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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 53

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Tullus Hostilius. Ancus Marcius. 53 §• 37. Tullus Hostilius. 673-640. Nach Numas Tode wurde der Latiner Tullus Hostilius von den Patriciern zum Könige gewählt und vom Senat bestätigt. Dieser kriegerische König suchte und bekam Krieg mit den Bewohnern von Alba Longa. Als die Heere einander gegenüberstanden, die Römer unter ihrem Könige, die Albaner-unter ihrem Diktator Mettus Fusfetius, so machte der Letztere den Vorschlag, durch einen Zweikampf entscheiden zu lassen, welches der beiden Völker über das andere Herr sein solle. Der Vorschlag wurde angenommen, und die in den beiden Heeren dienenden Drillinge, die römischen Horatier und die albanischen Kuriaher, dazu auserlesen. Zwei Horatier sielen; aber der dritte, unverwundet, trennte durch verstellte Flucht die drei verwundeten Kuriatier und tödtete sie einen nach dem anderen. Mit der erbeuteten Rüstung nach Hause zurückkehrend, erstach er seine Schwester, weil sie bei dem Anblick des Kriegsgewandes, welches sie ihrem Verlobten, einem der Kumtier, selbst gewoben hatte, in taute Klagen ausbrach. Das Gericht beurtheilte ihn zum Tod, das Volk, an das er Berufung einlegte, sprach ihn frei. Die Albaner ertrugen die römische Herrschaft sehr ungern, mtb als sie in dem Kampfe der Römer mit den von Fuffeüus zum Krieg aufgereizten Städten Veji und Fidenä ihr Kontingent zu stellen hatten, machte Fuf-fetius Miene, während der Schlacht zum Feinde überzugehen. Tullus ließ daher nach Besiegung der Fidmaten und Vejenter den treulosen Fuffstius an zwei vierspännige Wagen binden und so zerreißen. Die Stadt Alba wurde gänzlich zerstört und die Einwohner nach Rom verpflanzt, wo die vornehmsten Geschlechter unter die Patricier aufgenommen wurden, die übrigen die Zahl der Klienten vermehrten. Tullus wurde, als er durch Anwenbung gewisser geheimer Gebräuche Jupiter nöthigen wollte, ihm seinen Willen zu offenbaren, von dem erzürnten Gott mit dem Blitze erschlagen und verbrannte mit seinem ganzen Hause. §. 38. Ancus Marcius. 640-616. Der Sabiner Ancus Marcius, der Enkel des Numa, lenkte wieber in die Bahn seines Großvaters ein, suchte Frieden zu erhalten, besörberte den Ackerbau und hielt streng auf die Beobachtung der religiösen Einrichtungen. Er führte Krieg mit den Latinern, unterwarf viele latinische Städte und führte die Einwohner nach Rom, wo er ihnen den aventinischen Hügel als Wohnsitz anwies. So wurde Rom allmählich eine Siebenhügelstadt (Mons Pa-latinus, Capitolinus, Quirinalis, Caelius, Aventinus, Viminalis, Esquilinus). Die nach Rom verpflanzten Latiner waren weder Patricier noch Klienten, sondern bildeten einen neuen Stand, den der Plebejer (Plebs). Ancus gründete auch an der Mündung des Tibers die Hafenstadt Ostia und baute eine hölzerne Brücke, pons sublicius, über den Tiber. Unter seiner Regierung zog der reiche ßucumo mit seiner etruskischen Gattin Tanaquil, welche die Gabe der Zeichertbeutung besaß, aus Tarquinii nach Rom. Dieser, der Sohn des aus Korinth nach Tarquinii geflohenen Griechen Demaratus, nannte sich zu Rom Lucius Tarquinius und machte sich durch feine Freigebigkeit, r

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 56

1873 - Heilbronn : Scheurlen
56 Servius Tullius. Lucius Turquinius Superbus. ren, so sahen sie doch schon in der Betheiligung der Plebejer an den Centuriat-fomtlten eine Benachtheiligung ihrer Rechte und hegten gegen Servius so bitteren Haß, daß sie zu seinem Sturze willig die Hand boten. Dazu verschworen sich seine eigene Tochter und ihr Gatte. Servius hatte nämlich, um seine Herrschaft zu befestigen, seine zwei sehr ungleich gearteten Töchter an die zwei ebenso ungleichen Söhne des Tarquinius Priscus,. Aruns und Lucius, verheiratet. Er die ältere Tullia tödtete ihren Gatten Äruns und heiratete ihren Schwager Lucius, nachbem dieser auf ihr Betreiben ihre Schwester ermorbet hatte. Und als Servius aus Gram und Entrüstung hierüber die Königswürbe nie-bertegen und den Staat zu einer Republik machen wollte, trat Lucius als König auf, warf seinen Schwiegervater die Treppe der Kurie hinab und ließ ihn durch nachgeschickte Diener erworben. Die Tochter fuhr über den Leichnam ihres Vaters hinweg nach Hause, nachbem sie in der Kurie ihren Gatten als König begrüßt hatte. §. 41. ^510. Lucius Tarquinius Superbus. * Dieser König, mit dem Beinamen Superbus (der Tyrann, der Despot), war ein kraftvoller Mann, der Rom zu einer bisher nicht gekannten Höhe erhob. ®r unterwarf durch Überredung und durch Krieg sämtliche Städte Latiums und vereinigte sie zu einem latinischen Bunde, dessen Haupt Rom war. Die latinische Stadt Gabii nahm er durch seinen jüngsten Sohn Sex-tus mit Lift. Das Band zwischen Rom und Latium knüpfte er so eng, daß die einzelnen Abtheilungen der Legionen zur Hälfte aus Römern und zur Hälfte aus Latinern bestanden. In einem Kriege mit den Volskern eroberte er eine ihrer bebeutenbsten Städte, Suessa Pometia, und grünbete in ihrem Gebiete die ersten Kolonieen, Signia und Circsji, wobitrch die römische Herrschaft erweitert und fester begründet und ärmere Bürger mit Länbereien bebacht wurden. Durch die gewonnene Beute bekam er die Mittel? den Tempel des Jupiter auf dem Kapitolium zu vollenben, wozu er Bauleute aus Etrurien kommen ließ und die Plebejer als Frohnknechte verwenbete. In den Kellergewölben würden die bret sibyllinischen Bücher verwahrt, welche er von einer Sibylle aus Kumä gekauft hatte. Sie enthielten Orakelsprüche, welche die Zukunft Roms betrafen, waren der. Obhut von zwei, später zehn Männern übergeben und Staatsgeheimniß. Um den Senat und das Volk kümmerte er sich nicht, hanbelte in allen Dingen nur nach seinem Belieben, verbannte und töbtete willkürlich Senatoren und schien es auf den gänzlichen Untergang des Senats abgesehen zu haben. Er stützte sich ans seine Leibwache und auf die Fürsten der Latiner, die er auf jebe Weise an sich zu fesseln suchte, wie den Mamilius Oktavius in Tusculum, dem er eine feiner Töchier zur Frau gab. Der Sturz des Königs gieng von seinen eigenen Verwanbten aus. Er belagerte Arbea. die Hauptstabt der Rutuler. Bei einem Gelage im Lager stritten die Söhne des Königs und ihr Vetter Tarquinius Collatinus um den Vorzug ihrer Frauen. Sie setzten sich schnell zu Pferbe, ritten nach Rom, trafen ba die königlichen Schwiegertöchter bei üppigen Gastmahlen, begaben sich auch nach Collatia, wo sie des Collatinus tugenbhafte Gattin, Lukretia , mit Wollarbeit beschäftigt fanben, unter ihren Mägben sitzenb. Das gewalttätige Benehmen des Sextus Tarquinius hatte zur Folge, daß Lukretia ihren Vater und Gatten nebst zwei Freunben aus dem Lager holen ließ und

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 57

1873 - Heilbronn : Scheurlen
L. Tarquinius Superbus. Vertreibung der Könige. Konsuln. 57 unter Verwünschungen gegen Tarquinius und sein Hans sich den Dolch ins Herz stieß. L. Junius Brutus, ein Schwestersohn des Königs, welcher sich vor dessen Nachstellungen bisher nur dadurch geschützt hatte, daß er sich blödsinnig stellte, war auch anwesend. Dieser zog den Dolch aus der Wunde, hob ihn in die Höhe und schwur dem Königshause Rache. Lukretias Leiche wurde auf den Marktplatz zu Collatia gebracht und die Einwohner aufgefordert, die Waffen zu ergreifen. Bewaffnete zogen mit Brutus nach Rom, das Volk wurde zu einer Versammlung berufen, und Brutus bewog durch seine Rede die erhitzte Menge, den bei den Patriciern und Plebejern verhaßten König zu entsetzen und mit seiner ganzen Familie zu verbannen. Auf die Nachricht Hiebon eilte Tarquinius nach Rom, fand aber die Thore ver- 510. schlossen. Brutus war inzwischen auf Seitenwegen ins Lager gekommen und hatte auch die Soldaten zum Abfall bewogen. Tarquinius begab sich nun mit seinen Söhnen Titus und Aruns nach der etruskischen Stadt Cäre, Sextus nach Gabii, wo er bald seinen Tod fand. Ii. Rom als Freistaal. 1. Entwicklung der römischen Verfassung. Patricier, Plebejer, 510-366. Decemvirn. Kämpfe mit den Nachbarn. Camillns und die Gallier. §• 42. Beitreibung der Könige. Konsuln. 510. Nach dem Sturze des Tarquinius führten die Patricier das aus, was sie schon nach Romulus Tode im Sinne hatten: sie gründeten eine aristokratische Republik, in welcher die königliche Gewalt unter die von ihnen selbst und nur aus ihrem Stande gewählten Behörden vertheilt war. Die Stelle der Könige vertraten zwei Konsuln (bis zum Decemvirat Prätoren geheißen), welche vom Senat vorgeschlagen, von den Centurien gewählt und von den Kurien der Patricier bestätigt wurden und nur aus dem Stande der Patricier genommen werden durften. Ihre Gewalt war anfangs fast königlich: sie hatten den Oberbefehl im Kriege, die fast unbedingte Verfügung über die Staatsgelder, die höchste richterliche und Strafgewalt, den Vorsitz in dm Kurten und Centurien, beriefen den Senat und die Volksversammlung und bestimmten, was in beiden Versammlungen zur Verhandlung kommen sollte. Sie wurden nur auf ein Jahr gewählt und konnten nach Verfluß desselben zur Rechenschaft gezogen werden. Die ersten Konsuln waren Lucius Junius Brutus und Cajus Tarquinius Collatinus. Zur Verwaltung des Staatsschatzes wurden zwei Quästoren gewählt, deren Zahl bei der Vergrößerung des Staates vermehrt wurde. Erst allmählich machte sich der Senat zum Mittelpunkt des ganzen

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 59

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Diktatoren. Volkstribunen. 59 König hielt. Um seine Verachtung aller Drohungen und Folter zu zeigen, verbrannte er seine rechte Hand in dem Feuer eines Opferbeckens, daher er von nun an Scaevola (Linkhand) genannt wurde. Als ihm Porsena das Leben und die Freiheit schenkte, so sagte er ihm wie zum Danke, daß noch 300 junge Patricier zu seiner Ermordung sich verschworen Hütten. Nun schloß Porsena Frieden mit den Römern, welche die etruskische Oberherrschaft anerkennen , ihm alles Gebiet auf dem rechten Tiberufer abtreten und 20 Geisel stellen mußten. Unter diesen befand sich auch die Jungfrau Clölia. Diese schwamm aus dem etruskischen Lager mit den andern Mädchen nach Rom, wurde wieder zurückgeschickt, aber von Porssna entlassen und durfte die minderjährigen Mädchen mit sich nehmen. Doch scheint sich Rom von diesem etruskischen Joche bald wieder frei gemacht zu haben, und wir sehen es 496 in einem neuen Kriege. Tarqui-nius rief, wie die Sage berichtet, den von ihm gestifteten latinifchen Bund zu seiner Vertheidigung auf. Sein Schwiegersohn, Mamilius Oktavius aus Tuskulum, führte das latinifche Heer an und stieß am See Regillus auf die Römer unter ihrem Diktator Aulus Postumius. Die Latiner wurden geschlagen; Tarquinius gab nun alle Hoffnung auf, begab sich nach Kumä und starb daselbst im folgenden Jahre. Schon im Jahre 498 wurde für außerordentliche Fälle die Diktatur gegründet, welches Amt bei den Latinern schon längst heimisch war. Der Diktator, vom Senat auf höchstens 6 Monate ernannt, von 24 Liktoren mit Ruthenbündeln und Beilen begleitet, übte unumschränkte Gewalt und wählte selbst wieder für sich einen Magister equitum, Befehlshaber der Reiterei, als seine Unterbehörde. Während seiner Amtsführung hörten alle anderen obrigkeitlichen Ämter auf, und die Berufung auf die Volksversammlung war nicht gestattet. Aber auch er war nach Niederlegung seines Amtes dem Volke verantwortlich. In Zeiten der Gefahr, namentlich bei harten Kämpfen mit den Plebejern, war die Erwählung eines Diktators ein bei den Patriciern sehr beliebtes Mittel. Der erste Diktator hieß Titus Lartius. §. 44. Volkstribunen. 494 Die Plebejer konnten wegen des fortwährenden Kriegsdienstes, für welchen sie keinen Sold erhielten, ihre Felder nicht gehörig bebauen, hatten aber dennoch von ihrem Grundbesitz den Tribut zu entrichten. So verarmten sie, mußten bei den reichen Patriciern Geld aufnehmen und sich von diesen, nach der Strenge des damaligen Schuldrechtes, die härteste Behandlung gefallen lassen. Denn wer nicht bezahlen konnte, wurde seinem Gläubiger als Schuldknecht zugesprochen und mußte wie ein Sklave für ihn arbeiten, während seine Familie, ihres Ernährers beraubt, hungerte. Dieses unnatürliche Verhältniß, von den Patriciern durch zu hohe Zinsen noch gesteigert, erzeugte eine solche Erbitterung, daß die zu einem Kriege aufgebotenen Plebejer, 18,000 Bewaffnete, aus Rom zogen und den h'eiligen Berg besetzten, entschlossen, nicht mehr nach 494. Rom zurückzukehren, wenn nicht die Bedrückung aufhöre. Die bestürzten Patricier schickten den Menenius Agrippa, einen Senator von plebejischer Abkunft, zu ihnen ins Lager. Dieser schilderte ihnen durch die Erzählung von der Empörung der Glieder gegen den Magen die Nachtheile einer solchen Trennung und versprach Abhilfe ihrer Beschwerden. Die Patricier mußten

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 62

1873 - Heilbronn : Scheurlen
62 Decemvirn. Appius Claudius. welchen patriotischen Antrag der Senat genehmigte. 306 Fabier mit 4000 Klienten zogen aus Rom, besetzten einen steilen Hügel in der Nähe von Veji blieben länger als ein Jahr, auch den Winter über, dort und beunruhigten durch ihre Raub- und Verheerungszüge den Feind. Aber durch glückliche ä77 ^ ge scher gemacht, geriethen sie in einen Hinterhalt und kamen alle an 4". dem Flüßchen Crsmera um. Nur ein einziger Knabe dieses Geschlechtes sei m Rom zurückgeblieben, von dem der spätere Retter Roms abstammte. §. 48. 449- Decemvirn, Appius Claudius. Glücklicher als mit den Ackergesetzen waren die Plebejer mit ihrem Verlangen einer geordneten Rechtspflege. Da nämlich die Konsuln nicht nach geschriebenen und allgemein bekannten Gesetzen, sondern nach dem Herkommen 462. Recht sprachen, so verlangte der Tribun Ca jus Terentillus Arsa, daß man fünf Männer, und zwar aus dem plebejischen Stande, zur Abfassung von Gesetzen für Ausübung der konsularischen Gewalt erwählen solle. Die Patricier widersetzten sich diesem Vorschlage; es kam sogar zu Schlägereien, und der zu Gewaltthätigkeiten stets geneigte, stolze Käso Quinctius wurde von den Tribunen vor das Volksgericht geladen, erschien aber nicht und gieng freiwillig in die Verbannung nach Etrurien. Sein Vater, Lucius Quinctius Cincinnatus, der für fein Erscheinen Bürgschaft geleistet hatte, mußte, um die Bürgfchaftssumme bezahlen zu können, feine Habe verkaufen und auf einem kleinen Landgute wie ein Verbannter leben. Hier trafen ihn die Abgeordneten des Senats, wie er eben, auf dem Felde arbeitend, sich auf den Spaten stemmte, begrüßten ihn, nachdem er sich von feiner Gattin Racilia das Staatskleid (toga) hatte holen lassen, als Diktator und erzählten ihm, daß der Konsul Minucius am Berge Algitms von den Äquern eingeschlossen sei. Der Diktator Cincinnatus brach sogleich zur Befreiung des Konsuls auf, schloß seinerseits die Äquer ein, so daß diese, von zwei Seiten angegriffen und eingeschlossen, den Diktator um freien Abzug baten. Er gestattete ihn, ließ sie aber durch das aus drei Speeren, nach Art eines Galgens, gebildete Joch unbewaffnet durchziehen, hielt darauf einen Triumph, legte am 16. Tage seine Würde nieder und begab sich wieder auf fein Landgut. Unterdessen wurde Terentillus' Antrag (lex Terentilla) von den Tribunen fortwährend erneuert und der Senat mußte endlich nachgeben; jedoch wurde der Antrag dahin abgeändert, daß die Kommission aus Patriciern gebildet werden und nicht bloß Gesetze für das Konsulat aufzeichnen, sondern ein allgemeines Gesetzbuch für Criminal- und andere Fälle entwerfen sollte. Es wurden drei ^54. Abgeordnete in die griechischen Städte Unteritaliens (nach einigen Nachrichten auch nach Griechenland) geschickt, um die besten Gesetze aufzusuchen und zu sammeln. Als sie zurückkehrten, wurde beschlossen, daß alle Beamten ihre Stelle 452. niederlegen, und 10 Patricier mit unumschränkter Gewalt gewühlt werden sollten, welche die gesammelten Gesetze zu ordnen und einzuführen hätten (decem-451. viri legibus scribendis sine provocatione). Die Decemvirn des ersten Jahres führten ihren Auftrag aufs beste aus und vollendeten zehn Gefetztafeln, welche von der Volksversammlung bestätigt wurden. Da aber noch zwei Tafeln fehlten, so wählte man für das Jahr 450 neue Decemvirn, unter diesen auch wieder Appius Claudius, der sich jetzt erst in feiner ganzen Schändlichkeit zeigte. Er hatte lauter solche Amtsgenossen für das zweite Decemvirat

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 65

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Veji. Camillus. 65 dieser forderte durch seinen Obersten der Ritter, Servius Ahala, den Mä-lins auf, sich zu verantworten und die Anklage zu widerlegen. Mälius wei- . gerte sich und rief, vor dem Liktor fliehend, das Volk um Hilfe an. Ahg.la holte ihn ein und hieb ihn nieder. Diese Gewaltthat pries der Diktator als eine rühmliche That, die des Vaterlandes Freiheit gerettet habe. §. 50. Veji erobert. Camillus. 396. Um den häufigen Weigerungen der Plebejer, sich zum Kriegsdienste anwerben zu laffen, ein Ende zu machen, beschloß der Senat, von nun an den Kriegern aus der Staatskasse Sold (stipendium) zu bezahlen; bisher hatten 406. sie ihre Unterhaltungskosten aus eigenen Mitteln bestreiten müssen. Trotz der Warnungen der Tribunen gefiel dies den Plebejern, und es bekam nun der gemeine Mann S1/2i der Ritter 10 Asse für den Tag. Zur Zeit der puni-schen Kriege erhielt der gemeine Mann fünf Asse und unter Cäsar zehn. Diese Einrichtung war gerade damals um so passender, da sich Rom zu einem zehnjährigen Kriege mit der etruskischen Stadt Veji anschickte. Nach einem 20jäh-rigen Waffenstillstand rückte ein römisches Heer vor die wohlbefestigte Stadt, schloß sie ein und errichtete zum erstenmale ein Winterlager (hibernacula), 405. während bisher die Heere im Winter wieder nach Hause gezogen waren. Die Belagerung zog sich unter mancherlei Unfällen bis zum Jahre 396 hinaus, wo Marcus Furius Camillus Diktator wurde, der sich schon in mehreren Ämtern und Schlachten als einsichtsvollen und tapferen Mann gezeigt hatte. Dieser stellte die etwas locker gewordene Kriegszucht wieder Her, ließ einen Minengang graben, der bis in den Tempel der Göttin Juno auf der Burg der Stadt führte, und während der eine Theil des Heeres die Mauern erstürmte, drangen andere durch den Gang in den Tempel und bemächtigten sich der Burg. Die reiche Stadt ward erobert, den Soldaten zur Plünderung preisgegeben und die gefangenen Einwohner als Sklaven verkauft. Camillus hielt auf einem mit vier weißen Pferden bespannten Wagen seinen Triumpheinzug in Rom. Dies erregte Ärgerniß, da weiße Pferde dem Jupiter und Apollo heilig waren. Als er sich nun dem Wunsche der Plebejer, daß die eine Hälfte der Einwohner Roms in das so wohlgebaute, nun ganz leere Veji übersiedeln solle, widersetzte, und als er von jedem, der sich an der Plünderung betheiligt hatte, ein Zehntel seines Antheils zurückverlangte, um den _ dem Apollo gelobten Zehnten von der Beute entrichten zu können, wurde die Erbitterung des Volkes gegen ihn immer größer. Wie er darauf die mit Veji verbündete Stadt Falerii belagerte, die von ihrem Lehrer ihm ausgelieferten Kinder der vornehmsten Falisker samt dem gebundenen und gepeitschten Lehrer wieder in die Stadt zurückschickte und durch diesen Edelmuth die Falisker zur Unterwerfung bewog, so entstand neue Unzufriedenheit, weil das Heer auf die Plünderung der Stadt gehofft hatte. Ein Volkstribun lud daher den Camillus wegen angeblichen Unterschieds bei der vejischen Beute vor ein Volksgericht. Aber Camillus gierig vor dem Tage der Entscheidung in die freiwillige Verbannung nach Arbea und flehte scheidend zu den Göttern, daß, wenn er ungerecht verurtheilt werde, Rom bald in eine solche Lage versetzt würde, daß es sich nach seiner Rückkehr sehne. Dieser Fall trat sehr bald ein. Müller, Geschichte. 8. Ausl. 5

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 67

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Gallier in Rom. Licinische Gesetze. 67 fallen lassen, Brennus rief: „Wehe den Besiegten! (vae victis!)" und warf noch fein Schwert in die Wagfchale. Da erschien Camillus mit fernem Heere, erklärte den Vertrag für ungiltig, jagte die Gallier aus der Stadt und schlug sie 8 Meilen von Rom in einer großen Schlacht gänzlich. Nach andern Nachrichten soll Camillus nicht erschienen, und die Gallier mit ihrem Golde wohlbehalten ans adriatifche Meer zurückgekehrt fein. Als der Senat befahl, daß die Stadt binnen Jahresfrist wieder aufgebaut fein solle, so erneuerten die Plebejer ihren Wunsch, nach dem festen Veji übersiedeln zu dürfen; aber es gelang Camillus, sie davon abzubringen, daher er als der zweite Gründer Roms gepriesen wurde. Die Stadt wurde sehr eilig und unregelmäßig wieder aufgebaut. Durch diesen Bau und durch das ganze Elend des gallischen Krieges kamen die ärmeren Plebejer wieder in Schulden und in die alte Noth der Schuldknechtfchaft. Dieser ärmeren Bürger nahm sich Manlius (Kapitolinus) an, wie es scheint, auch aus Haß und Rivalität gegen Camillus, streckte ihnen Geld vor ohne Zinsen und kaufte eingekerkerte Schuldner aus dem Gefängniffe los. Aber er wurde von dem Diktator Aulus Cornelius Coffus des Hochverrates beschuldigt und ins Ge- 385. fängniß geworfen. Wegen der drohenden Haltung des Volkes mußte er wieder entlassen werden und wiegelte nun das Volk noch mehr gegen die Patricier auf. Als er aufs neue beschuldigt wurde, daß er nach der Königswürde strebe, zeigte es sich bei der ersten Gerichtsverhandlung, daß das Volk im Anblick des von ihm geretteten Kapitols ihn nicht berurtheilen werde, daher die Versammlung aufgehoben und an einem anderen Orte, wo man das Kapitol nicht sehen konnte, gehalten wurde. Das Richtigere ist wohl, daß er, da seine Beurtheilung in den Centuriatkomitien nicht durchzusetzen war, vor das Gericht der Kuriatkomitien, wie Sp. Cassius Viscellinus, gezogen und hier zum Tode verurtheilt wurde. Darauf wurde er von dem tarpejifchen Felsen hinabgestürzt, und fein Haus auf dem Kapitol geschleift. §.. 52. Licinische Gesetze, erster plebejischer Konsul. Prätur. 366. So groß auch der Druck war, der nach dem gallischen Brande auf den Plebejern lag, so fehlte es diesem Stande doch nicht an den nöthigen Kräften, sondern nur an tüchtigen Führern, um sich dieses Druckes zu entledigen und die vorenthaltenen Rechte zu erringen. Als solche Führer erhoben sich zwei Volkstribunen, Cajus Licinius Stolo und Lucius Sextius. Sie verlangten: 1) es sollen künftig keine Militärtribunen mehr r sondern Konsuln 376. gewählt werden, und zwar jedesmal einer aus den Plebejern; 2) jeder römische Bürger solle Antheil an den Staatsländereien haben, aber keiner mehr als 500 Morgen (jugera) davon besitzen und nicht mehr als 100 Stück großes und 500 Stück kleines Vieh auf die Gemeindeweiden treiben dürfen; 3) der Betrag der bisher erlegten Zinsen solle von jedem Schuldkapital abgezogen, und der Rest in gleichen Portionen binnen drei Jahre abgetragen werden. Diesen drei Gesetzesvorschlägen (leges Liciniae) widersetzten sich die Patricier zehn Jahre lang; aber die beiden Tribunen blieben standhaft, wurden zehn Jahre nach einander zu Tribunen gewählt, hinderten fünf Jahre lang die Wahl aller anderen Beamten und ließen sich auch durch die Diktatur des alten Camillus nicht abschrecken. In ihrem achten Tribunat machten sie noch den weiteren Vorschlag, daß zur Aufsicht über die fibyllinifch en Bücher nicht mehr Zweimänner (duumviri), sondern Zehnmänner, und zwar jedesmal 5*

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 69

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Krieg mit den Latinern. Zweiter Samniterkrieg. 69 im Zweikampfe besiegt hatte, schlug die Samniter in zwei Schlachten, am Berge Gaurus und bei Suessula, während das andere Heer von den Sammlern eingeschlossen, aber von dem entschlossenen Tribunen Publius Decius Mus, der noch zu rechter Zeit eine Anhöhe besetzte, gerettet wurde. Da den Römern ein Krieg mit den Latinern drohte, so schloßen sie mit den Samnitern Frieden und ein Bündniß. Die Bewohner von Latium wollten341. die Oberherrschaft der Römer, auf was streng genommen ihr Bund mit Rom hinauslief, nicht länger mehr anerkennen. Daher kamen Gesandte nach Rom und verlangten vom Senat, daß die Latiner in das volle römische Bürgerrecht aufgenommen und alle obrigkeitlichen Stellen zwischen ihnen und den Römern getheilt werden sollten. Obgleich diese Forderung nicht ganz unbillig war, so wurde sie doch rundweg abgewiesen, und die beiden Konsuln Titus Man-lius Torquatus und Publius Decius Mus zogen mit vereinigtem Heere gegen die Latiner. Dies war der nämliche Manitus, welcher den Tribunen 340. Pomponius in dessen Hause mit dem Dolche zu erstechen drohte, wenn er nicht die Klage gegen seinen Vater, den Diktator L. Manlius Jmperiosus, 362. zurücknehme, und welcher bei einem Einfalle der Gallier, als die beiden Heere einander am Artto gegenüberstanden, einen gallischen Riesen im Zweikampfe 361. tödtete und sich mit dessen goldener Halskette (torques) schmückte. Nun stand er am Berge Vesuv mit seinem gleichfalls schon berühmten Kollegen den ■ Feinden gegenüber. Die Konsuln erließen den Befehl, daß jeder, der sich ohne ihre Erlaubniß in einen Kampf mit dem Feinde einlasse, hingerichtet werden solle. Des Konsuls eigener Sohn, mit einigen Reitern auf Kundschaft ausgeschickt, ließ sich von einem tuskulanischen Reiteranführer zmn Zweikampfe verleiten, erlegte ihn und kam frohlockend ins Lager. Aber der Vater ließ den jungen Manlius vor versammeltem Heere nach der Strenge der Kriegszucht enthaupten und erfüllte durch diesen strengen Befehl (imperia Manliana) das ganze Heer mit Entsetzen, jedoch auch mit Eifer im Gehorsam. Da am Tage vor der Schlacht den Konsuln durch ein Traumgesicht verkündigt wurde, daß bei dem einen Heere der Feldherr, bei dem anderen das Heer selbst den Todesgöttern und der Mutter Erde verfallen fei, so machten die beiden Kon- suln mit einander aus, daß derjenige von ihnen, dessen Flügel zuerst weiche, sich selbst und damit das feindliche Heer dem Tode weihen solle. Als nun in der Schlacht der linke Flügel des Decius wich, so ließ er sich vom Ober-priester die Todesformel vorsagen, sprengte unter die Feinde und fiel, von Geschossen durchbohrt. Die Latiner geriethen in Schrecken; Manlius rief die noch frischen Triarier auf und gewann einen vollständigen Sieg. Innerhalb 3 Jahre wurden alle latinischen Städte unterworfen, die alte Bundesgenossenschaft, aber unter weit ungünstigeren Bedingungen, mit einigen erneuert; andere erhielten das römische Bürgerrecht, jedoch ohne Stimmrecht, und wurden so völlige Unterthanen Roms. Die Stadt Antium hielt sich am längsten; die ehernen Schnäbel (rostra) ihrer zum Theil verbrannten Schiffe wurden zur Verzierung der Rednerbühne in Rom verwendet, daher diese selbst rostra hieß. Da die Römer auf dem den Samnitern gehörigen Grund und Boden der vols-kischen Stadt Fregellä, welche im letzten Kriege von den Samnitern genommen und zerstört worden war, eine Kolonie gründeten und das Verlangen der Samniter, diese Kolonie wieder aufzuheben, zurückwiesen, so brach der zweite samnitische Krieg aus, in welchem die Samniter von den Lnkanern und Apuliern unter-325. stützt wurden. Der Diktator Lucius Papirius Cursor führte das römische Heer an. In seiner Abwesenheit lieferte sein Reiteroberst, Quintus Fabius

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 72

1873 - Heilbronn : Scheurlen
72 Krieg mit Tarent und Pyrrhus. schen Frauen in die Stadt. Aber die Frauen nahmen die Geschenke nickt an, und der Senat ließ sich, als wegen des Abfalls der Bundesgenossen viele für den Frieden waren, durch den blinden Appius Claudius zu der Antwort bestimmen, daß man mit Pyrrhus erst unterhandeln könne, wenn er den Boden Italiens verlassen habe. So mußte Cineas, dem der Senat wie ein ^tath von lauter Königen erschien, unverrichteter Dinge wieder abziehen. Darauf drang Pyrrhus, um die Römer zu schrecken, von den Samnitern, Lukanern und Apuliern unterstutzt, eilig gegen Rom vor, wagte aber, betroffen über ihre erneuerten Rustungen, keinen Angriff, zog sich zurück und brachte den Winter m Tarent zu Während dieser Waffenruhe schickten die Römer wegen Los-kausung der Gefangenen eine Gesandtschaft an Pyrrhus, an deren Spitze Ca-ius Fabricius Luscinus stand. Diesen suchte Pyrrhus für den Frieden günstig zu stimmen. Aber er konnte ihn weder durch Geld bestechen noch durch den plötzlichen Anblick eines Elephanten erschrecken. Nun schickte Pyrrhus tue Gefangenen nach Rom zum Saturnalienfeste, welches im Decem-er nach der Weise des Karnevals gefeiert wurde, und befahl ihnen, falls der Friede nicht angenommen würde, zurückzukehren. Der Friede wurde auch jetzt mcht angenommen, und alle Gefangenen kamen zurück. Die Römer brachten ein neues Heer auf unter den Konsuln Publius Sulpicius und Publias 279.Decius Mus und zogen nach Apulien. Pyrrhus besiegte sie bei Asfutum abermals, obgleich sich Decius, wie sein Vater und Großvater, dem Tode/ge-weiht haben soll. Aber der Sieg war mit großen Opfern erkauft und Ärr-hus rief aus: „Noch einen solchen Sieg, und wir sind verloren." Seine/Lage luftaüen wurde immer mißlicher, und er war entschlossen, einen so/hartnäckigen Krieg aufzugeben. Hierin bestärkte ihn eine edelmüthige Ha/dlung des Konsuls Fabricius. Dieser lieferte den treulosen Arzt des Pyrrhus, der seinen Herrn zu vergiften versprach, demselben aus. Pyrrhus ließ damr alle Gefangenen frei, wogegen der Senat ebensoviele Sammter und Tarenti/ier frei ließ. Auch eine zweite Gesandtschaft des Cmeas in Rom fruchtete nichts, und so nahm Pyrrhus das Hilfegesuch der Syrakusaner gerne an, ließ in Tarent 278.eme kleine Besatzung zurück und schiffte nach Sicilien über. Dort tfix Aga-thokles, dessen Tochter Pyrrhus zur Gemahlin hatte, der Beherrscher von Syrakus und fast aller Städte Siciliens, durch Verrath umgekommen, und die Karthager benützten die darauffolgende Anarchie, um sich der gcfeen Insel zu bemächtigen, und schloßen Syrakus ein. Pyrrhus eroberte fass die ganze ^nsel, wurde aber von den Siciliern im Stiche gelassen und konn^ sich gegen die Karthager nicht mehr behaupten. Daher kehrte er nach Ta/ent zurück, führte fein Heer noch einmal gegen die Römer und wurde bei B/neventum 275.von Manuls Curius Dentatus besiegt. Nun ließ er eine B/satznng unter Milo in Tarent und schiffte nach Epirus zurück. Darauf sicher in Mace-274. donien ein, schlug den dortigen König Antigonus, zog auf das Hilfegesuch eines spartanischen Prinzen gegen Sparta, mußte aber die Belagerung dieser Stadt aufgeben. Nun wandte er sich wieder gegen Antigonus, k/elcher bei Argos staub, drang zugleich mit dessen Truppen in die Stadt ein, und ms er eben einen jungen Argiver, der ihn verwundet hatte, niederhauen wollte, jo wurde er von der Mutter desselben, welche vom Dach eines Hauses herab/die Gefahr ihres Sohnes sah, durch einen Ziegelstein niedergeworfen und d/rrauf von einem 272. macedonischen Soldaten getödtet.

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 74

1873 - Heilbronn : Scheurlen
74 Erster finnischer Krieg. aber diese hatten mehr Zutrauen zu den Römern, welche sich nicht scheuten, 271. nachdem sie die kampanischen Söldner in Rhegium enthauptet hatten, ihren . Genossen von Messana ^ilfe zu leisten. Cajus Claudius, der Legat des 264.Konsuls Appius Claudius Caudex, nahm Messana, in dessen Burg eine punische Besatzung unter Hanno war; der Konsul selbst schlug zuerst den mit den Karthagern verbündeten König Hiero, dann auch diese bei Messana. Hierauf eroberten die Römer viele Städte in Sicilien und rückten vor Syra-263. kus. Nun schloß Hiero mit ihnen Frieden und blieb bis in sein hohes Alter ihr treuer Bundesgenosse. Im folgenden Jahre eroberten die Römer die wichtige Stadt Agrigentum (Girgenti), nachdem sie das punische Entsatzheer unter Hanno geschlagen hatten, machten reiche Beute und verkauften 25,000 Einwohner als Sklaven. Aber um Sicilien ganz erobern und behaupten zu können, brauchten sie eine Flotte. Innerhalb 60 Tage erbauten sie nach dem Muster eines gestrandeten puuischen Schiffes eine Flotte von 120 Schiffen, erfanden, um die Seeschlacht in eine Art Landschlacht zu verwandeln, die Enterbrücken, 260. und so ausgerüstet erfocht der Konsul Duilius den ersten Seesieg über 130 karthagische Schiffe bei Mylä (Milazzo) in Sicilien, weßwegen eine mit den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe gezierte Säule (columna rostrata) auf dem Marktplatze errichtet wurde. Hierauf beschloßen die Römer, den Kriegsschauplatz nach Afrika zu verlegen, schickten die Konsuln Marcus Atilius Regulus und Lucius Maulius mit 330 Schiffen und 140,000 Mann gegen die Karthager. Diese, welche 350 Schiffe und 150,000 Mann hatten, wurden 257.in der Nähe des Berges Ecnomos (an der Südküste Siciliens) gänzlich geschlagen. Die Konsuln landeten in Afrika, plünderten und verheerten das 255. Land. Manlius kehrte mit reicher Beute nach Rom zurück, Regulus blieb in Afrika, eroberte T u n e s und viele andere Städte, und bedrohte sogar Karthago mit einer Belagerung. Die Karthager waren zum Frieden geneigt. Da aber Regulus ungeheure Forderungen stellte, so setzten sie den Krieg fort, warben griechische Söldner, übertrugen den Oberbefehl über alle Streitkräfte dem spartanischen Anführer Xanthippus, und dieser schlug das römische Heer bei Tun es so, daß nur 2000 sich retteten; Regulus selbst wurde gefangen. Die Römer verloren zwei Flotten durch Sturm, besiegten 250.aber bei Panormus (Palermo) unter dem Prokonsul Cäcilius Metellus in einer Landschlacht die Karthager unter Hasdrubal, der dafür, wie gewöhnlich in Karthago die besiegten Feldherren, gekreuzigt wurde. Damals wurde der gefangene Regulus von den Karthagern nach Rom geschickt, um wegen des Friedens oder wenigstens wegen der Auswechslung der Gefangenen zu unterhandeln. Obgleich aber diese Auswechslung in dem persönlichen Interesse des Regulus gewesen wäre, so Widerrieth er sie doch dem Senate, kehrte nach Karthago zurück und soll dort zu Tode gemartert worden sein. Doch errangen die Karthager einen großen Seesieg bei Drepanum (Trapani) über den Kon-250.sul Publius Claudius Pülcher. Als ihm die Wahrsager eine Schlacht widerriethen, da die Hühner nicht fressen wollten, ließ er diese ins Meer werfen und sagte: „wenn sie nicht fressen wollen, so mögen sie saufen!" Eine neue Flotte, welche der andere Konsul nach Sicilien führte, gieng durch Sturm_ zu Grunde. Übrigens besaßen die Karthager damals in Sicilien nur noch Lily-bäum und Drepanum, und dennoch behaupteten sie sich noch sieben Jahre daselbst unter dem entschlossenen Feldherrn Hamilkar mit dem Beinamen Barkas (Blitz). Dieser hatte seit 248 den Oberbefehl in Sicilien, besetzte den Berg ; Erkte bei Panormus (den jetzigen Monte Pellegrino) und die Bergfestung
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