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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. VIII

1847 - Berlin : Reimer
w Viii Vorwort zur dritten Auflage. lindem ich der Schulwelt hier die dritte Auflage dieses Leitfadens übergebe, habe ich nur die Erklärung voranzuschicken, daß im We- sen dieses Buches wenig, in der Form manches geändert worden ist: nämlich so viel als erforderlich schien, um dasselbe in seiner Eigenschaft als Leitfaden in den Händen des Schülers, möglichst genau dem Gange desjenigen Lehrbuches auzupassen, welches ich gleichzeitig, mit der neuen Auflage meiner „Grundzüge :c.", als einen Leitfaden in die Hände der Lehrer zu legen beabsichtige. Nur die dritte Abtheilung der „Anfangsgründe" ist wenig verändert worden, weil der Druck dieses Leitfadens die vollendete Umarbei- tung jenes Lehrbuchs nicht abwarten konnte. Vielleicht, so hoffe ich, fördert die Zukunft die Beseitigung dieser Unregelmäßigkeit. Berlin, den 6. Juni 1838. Der Verfasser.

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 81

1847 - Berlin : Reimer
81 mit der Dnjestr-Mündung durch grade Linien: so entsteht ein fast rechtwinkliges Dreieck, dessen östliche Spitze nicht geschlossen, dessen südliche Seite = 300, dessen westliche — 150, dessen nordöstliche Seite — 250 Meilen. Dasselbe enthält das eigentliche Ge- birgsland Südwest-Europa's. ¿4 *' ß/ ■' 25. Außerhalb dieses Dreiecks in Südwest-Europa zwei Tiefebenen, welche beide mit dem großen nordost-europäischen Tieflande Zusammenhängen, nämlich u. das französische Tiefland. Dasselbe wird begrenzt durch die Nordsee, den britischen Kanal, das biscayische Meer, die Ge- birgs- und Berglandschaften der hesperischen und bretagnischen Halb- insel und durch die West-Seite des eben bezeichnetcn Gebirgsdrei- ecks; es hängt mittelst des Rhein-Mündnngslandes mit der großen nordost-europäischen Tiefebene und durch die schmale Thalfläche der unteren Aude mit den mittelländischen Küstenlandschaften zusammen. Erläuterung. Zur geuaucrn Begrenzung ziehe man eine Linie von der Schelde- zur Sambre- und Maas-Quelle, dann zur Allier-Mündung, Eharente- Quelle, nach Anrillac und Castelnaudary; eine andere von der Nord-Spitze der normannischen Halbinsel über die Eure- und Vilaine-Quelle südwestwärts zur Küste; eine dritte von der Adour- über die Arriöge-Mündung zum Thal der unteren Aude. — Von N. gegen S. hat das französische Tiefland eine Ausdeh- nung von 120, von W. nach O. eine wechselnde Breite von 20, 40 und 80 Meilen. — b. Das Tiefland der unteren Donau liegt theils auf bei- den, theils nur auf dem linken Ufer dieses Stromes, beginnt im W. etwa unter dem Mer. der Landenge von Korinth, und reicht ostwärts bis zum schwarzen Meere; es hängt durch das Mündungs- land des Dnjestr mit dem großen Tieflande N.o.-Europa's zu- sammen, und schneidet die Gebirgslandschaft der griechischen Halb- insel zum Theil von der Hauptmasse des europäischen Gebirgslan- des ab. — Seine Ausdehnung von W. nach O. etwa — 70, die Breite von N. nach S. ungefähr — 10 Meilen. 26. Das Hochland S.w.-Europa's: das Gebirgs- Dreieck. Innerhalb des oben bezeichneten Gebirgsdreiecks unter- scheiden wir drei Hauptformen: Hochgebirgs-, Mittelgebirgs- und Tiefland. Die ersteren beiden sind vorherrschend. A. Tiefebenen innerhalb des Gebirgsdreiecks. Drei derselben liegen an den äußeren Grenzen, vier im In- nern desselben. I. 7ie Aufl. 6

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 82

1847 - Berlin : Reimer
82 a. Das niederrheinische Tiefland schneidet die Nord-Ecke des Dreiecks von dem eigentlichen Gebirgslande ab, und verbindet das französische mit dem germanischen Tieflande, indem es auf dem rechten Rhein-Ufer, gegen die Lippe- und Ems-Quelle hin, einen busenförmigen Einschnitt in das anstoßende Gebirgsland macht. — Größte Ausdehnung von der Schelde- b. z. Lippe-Quelle — 60 M. Erläuterung. Eine Linie von der Schelde-Quelle über die Ruhr-Mün- dung, Lippe- und Ems-Quelle und längs dem rechten Ufer des letzteren Flusses bis in die Gegend von Bevergern (Par. der Huute-Quelle), bezeichnet die ge- nauere Begrenzung gegen das Gebirgsland. b. Die provengalische Ebene besteht aus dem unteren schmalen Thale und dem Mündungslande der Rhone, welches letz- tere sich am Golf von Lion von der Aude- bis zur östlichen Rhone- Mündung ausdehnt, und ein Dreieck bildet, dessen Grundlinie und Höhe — 20 Mln. c. Das italische Niederland, zu beiden Seiten des Po und um die Mündungen der Etsch, Brenta, Piave und des Isonzo ausgebreitet, scheidet das Gebirgsland der italischen Halbinsel von dem Gebirgskern Südwest-Europa's, ist von W. nach O. bis 70, von N. nach S. bis 30 Meilen breit. (Aehnlichkeit mit dem Tief- lande der unteren Donau in Betreff der Lage und Nachbarschaft.) Erläuterung. Man verbinde die Isonzo-Mündung, Gradisea, Spiiim- bcrgo, Travesso, Conegliano, Bassano, Schio, Montebcllo, Verona, die Süd- spitzen des Garda-, Jseo- und Eomer-See's und des Lago maggiore, Jvrea, Pinerolo, Saluzzo, Coui, Chcrasco, Turin, die Tanaro-Mündung, Aegui, Stra- della, Parma und Rimini durch Linien: so erhält man die genauere Begren- zung dieses Tieflandes. d. Die oberrheinische Ebene, ganz innerhalb des Ge- birgsbezirks liegend, dehnt sich nur als erweiterte, 5— 6 Meilen breite Thalsohle von der Main-Mündung am Rhein 36 Mln. weit aufwärts bis zur Nord-Wendung des Stromes aus. e. Die Ebenen der mittleren Donau, und zwar A. die nieder-ungarische Ebene, — die östlichste, größte,— ist von dem Tieflande der unteren Donau nur durch einen schma- len Gebirgsstreifen getrennt, liegt größtentheils im O. der hier süd- wärts fließenden Donau, und ist von N. nach S. 60, von W. nach O. 40 Meilen weit ausgedehnt. Erläuterung. Eine Linie von der Morawa-Mündung über Temeswar, Großwardein, Szathmar, Munkacs, Zemplin, die Bodrog-Mündung (Theiß), Erlau, Pesth, Stuhlweißenburg, daö Nord-Ende des Platten-See's zur Drau- und Sau-Mündung bildet die genauere Begrenzung. Ein schmaler Gebirgsarm trennt sie im N.w. von

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 87

1847 - Berlin : Reimer
87 Mündungslande dehnen sie sich über 100 Mln., von W. nach O. in sehr verschiedener Breite aus. Am schmälsten (— 18 Mln.) sind sie in der Mitte, in der Gegend der Maas- und Saone-Quellen. Mittelst dieser Verengung theilen wir sie in zwei Gruppen: A. Die nördliche, 50 Mln. von S. nach N., 18—45 von W. nach O. ausgedehnt, besteht erstens aus dem west-niederrheinischen Berglande, wel- ches im N. der Nahe beginnt, und west-, nord- und ostwärts bis zu den bekannten Grenzen des Tief- und benachbarten Mittelge- birgslandes ausgedehnt ist; zweitens aus dembergzuge der Vogesen, der durch die oberrheinische Ebene und das Rheinthal vom parallel streichenden Schwarzwalde, durch die westwärts anstoßenden Hügel-Ebenen von Lothringen vom französischen Tieflande geschieden ist, und nord- wärts bis zum Nahe-Thale reicht. B. Die südliche Gruppe breitet sich längs der Saone und Rhone 80 Mln. weit bis zum Aude-Thale aus, heißt von der letz- teren bis zu der Quelle der Loire die Sevennen, zw. Loire und Allier Forez-Geb., im W. des Allier und im Quellbez. der Dor- dogne Hochland von Auvergne, auf der Scheide zw. den Rhone- Zuflüssen einer-, denen der Loire u. Seine andererseits (v. S. gegen N.) Lyonnais-, Char ol lais-Geb., Cote d'or u. Plateau von Langres; im £). der letzteren die Ebene von Hoch-Burgund. Die Grenzen gegen das Tiefland im W. sind bekannt. — 27. Die abgesonderten und getrennten Gebirgsglie- der Europa's. Fast alle Halbinseln und Inseln des Erdtheils haben die Oberflächenform der benachbarten Theile des Konti- nents. Darum sind die meisten und bedeutendsten, namentlich die süd-westlichen, gebirgig, die nördlichen meist flach. — Noch ist merk- würdig, daß alle gebirgigen Halbinseln südwärts gerichtet, die fla- chen gegen Norden ausgestreckt sind. a. Die skandinavische Halbinsel. Die größere nord-west- liche Hälfte derselben ist von dem isolirten Hochlande der skan- dinavischen Alpen bedeckt; die östlichen Küstenlandschaften gehö- ren dem Tieflande an. Vier Haupttheile des Hochlandes: lappisches Geb. im N. südwärts bis 67°, Kjölen südw. bis 63°, Dovre-Fjeld südw. bis zur Lougen-Q. (Glommen), und die südlichen Fjelde. Von N. nach S. dehnt sich das skandinavische Hochland 240, von W. nach O. durchschnittlich 40 Mln. aus, ist im S. am brei- I. 7te Aufl. -7

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 86

1847 - Berlin : Reimer
86 sigen Spuren erstorbener vulkanischer Kräfte und kegelförmigen Kuppen (hohe Acht 2200' üb. d. M.); — die hohe Veen, zwischen der unteren Ourthe und oberen Roer, fast gipfellos, mit ausgedehnten Hoch-Mooren. — Die westliche, höhere Fortsetzung der Eifel bis zum Tieflande bildet die waldige, plateauartige Maffe der Ardennen, mit einer mittleren Höhe von 1600, mit Gipfeln von 2000 — 2400'. bb. West-oberrheinisches Bergland. — Die Vogesen steigen im S., im Quellbezirk der Mosel, steil aus etwa 1000' hohen Plateauflachen empor. Sie gleichen dem Schwarzwald-Zuge in der Richtung ihres Streichens, in der Art ihrer Abdachungen, in ihrer horizontalen Ausdehnung, ihrer Höhe (höchster Gipfel: Bal- lon de Sulz 4400' üb. d. M.) und dem ganzen Aussehen. Sie haben sogar eine ähnliche, wenngleich viel schmalere Gebirgslücke wie der Schwarzwald-Zug, nämlich in der Gegend von Kaisers- lautern. Ienseit derselben bis zum Nahe-Thale ein dem Oden- walde ähnliches plateauartiges Bergland, welches im Donners- berge bis über 2000' abs. Höhe aufsteigt. Vogesen-Pässe bei Kaiserslautern, Pfalzburg, St. Marie u. m. a. — Im W. des Vogesen-Zuges das vielfach wechselnde, von den größtentheils tief eingcschnittenen Thalern der Maas und Mosel und ihrer Neben- flüsse durchfurchte, im Ganzen plateauförmige Hügelland von Lothringen, welches im Allgemeinen den schwäbischen Ebenen gleicht, sie aber an Höhe übertrifft, und sich jenseit der Maas, aber mit einem merklichen, mehrfach durchbrochenen Rande, in die fran- zösische Tiefebene abdacht. Dieser Rand erscheint in seinem nördl. Theile, wo die anliegenden Flächen niedriger werden, relativ be- deutend, obgleich er hier nur 900 —1200' abs. Höhe hat. Sein West-Fuß wird von der Aisne bespült; Maas und Aire durchschnei- den ihn der Länge nach. Dies ist der Argonner-Wald, der sich nordwärts an die Ardennen anschließt, b. Südfranzösisches Gebirgsland. aa. Hoch-Burgund, Höhen von Langres, Cote d'or. — Zu beiden Seiten der oberen Saone und des unteren Doubs breitet sich eine Plateaulandschafr aus, welche im N. hüglig und 1100 — 1600, im S. aber eben und nur 600 — 600' üb. d. M. ist, und durch den Doubs und die Saone (oberhalb ihrer Ver- einigung) steile, tiefe Einschnitte erhält. Dies ist das Plateau von Hoch-Burgund, welches durch keine Bergreihe von der oberrheinischen Tiefebene (Elsaß-Kanal), im N. aber nur durch

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 87

1847 - Berlin : Reimer
87 eine flache Wasserscheidehöhe, welche sich vom S.-Ende der Voge- sen ablöset, von dem lothringischen Plateau geschieden wird. Diese, 1000 bis 1600' hoch, gipfellos, gegen das Tiefland sehr sanft, ge- gen die obere Saone hin steiler abgedacht, birgt die Quellen der Maas, Marne, Saone und Seine, und ist unter dem Namen des Plateau's von Langres bekannt. Der Einschnitt des Kanals von Burgund begrenzt dasselbe im S., und trennt es von dem we- nig höheren, ähnlich geformten Rücken der Cote d'or, welcher westwärts in breitere Hügellandschaften übergeht, und im S. durch einen zweiten Einschnitt (Kanal von Charollais) begrenzt wird. bsi. Südliches Hoch-Frankreich. Aehnliche Plateauhöhen (Gebirge von Charollais und von Lyonnais) setzen auf der Wasserscheide weiter südwärts fort, bilden den steilen Rand der Saone-Ebene, dachen sich dagegen sanft und mit breiten Vorstu- fen gegen das französische Tiefland ab, nehmen südwärts an Höhe zu, und tragen im südlichen Charollais und im Lyonnais iso- lirte kleine Massengebirge von 3000 und 3400' absol. Höhe. — Südwärts davon, der Mündung der Isère gegenüber, im Quell- bezirk der Loire und des Allier, ist der Hauptgebirgsknoten des süd- französifchen Hochlandes, mit einer mittleren Höhe von 3000' und dem 5400' hohen Gipfel M. Mezenc. — Von hier streicht süd- westwärts bis zum Aude-Thale, mit abnehmender Höhe (3000 bis 1400') und steilem Abfall gegen das Tiefland der Rhone, die Fortsetzung des Ost-Randes von Hoch-Frankreich, die eigentli- chen Sevennen. Ihnen liegen westwärts wellenförmige Plateau- flächen von mehr als 1000' mittlerer Höhe vor. — Eine andere Gebirgsmasse schließt nordwärts an den vorerwähnten Haupt- gebirgsknoten, und füllt den Raum zwischen der oberen Loire und dem oberen Allier. Dies ist das 2000 — 3000' hohe Plateau von Forez, welches ein Kettengebirge mit dem 5000' hohen Gipfel der Pierre sur Haute trägt. -— Mehrere isolirte, aber 4000 — 5000' hohe, kettenförmige Massen bilden die Verbindung zwischen dem Hauptgebirgsknoten und dem Plateau von Au- vergne, welches sich im W. des Allier, im N. des Lot und im Quellbezirk der Dordogne mit einer von S. gegen N. geneigten Grundfläche von 3000' mittlerer Höhe erhebt. Auf dieser hohen Basis sind drei Hauptgebirgsgruppen aufgebaut, die mit ihren zahlreichen, abgerundeten Gipfeln die Grundfläche um 2000 bis 2600' überragen. Es sind die Gruppen des M. Cantal (5700') im S., des M. d'or (5800') und des Puy de Dome (4500')

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 88

1847 - Berlin : Reimer
88 im N. — Sowohl im N. als im W. und S. des Hochlandes von Auvergne bis an die Grenzen des Tieflandes wellenförmige Plateauflächen von 1400 — 1800' mittlere Höhe; auf der west- lichen Vorstufe sogar noch isolirte Gebirgsgipfel von bedeutender Höhe. — Im Hochlande von Süd-Frankreich, namentlich um die obere Loire und in der Auvergne, finden sich zahlreiche und mannigfaltige Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit. — Der Tarn, Lot, Cher, Vienne u. a. durchfurchen nur die Vor- stufen des süd-französischen Hochlandes; auch die Dordogne bil- det nur ein sehr kurzes Gebirgsthal. — Die obere Loire und der Allier dagegen sind steil und tief zwischen den eigentlichen Hoch- massen eingeschnitten, die Loire tiefer als der Allier. Dieselbe wird bei Roanne, der Allier bei Vichy, die Dordogne bei Souillac, der Lot bei Entraigues, der Tarn bei Gaillac schiffbar, und die schiff- bare Wasserstraße der Rhone und Saone umgiebt die Ost-Seite des Hochlandes. Dasselbe ist ohnehin durch Lage und Form von allen Seiten sehr zugänglich; es übertrifft in dieser Beziehung das ungarisch-karpathische, zeigt nirgend die Sonderung, welche das deutsche, noch weniger die Abgeschlossenheit, die das siebenbürgische Bergland charakterisirt. Dazu kömmt, daß das französische nicht nur durch die genannten schiffbaren Flußstrecken, sondern auch durch eine große Zahl von Straßenanlagen ungemein aufgeschlossen wor- den ist. 24. Die Mittelgebirge Süd west-Europa's — Rück- blicke. — Der O.- und W.-Flügel der Mittelgebirge hängen nirgend mit dem Hochgebirgskern der Alpen zusammen, und sind auf allen Seiten von Tiefebenen umgeben; das deutsche Bergland steht zum Hochgebirge wie zum Tieflande in einem anderen Verhältniß. — Jene Flügel sind höher und gliederreicher als dieses, welches sich häufig da am bedeutendsten erhebt, wo es an Tiefebenen grenzt. (Vergl. die ähnlich liegenden, aber verschieden ausgeprägten Massen Hoch-Frankreichs und Transsylvaniens, des karpathischen Waldge- birgs und der burgundischen Plateauhöhen rc., das deutsche Berg- land mit dem französischen und karpathischen!) Zwei vorherrschen- den, aber mehrfältig abgeänderten Diagonal-Richtungen folgen alle Bergzüge des Mittelgebirgslandcs, und zwar ist die eine (von S.o. gegen N.w.) im O., die andere (entgegengesetzte) im W. allgemein; in der Mitte, in Deutschland, begegnen sich beide. —

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 89

1847 - Berlin : Reimer
89 C. D i e Tiefcbcuen Südw e st-Euro Pa's. 25. Das proven^alische Tiefland und die untere Rhone. — Das untere Rhone-Thal ist die Fortsetzung des Saone- Lhals. Gleich unterhalb der Bereinigung beider Flüsse sondern nie- dere Höhen das erstere von dem letzteren. Sevennen- und Alpen- zweige treten mehrfach an das untere Rhone-Thal. Bei Avignon öffnet es sich zu einförmigen Ebenen, die durch ihre Dürre und Vegetalions-Armuth den Gegensatz der schön bewachsenen, anmu- thigen Thallandschaften bilden. — Das Mündungsland theils sum- pfig (Insel Camargue), theils dürr, ein Kieselfeld (In Crau), gerin- gentheils schönes Kulturland. Der Strom durchfließt es mehrarmig und seicht, daher zur Vervollständigung seiner, unterhalb der Perte du Rhone beginnenden Schifffahrt, die Kanäle von Arles und Beaucaire gebaut worden sind. — 26. Das französische Tiefland. а. Innerhalb der bekannten Grenzen desselben wellenförmige, minder ebene Flächen als im nordöstlichen Tieflande. Von der dort so häufig vorkommenden Bildung größerer stehender Land- gewässer und breiter Sumpfniederungen ist hier kaum eine Spur zu finden. Das französische Tiefland zerfällt in drei große natür- liche Abtheilungen: die unteren Stufenländcr der Garonne, Loire und Seine. — б. Das untere Stufenland der Garonne. Im N. des Pyrenäen-Zuges liegt ein niedriges, etwa bis 600' aufsteigendes Hügelland, welches von dem Adour, der Garonne und ihren sehr zahlreichen Nebenflüssen vielfältig durchfurcht wird. Es verflacht sich meerwärts allmählig zu der fast im Niveau des Ozeans lie- genden, steppenartig einförmigen Ebene der Haiden (Wanstes). Der Adour durchfließt es von Tardes bis St. Sever, wo er schiffbar wird, — die Garonne von St. Gaudens bis Toulouse, worauf sie, schiffbar, und durch den Can. du midi mit dem Mittelmeer verbunden, die letzten Pyrenäen-Ausläufer begleitet, und dann die sandige Ebene ihres Mündungslandcs als ein mächtiger Strom durchfließt, der, mit Hülfe der Fluth, Seeschiffen bis Bordeaux zu- gänglich ist. — Im N. desselben breitet sich ein anmuthiges, auf der Wasserscheide bis zu 450' abf. Höhe aufsteigendes Hügelland aus, dem indeß längs der Küste Sumpf- und Sandstrecken vorge- lagert sind. — e. Das untere Stufenland der Loire ist ebenfalls im S. am unebensten, aber nirgend mehr als 600' üb. d. M.; es besteht

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 90

1847 - Berlin : Reimer
90 theils aus einem hügligen, sehr anmuthigen Gelände, theils aus einförmigen, waldarmen, spärlich bebauten Ebenen. Die Flüsse sind fammtlich tief eingefurcht. Die Loire, welche unterhalb der Allier- Mündung das Gebirge verlaßt, und wegen ihres ungleichen Wasser- standes mit einem Seiten-Kanal versehen worden ist, bildet den gemeinsamen Ausgangsweg der zahlreichen kürzeren Schifffahrtslinien ihrer Nebenflüsse. Außerdem ist sie mit dem oberen Cher zwiefach (Berry-Kanal und Kanal von Montlu^on), mit der Saone, der Rhone (und dem Rheine) durch den schon genannten Kanal von Charollais (du centre), mit der Seine rc. durch die Kanäle von Briare, von Orleans und du Loing, auf künstliche Weise verbunden. d. Das untere Stufenland der Seine. Die breite, nord- westwärts sehr sanft geneigte Vorstufe des Plateau's von Langres wird von den oberen Thälern der Seine, Aube und Marne durchfurcht. Diese Flüsse treten oberhalb Troyes, Arcis und Cha- lons aus den letzten Vorhöhen, und gehören im ferneren Laufe ganz dem Tieflande an, dessen Abdachungen durch das auffallende pa- rallele Fließen der Seine und ihrer sämmtlichen rechten Nebenflüsse bezeichnet werden. Der Seine, die bis Rouen mit Hülfe der Fluth Seeschiffen zugänglich ist, fehlt, wie den übrigen Strömen dieses Tieflandes, die Delta-Bildung. Die Thäler der Seine und ihrer Nebenflüsse sind in der Nähe des Gebirgsfußes sämmtlich flache Mulden, dann aber tiefe Furchen zwischen steilen, oft felsigen Rändern. Denn im N. der burgundi- schen Höhen, im W. des Argonner und Ardenner Waldes liegt eine einförmige, kahle, steppenartige Ebene, in welcher nur die Thal- gründe reichere Vegetations-Verhältnisse zeigen; dann aber folgt, im N.w. der Aube-Mündung, der Punkte Epernay, Rheims, Laon, La Fere, ein sehr wechfelvolles, bewaldetes oder reich bebautes Hügelland, welches 600, ja mehr als 800' üb. d. M. aufsteigt, und der Seine und dem Aermel-Meere steile, felsige Gestade giebt. — Natürliche Schifffahrtslinien bilden die Seine von Mery, die Yonne von Auxerre, die Aube von Arcis, die Marne von Chalons, die Aisne von Neufchateau, die Oise von Chauny, die kanalisirte Somme von Amiens abw.; — künstliche: der Ardennen-, der Crozat-Kanal, der Somme-, der Oise-Sambre-Kanal, die Kanäle von St. Quentin und von Burgund, mittelst welcher das Seine-Sy- stem mit dem der Rhone (Rhein), der Maas und Schelde in Ver- bindung tritt. —

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 94

1847 - Berlin : Reimer
94 reits oberhalb Turin, ist aber erst von der Adda-Mdg. abw. dauernd und bedeutend. — Außer den vielen natürlichen giebt es sehr zahlreiche künstliche Wasseradern, welche die Ebene, zu Schiff- fahrts-, Entwässerungs- od. Bewässerungszwecken, netzförmig durch- ziehen. Die wichtigsten Schiffskanäle: der Naviglio grande, Naviglio di Bereguardo und di Pavia. — Die reiche Bewässerung und der fruchtbare Boden haben den Anbau außerordentlich begün- stigt; häufig ist derselbe sehr vereinzelt, und die vielen kleinen Be- sitzungen sind dann durch Gräben, Hecken oder angepflanzte Reihen von Fruchtbäumen durchzogen und von einander geschieden, wo- durch das ebene Land einen sehr durchschnittenen Charakter und theilweise fast das Ansehn eines lichten Waldes erhält. (Vgl. das ital. Niederland mit dem wlachischen und niederrheinischen!) — Hü- gelland am Fuß der Alpen mit Terrassen-Kulturen; Ebenen in der Mitte des Landes mit beschatteten Feldern, künstlichen Wiesen und Reisfluren; Mangel an kultivirten Marschen; eigenthümliche Lagu- nen-Küste. Iii. Die gesonderten Gebirgsglieder Europa's. 30. Die griechische Halbinsel erscheint als das Mittel- glied zwischen dem europäischen und dem asiatischen Gebirgs-Centro. Ihre Gebirge stehen in schmalem Zusammenhänge mit dem erstcren, und sind vom letzteren durch schmale Meeresstraßen getrennt; sie erheben sich massenhaft, und zeigen zwei vorherrschende Direktionen. Die West-Seite der Halbinsel zerfällt in die Berglandschaf- ten Dalmatien, Montenegro, Albanien und Epirus. Ihre Gebirge bestehen aus vielen parallelen, von N.w. gegen S.o- streichenden Ketten, zwischen denen kahle, wasserarme Hochflächen terrassenförmig von der Küste her aufsteigen. Der Wasserscheide- rücken, — der im Norden die dinarischen Alpen, dann (an der Quelle des Vardar) Tschar-Dagh oder Skardus, weiter südw. Bora Dagh und Pindus genannt wird, steigt 5000 — 8000', am höchsten im Tschar-Dagh auf. Niedriger sind im Allgemeinen die die Vor-Tcrrassen umwallenden Felsketten, als deren letzte, west- lichste die Reihe der dalmatischen Inseln (1800 — 2000') angesehen werden kann. Unter diesen Vor-Terrassen bildet die montenegri- nische, an der oberen Moraka, einen nicht blos im W. und O., sondern auch im N. und S. von Bergzügen umschlossenen Gebirgs- gau, und die epirotische ist merkwürdig durch die ungemein wilde, schauerliche Zerklüftung ihrer bis 7000' hohen Massen. Ver-
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