachen durch Westfalen, Hannover nach Berlin (welche Städte ?); von Köln ab wendet sich die letztere nicht sofort ö. (weshalb nicht ?), sondern zieht zuerst rheinabwärts bis] * Düsseldorf (Malerschule), Rheinhafenstadt für die gewerb- reichen Schwesterstädte Elberfeld und Barmen, „das deutsche Manchester"; südl. Solingen mit berühmten Stahlfabriken (Sheffield).

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 37

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 37 — den Franzosen teilweise zerstört, Hochschule) und nach Mannheim am Neckar und Rhein (bedeutende Rheinschiffahrt), * s. nach der Fest. Rastatt (an?); ö., nach Württem- berg zu [Pforzheim, (Goldwaren)]; von Rastatt führt die Eisenb. s. nach Baden-Baden (heifse Quellen) und Frei- burg (Hochschule, berühmtes Münster), sämtlich an den frucht- baren Abhängen des Schwarzwaldes (Wein, Obst) gelegen; die ärmlichen Bergbewohner beschäftigen sich mit der Herstellung von Uhren, mit Strohflechten, Holzfällen u. a. Am Bodensee Konstanz (Hufs 1415). * 4. Das Großherzogtum Hessen s. und n. vom Main. Am Rhein und Main die starke Reichsfest. Mainz (Gutten- berg). Am Rhein das uralte Worms (1521, Lutherdenkmal), fr. eine der bedeutendsten Städte Deutschlands; ö. vom Rhein, in sandiger Fläche, die Hptst. Darmstadt,' * südlich führt die von Frankfurt kommende Eisenb. an der obst- und weinreichen Bergstrafse vorbei nach Heidel- berg, von da weiter? Im nördlichen, unfruchtbaren Teile Giefsen an der Lahn (Hochschule; welche Städte liegen noch an der Lahn? — Eisenb.?). * 5. Deutsch-Lothringen und Elsaß, jetzt wieder deutsch und zwar Reichsland mit den beiden starken Festungen Metz an der Mosel (*Gravelotte 1870*) und Straßburg, unweit des Rheins, berühmt dnrch das schöne Münster; * in dem fruchtbaren und gewerbreichen Thale der Iii (Nebenfl. des Rhein) liegen aufser Strafsburg noch Colmar und Mülhausen, letzteres an Fabrikthätigkeit (Baumwollstoffe u. a.) Chemnitz ähnlich. Die ganze oberrheinische Tiefebene ist fruchtbare Korngegend, am Abhänge des Wasgenwaldes Wein- und Tabaksbau. Welche geschichtlichen Orte liegen im N. des Elsafs ? [Wie die rechtsrheinische Ebene, ist auch die linksrheinische von einer Eisenb. durchschnitten, welche von Basel über Mül- hausen-Strafsburg n. nach Frankfurt oder Mainz oder Bingen führt. Metz steht mit Strafsburg und mit Koblenz durch eine Eisenb. in Verbindung.] * Das Großherzogtum Luxemburg, an der W.grenze Deutschlands zwischen der Rheinprovinz, Lothringen, Frankreich und Belgien gelegen, ist ein politisch selbständiges, aber mit Deutsch- laud durch den Zollverein verbundenes kleines Reich. Die Be- wohner sind deutsch; der Boden ist reich an Kohlen und Eisenerzen. Die Hptst. Luxemburg war eine deutsche Bundesfest. Auswärtige Besitzungen. Seit den letzten Jahrzehnten hat das deutsche Reich an den Küsten von W.- und O.-Asrika und auf australischen Inseln, ins-

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 107

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Grndung und Ausbreitung der christlichen Kirche. 107 Mrtyrer der Same der Kirche sei. Was der jungen Gemeinde den Untergang drohte, diente nur zu ihrer weiteren Ausbreitung. An allen Orten, wohin die Flchtigen kamen, sammelten sie neue Bekenner um sich: durch ganz Juda, Galila und Samaria, bis nach Phnizien, Syrien und Cypern drangen Strahlen des himmlischen Lichts, und nicht allein unter den Juden, auch unter den Heiden fand die Botschaft des Heils offene Ohren und willige Herzen. Einen bedeutenden Aufschwung erhielt das Missionswerk durch Paulus, einen griechisch gebildeten Juden aus Tarsus in Cilicien, der aus einem heftigen Verfolger ein eifriger Bekenner Christi wurde und ein auserwhltes Rstzeug, seinen Namen unter die Heiden zu tragen. Nachdem er nach seiner wunderbaren Bekehrung einige Jahre in Arabien in abgeschiedener Stille zugebracht, sich dann in Damaskus, Jerusalem und Tarsus aufgehalten und zuletzt an der Seite des Barnabas in Antiochien gewirkt hatte, unternahm er zur Verkndigung des Evangeliums drei Reisen in die Städte und Landschaften Kleinasiens, Maeedoniens und Griechenlands, und berall war seine Ttigkeit von bestem Erfolge gekrnt. Auf seiner ersten Reise besuchte er in Gemeinschaft mit Barnabas die Insel Cypern und das sdliche Kleinasien, und grndete hier die Gemeinden zu Antiochien (in Pisidien), Jkonium, Lystra und Derbe. Nach seiner Rckkehr begab er sich nach Jerusalem, wo auf einer Zusammenkunft der Apostel (das Apostel-Konzil" genannt) darber verhandelt werden sollte, ob sich die Heidenchristen den religisen Gebruchen der Inden zu unterwerfen htten; und seinem Einflu war es hauptschlich zuzuschreiben, da diese wichtige Frage im verneinenden Sinne entschieden wurde. Auf seiner zweiten Reise durchzog Paulus das mittlere Kleinasien, predigte das Evan-gelium den Gatatern, setzte dann von Troas aus nach Europa der, stiftete die Gemeinden zu Philippi und Thessalonich und wandte sich endlich der Athen, wo er dem Volke und den staunenden Philosophen den unbekannten Gott" verkndete, nach Korinth, der glnzenden Hauptstadt Achajas, wo er ein Jahr und sechs Monate verweilte und zahlreiche Glubige um sich scharte. Bei seiner dritten Reise war sein Blick vorzugsweise auf das groe und volkreiche Ephesus gerichtet. Dritthalb Jahre lang wirkte hier der Apostel mit groem Segen, indes seine Gehilfen in der weiten Umgegend das Wort ausbreiteten und den Grund zu den Gemeinden von Laodieea, Koloss, Smyrna, Sardes und Philadelphia legten. Von seiner letzten Reise zurckgekehrt, wurde Paulus zu Jerusalem infolge eines von den Juden erregten Tumultes in Ge-wahrsam genommen und nach zweijhriger Hast zu Csarea nach'

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 110

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
110 Ix. Das rmische Kaiserreich und die Germanen. Das Christentum. lichkeit an den Gekreuzigten mit dem martervollsten Tode; in Rom wurde Justin der Mrtyrer", der beredte Verteidiger seines Glaubens und seiner Glaubensgenossen, gegeielt und enthauptet, und in Klein-asien der fromme Bischof Polykarpus vou Smyrna, gleich Jgna-tius ein Schler des Apostels Johannes, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. \ Justin der Mrtyrer", der Sohn eines heidnischen Vaters zu Sichern in Samaria, hatte in seiner Jugend eine ausgezeichnete Bildung erhalten, die er dann aus weiten Reisen noch vervoll-stndigte. Aber alles Wissen lie sein Herz leer und kalt, und vergebens suchte er in den Philosophenschulen die Ruhe seiner Seele, nach der ihn sehnlichst verlangte. Da lernte er das Christentum kennen, auf das ihn bei einer einsamen Wanderung am Meeresstrande ein ehrwrdiger Greis hinwies, und wurde nun ein treuer Jnger Jesu, der seine ganze reiche Erkenntnis zur Verteidigung der so falsch beurteilten Religion und ihrer verleumdeten Bekenner anwandte. Er bergab den Kaisern Antoninus Pius und Marc Aurel zwei noch jetzt vorhandene Schutzschriften", in denen er die Wahrheit der Christenlehre dartut und die wider seine Glaub eus-brder erhobenen Vorwrfe und Verdchtigungen zurckweist. Doch eben diese Ttigkeit zog ihm den besonderen Ha der Widersacher zu. Er wurde mit mehreren anderen Christen ins Gefngnis geworfen, und da sie alle khn und frei ihren Glauben bekannten, erst gegeielt und dann enthauptet. Polykarpus hatte noch mit den Aposteln vertrauten Umgang gehabt und war bereits 90 Jahre alt, als der Sturm der Verfolgung zum Ausbruch kam. Der Statthalter wnschte den ehrwrdigen Greis zu retten und rief ihm zu: Schone deines Alters, schwre bei den Gttern und fluche Christo!" Doch Polykarpus erwiderte: Sechsuudachtzig Jahre habe ich ihm gedient, und er hat mir nie etwas zu leide getan; wie sollte ich meinen König lstern, der mich selig gemacht!" Der Statthalter wurde unwillig und drohte mit wilden Tieren, mit Martern und Feuersqual; Polykarpus aber blieb unerschtterlich. Du drohest," sprach er, mit einem Feuer, das nur einen Augenblick brennt und bald verlischt; aber du weit nichts von dem ewigen Feuer des Gerichts, welches den Gott-losen aufbehalten ist." Da verkndigte ein Herold dem versammelten Volke: Polykarpus hat betonet, da er ein Christ sei!" und tausend Stimmen antworteten: Das ist der Vater der Christen, der so viele gelehrt hat, nicht mehr zu opfern und anzubeten!" Er wurde verurteilt, lebendig verbrannt zu werden, und Juden und Heiden waren geschftig, den Scheiterhaufen zu errichten, den der Mrtyrer besteigen mute. Unter Lobpreisungen erwartete er den Tod. Doch

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 113

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Grndung und Ausbreitung der christlichen ircfje. 113 Bann ober die Exkommunikation aus der kirchlichen Gemein-schaft ausgeschlossen wrben nnb gewhnlich als verachtete Sekte verkmmerten. Fr die Ansbilbnng der Kirchenlehre waren in der ersten christlichen Zeit besonbers ttig Origenes von Alexanbrien, Tertullian nnb Cyprian von Karthago. Origenes zeigte schon als Knabe eine so schwrmerische Liebe zum Heilanbe, ba er nur durch die List der Mutter abgehalten werben konnte, das Schicksal seines Vaters zu teilen, der unter Septimins Severus den Mrtyrer-tob erlitt. Voll Hochfliegenben Geistes und fester Willenskraft erwarb er sich die ganze Gelehrsamkeit seiner Zeit, nnb bereits in seinem 18. Lebensjahre wrbe er zum Vorsteher der Katechetenschule zu Alexaubrieu erhoben, jener ersten christlichen Lehranstalt, welche hauptschlich bttrch ihn zu hohem Ruhme emporstieg. Eingeweiht in die heibnische Philosophie, wanbte er die Schtze griechischer Erkenntnis zur Verherrlichung des Christentums an und verbanb die Lehren der ausgezeichnetsten Weltweisen mit benen des Evangeliums, um auch die Gebilbeten fr das Reich Gottes zu gewinnen. _ Als Schriftsteller lie er sich vorzugsweise die Erklrung der Bibel angelegen sein. Von Alexanbrien vertrieben begab er sich nach Csarea, wo er mit unermiibticher Ttigkeit fr die Ausbreitung des Evangeliums wirkte, bis er im Jahre 254 aus dem Leben schieb, hoch- 254 gefeiert von Mit- und Nachwelt. Whrenb Origenes das Gute und Wahre, ba sich auch in der hetbmscheu Philosophie finbet, mit dem Christeutume in Einklang zu bringen und fr basselbe zu verwerten suchte, bekmpfte Tertullian, Presbyter der Gemeinbe zu Karthago, die griechische Welt-bilbuug als die Mutter der Irrlehre und des Abfalls vom Evau-gelium. Der Christ sollte jeber weltlichen Frenbe absterben und nur Gott und seinem Worte leben. Dem Leben in freiwilliger Ehe-losigkeit legte er groe Heiligkeit bei, und eine geschlossene Ehe galt ihm fr unauflslich. Tertullian starb im Jahre 220 als hoch- 220 betagter Greis. Cyprian stammte ans einer angesehenen Familie und war in heibnifcher Wissenschaft erzogen werben. Nachbem er zum Christentum bergetreten, verteilte er den grten Teil seines tiebeutenben Vermgens unter die Armen und bereitete sich durch strenge Bn-iibungen fr den geistlichen Staub vor. Zum Bischof seiner Vater-stabt Karthago erwhlt, eiferte er mit uachbrcklichem Ernst gegen das schlaffe, nngebnnbene Leben, das in dem reichen, herrlichen Lanbe unter den Wirkungen eines langen Friebens in allen Stnben ein-gerissen war, erwarb sich aber auch durch seine werkttige Liebe, die er besonders bei Gelegenheit einer Pest bekunbete, die Zuneigung Schmelzer, Leitfaden, 8

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 116

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
116 Ix Das rmische Kaiserreich und die Germanen. Das Christentum. Schon Konstantins Ehlorus, mehr aber noch dessen Gattin Hc-lena, Konstantins Mutter, hatten sich der christlichen Lehre znge-neigt und ihr Beispiel blieb nicht ohne Einflu auf den Sohn. Nach seinem Siege der Maxentins erlie er ein Gesetz, welches den Christen freie Religionsbung gestattete. Noch entschiedener trat er fr das Christentum ein, nachdem er die Alleinherrschaft erlangt hatte. Er gebot die Feier des Sonntags, zog christliche Geistliche und Bischfe in den Kreis seiner Vertrauten und lie die kaiserlichen Prinzen durch christliche Lehrer erziehen. In allen Stdten wurden Kirchen gebaut und prchtig geschmckt. Helena reiste selbst ins ge-lobte Land, lie sich im Jordan taufen und errichtete an der Sttte, wo einst Jesus gekreuzigt und begraben ward, die jetzt noch vorhan-dene Kirche des heiligen Grabes. Die Taufe empfing Konstantin erst auf seinem Sterbebette. Frh schon fhrten die religisen Forschungen zu Spaltungen und zur Bildung von Sekten. Am bedeutungsvollsten war der Streit der die Person Christi. Arius, ein Presbyter zu Alexau-drien, eiu Mann von Gelehrsamkeit, ernstem Wesen und fleckenlosem Wandel, stellte die Ansicht auf, Christus sei nicht gleichen Wesens mit dem Vater, sondern nur der Erste unter allen Geschaffenen. Seine Lehre fand viele Anhnger, aber auch viele Gegner, und der Streit verbreitete sich allmhlich durch die ganze Christenheit. Als alle Versuche, den Frieden herzustellen, vergebens waren, berief Kon-325 stantin die erste allgemeine Kirchenversammlung nach Nica in Kleinasien, an welcher 318 Bischfe und andere hochgestellte Geistliche teilnahmen. Nach langen Verhandlungen wurde die Lehre des Arius als ketzerisch verdammt und das nicnische Glaubens-bekeuntnis, das die gttliche Natur des Erlsers aussprach, abge-fat. Spter kam dazu noch ein anderes, welches nach Athanasius, einem alexaudrinischen Geistlichen, dem Hauptgegner des Arius, das athauasianische genannt wird. Doch der Streit ruhte damit noch nicht. Der Arianismns wurde sogar lange Zeit vom kaiserlichen Hofe begnstigt, und erst unter Theodosins gewann die orthodoxe (rechtglubige) Kirche den Sieg. Auf Konstantin folgten seine drei Shne Konstantinns, Kon-stantins und Konstans und nach deren Tode sein Neffe Julian der Abtrnnige". Obwohl im Christentum erzogen, neigte sich doch Julian immer mehr dem Religionswesen der Vter zu, an dessen Kunst und Poesie, Festen und Opfern seine phantasiereiche Natur Gefallen faud, und mit dem er alles verknpft sah, was die schnste Zeit des Altertums aus sich erzeugt und als die reiche Quelle geistiger Bildung zurckgelassen hatte. Kaum war er daher zur Herrschaft gelangt, als er mit Eifer an die Wiederbelebung des
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