Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 168

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 168 — Ungeheuern Massen verbreitete sich das Eis von Skandinavien bis zum Harz und zum Erzgebirge. Ganz Süddeutschland war vom Rhein- talgletfcher, von dem Lech-, Isar- und Jnngletscher überzogen. Wo freies Land blieb, lebte eine nordische Tierwelt: Mammut, behaartes Nashorn, Höhlenbär, Riesenhirsch. In dieser Zeit lassen sich auch mit Sicherheit die ersten Spuren des Menschen, Geräte und Waffen aus Tierknochen und Steinen, nachweisen. Die Ablagerungen der Eiszeit bezeichnet man als Diluvium. An sie schließen sich die Schichten der Jetztzeit an (Alluvium). Denn die Umwandlung der Erdoberfläche, das Wegräumen alter Schichten und das Aufbauen neuer, steht nicht still. Die Kräfte, die seit Jahr- taufenden an der Ausgestaltung der Erde arbeiteten, sind auch heute noch tätig, das Antlitz der Erde zu verändern. Auch der Erdboden, auf dem wir stehen, ist wie alles Irdische dem Wechsel unterworfen. Die Wasserhülle. I. Die Festlandsgewässer. 114. 1. Quellen. Von den Niederschlägen verdunstet ein Teil sehr rasch wieder, sei es unmittelbar, sei es mittelbar durch die Wurzeln und Blätter der Pflanzen. Ein anderer Teil strömt in Bächen und Flüffen den Seen oder dem Meere zu; der Rest sickert in die Erde. Wenn dies Regen- oder Schneewasser auf eine undurchlässige Schicht trifft, so staut es sich. Solches Wasser, das in den oberen Schichten des Erdbodens bleibt, nennt man Grundwasser. Es fehlt nirgends auf der Erde vollständig; nur der Menge nach ist es sehr verschieden. In Gegenden mit starker Verdunstung, z. B. in den Wüsten, findet es sich erst sehr tief. Das tiefer eindringende Waffer sammelt sich zu größeren Wasser- ädern und tritt zuletzt als Quelle zutage. Das Quellwasser löst Be- standteile der Gesteine, durch die es fließt, in sich auf. Enthält es viel Kalk, so ueuut man das Wasser hart. Ist viel Kochsalz in ihm aus- gelöst, so wird es zur Sole; wenn andere Lösungen vorherrschen, so spricht man von Mineralwassern. — Zuweilen sind wasserhaltige Schichten von undurchlässigen Schichten überlagert, so daß das Wasser nicht empordringen kann. Man verschafft dann dem Quellwasser durch Bohrungen einen Ausweg, durch die es oft in starkem Sprudel hervor- quillt. Solche künstliche Quellen nennt man artesische Brunnen (nach der franz. Grafschaft Artois, wo sie zuerst um das Jahr 1100 gebohrt wurden). Sie sind mit großem Erfolg in Algier und in einigen Teilen der Sahara angelegt worden. Auch in Deutsch-Südwestafrika hofft man auf Erschließung von Grundwasser durch artesische Brunnen.

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 170

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 170 — 21%). — Die meisten und größten Landseen liegen, von Afrika ab- gesehen, nördlich oder südlich vom 40° nördlicher oder südlicher Breite. Durch den Norden von Asien, Europa und Amerika zieht sich ein ganzer Seengürtel (weise dies nach!). Der größte See der Erde ist der Kaspi- see, 436000 qkm (4/s von Deutschland); der größte See Europas ist der Ladogasee, 18000 qkm (Vso Deutschlands); der größte See Deutschlands ist der Boden see, 540 qkm (Yiooo Deutschlands). Ii. Das Meer. §117. 1. Einteilung. Das Meer nimmt fast 3a der gesamten Erdober- fläche ein. Außer den 5 Ozeanen unterscheidet man noch Mittelmeere und Randmeere, die in der unmittelbaren Nähe des Festlandes liegen und deshalb besonders wichtig sind. Es gibt drei Mittelmeere: das romanische, das amerikanische und das anstralasiatische. Auch das Nördliche Eismeer wird bisweilen zu den Mittelmeeren gerechnet. Die wichtigsten Randmeere sind: Ostsee, Nordsee, Persisches Meer, Japanisches Meer, Hudsonbai, Kalifornisches Meer. 2. Eigenschaften. Das Meerwasser ist salzig und deshalb nicht trinkbar. Der Salzgehalt beträgt durchschnittlich 3,5 °/o. Er ist von großer Bedeutung für die Schiffahrt, denn er erhöht das spezifische Gewicht des Meerwassers und damit seine Tragfähigkeit. Schiffe sinken sofort tiefer ein, wenn sie aus dem Meer in einen Fluß einlaufen. Durch den Salz- gehalt wird auch der Gefrierpunkt des Meerwaffers tiefer gelegt. Es gefriert im allgemeinen erst bei — 2,2° C. Ist das Wasser weniger salz- haltig, so liegt der Gefrierpunkt etwas höher (in der Ostsee bei — 1° C). Die Temperatur weist an der Oberfläche je nach der Zone große Unterschiede auf. Im Roten Meer und im Persischen Meerbusen sind + 34—35° C festgestellt worden (warmes Badl), im Nördlichen Eis- meer —2° C. Nach der Tiefe zu nimmt die Wärme ab. Unter 1000 m schwankt die Temperatur nur noch zwischen +2 und —2°C. Die Farbe des Meeres ist blau; sie nimmt mit der Tiefe zu. In flachen und küstennahen Meeresteilen herrscht die grünliche Farbe vor. Die Farbe wechselt aber oft je nach der Bedeckung des Himmels. Auch andere Umstände haben Einfluß auf die Färbung: Das Rote Meer wird durch Algen und Korallen gefärbt, das Gelbe Meer durch den Löß. Das Purpurmeer (Kalifornischer Meerbusen) verdankt den purpurroten Infusorien seinen Namen. — Die Durchsichtigkeit des Meeres ist sehr bedeutend. In der heißen Zone kann man herabgelassene weiße Scheiben bis auf 100 m Tiefe erkennen. — Zu den schönsten Erscheinungen gehört das Meer leuchten, das wohl durch phosphores- zierende Tierchen verursacht wird. 3. Die Bewegungen des Meeres. Wir unterscheiden eine drei- fache Bewegung des Meeres: die Wellen, die Gezeiten, die Strömungen.

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 172

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 172 — lose Island und Grönland mit Holz (Treibholz). Am bedeutungsvollsten aber wird er für uns dadurch, daß er durch seine breiten Wassermassen den eisigen Polarstrom an die Küste von Grönland und Labrador drückt und ihn von unsern Küsten fernhält. Er verhindert nicht nur die Er- niedrigung der Temperatur, sonderu er bewirkt mit seinem wärmeren Wasser für viele Teile Europas sogar eine Erhöhung derselben. Dadurch werden die Küsten von Schottland und Norwegen vom Treibeis ver- schont, während es auf der amerikanischen Seite bis zum 36° n. Br. gelangt. In Amerika können Walrosse, Robben, ja Eisbären unter dem 50° n. Br. gejagt werden, also unter der Breite von Frankfurt und Mainz. Mit einem Wort: dem Golfstrom ist es zu verdanken, daß ein großer Teil Europas nicht ein zweites Labrador, ja Grönland geworden ist und daß sich hier eine höhere Kultur hat entwickeln können. 4. Der Meeresboden. Auf dem Boden des Meeres herrschen die weiten Ebenen vor. Das ist erklärlich, da ja die Kräfte der Erosion fehlen und die Sedimente Vertiefungen ausfüllen. Immerhin gibt es Schwellen und plateauartige Erhebungen; steile Abfälle finden sich nur bei vulkanischen Inseln und bei Koralleninseln. — Die Tiefe des Welt- meeres ist verschieden. Die mittlere Tiefe der Ostsee ist 70 m, die Nordsee bleibt in ihrer südlichen Hälfte sogar unter 50 m. Die tiefste bis jetzt gemessene Stelle liegt zwischeu den Marianen und den Karolinen; ihre Tiefe beträgt 9636 m. 5. Eis im Meer. Sowohl im Nördlichen als im Südlichen Eismeer finden sich große Massen von Packeis. Dieses bildet sich, wenn große Eisschollen durch die Gezeitenbewegung in- und übereinander geschoben werden und sich zu wildzerklüfteten Erhöhungen aufstauen. Die ganze Osthälfte des Nördlichen Eismeeres scheint von solchem Packeis angefüllt zu sein. Große Massen davon werden durch den Wind von Osten nach Westen gedrängt und gelangen durch die große Öffnung zwischen Spitzbergen und Grönland südwärts. Sie bilden das gefährliche Treibeis. Die Eisberge sind stets abgebrochene Gletscherenden. Da ihr spezifisches Gewicht nur wenig geringer ist als das des Meer- Wassers, sinken sie mit ihrer größten Masse unter. Man nimmt an, daß im allgemeinen nur 1le■—V7 des ganzen Eisberges über den Meeresspiegel emporragt (Abb. 116). Wie gefährlich Eisberge der Schiffahrt werden können, hat der Untergang der „Titanic" am 15. April 1912 gezeigt. 6. Einfluß des Meeres. Das Meer übt auf seine Umgebung einen bedeutenden Einfluß aus. Es mäßigt das Klima und beeinflußt da- durch auch die Tier- und die Pflanzenwelt. Der Küstenbewohner ist durch den steten Kampf mit dem Meere zähe und ausdauernd geworden, Seebäder und Seeluft stärken die Gesundheit. Wo das Meer tiefer in das Land einschneidet, erleichtert es das Eindringen in die betreffenden

5. Europa ohne Deutschland - S. 93

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 93 — doch wird es mit Rücksicht auf seine Größe und seine reiche Gliederung als besonderer Erdteil angesehen. In geschichtlicher Hinsicht nimmt Europa sogar die erste Stelle unter allen Erdteilen ein. Es erstreckt sich durch 741/v Längen- (5500 km) und durch 35 Breitengrade (fast 4000 km). Im Norden grenzt es an das Nördliche Eismeer, im Westen an den Atlantischen Ozean, im Süden an das Mittelländische Meer, im Südosten an das Schwarze Meer, den Kaukasus und das Kaspische Meer, im Osten an das Uralgebirge. Sein Flächeninhalt beträgt fast 10 Mill. qkm (181/2 X Deutsches Reich), die Einwohner- zahl 447 Mill. (7 X Deutsches Reich). 2. Gliederung. Europa zerfällt in die eigentliche Festlandsmasse und die Halbinseln und Inseln. Der Rumpf hat die Grundform eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen Spitzen in den Golf von Biscaya, das Nordende des Kaspischen Meeres und den Manschen Meerbusen fallen. Über seine Begrenzungslinien ragen noch große Halbinseln und Inseln (1/3 des ganzen Erdteils) hinaus: im Süden die Balkan-, die Apenninen- und die Pyrenäenhalbinsel und im Norden Jütland und Skandinavien« im Nordwesten sind die Britischen Inseln vorgelagert. Diese reiche Gliederung begünstigte in alter Zeit die Besiedelung Europas von Asien aus und ist jetzt eine der Hauptursachen für seine rege Beteiligung am Weltverkehr. 3. Bodengestalt. Der Osten Europas ist vorwiegend Tiefland. Dieses reicht bis zu der Linie, die man sich vom Teutoburger Wald nach dem Ostrand der Karpathen gezogen denkt. In Westeuropa breitet sich ein großes Gebirgsdreieck aus, als dessen Grundlinie die Alpen anzusehen sind und dessen Spitze der Teutoburger Wald bildet. Im Westen wird es vom französischen Mittelgebirge, im Osten von den Karpathen begrenzt. Beide Gebirge sind durch Tiefebenen von den Alpen geschieden, während das deutsche Mittelgebirge durch Hoch- ebenen mit ihnen zusammenhängt. Letzteres füllt die Mitte des Dreiecks aus und reicht mit seinen Gebirgszügen bis zum Teutoburger Wald. Nach Süden und Südosten setzen sich die Alpen noch im Apennin und in den Gebirgen der Balkanhalbinsel fort. Außerdem treten noch selb- ständige Gebirgsmassen auf der Pyrenäenhalbinsel, in Skandinavien und auf einzelnen Inseln auf. 4. Einfluß der Bodengestalt auf Besiedelung und Verkehr. Europa hat eine Bodengestalt, durch die die Besiedelung des Landes und der Verkehr der Völker untereinander erleichtert werden. a) Fast alle Länder Europas haben Tiefebenen, die durch ihre

6. Europa ohne Deutschland - S. 131

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 131 — gebirgen eingeschlossen sind und deshalb vielfach Steppen- und Wüsten- charakter haben. Die schneebedeckten Bergriesen senden ihre Gewässer in die ihnen vorgelagerten Tiefländer (das mesopotamische, hindo- stanische und chinesische). Sie begünstigten infolge ihrer Fruchtbarkeit den Ackerbau und wurden die Sitze alter Kulturvölker (Babylonier, Inder, Chinesen). Die großen Wüsten und die hohen Gebirge hinderten aber diese Völker, miteinander in Verbindung zu treten. 4. Klima. Asien gehört zum weitaus größten Teil zur gemäßigten Zone. Nur der äußerste Norden reicht in die kalte Zone; die südlichen Halbinseln und die Malaiische Inselwelt liegen in der heißen Zone. Infolge der Verschiedenheit der Breitenlage weist das Klima Asiens große Gegensätze auf. Im Nordeu kommen Kältegrade bis zu 70° vor; in Arabien ebenso hohe Hitzegrade. Auch bezüglich der Nieder- schlüge finden sich große Gegensätze. Manche Gebiete von Iran sind fast regenlos; dagegen ist am unteren Brahmaputra die größte Regen- menge der Erde, 1200 cm, gemessen worden (Frankfurt 59,8 cm). 5. Erzeugnisse. Wie hinsichtlich des Klimas, so ist Asien anch in bezug auf die Pflauzeuwelt der Erdteil der Gegensätze: im Norden die öden Tundren, im Süden tropischer Urwald, in Jnnerasien un- wirtliche Wüsten, in den Tiefländern fruchtbare Reisfelder. Asien ist die Heimat unserer wichtigsten Kulturpflanzen. Aus Asien stammen unsere Getreidearten und die edlen Obstsorten. Es liefert uns viele Erzeugnisse des Pflanzenreichs, die wir täglich gebrauchen: Reis, Sago, Pfeffer, Zimt, Tee, Kaffee, Gewürznelken, Baumwolle. Auch die Tierwelt Asiens ist für den Menschen von höchster Bedeutung, Die Haustiere haben hier ihre Heimat und haben von hier aus mit dem Menschen die Wanderung über die Erde angetreten. In den tropischen Gegenden des Erdteils leben die gewaltigsten Ver- treter des Tierreichs: Elefant, Nashorn, Tiger. Der menschenähnlichste Affe, der Orang-Utan, kommt nur in Asien vor. Auch an wichtigen Mineralien fehlt es Asien nicht. Neben Gold und Edelsteinen liefert es besonders Graphit und Zinn. Die großen Kohleulager sind noch nicht erschlossen. 6. Bewohner, a) Rassen. In Asien wohnt mehr als die Hälfte aller Menschen. Der Westen und der Südwesten des Erdteils sind von der kaukasischen Rasse besiedelt; zu ihr gehören n. a. die Hindu iu Vorderindien und die Semiten in Arabien und Syrien. Den Norden und Osten hat die mongolische Rasse inne. Im Südosten Asiens herrscht die malaiische Rasse vor. \ b) Kultu r. Ihrem Kulturzustaud nach stehen die Fischer- und 9*

7. Europa ohne Deutschland - S. 133

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Hfrifta. Allgemeines. 1. Grenzen und Lage. Afrika grenzt im Norden an das Mittel- §107. ländische Meer und die Straße von Gibraltar, im Westen an den Abb. 80. Die Landschastsgebiete Afrikas. Atlantischen Ozean; im Süden treffen Atlantischer und Indischer Ozean zusammen. Die Ostgrenze bilden der Indische Ozean mit der Straße von Pab el-Mandeb und dem Roten Meer und die Landenge von

8. Europa ohne Deutschland - S. 134

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 134 — Sues. — Der Äquator durchschneidet Afrika ungefähr in der Mitte; es gehört also zum größten Teil der heißen Zone an. Nur kleinere Gebiete im Norden und im Süden liegen in den gemäßigten Zonen. 2. Gestalt und Gliederung. Die Nordhälfte Afrikas bildet ein un- regelmäßiges Viereck, die Sndhälfte ein Dreieck. — Obwohl Afrika fast völlig voni Meere umgeben ist, macht dieses doch wenig Ein- schnitte in das Land. Außer der Kleinen und der Großen Syrte an der Nordküste und dem Busen von Guinea im Westen hat Afrika keine größeren Meereseinschnitte. Afrika ist der am wenigsten ge- gliederte Erdteil, 3. Größe und Einwohnerzahl. Der Größe nach steht Afrika uuter den Erdteilen an 3. Stelle. Es ist dreimal so groß wie Europa (30 Mill, qkm), hat aber nur ein Drittel seiner Einwohnerzahl (133 Mill.). 4. Bodengestalt und Einteilung. Afrika ist im ganzen ein Tafel- land von ungefähr 700 m Höhe, das zumeist mit steilen Rändern zum Meer abfällt. Wir teilen es in folgende Landschaften ein: die Nilländer, die Ost afrikanische Seenplatte, das Süd- afrikanische Tafelland, das Kongobecken mit Niederguinea, deu Sudau mit Oberg uiuea, die Sähara und die Atlasländer. A. Die Nilländer. §108. Die Nilläuder sind der östliche Teil der gewaltigen Wüste, die ganz Nordafrika durchzieht. Der Nil hat durch ihre Sandstein- und Granitgebirge seine Furchen gezogen und sie in die westlich gelegene Libysche und die auf dem rechten Ufer sich ausdehnende Nu bische und Arabische Wüste geteilt. 1. Der Nil eutströmt dem Ukerewesee und nimmt bei Chartüm den Blauen Nil, den Abfluß des Tanafees, später den Ätbara auf. Auf dem Wege von Chartum nach Assuau begleiten ihn steil ab- fallende Wüstenränder, die auf der Ostseite 600 m hoch sind. Ihr Kalkstein lieferte das Material zu den Pyramiden, aus ihrem Saudstein wurden die Tempel, aus dem rosenroten Granit die Obelisken und Sphinxe errichtet. — Allmählich erweitert sich das Tal, bis der Nil endlich in- folge seines geringen Gefälles ein Delta bildet und in zwei Haupt- armen ins Mittelmeer mündet. Der von ihm zurückgelegte Weg ist gleich der halben Entfernung zwischen Äquator und Nordpol. Der Nil ist der längste Strom der Alten Welt (6000 km).

9. Europa ohne Deutschland - S. 101

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 101 — und das Uralgebirge. Asien erstreckt sich durch alle Zonen der nördlichen Erdhalbkugel. Grötze und Einwohnerzahl. Asien ist der größte Erdteil. Es ist 4vsmal so groß wie Europa (44 Mill. qkm) und wird von 900 Mill., also von mehr als der Hälfte aller Menschen, bewohnt. Bodengestalt und Einteilung. Asien wird vom Ägäischen Meer bis zum Großen Ozean von einem gewaltigen Hochland durchzogen, das der Hindukusch in einen westlichen und einen östlichen Teil zerlegt. Das westliche Hochland, das Tiefland von Mesopotamien und die Tafel- länder von Syrien und Arabien bilden Westasien. Das östliche Hoch- land mit seiner Umwallung, das Chinesische Tiefland, Korea und die japanischen Inseln nennen wir Ostasien. Den Norden des Erdteils füllt das große Tiefland von Nordasien aus. Die Halbinseln Vorder- und Hinterindien und die Malaiische Inselwelt fassen wir unter dem Namen Südasien zusammen. A. Westasien. Westasien zerfällt in Kleinasien, Armenien, Iran, Meso- potamien, Arabien und Syrien. I. Kleinasien. (So groß wie Deutschland, 9 Mill. Einw., türkischer Besitz.) § 83. 1. Die Westküste. Kleinasien ist die natürliche Brücke zwischen Asien und Europa. Die buchten- und hafenreiche Westküste ist in- folge reichlicher Niederschläge sehr fruchtbar; Getreide, Wein, Süd- früchte, Öl- und Maulbeerbaum gedeihen vortrefflich. Deshalb grün- deten die Griechen im Altertum hier viele Handelsstädte (Ephesus, Smyrna, Milet), die zu hoher Blüte gelangten; heute liegen sie aber fast alle in Trümmern. Nur Smyrna, 200000 Einw., ist auch jetzt noch ein bedeutender Handels- und Hafenplatz; seine kostbaren Teppiche sind weithin berühmt. Nicht weit von der Küste liegt Brnssa, in dessen Nähe sich ergiebige Meerschaumgruben befinden. 2. Die Randgebirge und das Innere. Den Norden und den Süden Kleinasiens begleiten zwei Randgebirge, das Pontische Gebirge und der Taurus. Sie fallen mit fruchtbaren Abhängen steil zur Küste ab. Dem Innern des Landes entziehen sie den Regen, so daß sich dort viele steppen-, ja wüstenartige Gegenden finden („viel' Steine gab's und wenig Brot"). Als wichtigstes Nutztier wird die Angora-

10. Europa ohne Deutschland - S. 150

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 150 — andere nach Windhuk. Von dort ist eine Verbindungsbahn nach Keet- manshoop im Bau begriffen. f) Bedeutung der Kolonie. Deutsch-Südwestafrika ist eine Siedlungskolonie. Die meisten dort ansässigen Deutschen sind Farmer, die vor allem Viehzucht treiben. Hierfür eignen sich große Teile der Kolonie vorzüglich. Gab es doch vor beni Krieg Ein- geborene, die über 10000 Stück Vieh besaßen. Aus den Farmen züchtet man auch Strauße. — Mit dem Anbau von Wein sind be- friedigende Erfolge erzielt worden. Die weitere Entwicklung der Kolonie hängt zumeist von der Möglichkeit künstlicher Bewässerung ab. — Auch der Bergbau verspricht reiche Erträge. Die Ausfuhr au nicht geschliffenen Diamanten erreichte im Jahre 1910 einen Wert von 27 Mill. Jk\ an Kupfer wurde für 5,6 Mill. Jk ausgeführt. Deutsch- land erhielt von der Kolonie für mehr als 28 Mill. M Waren und verkaufte dorthin für über 34v2 Mill. Jh. D. Das Kongobecken mit Niedergninva. §113. 1. Lage und Bewässerung. Das Kongobecken liegt zwischen den Wasserscheiden des Sambesi und des Tsadsees; im Westen wird es vom Atlantischen Ozean, im Osten vom Ostafrikanischen Hochland be- grenzt. — Es wird vom Kongo und desseu Nebenflüssen bewässert, unter denen der Ubangi und der Sanga d'e wichtigsten sind. Da der Kongo vor seiner Mündung ein Randgebirge durchbrechen muß, so ent- stehen viele Wasserfälle und Stromschnellen, die die Schiffahrt stellen- weise unmöglich machen. 2. Pflanzen- und Tierwelt. An den Seen und Flüssen ziehen sich große Urwälder hin; weite Strecken aber sind endlose Grassteppen, deren ödes Einerlei nur der Affenbrotbaum zuweilen unterbricht. Die Tierwelt gleicht derjenigen Ostafrikas. 3. Die Bewohner sind Neger, die als Ackerbauer Mais, Neger- Hirse, Zuckerrohr und Tabak bauen. Eine große Plage bildeten für sie früher die von arabischen Händlern veranstalteten Sklavenjagden und der Sklavenhandel. Durch das Eingreifen der europäischen Staaten ist diesem Unwesen ein Ende bereitet worden. Staatliche Einteilung. Der größte Teil des Kongobeckens gehört zu der Kolonie Belgisch- Kongo. Sie ist 4v2inal so groß wie Deutschland und zählt 19 Mill.
   bis 10 von 63 weiter»  »»
63 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 63 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 2
4 11
5 10
6 14
7 6
8 2
9 0
10 11
11 1
12 1
13 0
14 3
15 12
16 4
17 17
18 4
19 2
20 1
21 1
22 15
23 1
24 5
25 1
26 6
27 0
28 1
29 6
30 7
31 0
32 1
33 0
34 3
35 1
36 2
37 7
38 12
39 6
40 2
41 17
42 1
43 0
44 0
45 7
46 1
47 0
48 5
49 62

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 37
1 0
2 0
3 16
4 11
5 0
6 4
7 0
8 0
9 2
10 0
11 9
12 8
13 0
14 0
15 0
16 2
17 1
18 0
19 0
20 0
21 5
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 6
28 6
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 3
41 0
42 0
43 3
44 1
45 1
46 0
47 9
48 9
49 0
50 39
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 1
61 23
62 2
63 0
64 14
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 15
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 11
80 0
81 1
82 0
83 0
84 12
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 7
93 0
94 0
95 13
96 0
97 5
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 0
3 1
4 0
5 1
6 18
7 4
8 0
9 4
10 0
11 18
12 1
13 3
14 12
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 9
21 2
22 0
23 0
24 29
25 4
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 4
32 27
33 1
34 25
35 3
36 6
37 0
38 1
39 3
40 0
41 0
42 1
43 0
44 7
45 2
46 0
47 19
48 1
49 0
50 0
51 2
52 1
53 7
54 2
55 2
56 0
57 2
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 5
67 7
68 10
69 0
70 6
71 9
72 0
73 0
74 0
75 2
76 9
77 0
78 55
79 0
80 0
81 18
82 0
83 119
84 0
85 0
86 14
87 10
88 0
89 9
90 39
91 1
92 0
93 9
94 0
95 31
96 5
97 0
98 0
99 1
100 1
101 45
102 0
103 0
104 25
105 2
106 0
107 6
108 2
109 58
110 4
111 0
112 0
113 4
114 7
115 1
116 0
117 4
118 1
119 36
120 0
121 1
122 11
123 0
124 3
125 1
126 27
127 5
128 0
129 5
130 5
131 6
132 0
133 55
134 18
135 6
136 7
137 12
138 7
139 42
140 2
141 0
142 3
143 0
144 0
145 0
146 1
147 0
148 0
149 4
150 0
151 1
152 4
153 22
154 0
155 1
156 2
157 1
158 0
159 22
160 19
161 0
162 0
163 0
164 2
165 1
166 2
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 3
173 1
174 15
175 6
176 5
177 2
178 12
179 4
180 5
181 0
182 0
183 5
184 10
185 2
186 4
187 4
188 61
189 0
190 0
191 0
192 0
193 79
194 0
195 25
196 0
197 4
198 1
199 2