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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa
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ihren Rennthieren, ähnlich wie die Bewohner in den Alpen, im Sommer
die höhergelegenen Weiden besuchen. In Norwegen hat die Viehzucht die
gleiche Bedeutung, wie in den Alpen. Der Fischfang in den Binnenseen
und im Meere ist sehr ergiebig, namentlich gilt der Härings- und Kabeljau-
fang an den norwegischen Küsten und auf den Lofodden als ein sehr ein-
trägliches Gewerbe und ernährt Tausende, welche den mühsamen und höchst
gefahrvollen Fischfang auf dem stürmischen Meere dem friedlichen Ackerbau
vorziehen.
Nur im südlichen Theil der Halbinsel ist der Ackerbau von einiger
Erheblichkeit; Norwegen kann ohne Korneinfuhr uicht bestehen. In Notb-
jahren muß man sich mit Rindenbrot, welches aus Baumrinde, Mehl und
Häcksel bereitet wird, kümmerlich behelfen. Man kann annehmen, daß in
Norwegen nicht einmal der 50. Theil des Landes bebaut werden kann, was
doch in Schweden der Fall ist, welches auch in guten Jahren Getreide aus-
zuführen vermag. Bemerkenswerth ist endlich noch, daß noch unter dein
7 io N. B. bei dem Dorfe Hammerfest Gerste gebaut wird.
Der Hauptreichthum des Landes besteht ohne Zweifel in den sehr aus-
gedehnten Waldungen und vortrefflichen Bergwerken. Die Kupferwerke von
Falun und Röraas, die Eisengruben von Dannemora und Qesterbye, das
Silberbergwerk von Kongsberg liefern jährlich einen Ertrag von 60 Millionen
Franken, wovon 45 Millionen allein auf die Eisenfabrication kommen. Das
schwedische Eisen ist überall wegen seiner Vortrefflichkeit berühmt. Auf die
Versendung der gewonnenen Mineralien und des Holzes beschränkt sich der
ganze Handel in Schweden, da die Fabriken noch keinen kräftigen Boden
gewonnen haben. Salz wird auf der skandinavischen Halbinsel nicht gefunden
und muß aus Frankreich, Portugal rc. eingeführt werden.
Ten Verkehr im Innern helfen künstliche Land- und Wasserstraßen
erleichtern; besondere Erwähnung verdient der Trollhättakanal, welcher den
Abstuß des Wenern-Sees durch einen riesenmäßigen Felsdurchbruch in das
Kattegat leitet. Da der Wenern- und Wettern-See durch Kanäle mit einander
verbunden sind, so kann man von der Nord- in die Ostsee gelangen, auch
ohne den Sund, den großen und kleinen Belt zu passiren.
Schweden besitzt eine einzige Colonie, die kleine Insel St. Barthelemy
in Westindien (3 Q.-M. 10,000 E.).
I. Das Königreich Schweden (8025 Q.-M. 4,072,000 Einw.)
zerfällt in 4 Provinzen und 24 Läne.
A. Swea'and: Stockholm am Mälarsee, 129,000 E., Festung, Haupt-
stadt, lluiv. Upsala, 10,000 E., mit Linne's Denkmal. Dannemora
(400,000 Centner Eisen jährlich). Falun hat ergiebige Kupfer-
gruben. Geste, 12,200 E.
B. Gotlstand: Göteborg, 44,000 E., 2. Handelsstadt. Calmar, Astadt,
lleberfahrtsort nach Dänemark und Deutschland. Karlskrona, 16,000
Einw., Station der Skärenflotte. Die fruchtbaren Inseln Oeland
und Gothland mit Hauptstadt Wisby, einst eine reiche Hansestadt.
6. Papp land: eine rauhe Provinz mit unbedeutenden Dörfern.
Ii. Das Königreich Norwegen (5,800 Q.-M. 1,680,000 Einw.)
zerfällt in 5 Stiftsämter.
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Extrahierte Personennamen: Dannemora Dannemora
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Norwegen Norwegen Schweden Hammerfest Schweden Frankreich Portugal Wenern- Wettern-See Ostsee Schweden Westindien Schweden Stockholm Mälarsee Dänemark Deutschland Karlskrona Wisby Norwegen
126
500,000 Soldaten. Kein Staat Europas hat aber auch ein so weitläufiges
Grenzgebiet im Nothfalle zu schützen, als England.
In keinem Lande hat die Landwirthschaft bisher so bedeutende Erfolge
erzielt, als in England. Der fruchtbare Boden, das günstige Klima und
die aufmerksame Wartung haben Wiesen, Felder und die Heerden auf den
höchsten Ertrag gebracht. Die Hauptprodukte des Ackerbaues sind in Eng-
land der Weizen und die Gerste, in Schottland Hafer, in Irland Kartoffeln.
Doch reichen begreiflicher Weise die eigenen Vorräthe nicht aus, um 29^
Mill. Menschen vollständig zu erhalten.
Die Viehzucht steht in England auf einer noch höheren Stufe, als der
Ackerbau; ihr Ertrag ist ebenso ergiebig bei dem üppigen Futter, daß manche
Gegenden nur Viehzucht treiben. Der Fischfang, namentlich der Wallfisch-,
Stockfisch- und Häringsfang, liefert nicht nur reichlichen Ertrag, sondern bildet
auch tüchtige Seeleute heran. Der Bergbau steht dem deutschen nach; edle
Metalle werden nicht gebaut. Aber Kupfer wird sowie Zinn in Cornwallis
und Devonshire, Blei in Wales und Schottland, Eisen in mehreren Orten
in ausreichender Menge gefunden. Das wichtigste Mineral für Englands
Fabriken und Dampfmaschinen, die Steinkohlen, ersetzen den Mangel an Holz,
und sind in so vorzüglicher Qualität und ausnehmend reicher Quantität aufge-
funden, daß die vorhandenen Lager noch für Tausende von Jahren ausreichen.
Salz ist bisher in großen Vorräthen gewonnen worden. Warme Quellen
hat Bath.
In Bezug auf Gewerblhätigkeit und Handel nimmt England abermals
die erste Stelle ein. Der wichtigste Zweig der englischen Industrie ist die
Baumwollenmanufaktur; diese soll in Manchester, Liverpool, Glasgow, Pais-
ley re., trotz der Maschinen, nahe an 2 Millionen Arbeiter beschäftigen. Ihr
folgt die Wollenmanufaktur in Leeds, Halifax, Norwich, Aberdeen, Dublin,
Kork re., die Linnenfabrikation in Irland und Schottland. Seidenfabrikation
findet sich in geringerer Ausdehnung; dagegen sind die Metall- und englischen
Stahlwaaren, Maschinen und Gewehre allgemein als die besten anerkannt.
Einen bedeutenden Zweig des Gewerbes und Handels bildet noch die Bier-
brauerei; Porter und Ale werden von den Engländern für unentbehrlich ge-
halten, und das Ausland verlangt der Nachahmung wegen auch von diesem
ungemein starken Bier.
Schon aus der oben angegebenen Stärke der Handelsflotte kann man
leicht auf die Ausdehnung des englischen Seehandels schließen. Die See-
schiffe schaffen nicht nur viele Rohstoffe für die Fabriken, Colonialwaaren,
Wein re. herbei, sondern führen auch die verschiedensten Gegenstände der eng-
lischen Industrie aus. Die wichtigsten Seehandelsplätze sind: London, Liver-
pool, Bristol, Hüll, Edinburg, Glasgow. Aberdeen und Dublin. Was aber
aus dem Auslande in diese Seehäfen eingeführt wird, das kann vermittelst
der äußerst zahlreichen Eisenbahnen, Canäle und Straßen rasch ins Innere
verschickt werden. Und da ist denn fast keine Stadt, welche sich nicht mehr
oder weniger mit Handel abgibt.
Der Werth der Ausfuhr Großbritaniens betrug 1865 die Summe
von 165,862,402 Pfd. Sterb, also weit über 1000 Millionen deutscher
Thaler; und davon erhielt Deutschland allein 17,878,213 Pfd. Sterb
Seit dem 27. Juli 1866 ist England mit Nordamerika durch einen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas England England Eng- Schottland Irland England Wallfisch- Cornwallis Wales Schottland Englands England Liverpool Glasgow Leeds Halifax Aberdeen Dublin Irland Schottland London Bristol Edinburg Glasgow Aberdeen Dublin Deutschland England Nordamerika
314
feit und Leben, Fleiß und Streben, Freude und Liebe. Man rechnet, daß
von 150 Missionären an 6 — 700,000 Seelen dem Christenthum zugewandt
worden sind. Wo aber die beglückende Iesu-Religion noch keinen Eingang
gefunden, da sind alle Laster im Schwung; auf diesen Inseln ist die Be-
völkerung im Abnehmen, auf den christlichen Inseln im Zunehmen begriffen.
Was nun zunächst die staatlichen Einrichtungen in Australien betrifft, so
kann davon bei den Negritos kaum die Rede sein, weil sie in einzelnen klei-
nen Horden abgesondert von einander leben und nur für ihre augenblicklichen
Nahrungsbedürfnisse Sorge tragen. Auf dem Continente haben wir daher
nur die englischen Kolonieen zu betrachten; sie zerfallen in 6 Gouvernements:
Neu-Südwales, Van-Diemens-Land, Süd-, West-, Nordaustralien und Neu-
Seeland.
Australien hat seine Colonisation englischen Verbrechern zu verdanken,
welche die Regierung zuerst 1787 nach Botany Bay deportiren ließ. Da
die günstigen Fortschritte der Verbrecher-Kolonie in England bald allgemein
bekannt wurden, so wanderten auch viele freie, unbescholtene Colonisten ein,
welchen in den letzten Jahren, wo man bedeutende Goldlager, Kupfer- und
Bleigruben aufgefunden hat, zahlreiche Auswanderer gefolgt sind. Einen
dritten Theil der Colonisten bilden die Emancipationirten, d. h. solche, welche
deportirt worden sind, aber durch gute Aufführung und sichtbare Besserung
ihre Freiheit erworben haben. Vor dem Gesetze sind die Freien und Eman-
cipationirten zwar völlig gleich, allein im gewöhnlichen Verkehr herrscht doch
einige Spannung, da die Freigewordenen von den Freien nicht ganz für voll
angesehen werden.
Die Deportirten, auch Regierungsleute genannt, bilden in Neu-Südwalcs
und Van-Diemens-Land oder Tasmania h'3 der gesammten Bevölkerung; in
Süd-, Nord-, Westaustralien und auf Neu-Seeland werden keine Verbrecher
aufgenommen. Früher beschäftigte die Regierung selbst die Verbrecher; jetzt
aber überläßt man sie freien Colonisten, und behält sich die ärztliche und
polizeiliche Aufsicht vor. Dadurch ist den Deportirten der Weg zur Besserung
und zu einem spätern Erwerb leicht geöffnet; sie erhalten von den Coloni-
sten nur Nahrung und Kleidung; zur Aufmunterung vielleicht einige Ge-
schenke in Naturalien, aber kein Geld. Solche Deporrirte, welche sich durch
Fleiß, Gehorsam und gute Aufführung auszeichnen, werden beurlaubt, d. h.
sie dürfen über ihre Person und Zeit frei bestimmen. Bei dem geringsten
Fehltritt kommen sie wieder unter polizeiliche Aufsicht. Die Emancipation
gibt ihnen die vollständige Freiheit und sogar die Erlaubniß, die Colonie
zu verlassen. Bei größern oder kleinern Vergehen verurtheilt man die De-
portirten zum Straßenbau oder zu den sogenannten Penalstationen. Diese
sind sehr gefürchtet, weil es besondere, im Innern und auf der Insel Norfolk
gelegne Niederlassungen sind, wo die Sträflinge unter militärischer Aufsicht
zum Ackerbau :c. angehalten werden. Uebrigens soll in den australischen
Colonieen eine arge Sittenlostgkeit herrschen; Trunksucht, Liederlichkeit, Dieb-
stahl, Mord und Betrug sollen ziemlich gewöhnliche Erscheinungen sein.
Die Colonisten treiben vorzugsweise Landwirthschaft und Handel. Das
Klima ist dem Ackerbau und der Viehzucht, namentlich der Schafzucht sebr
günstig, welche in Neu-Südwales und Van-Diemens-Land so bedeutend ist,
daß bereits über llxo des gesammten Wollenbedarfs in den englischen Fabri-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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129
schlagen, das Budget zu bewilligen, Steuern auszuschreiben und Vorschläge
zu machen. Soll eine Bill, d. i. ein Gesetzesvorschlag, Gültigkeit erlangen,
so muß dieselbe zu einer dreimaligen Lesung kommen; ist sie dann im Unter-
oder Oberhause angenommen, so wird dieselbe im andern Haus vorgebracht.
Haben beide Häuser eine Bill angenommen, so wird sie dem Könige zur
Annahme und Genehmigung vorgelegt. Dieser hat allerdings das Recht, sie
abzulehnen. Seit 1693 hat aber kein englischer König von diesem Veto
Gebrauch gemacht.
Die gesummten Staatseinnahmen beliefen sich 1865 auf 118,420,851
Pfund Sterling. Davon wird eine beträchtliche Summe zur Verzinsung der
großen Staatsschuld verwandt, welche 1865 808,289,398 Pf. St. betrug.
Ortsbeschreibung.
1. England
im engern Sinn des Wortes und Wales zerfallen in 52 Grafschaften; wir
wählen zur leichteren Uebersicht die geschichtliche Eintheilung in die 7 alten
Königreiche.
1) Königreich Essex mit der Hauptstadt London an der Themse, 3 Mill.
Einw. London ist die erste Handelsstadt der Welt und besitzt so viele
Sehenswürdigkeiten, daß es einer geraumen Zeit bedarf, alle in Augen-
schein zu nehmen. Wir führen von denselben an: die königlichen Schlösser,
den Tower, den Tunnel unter der Themse, die Docks, die St. Pauls-
kirche, die Westminsterabtei, das Parlamenthaus. Um den königlichen
Palast liegen der St. James-, Green- und Hyde-Park, große mit Bäu-
men besetzte und mit Alleen eingefaßte Wiesen. Die Stadt zerfällt in
3 Theile: City, Westminster und Southwark. Nach allen Richtungen
gehen Eisenbahnen; die Seeschiffe können bis zur Stadt gelangen.
2) Königreich Mangeln mit der Hauptstadt Norwich, 75,000 Einwohner.
Fabriken in Wollwaaren, Damast und Shawls. Die Universität Cam-
bridge, 26,500 Einw. Iarmoth, 35,000 Einw., ist eine starke Festung.
Daselbst steht Nelsons Monument, 109' hoch; nördlich von der Stadt
8 Leuchtthürme.
3) Königreich Mercia: Oxford an der Themse, 28,000 Einw., ist die
berühmteste Universität Englands; sie besteht aus 34 Gebäuden und hat
jährlich 1 '/2 Mill. Thlr. Einkünfte. Strattfort, Geburtsort und Grab
von William Shakespeare (1564 — 1616). Birmingham am Trent,
296,000 E., ist die bedeutendste Fabrikstadt. Es giebt dort über 200
verschiedene Geschäftsweige, und der Werth der jährlich fabricirten Waaren
übersteigt wohl 30 Mill. Thlr. In außerordentlicher Menge werden
Gewehre, Säbel, metallene Knöpfe und Schnallen, Messing- und Bronze-
waaren, Stecknadeln, Nägel, Stahlfedern, lackirte und Glaswaaren ver-
fertigt. Rings umher liegen Fabrikdörfer; die Eisenhämmer von Bilston
liefern so viel Eisen, als ganz Schweden. Nottingham am Trent. 75,000
Einw., hat berühmte Strumpfwirkereien, ebenso Leicester, 68,000 Einw.
Berühmt durch seinen Käse ist Chester. In der Stadt Gloncester am
Severn, welche bedeutende Nadelfabriken hat, liegt Wilhelm der Eroberer
begraben (ch 1087).
Cassian, Geographie. 4. Aufl.
9
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: England Iarmoth Nelsons William_Shakespeare Wilhelm Cassian
Extrahierte Ortsnamen: Wales Königreich_Essex London London Hyde-Park Westminster Norwich Englands Schweden Nottingham
130 -
4) Königreich Nothumberiand: Hüll am Humber, 98,000 E., ist die 4.
Handelsstadt in England. Leeds, 208,000 E., hat bedeutende Tuchfabrika-
tion. Sheffield, 186,000 E., große Eifen- und Steinkohlenbergwerke. Die
2. Handelsstadt der Welt ist Liverpool, 445,000 Einw.; feine jährliche
Ausfuhr beläuft sich auf 240 Mill. Thlr.; hier gehen zahllose Dampf-
schiffe nach Amerika ab. Manchester, 340,000 E., ist der erste Platz
für Baumwollen-Waaren; auch Seidenzeuge und Maschinen liefert die
industriereiche Stadt. In Newkastle und Gateshead ist die Ausbeute an
Steinkohlen sehr bedeutend.
5) Königreich Kent hat zur Hauptstadt Canterbury, 21,500 E., deren
Erzbischof der erste Peer von England ist. Von Dover geht ein unter-
seeischer Telegraph nach Calais. In Woolwich liegen 24,000 Kanonen
für die englische Marine. Die bekannteste Sternwarte Englands besitzt
die Universität Greenwich; über sie ziehen die Engländer den Null-Me-
ridian.
6) Königreich Susscx: Brighton, 78,000 E., hat berühmte Seebäder.
Bei Hastings erzwang sich 1066 Wilhelm der Eroberer, Herzog der
Normandie, nach einer heißen Schlacht die englische Krone.
7) Königreich Westsep: Bristol am Severn, 154,000 E., hat eine Uni-
versität, 20 Glashütten, 20 Zucker-Raffinerien und viele Fabriken; auch
viele Schiffe gehen zum Stockfischfang ab nach der Bank von Neufund-
land. Bath ist als Badeort mit sehr heißen Quellen (55° R.), Ply-
mouth (63,000 E.) und Portsmouth (96,000 E.) sind als Schiffs-
werften und Kriegshäfen bekannt. Windsor besitzt ein Schloß mit der
Gruft der königlichen Familie.
2. Das Fürstenthum Wales,
nach welchem der englische Thronfolger den Titel „Prinz von Wales" führt,
ist schon oben pag. 39 geschildert worden. Der Ackerbau ist unbedeutend;
die Lage des Landes weist die Bewohner auf Viehzucht und Fischfang hin.
Wales besitzt die ausgezeichnetsten Schieferbrüche, ferner Eisen-, Kupfer- und
Steinkohlengruben. Unter seinen Städten ist Swansea (42,000 E.) die
bedeutendste.
3. Das Königreich Schottland,
von dessen Bodenbeschaffenheit pag. 39 handelt, ist seit 1707 mit England
vereinigt. Wir betrachten die Städte in
a) Südschottland, wo die bevölkertsten sind, namentlich die schöne Haupt-
stadt Edinburgh, 170,000 E., welche eine Universität hat. Der
Hafen Leith ist s/s St. von Edinburg am Busen Forth gelegen.
Glasgow am Clyde (40,000 E.) ist die erste Fabrik- und Handels-
stadt in Schottland. Paisley (48,000 E.) erzeugt, wie Glasgow,
feine Mousseline und Kattune.
b) Mittetschotttand mit der alten Hauptstadt des Landes, Perth (25,500
Einw.), wo die schottischen Könige (Macbeth) residirten; hier ist
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Kent Canterbury Königreich_Susscx Wilhelm Königreich_Westsep Paisley
Extrahierte Ortsnamen: England Leeds Liverpool Amerika Newkastle England Dover Woolwich Englands Brighton Bristol Portsmouth Wales Schottland England Edinburgh Edinburg Glasgow Clyde_( Schottland Glasgow Perth
133
Die französische Industrie, welche an Großartigkeit der englischen nach-
steht, ist in Mode- und Luxusartikeln die Tonangeberin für den Continent
geworden. Die Seidenwaaren von Lyon, die Schmuck- und Bijouteriesachen
von Paris, ebenso seine Porzellan- und Bronzewaaren, seine Handschuhe und
Hüte, die Seidenbänder von St. Etienne werden allen ähnlichen Fabrikaten
als die nettesten und geschmackvollsten vorgezogen. Daneben leisten denn auch
die Baumwollen-, Wollen-, und Linnenfabriken in den verschiedenen Theilen
des Landes nicht Unbedeutendes. Außer Paris herrscht in den an Belgien
grenzenden Städten im Elsaß, in St. Etienne und Lyon die größte in-
dustrielle Thätigkeit, deren Erzeugnisse rasch in alle Theile des In- und
Auslandes entweder vermittelst der Eisenbahnen oder der Wasserwege ver-
sendet werden können. Die bedeutendsten Seehandelsplätze Frankreichs sind
Marseille, Bordeaux, Havre, Nantes und Brest; im Innern treiben Paris,
Lyon, Rouen, Straßburg, Nimes, Nantes u. a. den meisten Handel.
Das französische Volk wird von allen ziemlich gleich geschildert, und
in dem, was Julius Cäsar in seinem gallischen Kriege von dem Tempera-
mente der Gallier erzählt, treffen wir bereits die Anfänge des jetzt entwickel-
ten Volkscharakters. Die Franzosen sind im Allgemeinen gut gebaut, nicht
groß, leicht, behend und flink. Ihr Temperament neigt sich entschieden zur
Fröhlichkeit und Heiterkeit, aber auch zur Heftigkeit und Streitsucht. Wie
leicht braust eiu Franzose auf! Wie rasch ist er Feuer und Flamme! Wie
bald ist er für eine Sache begeistert, wie schnell verflackert aber auch seine
Hitze, sein Zorn, seine Begeisterung! Die Franzosen sind gesellig, sehr bös-
lich und gutmüthig. Die Sitten der Nation darf man nicht, wie häufig
geschieht, nach der Verdorbenheit der Hauptstadt beurtheilen. Besonders ist
den Franzosen eine große Eitelkeit, ein bedeutender Nationalstolz und eine
ins Kleinliche gehende Höflichkeit im geselligen Umgang eigen. Der Eng-
länder spricht nie mit einem Fremden und hält den letztem, wenn er eben-
falls schweigt, für einen gebildeten, anständigen Mann. Der Deutsche ent-
schließt sich schwer, der Franzose wird es nie unterlassen, mit Reisenden ein
Gespräch und eine Bekanntschaft anzuknüpfen, die aber bald wieder vergessen
wird. Im Genusse von Speise und Trank ist der Franzose entschieden
mäßiger, als der Engländer und Deutsche, bei welchen keine festliche Gelegen-
heit ohne einen großen Aufwand von Gerichten und Weinen begangen wer-
den kann. Besonderes Gewicht legt der Franzose im öffentlichen und Pri-
vatleben auf einen Witz (don-mot); dieser vermag eine ganze Geschichte zu
verderben und angesehene Personen für immer ihres Einflusses zu berauben.
Bei dieser Leichtigkeit des französischen Naturells ist es denn nicht zu ver-
wundern, daß die Bildung der Franzosen keine sehr gründliche ist. Viele
Tausende, denen es an äußerer Politur gar nicht fehlt, können weder lesen
noch schreiben. Noch jetzt wachsen viele Tausende ohne Unterricht auf, da
noch lange nicht jede Gemeinde eine Volksschule hat. Dagegen ist für die
höhere Bildung durch Privat- und Staatslehranstalten gut gesorgt. Beson-
ders viel haben die Franzosen in den Natur- und Militärwissenschaften und
in der Mathematik geleistet; in anderen Wissenschaften verschwinden dagegen
ihre Leistungen im Vergleiche mit den deutschen und englischen Studien.
Das französische Staatsschiff ist nach verschiedenen Stürmen wieder in
den Hafen der Ruhe eingelaufen. Kein Volk hat bisher so viele Revolu-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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138
mit einem Denkmal der Jungfrau Ieanne d'arc. Poitiers (32,000 E.),
in dessen Nähe Carl Martell 732 die Araber schlug, und die Kriegshäfen
la Rochefort und Rochelle; jenes besitzt bedeutende Arsenale und einen Bagno
für Galeerensträflinge, dieses ein besuchtes Seebad.
15. Die Bretagne,
eine Halbinsel, hat ihren Namen von den Briten, welche sich aus ihrem
Vaterlande vor den Angeln und Sachsen hierher flüchteten. Städte von
Bedeutung sind Nantes an der Loire (105,000 E.) ein wichtiger Handels-
platz mit gutem Hafen. Das Edikt von Nantes 1598. Rennes, 47,000 (5.,
war die alte Hauptstadt der Bretagne. Brest (70,000 E.) besitzt den be-
deutendsten Kriegshafen in Frankreich; er faßt 500 Schiffe. St. Malo hat
eine große Handelsflotte.
16. Die Normandie
hat ihren Namen von den eingewandeten Normannen, deren Herzog Rollo
911 das Land von Carl dem Einfältigen als Lehen erhielt. Die heutige
Bevölkerung wird als kriegerisch und streitsüchtig geschildert. Rouen an der
Seine (106,000 E.) ist eine sehr reiche Fabrikstadt. Hier wurde 1431 Ieanne
d'arc von den Engländern verbrannt. An der Seine-Mündung ist le Havre
de Grace zu merken (76,000 E.), das einen lebhaften Verkehr mit Nord-
amerika unterhält. Wichtiger noch ist der feste Kriegshafen Cherbourg.
Dieppe treibt ansehnliche Häriugsfischerei, und ist als Seebad besucht. Caen
(45,000 E.) ist nach Rouen der größte Ort im Binnenland.
17. Corsika
(160 Q.-M., 253,000 E.) ist eine gebirgige, an Erz und Marmor reiche
Insel. Ackerbau und Industrie bleiben unbedeutend, so lange der Corse das
ungebundene freie Leben auf der Jagd und beim Fischfang beibehält; bisher
konnte er dieser Beschäftigung nicht entsagen. Man schildert die Corsen als
ein wildes, tapferes und rachsüchtiges Volk. Hauptstadt ist Ajaccio, 14,200
Einw. Seeplatz. Hier wurde Napoleon Bonaparte am 15. August 1769
geboren; er starb bekanntlich am 5. Mai 1821 in der Verbannung auf
der Insel St. Helena. — Auf Corsika wird italienisch gesprochen.
18. Das Herzogthum Savoyen (200 Q.-M., 600,000 E.)
ist 1860 mit der Grafschaft Nizza durch Vertrag dem Kaiserthum Frank-
reich einverleibt worden. Die Bewohner des Herzogthums (Savoyarden)
haben in Sprache und Lebendigkeit viel mit den Franzosen gemein; sie sind
kleiner Statur, nicht sehr schön, aber von einer seltenen Gutmüthigkeit, Ehr-
lichkeit und Genügsamkeit. Das arme Bergland nöthigt Viele schon in frü-
her Jugend ins Ausland zu wandern, wo sie als Diener sich vermiethen,
oder mit abgerichteten Murmelthieren, musikalischen Leierkasten, Tinte- oder
Schmierfäßchen, Mausefallen oder Aeffchen ihr Brot verdienen. Hauptstadt
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Extrahierte Personennamen: Ieanne Carl_Martell Rollo Carl le_Havre
de_Grace Napoleon August Helena
— iu —
d. Biscaya: Bilbao, 20,000 E., Handelsplatz unweit des Meeres.
3) Die Länder der Krone Aragon:
a. Aragon: Zaragoza (Zaragoza) am Ebro, 68,000 E., Fabriken,
Universität. Heldenmüthige Vertheidigung gegen die Franzosen
1808 und 1809.
b. Valencia: Valencia am Guadalaviar, 100,000 E. Universität,
Sitz des spanischen Buchhandels und bedeutender Fabriken in Sammt
und Seide. Murviedro, das alte Sagunt, 7000 Einw., liegt 3
Stunden vom Meere. Alikante, 32,000 E., bedeutender Handel
mit Italien. Orihuela an der Segura, 26,000 E., „der Garten
Spaniens".
e. Mallorca: Palma, 53,000 E., Universität. Mallorca und Menorca
bilden die Gruppe der Balearen oder Schleuderer-Inseln; zu ihnen
gehören noch die Pityusen oder Fichteninseln, nämlich Iviza und
Formentera.
d. Äataluna: Barcelona, 195,000 E., F. Das Gebirge Montferat
mit einem Benektiner-Kloster, worin Ignatius Loyola das Gelübde
als Mönch ablegte. Re-ns, 30,000 E., ist durch einen Kanal
mit dem Meere verbunden. In der Nähe von Cardona ist ein
merkwürdiger Salzsteinfelsen von 500' Höhe und einer Meile im
Umfang; auf dem Gipfel desselben stehen Bäume und eine Burg.
Aus der Masse fertigt man Dosen.
Anmerkung. Am Fuße der Pyrenäen liegt das Thal Andorra (9 Q.-M.
16,000 E.), welches 790 von Carl d. G. die Freiheit erhielt, indem
die Bewohner desselben seinem Heere als Wegweiser treffliche Dienste
geleistet hatten. Die Republik besteht aus 53 Dorfschaften, und wird
von 2 Landvögten und einem Syndicus, welcher zugleich Präsident des
aus 24 Consuln bestehenden Rathes ist, verwaltet. Den einen Land-
vogt ernennt Frankreich, den andern der Bischof von Urgel. Seit 1846
besitzen die Bewohner des Freistaates ein selbstverfaßtes Gesetzbuch.
Feldbau, Viehzucht und Hüttenbetrieb nähren die Bewohner. Hauptort
ist Andorra, 3000 E. — Ebenso ist das Dörslein Goust auf der
franz.-spanischen Grenze auf einem Berg der Pyrenäen seit Carl d. Gr.
politisch unabhängig.
8 70.
Die Staaten der Balkan-Halbinsel.
1. Das Fiirstenthnm Montenegro.
(80 Q.-M., 200,000 E.)
Die abgeschlossene, schwer zugängliche Berglandschaft Montenegro heißt
bei den Türken Kara Dagh, den Albanesen Mal Iris, den Slaven Czerna-
gora; alle Benennungen bedeuten schwarzes Gebirge. Montenegro gehörte
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Ortsnamen: Bilbao Aragon Zaragoza Zaragoza Valencia Valencia Guadalaviar Italien Menorca Formentera Barcelona Andorra Frankreich Andorra Dörslein_Goust Balkan-Halbinsel Montenegro Montenegro Montenegro
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- 169 —
Straßen führen aus dem Kattegat in die Ostsee? 26. Welches sind die
vorzüglichsten Inseln des dänischen Archipelagus? 27. Welche ist die öst-
lichste? 28. Seit welcher Zeit ist das Königreich auf den gegenwärtigen
Bestand herabgekommen? 29. Welche Besitzungen im Ausland sind 1646
verkauft worden? 30. Wie viel brachte alljährlich der Sundzoll ein?
31. Welche Producte fehlen ganz in Dänemark? 32. In welche 4 Pro-
vinzen kann man Dänemark eintheilen? 33. Welches sind die bemerkenswerthe-
sten Wohnplätze darin? 34. Wo wurde der Sundzoll erhoben? 35. Wo
liegen die Färöer? 36. Was ist von Island zu merken? 37. Unter wel-
chen Graden der Breite und Länge liegt Island?
Zur Wiederholung von 8 56 und 57.
1. In welchen Beziehungen ist Deutschland das Land der Mitte in
Europa? 2. Welche Ströme durcheilen cs? 3. Was ist vom Stromgebiete
des Rheins, der Weser, Elbe, Oder und Donau zu wiederholen? 4. Was
von dem deutschen Mittelgebirgs- und Tieflande? 5. Welche Erzeugnisse lie-
fert der Boden? 6. Welche Ausfuhrartikel erzeugt Deutschland? 7. Durch
welche Charaktereigenthümlichkeiten zeichnet sich der Deutsche aus? 8. Worin
zeichnen sich dieselben aus? 9. Welche deutschen Fabrikate sind im Auslande
geschätzt? 10. Auf welcher Stufe stehen Handel und Verkehr? 11. Welche
Einrichtung hatte der deutsche Bundestag von 1815? 12. Wann ist er
aufgehoben worden?
Zur Wiederholung von 8 58.
1. Wann ist der norddeutsche Bund gestiftet worden? 2. Welche
Zwecke hat er? 3. Wodurch unterscheidet er sich von dem deutschen Bun-
desstaat? 4. Welche Staaten gehören zum norddeutschen Bunde? 5. Wie
viel Q. M. umfaßt der norddeutsche Bund? 6. Wie viel Menschen woh-
nen darauf? 7. Welche süddeutschen Staaten gehören nicht zum norddeutschen
Bunde? 8. Wie viel Q. M. machen ihre Länder zusammen aus? 9. Wie
viel Menschen wohnen darauf?
Zur Wiederholung von 8 59.
1. Wie viel Q. M. umfaßt der preußische Staat nach dem Kriege
von 1866? 2^ Wie groß ist die Zahl seiner Einwohner? 3. Aus wel-
chen Provinzen besteht Preußen seit 1866? 4. An welche Meere und
Länder grenzt Preußen? 5. Welcher Theil der preußischen Monarchie liegt
an der Ostsee? 6. Welche Ströme und Küstenflüsse münden aus preußischem
Gebiet in dieselbe? 7. Welche Zuflüsse aus Preußen erhält der Pregel,
die Weichsel, die Oder, die Elbe, die Weser, der Rhein? 8. Welcher Theil
Preußens liegt an der Donau? 9. Wodurch zeichnet sich die baltische
Landhöhe aus? 10. Wo beginnt dieselbe? 11. Wo endet sie? 12. Welche
wichtigen Canäle haben wir in Preußen kennen gelernt? 13. Auf melcher
Stufe stehen in Preußen die Viehzucht und der Ackerbau, ferner die Ge-
werbe und die Volksbildung? 14. Wo findet man Bernstein? 15. Welche
3 Bezirke in dem preußischen Rheinland zeichnen sich durch eine vorzügliche
Gewerbthätigkeit aus? 16. Welches sind die wichtigsten Erzeugnisse des
Mineralreichs in Preußen? 17. Welche Fabriken Berlins werden gerühmt?
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Dänemark Island Island Deutschland Europa Rheins Donau Deutschland Ostsee Rhein Donau Bernstein Rheinland Berlins