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A. Bilder aus der deutschen Geschichte.
einander,- denn bei den einbrechenden Geschicken des Reiches kann uns das Glück nichts Besseres gewähren als der Germanen Zwietracht."
Wiederholt unternahmen die Römer Züge nach Germanien und drangen sogar bis zur Elbe vor. Allein alle Eroberungen gingen durch die Niederlage im (Teutoburger Zdalöe 9 n. Chr. wieder verloren. Dem (Iherusterfürsten Hermann war es gelungen, verschiedene Stämme zu vereinigen und den römischen Feldherrn Darus gründlich zu schlagen. Mögen das Hermanns- und das Bismatcfbenfmal bei Detmold uns stets ein Wahr- und Mahnzeichen unserer Einigfeit und Starte sein!
Nach den ergebnislosen Raubzügen gestalteten sich die Beziehungen zwischen den Römern und Germanen friedlich. Die Germanen zogen ins römische Reich und lernten römische Sitten und Kultur kennen, flut meisten wurden davon die Rheinuferbewohner befruchtet. Zeugen davon sind die vielen von den Römern erbauten Kastelle, Bäder, Dillen, befestigten Lager am Rhein und im Zehntland (zwischen (Dberrhein und Donau, dem Limes-Idall von Rheinbrohl bis Regensburg).
Der Ackerbau stand bei den Westgermanen im Derhältnis zur Diehzucht noch nicht hoch. Er erzeugte nur das Notwendigste und war den Frauen und Sklaven überlassen. Wald, Weide und Acker gehörten der Gemeinde (Allmende [Allgemein-besitz] im Gegensatz zum Allod [(Einzelbesitz]). Die Wirtschaft war Naturalwirtschaft. Jeder Hof erzeugte das, was er brauchte: Nahrung, Kleidung, Geräte, Waffen.
Man unterschied bei den Westgermanen Freie und Unfreie. Die Derfassung baute sich auf die Sippe oder Magschaftx) auf. Zur Sippe gehörten alle Blutsverwandten- sie hatten gleiches Erbrecht und traten in Streitigkeiten füreinander ein. Aus mehreren Sippen bildete sich die Hundertschaft = 100—200 Krieger, 600—800 Personen; mehrere Hundertschaften bildeten einen Gau, mehrere (Baue einen Dölkerschaftsstaat. Träger der Staatsgewalt war das Ding oder die Volksversammlung. Zur Zeit der Not wurden die Germanen von Herzogen geführt; die (Dstgermanen hatten Könige (kunnin = Geschlecht).
Eine staatliche Gerichtsbarkeit gab es bei den Germanen nicht. Sühnemittel waren Gewalt und Wergeid, d. i. Viehbußen; Beweismittel waren: 1. Eid mit Eideshelfern, 2. Gottesurteile oder (Drdale, 3. der Zweikampf.
Der oberste Gott (Ehiu oder Ziu (= Zeus), daher Dienstag, oder Wotan, der oberste Gott der Äsen (Osnabrück) oder Tor — Tonnar (Donnerstag), Freya (Freitag). Wotan wurde der Vertreter sittlicher Ideen und verdrängte bald die andern obersten Götter. Die Seele des Menschen galt als unsterblich und kam entweder zur Hel (Hölle) oder nach Walhalla. Im Muspilli oder Weltbrand ging alles zugrunde. Neben den Göttern gab es noch niedere Wesen: Riesen, Zwerge, Wasser- und Waldfrauen.
3. Die Völkerwanderung.
Man kann eigentlich nur von einer Völkerwanderung bei den (Dstgermanen sprechen; denn sie waren zu jener Zeit noch Nomadenvölker, während die Westgermanen zwischen Rhein, Elbe, Donau und dem Limes schon seßhaft waren und Ackerbau trieben. Bei diesen kann man nur von einer Völkerausbreitung reden, durch die sie auf die Nachbarvölker drückten und ihren Volksüberschuß an die Grenzvölker abgaben.
') Schroertmagen — männlicherfeits, Kunfelmagen — roeiblicherfeils; die Kunkel war das Sinnbild weiblicher Tätigkeit.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Extrahierte Personennamen: Hermann Gottesurteile Freya_(