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1. Geerlings Neuestes Geographiebuch für Militäranwärter, untere und höhere Beamte - S. 11

1904 - Leipzig : Berger
— 11 — Bartsch und die Warte mit der Netze — links: die Glatzer Neiße, die Weistritz, die Katzbach, der Bober mit der Qneiß und die Görlitzer (Lausitzer) Neiße. F. Die Weichsel. Sie entspringt auf den Beskiden (dem Jablunka- paß); Ober- und Mittellauf dieses Stromes gehören Galizien und Polen an, erst bei Thorn tritt sie in Preußen ein, nimmt die Brahe auf und fließt nordostnördlich. Sie teilt sich vor ihrer Mündung in Nogat und Alt- (Danziger) Weichsel, erstere mündet in das Frische Haff, letztere in die Danziger Bucht. Ihr Nebenfluß in Preußen ist die Brahe, welche durch den Bromberger Kanal mit der Netze verbunden ist. (Der Pregel ist ein Küstenfluß, welcher den Gewässern der preußischen Seeplatte ent- springt und nach kurzem Laufe bei Königsberg in das Frische Haff mündet.) G. Die Memel. Sie entspringt unter dem Namen Njemen in Ruß- land; nur ihr Unterlauf gehört dem Königreich Preußen an. Sie mündet in das Kurische Haff. § 7. Aie Staatenöildung auf deutschem Woden. K. A. Daniel. 1. Schon in vorchristlicher Zeit, und noch im 4. Jahrhunderte nach Christi Geburt, wohnten in unserem Vaterlande nur Völker deutscher Abkunft. Sie waren in viele Stämme zerteilt, beschäftigten sich mit Jagd und Krieg und verehrten als Göttervater den Wodan, seine Söhne, den Donnergott Donar, den Kriegsgott Ziu, samt vielen anderen Göttern. Die Geschichtsschreiber der Römer rühmen nicht allein die Tapferkeit unserer Vorfahren, sondern auch ihre Treue und Keuschheit. Gute Sitten galten bei ihnen ebensoviel, als anderwärts gute Gesetze. 2. Von jeher haben die Deutschen große Wanderlust gehabt und gern ihre Wohnsitze gewechselt; ferner drängte sie nicht selten auch die Not des Lebens dazu. In der großen Völkerwanderung verließen die Deutschen zum Teil die Gegenden östlich von der Elbe, Saale und dem Böhmer Walde, so daß in die nun dünner bevölkerten Gegenden die ostwärts wohnenden Slaven nachrückten. Deutsche Stämme entrissen dem zerfallenen weströmischen Reiche eine Provinz nach der anderen und gründeten deutsche Staaten in Italien, Spanien, England, selbst auf der Nordküste von Afrika. Am mächtigsten wurde von diesen das Reich der Franken. Karl der Große, der sich 800 vom Papste zum römischen Kaiser krönen ließ, besaß ganz Frankreich, Deutschland bis zur Eider, Elbe und Raab, Italien bis zum Tiber und Spanien bis zum Ebro. 3. Seine drei Enkel teilten 843 in dem Vertrage zu Verdun das Reich. Der älteste, Lothar, erhielt die Kaiserwürde, Italien und einen

2. Geerlings Neuestes Geographiebuch für Militäranwärter, untere und höhere Beamte - S. 7

1904 - Leipzig : Berger
7 Kleinere Flüsse, jedoch von hervorragender Bedeutung, sind: die Themse in England, die Spree in Preußen und der Tiber in Italien. Der Lauf des Flusses ist die Linie, welche er von seiner Quelle bis zu seiner Mündung beschreibt. Das Gefälle ist der Höhen- unterschied zwischen Qnelle und Mündung. Flußgebiet ist das ganze ^ Gebiet, welches einem Flusse seine Gewässer zusendet. Wo sich die Ge- Wässer zweier oder mehrerer Flußgebiete scheiden, ist die Wasserscheide. Das Flußbett ist die Rinne, in welcher ein Fluß fließt. Das rechte (linke) Ufer ist stets das, welches man flußabwärts schauend, zur Rechten (zur Linken) hat. Das Flußdelta ist die Jnselbildnng eines Flusses vor seinem Eintritt ins Meer. Flußbarre ist eine Sand- bildung, welche von den zur Flußmündung schräg anprallenden Meeres- wogen gebildet wird. 4. Die Wewokner und die Staaten Europas. 1. Wie im § 2 erwähnt worden ist, beträgt die Zahl der Europäer 391 */2 Millionen. Die Hauptmasse gehört der kaukasische« Rasse und zwar dem indo-germanischen Stamme an. Man unterscheidet: a) Germanen: (125 Millionen) Deutsche, Niederländer, Engländer, Dänen, Norwegen und Schweden; b) Romanen: (115 Millionen) Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, Proven^alen :c.; c) Staden: (112 Millionen) Russen, Polen, Böhmen, Mährens.; ä) Kelten, Griechen, Littauer, Albauesen, Basken, Zigeuner. Der mongolischen Rasse gehören die Magyaren, Finnen und Türken an. 2. Europa zerfällt in 27 souveräne Staaten, nämlich in: 3 Kaiserreiche: Rußland, das Deutsche Reich, Österreich; 1 Sultanat: die Türkei; 13 Königreiche: Portugal, Spanien, Belgien, Niederlande, Groß- britannien mit Irland, Italien, Norwegen, Schweden, Däne- mark, Rumänien, Serbien, Griechenland, Ungarn; 1 Groszherzogtnm: Luxemburg; 1 Groszfürstentum: Finnland; 4 Fürstentümer: Bulgarien, Montenegro, Monaco, Liechtenstein; 4 Republiken: Frankreich, die Schweizer Eidgenossenschaft, San Marino, Andorra.

3. Geerlings Neuestes Geographiebuch für Militäranwärter, untere und höhere Beamte - S. 10

1904 - Leipzig : Berger
— 10 — Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, Trann, Enns und Leitha. (In Ungarn noch: Raab, Drau, Sau und Marowa.) Auf der linken Seite münden in die Donau: Altmühl, Nah, Regen und March. (In Ungarn noch: Waag und Theiß). Ein Kanal, der Donan-Main- oder Ludwigs- kaual, verbindet die Altmühl mit dem Main, also anch Donau und Rhein. B. Der Rhein. Der Rhein entspringt auf dem St. Gotthardgebirge in der Schweiz in vielen Quellen: Vorder-, Mittel- und Hinterrhein; nach ihrer Vereinigung bei Chnr fließt der Rhein nördlich bis zum Bodensee. Dann strömt er westlich bis Basel, hier wendet er sich nach Norden und fließt bis Mainz, dann wieder westlich bis Bingen, dann nord- westlich bis zur holländischen Grenze. In Holland teilt sich der Strom in zwei Arme: der nördliche heißt Leck, dieser entsendet einen Arm, die Issel (sprich: Eissel), zum Zuidersee, (sprich: Seudersee), eiu zweiter Arm, der Alte Rhein, mündet unterhalb Lehden bei dem Dorfe Katwyk (Katweik) in die Nordsee. Der linke (südliche) Arm, die Waal, verbindet sich mit der Maas und nimmt dann den Namen Marwede an, bildet ein Delta, die Provinz Seeland, und mündet in die Nordsee. Nebenflüsse des Rheines sind links: die Thür, die Aare mit Renß und Limmat, die Jll, die Nahe, die Mosel mit der Saar, die Ahr und die Erst — rechts: die Elz mit der Dreisam, die Kinzig, die Murg, der Neckar, der Maiu, die Lahu, die Sieg, die Wupper, die Ruhr und die Lippe. Die Ems ist ein Küstenfluß, welcher auf dem Teutoburger Walde entspringt und, mit der Hase vereinigt, in die Bai Dollart strömt. C. Die Weser. Sie entsteht ans der Vereinigung der Fulda und der Werra, erstere kommt vom Rhöugebirge, letztere vom Thüringerwald. Nach ihrer Vereinigung bei Münden strömen sie unter dem Namen Weser nördlich und münden unterhalb Bremerhaven in die Nordsee. Ein Neben- fluß der Fulda ist die Eder. Nebenflüsse der Weser sind: die Aller mit Oker und Leine und die Hunte. D. Die Elbe. Die Elbe entspringt auf dem Riesengebirge; sie fließt zuerst in einem nach Norden offenen Bogen durch Böhmen, wendet sich nach ihrer Vereinigung mit der Moldau nordwestlich, fließt bis Hantburg, wo sie sich seeartig erweitert und mündet bei Kuxhaven in die Nordsee. Nebenflüsse der Elbe sind rechts: die Jser, die Schwarze Elster, die Havel mit der Spree — links: die Adler, die Moldau mit der Veraun, die Eger, die Mulde, die Saale mit der Unstrut, der Weißen Elster mit der Pleiße. E. Die £der. Die Oder entspringt in Österreich-Schlesien; bei Oderberg tritt sie in Preußen ein, fließt nordwestlich und mündet in das Stettiner Haff, welches einen Teil der Pommerschen Bucht bildet, die zur Ostsee gehört. Nebenflüsse der Oder sind rechts: die Malapane, die

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 42

1904 - Trier : Lintz
42 Das Schwäbisch-fränkische Stufentanb. V Gestein mehr in Tonschiefer über. Die Erhebungen des Franken-Waldes (Wetzstein 825 m) sind fast gleich hoch und meist mit dusterm Nadel- holz bewachsen. Der Main ist unter allen Nebenflüssen des Rheins der Wasser- reichste. Er bildet sich aus zwei Quellflüssen, aus dem Weißen Main, der vom Fichtel-Gebirge kommt und ans dem Roten Main, der auf der Ostseite der Fränkischen Jura entsteht. Der Main hat eine vorwiegend westliche Richtung, weicht aber dreimal nach 8 aus. Wo er nach der ersten Ausbiegung wieder zur westlichen Richtung umkehrt, empfängt er im Talkessel von Bamberg die Rednitz, die auf dem Oberlaufe Rezat heißt und bei Fürth noch die Pegnitz aufnimmt; an dieser liegt Nürnberg. Bei Schweinfurt biegt der Main zum zweitenmal nach 8 um und bildet ein Dreieck. Nachdem er an Würzburg vörübergeslofsen ist und die Fränkische Saale, die ans der Rhön entspringt, aufgenommen hat, bildet er das Main- Viereck (um welches Gebirge?), auf dessen Südostecke die Tauber mündet. Der Main nimmt noch die Kinzig, an der das Bad .His- singen liegt, auf und biegt dann nach W um. (Wo mündet er?) Ein reicher landschaftlicher Wechsel zeichnet das M a i n ta l aus. T a l w e i t e n und Talengen folgen aufeinander. In der Muschelkalkebene bei Würzburg bat er sich 100—200 m tief eingeschnitten. Nach Einmündung der Fränkischen Saale treten ihm die dunkeln Waldberge des Spessart entgegen. Unter scharfem Winkel ausweichend, umfließt er diesen, überall an den Bundsandsteinfelsen nagend, die aus den fast senkrechten Talgehängen malerisch Herausblicken. Zuletzt bricht er zwischen dem Spessart und dem Odenwald durch und begrüßt nun, in stattlicher Breite an Frankfurts altem Dom vorüberziehend, die schöne Rheinebene. B. Die Landschaft als Ganzes. § 41. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. «Gib die Lage im Grad- netz an! Von welchen Gebirgen ist die Landschaft umrahmt! Welche Gestalt hat sie? Durch welche Flußlinie wird sie in zwei Dreiecke Schrvarzrvald. Iura. geteilt.^ Wie gtoß sind diese Neckartal Douautal etwa? Um dies berechnen zu Lemberg (über J[000 in) ( ' f können, miß die Länge der Main- linie bis zum Spessart, verviel- fältige die Länge mit der nord- füdlichen Erstreckuug eiues jeden Abbildung 10. Durchschnitt durch den südwestlichen Dreiecks und teile das Produkt Teil der Laudschaft von Nw nach So , . _ , (20-sach überhöht). durch 2! Wohin dacht die ^and- schast sich ab? Welche Erhebungen im Innern bilden die zweite Stufe

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 50

1904 - Trier : Lintz
50 Die Rheinische Schieferplatte und die Cölner Bückt. gewässer haben sich in das Gebiet tief eingesägt und dasselbe in ein formenreiches Bergland umgewandelt. Tie zahlreichen Täler und Tälchen des Bergischen Landes sind meist tief, viele scklucktenartig eingeschnitten. Wald, Wiese und Aecker wechseln miteinander ab, und überall liegen Gruppen von Häusern, bald in die Talmulden gebettet, bald die luftige Höhe erkletternd. Aus dein steten Wechsel der Boden form, des P f l a n z e n k l e i d e s und aus der reichen Besiedelnng entsteht das eigenartige, anziehende Gesamtbild des Bergischen Landes. Mit Stolz erzählen dessen rührige Bewohner von den Wundern des Landes, die der menschliche Geist ersonnen und menschlicher Fleiß geschaffen hat, von der Kaiser-Wilhelm-Brücke bei Müngsten, die hoch die tiefe Talschluckt der Wupper überspannt, von den Tal- sperren und von der merkwürdigen Schwebebahn der Wupperstädte Elb er- feit» und Bar m e n. Die Wupper hat nur einen kurzen Lauf, ist aber wasserreich und fließt, wie schon ihr Name (aus dem Oberläufe Wipper) andeutet, mit be- trächtlichem Gefälle. Auf der Mittlern Laufstrecke biegt sie nach N aus und umfließt das Wupperviereck. Unterhalb Cöln mündet sie in den Rhein. Der Haarstrang, der die Ruhr zu dem westlichen Lanfe zwingt, ist eine niedrige Bodenanschwellung. Als ein langgestreckter und schmal er Höhenzug begleitet er den Fluß, indem er sich nach mehr und mehr verflacht. Auf beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein breitet sich eiu mächtiges Stein kohl enge birge aus. 6. Die Gölner Mucht und die Wiederrheinische Giefebene. § 50. Bou Bonn ab entfernen sich die Berge auf beideu Seiten immer mehr vom Rhein. Auf der rechten Seite säumen die Bergischen Höhen den Horizont, auf der linken liegt, etwas näher gerückt, der baumgeschmückte Ostabhang des Vorgebirges der Eifel, auch Ville genannt. Die beiden Erhebungsreihen umschließen eine weite, völlig ebene, in früherer Zeit eingesunkene Tieflandschaft, die Cölner Bucht. Das Vorgebirge oder die Nille bildet einen schmalen, das Tiefland noch nicht 100 m überragenden Höhenzug. Westlich von ihm setzt sich hohe- Venn. Lölner Bucht. Ldcrkops (690 m) Tieflaudvbncht etile fort, bis fern iin Erftbecken Rheinbecken - ■ n___t<-< S\V bte Etfelhohen auftauchen. Tie (5rst, die bei Nenß Sbbildung 15. Durchschnitt durch den südl. Teil der Cölner Bucht Müudet, eittwäffert von Wsw nach Ono (Sn-sach überdöhl). diesen westlichen Teil der Tieflandsbucht, weshalb er im Gegensatz zum Rhein decken als Erftbecken bezeichnet werden kann (Abb. 15).

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 51

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes. 51 Nach N geht die Cölner Bucht in die Niederrheinische Tiefebene über. Weite Wiesen- oder Ackerflächen umgeben dort den Rheinstrom, der die nordwestliche Richtung bis Emmerich beibehält und dort nach W umbiegt, nachdem er noch bei Wesel die Lippe aufgenommen hat. Über die Deiche, die fast überall längs des Rheines zum Schutze vor Über- schwemmungen angelegt sind, schauen hier und da die Flügel von Wind- mühten hervor, während die Ortschaften meist in einiger Entfernung von deu Stromufern liegen. Auf der linken Rheinseite wird die Niederrheinische Tiefebene von den waldigen Erhebungen eines niedrigen, inselartig auftauchenden Höhenzuges, der Fortsetzung des Vorgebirges, unterbrochen. Daher wird der W der Niederrheinischen Tiefebene nach der Maas hin entwässert. Diese ahmt nach der Einmündung der Roer (rur) die Richtung des Rheines nach und nimmt znletzt noch die Niers auf. In früherer Zeit floß der Rhein nicht in solch geregeltem Bett wie heute. Er teilte sich oftmals und sandte Nebenarme nach links und rechts. Neben der Hanptstromrinne ist sowohl ein linksseitiger als auch ein rechtsseitiger Nebenlauf vou der Bonner Gegend an zu verfolgen. In der Niederrheinischen Tiefebene ent- sandte der Rhein auch quer lauf ende Arme, die den Hauptlauf nicht bloß mit den beideu Nebenläufen, sondern'auch mit der Niers und Maas in Verbindung setzten. Wir müssen uns dieses Gebiet in früherer Zeit als ein echtes Snmpsland vorstellen, aus dem die letzten Ausläufer des Vorgebirges, die sich bis Cleve er- strecken, als Bergiusel herausragten. Der Hauptlauf des Rheines hat seine Richtnng noch in geschichtlicher Zeit an vielen Stellen verändert. B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (In welche große Schollen § 51 ' wurde die Rheinische Schieferplatte durch die Flüsse zerlegt? Welche Gebiete liegen höher als 500 m? Nenne die höchsten Berggipfel! Nenne Tieflandsgebiete! In welche zwei Becken wird die Cölner Bucht geteilt? Durch welchen Höhenzug? In welche Tiefebene geht sie im N über? Gib die Lage der Landschaft im Gradnetz an! Welcher Parallel- und Meridiankreis durchschneiden das Gebiet ziemlich in der Mitte? Miß folgende Strecken des Rheinlanfs: Von Bingen bis Coblenz, von Coblenz bis Bonn, von Bonn bis Düsseldorf, von Düsseldorf bis Wesel! Wie lang ist etwa jede dieser Strecken? Welche Nebenflüsse nimmt der Rhein auf der rechten, welche auf der linken Seite auf? Wo münden diese? Zeichne den Rheinlauf von Bingen bis Emmerich und trage in die Zeichnung die Mündungsstellen der Nebenflüsse und die wichtigsten Städte ein! Ergänze das Kartenbild zur Darstellung des ganzen Gebiets! 4*

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 57

1904 - Trier : Lintz
Das Münstersche 93ec£ert. 57 Den Wasserabfluß, fast nur kleine Gewässer, sammelt die Weser. Ihr bedeutendster Zufluß aus dieser Strecke ist die Diemel. (Wo mündet sie?) Von Münden ab verfolgt die Weser eine vorwiegend nördliche Richtung. Nur eine große Westbiegung führt sie bogenförmig aus. Unter scharsem Winkel biegt sie aber wieder nach N um, ehe sie uach dem Durchbruch durch die Weserketten aus der Porta W est- phalica, der Westfälischen Pforte, in das Norddeutsche Tief- laud eintritt. Wo schön bewaldete Berge oder eigenartig zerklüftete Sandsteinselsen dicht an die Weser herantreten, entfaltet ihr Tal landschaftliche (Schönheit. An der Porta West phalica tritt sie zwischen zwei bewaldeten Bergen wie aus einem Tore heraus, um den Lauf durch die weite Ebene zu beginnen. Auf dem Wittekinds-- berge, dem Berge zur Linken, steht das 88 m hohe Denkmal, das die Provinz Westphalen dem Kaiser Wilhelm I. gesetzt hat. 3. Jas Münstersche Wecken. Teutoburger Wald, Egge-Gebirge und Haarstrang fassen das nach § 57 W breit geöffnete Münstersche Becken, auch Münstersche Bucht ge- nannt, eiu. Dessen Oberfläche ist beinahe völlig eben und liegt fast überall weniger als 100 in über dem Meere. Der Münstersche Landrücken durchzieht das Becken von 0 nach W und teilt es in die beiden Flußgebiete der Lippe und der Ems. (Wo entspringen diese beiden Flüsse? Welche Richtung schlagen sie ein?) Auch westlich von Münster treten slachgewölbte Hügelmassen aus der Ebene hervor. Im Quellgebiet der Ems liegt die Senne, eine sandige, stellenweise jedoch sumpfige Heidegegend. Auch im W, zwischen Coesfeld und der Lippe, breiten sich Heidegegeudeu aus. Anderseits gibt es im Münsterschen Becken viele wohlangebaute Landstriche, wie den zwischen der Lippe und dem Haarstrang gelegenen H e l l w e g, dessen fruchtbarster Teil die So est er Börde ist. 4. Das Keinegeviet. Ostlich vou dem untern Werralause breitet sich das einförmige § 58 Plateau des Eichsfeldes aus, das durch die Leine in das füd- liche Obere und in das nördliche Untere Eichsfeld geschieden wird. Nach kurzenl westlichen Laufe wendet sich die Leine nach N und fließt durch eine oberhalb Göttingen etwa 4 km breite Talfurche. Diese fcheint durch eine fog. Grabens enknn g entstanden zu sein. Auf ihrem weitern Laufe durchfließt die Leine ein B er gl and, dessen Höhen sich ans verschiedenartigem Gestein von ungleicher Härte zu-

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 63

1904 - Trier : Lintz
Das Elbsandstein-Gebirge und der Talkessel von Dresden, 63 haben. Der Kamm des Gebirges verläuft in einer wellenförmigen Linie. Am höchsten erhebt sich der glockenförmige Gipfel des Keilberg (1240 in). In der nordwestlichen Abdachung des Erzgebirges lassen sich drei Abschnitte unterscheiden: das waldreiche Obere Erzgebirge, das bis zu einer Höhe von 609 in hinabreicht, das Untere Erzgebirge, das einen flachen Saum an dem Obern vorbei bildet und in früheren Mulden Kohlenflöze einschließt, und das Sächsische Mittelgebirge, das wieder etwas höher hervorragt und vor Ausfüllung der Kohlenmulden deutlicher hervorgetreten sein muß. Der Wasserabfluß des Erzgebirges sammelt sich in der Mulde, die sich aus der Zwickauer, Zschopaner und Freiberger Mulde bildet. (Erkläre das Flußnetz näher und zeichne dasselbe!) Von diesen hat sich besonders die Zschopaner Mulde eiu tiefes Bett, das von hohen felsigen Ufern (Harrassprung!) eingeengt ist, gegraben. (Wo mündet die Mulde in die Elbe? Unterhalb welcher Stadt?) 4. Jas Etbsandltein-Gevirge und der Galliessel von Dresden. An das Erzgebirge setzt sich nach 0 noch das Elbsandstein-Gebirge § 6 an. Dasselbe ist das Trümmergebirge einer Sandsteinscholle, und zwar besteht es aus dem leicht verwitternden Quadersandstein. Die Abbildung 17. Basteibrücke und Tafelberge i» der Sächsischen Schweiz. quaderförmige Gliederung desselben bewirkte, daß sich die Reste der Sandsteinscholle überall zu senkrecht emporragenden Felsen von oft

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 30

1904 - Trier : Lintz
30 Die Deutschen Kalkalpen und die Schwäbisch-bayerische Hochebene. Landschaft nach X geht, muß diese ihren Lanf längs der nördlichen Gebirgsnmrahmnng, zuerst nach ^0, dann nach 80 nehmen, um einen Answeg nach 0 zu finden. Die Donau (v. Dannvius, — uvius v. ahd. avva, mhd. ouwe = Flnß, Wasfer) entspringt auf dem Schwarzwald, westlich vou dem Südende des Schwäbischen Jura, und zwar in zwei Quellen, denen die beiden starken Gebirgsbäche Brigach und Brege entfließen (daher das Sprichwort: Briga und Brege bringen die Donau zuwege). Als der Hauptquellfluß ist die Brigach anzusehen. Sie nimmt die Brege unter- halb Donaueschiugeu auf, wo auch der Abfluß einer starken Quelle des dortigen Schloßgartens meterhoch in sie hinabfällt. Der so ent- standene Flnß durchbricht die Kalkfelsen des Schwäbischen Jura und heißt jetzt bei den Bewohnern Donau. (Bei welcher Stadt ändert der Strom die nordöstliche Richtung in die südöstliche um?) Zwischen den Orten Jmmendingen und Möhringen verschwindet ein Teil des Donauwassers in den Spalten des Jurakalks, kommt 10 qkm südl, als Aach- quelle wieder zum Vorschein und fließt nach Radolszell zum Unter-See und so zum Rhein. Von Ulm ab fließt die Douan in trägem Laufe und oiele Inseln bildeud durch sumpfige Gegenden, durch das D o u a u - R i e d und au dem D o n a u - Moos vorbei. Dauu nehmen ibre Ufer wieder ein schöneres Gepräge an. Ge- kräftigt durch viele Zuflüsse, eilt sie wieder schnellern Laufes zwischen Berghohen und steilen Felswänden dahin. Bei Kelheim erhebt sich auf hohem Berge die Befreiungshalle, die zur Erinnerung an die Befreiungskriege erbaut wurde, und unterhalb Regensburg schaut die Walhalla, der Ruhmestempel deutscher Helden, von der Höhe herab. Den Hauptwasserzufluß erhält die Donau aus den Alpen durch den Lech, die Isar (kelt. — die reißende) und den sehr Wasser- reichen Inn, der uoch die Salzach (v. Salzaha — Salzfluß, vgl. lat. aqua — Wasser) aufnimmt. (Gib Quellgebiet, Richtung und Mündung, der Flüsse an!) Im südlichen Hügellande haben sich diese Alpenflüffe tief in den Kies eingegraben, während sich in der eigentlichen Hochebene auf beiden Uferseiten, soweit das jetzige oder frühere Überschwemmnngs- gebiet reicht, die eigenartigen Anlandschaften ausbreiten. Auf der linken Seite des Lech breitet sich das öde, unfruchtbare Lechfeld, das wiederholt als Schlachtfeld gedient hat, aus, während die Isar das Erding er Moos durchfließt. Auf der linken Seite nimmt die Donau nur kleine Gewäffer auf, nämlich Warnitz, Altmühl, Naab und Regen. (Welches Gebirge durchbrechen Wörnitz und Altmühl? Von welchem Gebirge kommt die Naab, von welchem der Regen? Wo münden diese beiden Flüsfe?) <1

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 71

1904 - Trier : Lintz
Die Schlesische Bucht und Niederschlesien^ 71 nitzer Höhen 260 m hoch. Die Bartschniederung bildet ein Glied eines alten Flu ßl auf es, der nach W gerichtet war. Ihre Sumpf- strecken haben in früherer Zeit der Ausbreitung des Deutschtums eine Grenze gezogen, wurden aber unter Friedrich d. Gr. in frncht- bare Äcker und Wiesen verwandelt. Zahlreiche Fischteiche sind heute noch vorhanden. Auch westlich von der Oder erscheint der Schlesische L.^and- rücken wieder. Er hat nordwestliche Richtung und erhebt sich am höchsten westlich von Glogan. Etwas weiter nach N liegen die Reben- hügel von Grünberg, die nördlichsten von Deutschland. 4. Iie Schleksche Ducht und Wiederschleken. Sudeten, Oberschlesische Platte und Schlesischer Landrücken um- § 76. schließen das Tieflandsbecken der Schleichen Bucht, in welche die Oder nach nur kurzem Oberlaufe eintritt. (Oderberg nur 200 m hoch.) Anfangs begleiten den Strom noch mäßige Höhen; aber nach der Ein- engung durch die malerischen Gehänge des St. Annabergs öffnet sich die freie, weite Ebene. (Zu welcher Richtung biegt die Oder all- mählich um?) Das Bild der Landschaft erinnert an das der Oberrheinischen Tiefebene; nur fehlen auf der einen Seile die Gebirge ganz, und auf der anderen Seite ist der Gebirgswall der Sudeten in weite Ferne gerückt. Wie in der Oberrheinischen Tiefebene findet auch ein eigentümliches Mitschleppen der einmündenden Nebenflüsse statt. Dies lassen schon Klodnitz und Malapane erkennen; deutlicher zeigt es die Gl atz er Neiße, am deutlichsten zeigen es die kleineren Flüsse Ohle und Weida. Manche der Nebenflüsse neigen gleich der Oder, der sie eine bedeutende Wassermenge zuführen, sehr zu verheerenden Überschwemmungen. Das einförmige Bild der Äcker und Wiesen, die die Ufer der Oder säumen, wird zuweilen durch herrliche Wälder und Anlandschasten unterbrochen. (Zeichne deu Oderlauf mit den Nebenflüssen bis zur Einmündung der Katzbach!) Nach drei treppeuförmigeu Biegungen nimmt die Oder in Niederschlesien den Bober mit der Queis und die Görlitzer Neiße auf. Um den Mittellauf dieser Flüsse breitet sich die große Niederschlesische Heide aus, über die die Gletschergewässer der Eiszeit*) eine mächtige Sanddecke ausgeschüttet haben. *) In der Eiszeit, einem Zeitabschnitte kältern Klimas, war ganz Nordeuropa, Norddeutschland bis zum Rande der deutschen Mittelgebirge hin, von dem Eise riesiger Gletscher, die von dem hochgehobenen Teile Skandinaviens ausstrahlten, bedeckt.
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