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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Dritte Periode. Von 1056—1273. zu schaffen. Nachdem einmal das Amt ein Lehen geworden war, wurde naturgemäß aus dem Amtsbezirk das Territorium; dessen Inhaber strebten nach Erblichkeit, die sie dem Königtum bestritten, und suchten in ihrem Gebiet ihre Landeshoheit auszubilden. So löste sich nicht nur die Zentralgewalt, sondern auch das Herzogtum in eine große Anzahl von Lehnsgebieten auf; und es bildete sich ein nicht rechtlich, aber tatsächlich geschlossener Stand der Fürsten, der sich als hoher Adel über den niederen emporhob und die Erzbischöfe, Bischöfe, wenige Äbte, die Herzöge, Pfalzgrafen, Landgrafen und gewisse Grafen umfaßte. Die deutsche Verfassung nach dem Interregnum ist na,hezu eine Oligarchie der Fürsten. Vom alten Stammesherzogtum Bayern (§ 35) hatten sich die Herzogtümer Kärnten (§40), Österreich unter den Babenbergern, (§ 63) und Steiermark (§ 66) losgelöst. Auch die Grafschaft Tirol und das Erzbistum Salzburg waren unabhängig geworden. Viel größer wurde die Zersplitterung Schwabens. Unter den Fürstenhäusern, die hier selbständig wurden, sind besonders zu nennen die Zähringer in Baden, die Habsburger, die im Aargau und am Vierwaldstättersee große Güter besaßen und die Landgrafenwürde im Elsaß erwarben, und die Grafen von Württemberg. Auch ein großer Teil der schwäbischen Ritterschaft und zahlreiche Städte (§ 75b) — solche auch in Bayern. Franken und Lothringen — wurden ganz unabhängig. Ein Herzogtum Lothringen hat bis ins 18. Jh. bestanden. Ganz davon losgelöst aber wurden u. a. die Herzogtümer und Grafschaften Brabant, Flandern, Holland, Seeland, Friesland, Geldern, Kleve, Jülich, Luxemburg, die Erzbistümer Köln und Trier. Von den Territorien, in die sich das Herzogtum Franken auf löste, seien genannt die Rheinpfalz, die Grafschaft Nassau, die Burggrafschaft Nürnberg, in deren Besitz die Hohenzollern kamen, die auch die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth erwarben; ferner das Erzbistum Mainz und die Bistümer Worms, Speier, Würzburg und Bamberg. Der Name Herzogtum Sachsen blieb dem Lande um Wittenberg, das der Anhaltiner (Askanier) Bernhard 1180 erhielt

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Niederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alche-mistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ungunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs Ii. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609) die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Niederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 8. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 172

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Fsnfta Periode. Von 1517—1618. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Der Westfälische Friede 1648. Schon seit dem Beginn seiner Regierung 1640 war der junge Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm nachdrücklich für den auf der Grundlage allgemeiner Amnestie zu errichtenden Frieden eingetreten. Ernstliche Verhandlungen begannen seit 1645 zu Münster zwischen dem Reiche und Frank reich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Ständen und Schweden. a) Territoriale Bestimmungen. Schweden erhielt Vorpommern mit Rügen und den Odermündungen, ferner Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden, doch als Reichsstand; irankreich zu voller Souveränität endgültig die Bistümer und Städte Metz, Toul, Verdun, ferner den Sundgau und andre Teile des Elsaß, zum Teil unter unklaren und zweideutigen Bestimmungen; Brandenburg fast ganz Hinterpommern und als Ersatz für das übrige Pommern, dessen Herzogshaus 1637 ausgestorben war, mit Rücksicht auf den Vertrag von 1529 die Bistümer Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg; dies wurde 1680 erworben. Bayern blieb im Besitz der Kur und der Oberpfalz. Der Erbe Friedrichs V. erhielt die Rheinpfalz zurück nebst der für ihn geschaffenen (8.) Kur. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängig vom Reiche anerkannt, die im Verlauf des Krieges ihres Besitzes beraubten Fürsten durch eine allgemeine Amnestie wieder eingesetzt. — Es waren nun also die Mündungen des Rheins, der Weser, der Oder und der Weichsel in den Händen fremder Mächte. b) Kirchliche Bestimmungen. Die Gleichberechtigung der Bekenntnisse wurde von neuem festgestellt und auf die Reformierten ausgedehnt und die Glaubensfreiheit nicht bloß den Reichsständen, sondern mit gewissen Einschränkungen auch den Untertanen gewährleistet — außer in Österreich; seitdem schied Österreich aus der Gemeinschaft deutschen Lebens. Als Norm für den Besitz geistlicher Güter wurde der 1. Januar 1624 festgesetzt. So hatte sich die Reformation die europäische*~An-erkennung errungen.

4. Geschichte des Altertums - S. uncounted

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Qeorg-Eckert-Institut Bs78 ^erfrt# hex des paifenjjaufes in a. b. §. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte auf höheren Lehranstalten. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen - Gymnasiums zu Königsberg i. Pr. Teil I. Teil Ii. Geschichte des Altertums. (Quarta.) Deutsche Geschichte bis zum Ausgang geb. Jt 1,30. des Mittelalters. (Mittelstufe.) geb. Jt 1,30. Teil Iii. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis auf Friedrich den Großen. (Obertertia.) geb. Ji 1,30. Teil Iy. Deutsche Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart. (Mittelstufe.) geb. Ji 1,30. Teil Y. Geschichte des Altertums nebst einem Anhang: Einiges aus der griech. und röm. Literaturgeschichte. (Obersekunda.) geb. Ji 2,10. Teil Yi. Yom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden. (Unterprima.) geb. Jt 2,10. Teil Vii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. (Oberprima.) geb. Ji 2,10. Brettsclllieider, Harry, Wiederholungstabellen für den Unterricht in der Geschichte. steif brosch. Ji 0,40. Aus Besprechungen. Alle bisher besprochenen Werke dieser Stufe überragt das Hilfsbuch von H. Brettschneider an wissenschaftlichem und pädagogischem Werte bedeutend. Rethwischs Jahresberichte über höheres Schulwesen. Brettschneiders Arbeit muß in jeder Beziehung empfohlen werden, es ist sein eines ^er besten, die in den letzten Jahren erschienen sind. Neue Jahrbücher für Philologie. meider, Harry, Zum Unterricht in der Geschichte vorzugsweise in den oberen Klassen höherer Lehranstalten. Ein Nachwort zu meinem ^ „ Hilfsbuch J6 1,—. * Geschichtliches Hilfsbuch o für Lehrerseminare, Oberlyzeen und Studienanstalten. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen - Gymnasiums in Königsberg i. Pr. Geschichte des Altertums. 2. Auflage. geb. Ji 1,60. ü.. xen. Yom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden. 3. Aufl. geb. Jt 2,10. Iii. Teil. Yom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. 2. Auflage, geb. Ji 2,40. Diese Hilfsbücher sind in den Provinzen Brandenburg, Hannover, Hessen-Nassau, Ostpreußen, Pommern, Posen, Sachsen, Schlesien, Westfalen, Wcstprenßen, sowie in den Königreichen Sachsen und Württemberg, in den Großherzogtümern Hessen, Mecklenburg, Oldenburg, in den Herzogtümern Braunschweig, Sachsen - Altenburg, in Schwarzburg-Rudolstadt, Bremen und Hamburg sowie in Rumänien nn i in der Schweiz oinirpfiihrt. Bs78$10714464

5. Geschichte des Altertums - S. uncounted

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Verlag- der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle a. d. S. Geschichtliches Hilfsbuch für Lehrerseminare, Oberlyzeen und Studienanstalten, sowie auch für die Oberklassen von Realg-ymnasien und Oberrealschulen. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen-Gymnasiums und Realgymnasiums zu Königsberg i. Pr. I. Teil. Geschichte des Altertums. 3. Auflage. geb. M 1,80 Ii. Teil. Tom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden’ Iii. Teil. Tom Westfalischen Frieden bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Tt,- . geb. Ji 2,40. Üiingefuhrt m den Provinzen Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, Pommern, Posen, Sachsen, Schlesien, Schleswig-Holstein, Westfalen, Westpreußen, im Königreich Sachsen, Württemberg, Mecklenburg, Oldenburg 15 raun schweig, Altenburg, Coburg-Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt u. - Sondershausen, Bremen und in Hamburg. Creschichts-Atlas zu den Lehrbüchern der Geschichte von Dr. Fr. Neubauer. Für den Geschichtsunterricht in Quarta bis Untersekunda. .12 Haupt- und 8 Nebenkarten. 14. Auflage. (86. bis 95. Tausend.) Steif brosch. Ji 0,60. Diesei Geschichtsatlas kann neben jedem Geschichtslehr buche gebraucht werden. Xßitfairen öa- praktifdjßn Polksuitt1)’djaftskiirt' ?um Hnfmtdjfsgßbraucfi an £wmnarsn und fjöfjmn E^raußalfen von Dr. $offfjeiner. gr. 8°. gelj. Jt 1,— ; lart. Jl 1,20. ^oaxaccjefdhd^fe t>orne£mcid? 6er neueren $eit getneinoerftänblld) bargefteut üon ©tymnafialbtreftor ^mif g>tu1$cx. 8. 1898. gelj. Ji 3,60; geb. Ji 4,20.

6. Länderkunde Europas - S. 350

1913 - Breslau : Hirt
350 Länderkunde. — Europa. Erde und von noch immer steigenderwichtigkeit. Unter den Handelsartikeln Leipzigs stehen Pelz- und Rauchwaren, Leder- und Tuchfabrikate obenan; im Buchhandel nimmt es die erste Stelle auf der Welt ein. Mit dem Buchhandel hängt seine bedeutende Industrie in Druckerei, Schriftgießerei, Buchbinderei u. a. zusammen; ansehnlich ist ferner das chemische Gewerbe. Leipzig, von jeher eine Pflegstätte der Wissenschaft und Kunst, ist ein bedeutsamer Brennpunkt deutschen Geisteslebens: seine Univer- sität ist die drittgrößte in Deutschland, seine Handels- und seine Musikhochschule genießen vorzüglichen Ruf, und feit 1879 ist es Sitz des deutschen Reichsgerichts. An dem Elfter-Pleißegebiet haben außer dem Königreich Sachsen Anteil.- 3. die Provinz Sachsen mit Zeitz (35) an der Elster, die beiden Fürstentümer Reuß Alterer und Jüngerer Linie und das Herzogtum Altenburg. Die Haupt- städte von Reuß Jüngerer und Älterer Linie, Gera (50) und Greiz (25 (beide an der Elster), betreiben lebhafte Weberei und Färberei. Altenburg (40)liegt an der Pleiße in sehr fruchtbarer Umgebung. 7. Das Schlesische Gebirgsland. §216. I. Ausdehnung und Naturcharakter. Die Sudeten 270 km lang, er- strecken sich in der Richtung von Nw nach So von der Lausitzer Pforte im Neißetal bis zur Mährischen Pforte (310 m), der Vermittlerin des Ver- kehrs zwischen Donau-, Oder- und Weichselgebiet. Sie bilden einen langen, waldreichen Wall zwischen dem Böhmischen und Mährischen Becken einer- seits und der Schleichen Tieslandsbncht anderseits, daher auch die Wasser- scheide zwischen der Ostsee, der Nordsee und dem Schwarzen Meere. Die breiten, welligen Rücken der Sudeten bestehen vorwiegend aus ältesten Ge- steinen der Erdrinde, aus Gneis, Granit, Glimmer und Urtonschieser. Sie stellen die letzten Horste eines alten Faltengebirges dar, das von Schollen- einbrüchen in der Längsrichtung des Harzes im No und Sw begrenzt wird. Quer- brüche haben die ehemals geschlossene Masse in meridionaler Richtung auseinander- gerissen und in einzelne ziemlich selbständige Teile zerlegt; deren Streichungsrichtung stimmt jedoch nicht immer mit der des ganzen Walles überein. Daher bilden die Sudeten einen vielgliedrigen, paßreichen und durch große Wegsamkeit aus- gezeichneten Gebirgszug. Die Senken wurden später von jüngeren Ablage- ruugeu ausgefüllt. So entstand das Waldenburg er Bergland, ein durch die Laudeshuter Pforte nach Böhmen Hinemstreichendes Steinkohlengebirge. Die Senkungen und Schichtenstörungen waren von vulkanischen Erscheinungen begleitet, die nicht nur in den Bruchspalten des Gebirges, sondern auch im Vorlande Basalt- und Phonolithberge auftürmten. An der böhmischen Seite bildeten sich am Ufer des einstigen Kreidemeeres Ablagerungen von Quadersandstein. § 217. Ii. Die einzelnen Gebirgsteile. 1. Das Jser- und Nieseugebirge zieht von der Lausitzer Pforte bis zu der Landeshuter Senke, der Straße nach Böhmen und ins Elbtal. Der westliche Teil, das Jsergebirge, ist von dem östlichen, dem Riesengebirge, nur durch eine flache Einfenkung (900 m) ge- trennt; beide bilden daher nur ein Gebirge. Das Jsergebirge besteht aus zwei durch das moorige Hochtal der Jser getrennten, breitrückigen Kämmen 1 Der Gesamtname ist bei den Anwohnern nicht gebräuchlich.

7. Länderkunde Europas - S. 341

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 341 Iv. Staaten und Siedlungen. Staatlich ist Thüringen die am meisten gegliederte Landschaft des Deutschen Reiches. Die große Zersplitterung rührt von vielfachen früheren Besitzteilungen her, ist also eine Folge geschichtlich- politischer Entwicklung, nicht geographischer Einflüsse. An Thüringen haben außer Preußen und Bayern acht Bundesstaaten Anteil, die zwar klein, aber durch die verschiedenartigste Industrie ausgezeichnet und auch für das deutsche Geistesleben hochbedeutsam sind. Sie werden als „Mitteldeutsche Staatengruppe" be- zeichnet und außer Reuß nach ihren Hauptstädten unterschieden. Wegen der großen Zahl der Staatsgebiete und infolge des Fehlens von Großindustrie gibt es keinen die ganze Landschaft beherrschenden städtischen Mittelpunkt. 1. Preußen (Provinz Sachsen). An der alten Nordstraße Thüringens liegt Nordhaufen (35), der Markt für das Getreide der Goldenen Aue und die Leinen- gewebe des Eichsfeldes, bekannt auch durch Branntweinbrennerei. Die wichtige Saalestraße berührt oberhalb Halle nacheinander Merseburg (25), Weißenfels (35), in dessen Nähe sich die Bahn nach Leipzig und nach Berlin verzweigt, und Naumburg (30), das der Unstrutmündung gegenüberliegt (vgl. § 243). In dem südlichen Thüringen folgen die wichtigsten Städte demzugederthüringerhauptstraße vor dem Nordrande des Gebirges. An ihr erblühte in der natürlichen Mitte der ganzen Landschaft Thüringens größte Stadt, Erfurt (115). Es ist die Haupt- stätte der deutschen Handelsgärtnerei, betreibt aber auch mannigfaltige Industrie urti) Bergbau auf Salz. Mühlhausen (35) an der oberen Unstrut, am Ostrande des Eichsfeldes und in der Mitte zwischen den beiden Hauptverkehrswegen Thü- riugeus, die hier durch eine an Langensalza und Mühlhausen vorüberziehende Straße miteinander verbunden sind, Pflegt Baumwoll- und Leinenweberei. Ans dem Eichsselde an der oberen Leine liegt Heiligenstadt. Im preußischen Anteil des Thüringer Waldes sind Suhl (Provinz Sachsen) und Schmalkalden (Provinz Hessen-Nassau) blühende Industriestädte (§ 211). 3. Mitteldeutsche Staatengruppe. a) Großherzogtum Sachsen - Weimar - Eisenach. Im mittleren Hanptteile zwischen Gera und Saale liegen die schmucke Residenzstadt Weimar (35) an der Ilm, reich an Erinnerungen aus der Zeit unserer großen Dichter und noch heute eine Stätte der Kunstpflege, dann die Fabrikstadt Apolda (25, Strumpf- Wirkerei) und an der Saale die Universitätsstadt Jena (40, Bild 167), dessen bedeutendste gewerbliche Anlage eine von Earl Zeiß gegründete optische Werkstätte ist. Im westlichen, am Werraknie sich erstreckenden Teile des Großherzogtums kränzt den Fuß der Wartburg das anmutige Eisen ach (40). Es ist die westliche Ausgangspforte für die wichtigste Bahnlinie der Landschaft (§ 210, b) und vereinigt in sich den Charakter einer Verkehrs-, Industrie-, Fremden- und Badestadt. b) Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Im nördlichen Hauptteile wurde die Residenz Gotcha (40) der Sitz der ersten geographischen Anstalt der Erde (Perthes) und ein Hauptort der thüringischen Porzellan- und Tabakindustrie. Nicht weit vom Jnselsberg ist Friedrichroda eine der beliebtesten Sommerfrischen des Thüringer Waldes und ein Mittelpunkt des Fremdenverkehrs. Die Grenze zwischen Gotha und Weimar geht im W mitten durch den Ort Rnhla. Die zweite Residenz des Landes, Coburg (25), liegt an der Jtz, einem rechten Nebenflusse des Mains. c) Herzogtum Meiningen. Es umfaßt das Tal der oberen Werra und, im 80 umbiegend, einen Streifen Landes quer über den Frankenwald bis in die Gegend des Saaleknies. Außer der Stadt Meiningen (20) an der Werra sind wichtig

8. Länderkunde Europas - S. 343

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 343 die Gebirgsstadt Sonneberg [Ig), der Mittelpunkt einer weltberühmten Spiel- Warenindustrie (Wert der Ausfuhr etwa 30 Millionen Mark jährlich), Lehesten, das die zahlreichsten und großartigsten Schieferbrüche des Frankenwaldes besitzt (Bild 166), und an der oberen Saale Saalfeld (14). d) Herzogtum Sachsen-Altenburg. Es gehört nur mit seinem Saaleteile Thüringen an, der Hauptteil mit der Hauptstadt Altenburg (40) liegt außerhalb Thüringens an der Leipziger Straße nach Nürnberg und Böhmen (§ 215). e) Zwei Fürstentümer Schwarzburg. Die Schwarzburgischen Lande verteilen sich auf zwei gänzlich voneinander getrennte Gebiete. Von der Oberherrschaft auf der Höhe und am Nordabhange des Thüringer Waldes gehört der größere östliche Teil zu Rudolstadt. Am großen Saaleknie liegt die gleichnamige Haupt- stadt des Fürstentums (15) und im lieblichen, tief eingeschnittenen Schwarzatal am Fuße des Tripsteins Schwarzburg mit der Stammburg des Fürstenhauses. Der westliche Teil, darin Arnstadt (18), ist ein Bestandteil von Schwarzbnrg-Sonders- hausen. Die Unterherrschaft der beiden Fürstentümer breitet sich zwischen Un- strut und Helme aus; hier ist der westliche, Sondershausen zugehörige Teil der größere. Die Hauptstadt dieses Landes ist Sondershausen (7) an der Wipper. f) Zwei Reußische Fürstentümer. Beide Bundesstaaten haben nur Teil- gebiete im eigentlichen Thüringen (§ 215). 3. Bayern. Zu Bayern gehören ein beträchtliches Stück des Frankenwaldes, das Fichtelgebirge und ein großer Teil des Baumwollwebereibezirks au der oberen Saale mit der Stadt Hof. (S. § 195.) 6. Das Sächsische Bergland. I. Lage und Bau. Das Sächsische Bergland erstreckt sich in der Form § 213. eines Dreiecks, dessen Grundseite das Erzgebirge bildet, östlich von Thü- ringen bis über das rechte Elbufer hinaus. Seine Nordgrenze kann durch eine Linie etwa in der Richtung Sudetenzug—harz bezeichnet werden. Im Nw schiebt sich zwischen das Sächsische Bergland und die Thüringische Landschaft die Thüringisch-Sächsische Tieflandsbucht (§§ 242, 243). Seinem Bau noch ist das Sächsische Bergland von Thüringen sehr verschieden. Dieses steigt beiderseitig zu erhöhten Rändern an, jenes nimmt nur nach 8 allmäh- lich au Höhe zu: dieses wird von der sudetisch-herzynischen, jenes von der sog. erz- gebirgischen Richtung beherrscht; hier überwiegen die Triasschichten, dort kristalli- nische Gesteine. Die ganze Landschaft besteht aus dem Erzgebirge und seinem nörd- lichen Vorlande (westlich der Elbe), dem Elb - S andsteingebirge (Elbgebiet) und dem Lausitzer Berglande (östlich der Elbe). Ii. Einzellandschaften. § 214. 1. Das Erzgebirge, a) Oberflächenban. Es reicht mit einer Länge von etwa 150 km vom Fichtelgebirge bis an die Scholle des Elb-Sandsteingebirges. Sein westlicher und niedriger Teil, der indes durch keine natürliche Grenze vom Hauptgebirge getrennt ist, heißt als Quellgebiet der Elster auch Elster- gebirge. Die diesem im Nw vorgelagerte hügelige Schieferplatte des Vogtlandes (so genannt nach den kaiserlichen Vögten, die im Mittelalter

9. Länderkunde Europas - S. 325

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 325 Vi. Politische Gliederung und Siedlungen. Staatlich gehört das ganze Ge- biet außer dem kleinen oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld (im Tal der oberen Nahe) zu Preußen, und zwar 1. zur Provinz Rheinland, 2. zu Westfalen und Z. zu Hesseu-Nassau. 159. Das Deutsche Eck in Coblenz. Auf der Landzunge zwischen der Mündung der Mosel und dem Rhein errichtete die Rheinprovinz ein mächtig wirkendes Denkmal zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms I. 1. Provinz Rheinland, a) Von Kreuznach an dernahe (Salinen, Solbad; 25) finden sich am Rheinufer nur kleine, aber ehemals wichtige Orte bis nach Coblenz, das einst die Römer als Confluentes gründeten (60, Bild 159). Die Provinzhaupt- stadt, eine wichtige Eisenbahnkreuzung (hier trifft die strategisch bedeutsame Linie Berlin—metz auf die Rheinbahn-, s. § 199) und der eigentliche Mittelpunkt des Schiefergebirges, ist stark befestigt wie auch das gegenüber aufragende Ehren- breitstein. Ihre Entwicklung zur Nebenbuhlerin Cölns wurde durch die Enge des Raumes gehemmt. Im fruchtbaren Neuwieder Becken liegt das gewerbtätige Neuwied (20). b) Da, wo die Berge vom Strom zurücktreten, dehnt sich am linken Rheinufer Bonn (90) aus, nächst Berlin die besuchteste preußische Universität. Mit dem Schiefergebirge steht Cöln (525), die Stadt in der gleichnamigen Tieflands- bucht, in enger wirtschaftlicher Beziehung. Die Steinkohlen des rheinisch-westsäli- schen Bergbaus und die Braunkohlen des Vorgebirges liefern seiner Industrie die Triebkraft, und in Cöln sammelt sich der größte Teil des Fremdenstroms, der sich alljährlich in die herrlichen Täler des Gebirges ergießt. (Vgl. § 240.) o) Am Eintritt der schiffbaren Mosel in das Schiesergebirge entstand Trier (50). Berühmte Baudenkmäler erinnern an die Zeit, wo Trier als Augubta Trevi- rorum römische Hauptstadt von Nordgallien war. Einst war es auch Sitz eines

10. Länderkunde Europas - S. 331

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland, 331 bedeckt. Fruchtbar und für den Feldbau wohl geeignet sind dagegen die unteren Abschnitte der Talgehänge und die Becken (Casseler Becken). Die Tal- böden sind häufigen Überschwemmungen ausgesetzt und infolgedessen meist als Weideland in Benutzung genommen. Abgesehen von einigen Braunkohlen- feldern und beträchtlichen Salzlagern im Werragebiet sowie einigen Heil- quellen (Wildungen, Nauheim), ist das Land an Bodenschätzen arm und daher die Industrie weuig entwickelt. V. Bewohner, politische Gliederung und Siedlungen. Das Land wird von § 204. den Nachkommen der alten Katten, den Hessen, bewohnt, dem oberfränkischen Stamme, der allein von allen fränkischen Volksteilen sich unvermischt erhalten hat. Die nördliche Stammesgrenze wird durch die Linie Kahler Astenberg—münden gebildet. Da die Beschäftigung der Bevölkerung überwiegend in Ackerbau, im Vogelsberg und in der Rhön besonders in Viehzucht besteht, große Industriebetriebe sich aber nur vereinzelt finden, so ist die Volksdichte geringer als der Durchschnitt des Deutschen Reiches und die Anzahl größerer Städte beschränkt. Staatlich gehören der Vogelsberg, das Niddatal und das Gebiet bis zum Lahnknie bei Gießen als Provinz Oberhessen zum Großherzogtum Hessen; der ganze Rest des Hessischen Berglandes verteilt sich auf die preußische Provinz Hessen- Nassau und das Fürstentum Waldeck. 1. Großherzogtum Hessen soberhessen). Wo die alte Frankfurter Straße durch die Wetterau auf die Lahnstraße mit der Eisenbahn nach Coblenz und Metz trifft, entstand die hessische Universitätsstadt Gießen (30). 2. Provinz Hessen-Nassau. Von Gießen nur 25 km entfernt liegt die preußische Universitätsstadt Marburg [2h). An der schiffbaren Fulda ist Cassel (160), Kreuzung der Hamburg—frankfurter und der Leipzig—cölner Bahn, ein wichtiger Handelsplatz mit bedeutender Industrie (Lokomotivenbau), zu deren Ent- Wicklung die Kohlenlager des benachbarten Habichtswaldes besonders beigetragen haben. Die Stadt hat den Schloß- und Kurort Wilhelmshöhe eingemeindet. Oberhalb an der Fulda sind der Eisenbahnknotenpunkt Bebra (s. o.) und die älteste Stadt Hessens, die Kloster- und Bischossstadt Fulda (25), von Bonifatius gegründet (Grab des Apostels der Deutschen im Dom), bemerkenswert. 3. Provinz Hannover. Das schmale Tal der Weser ist arm an Siedlungen. An seinem südlichen Anfange liegt auf einer Landspitze an der Vereinigung von Werra und Fulda (Hannoverifch-)Münden (11). 4. Fürstentum Waldeck. Im spärlich bevölkerten, waldreichen Fürstentum Waldeck (westlich von Cassel), das von Preußen verwaltet wird, ist das kleine Arolsen (3) die Hauptstadt. 3. Das Weserbergland. I. Lage. Weserbergland heißt das Gebiet zwischen dem Hessischen Berg- § 205. lande und dem Norddeutschen Tieflande, zwischen dem Rheinischen Schiefer- gebirge und dem Harz. Es ist niedriger als das Hessische Bergland und im Gegensatz zu diesem von Gebirgsketten durchzogen. Ii. Bodenaufbau und Bewässerung. Die alten Schichtgesteine des Rheini- schen Schiefergebirges sind hier tief abgesunken und von den verschiedensten Ge- stemsbüdungen späterer Erdzeiten, besonders von Sandsteinen, Kalken, Mergeln
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