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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 91

1915 - Breslau : Hirt
Xi. Friedrich Ii., der Große (1740—1786). 91 dem Dreißigjährigen Kriege herunterdrücken und seinen König wieder zum Markgrafen von Brandenburg machen: als Siegespreis sollte Österreich Schlesien, Sachsen die Lausitz, Rußland Ostpreußen und Schweden Vorpommern erhalten. Als Zeitpunkt des allgemeinen Vorgehens war das Frühjahr 1757 verabredet. „Inzwischen würde alles darauf ankommen, das Spiel gut zu verdecken und den verdacht, den England und Preußen schon hatten, tunlichst abzumindern: denn das vorhaben müsse bis zum wirklichen Ausbruche geheim gehalten werden" (Kaunitz). Friedrich hatte vorerst keine Ahnung von dem, was über ihn beschlossen war. Erst im Juni 1756 erhielt er durch einen sächsischen Kanzlisten Kunde von den Anschlägen seiner Feinde. Zugleich kam ihm die Nachricht zu, daß die ungarischen Reiterregimenter nach Böhmen in Marsch seien. Er fragte in Wien nach dem Zweck der Rüstungen und Truppenbewegungen an, erhielt jedoch eine ausweichende Antwort, die, wie er sagte, „nichts wert ist". Run ist sein Entschluß gefaßt: anstatt von seinen Feinden überrascht zu werden, überrascht er seine Feinde; aus Rotwehr muß er den Krieg beginnen. Sein Plan ist, Sachsen unschädlich zu machen und in einem raschen, fröhlichen Felözuge (Österreich zu besiegen, noch ehe Rußlanö und Frankreich eingreifen können. „Man erreicht große Dinge nur, wenn man sich großer Wagnisse unterfängt. Mit diesem Trost und dem festen Entschluß, allen, die sich in den Weg stellen werden, über den Kopf zu fahren, kann man der Hölle und dem Teufel trotzen" (Friedrich Ii.). Mit Englanö, öessen König zugleich Kurfürst von Hannover war, hatte Frieörich bereits im Januar 1756 einen Vertrag geschlossen, wonach er im Falle eines Krieges jährlich mit 4 Millionen Talern hilfsgelöern unterstützt tveröen sollte. b) Verlauf des Krieges. Enöe August 1756 rückten die Preußen in drei Heersäulen in das Kurfürstentum Sachsen ein. Die sächsische Armee wurde bei Pirna eingeschlossen und ein österreichisches Ersatzheer bei £ o b o s i tz am 1. Oktober entscheidend geschlagen, worauf die Sachsen sich ergaben. Damit war das Land mit seinen reichen Kriegsmitteln an Festungen, Menschen, Pferden, Geld und Lebensrnitteln dem Sieger preisgegeben, der es auch in den folgenden Kriegsjahren als Operationsbasis und Verproviantierungsgebiet gründlich ausnutzte. In Dresden bemächtigte sich der König der geheimen Bündnisakten, woraus er der Mit- und Rachwelt seinen plötzlichen Einfall in das Gebiet seiner Gegner rechtfertigen konnte. Mit Beginn des nächsten Frühjahrs (1757) hatte sich der verderbendrohende Ring um Friedrich geschlossen: die Feinde standen an den Grenzen seines Staates. Des Königs erster Vorstoß galt Österreich, von Dresden aus drängte er nach Süden. Bei Prag erlitten die Österreicher eine empfindliche Riederlage, wenn auch unter schweren Opfern des Siegers: Graf Schwerin, der „mehr als 10 000 Mann wert war", starb den Heldentod. Damit war das schlachtenreich st e Jahr des Krieges eröffnet. Die böhmische Hauptstadt wurde belagert. Friedrich hoffte, die zum Ersätze heranrückenden Österreicher zu schlagen, dann energisch gegen Wien vorzudringen und Maria Theresia zum Frieden zu zwingen. Doch er hatte sich grausam verrechnet. Am 18. Juni erlitt er bei K o I i n eine schwere Riederlage. Er mußte die Belagerung Prags aufgeben, ganz Böhmen räumen und nach Sachsen zurückweichen. Der Zauber seiner durch sieben ruhmreiche Schlachten begründeten Unbesiegbarfeit war dahin! 3n diesen schweren Tagen traf ihn noch ein persönlicher Schmerz, indem seine 70 jährige Mutter, der er von den Tagen der Jugend an mit besonderer Liebe verbunden war, dahinschied. Unglück häufte sich auf Unglück.

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 100

1915 - Breslau : Hirt
100 B. Lrandenburgisch-preußische Geschichte. er durch die beispiellose Standhaftigkeit des von ihm geführten Fußvolks die schon verloren gegebene Schlacht zu einem herrlichen Siege führte. 3m zweiten Schlesischen Kriege führte er eine Armee nach Böhmen, woselbst er durch die heldenmütige Erstürmung des Ziskaberges die Einnahme von Prag möglich machte. Im Siebenjährigen Kriege war es ihm nur noch beschießen, den glorreichen Anfang mitzuerleben. Als Führer der dritten Armee vereinigte er sich bei Prag mit dem Könige. Der hier erfochtene Sieg kostete Preußen ein schweres Opfer: Schwerin fiel. Als der linke Flügel der von ihm befehligten Infanterie zurückweichen wollte, ergriff der Held eine Zahne, um die wankenden Massen wieder an den Feind heranzuführen. Doch schon nach wenigen Schritten sank er, die Brust von fünf Kartätschenkugeln zerrissen, zu Boden. Ein schönes Denkmal zeigt noch heute den Platz, wo Schwerin den Tod für seinen König starb. Tief beklagte Friedrich der Große den Verlust dieses schier unersetzlichen Mannes. Auf dem Wilhelmsplatz zu Berlin ließ er ihm ein Standbild errichten. Graf von Schwerin war eine hochgebildete Persönlichkeit, in der sich Ernst und Milde und ein tief religiöser Sinn vereinigten. Er verfaßte ein Werk über die Kriegskunst und dichtete eine Reihe religiöser Lieder. Seinen Hamen führt das 3. pommersche Infanterieregiment Nr. 14. c) General der Kavallerie von Zielen. .Joachim Hans von Zieten, Husarengeneral, Dem Feind die Stirne bieten, Er tat’s wohl hundertmal." 3ieten ist der volkstümlichste und meistbesungene unter den Helden des großen Königs. Er entstammte dem Boden der Mark. Seine ersten Soldatenjahre waren sehr stürmischer Natur. Weil er sich in der Beförderung wiederholt übergangen glaubte, nahm er seinen Abschied, wieder eingestellt, wurde er nach kurzer Zeit mit seinem Rittmeister in ein Duell verwickelt, infolgedessen er neben einer einjährigen Festungshaft mit Dienstentlassung bestraft wurde. Schon 31 Jahre alt, fand er 1730 zum dritten Male, und zwar in dem neugebildeten Leibhusarenregiment, Aufnahme im Heere. Wie Leopold von Dessau und Graf von Schwerin um die Infanterie, so machte sich Zieten sehr verdient um die (Erneuerung der Kavallerie, besonders derleichtenreiterei, die er sowohl für die offene Schlacht als auch für den Aufklärungsdienst zu einer vorzüglichen Truppe ausbildete. Als Reiterführer hat Zieten in den Schlesischen Kriegen manches tollkühne Wagnis

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 75

1915 - Breslau : Hirt
X. König Friedrich Wilhelm I. (1713—1740). 75 eine große Ausdehnung gewann, hätte auch König Friedrich I. zum Dorteil feines Staates zeitiger eingreifen sollen, vor allem da dieser selbst gefährdet und durch den Durchzug fremder Kriegsvölfer unmittelbar geschädigt wurde. Aber die starke Beteiligung an den Reichstriegen, die schon geschilderte mangelhafte Staatsverwaltung, vor allem aber die drückenden Geldnöte ließen ihn zu feinem Entschluß tommen. fluch jetzt trat der Kronprinz hervor. Mit wachsamen flugen hatte er die Zeitverhältnisse beobachtet. In bitteren Worten gab er seiner Entrüstung über die Politik des Königs Ausdruck: „Keine Regimenter im Lande, kein Pulver und kein Geld." „Itlit der Zeder wollen sie dem Könige Land und Leute schaffen, und ich sage mit dem Degen, oder er kriegt nichts." Die wiederholten Dersuche des Königs, in den Kriegswirren den Frieden zu vermitteln, scheiterten. Am 25. Februar 1713 schied er aus dem Leben. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm I. griff nach kurzem Zögern in den Nordischen Krieg energisch ein. Der abenteuerliche Schwedenkönig war auf einem glänzenden Siegeszuge durch Polen und Rußland bis nach der Türkei vorgedrungen, wo er gegen Erwarten lange verzog. Während seiner Abwesenheit suchten sich seine Gegner an seinem Besitztum schadlos zu halten. Jetzt glaubte auch Friedrich Wilhelm den Zeitpunkt für gekommen, zuzugreifen. Mit den Russen schloß er einen Dertrag, in welchem diese ihm die wichtigste (Dderfestung, Stettin, gegen Erstattung der Belagerungskosten überliegen. Dann besetzte er Dorpommern bis zur Peene. Die westlich daran anschließenden schwedischen Gebiete mit Stralsund und Wismar sollte nach Einnahme dieser Städte das gleiche Schicksal treffen. Doch war Friedrich Wilhelm bereit, die Sache mit „gütlicher Handlung" beizulegen und dem plötzlich zurückgekehrten Schwedenkönige gegen Rückgewährung der entstandenen Unkosten Stettin wieder zu überlassen. Aber Karl Xii., hochfahrend und von Neidern Preußens heimlich unterstützt, wollte davon nichts wissen. So mußten die Waffen entscheiden. Trit verzweifeltem Mute nahm es der Schwedenkönig mit einer vierfachen Überlegenheit seiner Gegner auf. Doch umsonst. Unter der Führung Leopolds von Dessau, der von der dänischen Flotte unterstützt war, wurde Rügen besetzt; vier Wochen darauf, am Christabend 1714, kapitulierte Stralsund. Mit knapper Not entging Karl, der die Verteidigung leitete, der Gefangenschaft. 3m weiteren Kampfe mit den Dänen wurde er vier Jahre später vor der Festung Friedrichs-Hall von einer Kanonenkugel dahingerafft. Im Frieden zu Stockholm (1720) verlor Schweden seine Großmachtstellung: das mächtig emporstrebende Rußland erhielt die schwedischen Gstseeprovinzen, Preußen die so lange ersehnte Stadt Stettin, das Land südlich der Peene sowie die Inseln Usedom und Wollin. So hatte es jetzt, wie der König mit Befriedigung feststellte, „einen Fuß am Meere und konnte am Eommercio der Welt Anteil nehmen". X. König Friedrich Wilhelm I. (1713 1 740). 1. Geschichtliche Bedeutung. Dem Geschichtsschreiber Johann Gustav Droyfen, der in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine vierzehnbändige, bis in die Negierungszeit Friedrichs des Großen reichende preußische Geschichte verfaßte, blieb es vorbehalten, die Welt mit der eigenartigen Größe und überragenden Bedeutung Friedrich Wilhelms I. bekanntzumachen. Und seit der Zeit bricht sich die Einsicht immer mehr Bahn, daß das heutige Gefüge des preußischen Staates, ja des Deutschen Reiches sowohl im Derfassungs- wie im Wirtschafts-, Militär- und Bildungswesen auf Fundamenten ruht, die von diesem weitsichtigen Monarchen gelegt worden sind. Nur die härten seines Regiments und die scharfen Kanten seines Wesens haben seine Zeitgenossen der Nachwelt überliefert, seine hohe Bedeutung für die Weiterentwicklung Preußens jedoch größtenteils übersehen — und so sein Bild tatsächlich verzeichnet.
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