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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 147

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 147 — manische Volksstämme über Italien, Gallien, Spanien bis nach Nord- afrika. Im Mittelalter wurde der Osten Europas durch deutsche Bauern besiedelt. Später war besonders Nordamerika das Ziel der Auswanderer. — Die Gründe für die Auswanderung waren bisweilen religiöser oder politischer Art. Meist aber veranlaßten schlechte wirtschaftliche Ver- Hältnisse die Leute dazu, aus der Heimat zu ziehen. Je weniger Arbeitsgelegenheit und Verdienst es in Deutschland gab, um so stärker war die Auswanderung. (1881 verließen 220000 Menschen unser Vaterland, 1908 nicht einmal 20000. Das ist ein Beweis, wie sehr sich unsere wirtschaftliche Lage gebessert hat.) 2. Der Bestand des Deutschtums im Auslande, a) 3n Europa. Die Gesamtzahl der Deutschredenden außerhalb der Reichs- grenze beträgt über 30 Millionen. Mehr als die Hälfte davon lebt in Österreich-Ungarn, in Luxemburg und in der Schweiz. Rußland hat größere deutsche Niederlassungen in Finnland, in den Ostseeprovinzen, an der Wolga und in dem Gebiet zwischen Don und Pruth. Deutscher Fleiß und deutsche Zähigkeit haben hier die Steppe in ergiebiges Ackerland umgewandelt. Unter den Balkanstaaten ist besonders Ru- mänien stark mit Deutschen durchsetzt. In Bukarest allein leben 30000 Deutsche. In Italien und auf der Pyrenäenhalbinsel finden sich in fast allen großen Städten deutsche Kolonien. Frankreich beherbergt mehr als 100000 Deutsche im weiteren Sinn (Österreicher und Deutsch- schweizer eingerechnet); in Paris allein wohnen 30000 Reichsdeutsche. Alle Berufsarbeiter, vom Gelehrten und Künstler bis zum Straßen- kehrer, sind unter ihnen vertreten. Viele Geschäftshäuser, Apotheken, Bäckereien, Barbierläden sind deutsch. Auch in der englischen Haupt- stadt sind die Deutschen in allen Berufen tätig; besonders zahlreich findet man sie als Handlungsgehilfen und als Musiker. Die Fleische- reien Schottlands gehören zu einem großen Teil deutschen Familien. b) In üb erseeischeu Ländern. Außerhalb Europas war seit 3 Jahrhunderten vor allem Nordamerika das Ziel der deutschen Auswande- rung. In der Union wohnen etwa 11 Millionen Deutsche. Früher gingen sie schnell im Amerikanertum unter. Aber seit der Einigung Deutschlands und seit dem glänzenden wirtschaftlichen Aufstieg des Deutschen Reiches ist das deutsche Selbstbewußtsein erstarkt; die Deutschen in den Ver- einigten Staaten haben sich darauf besonnen, was Deutsche der Union geleistet haben; sie haben sich auch an ihre Pflicht erinnert, deutsche Sprache und Sitte, deutsche Art und deutsches Wesen zu erhalten und zu pflegen. Heute nehmen sie in Kunst und Wissenschaft, im wirt- schaftlichen wie im politischen Leben eine geachtete Stellung ein. — In Mittelamerika leben die Deutschen besonders als Großkaufleute in den Seestädten. In Guatemala besitzen sie den größten Teil der Pflanzungen, die Kaffee, Zuckerrohr und Farbhölzer liefern. — Bra- 10*

3. Europa ohne Deutschland - S. 35

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 35 — Hafen des europäischen Festlandes ist Antwerpen, 302000 Einw. Diamantschleifereien. Festung. Das durch seine altertümlichen Bauten berühmte Brügge war früher der Hauptsitz des Handels. An der Küste liegen viele Seebäder, von denen Ost- ende am bedeutendsten ist. Große Fischerflotte. Über- fahrt nach England. 3. Handel und Ber- kehr. Belgien hat eine für Handel und Verkehr sehr günstige Lage. Es liegt zwischen drei großen Staaten, die regen Handel treiben, und hat außerdem noch durch die schiffbaren Mündungen vonmaasundschelde leichten Zugang zum Meer. Der Verkehr im Innern des Landes wird durch schiff- bare Kanäle und ein eng- maschiges Eisenbahnnetz er- leichtert. Derhandel mit Deutschland steht an erster Stelle. Belgien führt nach Deutschland namentlich Wolle, Flachsgarn, Pferde, Kohlen und Metalle aus. Es erhält von dort ebenfalls Kohlen und Roheisen, außerdem Getreide, Kleiderstoffe, Farbstoffe u. a. Abb. 26. Rathaus in Brüssel. C. Belgien als Staat. Bevölkerung. Belgien bildet seit dem Jahre 1831 einen Staat für sich. (Seit § 21. dem Jahre 1815 war es mit dem Königreich der Niederlande vereinigt.) Es ist von den europäischen Großmächten für neutral erklärt worden. Im Norden wohnen die niederdeutschen Flamen ^/? der Bevölkerung), im Süden die französisch sprechenden Wallonen. Beide Volksstämme kämpfen um die Vorherrschaft ihrer Sprache; doch ist Französisch die Sprache der Gebildeten. Neben diesem Gegensatze tritt auch der Unter- 3*

4. Europa ohne Deutschland - S. 142

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 142 — Man teilt sie ein in Bantuneger und Sudanneger. Erstere be- wohnen Mittel- und einen Teil von Südafrika; letztere den Norden des Kongobeckens und den Sudan.) Ihre Wohnungen sind runde Hutten mit kegelförmigem Dach. Wie bei den meisten Negern herrscht auch hier Vielweiberei. Der Mann kauft die Frau für Rinder oder dergleichen, darf sie aber auch wieder verkaufen. Ihr fällt die Arbeits- last für die Familie zu, während der Mann sich dem Müßiggang er- gibt. Viehzucht und Ackerbau (Anbau der Negerhirse, die unsere Ge- treidearten dort vertritt) bilden die Hauptbeschäftigung der Neger. Die Abb. 87. Eingeborenen-Wohnstätte am Kilimandscharo. Küstenbewohner bekennen sich zum Islam; im Innern herrscht noch das Heidentum. Doch verbreiten auch hier Missionare das Christentum. Unter den Eingewanderten befinden sich ungefähr 4000 Weiße, darunter 3000 Deutsche. Sie sind vorzugsweise als Beamte, Plan- tagenbesitzer oder Kaufleute tätig. In den Küstenstädten wohnen viele Inder, die Geldgeschäfte treiben und durch ihren Wucher für die Eingeborenen oft zur Plage werden. Der Karawanenhandel liegt in den Händen der Araber, die vor der Zeit der deutschen Herrschaft gefürchtete Sklavenjäger und -Händler waren.

5. Europa ohne Deutschland - S. 163

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 163 — und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Hinsichtlich der Religion gehören die meisten Bewohner Afrikas dem Heidentum an. Den Norden des Erdteils hat der Islam in Besitz genommen. Das Christentum ist noch wenig verbreitet. 8. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Stromschnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kap- stadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Gebieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Die Austeilung Afrikas. A. Selbständige Staaten. Abessinien, Negerrepublik Nigeria. B. Besitzungen fremder Staaten. Frankreich: Marokko, Algier, Tunis, die westliche Sahara, Französisch-Sudan, Französisch-Kongo, Madagaskar. England: Südafrika, Britisch-Zentralafrika, Britisch-Ostasrika, Britisch-Ägyptischer Sudan. Dazu Besitzungen in Oberguinea und einige Inseln. Deutschland: Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun, Togo. Portugal: Mozambique, Angola (nördlich von Deutsch-Südwest- afrika), Azoreu, Madeira, Kapverdische Inseln, Portugiesisch-Ostafrika. Belgien: Belgisch-Kongo. Türkei: Ägypten (unter englischer Verwaltung), Tripolis (von Italien beansprucht). Kleinere Besitzungen haben Spanien und Italien. Ii*

6. Europa ohne Deutschland - S. 65

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 65 — land s-Sumpsland). Auf einer Granitplatte von geringer Höhe breiten sich große Seen, Moore, Sümpfe, Wiesen und Wälder aus. Des- halb treiben die Bewohner vorzugsweise Fischfang, Viehzucht und Forst- Wirtschaft. Der Reichtum des Landes besteht in Holz, das einen Abb, 46. Schnrenlandschaft bei Helsingfors. wichtigen Ausfuhrartikel bildet. Im Innern des Landes wohnen Finnen (mongolischer Abstammung), an der Küste Schweden. Der Südküste, an der die Stadt Helsingfors liegt, sind viele Felseninseln vorgelagert. 3. Die Ostseeprovinzen und das Weichselgebiet. a) Die russischen Dstseeprovinzen (Jngermanland, Estland, § 45. Livland und Kurland) erstrecken sich vom Finnischen Meerbusen bis zur preußischen Grenze. Sie bilden ein wasserreiches Tiesland mit großen Sümpfen und Wäldern an der Küste und fruchtbaren Feldern im Innern. Diese liefern so reiche Ernten, daß Flachs und Korn in großen Massen zur Ausfuhr gelangen. Newa, Düna und Njemen dienen ihnen als bequeme Handelsstraßen nach den Ostseehäfen. In diesem Grenzland des Germanen- und des Slawentums wohnen etwa 100000 Deutsche. Sie haben zwar bisher noch ihre angestammte Sprache und Sitte bewahrt, werden aber neuerdings gezwungen, sich in Kirche und Schule der russischen Sprache zu bedienen. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil. 5

7. Europa ohne Deutschland - S. 129

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 129 — c) Steppe. Ein Teil der Steppe ist mit fruchtbarer Modererde bedeckt, so daß hier viel Ackerbau und besonders viel Viehzucht getrieben wird. Die Butter bildet sogar einen bedeutenden Ausfuhrartikel. — Andere Teile sind eintönig und öde; sie bedecken sich nnr im Frühling mit einem Teppich von Lilien und Tulpen, die hier ihre Heimat haben. 6) Gebirge. Die südlichen Randgebiete sind reich an Gold, Silber, Blei, Kohlen, besonders aber an Graphit. 5. Bevölkerung. Die Ureinwohner sind mongolischer Av- stammung und treiben fast ausschließlich Jagd und Fischfang. Die Eingewanderten sind meist Russen. Rußland schickt seine Ver- brecher hierher. Sind diese n ur wcgeu leichter Vergehen verbannt, so werden Abb. 79. Sibirisches Ansiedlerdorf. sie als Bauern oder Handwerker angesiedelt. Sie dürfen aber den ihnen angewiesenen Ort nicht verlassen; sonst haben sie ein erträgliches Leben. Die schweren Verbrecher aber müssen in den Bergwerken harte Zwangs- arbeit verrichten. Unter den Eingewanderten sind aber anch sehr viele freiwillige Ansiedler, denen die rnssische Regierung Land angewiesen hat, um Sibirien zu besiedeln. Die wichtigsten Städte Sibiriens sind: Tomsk, die reichste Stadt des Landes, Universität; Jrkutsk, der Mittelpunkt des russisch- chinesischen Handels, und Tobolsk. Von größter Bedeutung für die Entwicklung Sibiriens ist die Sibirische Bahn, die von Moskau aus über Tomsk und Jrkutsk bis nach Wladiwostok führt. Eine Abzweigung Dilcher-Schwarzhnupt-Waltber. Erdkunde. Ii. Teil. 9

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz.. Nordafrika wird von Kankasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abefsinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Knltnr anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. Mgier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5270000 42000000 Frankreich....................5300000 28000000 Deutsches Reich..................2412000 12000000 Belgren ikongostaat)..............2253000 14000000 Portugal . .....................2130000 8300000 Türkei (ohne Ägypten)............1033000 1 000000 Italien......................247000 330000 Spanien ..............9000 380000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im Osten vom Atlanti- schen, im Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze stoßen diese beiden Weltmeere zusammen. Die Nordgrenze bildet das

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 58

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 58 — b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Teutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu macheu. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der sogenauuten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein- heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen. c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zeutrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland n leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach- barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg dnrch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung. § 86. 1. Bodeugestalt. Während in den meisten übrigen Ländern Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland, in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit feiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mannigfaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Eut- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bilduug vieler Staate«. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies fein Zufall, sondern hängt aufs engste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften. In gleicher Weis^ haben sich die beiden größten deutscheu Staaten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberflächen- gestaltuug einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres vorwiegend in dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. b) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst güustig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein- sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährifche und Burgundische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht.

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 58

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 58 — b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der sogenannten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein- heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen. c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach- barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpuukt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung. § 86. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland, in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit seiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mauuigsaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Ent- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bildung vieler Staaten. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies kein Zufall, sondern hängt aufs eugste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften. In gleicher Weise haben sich die beiden größten deutscheu Städten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberslächen- gestaltnng einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres vorwiegend iu dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. d) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst günstig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein- sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährische und Bnrgnndische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht,
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