Jagd; die Mdchen halfen der Mutter im Hauswesen. Wenn der Jngling herangewachsen war, erhielt er Speer und Schild in der Volksversammlung und war ein freier Mann. Das Mdchen blieb dem Vater oder den Brdern unterthon, bis es sich verheiratete.
7. Stfantiesuerljiiltmsse. Alle freien Männer im ganzen Volke waren einander gleich. Unter ihnen standen die Sklaven, zu denen auer den Kriegs-gefangenen auch solche Freie gehrten, welche ihre Freiheit verspielt hatten. der den Freien standen die Fürsten und Könige. Es gab auch Priester und Priesterinnen.
8. Religion. Die Deutschen waren Heiden; sie beteten viele Götter an, welche meist Naturkrfte darstellten. Sie verehrten als hchsten Gott den Wodan, den Gott des Himmels, der nur ein Auge, die Sonne, hotte. Seine Gemahlin war Freia, sein Sohn Donar, der Gott des Donners. Nach biesen beiben Gottheiten sinb der Freitag und Donnerstag benannt. Anwerbern gab es noch Riesen und Zwerge, Nixen und Elfen, die den Menschen bald feindlich bald freundlich entgegentraten. Die Götter wurden nicht in Tempeln verehrt, sondern auf den Hhen der Berge oder im Dunkel heiliger Haine. Die Deutschen glaubten an ein Fortleben der Seele nach dem Tode. Wer auf Erben tapfer gekmpft hatte, wrbe in die Walhalla versetzt, wo sich die Seligen an Jagb, Kmpfen aller Art und festlichen Mahlzeiten ergtzen.
9. Gericht. Wenn Streitigkeiten vorkamen ober jemanb ein Verbrechen begangen hatte, so versammelten sich die freien Männer eines Gaues. Sie verhrten den Angeklagten und sprachen das Recht, wie es Gewohnheit war. Fr schwere Verbrechen wurde die Ausweisung aus dem Lande oder der Tod als Strafe bestimmt; gewhnlich zahlte aber der Schulbige eine Gelbstrafe.
Die Deutschen jener Zeit waren nur wenig gebilbet, aber sie besaen Tugenben, welche an ihnen von anberen Vlkern gerhmt wrben. Sie waren sehr tapfer und gingen mutig in die Schlacht. Die Freiheit galt ihnen als hchstes Gut und Knechtschaft schlimmer als der Tod. Zu rhmen war auch ihre Treue. Ein gegebenes Versprechen war ihnen heilig; ein Mann, ein Wort" hatte damals volle Geltung, ebenso waren sie sittenrein. Gegen Reisende wurde freigebige Gastfreundschaft gebt. Doch mangelte es auch nicht an Untugenden. Der Deutsche war dem Trnke und dem Wrfel-spiele leidenschaftlich ergeben; wenn er sein ganzes Vermgen verspielt hatte, setzte er seine Freiheit als hchsten Einsatz und wrbe der Knecht des anberen, wenn er verlor.
2. Kmpfe der Deutschen gegen die Rmer. Hermann.
1. Veranlassung. Die Lnber, welche im Sben und Westen an Deutsch-lanb grenzten, waren dem mchtigen Volke der Rmer unterthan, welches bamals fast die ganze bekannte Erbe beherrschte. Die Deutschen unternahmen oft Eroberungszge in das rmische Gebiet. Die Rmer suchten ihrerseits Deutschland zu unterjochen, und so kam es zwischen Rmern und Deutschen zu langwierigen und blutigen Kriegen.
2. Kmpfe unter Augustus und Drufus. Der rmische Kaiser Augustus eroberte das Land bis an die Donau. Dann schickte er seinen Stief-shn Drusus nach Deutschland. Dieser ging der den Rhein und die Weser bis zum Ausflu der Elbe vor. Er starb auf dem Rckzge.
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Extrahierte Personennamen: Freia Hermann Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Walhalla Deutsch-lanb Deutschland Donau Deutschland Rhein
Schulformen (OPAC): Volksschule, Mehrklassige Schule
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Dmwilmm - Mkliische (cfiljiitjtc
I. Brandenburg in der frhesten Zeit.
Me Wenden und ihr Jattd.
Der preuische Staat hat seinen Ursprung an der unteren Elbe gehabt. Dort grenzten vor etwa 1000 Jahren zwei kriegerische Volks-stamme aneinander, die Sachsen und die Wenden. Letztere waren ein Teil des groen Slavenvolkes, das sich bis nach Rußland hin ausdehnte. Sie waren krftige Menschen, aber nicht besonders groß. Von ihren westlichen Nachbarn, den Sachsen, unterschieden sie sich durch dunkles Haar und dunkle Augen. Die Wenden wohnten in Burgen, Drfern und Stdten. Die Kunst, Huser aus Steinen zu bauen, war ihnen unbekannt. Sie standen an Bildung den Deutschen nach,- doch trieben sie ntzliche Beschftigungen. Die Wiesen benutzten sie als Weidepltze fr das Vieh, in Grten und auf den Feldern bauten sie Gemse, Mohn, Obst, Hirse und Weizen an; namentlich pflegten sie auch die Bienenzucht. Aus dem Honig bereiteten sie ein Getrnk, den Met. In den zahlreichen Wldern jagten sie, und die Gewsser, nmlich die Elbe, Havel, Spree, Oder und viele Seen lieferten ihnen Fische. Auch einige Handwerke verstanden sie; den Stoff zu den langen Kleidern, die sie trugen, webten sie sich selbst. Die Oder fhrte die Wenden zur Meereskste. Dorthin kamen auch Kaufleute aus anderen Lndern. So entstand ein Handel. Aus dem Wendenlande nahmen die Fremden Leinwand, Bernstein, Wachs und Pelzwerk mit, und die Wenden erhielten dafr Armbnder, Ringe, Mnzen, Glasperlen. Der bedeutendste Handelsplatz war Julin oder Wineta auf der Insel Wollin. Hier lagen ost 300 Schiffe. Sogar aus Konstantinopel kamen hierher die Kaufleute. Spter haben die Dnen die Stadt zerstrt, und das Meer hat den Rest verschlungen. Die Sage erzhlt, da man bei stillem Wetter die Stadt auf dem Meeresgrunde sehe. Die Wenden waren Heiden; sie verehrten einen Gott des Lichtes und einen Gott der Finsternis, auerdem noch andere Götter. Ihre Sitten waren rauh und wild. Oft kam es vor, da Kinder ihre alten Altern tteten, weil sie meinten, da ein gewaltsamer Tod in ein besseres Leben fhre. Darum suchten sie auch den Tod in der Schlacht und fhrten gern Kriege. Rhmenswert war ihre Ehrlichkeit; Diebstahl und Lne verabscheuten sie.
Krndung der Ilordmark, um 938.
(Kmpfe der Deutschen mit den Wenden.)
Die Sachsen waren von Kaiser Karl dem Groen, er von 768 bis 814 im Frankenreiche regierte, unterworfen und zum Christentums
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Schulformen (OPAC): Volksschule, Mehrklassige Schule
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
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und gerucherte Fische. An Milchspeisen bereitete man Butter und Kase. Aus Hafer und Gerste braute man ein Bier, das reichlich getrunken wurde. Brot kannte man nicht, das Getreide wurde zu einem breiartigen Gerichte zubereitet.
6) Beschftigung. Die Lieblingsbeschftigung der Germanen war neben dem Kriege die $agd. Der Knabe wurde von Jugend auf im Gebrauch der Waffen gebt, und es war ein festlicher Tag, wenn er Zum erstenmal mit dem Bater den reienden Tieren nachjagen durste. Auf die Tage der anstrengenden Jagd folgten Tage der Ruhe. Da lagen die Germanen mig auf den Fellen der Bren. Die Bestellung des Ackers verrichteten kleinere Besitzer selbst, grere berlieen sie den Sklaven, die im Kriege gesangen worden waren.
7) Tugenden und Untugenden. Sehr hoch stand bei den Ger-inanen die Gastfreundschaft. Es wre schimpflich gewesen, einen Fremden von seinem Hause zurckzuweisen. War der Borrat aufgezehrt, so traten Wirt und Fremder ungeladen ins nchste Haus. Neben der Gastfreiheit waren Wahrhaftigkeit und Keuschheit groe Tugenden des deutschen Volkes. Das gegebene Wort wurde gehalten. Hohe Achtung genossen die Frauen) ihren Aussprchen folgte man oft in Zeiten der Gefahr-. Aber auch an Untugenden fehlte es ihnen nicht. Sie gaben sich gern dem Trnke und dem Spiel hin. Bei den Gelagen und Gastmhlern wurde aus groen Hrnern bis in die Nacht gezecht. Streitigkeiten brachen oft dabei ans) aber auch Vershnungen wurden gefeiert, wichtige Angelegenheiten beraten, ja der Krieg und Frieden entschieden. Das Wrfelspiel trieben die Germanen mit solcher Leiden-schast, da sie oft die Freiheit verspielten. Aber auch dabei zeigte sich die Ehrenhaftigkeit der Gesinnung. Treu hielt der, welcher seine Freiheit verloren hatte, sein Wort und ging in die Gefangenschaft.
^ 8) Religion. Die Germanen verehrten die Naturkrfte, den Sonnenschein, Blitz, Donner, Sturm, und dachten sich dieselben als Götter. Der oberste Himmelsgott war Wodan. Er trgt den grauen Wolkenhut und den blauen Sturmmantel. Sein Auge ist die Sonne. Bon einem wtenden Heere begleitet, fhrt er im Sturmwetter durch die Lfte hin. Er ist auch der gtige Gott, der den Sieg verleiht und alleu Segen spendet. Rabe und Wolf waren ihm heilig. Donar gebietet der Wolken und Regen und sendet Blitz und Donner. Freia war die Gttin der Familienliebe. Als die wohlttigste Gttin ver-ehrten die Germanen Frau Herta, die Mutter Erde. Sie hatte ihren Wohnsitz aus einer Insel im nrdlichen Meere. Dort stand ihr mit Teppichen bedeckter Wagen, der mit weien Khen bespannt war. Auf demselben snhr sie im Frhling durch das Land. Jubel und Freude herrschte dann berall. Auer diesen Gttern verehrten unsere Borfahren bermenschliche Wesen, wie Riesen, Zwerge, Nixen, Elfen, Kobolde. Die Germanen glaubten auch an ein Fortleben nach dem Tode. Den Ort der Seligen nannten sie Walhalla.
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