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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 95

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 95 — zeugen bis zu den Lagerräumen der einzelnen Kaufleute zu bringen. Diesen günstigen Verhältnissen verdankt Hamburg, daß es sich zur ersten Seehandelsstadt des europäischen Festlandes emporgeschwungen hat. Die große Wasserfläche der Elbe reichte für den gewaltigen Schiffsverkehr nicht mehr aus- Es wurden deshalb große Hafenbecken angelegt, die sich finger- artig in das Land erstrecken. Im Jahre 1911 verkehrten 23000 Dampfer und 13000 Segelschiffe mit 26 Millionen Register-Tonnen in dem Hamburger Hafen. Die Hamburg-Amerika-Linie, die größte Schisfahrtsgesellschaft der Welt, verfügt (1912) allein über 179 Seedampfer mit einem Laderaum von 1164000 Register- Tonnen. Sie unterhält 66 feste Dampserlinien, die den ganzen Erdball umspannen und 400 der bedeutenderen Häfen der Welt berühren. Mit den Ozeanschiffen der Gesellschaft sind im Jahre 1911 insgesamt 365000 Personen und 7000000 cbm Güter befördert worden. Um den Verkehr in der Nordsee sicherer zu gestalten, hat das deutsche Reich in Hanlburg eine Seewarte eingerichtet. Dort beobachtet man Meer und Wetter, um die an den Küsten liegenden Schiffe durch den Telegraphen vor Stürmen zu warnen. 4. Bremen, 246000 Einw., an der unteren Weser, ist die zweitgrößte See- Handelsstadt Deutschlands. Da die untere Weser nur 5 m Tiefe hat, so können die größeren Seeschiffe nicht bis Bremen hinaufgelangen. Sie werden in Brenrer- Häven, das an der Wesermündung liegt, entladen. Die Frachtdampfer bringen hauptsächlich Reis, Tabak, Petroleum, Baumwolle usw. Bremen ist auch der Sitz des Norddeutschen Lloyd, der zweitgrößten Se^schiffahrtsgesellschast der Erde. Zu Anfang des Jahres 1912 besaß der Lloyd 128 Seedampfer mit einem Laderaum von 723000 Register-Tonnen. Er befördert alljährlich etwa V2 Million Menschen aus Europa nach allen Teilen der Welt, hauptsächlich nach Nordamerika. B. Das Ostdeutsche Tiefland. Das Ostdeutsche Tiefland breitet sich zwischen den Sudeten und § 69. der Ostsee aus; im Westen reicht es bis zur Elbe, im Osten bis zur Memel. Zwei Höhenrücken durchziehen es: der nördliche umsäumt die Ostsee und wird Baltischer Landrücken genannt; der südliche um- faßt die Höhen von Tarnowitz und der Nieder lausitz, den Flä> ming und die Lüneburger Heide. Die beiden Höhenzüge schließen eine breite, flache Mulde ein. Es ergeben sich folgende natürliche Gebiete: I. die Ostsee und ihr Küstensaum; Ii. der Baltische Landrücken; Iii. der Südliche Landrücken; Iv. die Ostdeutsche Tieflandsmulde. 1° Die Ostsee und ihr Küstensaum. 1. Die Ostsee. Die Ostsee wird von Deutschland, Rußland, § 70. Schweden und Dänemark eingeschlossen. Sie ist ein Binnenmeer, das fast ganz von dem offenen Weltmeer abgeschlossen ist. Nur drei schmale

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 173

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 173 — Erdräume. Es ruft den Menschen hinaus, bringt die Völker mitein- ander in Verbindung und trägt so zur Entwicklung und Ausbreitung der Kultur bei. Von besonderer Wichtigkeit ist es für den Handel, der nur auf dem Meer zum Welthandel werden konnte. Der Weg über das Meer ist der freieste (ohne Zölle und andere Einschränkungen) und der billigste. Können doch italienische Apfelsinen in Hamburg billiger feilgeboten werden als in München oder Wien, weil die See- Abb. 116. stacht von Sizilien nach Hamburg noch nicht so teuer ist als die Landfracht von Hamburg nach Berlin. Deshalb kann nur ein Staat, der Anteil am Meere hat, sich am Welthandel beteiligen. Für Deutschland ist darum auch die Nordseeküste von besonderer Bedeutung; denn sie öffnet uns den Zugang zum wichtigsten Ozean, dem Atlantischen. Auf ihm werden die Erzeugnisse unserer Industrie hinaus auf den Weltmarkt gebracht und die Produkte überseeischer Länder, die wir in der In- dnstrie und zum täglichen Gebrauch bedürfen, uns zugeführt.

4. Europa ohne Deutschland - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 47 — bringen reichliche Niederschläge und starke Nebel. Der milde Winter stellt sich spät ein. Schnee und Eis bleiben nur auf den schottischen Bergen längere Zeit liegen. An der Südküste können sogar Fuchsien, Myrten und Lorbeerbäume während des Winters im Freien aushalten. Wein und Südfrüchte kommen dagegen nicht zur Reife. I. England. (36,5 rai. Eww,> A. Landschaftsgebiete. 1. Das englische Flach- und Hügelland. a) Bodengeftalt und Bebauung. Den Südosten Englands § 28. nimmt ein Flachland ein, das von mehreren Hügelketten durchzogen wird. Es erstreckt sich vom Kanal im Süden bis zur trichterförmigen Mündung des Humber im Norden. Zur Eiszeit war es mit Gletschern bedeckt, die in den tiefer gelegenen Gegenden eine aus -Lehm und Sand gemischte fruchtbare Erde zurückgelassen haben. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens wird noch durch die reichen Nieder- schlüge und die feuchte Luft dieser Gegend erhöht. Hier kann deshalb Landwirtschaft und Viehzucht in mustergültiger Weise getrieben werden. Da sich zwischen den Feldern und Wiesen hier und da zerstreute Baum- gruppen befinden, macht die Gegend oft den Eindruck einer Parkland- schast. Auf deu Hügeln und Hochflächen fehlt dagegen fast jeder Baum- schmuck. Sie sind wasserarm. Auf ihnen weiden große Schafherden. An Wald ist England arm. — Der bedeutendste Fluß dieses Flach- laudes, die Themse, mündet etwa 30 km unterhalb der Stadt London in einen trichterförmigen Meerbusen. Sie ist so wasserreich, daß die Seeschiffe zur Flutzeit bis nach London herauffahren können. b) Städte. Die Hauptstadt London, 7 250000 Einw., hat unter allen Städten Englands die günstigste Lage. Sie ist nicht nur der natürliche Mittelpunkt und Marktplatz für die Erzeugnisse des Londoner Beckens, sondern auch ein äußerst günstig gelegener Hafenort. London konnte deshalb die größte Handelsstadt der Welt werden. In der Innen- stadt befinden sich mächtige Lagerhäuser, große Kaufläden und Kontore. Die Vorstädte haben kleinere Gebäude, da es der Engländer liebt, mit seiner Familie ein Haus allein zu bewohnen. Deshalb nimmt London einen ver- hältnismäßig großen Flächenraum ein, etwa 300 qkm. Zur Bewältigung des großartigen Verkehrs dienen nicht nur Omnibusse, Straßenbahnen und Themsedampfer, sondern auch Eisenbahnen, die sogar an mehreren Stellen

5. Europa ohne Deutschland - S. 98

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 98 — 1. Schiffahrt. Im Süden dringt das Mittelmeer mit seinen Meeren und Buchten weit in das Festland ein. Diese günstige Lage der Mittelmeerländer war die Ursache, daß sich schon zur Zeit des alten Römerreiches an den Mittelmeerküsten ein lebhafter Handel ent- wickelte. Eine zweite Blüte erlebte dieser Handel, als die Seestädte Genua und Venedig den Verkehr zwischen Mitteleuropa und dem Orient vermittelten. Nach der Erbauung des Sueskanals ist das Mittelmeer die große und belebte Handelsstraße für den Verkehr Europas mit Süd- und Ostasien, mit der Ostküste Afrikas und mit Australien geworden. Für den Handel und Verkehr von Mittel-, West- und Nord- europa haben Nord- und Ostsee eine große Bedeutung. Im Mittel- alter blühte dort die Hansa. Der Handel dieser Länder nahm aber erst dann einen großartigen Aufschwung, als Amerika entdeckt worden war und die Völker an der Nordseeküste sich immer lebhafter am Welt- Handel beteiligten. Von Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen, Le Havre und London führen jetzt Schiffahrtslinien nach allen Teilen der Welt. Im Anschluß an die Seeschiffahrt hat sich auch die Flußschiff- fahrt in den einzelnen Ländern gehoben. Sie wird in Deutschland noch durch weitere Kanalisierung der Flüsse und durch die Anlegung von Kanälen erweitert. 2. Eisenbahnverkehr. Europa wird von einem weitverzweigten Eisenbahnnetz durchzogen. Während jedes Land bemüht ist, seine einzelnen Landesteile durch Eisenbahnlinien dem Verkehr zugänglich zu machen, vermitteln Hauptverkehrslinien den Verkehr von Land zu Land, von Küste zu Küste. In zwei Richtungen bewegt sich der Hauptverkehr, von der Nord- und Ostseeküste nach dem Mittelmeer und von Südwest- Europa nach Ost-Europa. Paris, Berlin und Moskau sind Hauptschnittpunkte dieser Ver- kehrslinien. Zu den wichtigsten Verkehrslinien Europas gehören: 1. Der Süd-Expreß: Lissabon—madrid—paris. 2. Der Nord-Expreß: Paris—berlin—königsberg—petersburg. 3. Der Peninsnlar-Expreß: London—calais—paris— Simplontunnel—mailand—bologna—brindisi (Rom, Neapel). 4. Der Orient-Expreß: Paris—straßburg—münchen—wien —Konstantinopel und: Ostende—eöln —Frankfurt—nürnberg—wien —Konstantinopel.

6. Mitteleuropa - S. 134

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 134 — land vermag seinen Bedarf an Getreide durch den eigenen Ackerbau allein nicht zu decken. Dagegen hat Ungarn Überfluß an Getreide. Der Weinbau blüht im Rheingebiet, in Süddeutschland und in Un- garn. Viehzucht wird in den Gegenden getrieben, die sich durch ihren Grasreichtum auszeichnen, in den Alpen, in Ungarn, auf der Oberdeutschen Hochebene, in den deutschen Mittelgebirgen und in den Marschen Deutschlands, Hollands und Belgiens. Die Länder Mitteleuropas sind auch reich an Bodenschätzen. Belgien, Deutschland und Österreich besitzen große Kohlenlager. Da in diesen Ländern auch große Erzlager vorkommen, hat sich in ihnen eine blühende Metallwaren Industrie entwickelt. * *5. Berkehr. Mitteleuropa hat durch seine Lage für den Verkehr der europäischen Völker untereinander die größte Bedeutung. Alle Eisenbahnlinien, die Nord- und Südeuropa oder West- und Osteuropa miteinander verbinden, müssen Mitteleuropa durchschneiden. Die wich- tigsten Verkehrslinien für den Weltverkehr sind: 1. Der Orient-Expreß: Ostende—cöln—frankfurt a. M.— Nürnberg—wien—budapest—konstantinopel. 2. Der Nord-Süd-Expreß: Hamburg —Berlin —München— Bozen—rom—neapel. 3. Der Nord-Expreß: Paris—cöln—berlin—königsberg— Petersburg. Von allen Ländern Mitteleuropas hat Belgien das dichteste Eisen- bahnnetz. Das Deutsche Reich steht aber in bezug auf die Länge seines Eisenbahnneyes unter allen Staaten E u - ropas an erster Stelle.

7. Mitteleuropa - S. 127

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 127 — kleinen fruchtbaren Ebene erweitert. Nach einer abermaligen Ein- engung des Flußbettes durch schroffe Felsen durchfließt sie das Wiener Becken, die einzige größere Ebene Österreichs. Hier kreuzen sich die Handelsstraßen von Süddeutschland nach Ungarn und von Mittel- und Ostdeutschland nach Italien und dem Adriatischen Meere (Semmering- bahn). Diese günstige Lage hat mit dazu beigetragen, daß sich hier die Hauptstadt Wien (über 2 Mih. Einw.) zur größten Stadt des Donau- gebietes entwickeln konnte. Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Gebäude (Ringstraße, Stephansdom), durch seinen Handel und Abb. 90. Die Stephanskirche in Wien. Verkehr und seine Fabriktätigkeit alle andern Städte Deutschösterreichs. Universität. Auf einer Donaninsel liegt der P rat er, ein vielbesuchter Lustgarten. 2. An Oberösterreich schließt sich im Süden die Provinz Salzburg an, die durch die Schönheit ihrer Alpenwelt besonders berühmt ist. Das Gebiet der Salz ach hat große Salzlager. Die Hauptstadt Salzburg wird von einer stattlichen Burg überragt. 3. Das durchweg gebirgige Tirol erstreckt sich von der Salzach bis zur Ostgrenze der Schweiz. Es besteht aus 2 Landschaftsgebieten,

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 143

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
Strauß durch seine Größe auf. Termiten und Moskitos werden dem Menschen oft lästig. Die Haustiere sind zumeist in Afrika nicht heimisch, sondern eingeführt. Wichtige Handelsartikel aus dem Tierreich sind Elfenbein, Felle, Wolle und Straußenfedern. — Von Mineralien liefert Afrika hauptsächlich Gold, Diamanten und Salz; auch Kohlen, Kupfer und Marmor kommen vor. Bewohner. Ganz.. Nordafrika wird von Kankasiern bewohnt. Zu ihnen gehören die Ägypter, Berber, Abefsinier, die Bewohner der Sahara und die Galla und Somali. Malaiischen Ursprungs sind die Howas. Die Buschmänner und Hottentotten bilden die sogenannte südafrikanische Rasse. 3/4 der Bewohner Afrikas aber machen die Neger aus. Sie stehen noch jetzt auf einer sehr niedrigen Kultur- stufe. Die Ursachen hiervon sind 1. die Abgeschlossenheit des Erdteils, die die Neger hinderte, mit andern Völkern in Verkehr zu treten und sich deren Knltnr anzueignen, 2. das tropische Klima, das sie schlaff und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Strom- schnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kapstadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Ge- bieten reiches Pflanzenleben hervor. Mgier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Besitzungen europäischer Staaten. qkm Flächeninhalt Einwohner Großbritannien..................5270000 42000000 Frankreich....................5300000 28000000 Deutsches Reich..................2412000 12000000 Belgren ikongostaat)..............2253000 14000000 Portugal . .....................2130000 8300000 Türkei (ohne Ägypten)............1033000 1 000000 Italien......................247000 330000 Spanien ..............9000 380000 Amerika. § 148. Allgemeines. Grenzen und Lage. Amerika wird im Osten vom Atlanti- schen, im Westen vom Stillen Ozean begrenzt. An der Südspitze stoßen diese beiden Weltmeere zusammen. Die Nordgrenze bildet das

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 58

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 58 — b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Teutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit anderen Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten und Vergleiche zu ziehen. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu macheu. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der anderen Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderuug der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nachbarländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der sogenauuten Ausländerei verfallen. Verachtung des Ein- heimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutschen Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Unwesen ernstlich zu bekämpfen. c) Am vorteilhaftesten erweist sich die zeutrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland n leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nach- barstaaten untereinander zum großen Teil seinen Weg dnrch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 2. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß auf seine Entwicklung. § 86. 1. Bodeugestalt. Während in den meisten übrigen Ländern Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland, in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit feiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mannigfaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Eut- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bilduug vieler Staate«. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies fein Zufall, sondern hängt aufs engste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem anderen Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Landschaften. In gleicher Weis^ haben sich die beiden größten deutscheu Staaten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberflächen- gestaltuug einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tiefebene, letzteres vorwiegend in dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. b) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Verkehr äußerst güustig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Ein- sattelnngen und tief einschneidende Täler auf, z. B. Mährifche und Burgundische Pforte, Paß von Zabern n. s. w. Es war daher leicht.

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 90

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 90 — b) Das Tiefland umfaßt den südöstlichen Teil Englands. Zur Eis- zeit war es mit Gletschern bedeckt, die eine aus Lehm und Sand gemischte fruchtbare Erde zurückgelassen haben. Die Fruchtbarkeit des Landes wird noch durch das milde Seeklima erhöht. Die feuchte Luft fördert den üppigen Graswuchs. Dieser Landstrich ist deshalb der Sitz der Landwirtschaft und der berühmten englischen Viehzucht. Der Stand der Kleinbauern ist jedoch im Laufe der Zeiten fast vollständig verschwunden; an ihre Stelle sind Pächter und an die Stelle der Dörfer stolze Herrenhäuser mit großen Parkanlagen und einzelne Meierhöfe getreten. An Wald ist England arm. c) Die Flüsse Englands wenden sich entweder zur Ost- oder zur Westküste. Nach Osten fließen Themse und Humber (Hömb'r), nach Westen Ssvern und Mersey (mörße). Trotz ihres kurzen Laufes haben sie für die Schiffahrt große Bedeutung; denn sie sind infolge der reich- lichen Niederschläge wasserreich und lassen bei ihrem geringen Gefälle ein weites Heraufsteigen der Flutwelle in ihre trichterförmigen Mün- düngen zu. Die Gesamtlänge der schiffbaren Flüsse beträgt 3400 km. Fast doppelt so lang sind die Kanäle, die die Ost- und Westküste und die Großstädte miteinander verbinden. 6) Klima. England steht unter dem mildernden Einfluß des Meeres überhaupt und des Golfstromes im besonderen. Es hat deshalb See- klima mit reichlichen Niederschlägen, starken Nebeln, kühlen Sommern und milden Wintern. Schnee und Eis bleiben selten längere Zeit liegen, so daß an der Südküste Fuchsien, Myrten und Lorbeerbäume während des Winters im Freien aushalten können. Dagegen kommen Wein und Südfrüchte nicht mehr zur Reife. Weizeu, Gerste und Hopfen liefern reiche Ernten. Der üppige Graswuchs begünstigt die Viehzucht. e) Städte. Die Hauptstadt London hat unter allen Städten Englands die günstigste Lage Sie ist nicht allein der natürliche Mittelpunkt und Marktplatz für die Erzeugnisse des fruchtbaren Londoner Beckens, sondern auch ein äußerst günstig ge- legcner Hafenort für deu Verkehr mit Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland und den fremden Erdteilen. Diese Umstände haben mit dazu beigetragen, daß London die größte Handelsstadt der Welt geworden ist. Auf einem Flächenraum von 300 qkm hat es über 61'* Mill. Einw. Paris könnte in ihm 3 mal, Berlin 5 mal, Hainburg sogar über 30 mal Platz finden. Zur Bewältigung des großartigen Verkehrs dienen nicht nur Omnibusse, Straßenbahnen, Themsedampfer, sondern auch Eisenbahnen, die im Stadtgebiet eine Länge von ungefähr 300 Km haben und an zwei Stellen sogar unter der Themse hinführen. In der Innenstadt befinden sich mächtige Lager- Häuser, große Kaufläden und Kontore. Die Vorstädte haben kleinere Gebäude, zwischen deueu sich schöne Plätze und große Parks ausdehnen. Das großartigste Bild gewährt der Hafen mit seinen Docks und Lagerhäusern; in ihm lausen jähr- lich 5ö000—60(Jü0 Schiffe eiu und aus. — Berühmte Gebäude siud: die West- minsterabtei, das Britische M u s e u in und die P a u l s k i r ch e. Die Themse abwärts Greenwich (griuuitsch) mit seiner berühmten Sternwarte. Die Themse aufwärts: die Sommerresidenz Windsor luinds'r) und die alte Ilm- versitätsstadt Oxford. An der buchtenreichen Südküste liege» die Hafenstädte: Tover (dow'r), Ubersahrtsort nach dem Festland; Sonthampton (ßaiißämt'n), Ausgangspunkt vieler Postdampferlinien; Portsmonth (pörlsm'ß), der größte Kriegshafen Englands. " f) Der gebirgige Norden Englands hat unerschöpfliche Reichtümer au Kohle und Eisen. Deshalb ist das Land mit Hämmern, Hochöfen und Fabriken ime übersät. Alles dient hier der Industrie und dein Handel. Die Metallverarbeitung
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