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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 12

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 12 — schwemmungen ist es durch Deiche geschützt. Zahllose, von Dämmen ein- gefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. Das Geestland, die innere Um- rahmuug der Marschen, ist ein flachwelliges, hier und da mit Wald bestan- denes Moor- und Heideland, der Lüneburger Heide nicht unähnlich. 2. Der Sauptffuk der Niederlande, der majestätische Nhein, zersplittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Fluß- arme und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Ein- tritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, -j3 seiner Wassermasse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrheiu, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz uach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die Waal nimmt die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas ans. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Nieder- landen nur ihr Mündungsgebiet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. § 14« Erwerbsquellen. Landwirtschaft und Gartenbau stehen in den Niederlanden in hoher Blüte. Die Marschen geben hohe Erträge au Getreide, Krapp, Cichorie, Flachs, Zuckerrüben und Tabak, Gemüse, Blumen und Blumenzwiebeln. Der dürre Geestboden bringt nur Kartosfelu, Buch- weizeu, Hafer und Roggeu hervor. Vou der blühenden Viehzucht zeugeu die Schafherden auf den Heiden der Geest, die schönen Rinder und die schweren Pferde auf deu Wiesenmooren. Durch ausgezeichnete Butter- und Käsebereitnng (Holländer, Limburger, Edamer) hat dieser Erwerbszweig (Holläu- derei) seit alters auch im Auslande guten Ruf. Au deu Küsten herrscht be- deutender Heringsfang. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Lande mit einer Ausnahme (Kohlen bei Maastricht) ganz. — Infolge dieses Maugels beschränkt sich die Industrie besonders auf die mit der Schiffahrt zusammen- hängenden Gewerbe. Dazu kommen Tabakverarbeitung, Diamantschleiferei, Branntweinbrennerei (feine holländische Liköre) u. a. — Der Wohlstand der Nieder- lande beruht auf seinem Handel. Die günstige Lage, ein sehr bedeutender Kolonial- besitz und die Armut des Landes an inneren Hilfsquellen haben die Bewohner von jeher auf die See verwiesen und das Land zu einem Handelsstaate und einem Hafenlande für die Tropen gemacht. Die das Mutterland an Umfang 60mal übertreffenden Kolonien liefern ihm als Ausfuhrartikel Reis und Kaffee, edle Gewürze, Baumwolle, Kakao und Zinn. Die Einfuhr erstreckt sich auf Getreide und den Rohbedarf der Industrie. Deutschland empfängt aus den Niederlanden besonders Gemüse, Butter, Käse, Vieh und Fische und importiert Steinkohlen, Werk- und Ziegelsteine, Maschinen und Bauholz.

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 9

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 9 — Flachland. Die deutsche Ebene trägt zwei Höhenzüge, den nördlichen oder baltischen und den südlichen Landrücken. Fast in der Mitte des sarma- tischen Flachlandes erhebt sich die mittelrussische Bodeuschwelle mit der Waldai-Höhe. 2. Europa ist reich an Flüssen; es werden entwässert: die Alpen durch Rhein, Rhone und Po, die französischen Mittelgebirge durch Loire und Seine, die deutschen Mittelgebirge durch Weser, Elbe, Oder, Donau, die Karpaten durch Weichsel und Dnjestr, die russische Bodenschwelle durch Düna, Dnjepr, Don und Wolga, das Uralgebirge durch Petschora, Dwina und Uralfluß. Gieb nach der Karte Richtung und Mündung dieser Ströme an! politische Gliederung. 8 11. Europa umfaßt 27 souveräne (d. h. unumschränkte, von einander unabhängige) Staaten, nämlich: drei Kaiserreiche (deutsches Reich, Österreich und Rußland), ein Großsultanat (Türkei), dreizehn Königreiche (Niederlande, Belgien, Ungarn, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien, Griechen- land, Serbien, Rumänien), ein Großherzogtum (Luxemburg), ein Großfürstentum (Finnland), vier Fürstentümer (Liechtenstein, Monaeo, Montenegro, Bulgarien), vier Republiken (Frankreich, Schweizer Eidgenossenschaft, San Marino, Andorra). Von diesen Staaten bilden Österreich und Ungarn, durch Realuuiou^) verbunden, die österreichisch-ungarische Monarchie; Personalunion^) besteht zwischen Schweden und Norwegen, Rußland und Finnland. Klima, Naturprodukte und Bewohner. § 12. 1. Dem Klima nach gehört Europa fast ausschließlich der nördlichen gemäßigten Zone an. Nordeuropa hat strenge Winter und rauhe Sommer, Südeuropa milde Winter und warme Sommer. Der Westen des Erdteils ist *) Realunion — Verknüpfung zweier Staaten durch das Herrscherhaus, einige ge- meinsame Reichsministerien, zeitweise zusammentretende Parlamentsausschüsse (in Österreich- Ungarn Delegationen). Die Realunion ist unauflöslich. — Personalunion — auflösbare Vereinigung zweier von einander unabhängiger Staaten unter einem gemeinsamen Herrscher.

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 11

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 11 — einen Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist (s. Karte -1). Sn M! M Dünen. Marschen. Geest. Lehm und Mergel. 4. Die Niederlande und Belgien. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der bis 5 km breite Dünenwals die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln gepäj Das Warlchland umsäumt die Scheldemündnngen und die Zuider see, d. h. Südsee), deren Trockenlegung schon in Angriff genodnen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel und bestes ans l-Laies^n- Mooren oder Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen^ielfbhü-lm^ "

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 13

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 13 — § 15. Verfassung, Meroobner und Städte. Die Niederlande bilden ein konstitutionelles Erbkönigreich. Die Bewohner sind den Nie- derdentschen verwandt. Fast 2/3 von ihnen sind Protestanten, die übrigen Katholiken. Die hervorragendsten Charakterzüge der Holländer sind ein bedeutender Unternehmungsgeist, kaufmännisches Genie, Liebe zu Kunst und Wissenschaft, einfache und gemächliche Lebensweise, sprichwörtliche Sauberkeit. Städte im Gebiet der Dünen: 1. Haarlem, Mittelpunkt der Blumen- und Blnmenzwiebelzncht. 2. Haag*), Residenzstadt mit vielen Palästen und Sammlungen, viel- besuchtes Seebad (Scheveningen). Zwischen ihm und Haarlem liegt Leiden. Städte im Marschlande: 3. Amsterdam am I (ei), auf etwa 90 Inseln erbaut, deshalb das „nordische Venedig", Hauptstadt des Landes und eine der ersten Handelsstädte Europas, besonders für die Kolonialprodukte, Kaffee und Zinn, durch ein Kanalnetz2) mit dem N., W. und S. des Landes verbunden, an Reichtum von Binnenkanälen in der Stadt selbst nur mit Venedig vergleichbar, bedeutende Diamantschleifereien, Tabak-, Zucker- und Maschinenfabriken; Universität. 4. Utrechts, Eisenbahnknoten und Produkteumarkt des Binnenlandes; Universität. 5. Rotterdam, zweitgrößte Stadt und zweiter Handelshafen für Kolonial- waren, Ausgangspunkt der Rhein- und Maasschiffahrt, hat, weil zugleich Fluß- und Seehafen, große Ähnlichkeit mit Hamburg; es betreibt diefelbeu Industriezweige wie Amsterdam (mit Ausnahme der Diamantschleiferei), dazu Schiffbau. 2. Tas Königreich Belgien. § 16. Wodenform itnb Gewässer. Belgien bildet in seinem nörd- lichen Teile das Bindeglied zwischen dem germanischen und dem französischen Flachlande; im südlichen stoßen die deutschen und die französischen Mittel- gebirge zusammen (s. Karte 4). Belgien gliedert sich, in nordwestlicher Richtung nach dem Meere zu allmählich abfallend, in drei Abschnitte: ein Hochplateau (Hochbelgieu), ein Hügelland (Mittelbelgien), ein Flachland (Niederbelgien). J) Aufenthalt des großen Kurfürsten (1634—1638). 3) Der 1825 vollendete nordholländische Kanal (78 km lang, 30—40 m breit 6—7 m tief) verbindet die Stadt mit der nordwestlichen Mündung der Zuider Zee; der 1876 vollendete, 25 km lange Nordseekanal, das größte, nur mit dem Suezkanal vergleich- bare .^analwerk Europas, erlaubt den Seeschiffen, von der Nordsee bis in die Stadt zu fahren. 3) Stromaufwärts die Festung Nymwegen (Friede 1678).

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 15

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 15 — Spitzenfabrikation, Baumwoll- und Wollwebereien. Die Umgegend ist äußerst industriereich. 5. Lüttich an der Maas, das „belgische Birmingham", mit Eisenerzlagern und Kohlenbergwerken in der Nähe; Gewehr- und Waffenfabriken, Tuch- und Papierfabrikation. Universität. 3. Das Großherzogtum Luxemburg. H 19. Luxemburg, ein von der Rheinprovinz, Belgien und Frankreich eingeschlossener konstitutioneller Kleinstaats, liegt auf dem Lothringer Stufen- lande und den Ardennen. Es ist durch Wald- und Mineralreichtum (Kohle und Eisenerze) und sehr fruchtbaren Boden von der Natur bevorzugt. Die Bewohner sind Deutsche und katholischer Konfession. Die Haupt- und Residenz- stadt Luxemburg war bis 1867 eine uubezwingliche Felsenfestung. 4. Die Republik Frankreich. § 20* Modenform xnxb Gewässer. Frankreich bedeckt die Süd- westecke des europäischen Festlanddreiecks. Seine Oberfläche enthält außer der Nordabdachung der (größtenteils zu Spanien gehörenden) Pyrenäen: ein Hochgebirge (südliche Hälfte der Westalpen), ein Mittelgebirge (französisches) und zwei Ebenen (das vom Hoch- und Mittelgebirge eingeschlossene schmale Rhone-Saöne-Becken im 0. und das große französische Flachland im W. (s. Karte 5). 1. Die französischen Westatpen, „eine ganze Gebirgswelt voll massiger Stöcke mit schnee- und eisbedeckten Gehängen", reichen vom Mittelmeer bis zum Montblanc. Ihr Hauptkamm, über den die französisch-italienische Grenze läuft, gliedert sich von 8. nach N. in die Meeralpen, die eottischen und die grajischen Alpen. In den letzteren verbinden die Pässe des Mont Cenis^) und des kleinen St. Bernhard Frankreich mit Italiens. Den nördlichen Abschluß der Westalpen bildet die Montblane-Grnppe, deren Boden etwa zur Hälfte mit Gletschern und Firnfeldern bedeckt ist. In ihr ragt der 4800 m hohe Montblanc, ein Riesengrenzpfeiler zwischen Frankreich, der Schweiz und Italien, auf (f. Abb. 2). *) Das frühere Herrscherhaus der Luxemburger hat dem deutschen Reiche einige Kaiser gegeben (Heinrich Vii., 1308—1313; Karl Iv., Wenzel und Sigismund, 1347—1437). *2) Die 30 km lange Mont Cenis-Straße ist die Hauptverkehrslinie zwischen Frank- reich und Italien. Die (fälschlich sogenannte) Mont Cenis-Bahn durchbricht im Col de Frejus mit einem 1274 km langen Tunnel die Westalpen (Kosten 60 Mill. M.). ') Den bequemsten Fußpfad zwischen beiden Ländern bildet der gleich dem Mont Cents mit einem Hospiz versehene St. Bernhard-Paß. Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Bolkssch. Ii. 2

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 67

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 67 - Iii. Welche Staaten bilden: a) eine konstitutionelle, b) eine absolute Erbmonarchie und e) eine Republik? Iv. Nenne die Staaten, welche a) eine Realunion, b) eine Personalunion bilden? V. Ordne die Städte an den großen Strömen des Rumpfes ohue Rücksicht auf ihre politische Zugehörigkeit von der Quelle bis zur Mündnng! Vi. Gieb an, a) welche Küstenstädte dem Gebiet des nördlichen Eismeeres, der Ostsee, der Nordsee, des atlantischen Oeeans, des westlichen und östlichen Mittelmeeres, des schwarzen Meeres angehören, und b) welche Städte an den Verbindungsstraßen zwischen Nord- und Ostsee, Nordsee und atlantischem Ocean, Mittelmeer und schwarzem Meere liege»! Vii. Gieb an, welche Flüsse und Kanäle eine Verbindung a) zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer, b) zwischen der Nordsee und dem atlantischen Ocean, c) zwischen deni atlantischen Ocean und dem Mittelmeer herstellen! Viii. Ordne unter Benutzung der nebenstehenden Tafel 16 die europäischen Staaten a) nach ihrem Flächeninhalt, b) nach ihrer Bevölkern« gszahl! Welche Stelle nimmt das deutsche Reich im ersten, im zweiten Falle ein? Ix. Ordne die Staaten nach der Volksdichtigkeit und gieb an, welche Staaten eine größere Volksdichte als das deutsche Reich haben! X. Ordne die Großstädte in den einzelnen Staaten nach ihrer Lage: a) in Jndnstriebezirken, b) an Flußübergangspunkten, e) an Flußmündungen, d) am Meere, e) an der Grenze von Bergland und Flachland! Gieb an, welche Lage die Entstehung von Großstädten am meisten zu begünstigen scheint! Xi. Unternimm eine Seereise von St. Petersburg uach Astrachan und gieb an, a) welche Meere und Meeresstraßen du durchfährst, und b) welche Häfen deine Reise berührt! Vergleiche. § 59, 1. 'De'rgl'eichungspnnkte zwischen bcv Wöhmer Mntde und dem südwestdentschen Wecken: 1. Gestalt und Umwallnng. 2. Beckensörmige Bodenform; Entwässerung durch je eiueu Hauptfluß mit engen Durchbruchsthälern 3. Produkte, warme Quellen. Ii. Wergleichnngspnnkte Zwischen den snden^ropäischen K>crlbinsetn: a) Ähnlichkeiten: 1. Lage und Begrenzung (nördliche gemäßigte Zone — Mittelmeer). 2. Klima: Mit allen Vorteilen der warmen und gemäßigten Zone begabt (die vom tropischen Afrika herüberwehenden warmen Winde — Siroccos und Solanas — werden durch die feuchten Seewinde abgekühlt).

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 68

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 68 — 3. Produkte (Südfrüchte, Wein, Oliven, Seidenraupenzucht). 4. Ausgangspunkte verschiedener Weltherrschaften. Spanien ward durch seine überseeischen Besitzungen ein Staat, in dem die Sonne nicht unterging; von der Apennin- Halbinsel ist die römische, von der Balkan-Halbinsel die griechisch-macedonische Weltmonarchie ausgegangen. b) Unterschiede: 1. Horizontale Gliedernng. Küstenentwickelung und Jnselbildnng der westlicheu und mittleren Halbinsel nnr gering, der östlichen dagegen sehr bedeutend; alle drei durch günstig gelegene Gestade und Hafenbildung ausgezeichnet. 2. Vertikale Gliederung. Plateaubildung auf der westlichen, Kettengebirge auf der mittleren itnb beide Gebirgsformen auf der östlichen Halbinsel vorherrschend — alle drei Halbinseln durch den Wechsel von Bergländern und bewässerten Thälern ausgezeichnet, außer- dem besitzt jede im N. eine Ebene - aragonische, lombardische und walachische Tiefebene. Iii. Wergl'eichitn gsp xutrf e Zivi schon 6er Gstsee und dem Mittetmeere. a) Ähnlichkeiten. 1. Lage auf der östlichen Hemisphäre nördlich vont Äquator. 2. Längliche Gestalt: Ostsee erstreckt sich von 8. nach X., Mittelmeer von W. nach 0. 3. Art der Meere: Binnenmeere, welche durch Wasserstraßen mit den benachbarten Meeren verbunden sind: Ostsee dnrch den Sund, den großen und kleinen Belt mit der Nordsee; Mittelmeer durch die Straße von Gibraltar mit dem atlantischen Oeean, durch den Suez-Kanal mit dem roten Meer und durch die Straße der Dardanellen und ihre Fortsetzungen mit dem schwarzen Meere. 4. Erscheinungen von Ebbe und Flut nur schwach au den westlichen Zugängen. 5. Vorbedingungen für die Schiffahrt: Gute Häfen und Landungsplätze, tief eindringende Meerbusen, welche entfernt liegende Ländergebiete mit dem Meere verbinden, und Mündungen zahlreicher schiffbarer Flüsse. 6. Handel. Daher beide schon im Mittelalter Mittelpunkte des Handels. Ostsee: Hansa- städte, Mittelmeer: Venedig und Genua. b) Gegensätze. 1. Klima: Ostsee reich an Stürmen, Regen und Nebeln, im Winter teilweise eisbe- deckt, mit schroffem Wechsel in der Tagesläuge; das Mittelmeer mit mildem Klima, meistens heiterem Himmel. 2. Gestadeländer: Im N. der Ostsee geht das Land allmählich in die polare Schnee- und Eisdecke über; im 3. des Mittelmeeres liegen die Wüstengebiete Afrikas. Dort endet das Leben am Eise, hier am brennend heißen Sande.

8. Das Deutsche Reich - S. 9

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Einleitung. § v. Unser Vaterland, das deutsche Reich, liegt inmitten des Erdteils Europa. Dieser gehört mit den Erdteilen Asien, Afrika und Australien der östlichen Halbkugel au. Die westliche trägt den Erdteil Amerika (s. Fig. 4). Die schon im Altertum bekannten Festländer Europa, Asien und Afrika bilden die alte Welt, die in der N-enzeit entdeckten Erd- teile Amerika und Australieu die neue Welt.^) — Wie es fünf Erdteile (Kontinente) giebt, so lassen sich auch fünf Weltmeere (Oeeane) unterscheiden: das nördliche und das südliche Eismeer, der atlantische, der große oder stille und der indische Oeean. Das Festland bedeckt etwa */*, das Wasser 3/4 der Erdoberfläche, und zwar überwiegt auf der östlichen Halbkugel das Land, auf der westlichen das Meer. Jene nennt man daher die kontinen- teile, diese die oeeanische Hemisphäre (d. h. Halbkugel). Gieb die Lage der Erdteile und Meere zu einander an! Natürliche Gliederung. § 10. Lcrge und Wegrenzung^). Das im Herzen Europas liegeude deutsche Reich besitzt auf drei Seiten natürliche Grenzen: im N. die Ostsee (baltisches) und die Nordsee (deutsches Meer), im W. die Ardennen und der Wasgan, im 8. der Rhein mit dem Bodensee, die deutschen Kalkalpen, der Inn mit der Salzach, der Böhmer Wald, das Erzgebirge und die Sudeten. — Die politischen Grenzen bilden folgende Nachbarstaaten: im W. die Nieder- lande, Belgien, Luxemburg und Frankreich, im 8. die Schweiz und Österreich- Ungarn, im 0. Rußland und im N. Dänemark. *) Amerika wurde durch Christoph Columbus aus Genua (1492) und Australien durch den ersten Weltumsegler Magellan (1521) bekannt. 2) Unter natürlichen Grenzen versteht man die Begrenzung durch Gebirge, Meere und Flüsse; die politischen Grenzen eines Landes werden durch seine Nachbarstaaten gebildet.

9. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 77

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Länderkunde. 77 3. Die britischen Inseln. (s. Eckert, Schulatlas, S. 14/15.) (314 000 qkm, 42 Mill. E., mit Kolonieen 28 Mill. gkm 390 Mill. E.) 1. Pas Land. Das britische Jnselreich besteht aus deu beidell großen Inseln Großbritannien und Irland und zahlreichen kleinen Inseln. Es umfaßt die drei Länder England, Schottland und Irland. Angabe der Grenzmeere und Meeresstraßen nach der Karte! Der 8.-Punkt Großbritanniens hat die geographische Breite der Stadt Frankfurt a. M., das Nordende die von Stückholm. Die Küstenentwickelung ist. bei beiden Inseln an der -Küste am reichsten, da dieselbe dem Einflüsse des offenen Ozeans ausgesetzt ist. Fjordähnliche Meereseinschnitte hat besonders die schottische Küste. Alls der Insel Großbritannien liegen sehr häufig Halbinseln und Meereseinschnitte der W.~ und der O.-Seite einander gegenüber. Die 8.-Küste Englands zeigt in ihrer ^V-Hälfte schroffe Steilküstenformen. Die Bvdengestaltnng lveist in Irland ein inittteres Tiefland auf, das teils mit breiteil Armen bis zilin Meere reicht, teils durch vereinzelte Berggrnppen von den Küsten abgeschlossen ist. Die Insel ist reich bewässert; die Flüsse neigeil infolge geringen Gefälles 311 Seen- und Sumpfbildung; ‘/5 des Landes ist voller Sümpfe und Moore. — Englands Gebirge liegen alle nahe an der Hv-Küste. Man unterscheidet das Bergland von Cornwall, reich an Zinn- und Kupfer- bergwerken, das Hochland von Wales (uels) mit Steinkohlen und Eisen, endlich das nordenglische Gebirge mit seinen großartigen Steinkohlen- uild Eisentagern. Über den ganzen So. Englands erstreckt sich das welleilförmige englische Tiefland, das mit seinen saftigen Wiesen, fruchtbaren Acker- feldern und herrlichen Banmanlagen den Eindruick einer großen Park- landschaft macht. Der größte Fluß ist die Themse. Beschreibe ihren Lauf nach der Karte! Die Flllt gestattet selbst großen Seeschiffen in der weiten Schlanchmündnng Zugang bis London. Die schottischen Gebirge nehmen im dl. fast die ganze Breite der Insel ein. Ans das kohlenreiche, schottische Grenz- gebirge folgt n. das gewerbereiche schottische Niederland und noch weiter nach N. das rauhe, wildzerissene, schlnchten- und seenreiche schottische Hochland. Der dl.-Küste Schottlands sind die felsigen, rauhen Inselgruppen der Hebriden, Orknep (ürkni-) und Shetland- (schetländ-) Inseln vorgelagert. Das Klima ist durchaus ozeanisch, gemildert durch das vom Gvlfftroin erwärmte Meer. Im s. England überwintern Myrten, Lorbeer und Fuchsien im Freien; dagegen reicht die Sonnenwärme nicht dazu hin, Wein zur Reife zu bringen. Das feuchte Klima befördert das Wachstum von Gras und Futter- kräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht. Das rauheste Klima, mit anhaltenden, kalten Nebeln, langen, naßkalten Wintern und rauhen Weststürmen, hat das nordschottische Bergland. 2. Pie Wewohuer. Reste der alten keltischen Bevölkerung finden sich noch in Wales, Hochschottland imd Irland. Den weitaus überwiegenden Teil der englischen Bevölkerung bilden die Engländer, Abkömmlinge der zur Zeit der Völkerwanderung eingewanderten angelsächsischen Stämme, zu denen im 11. Jahrhundert noch normannische Einwanderer aus Nordfrankreich kamen. Fast ’/s der Bevölkerung sind evangelisch, l/a katholisch (namentlich in Irland). Die Engländer sind das erste Seehandelsvolk der ganzen Erde. Ihre Handelsflotte ist fast so groß als die Flotten aller übrigen Staaten

10. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 4

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
4 Heimatkunde. welche die Wasserstraße des heimatlichen Flusses benutzen! Beschreibe einen Kahn, ein Floß, ein Segelboot, einen Dampfer! Beschreibe das Flußufer an einer Ansladestelle! Welche Waren werden hier aus- und eingeladen? Wie sieht's ans einem Personendampfer aus? Erzähle etwas von dem Gewerbe des Fischers! Planzeichnung der Flußsirecke des Heimatortes an der Schulwand- tafel! - e) Ein sehr wichtiges Verkehrsmittel für unsere Stadt ist die Eisenbahn. Die Straße nach dem Bahnhof und der freie Platz vor dem Bahnhofsgebäude sind sehr belebt. Das Bahnh ofsgebäudeist ein großes Hans mit Arbeits- ränmen für die Bahnbeamten, Packräumen für das Reisegepäck, mit einem Post- und Telegraphenamt, mit Wartesälen für die reisenden Leute. Am Schalter kauft man den Fahrschein und tritt beim Einlaufen des Zuges auf den Bahnsteig hinaus, der sich vor dem Bahnhofsgebäude hinzieht, wo die Züge zum Einsteigen der Reisenden vorfahren. Der Zug steht auf der Bahnstrecke. Vor dem Bahnsteig sind zahlreiche Reihen von Eisenbahnschienen gelegt, welche auf starken Holzschwellen ruhen. Je zwei nebeneinander sind gleichlaufend. Dies ist die Fahrbahn, die „Eisen- bahn" , auf welcher sich die Bahnwagen sehr schnell bewegen. Rechts und links kann man die Bahnstrecke, auch Bahnkörper genannt, mit den Blicken ziemlich weit verfolgen. In der Regel zieht sich die Bahnstrecke auf einem Bahndamm hin. In bestimmten Zwischenräumen sind an derselben Wärterhäuschen erbaut, in denen die Bahnwärter sich aufhalten oder wohnen. Der Eisenbahnzug besteht aus einer langen Wagenreihe. Die fest und und stark gebauten Wagen sind aneinander festgehakt, und die ganze Reihe wird von der Lokomotive gezogen. Die gleiche^Kraft, die in der Küche beim siedenden Wasser den Topfdeckel hebt, der Wasferdampf, wird in großer Menge zum Ziehen des ganzen Eisenbahnzuges benutzt. Wasser, Steinkohlen und Feuer', wie daheim in der Küche, gehören dazu, diese treibende Kraft zu bereiten. Das thut der Heizer, während der Zugführer den ganzen Zug führt. Die Personen- wagen dienen zur Beförderung der Personen. Wie siehlls in den verschiedenen Wagenklassen aus? Die Güterwagen dienen zum Fortschaffen der Waren und Gütern. Dieselben werden vom Güterschuppen ans verladen. Bis vor 70 Jahren gab es noch keine Eisenbahnen. Da mußte man selbst nach den entferntesten Orten mit Fuhrwerk oder mit dem Postwagen reisen. Dies war sehr teuer und dauerte oft mehrere Wochen lang und noch länger. Die Waren wurden durch große Lastwagen fortgeschafft: Briefe erhielt man spät und unregelmäßig. — Heute ist dies ganz anders. Mit der Eisenbahn kann man für billiges Geld in wenigen Stunden viele km weit reisen. Die Waren können aus unserer Stadt schnell fortgeschafft, andere aus fernen Orten wieder schnell hergebracht werden, ohne daß dies so viel Mühe, Zeit und Geld kostet, als das Fortschaffen mit Wagen und Pferden. Durch die Bahn wird also Handel und Verkehr sehr erleichtert und gefördert. — 6. I>er Kelmatort aks Ganzes und im allgemeinen. Erzähle Geschichtliches von deinem Heimatorte und wie es früher darin ausgesehen hat! — Stelle mit Hilfe der Karte des Heimatortes dessen Lage zum heimat- lichen Hauptgewässer fest! Bestimme die Größe des Heimatortes nach der Anzahl seiner Bewohner! In welcher Richtung zeigt die Stadt die größte Aus- dehnung ! Wieviel Zeit braucht ein Fußgänger, um diese Strecke zu durchwandern? Nenne ältere und neuere H auptteile der Stadt! Gieb die wichtigsten Straßen und öffentlichen Plätze darin an und bestimme nach dem Schnl-Stadtplan
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