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aus Porzellan herbei. Der Kessel mit kochendem Wasser ist immer
gefüllt, schnell wird in einen wieder sehr kleinen Topf aufgegossen, und
sofort schenkt sie den glühend warmen Trank in die Becherchen, und so
heiß wir können, schlürfen wir das erquickende, durststillende Getränk.
Es schmeckt nicht wie unser Thee, sondern viel herber und krüuterhafter;
ehe man sich daran gewöhnt hat, glaubt man einen Aufguß ans frischem
Heu zu trinken; auch Zucker und Milch gibts nicht dazu; aber wenn
ich recht durstig bin, sehne ich mich jetzt noch manchmal nach dem ge-
würzigen Geruch und Geschmack des „Otscha".
Zu dem Getränk stellt die Frau leichtes, süßes Gebäck, auch wohl
bunte Zuckererbsen zum Naschen neben uns auf die Matten, und während
wir uns stärken, betrachten wir die Umgebung etwas genauer, vor allem
das Haus selbst.
Leichter kann man unmöglich bauen. Acht oder zwölf Pfosten
tragen das mit Reisstroh oder Schindeln gedeckte Dach; alles andere
ist einfaches und wirkliches Papier, das in Stücken von fünfzehn
Centimeter auf ein leichtes Lattengitter straff aufgezogen ist, welches,
in einen: Falz gehend, je nach Belieben als Thür, Fenster oder Wand
dient. Ein japanisches Haus kann man verlassen, wo's einem beliebt:
man schiebt einfach den nächsten Rahmen weg. Das Papier ist durch-
lässig genug, um den Räumen das nötige Licht zukommen zu lassen,
und doch ganz besonders haltbar. Wird einmal ein Stück durchstochen,
ist der Schaden auch nicht groß.
4. Viel Hausrat hat der Japaner nicht nötig. Stühle, Tische,
Sofa, Kommoden, Schränke, Bettstellen: das alles giebts nicht. Er ißt
auf der Erde, d. h. auf der Matte, auf die zuweilen eine Art von
ganz kleinem Puppentisch gestellt wird, vor dem er mit ganz eigenartig
untergeschlagenen Beinen kauert, nicht wie die Türken, sondern so, daß
er, eher knieend, die Fußrücken platt gegen die Erde und die Sohlen
gegen die Schenkel drückt. Wir könnens gar nicht nachmachen. Leichter
gewöhnt unsereins sich daran, mit den Eßstäbchen die Speisen zum
Munde zu führen, deren Hauptbestandteil immer gekochter Reis ist und
Fisch. Fleisch ißt das Volk nicht. Um so lieber haben sie die langen
weißen Rüben, die massenhaft verkauft werden, und unreifes Obst, das
sie mit Salz essen. Es geht auch so leicht kein Sommer hin, in dem
nicht eine große Krankheit ausbricht. Wenn sie abends müde sind, ist
das Bett bald gemacht. Auf die Matte, welche den Fußboden des
Hauses bedeckt, wird eine Steppdecke gelegt; als Kopfkissen dient ein
für den Nacken ausgehöhlter Holzklotz — eine Decke zum Zudecken, und
das Lager ist fertig.
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TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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Ein solches Getreidekorn ist seinem Inhalte nach nichts mehr und
nichts weniger als ein Menschenleib im kleinen. Der liebe Gott hat
es nämlich in seiner Weisheit so eingerichtet, daß der Kleber des Ge-
treidekornes nach dem Genusse in unserem Körper zu Fleisch und Blut
sich umwandelt; die Stärke dagegen bildet Fett, und die mineralischen
Stoffe dienen dazu, die Knochen im Stande zu erhalten. Die Kleie
enthält ebensowenig Nahrungsstoff als z. B. Kalk oder Kreide, und
wenn sie zum Futter, ja zur Mästung des Rindviehs, der Schweine,
Gänse u. s. w. gebraucht wird, so ist das, was Fett und Fleisch giebt,
nicht die Kleie, sondern vielmehr der auch in der besten Mühle von
ihr nicht ganz loszulösende Kleber. Auch das zum Leben ganz un-
entbehrliche Wasser fehlt im Brote nicht; 50 kg Roggenmehl geben
nämlich ungefähr 65 kg Brot, und dieser Überschuß kommt zum größten
Teile auf Rechnung des Wassers, das bei dem Backen zum Mehle
hinzugesetzt wird.
Aber warum, könnte jemand fragen, geben wir uns überhaupt die
Mühe, das Getreide zu mahlen und aus dem Mehle Brot zu backen?
Es wäre ja viel einfacher, wenn wir die Getreidekörner, wie sie sind,
in den Mund steckten und durch diesen in den Magen beförderten.
Wäre unser Magen von der Art, wie ihn die Hühner und Tauben
haben, so ließe der Vorschlag sich hören. Der scharfe Magensaft der
Vögel löst auch die harte, aus mineralischen Stoffen bestehende Kleie
leicht und rasch auf; aber in unserem Magen würden die ungemahlenen
Körner lange unverdaut liegen, und der Körper würde daher von ihnen
kaum die Hälfte des Nutzens haben, welchen gut gebackenes Brot giebt;
denn so viele Veränderungen auch durch das Mahlen und Backen mit
dem Getreide vorgehen, so dienen diese doch alle dazu, dasselbe für
unseren Mund genießbarer und für unseren Magen verdaulicher zu
machen. Bei dem Mahlen bestehen sie einfach darin, daß das Getreide-
korn von der Schale befreit und zu Mehl zerrieben wird. Aber welches
sind die Veränderungen, welche durch das Backen bewirkt werden?
Sie beginnen, sobald der Bäcker das Mehl mit warmem Wasser an-
gemacht hat, und sind, obgleich unsichtbar, doch ganz gewaltiger Art.
Der Kleber greift mit seinem Bundesgenossen, dem Wasser, die Stärke
an und nötigt diese zu verschiedenen Verwandlungen. Zuerst wird
aus ihr ein Körper, welcher dem Gummi sehr ähnlich ist, jenem
Pflanzensafte, welcher an der Luft zu einem schwach gelblichen Stofs
verhärtet, im Wasser zu einer dicklichen, geschmacklosen Flüssigkeit sich
auflöst und besonders als Klebmittel benutzt wird. Durch weiteren
Einfluß des Klebers und des Wassers verwandelt sich dieser gummi-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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