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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Europa ohne Deutschland - S. 134

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 134 — Sues. — Der Äquator durchschneidet Afrika ungefähr in der Mitte; es gehört also zum größten Teil der heißen Zone an. Nur kleinere Gebiete im Norden und im Süden liegen in den gemäßigten Zonen. 2. Gestalt und Gliederung. Die Nordhälfte Afrikas bildet ein un- regelmäßiges Viereck, die Sndhälfte ein Dreieck. — Obwohl Afrika fast völlig voni Meere umgeben ist, macht dieses doch wenig Ein- schnitte in das Land. Außer der Kleinen und der Großen Syrte an der Nordküste und dem Busen von Guinea im Westen hat Afrika keine größeren Meereseinschnitte. Afrika ist der am wenigsten ge- gliederte Erdteil, 3. Größe und Einwohnerzahl. Der Größe nach steht Afrika uuter den Erdteilen an 3. Stelle. Es ist dreimal so groß wie Europa (30 Mill, qkm), hat aber nur ein Drittel seiner Einwohnerzahl (133 Mill.). 4. Bodengestalt und Einteilung. Afrika ist im ganzen ein Tafel- land von ungefähr 700 m Höhe, das zumeist mit steilen Rändern zum Meer abfällt. Wir teilen es in folgende Landschaften ein: die Nilländer, die Ost afrikanische Seenplatte, das Süd- afrikanische Tafelland, das Kongobecken mit Niederguinea, deu Sudau mit Oberg uiuea, die Sähara und die Atlasländer. A. Die Nilländer. §108. Die Nilläuder sind der östliche Teil der gewaltigen Wüste, die ganz Nordafrika durchzieht. Der Nil hat durch ihre Sandstein- und Granitgebirge seine Furchen gezogen und sie in die westlich gelegene Libysche und die auf dem rechten Ufer sich ausdehnende Nu bische und Arabische Wüste geteilt. 1. Der Nil eutströmt dem Ukerewesee und nimmt bei Chartüm den Blauen Nil, den Abfluß des Tanafees, später den Ätbara auf. Auf dem Wege von Chartum nach Assuau begleiten ihn steil ab- fallende Wüstenränder, die auf der Ostseite 600 m hoch sind. Ihr Kalkstein lieferte das Material zu den Pyramiden, aus ihrem Saudstein wurden die Tempel, aus dem rosenroten Granit die Obelisken und Sphinxe errichtet. — Allmählich erweitert sich das Tal, bis der Nil endlich in- folge seines geringen Gefälles ein Delta bildet und in zwei Haupt- armen ins Mittelmeer mündet. Der von ihm zurückgelegte Weg ist gleich der halben Entfernung zwischen Äquator und Nordpol. Der Nil ist der längste Strom der Alten Welt (6000 km).

3. Europa ohne Deutschland - S. 147

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 147 — 2. Bodengestalt. An der Küste zieht sich ein ungefähr 60 km breiter Dünensaum hin. Dahinter erstreckt sich ein bis zu 90 km breiter Wüstenstreifen. Dieser steigt zu einer Hochebene empor, die von tafel oder kegelförmigen Bergen, z. B. dem Waterberg, überragt und von einzelnen Gebirgszügen durchschnitten ist. Zwischen diesen Er- Hebungen dehnen sich weite Grasflächen mit vorzüglichem Weideland Abb. 90. aus, die sich trefflich zur Viehzucht eignen. Nach Osten geht die Steppe in die fast wasserlose Kalahariwüste über. 3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist der Gesundheit der Europäer durchaus zuträglich. Leider fehlt es an genügenden Nieder- schlügen. Das Küstengebiet ist im Süden fast ganz regenlos. (Vgl. § Iii, 3). Im Innern treten oft Gewitterregen auf; dann stürzen die reißenden Wassermassen von den kahlen Bergkuppen zu Tal und füllen die sogenannten Riviere. Das sind tiefe Gräben, die nach 2-3 Tagen wieder völlig trocken sind. Weiter nördlich, wo die 10*

4. Europa ohne Deutschland - S. 150

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 150 — andere nach Windhuk. Von dort ist eine Verbindungsbahn nach Keet- manshoop im Bau begriffen. f) Bedeutung der Kolonie. Deutsch-Südwestafrika ist eine Siedlungskolonie. Die meisten dort ansässigen Deutschen sind Farmer, die vor allem Viehzucht treiben. Hierfür eignen sich große Teile der Kolonie vorzüglich. Gab es doch vor beni Krieg Ein- geborene, die über 10000 Stück Vieh besaßen. Aus den Farmen züchtet man auch Strauße. — Mit dem Anbau von Wein sind be- friedigende Erfolge erzielt worden. Die weitere Entwicklung der Kolonie hängt zumeist von der Möglichkeit künstlicher Bewässerung ab. — Auch der Bergbau verspricht reiche Erträge. Die Ausfuhr au nicht geschliffenen Diamanten erreichte im Jahre 1910 einen Wert von 27 Mill. Jk\ an Kupfer wurde für 5,6 Mill. Jk ausgeführt. Deutsch- land erhielt von der Kolonie für mehr als 28 Mill. M Waren und verkaufte dorthin für über 34v2 Mill. Jh. D. Das Kongobecken mit Niedergninva. §113. 1. Lage und Bewässerung. Das Kongobecken liegt zwischen den Wasserscheiden des Sambesi und des Tsadsees; im Westen wird es vom Atlantischen Ozean, im Osten vom Ostafrikanischen Hochland be- grenzt. — Es wird vom Kongo und desseu Nebenflüssen bewässert, unter denen der Ubangi und der Sanga d'e wichtigsten sind. Da der Kongo vor seiner Mündung ein Randgebirge durchbrechen muß, so ent- stehen viele Wasserfälle und Stromschnellen, die die Schiffahrt stellen- weise unmöglich machen. 2. Pflanzen- und Tierwelt. An den Seen und Flüssen ziehen sich große Urwälder hin; weite Strecken aber sind endlose Grassteppen, deren ödes Einerlei nur der Affenbrotbaum zuweilen unterbricht. Die Tierwelt gleicht derjenigen Ostafrikas. 3. Die Bewohner sind Neger, die als Ackerbauer Mais, Neger- Hirse, Zuckerrohr und Tabak bauen. Eine große Plage bildeten für sie früher die von arabischen Händlern veranstalteten Sklavenjagden und der Sklavenhandel. Durch das Eingreifen der europäischen Staaten ist diesem Unwesen ein Ende bereitet worden. Staatliche Einteilung. Der größte Teil des Kongobeckens gehört zu der Kolonie Belgisch- Kongo. Sie ist 4v2inal so groß wie Deutschland und zählt 19 Mill.

5. Europa ohne Deutschland - S. 151

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Einwohner. Die Hauptausfuhrgegenstände sind Kautschuk und Elfen- beiu, der wichtigste Handelsplatz ist Leopoldville. — Die Küste von Niederguinea ist wegen der Sumpfniederungen und der großen Hitze ein Herd verderblicher Fieber. Sie ist aufgeteilt unter Portu- giesen, Franzosen und Deutsche (vergl. § 115 u. 116). E. Der Sudan mit Oberguinea. 1. Lage. Nördlich vom Kongobecken bis zu der großen Wüste, § im Westen vom Atlantischen Ozean, im Osten vom Hochland von Habesch begrenzt, liegt der Sudan, d. h. Land der Schwarzen. In einer Niederung liegt der Tsadsee, der den Sudan in eine westliche und eine östliche Hälfte teilt. Erstere fällt steil zu dem flachen, sandigen Küsten- saum von Oberguinea ab, der nach den ausgeführten Haupthandels- gegenständen verschiedene Namen führt. An dem Randgebirge ent- springen Senegal, Gambia und Niger. 2. Pflanzen- und Tierwelt. Das heiße Klima ruft an der regenreichen Westküste eine urwaldähnliche Pflanzenwelt hervor. Als Nutzpflanzen sind besonders die Ölpalme, die Gummiakazie- und die Baumwollstaude wichtig. Im Innern dehnen sich Grassteppen aus. Überaus reich ist die Tierwelt des Sudan. Im Schilfdickicht des Tsadsees tummeln sich Schwärme von Pelikanen, Flamingos und Reihern. Elefant und Nashorn, Giraffe und Antilope, die meisten Raubtiere Afrikas und die verschiedenen Affenarten leben in den Wäldern und Grassteppen. 3. Die Bewohner sind Sudanneger, die durch arabischen Einstuß zum Islam bekehrt sind und eine höhere Kultur zeigen als die übrigen Schwarzen. Sie treiben Ackerbau, sind geschickte Handwerker ^Schmiede- und Lederarbeiten) und tauschen in regem Handel die Erzeugnisse ihres Landes, z. B. Palmöl, Palmkerne, Baumwolle, Häute, Elfenbein u. a. m., gegen europäische Waren aus. Deshalb finden sich dort auch größere Städte, z. B. Timbüktu am Niger und Knka am Tsadsee. England und Frankreich haben den Sudan unter sich geteilt, so daß ersteres im Osten, letzteres im Westen die Vorherrschaft besitzt. Auch Deutschland hat mit zwei Kolonien, Kamerun und Togo, Anteil an dieser Landschaft. Ein felbständiger Staat ist die von srei- gelassenen amerikanischen Negersklaven gegründete Republik Liberia.

6. Europa ohne Deutschland - S. 152

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Kamerun. (11/2tnal so groß wie das deutsche Reich, schätzungsweise 4 Mill. Einw.) 115. 1. Lage. Kamerun dehut sich vom Busen von Guinea im Westen bis über den Longone und den Sanga im Osten aus und erreicht mit 2 spitzen Ausläufern den Kongo und dessen Nebenfluß, den Abb. 94. Kamerun. Ubangi. Diese schmalen „Fühlhörner" sollen den Deutsche« den An- schluß zur Schiffahrt auf dem Kongo sichern. 2. Bodengestalt. Ahnlich wie Deutsch-Ostfrika ist Kamerun von einer Küsteuebeue begrenzt, die im Norden durch den 4000 m hohen, vulkanischen Kamerunberg abgeschlossen wird. Über ein Randgebirge hin steigt man dann zu einer Hochebene empor. Diese senkt sich nach Süden zu dem Kongobecken; nach Norden fällt sie zu dem Beuue- fluß steil ab.

7. Europa ohne Deutschland - S. 158

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 158 — die Europa an Größe gleichkommt. Ein Gebirge teilt sie in der Richtung von Nordwesten nach Südosten in eine westliche und eine östliche Hülste. Ihr Sandstein- und Kalkboden ist infolge der großen Temperaturunterschiede so zerklüftet, daß die sonderbarsten türm- und pfeilerartigen Felsbildungen entstanden sind. Die losgetrennten Sand- teilchen häuft der Wind zu gewaltigen Dünen auf, die oft mehr als 100 m hoch sind und der Wüste das Aussehen eines gepflügten Ackers verleihen. 2. Klima. Das Klima zeigt die schroffsten Gegensätze. Der Boden erhitzt sich infolge der Bestrahlung durch die Sonne bis zu 70° C; nachts aber gibt er soviel Wärme ab, daß Eisbildung nicht selten ist. Da der Nordostpassat (vergl. Abs. 6), der über die Sahara weht, trocken ist, so leidet sie unter großer Regenarmnt; diese ist die Hauptursache ihres Wüstencharakters. Nur die Gebirge bekommen zuweilen Negen. Eine große Gefahr für deu Wüstenwanderer ist der Samum. Dieser heiße Wind trocknet die Wafferschlänche aus, jagt Massen glühenden Sandes vor sich her und begräbt unter ihnen bisweilen ganze Karawanen. 3. Bewässerung und Erzeugnisse. Die Gewässer fließen rasch von den Höhen herab und graben tiefe Furchen, Wadis genannt. Sie trocknen schnell wieder aus, da der sandige Boden das Wasser leicht durchläßt. Trifft das Wasser aber auf tiefer gelegene Ton- und Lehm- schichten, so sammelt es sich und tritt als Quelle wieder zutage. — In ihrer Umgebung bedeckc sich der Bodeu bald mit frischem Grün. Dattelpalmen, „der Trost der Wüsteukinder", und Granatbäume grüßeu deu Wüstenwanderer in diesen Oasen (Oase ^ Ruheplatz); Weizen und Mais, selbst Wem werden augebaut. Der größte Teil der Sahara aber weist sehr wenig Pflanzenleben auf; oft fehlt es überhaupt. — Unter den Tieren sind die schnellfüßigen, wie Strauß und Antilope, Schakal, Hyäne und Löwe zu nennen. Von großer Bedeutung für die Durchquerung der Wüste ist das Kamel. — Das wichtigste Mineral der Sahara ist das Salz. 4. Die Bewohner, die Beduinen, sind mit Ausnahme der seßhaften Oasenbewohner Nomaden, die den Karawanen als Führer dienen; oft aber überfallen sie dieselben auch und plündern sie aus. 5. Verkehr. Die Sahara wird vou mehreren Karawanen- straßen durchquert. Eine derselben führt von Marokko nach Timbuktu, eiue andere von Tripolis nach Knka Die Karawanen führen meist Lebensmittel in die Wüste und holen ans den Oasen Datteln, Öl und dergl,, ans der Wüste selbst Salz. Wichtiger als dieser Aus- tausch ist der Durchgangshandel. Er befördert die Erzengnisse des

8. Europa ohne Deutschland - S. 139

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 139 — Hochebenen gleichen den mattenreichen Abhängen unserer Alpen; ihre kräftigen Kräuter bieten zahlreichen Herden Nahrung. 2. Die Bewohner, die Abessinier, bekennen sich zum Christen- tum, das sich infolge der abgeschlossenen Lage des Landes mitten in der heidnischen und mohammedanischen Umgebung erhalten konnte. — Das Hochland von Habesch bildet das Kaiserreich Abessimen, dessen Herrscher sich Negus Negesti (König der Könige) nennt. Ein Teil der Küste ist an Italien abgetreten, das hier eine Kolonie mit der wichtigen Hafenstadt Massaua gegründet hat. 3. Südöstlich vom Hochland von Habesch streckt sich die einzige größere Halbinsel Afrikas weit in den Indischen Ozean hinaus. Sie bildet ein Tafelland, das von den räuberischen Galla und Somal bewohnt wird. — Der südliche Teil dieses Gebiets bildet Britisch-Ostafrika. Ii. Deutsch-Ostafrika. (Zweimal so groß wie das Deutsche Reich, 10 Mill. Einw.) 1. Bodengestalt. Die Kolonie gliedert sich nach ihrer Boden- § 110. gestalt in die Küstenebene, das Randgebirge und das Hochland. Die Küsten ebene ist sumpfig und infolge des heißen Klimas sehr un- gesund. Sie wird von kleinen Koralleninseln begleitet, von denen Sansibar, unter englischer Schutzherrschaft, die wichtigste ist. Hinter der Küste steigt ein Randgebirge empor, das den Übergang zu einem Hochland bildet. Dieses Hochland ist ein Teil der einförmigen Hoch- ebene, die Afrika von Abessinien bis zum Kap der guten Hoffnung durchzieht. Sie wird von zahlreichen Grabenbrüchen mit jäh aussteigen- den Seitenwänden unterbrochen. Auf dem tiefliegenden Boden der Gräben sammeln sich die Gewässer der Umgebung zu Seen. So sind der Tanganjika-, der Ukerewe- und der Njassa-See entstanden. — Aus den Brüchen sind vulkanische Massen hervorgequollen und zu vulkanischen Bergen emporgewachsen, die nun als höchste Erhebungen der Hochebene aufsitzen. Auf diese Weise bildeten sich auch die beiden höchsten Berge des Erdteils, der Kenia auf englischem und der Kili- mandscharo auf deutschem Gebiet. Letzterer ist der höchste Berg Afrikas (6000 m) und bedeckt ein größeres Gebiet als der Harz. 2. Bewässerung. Deutsch-Östafrika ist sehr wasserreich. Im Westen liegen die oben genannten großen ostafrikanischen Seen; auch in der Mitte der Kolonie sind einige kleinere Seen. Zum Indischen Ozean fließen der Pangani, der Rufidji und der Rovuma. Der Pangani, im Norden, entspringt auf dem Kilimandscharo; er ist nur im untersten Teil seines Laufes schiffbar. Der Rufidji ist der größte

9. Europa ohne Deutschland - S. 105

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 105 — V. Arabien. (5 mal so groß wie Deutschland.) 1. Begrenzung. Arabien ist ein Hochland, das sich aus der § 87. Tiefebene des Euphrat und Tigris erhebt. Es bildet den Übergang von Asien nach Afrika. Mit letzterem hing es einst zusammen, bis es durch einen Einbruch von ihm getrennt wurde. Die dabei ent- standenen Gräben bilden im Westen das Rote Meer, im Osten den Persischen Meerbusen. Wo der Bruch am wenigsten breit und tief war, sind die Straßen von Bab el-Mandeb und von Ormuz (ormüs) entstanden. 2. Klima und Bewässerung. Da die Halbinsel zum größten Teil in der heißen Zone liegt, herrscht hier tropische Hitze. Infolge der hohen Randgebirge leidet das Innere unter großer Wasserarmut. Das Land wird von keinem einzigen immerfließenden Strom bewässert. Oft trifft man auf tiefe Risse, die Wadis, die aber nur zur Regenzeit Wasser führen. Die Abhänge der Rand- gebirge empfangen reichlichen Regen. 3. Pflanzen- und Tierwelt. In der Sandwüste des Innern kann von Pflanzenwuchs nur wenig die Rede sein. Hier züchten die Beduinen, „die Kinder der Wüste", ihre edlen Pferde und wandern mit ihren Kamelen und Schafen von einem Weideplatz zum andern. Strauße und Gazellen durcheilen in raschem Lauf die Wüste: Löwe, Schakal und Hyäne stellen gierig ihrer Beute nach. — Im Gegensatz zum Innern sind die Abhänge der Randgebirge sehr fruchtbar. (Jemen, das „glückliche Arabien".) Hier hat der Kaffee seine zweite Heimat gefunden: besonders berühmt ist der nach dem Ausfuhrhafen Mocha benannte Mokkakaffee. Hier gedeihen auch die köstlichsten Gewürze des Morgenlandes: Balsam, Weihrauch und Myrrhen. Ans einer Akazien- art wird das Gummi arabicum gewonnen. 4. Bewohner und Städte. Die Araber gehören dem Islam an, der in Arabien seine Heimat und in Mekka und Medma seine heiligen Städte hat. Der Hafenort für Mekka ist Dschidda, von wo die Pilger zur Geburtsstätte Mohammeds wallfahren. Mekka und die Kaaba. In der Mitte von Mekka erhebt sich die Moschee, die mit ihren vielen Höfen und Säulengängen das Haupt- Heiligtum der Mohammedaner, die Kaaba, umschließt. Sie ist ein würfelförmiges Gebäude, in dessen Nordostecke ein schwarzer Meteor- stein eingemauert ist. Ein Engel soll ihn dem Abraham vom Himmel gebracht haben. Er ist in Silber eingefaßt und von den Küffen der

10. Europa ohne Deutschland - S. 146

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 146 — wüste übergeht. Auf den Steppen der Karoo und der Kalahari tummeln sich zahllose Antilopen und Springböcke; Giraffe und Strauß durcheilen die öden Strecken. In den Wiesengründen weiden große Schaf- und Rinderherden. In der Nähe von Johannisburg sind reiche Goldfelder entdeckt worden, bei Kimberleh finden sich Diamanten. Südafrika ist das erste Gold - und Diamantenland der Erde. Außer- dem liefert es uns Wolle, Straußenfedern, Wein und Südfrüchte. 2. Bewässerung. Die wichtigsten Flüsse sind der Sambvsi im Osten, der O r a n j e mit dem Baal im Westen. Sie haben ihr Bett tief in den Sandstein des Tafellandes eingegraben und sind wegen ihrer Strom- schnellen und Wasserfälle am Rande der Terrassen für die Schiffahrt größtenteils unbrauchbar. 3. Das Ultima Südafrikas gleicht ungefähr demjenigen Italiens; doch sind die Jahreszeiten den unfern entgegengesetzt: der Februar ist der wärmste, der Juli der kühlste Monat. Die Sonne steht hier mittags im Norden. Die Südostwinde bringen vom Meere her Feuchtigkeit, die sich an den Drachenbergen niederschlägt. Nach Westen hin nimmt die Regenmenge immer mehr ab; die Westküste ist vielfach sogar regenlos. Das hat seinen Grund in einer kalten Meeresströmung und in dem kalten Austriebwasser an der Küste. Die aufsteigenden Wasserdämpfe sind kühler als die Luftschichten über dem Lande und bringen deshalb keinen Regen. 4. Bewohner und staatliche Zugehörigkeit. Die Eingeborenen sind Buschmänner und Hottentotten; ihre Hauptbeschäftigung ist die Viehzucht. Europäische Kultur brachten die Holländer hierher, die als „Buren" Ackerbau und Viehzucht trieben. Sie gründeten Kapstadt, die Hauptstadt der jetzigen Äapkolouie. Von den Engländern ver- drängt, zogen sie auf ihren schwerfälligen, mit 10—20 Ochsen bespannten Wagen nach Norden und gründeten den Trauje-Freistaat mit der Hauptstadt Bloemsontein und die Südafrikanische Republik mit der Hauptstadt Pretoria. Aber die reichen Funde an Gold und Diamanten veranlaßten die Engländer, nach hartnäckigem Kampfe auch diese Staaten ihrem Riesenreiche einzuverleiben. Ii. Deutsch-Südwestafrika. (2a/2 mal so groß wie Preußen, 250 000 Einw.) 112. 1. Lage. Deutsch - Südwestafrika, die älteste deutsche Kolonie, liegt zwischen dem Oranjesluß und dem Knnene. Im Westen bildet der Atlantische Ozean ihre Grenze; nach Osten hin reicht sie mit dem sogen. Caprivizipfel bis zum Sambesi.
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