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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 115

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 115 — und Viehzucht. Die Industrie ist wenig entwickelt; deshalb hat die Provinz nur wenig größere Städte aufzuweisen. Früher gehörte die Provinz zum Königreich Polen. Die. Provinz besteht aus 2 Regierungsbezirken: Posen und Bromberg. Posen, 137000 Einw., an der Warthe gelegen, ist eine der ältesten polnischen Städte. Im Mittelalter war es die Residenz der polnischen Könige. Jetzt ist es eine starke Festung zum Schutze der deutsch-russischen Grenze. Bromberg treibt lebhasten Handel mit Getreide- Gnesen ist die älteste Stadt der Provinz; im Dome daselbst ruht Adalbert von Prag, der Apostel der Preußen. In Lissa sind viele Tuchfabriken. Bei Hohcnsalza befindet sich ein Salzbergwerk. Überblick über das Königreich Preußen. Das Königreich Preußen ist der größte unter allen deutschen § 85. Staaten; denn es umfaßt 2/3 des Deutschen Reiches und 3/5 seiner Be- wohner. Der N. und O. gehören dem Norddeutschen Tieflande, der S. und W. dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es hat an allen Stromgebieten Anteil und beherrscht allein die Küsten der deutschen Meere. Unter den Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenan, da Preußen in der Norddeutschen Tiefebene das ausgedehnteste Acker- baugebiet des Deutschen Reichs besitzt. Von großer Bedeutung ist auch der Bergbau auf Eisen, Kohlen und Salz. Etwa 9/io der in Deutschland gewonnenen Kohlen und mehr als die Hälfte des deutschen Salzertrags entfällt auf Preußen. Infolge dieses Mineralreichtums hat sich eine lebhafte Industrie entwickelt, die ihre Hauptsitze in der Rheinprovinz, in Westfalen und in Oberschlesien hat. Nicht minder bedeutend ist der Handel. — Die Bewohner sind fast alle deutschen Stammes. In den östlichen Provinzen wohnen etwa 3 Mill. Polen, in Schleswig eine geringe Anzahl Dänen. Am spärlichsten bevölkert sind Hannover, Pommern, Ost- und Westpreußen (57—67 Einwohner auf 1 qkm), am dichtesten die Rheinprovinz (208 Einwohner aus 1 qkm). — Preußen umfaßt 12 Provinzen. Über Größe und Einwohnerzahl jeder Provinz siehe folgende Tabelle: Größe und Bevölkerungszahl der preußischen Provinzen. qkm Einwohner in Tausenden Einwohner auf 1 qkm Brandenburg mit Berlin .... Pommern.......... Westpreußen......... Ostpreußen......... Posen........... Schlesien.......... Sachsen.......... 40000 30000 25500 37000 29000 40300 25200 6163 1716 1703 2064 2100 5226 3088 154 59 67 56 73 130 122 8*

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 4

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 4 — 3. Erzeugnisse. Die deutschen Alpen bieten wegen ihrer geringen Höhe dem Pflanzenwuchs günstige Bedingungen dar. Die untere Zone trägt schöne Waldungen, während die mittlere reichen Graswuchs her- vorbringt. Aus den saftigen Matten wird die Viehzucht nach Schweizer- art betrieben. An einigen Orten, z. B. in Berchtesgaden, Ober- ammergau (letzteres berühmt durch seine Passionsspiele), suchen die Bewohner ihren Unterhalt durch Holzschnitzerei zu erwerben. Von großer Bedeutung sind in den Salzburger Alpen die großen Salzlager, die eine reiche Ausbeute gewähren (Salzkammergut). Abb. 4- Berchtesgaden mit dein Watzinann. 4. Das Talzlager bei Berchtesgaden. Das Salzlager liegt zwischen Schichten von Gips und Ton; es erreicht eine Mächtigkeit von 300 m. Um das Salz zu gewinnen, leitet man Wasser in die Stollen und Gänge des Bergwerks. Nachdem das Wasser das Salz ausgelaugt hat, leitet man es in die Siedehäuser und verdampft es in großen Pfannen, wobei das Salz zurückbleibt. Ein Teil der Sole wird stundenweit nach den Badeorten Reichenhall, Traunstein und Rosenheim fortgeleitet. Die Salzwerke von Berchtesgaden liefern jährlich etwa 2 Mill. kg Salz und gewähren über 2000 Arbeitern lohnenden Verdienst.

3. Europa ohne Deutschland - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 — 2. Die Schweizer Hochfläche. Die Schweizer Hochfläche er- streckt sich vom Genfer See bis zum Rhein und Bodensee. Sie ist ein welliges Hügelland mit fruchtbaren Feldern und grasreichen Wiesen. Daher treiben die Bewohner vorzugsweise Viehzucht und Ackerbau. Die reichlich vorhandenen Wafferkräfte haben außerdem das Aufblühen einer großartigen Gewerbetätigkeit begünstigt. Zürich, 196000 Einw., ist der Hauptplatz für die Seiden-, St. Gallen für die Baumwolleninduftrie. Das günstig gelegene Basel, Abb. 12. Die Tellskapelle. 134000 Einw., hat ebenfalls Seidenfabriken; auch treibt es bedeutenden Handel mit Deutschland und Frankreich. Bern, 90000 Einw., ist die Bundeshauptstadt der Schweiz. An dem Genfer See Genf mit 132000 Einw., durch seine Uhren und Goldwaren berühmt, und Lau- sänne, 68000 Einw. 3. Der Schweizer Jura. Der Schweizer Jura bildet die Grenze gegen Frankreich hin. Er besteht aus langgestreckten Höhen- zügen, die durch muldenförmige Täler voneinander getrennt werden. Da der Ackerbau infolge der Wasserarmut des Kalkgebirges nur geringen

4. Europa ohne Deutschland - S. 16

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 1(3 — Ertrag bringt, so hat sich ein großer Teil der Bewohner der Industrie, namentlich der Uhrenfabrikation und der Weberei, zugewandt. Haupt- orte derselben sind Neuenbürg an dem Neuenburger See und Low- thurn. B. Die Bevölkerung und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Bevölkerung. Verfassung. Die Bevölkerung zeigt große Verschiedenheit in bezug auf Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohnen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3a der Bevölkerung), in Graubünden Romane n und am Tessiu Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens Prote- stauten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundes- staat vereinigt sind. Die gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die ausführende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehendes Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu ihrer militärischen Ausbildung ein- berufen. 2. Wirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Da die Schweiz vorwiegend Gebirgsland ist, kann die Landwirtschaft nur in den Tälern und auf der Schweizer Hochfläche mit Erfolg betrieben werden. Daher muß noch von den Nachbarländern Mehl und Getreide bezogen werden. Die Viehzucht dagegen ist infolge des Reichtums an Matten und Wiesen bedeutend. Einerganzbesonderen Pflege erfreut sich die Industrie. In Zürich und Basel blüht die Seidenindustrie, iu und um St. Gallen die Baum- wollenweberei, in Genf und auf dem Jura die Uhrenfabrikation. Im Handelsverkehr werden diese Waren an das Ausland ge- liefert, ebenso Vieh und Molkereierzeugnisse. Von dort erhält die Abb. 13. Post in den Alpen.

5. Europa ohne Deutschland - S. 17

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Schweiz namentlich Getreide, Wolle, Baumwolle, Rohseide, Kohlen und Eisen. — Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von dem großartigen Fremdenverkehr. Das Fürstentum Liechtenstein. Es liegt am Rhein (südlich vom Bodensee) und hat noch nicht § 9. 10 000 Einwohner. Diese treiben Viehzucht, Getreide- und Weinbau. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. (Etwas größer als das Deutsche Reich, die Schweiz, Belgien und Holland zusammen. 51,4 Mill. Einw.) Österreich-Ungarn nimmt den südöstlichen Teil Mitteleuropas ein. § 10. Es ist deshalb ein wichtiges Turchgangslaud für den Verkehr Deutsch- lands mit dem Morgenland. (Gib die natürlichen und die politischen Grenzen nach der Karte anl) Nach seinen natürlichen Landschafts« gebieten umfaßt es: 1. die Alpen- und die Karstländer, 2. die Sudetenländer, 3. die Karpathenländer. Politisch besteht es aus zwei Teilen, aus dem Kaiserreich Österreich und dem König- reich Ungarn. A. Die Österreichische Reichshälfte. I. Die österreichischen Alpen- und Karstländer. 1. Tirol mit Vorarlberg. Tirol besteht aus drei Landschafts- § 11. gebieten, aus Vorarlberg, Nordtirol und Südtirol. Vorarl- berg mit seiner aufblühenden Baumwollenindustrie gehört zum Rhein- gebiet. Durch die Arlbergbahn ist es mit dem oberen Jnntal (Nord- tirol) verbunden, dessen Bewohner hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht treiben. Von der Hauptstadt Innsbruck, 53000 Einw. (Universität, Andreas Hofer-Denkmal), führt eine Eisenbahn über den Brennerpaß durch das Tal der Eisack (— Eisache, Eisfluß) und der Etsch nach dem obst- und weinreichen Südtirol, das in seinem südlichen Teil schon von Italienern bewohnt wird. Sie berührt die wichtige Handelsstadt Bozen und Trient (Konzil). An der oberen Etsch liegt der be- rühmte Kurort Meran (= an der Moräne). Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde, Ii. Teil. 2

6. Europa ohne Deutschland - S. 18

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 18 — Die Bewohner sind ein tapferes und biederes Volk. In den Ge- birgsgegenden treiben sie Viehzucht und Ackerbau. Da das Land aber nicht genug Ertrag bringt, ziehen viele Tiroler in die Fremde, um dort ihren Unterhalt zu suchen. In dem Etschtale ist es fruchtbarer. Dort gedeihen Obst, Wein und sogar Zitronen. Der lebhafte Fremden- verkehr bringt dem Lande große Einnahmen. Abb. 14. Die Alpen-, Karst- und Donauläilder Österreichs. 2. Salzburg. Auch hier ernähren sich die Bewohner zum größten Teil von Viehzucht, Forstwirtschaft und Ackerbau. Das Land an der Salzach hat große Salzlager. Die Hauptstadt Salzburg, 36000 Einw., ist durch ihre schöne Lage an der Salzach ausgezeichnet. In dem Wild- bad Gastein (an der Tauernbahn) weilte Kaiser Wilhelm I. oft zur Kur. 3. Kärnten. Es liegt zu beiden Seiten der oberen Drau und ist durch seinen Reichtum an Bleierzen berühmt. Hauptstadt Klagenfurt. 4. Steiermark. Die „grüne" Steiermark wird von der Mnr durchflössen. Die Berge sind reich an Eisenerzen. (Siehe Abb. 16.) In den Tälern wird Ackerbau getrieben. Die Hauptstadt Graz, 152000 Einw., ist die größte Stadt im Alpengebiet. 5. Krain. Der nördliche Teil gehört zu dem Alpen-, der südliche Teil zum Karstgebiet. Hauptstadt Laibach. In der Nähe von Jdria

7. Mitteleuropa - S. 125

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 125 — Klima und die Schönheit ihrer Uferlandschaften ausgezeichnet sind. Jnterlaken (— zwischen den Seen), zwischen dem Brienzer und dem Thuner See, und Luzern, 40000 Einw., am Vierwaldstätter See sind Sammelpunkte des Touristenverkehrs. 2. Die Schweizer Hochfläche erstreckt sich vom Genfer See bis zum Rhein und Bodensee. Sie ist ein welliges Hügelland mit fruchtbaren Feldern und grasreichen Wiesen. Daher treiben die Be- wohner vorzugsweise Viehzucht und Ackerbau. Die reichlich vorhandenen Wasserkräfte haben außerdem das Aufblühen einer großartigen Gewerbe- tätigkeit begünstigt. Zürich, 196000 Einw., ist der Hauptplatz für die Seiden-, St. Gallen für die Baumwollenindustrie. Das günstig gelegene Basel, ] 34000 Einw., hat ebenfalls Seidenfabriken; auch treibt es bedeuten- den Handel mit Deutschland und Frankreich. Bern, 90000 Einw., ist die Bundeshauptstadt der Schweiz. An dem Genfer See liegt Genf, 132000 Einw., das durch seine Uhren und Goldwaren berühmt ist. Universitäten sind in Zürich, Basel und Genf. 3. Der Schweizer Iura bildet die Grenze gegen Frankreich hin und besteht aus langgestreckten Höhenzügen, die durch muldenförmige Täler voneinander getrennt sind. Er ist wasserarm, da das Regen- Wasser durch das Kalkgestein rasch abläuft. Der Ackerbau bringt nur geringen Ertrag. Ein großer Teil der Bewohner hat sich deshalb der Industrie, namentlich der Uhrenfabrikation und der Weberei, zugewandt. Neuenburg (am gleichnamigen See) und Solothurn treiben mit den dort hergestellten Waren lebhaften Handel. B. Die Bevölkerung. Handel und Verkehr. 1. Regierungsform und Bevölkerung. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundesstaat vereinigt sind. Die gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die ausführende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehendes Heer. Die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu ihrer militärischen Ausbildung einberufen. — Die Bevölkerung zeigt die größte Verschiedenheit in bezug auf Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohnen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3a der Bevölkerung) in Graubünden Romanen und am Tessin Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens Pro- testanten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland.

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 54

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 54 — Festung, die die Hauptstadt schützen soll. In dem Juliusturin wird der Kriegs- schätz des Deutschen Reiches (120 Mill. Mark) aufbewahrt- Potsdam ist zeitweise Residenz der preußischen Könige. In der Nähe befindet sich das Schloß Sanssouci, der Lieblingsaufenthalt Friedrichs des Großen. An der Havel sind noch zu nennen Brandenburg und Havelberg. An der Oder liegen Frankfurt und die Festung Küstritt. Der südliche Teil Brandenburgs, die Niederlansit;, ist ein wichtiger Jndustriebezirk für die Tuchfabrikation, die die preußischen Könige eingeführt haben. Kottbns, Gnbcn, Forst und Luckenwalde sind die Hauptorte darin, Berühmte Schlachtorte sind: Fchrbellin (1675j, Horndorf (1758), Kuners- dorf (1759\ Grohbeeren (1813). § 81. Posen liegt zu beiden Seiten der Warthe zwischen Weichsel und Oder. Die Bewohner ernähren sich meistens durch Ackerbau und Vieh- zucht. Die Industrie ist wenig entwickelt; deshalb hat die Provinz nur wenig größere Städle aufzuweisen. Früher gehörte die Provinz zum Königreich Polen. Daher kommt auch die große Zahl polnischer Be- wohner, die etwa die Hälfte der gesamten Bevölkerung ausmachen. Die Zahl der Deutschen ist stetig im Wachsen, da viele polnische Adelsgüter augekauft und deutsche Einwandrer darauf angesiedelt werden. Die Provinz besteht aus 2 Regierungsbezirken: Posen und Bromberg. Posen, 1270(0 Einw., an der Warthe gelegen, ist eine der ältesten pol-^ nischen Städte. Im Mittelalter war es die Residenz der polnischen Könige. Jetzt ist es eine starke Festung zum Schutze der deutsch-russischen Grenze. Brom- berg treibt lebhaften Handel mit Getreide. Gnesen ist die älteste Stadt der Provinz; im Dome daselbst ruht Adalbert von Prag, der Apostel der Preußen. In Lissa sind viele Tuchfabriken. § 82. Überblick über das Königreich Preußen. Das Königreich Preußen ist der größte unter allen deutsche» Staaten; denn es umfaßt 2ls des Deutschen Reiches und 3,5 seiner Bewohuer. Der N. und O. gehören dem Norddeutschen Tieslande, der S. und W. dem Mitteldeutscheu Gebirgslande an. Es hat an allen Strom- gebieten Anteil und beherrscht allein die Küsten der deutscheu Meere. Unter den Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenau, da Preußeu in der Norddeutschen Tiefebene das ausgedehnteste Ackerbaugebiet des Deutschen Reichs besitzt. Von großer Bedeutuug ist auch der Bergbau auf Eisen, Kohlen und Salz. Etwa 9/io der in Deutschland gewonnenen Kohlen und mehr als die Halste des deutschen Salzertrags entfällt auf Preußen. Infolge dieses Mineralreichtums hat sich eine lebhafte Industrie entwickelt, die ihre Hauptsitze in der Rheinprovinz, in Westfalen und in Oberschlesien hat. Nicht minder bedeutend ist der Handel. —■ Die Bewohner sind sast alle deutschen Stammes. In den östlichen Provinzen wohnen etwa 3 Mill. Polen, in Schleswig eine geringe Anzahl Dänen. Am spärlichsten bevölkert sind Hannover, Pommern, Ost- und Westprenßen (57—67 Einwohner ans 1 qkm), am dichtesten die Rheinprovinz (208 Einwohner auf 1 qkm). — Preußen umfaßt 12 Provinzen, von denen 3, nämlich Hesfen-Nassau, Hannover und Schleswig-Holstein, 1866 erworbeu worden sind. Über Größe und Einwohnerzahl jeder Provinz siehe folgende Tabelle:

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 75

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 75 — § 97. Die Schweiz. Sie erstreckt sich von der Höhe der Alpen bis zum Bodensee und Rhein, vom Schweizer Jura bis zum Oberinntal; dazu kommt noch der Kanton Tessin, der bis zu den Seen Oberitaliens reicht. — Man unterscheidet das Alpenland, die Schweizer Hochfläche und das Juragebiet. A. Landschaften. 1. Das Alpenland umfaßt die Gebirgszüge vom Montblanc bis zum Oberiuntal. Seine höchsten Gipfel gehören der Schneeregion an; die grasreichen Mittelalpen dienen der Viehzucht. Die Siedelnngen der Menschen finden wir aber meistens in den geschützten, wegsamen und anbaufähigen Tälern, die als tiefe Furchen in das Gebirge eingeschnitten sind. Flüsse. Nach Osten fließt der Inn durch das Eugadiu; die meisten anderen größeren Flüsse entspringen am St. Gotthard oder in der Nähe desselben. Nach Westen fließt die Rhone, nach Osten der Rhein. Dieser nimmt noch den Hinterrhein auf und wendet sich dann nach Norden zum Bodensee. Bei Schaffhausen durchbricht er in großartigem Wasserfall die Jurahöhen; dann bildet er bis Basel die Nordgrenze der Schweiz. — Vom Finsteraarhorn empfängt er die Aare, die den Brienzer und deu Thuner See durchfließt. Ihr größter Nebenfluß ist die Reuß. Diese kommt vom St. Gotthard, durchfließt deu Vier- waldstätter See und nimmt von rechts die aus dem Züricher See kommende Limmat auf. — In dem Alpenlande liegen nur kleinere Siedelungen, sowie Kur- und Bade- orte, die von Fremden viel besucht werden. Größere Städte finden wir erst an den Seen, die durch ihre geschützte Lage, ihr mildes Klima und die Schönheit ihrer Uferlandschasten ausgezeichnet sind. Jnterlaken zwischen dem Brienzer und dem Thuner See und Luzern am Vierwaldstätter See sind Sammelpunkte des Touristen- Verkehrs. 2. Die Schweizer Hochfläche erstreckt sich vom Genfer See bis zum Rhein und Bodensee. Sie ist ein welliges Hügelland mit frncht- baren Feldern und grasreichen Wiesen. Daher treiben die Bewohner vorzugsweise Viehzucht und Ackerbau. Die reichlich vorhandenen Wasser- kräfte haben außerdem das Aufblühen einer großartigen Gewerbetätigkeit begünstigt. Zürich, 150000 Einw., ist der Hauptplatz für die Seiden-, St. Gallen für die Baumwollenindustrie. Das günstig gelegene Basel hat ebenfalls Seiden- fabriken; auch treibt es bedeutenden Handel mit Deutschland und Frankreich. Bern, 65000 Einw., ist die Bundeshauptstadt der Schweiz. An dem Genfer See Gens mit 100000 Einw., durch seine Uhren und Goldwaren berühmt. Universitäten sind in Zürich, Basel, Bern und Gens. 3. Der Schweizer Jura bildet die Grenze gegen Frankreich hin. Er besteht aus langgestreckten Höhenzügen, die durch muldenförmige Täler voneinander getrennt werden. Da der Ackerbau infolge der Wasserarmut des Gebirges nur geringen Ertrag bringt, so hat sich ein großer Teil der Bewohner der Industrie, namentlich der Uhrmacherei und der Weberei zugewandt. Hauptorte derselben sind: Neuenburg an dem gleichnamigen See und Solothnrn.

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 60

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 60 - Neben dem Getreide bildet die Kartoffel die wichtigste Kulturpflanze; in dem Anbau derselben steht Deutschland unter allen Ländern Europas obenan. Ein großer Teil des Ertrags wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft zur Ausfuhr gelangen. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und Schlesien. — Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Hanf, Hopfeu und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau auge- nominell. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinnbringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bamberg, Erfurt und Ham- bürg getrieben. Ter Obstbau hat seinen Hanptsitz im Süden des Mitteldeutschen Berglaudes. Das meiste Obst erzeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1899 für 48 Mill. Mark eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eiue kleiue Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saaletal. An Menge des er- zeugten Weines wird Deutschland von Frankreich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertreffen. 3. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesenreichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Oslprenßen, Mecklen- bürg, Holstein und Oldenburg. Tie Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie geht aber infolge der massenhaften Einfuhr billiger Wolle ans Amerika, Australien und Afrika stetig zurück. Die Schweinezucht steht am höchsten in Westfalen, Braun- schweig, Thüringen und in der Provinz Sachsen. Deutschland kann jedoch seinen Bedarf au Vieh nicht allein decken und muß deshalb noch Vieh aus anderen Staaten einführen. 4. Ter Wald nimmt ein Viertel der Bodenfläche Deutschlands ein. Die reichste Bewaldung zeigen die Gebirge, weil dort der Acker- bau wegen des felsigen Bodens und des rauhen Klimas nicht lohnend ist. In dem Norddeutschen Tieflande gibt es ausgedehnte Waldungen nur auf dem Baltischen Landrücken und auf den Sandflächen der Lausitz. Die waldreichste Provinz Preußens ist Hessen-Nassan, die waldünnste Schleswig Holstein. Zwei Drittel der Waldfläche entfallen auf deu Nadelwald, ein Drittel auf den Laubwald. Trotz des großen Wald- bestandes bedarf Deutschland noch einer jährlichen Holzeinfuhr im Werte von 120 Mill. Mark. 5. Bedeutung des Bodenbancs. Landwirtschaft und Vieh-
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