— 12 —
Strich Landes vom Mittelmeere bis zur Nordsee, zwischen Alpen, Aare,
Rhein, im Osten Rhone, Saone (Son), Maaß und Schelde im Westen
(Lotharingen). Was westlich davon lag, das eigentliche Frankreich,
erhielt Karl der Kahle, was östlich, das eigentliche Deutschland,
Ludwig der Deutsche. Schon 870 wurde von jenem Mittelstreifen,
welcher Deutschland und Frankreich von einander trennte, die östliche
Hälfte mit Deutschland, die westliche mit Frankreich vereinigt, ungefähr
so, wie ein Jahrtausend später, 1871 durch den Frankfurter-
Frieden die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich ge-
zogen worden ist.
4. Unter den aus dem Zerfall des Reichs Karls des Großen her-
vorgegangenen Staaten war das Königreich Deutschland zu besonderer
Ehre und Herrlichkeit ausersehen. König Otto der Große erlangte
962 die römische Kaiserkrone, die vornehmste der Welt, und sie ist
bis 1806 bei den Deutscheu geblieben. Weit dehnte sich des deutschen
Königs Macht: er gewann die burgundische wie die italienische Krone,
so daß die Saone- und Rhonelandschaften (also das südöstliche Frank-
reich) seit 1032 als Königreich Burgund oder Arelat mit Deutschland
durch Personalunion verknüpft waren, ebenso der größere Teil der
Apenninischen Halbinsel als Königreich Italien. Auch die slavischen
Striche im Osten wurden wieder erworben. Böhmen, Polen und
Ungarn erkannten um 1050 die Oberhoheit des Deutschen Reiches an.
5. Aber schon in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters sank
Deutschland von dieser Höhe herab. Verschiedene Umstände, besonders
der, daß Deutschland ein Wahlreich geworden war, bewirkten, daß die
Macht des Kaisers immer mehr abnahm. Die Herzöge, Grafen u. f. w.,
die zuerst nur seine Beamten gewesen waren, wurden nach und nach
Landesherren, die zuletzt nur dem Namen nach die Oberherrschaft des
Kaisers anerkannten. Dies gilt am meisten von den größeren Fürsten,
besonders den Kurfürsten, denen die Kaiserwahl zustand. Neben ihnen
aber gab es im Deutschen Reiche eine Menge größerer und kleinerer,
geistlicher und weltlicher Fürsten, reichsunmittelbarer Ritter, freier Reichs-
städte, selbst einige freie Reichsdörfer, so daß schließlich 1762 Reichs-
stände vorhanden waren, von denen 296 teils für sich, teils bankenweise
auf dem Reichstage Stimme hatten, der in den letzten Jahrhunderten
dauernd in Regensburg versammelt war.
6. Die mehr und mehr gelockerte Verfassung des Deutschen Reiches
wurde für seine Macht dem Auslande gegenüber höchst nachteilig. Sie
mischten sich gebietend in die deutschen Angelegenheiten. So zuerst
Schweden und Frankreich in dem unseligen dreißigjährigen Kriege
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kahle Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karls Otto
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Rhein Lotharingen Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Frankfurter- Deutschland Frankreich Karls Deutschland Frank- Burgund Deutschland Apenninischen Italien Polen Ungarn Deutschland Deutschland Regensburg Frankreich
— 78 —
Flüsse: Guadiana als östlicher Grenzfluß, der Unterlauf des Tajo
(Tejo), des Duero und als nördlicher Grenzfluß der Min ho.
Portugal ist ein konstitutionelles Königreich, der König heißt
Karl I. Die Armee hat eine Friedensstärke von 31800 Mann, eine
Kriegsstärke von 150000 Mann, die Kolonialarmee zählt 10000 Mann.
Die Flotte besteht aus 33 Schiffen (1 Panzer) mit 213 Kanonen
und 5264 Mann Bemannung.
Das Land hat bei einer Jahreseinnahme von 187 Mill. eine
Schuldenlast von 2172 Mill.
Die sechs Provinzen sind:
1. Estremadura mit Lissabon, 308 000 Einwohner. 2. Ober-
und Nieder-Beira, 3. Min ho mit Porto, Coimbra und Braga,
4. Traz os Montes, 5. Alemtsjo, 6. Algarbien oder Algarve.
Inseln: Die Azoren (2388 qkm, 256 000 Einw.), die Madeira-
inseln (800 qkm, 134000 Einw.) mit Fnnchal und Santo.
Besitzungen in Afrika: Die Kap-Verdischen Inseln, Senegam-
bien, Guiuea-Juselu Priuzipe und
Thome, Angola,
der Freistaat 'von Ost-Afrika mit den
Provinzen: Mocambique und Lonren^o.
Besitzungen in Asien: In Vorderindien: Goa, Salcete, Da-
mao, Diu.
Maca o, Osttimor mit Kambing.
§ 36. Me Kepnökik Zirankreich.
Grenzen. Im Norden grenzt Frankreich an den Kanal, im Osten
an Belgien, Deutsch - Lothringen, Elsaß, die Schweiz und Italien, im
Süden an das Mittelländische Meer, welches hier den Golf von Lyon
bildet, und an Spanien, im Westen an den Atlantischen Ozean mit dem
Golf von Biscaya und dem franzöfisch-spanischen Meer. Die natürlichen
Grenzen siud also, militärisch betrachtet, die möglichst vorteilhaftesten:
nur die Strecke von Dünkirchen am Kanal bis Nancy ist weder durch
Gebirge uoch durch Meere ausreichend geschützt; doch sichert hier die
Neutralität Belgiens den weitaus größten Teil. Von Nancy bis Mül-
Hausen bilden die Vogesen eine schwer zu überschreitende Gebirgsmaner.
Vom Doubs bis zum Genfer See sichert das Juragebirge. Die einzige
Lücke zwischen beiden Gebirgen ist durch die starke Festuug Belsort hin-
länglich gedeckt. Zwischen Italien und Frankreich erhebt sich das Hoch-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
— 82 —
einen kolossalen Raum umspannend. Das nordwestlich rückwärts gelegene
Soissons mit dem 23 Kilometer nordöstlich vorgeschobenen Laon, beide
mit detachierten Forts umgeben, bilden den nördlichsten Flügel dieses
zweiten Verteidigungsabschnittes.
Südöstlich von Reims folgt dann Vitry le Francis. An der
Marne, Einmündung des Rheinkanals, sowie der Bahnlinie Toul-Paris
gelegen, nur eine kleinere Festung, aber der Lage nach sehr wichtig,
sperrt es die genannte Bahnlinie ab. Nach Südosten reiht sich nun das
Festungssystem von Langres an, an den Quellen der Marne und
zum Teil auf dem Plateau von Langres gelegen. Als direkt in einer
der Vormarschrichtungen von Deutschland nach Paris gelegenes befestigtes
Lager ist Langres von großer strategischer Wichtigkeit. Obgleich bereits
früher durch eiue erhebliche Anzahl von Außenwerken geschützt (acht),
waren diese doch nicht genügend, bezw. lagen zu nahe an der Festung,
und schritt man daher zur Ausführung von weiteren vier Forts und
mehreren Batterien, so daß das Festnngssystem von Langres jetzt zu deu
stärksten Frankreichs gezählt werden muß. Von den detachierten Forts
sind besonders diejenigen von Dampierre, Plesnoye, Montlandon, Cog-
nelot und St. Menge zu nennen.
Besantzon schließt im Süden deu zweiten Verteidigungsabschnitt als
starker Waffenplatz ab, verschiedene hier sich kreuzende Bahnlinien
sperrend und beherrschend. Durch eiue bedeutende Anzahl von Forts,
welche die Flnßthäler des Doubs und Ognon beherrschet?, verstärkt,
bildet es am Ausgange der aus dem südlichen Elsaß über Belfort nach
Frankreich führenden natürlichen Straße, der Trouee de Beifort, ein
Reduit hiuter dem rechten Flügel der ersten Verteidigungslinie. Weiter
zurück, im Westen, liegt als fernerer Stützpunkt des rechten Flügels die
Festung Dijon, ein mit Forts umgebener starker, die hier sich kreuzenden
Bahnlinien beherrschender Platz, der dem vordringenden Feinde den Ein-
tritt von Süden in die nach Paris führenden Thäler der Ionne und
Seine verwehreu soll.
Die beiden vorbeschriebenen Befestigungslinien sind durch ein in den
letzten Jahren erheblich verbessertes Eisenbahnnetz verstärkt. Folgende
neun Linien dienen dem strategischen Aufmarsch nach Osten:
1. Lill°-M°ntmedy-^°^ ......... l. Korps.
Amiens^ £aon^tyrcmont........2' ®or^-
3 Roum / Eompiegne-Verdnn.......3. Korps.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Francis
Extrahierte Ortsnamen: Laon Reims Rheinkanals Deutschland Paris Frankreichs Belfort Frankreich Paris
— 84 —
Tatsächlich waren im Jahre 1901 nach Abzug der Erkranken und
Beurlaubten nur 539 000 Mann unter den Waffen; dazu kamen
25 698 Mann für die Gendarmerie und die Garde republik. Im Kriegs-
falle sollen 4350 000 Soldaten zu Gebote stehen; auf mehr als circa
21/2 Mill. kann aber nicht gerechnet werden. Die Flotte hat 419 Schiffe
mit 3593 Kanonen, davon 57 Panzer mit 1575 Kanonen. Die Be-
satzungsmannschaft derselben beträgt 43 900 Köpfe. Im Ban sind 61
Fahrzeuge mit 663 Geschützen.
Festungen und feste Plätze: Brest, St. Malo, Eherbourg,
Le Havre, Abbeville, Dieppe, Calais, Dünkirchen, St. Omer,
Lille, Valencienes, Douais, Cambrai, Laon, Reims, Soissons,
Mezisres, Sedan, Verdun, Toul, Langres, Epinal, Belfort,
Besan?on, Grenoble, Brian^on, Tonlon, Narbonne, Bayonne,
Eette, Rochefort, La Rochelle, Lorient, Paris. (S. Seite 80 n. flgd.)
Die Einnahmen belaufen sich auf 2828 Mill., die Ausgaben auf
2816 Mill. Mark. Die Staatsschuld betrögt 24000000000 konsolidierte,
15000000000 kündbare, zusammen 39000000000 Franks, deren jähr-
liche Verzinsung 1290 Mill. Mark erfordert. Die Eisenbahnen haben
eine Länge von 42437 km.
Klima, Produkte, Industrie und Handel.
Frankreich ist ein reiches Land; gelegen unter einem gemäßigten
Himmelsstriche, mit fruchtbarem Boden, fleißiger, geschickter und nüchterner
Bevölkerung, erzeugt es alle Produkte der gemäßigten Zone zu eigenem
Gebrauch und zur Ausfuhr. Der Export des Weines bringt 220 Mill.
der Liköre 80 Mill., der Rohseide 118 Mill., der Seidenstoffe 230 Mill.,
der sogenannten Pariser Artikel 140 Mill. Franks.
Frankreich ist eine Republik; es zerfällt in 87 Departements,
meistens nach Gebirgen und Flüssen benannt; früher wurde es in Pro-
vinzen eingeteilt.
I. Bretagne, *) nordwestliche Halbinsel.
1. Jlle et Vilaine: Rennes (70000 Einw.), St. Malo.
2. Cütes du Nord: St. Brieux (spr. Briö).
3. Finistöre: Brest (75000 Einw.), starke Festung, Kriegshafen,
Arsenal, Schiffswerft, unterseeisches Kabel nach Amerika.
4. Morbihan: Lorient, befestigter Kriegshafen, Handelsverkehr
mit Ostindien.
i) Die mit römischen Ziffern bezeichneten Wörter sind die Namen der alten
Provinzen, die mit arabischen Ziffern die Namen des Departements.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Ortsnamen: Brest Eherbourg Lille Douais Cambrai Laon Reims Sedan Verdun Langres Epinal Belfort Grenoble Bayonne La_Rochelle Lorient Paris Frankreich Franks Frankreich Bretagne Rennes Brest Amerika Lorient Ostindien
— 79 —
gebirge der Alpen, und zwischen Frankreich und Spanien das ebenso
schwer zu überschreitende Pyrenäengebirge.
Frankreich umsaßt 6 665 900 qkm mit 83 600000 Einw., davon
liegen in Europa 536403 qkm mit 38518000 Einw, (36 Mill. Fran-
zosen, 1 Mill. Bretonen, Va Mill. Italiener, 1/a Mill. Spanier, 200000
Basken, 200000 Vlarnen, 80000 Deutsche).
Gebirge. Von dem südlichen Grenzgebirge, den Pyrenäen, ziehen
die Sevennen, parallel mit den Westalpen, nach Westen; das weite
Thal zwischen beiden Gebirgen wird von der Rhone durchflössen. An
ihrem Südende gabeln sich die Sevennen und bilden das Hochland der
Auvergue und den Gebirgsknoten Cote d'or; weiterhin ziehen nach
Westen die Argonnen und die Ardennen. In der nordwestlichen Ecke
erhebt sich das Hochland der Bretagne. Im allgemeinen aber herrscht die
wellenförmige Ebene (vom Fuße der Westpyrenäen bis zur Scheide vor).
Diese Bildung ist strategisch wichtig/) Die vielfach bogen-
förmig langgestreckten und hohen Terrainwälle fallen in der Richtung
nach Paris sanft ab, die östlichen Außenseiten aber sind gewöhnlich scharf
abgebrochen und bilden mannigfach zerstückelte steile Bergwände, ein
Umstand, den eine von Osten anrückende feindliche Armee nicht übersehen
darf. Zwischen Maas und der oberen Aisne liegt das 4 bis 16 Meilen
breite Bergland der Argonnen. Ohne im wesentlichen die Höhe von
400 m zu überschreiten, ist dasselbe ein Landstrich mit vielen, zuweilen
tief eingeschnittenen, oft auch fteilrandigen Thälern und ausgedehnten
dichten Waldungen. Bei feuchter Witterung sind infolge des lehmigen
und kalkigen Bodens Truppenbewegungen außerhalb der nur in geringer
Anzahl vorhandenen Landstraßen mit großen Schwierigkeiten verbunden.
Das Hochland der Champagne erhebt sich mit seinem schroffen Ostabhange
um etwa 100 m über die Ebene, senkt sich aber dann allmählich nach
dem großen Becken von Paris hinab; in seinem östlichen höheren Teile
enthält jenes Hochland eine ausgedehnte Waldbedeckuug; es wird von der
Seine, der Marne, der Aisne und deren Zuflüssen in tiefeingeschnittenen,
engen und stark gewundenen Thälern durchbrochen, welche die natürlichen
Zugänge nach der Landeshauptstadt (Paris) bieten.
Gegen eine von der Mosel her auf Paris vorrückende Armee bietet
das Land mit den zahlreichen, hintereinander liegenden Parallelthälern,
Waldungen, Festungen und Bergpässen mannigfache, der Verteidigung
günstige Abschnitte.
') Mit Benutzung des Werkes: Der deutsch-französische Krieg 1870/71 und
eines Aufsatzes: Frankreichs Ostfestungen im Verl. Tageblatt (1891).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Frankreich Europa Paris Paris Paris Paris Frankreichs_Ostfestungen
— 81 —
Kette von Befestigungswerken. Man sieht ihn ans französischer Seite
daher als die zweite Durchbruchsstelle eines von Osten heranmarschieren-
den Feindes an. Dieser Teil ist fast ausschließlich durch das, ein natür-
liches Hindernis bildende Moselthal geschützt. Nordöstlich vorgeschoben,
nahe der deutschen Grenze, liegt in der Nähe von Luueville das Fort
Mauouvilliers zur Sperrung der Bahn von Straßburg-Saarburg. Im
Rücken dieses Grenzabschnittes sichert das Fort von Vourlemont den
Eisenbahnknotenpunkt von Nenschateau an der oberen Maas.
Der vierte Grenzabschnitt reicht von Epinal über Belfort
bis zur Schweizer Grenze. Die selbst nicht befestigte Stadt Epinal
wurde durch eine große Anzahl weit im Kreise vorgeschobener Forts zu
einem befestigten Lager ersten Ranges gemacht; von ihm aus folgt die
fortifikatorische Verteidigungslinie den Höhen des linken Moselufers bis
zum Kamme der Vogefen, der an seinem südlichsten Punkte erreicht wird;
es finden sich hier die Forts Arches, Remiremont, Rnpt, Lambert und
Servance. Sodann steigt die Linie zu dem in der Ebene liegenden Bel-
fort herab, welches, selbst befestigt, von einer vielfachen Reihe starker
Forts umgeben ist und durch die ihm südlich benachbarten Werke von
Hericourt und Lomont den Anschluß an die Schweiz behufs Sperrung
der Jurapässe findet.
Die in vorstehendem beschriebene erste Befeftignngslinie zeichnet
sich also durch eine bedeutende Anzahl großer und kleiner, fast ununter-
brochen zusammenhängender Befestigungsanlagen aus. Sie wird im
Norden und in der Mitte durch die natürlichen Terrainhinderniffe von
Maas und Mosel, im Süden noch durch den der Befestigungslinie vor-
gelagerten Vogefeukamm verstärkt, für welch letzteren eine besonders sorg-
fältige und eigenartige, durch eine Art von Guerillakrieg zu bewirkende
Verteidigung seitens besonders gebildeter Gebirgstruppeu gesorgt ist. Die
hervorragendsten Sperrforts sind noch durch starke Panzertürme ver-
stärkt, so daß in fortifikatorisch-technischer Hinsicht die Anlagen wohl
kaum etwas zu wünschen übrig lassen.
Hinter dieser ersten Befestigungslinie ist jedoch noch eine zweite,
ans großen Lagerfeftuugen gebildete Verteidigungslinie hergestellt,
welche vornehmlich die in der ersten Linie (im ersten und dritten Ab-
schnitt derselben) vorhandenen offenen Einmarschgebiete zu decken bestimmt
sein soll. Hinter der Lücke nördlich von Verduu soll die Lagerfestung
Reims, hinter derjenigen von Tonl-Epinal die Lagerfestung Langres
diese Deckung übernehmen. Reims, Knotenpunkt von fünf Bahnen, am
Aisne-Marne-Kanal gelegen, ist der wichtigste Waffenplatz hier im Norden
und wird durch fünf selbständige, weit vorgeschobene Forts gedeckt, so
Geerling, Neuestes Geographiebuch 2c. ß
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
136
Die Balkan-Halbinsel,
wenig bewaldet, vom Mittelbalkan fast ganz kahl. Umso mehr überraschen dort
reizende Tälchen, die, wie das liebliche Tal von Kasanlik, mit Rosen- und Wein-
gärten und Walnußhainen geschmückt sind.
Von den nördlichen Balkangewässern ist der Jsker, der aber weiter
südlich auf dem Rilo Dagh entspringt und den Balkanzug durchbricht,
um zur Donau zu eilen, der bedeutendste. Nach 8 rinnen die Gewässer
zur Maritza.
Südwestlich von dem Durchbruchstal des Jsker erhebt sich als
eine vereinzelte Gebirgsmasse der Witosch (2290 m), der über die Hoch-
fläche von Sofia beherrschend hinwegschaut. Weiter südlich türmt sich
noch höher der kühn geformte Felskoloß des Rilo Dagh (Dagh, türk.
— Gebirge, 2730 m), von dem nach 80 das Rhodope-Gebirge,
nach 8 der Perim Dagh fast bis zum Ägäischen Meere ausstrahlt.
Die Ausläufer des Rhodope-Gebirges und eines Küstengebirges im 0, das
sich längs der Küste des Schwarzen Meeres nach 80 zieht, umschließen
zusammen mit dem Balkan die Tiefebene von Ostrnmelien. Während
diese einen üppigen Pflanzenwuchs zeigt, hat das südlicher gelegene Thra-
zien, weil es heißer und regenärmer ist, vielfach Steppennatur.
Zwei Meere umgrenzen das Gebiet, das Schwarze Meer im
0 und das Ägäische Meer im 8. Durch die meist 2 km breite
Straße von Konstantinopel oder den Bosporus, durch das Marmara-
Meer (griech. Name Propontis — Vormeer des Pontns oder Schwarzen
Meeres) und die bis zu 1600 in sich verschmälernde Dardanellenstraße
oder den Hellespont (— Meer der Helle) sind sie verbunden. (Welche
Halbinseln springen aus der Nordküste des Ägäischen Meeres vor?)
Die beiden Meerengen sind durch Ausnagung eines früheren Fluß-
lauf es entstanden. Besonders der Bosporus ruft iu jeder Hinsicht den Eindruck
einer frühern Stromrinne hervor. Er erinnert, da er ebenfalls in Schiefergestein
eingeschnitten ist, dessen Schichten aber ganz horizontal gerichtet sind, nicht wenig
an das Durchbruchstal des Rheines durch die Rheinische Schiesergebirgsplatte. Auch
die Schlösser, Bürgen, Städte, Dörfer und Gärten, die die Bosporusufer schmücken,
sowie die zahlreichen Dampfer und Ruderboote, die die Wasserfläche beleben, täuschen
das Bild eines vergrößerten Rheinstromes vor Augen.
2. Jas Mosnifchserbifche Gebirgstand und das Kükentand
von Iatmatien.
156. Westlich von der Morawa liegt das Bosnisch-serbische Ge-
birgst and. Ein Wirrwarr von Gebirgsketten, Gebirgsplatten, Tälern
und Hochflächen erfüllt dieses Land. Eine einheitliche Anordnung ist nur
ganz im W im Längsbau der Dinarischen Alpen zu erkennen. Längs-
täler, nach 80 verlaufend, herrschen in ihnen vor. Der Mangel an Quer-
tälern erhöht die Unwegsamkeit des Gebietes. Es ist ein stufenförmiges
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Das Ebrobecken, — Das nordwestliche Küstengebiet.
145
X.
Die Pyrenäen Halbinsel.
Den westlichen Abschluß des Mittelländischen Meeres bildet eine
dritte südliche Halbinsel, die nach den Pyrenäen, die sie vom Rumpf
Europas trennen, den Namen Pyrenäen-Halbinsel führt. Auf ihr
liegen die beiden Staaten Spanien und Portugal.
A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft.
1. Pas Gvroveckeu.
Zwischen den Pyrenäen, die auf der spanischen Seite in kahler, § 171
wilder Form aufragen, im N, dem Iberischen Scheidegebirge, das sich
bis zu 2350 m erhebt, im Sw und dem Catalonischen Küsten-
gebirge im 80 ist das Ebrobecken tief eingesenkt. Infolge der tiefen
Lage hat dasselbe ein trocknes kontinentales, im Winter sehr kaltes,
im Sommer heißdürres Klima.
Seine weiten, nackten Ebenen bilden einen grellen Gegensatz zu dem heitern
Grün, das ringsum die untern Abhänge der Gebirge schmückt. Aus den Ebro zu
(Richtung?) wird das Land immer öder und kahler. Der Boden besteht aus Mergel-,
Ton- und Gipsschichteu und ist infolge der frühern Meeresbedeckung salzhaltig. Weite
Strecken siud nur Salzsteppen, und wo der Ebro solche durchfließt, sind seine Ufer
kahl, unbebaut und ohne jeden Reiz.
2. Aas nordweltliche Küstengebiet.
An die Pyrenäen setzt sich nach W das Aantabrische Gebirge an. § 172
Dasselbe ist im 0 gleich dem Baskenlande ein freundliches Bergland,
prangend im üppigen Grün von Wiesen und Wäldern. Weiter nach W
nimmt es aber die Form einer mächtigen, geschlossenen Gebirgskette
an, in der kein Paß mehr tiefer als 1200 m eingesenkt ist. Am höchsten
steigt es in den Pikos de Europa (2680 in) an. Schließlich geht das
Gebirge in das Bergland von Galizien und Nordportugal über.
Der Bau dieser Gebirgslandschaft spiegelt sich in der Küste wieder.
Dem Kantabrischen Gebirge folgt dieselbe nach W; aber zahlreiche Vor-
sprünge von malerischer Gestalt erinnern an die tiefe Schluchtenbildung
der aufsteigenden Gebirgskette. Noch vielgestaltiger, zerrissener
wird die Küste da, wo sie zuerst nach Sw und dann nach 8 umbiegt.
Wie auf der Westseite Norwegens unterbrechen tief einschneidende Buchten,
hier Rias genannt, eine hochragende Steilküste.
Der einzige größere Fluß unter den zahlreichen Küstenflüssen ist
der Minho (minjo, v. minimns — der kleinste, d. h. von 6 Haupt-
flüfseu Spaniens).
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B. 1904. irv
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Spanien Portugal Catalonischen_Küsten- Mergel- Europa Galizien Nordportugal Norwegens Spaniens
102
Das Französische Mittelgebirge und Flachland,
Österreich und Ungarn sind zwei Staaten, die ziemlich selbständig neben-
einander stehen. Beide haben mit nationalen Gegensätzen der Bevölkerung
zu kämpfen. In der österreichischen Reichshälfte steht dem Deutschtum ein an Zahl
stärkeres Slaventnm gegenüber, und in der ungarischen bilden die Ungarn noch nicht
ganz die Hälfte der Bevölkerung; die Deutschen siud in diesem Staate am zahl-
reichsten in Siebenbürgen vertreten (Siebenbürgische Sachsen!). In jeder der beiden
Reichshälften gibt es zur Beratung der Gesetzesvorlagen Kammern, die Ähnlichkeit
mit den preußischen haben. Die gemeinsamen Angelegenheiten (die auswärtigen An-
geleg,, sowie die von Heer und Marine) werden von den Delegationen beraten.
Die vorherrschende Religion ist die römisch-katholische, der in Öfter-
reich (der protestantischen 1,8, der jüdischen 4,8'70) in Ungarn aber nur 50*/0
(der griechisch-katholischen 25, der protestantischen 20, der jüdischen 4%) angehören,
Iii.
Das Französische Mittelgebirge und Flachland.
Von den Vorbergen der Westalpen blickt man hinab in das Rhonetal.
Jenseits desselben tauchen die Linien eines anderen Gebirges, des
Französischen Mittelgebirges auf. Dieses ist von einem Kranze hügeliger
oder fast völlig ebener Landschaften umgeben, die sich bis zum Atlantischen
Ozean ausdehnen. Die Landschaft, die so umrahmt ist und sich aus
dem Französischen Mittelgebirge und Flachlande zusammen-
setzt, bildet das schöne und reiche Land Frankreich.
A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft.
1. Jas Whöne-Gebiet.
109. Bald nachdem die Rhone den Genfer See verlassen hat, sperren
ihr die Ausläufer der Savoyer Alpen und des Jnraznges den Weg.
Sie erzwingt den Dnrchbruch in einer meist nur 10 in breiten Schlucht,
die den Namen La Perte du Rhone (pärt dü rön') d. h.
„Verschwinden der Rhone" führt. Dann verfolgt sie etwa 150 km
weit eine südliche Richtung, zu beiden Seiten von Kalkketten begleitet,
mit deuen sie noch einmal dort, wo sie unter scharfen Winkeln nach Nw
umbiegt, den Kampf aufnehmen muß. Nur noch von niedrigen Bergzügen
begleitet, eilt sie dem breitern Talboden von Lyon (spr. lio", von
Lug-dumm) entgegen. Bei dieser Stadt nimmt sie die wasserreiche
Saöne (spr. sson von Sequana) auf. (Wie ändert sie gleichzeitig ihre
Richtung?)
Das südlich gerichtete Rh6netal hat besonders auf der ersten
Hälfte Ähnlichkeit mit dem Rheintale von Bingen bis Bonn,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
104
Das Französische Mittelgebirge und Flachland.
Sichelbergen oder Monts Faucilles (mo" fossil') und ist trotz ihrer geringen
Wasserfülle doch wegen ihrer Richtung als die Hauptwasserader des
Gebiets zu betrachten. Sie durchfließt, auf beiden Seiten von Gebirgen
begleitet, die langgestreckte, meist wellige Niederung von Nieder-
Burgund, deren südlichster Teil, die eigentümliche Landschaft der
Dombes (dohmb'), mit unzähligen Teichen wie übersäet ist.
Nördlich vom Jura erhebt sich, getrennt von ihm durch die wichtige
Burgundische Pforte, der Gebirgszug des Wasgenwaldes, dessen
westlicher Abhang sich ebenfalls, im Gegensatze zum Ostabhauge, allmählich
senkt und in die Juraplatte von Lothringen übergeht. (Näheres
über das Lothringische Stufenland f. S. 36.)
3. Iie Pyrenäen und das Garouuevecken.
Wo der Rumpf von Europa sich am meisten verschmälert und eine
große Halbinsel abgeschnürt wird, erhebt sich als eine völkertrennende
Mauer das Hochgebirge der Pyrenäen. (Länge, Richtung?) Es
lassen sich drei Abschnitte unterscheiden.
Die Mittelpyrenäen nehmen 3/ö des ganzen Zuges ein und reichen
im W bis südöstlich von Bayonne (bcujoruv), im 0 bis zum Col de
la Per che (spr. pärsch). Sie stellen den geschlossensten und den am
einfachsten und regelmäßigsten gebauten Teil des ganzen Zuges dar.
Ihren Aufbau kann man in der Tat mauerartig bezeichnen. Der
Hauptkamm (Richtung?) entsendet kurze Seitenkämme. Er steht
an Höhe den Alpenketten wenig nach; dagegen bleibt die Gipfel-
höhe weit zurück, da die Maladetta mit 3400 rn der höchste Berg
ist. Läugstäler fehleu fast ganz. Die Quertäler beginnen meist in
zirkusartiger Form. Das berühmteste Zirkustal ist das von
Gavarnie. Die meisten Pyrenäenpässe, Ports (pohr) oder
Cols (koll) genannt, sind, wie die 2800 m hochgelegene Rolands-
bresche, sehr unwegsam, und eine Kunststraße fehlt in den Mittel-
Pyrenäen vollständig. Die Vergletscherung der Pyrenäen ist bei
weitem nicht so bedeutend wie die der Alpen. (Welche Ursachen können
dies bewirken?) Die Schneegrenze geht auf der Nordfeite stellen-
weife bis zu 2300 in herab; auf der trockeueu Südseite liegt sie viel höher.
Die Weftpyrenäen steigen nirgendwo mehr zu 1500 m an.
Sie bilden die grünen, abwechslungsreichen Berglandschaften des
Baskenlandes, die in ihrem Waldschmucke mehr an den Harz und
den Thüringer Wald, als an ein Hochgebirge erinnern.
Die Oftpyrenäen halten das Gepräge des Hochgebirges mehr
bei. Ihr Hauptkennzeichen ist das Ausstrahlen in mehrere
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Nieder-
Burgund Lothringen Europa Bayonne