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1. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 457

1902 - Altenburg : Bonde
457 Ein solches Getreidekorn ist seinem Inhalte nach nichts mehr und nichts weniger als ein Menschenleib im kleinen. Der liebe Gott hat es nämlich in seiner Weisheit so eingerichtet, daß der Kleber des Ge- treidekornes nach dem Genusse in unserem Körper zu Fleisch und Blut sich umwandelt; die Stärke dagegen bildet Fett, und die mineralischen Stoffe dienen dazu, die Knochen im Stande zu erhalten. Die Kleie enthält ebensowenig Nahrungsstoff als z. B. Kalk oder Kreide, und wenn sie zum Futter, ja zur Mästung des Rindviehs, der Schweine, Gänse u. s. w. gebraucht wird, so ist das, was Fett und Fleisch giebt, nicht die Kleie, sondern vielmehr der auch in der besten Mühle von ihr nicht ganz loszulösende Kleber. Auch das zum Leben ganz un- entbehrliche Wasser fehlt im Brote nicht; 50 kg Roggenmehl geben nämlich ungefähr 65 kg Brot, und dieser Überschuß kommt zum größten Teile auf Rechnung des Wassers, das bei dem Backen zum Mehle hinzugesetzt wird. Aber warum, könnte jemand fragen, geben wir uns überhaupt die Mühe, das Getreide zu mahlen und aus dem Mehle Brot zu backen? Es wäre ja viel einfacher, wenn wir die Getreidekörner, wie sie sind, in den Mund steckten und durch diesen in den Magen beförderten. Wäre unser Magen von der Art, wie ihn die Hühner und Tauben haben, so ließe der Vorschlag sich hören. Der scharfe Magensaft der Vögel löst auch die harte, aus mineralischen Stoffen bestehende Kleie leicht und rasch auf; aber in unserem Magen würden die ungemahlenen Körner lange unverdaut liegen, und der Körper würde daher von ihnen kaum die Hälfte des Nutzens haben, welchen gut gebackenes Brot giebt; denn so viele Veränderungen auch durch das Mahlen und Backen mit dem Getreide vorgehen, so dienen diese doch alle dazu, dasselbe für unseren Mund genießbarer und für unseren Magen verdaulicher zu machen. Bei dem Mahlen bestehen sie einfach darin, daß das Getreide- korn von der Schale befreit und zu Mehl zerrieben wird. Aber welches sind die Veränderungen, welche durch das Backen bewirkt werden? Sie beginnen, sobald der Bäcker das Mehl mit warmem Wasser an- gemacht hat, und sind, obgleich unsichtbar, doch ganz gewaltiger Art. Der Kleber greift mit seinem Bundesgenossen, dem Wasser, die Stärke an und nötigt diese zu verschiedenen Verwandlungen. Zuerst wird aus ihr ein Körper, welcher dem Gummi sehr ähnlich ist, jenem Pflanzensafte, welcher an der Luft zu einem schwach gelblichen Stofs verhärtet, im Wasser zu einer dicklichen, geschmacklosen Flüssigkeit sich auflöst und besonders als Klebmittel benutzt wird. Durch weiteren Einfluß des Klebers und des Wassers verwandelt sich dieser gummi-

2. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 20

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
20 I. Beschreibende Prosa: Geschichtliche und geographische Charakteristik. und Sang für alle Zeit verherrlichten Stätten, wo der göttliche Kämpe mit den unnahbaren Händen schreckliche Opfer brachte den Manen des erschlagenen Waffenbruders. Dann sah der Kronprinz die herrliche Siebenhügelstadt am Goldenen Horn, das Ein- und Ausgangsthor zum Schatzhause der halben Welt. Über Jaffa nahm er darauf seinen Weg, wie ehedem abendländische Pilger und Kreuzfahrer, zu den hochheiligen Stätten der Welterlösung, zum erinnerungsreichen Jerusalem, einreitend durch das sonst nur dem Sultan geöffnete Damaskus Thor, von male- rischen Volkshaufen umdrängt und bewillkommnet von griechischen und abessinischen Mönchen. Er betrat die heilige Grabkirche, begab sich nach Hebron und Nazareth und zog dann die vormalige indisch-türkisch-italie- nische Handelsstraße entlang über Damaskus und Beirut nach Port-Said. Es stand bevor die Eröffnung des Suezkanals. Auf fünf buntbewimpelten Schiffen fuhren die neue Wasserstraße dahin die versammelten Fürsten, ein jeder einzeln mit seinem Gefolge: vorauf der Khedive, dann die teil- nehmenden Gäste in geordnetem Zuge: die Kaiserin von Frankreich, der Kaiser von Österreich, der Kronprinz von Preußen und der Kronprinz der Niederlande. Man sah Jsmailia, Suez, Kairo. Dann folgte eine Fahrt den Nil hinauf, ein Kamelritt in die Wüste, die Besteigung der großen Pyramide von Gizeh, der Besuch Alexandrias. Zu lebendiger Gegenwart wurde geschichtliche Vergangenheit, Zeiten und Zustände, Men- schen und Schicksale, Völkerschlachten und Umwälzungen älterer und jüngerer Jahrhunderte: die Pharaonen und Moses, Sesostris und Rham- sinit, Kambyses, Alexander, die Ptolemäer, Cäsar, Antonius und Kleopatra, die türkischen Schecks und die portugiesischen Seehelden, versunkene Han- delsflotten und begrabene Karawanenzüge. Von all den Erlebnissen auf all den Reisen senkt sich am tiefsten in unser Herz ein anheimelndes Bild. Es war im Januar 1878. Unser Kronprinz weilte im Namen und Aufträge seines erhabenen Vaters zu Rom im Quirinal. Der König Humbert und seine Gemahlin Margareta, gefeiert von dem begeisterten Volke auf dem geräumigen Vorplatze, waren bereits wieder und wieder hinausgetreten auf den Balkon des Palastes. Aber die Evvivas erbrausen von neuem, und von neuem erscheint das Königspaar, diesmal zugleich mit ihnen der befreundete kaiserlich deutsche, königlich preußische Thronerbe. Der führt an der Hand den achtjährigen italienischen Erbprinzen; er hebt ihn aus den Armen dem Volke entgegen; er küßt ihm Stirn und Wange. Ein Sturm der Begeisterung, tosend wie Meergebrause, dankt dem beglückenden Kinder- und Menschenfreunde, dem glücklichen Gatten und Vater aus nordischen Landen. Denn daheim, hin über die Alpen, war an ihm zur Wahrheit geworden das Wort des Psalmisten: „Dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock um
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